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Dunkles Verlangen

von

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Es war Winter gewesen kurz vor Weihnachten und Jason lag auf der Straße, eine leichte Schneeschicht hatte sich auf seinem Körper gebildet und das Leben wich langsam aus ihm. Niemand kümmerte es das er in dieser Gasse lag und langsam Starb, niemand sprach ihn an alle wandten die Augen ab. Jason hatte seinen Lebenswillen schon lange verloren, seit er zehn Jahre alt war kämpfte er sich alleine durchs Leben, seine Mutter hatte ihn als Baby in ein Waisenhaus gebracht, sein Vater hatte er niemals kennengelernt. Mit zehn war er schließlich von diesem Ort abgehauen und ist soweit gelaufen wie ihn seine Beine tragen konnten, so weit weg vom Waisenhaus wie möglich. Mit Taschendiebstahl und kleinen Gaunereien hatte er es immer geschafft über die Runden zu kommen. Aber heute mit fünf-undzwanzig lag er zusammengeschlagen in einer Gasse und starb langsam aber sicher, entweder an Unterkühlung oder an zu hohem Blutverlust. Langsam breitete sich um seinen Körper eine dunkelrote Blutlache aus, er schloss die Augen atmete ein und aus, wie lange würde es wohl noch dauern?

„Das ist aber nicht gut was sie da tun.“

Jason öffnete die Augen, über ihm stand ein junger Mann. Schwarze Linien durchzogen seine rechte Gesichtshälfte wie ein Kunstwerk, seine Dunkelblonden Haare klebten feucht vom Schnee an seiner Stirn.

Wer ist der Typ und was soll das. Ignorier mich doch einfach wie die anderen und lass mich hier sterben. Jason wandte den Kopf von dem Mann ab, seiner Kleidung nach war er wohlhabend was wollte er also von ihm.

„Na komm schon, die Verletzung lassen wir mal von einem Arzt untersuchen.“ Der Fremde beugte sich runter und zog Jason auf die Beine. „Ich kann dich jetzt nicht bis zum Arzt tragen du musst schon mitlaufen.“

Wiederwillig setzte Jason einen Fuß vor den anderen, sie kamen nur langsam voran und brauchten sehr lange aber der Fremde war geduldig und wartete wenn er eine Pause brauchte. Sie brauchten gefühlte Stunden bis sie bei einem Arzt waren, wahrscheinlich kam es Jason nur so vor. Er war durchgefroren bis auf die Knochen, seine Füße spürte er schon lange nicht mehr.

„Da sind wir.“

Helles Licht blendete Jason als er in die Praxis eintrat, ein Mann mit weißem Kittel kam erschrocken auf sie zu.

„Luca was ist los, wer ist das?“

„Hab ihn aufgelesen, er hat ne schlimme Verletzung am Kopf kannst du dir das mal an-sehen?“

„Klar, bring ihn rein.“

Der Fremde, Luca? Brachte ihn in eines der Untersuchungszimmer und setzte ihn auf den Untersuchungstisch, der Arzt kam und begann seine Untersuchung. Jason war so Er-schöpft das er einschlief, als er wieder aufwachte lag er in einem weichen Bett mit weißen Laken, irgendjemand musste ihm neue Kleidung angezogen haben, er konnte sich nicht da-ran erinnern wann er das letzte Mal in einem Bett geschlafen hatte.

Jason sah sich um, wo war er nur. Das Zimmer in dem er war, war groß das Bett in dem er lag war Offenbar der Mittelpunkt des Raumes und alle anderen Möbelstücke waren da-nach ausgerichtet. Dunkle Vorhänge waren über die Fenster gezogen und versperrten den Blick nach draußen, sein Kopf schmerzte und als er sich an den Kopf fasste spürte er ein Verband. Ihm gegenüber hing ein Großer Spiegel an der Wand, der Rahmen war aus Gold und hatte wahrscheinlich einen immensen Wert, dort sah er dass jemand ihm einen Ver-band um den Kopf gewickelt hatte.

„Tut der Kopf noch weh?“ Der Typ von gestern stand in der Tür, wie hatte der Arzt ihn genannt? Luca?

„Wo bin ich hier?“

„Bei mir zu Hause. Dorian, der Arzt hat mir geholfen dich her zu bringen. Du hattest ei-ne schwere Kopfverletzung.“

„Wer sind sie überhaupt?“

„Oh Entschuldige bitte, mein Name ist Luca, Luca Croszeria.“

„Sie sind der Adlige von dem alle sprechen.“

„Ja der bin ich, du magst die Adligen wohl nicht sonderlich.“

„Das kommt immer auf die Person drauf an, es gibt Adlige die die größten Arschlöcher sind und solche die den Straßenkindern Essen geben.“ Luca setzte sich neben Jason aufs Bett, er reichte ihm ein Glas Wasser.

„Danke.“

„Ich weiß noch gar nicht wie du heißt.“

„Jason.“

„Jason und weiter?“

„Nichts weiter, einfach nur Jason.“

„Also gut, einfach nur Jason was hältst du davon wenn du von jetzt an ein besseres Le-ben führst als das was du bisher hattest?“

„Wie meinst du das?“

„Wenn du willst, dann biete ich dir ein Leben im Wohlstand. Geld, Einfluss, schöne Häuser alles was du willst.“

„Wenn ich will?“

„Klar es ist eine Freiwillige Entscheidung, ich zwinge dich zu nichts. Komm einfach zu mir wenn du deine Entscheidung getroffen hast, du kannst solange hier bleiben oder wieder ins Dorf zurückgehen.“ Luca stand auf.

„Gibt es denn keine Bedingungen?“

„Eine gibt es aber die erfährst du erst wenn du mir die Richtige Antwort gegeben hast.“ Damit ging er und lies Jason allein zurück.

Was sollte das denn, dieser Luca bot ihm etwas an wo viele davon träumten und ohne zu zögern Ja sagen würden. Aber was ist mit dieser Bedingung die er erfüllen musste um dieses Leben zu führen. Jason schlug die Decke beiseite und schwang die Füße über die Bett-kante. Auf einem Stuhl entdeckte er frische Kleidung, er zog sie an und verlies dann das Zimmer.

Er musste sich wohl in der Burg befinden die man vom Dorf aus sieht, denn die Wände waren alle aus Stein und draußen konnte man überall Bäume sehen. Jason wählte eine Richtung und ging los, er bog an manchen Ecken ab und wanderte durch die Burg. Ir-gendwann erreichte er einen Garten, überall wuchsen Rosen in der Mitte stand eine Bank die einen perfekten Blick auf die Blumen und die dahinterliegende Aussicht bot.

Jason setzte sich auf die Bank und atmete tief durch, die Rosen umgaben ihn mit einem süßen Duft. Sollte er das Angebot annehmen aber zu welcher Bedingung? Er hatte immer schon von einem besseren Leben geträumt. Nie mehr Stehlen, keine Betrügereien mehr, kein Betteln es war immer nur ein Traum gewesen und dieser sollte jetzt in Erfüllung ge-hen? Aber wieso er, warum niemand anders.

„Hier komme ich auch immer her wenn ich nachdenken muss.“

Jason drehte sich erschrocken um. Luca stand direkt hinter ihm, er hatte ihn gar nicht kommen hören.

„Es ist wirklich schön hier.“

„Und schon eine Entscheidung getroffen?“

„Nein nicht wirklich.“

„Dann werde ich dir die Entscheidung leichter machen. Komm eine Kutsche wartet be-reits auf uns.“

„Kutsche?“

„Ja wir machen einen kleinen Ausflug nach Rom.“

„Rom, wo liegt das?“

„Fünf Tage von hier. Also hast du genug Zeit um dich zu Entscheiden. Auf auf wir ha-ben dort eine Verabredung die ich nicht verpassen will.“

Völlig Überrumpelt folgte Jason Luca durch die Burg bis sie vor einer Kutsche standen.

„Verpflegung ist eingepackt also kann es losgehen.“

Jason stieg in die Kutsche ein, der Innenraum war mit blauer Seide überzogen und vor den Fenstern hingen Purpurne Vorhänge, er setzte sich auf die gepolsterten Sitze. Luca setzte sich ihm gegenüber, er klopfte gegen die Wand hinter sich und schon setzte sich die Kutsche in Bewegung. Jason schaute aus dem Fenster, gestern lag er noch sterbend in einer Gasse und heute fährt er mit einem Typen den er einen Tag kennt nach Rom. Die Fahrt verbrachten sie schweigend, aber Jason hatte das Gefühl das Luca ihn beobachtete aber immer wenn er ihn ansah sah er weg oder hatte die Augen geschlossen.

Gegen Abend rasteten sie an einem Gasthof, der Kutscher tränkte die Pferde und lies sie ein bisschen ausruhen bevor die Fahrt weiter ging. Die Weiterfahrt verlief schweigsam und erst als die Sonne aufging brach Luca das Schweigen.

„Du bist recht Schweigsam.“ Es war eine Feststellung, keine Frage. „Ich habe eigentlich erwartet dass du mich mit Fragen durchlöcherst.“

„Du bist doch genauso Schweigsam.“

„Stimmt. Wenn du meinem Angebot zustimmst wirst du einen Nachnamen brauchen.“

Jason schaute überrascht auf. „Warum das?“

„Jeder Einflussreiche Mann braucht einen Ordentlichen Namen. Wie wäre es mit Sky, deine Augen haben die Farbe des Himmels in der Arktis.“

„Jason Sky“, Jason murmelte es mehrmals vor sich hin. „Hört sich gut an.“

„Dann ist das ja schon mal beschlossene Sache. Sag mal kannst du eigentlich Lesen und Schreiben?“

„Nein“, Jason war diese Tatsache plötzlich peinlich.

„Na dann haben wir ja Zeit, bis wir in Rom sind kannst du schon die Grundlagen.“

Luca holte einige Blätter, eine Schreibfeder und ein Tintenfläschchen hervor. Ehe es sich Jason versah wurde ihm Lesen und Schreiben beigebracht, in einer schaukelnden Kutsche auf dem Weg nach Rom.

Die Fahrt nach Rom dauerte genau Fünf Tage, in dieser Zeit hatte Jason das gesamte Alphabet gelernt und konnte auch schon die meisten Buchstaben auswendig. Die Kutsche hielt vor einem großen Haus, der Kutscher wartete bis Luca und Jason ausgestiegen waren bevor er zum nächsten Stall fuhr um dort die Pferde unterzubringen.

„Da sind wir.“ Luca klopfte an der Türe, kurz darauf wurden sie von einer Hausdame hereingebeten.

„Wo sind wir hier?“ Jason sah sich um, überall hingen Gemälde an den Wänden.

„Bei einem Freund von mir. Mir gefallen seine Bilder und ich möchte ihm einige abkau-fen.“

„Das hört man gerne.“ Ein älterer Mann trat in das Zimmer indem Luca und Jason ge-wartet hatten.

„Leonardo schön dich zu sehen. Kommen wir gleich ins Geschäft oder trinken wir noch eine Tasse Tee zusammen?“

„Lass uns während wir eine Tasse Tee trinken das Geschäftliche besprechen.“

„Gute Idee, ach Leonardo das ist Jason, Jason das ist mein guter Freund Leonardo da Vinci. Du kannst dich ein bisschen umsehen bis wir fertig sind.“

„Erfreut Sie kennen zu lernen.“

„Gleichfalls.“ Jason reichte Leonardo die Hand, er schüttelte sie und wandte sich dann wieder Luca zu.

„Ich habe bereits einige Bilder für Sie bereitgelegt.“

„Sehr schön ich sehe sie mir gleich mal an.“

Luca und Leonardo verließen den Raum Jason hatte jetzt die Möglichkeit sich die Bil-der genauer anzusehen. Er hatte zwar keine Ahnung von Kunst aber die Bilder gefielen ihm und wie er so die Bilder des Künstlers ansah wurde ihm klar, er hatte nichts zu verlieren warum also sollte er das Angebot von Luca nicht annehmen? Genau in diesem Moment kam Luca zurück.

„Du siehst aus wie ein Mann der gerade eine ernste Entscheidung getroffen hat.“

„Ja ich habe eine Entscheidung getroffen.“

„Gut lass uns das doch draußen besprechen.“ Luca führte ihn die Treppen nach unten hinaus auf die Straße. Gerade wurden die Straßenlampen für die Nacht entzündet.

„Und wie hast du dich entschieden?“

„Ich werde dein Angebot annehmen egal unter welchen Bedingungen.“

„So etwas höre ich gern, denn die Bedingung die ich stelle ist das du dein Leben aufge-ben musst.“ Luca grinste, er trat einen Schritt zurück so als wolle er Jason ansehen. Jason hörte eine Zersplitternde Flasche dann wurde ihm schwarz vor Augen und er kippte um.
 

Der Kellner brachte Jason wieder in die Gegenwart zurück, er brachte ihm sein Rumsteak.

„Wenn ich daran denke tut mir mein Kopf immer noch weh.“

„Tut mir leid, aber so war es einfacher. Jedenfalls als ich dich damals gefunden habe wurde mir klar dass ich dort auch irgendwann mal liegen würde, abgeschlachtet wie Vieh und weggeworfen wie Müll. Ich habe beschlossen mich zu ändern, also habe ich angefan-gen mehr Menschenblut und weniger Vampirblut zu trinken.“

„Das leuchtet ein.“ Jason verspeiste sein Steak schweigend, er dachte über das nach was Luca ihm erzählt hatte.

Es war das größte Verbrechen für Vampire Vampirblut zu trinken, einmal davon gekos-tet wurden sie Süchtig danach und brauchten immer mehr und wurden auch immer Skru-pelloser in der Art und Weiße wie sie ihre Artgenossen töteten. Schlussendlich wurden sie dann von den Mitgliedern des inneren Kreises getötet oder sie verfielen dem Wahnsinn. Lucas Erschaffer musste also wirklich ein sehr hohes Tier sein, wenn es gebilligt wurde das er eines der Wichtigsten Gesetzte überhaupt brach. Jason legte sein Besteck beiseite und nahm sein Weinglas in die Hand.

„Da bleibt natürlich die Frage offen wer dein Blutvater ist, wenn er so einen großen Einfluss hat das du nicht getötet wirst obwohl du über mehrere Jahre, wahrscheinlich Jahr-hunderte Vampirblut getrunken hast. Aber das willst du mir natürlich nicht sagen.“

„Nein tut mir …“, wie von der Tarantel gestochen sprang Luca plötzlich auf, packte Jason am Arm und zog ihn hoch. „Schnell wir müssen gehen.“

„Was, ich habe noch nicht leer getrunken und gezahlt haben wir auch noch nicht.“

„Scheiß auf den Wein.“ Luca schmiss einige Hundert Dollar Scheine auf den Tisch und zog ihn mit sich aus dem Lokal.

„Luca das ist die Falsche Richtung da drüben ist der Ausgang.“

„Wir nehmen den Hinterausgang.“ Luca schleifte ihn quer durch das Lokal durch den Hinterausgang hinaus.

„Was ist denn los verdammt?“ Jason konnte sich noch schnell im Lokal umsehen bevor er von Luca hinausgezogen wurden, das einzige was er sah war ein neuer Gast aber bevor er genauer hinsehen konnte hatte ihn Luca schon rausgezerrt.

„Nichts, wir gehen nach Hause.“ Luca ging eiligen Schrittes zu ihrem Wagen riss die Türe auf und setzte sich hinters Steuer, kaum das Jason saß gab er Gas und preschte durch die Stadt.

Zu Hause angekommen verschwand Luca sofort in seiner Suite Jason konnte Wasser-rauschen hören, irgendwas musste ihn aufgewühlt haben denn immer dann stand er min-destens eine halbe Stunde unter der Dussche.

Im Gegensatz zu Luca ging er langsam ins Haus, er ging in Lucas Schlafzimmer setzte sich dort aufs Bett und wartete. Zehn Minuten später hörte er das leise tapsen und Wasser-tropfen die auf den Boden fielen.

„Mal wieder das Handtuch vergessen?“ Jason schaute auf, Luca stand vor ihm in Shorts und Klitschnass.

„Mhmm.“

„Ziehst du dir bitte etwas an.“

„Warum?“

„Weil …“

Ehe es sich Jason versah hatte Luca die Distannz zwischen ihnen überbrückt und küsste ihn. „Deswegen?“

„Ja“, es war nur ein Hauch, mehr bekam er in dieser Situation nicht heraus.

Luca drückte ihn aufs Bett und stand über ihm, Wassertropfen tropften von seinen Haarspitzen nach unten. „Ich kann in deinen Augen den Himmel sehen.“ Er beugte sich nach unten Küsste ihn wieder.



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