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wie es einmal war

von

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wird es nie wieder


 

Wir akzeptieren unser Schicksal, weil wir denken, dass wir nichts besseres verdienen.

- - -
 

Er lachte. Es gab nichts schöneres und nichts was sie noch lieber hörte, als sein Lachen. Skyes komische Spongebob Lache mal nicht dazu gezählt. Oder die laute Lache von Wayne, die alles übertönt.
 

„Nein, Mari. Ich werd das Bild nicht wegstellen“, sagte er amüsiert und nahm den Bilderrahmen aus ihrer Hand. Es war ein Schnappschuss – es zeigte sie und Max. Max saß im Bett, an dem Bettrahmen gelehnt und sie neben ihm, die Decke hochgezogen. Ihre nackten Schultern lugten hervor und sie wusste ganz genau, wann das Bild entstanden ist.

Er schnitt eine Grimasse und sie eine Schnute. Es waren die seltenen Momente in denen sie beide albern waren.
 

Max stellte das Bild zurück auf seine Kommode. Direkt neben ein weiteres Bild von ihr, eine Nahaufnahme ihres Gesichtes. Sie betrachtete eine Blume und Mariam konnte durch das Foto spüren, welche Gefühle Max hatte, als er das Foto aufnahm. „Manchmal bist du wie ein verliebter Romeo...“, murmelte sie leise. „Dann bist du wohl meine Julia, was?“, konterte er und umarmte sie von der Seite. Schließlich verlagerte er sein Gewicht so, dass sie beide auf das Bett fielen. Diesmal musste Mariam lachen, seine Finger fuhren über ihre Seiten und suchten die empfindlichen Stellen von ihr. Die Stellen, an denen sie kitzelig war. „Eugene Maximilian Lewis!“, rief sie und unterdrückte das Verlangen sich freizukämpfen. Eigentlich liebte sie es, wenn er sie aufs Bett warf und anfing, sie durchzukitzeln. Leider tat er dies zu selten, weil sie ihr Mundwerk nicht halten konnte und ihm so den Eindruck vermittelte, es nicht zu mögen.
 

„Bestellen wir uns was, Max?“, fragte Mariam, erschöpft von der Kitzelattacke. Sie lag auf seiner Brust und zeichnete Kreise auf seinem Körper. „Wenn du mich einlädst?“ Und Max machte nicht mal Witze. Es war nicht unüblich, dass er Mariam aufforderte zu zahlen. Maxs zweiter Name war auf gar keinen Fall Gentleman. Mariam rollte mit den Augen. „Dann lass dich mal einladen, du dreister Kerl“ „Ein dreister Kerl, den du liebst“ Mariam hielt in ihrer Bewegung inne, sie wollte gerade nach seinem Handy greifen. Sie sah ihn an, sah in die dunklen, blauen Augen von Max. Und schwieg, denn Mariam wusste nicht, ob sie es sagen sollte. Diese drei Worte sprach sie nicht besonders oft aus. Max sah sie an. Als ob er warten würde, dass sie zuerst die Stille brach.
 

Sein Handy fing an leise zu vibrieren und er nahm es ihr sanft aus der Hand. „Gerettet“, stichelte Max belustigt und nahm ab. „Was gibt’s, TomTom?“

Sie sah zur Seite und ließ Max genug Privatsphäre um das Gespräch mit seinem Boss zu führen.

Es war Liebe, was sie für Max empfand, das war keine Frage. Aber es zu sagen... das war dann wieder etwas anderes. Mariam merkte, wie er vom Bett sprang und sie drehte sich zu ihm um. „Was ist los?“, fragte sie ihn, sie sah Max nicht oft so hektisch. Dieser zog sich an und knöpfte gerade die Jeanshose zu. „Irgendwie... Probleme... bei uns... ach verdammt!“, er schmiss das Hemd in die Ecke und wandte sich seinem Schrank zu. Eilig stand auch sie auf und ging in schnellen Schritten zu ihm. Max zog sich gerade eine Jacke über sein T-Shirt.
 

„Max“, ihre Stimme klang ruhig aber auch nachdrücklich. Er sah sie an, dann lachte er. „Was soll die ernste Miene, Mari? Steht dir nicht“, er küsste sie, leicht und flüchtig. „Bis später!“ Und mit dem Zufallen der Tür, war Max verschwunden.
 

Sie war es nicht gewohnt, einfach so stehen gelassen zu werden. Es nagte an ihr, nicht zu wissen, was es war, dass Max sofort aufgebrochen war. Normalerweise ließ er sich alle Zeit der Welt, aber diesmal konnte er wohl nicht schnell genug raus aus der Wohnung kommen. Mariam verzog sich wieder ins Bett, hatte eines von Max zerlesenen Büchern mitgenommen. Sie wartete auf ihn, denn er kam immer so schnell wie möglich wieder, wenn er wusste, dass sie da war.
 

Aber er kam nicht wieder. Und irgendwann verließ sie die Wohnung.

Mariam war schlecht gelaunt, es war eine Mischung aus Wut und Sorge.

Die nächsten Tage meldete er sich nicht. Sie wurde zunehmend wütend darüber, selbst Skye hatte sie nicht besänftigen können. Das mulmige Gefühl verließ sie nicht. Aber die Wut gewann und vertrieb die Sorge. Als seine Mutter gestorben ist, als er seinen tiefsten Punkt erreichte... selbst dann, hatte er sich gemeldet.
 

„Vielleicht ist sein Handy kaputt gegangen“, Skye lag auf ihrem Bett, kopfüber sah sie zum Fernseher. Die langen, blondierten Haare hingen lose herunter und sie zappte durch das Fernsehen. „Mhm...“ Mariam war nicht in der Lage eine korrekte Antwort zu geben. Sie zählte grade die Plastiksterne, die Skye in einem Anfall von Kind-sein an die Decke geklebt hatte. „Geh doch rüber, Mari. Soll ich mitkommen?“ Auch darauf gab sie keine Antwort. Sie war bei 34 Sternen.
 

Es war der fünfte Tag, seit er die Wohnung so hastig verlassen und sie zurückgelassen hatte. Noch immer keine Nachricht und er antwortete ihr auch nicht auf ihre.

Mariam fand sich vor dem Haus wieder, in dem seine Wohnung war. Und dann klingelte sie wie eine Verrückte. Leider besaß sie keinen Schlüssel, sonst wäre sie schon längst in die Wohnung gestürmt. Sie war kurz davor, die Tür einzutreten, da wurde sie geöffnet. „Max, du-“ Aber es war nicht Max, der sie ansah.
 

Natürlich kannte sie Maxs Chef. Thomas Blair war kein Mann, den man nicht kannte, vor allem nicht in dem Milieu in dem sie sich aufhielt. Aber als er ihr die Tür öffnete, war sie mehr als nur überrascht gewesen. Er wiederum schien nicht überrascht, sie hier zu sehen. Bildete sie es sich nur ein oder war das ein Anflugs eines Lächelns?
 

„Komm rein“, forderte er sie auf und sie ging seiner Aufforderung ohne zu zögern nach. „Wo ist er?“, fragte sie ihn unwirsch. „Es wundert mich, dass du nicht früher schon gekommen bist“, entgegnete er, ignorierte ihre Frage. „Ich hab gedacht, er würde mich verarschen, als er von dir erzählt hat. Aber ein Blick in seine Wohnung reichte, um zu wissen, dass er die Wahrheit gesagt hat“ Thomas' Blick huschte kurz zu der Kommode mit den Bildern.
 

Ihre linke Augenbraue wanderte nach oben. „Was willst du damit sagen?“, fragte sie ihn und versuchte ruhig zu bleiben. Sie versuchte das Beben zu unterdrücken, sich in den Griff zu kriegen. Denn sie wollte vor ihm keine Schwäche zeigen, nicht mal dann, wenn es um Max ging. Mariam konnte nur hoffen, dass er an ihren Augen nicht sah, wie sehr sie sich um Max sorgte und was er ihr bedeutete. Noch ging ihre Atmung ruhig. Aber wer wusste wie lange sie noch ruhig bleiben würde? Mariam wollte sich an etwas festhalten, das mulmige Gefühl in ihrer Bauchgegend verstärkte sich. Sie ahnte schlimmes.

Gleichzeitig hoffte sie, dass Max auftauchen würde. In diesem Augenblick, lachend durch die Tür und dann verdattert stehen blieb, weil Thomas und sie in seinem Wohnzimmer standen.
 

Doch die Tür blieb verschlossen und es blieben nur sie und Thomas. Das kleine Fleckchen Hoffnung, es schrumpfte.
 

Thomas brach diese Stille endlich, er ging einen Schritt auf sie zu. Mariam wich nicht zurück. Sie würde keine Schwäche zeigen. Nicht ihm. „Eine Sache soll ich dir von ihm geben“ Thomas reichte ihr etwas und zögerlich nahm sie es an.
 

Es brauchte ein wenig Zeit, ehe sie ihn aus den Augen ließ. Aber als sie ihren Blick senkte, zog sich ihre Brust schmerzhaft zusammen.
 

Ein Foto. Er und sie, zusammen in einem Fotoautomaten. Ich liebe dich stand auf der anderen Seite, in seiner krakeligen Schrift.

Es war jene Handschrift, mit der er ihr Briefe geschrieben und in ihren Spind geworfen hatte. Die Briefe, manche seitenlang, manchmal nur zwei Sätze auf einem Stück Papier, hatte sie sorgsam in ihrem Zimmer versteckt. Manchmal, wenn sie ihn vermisste und nicht bei ihm sein konnte, nahm sie die heraus und las all das, was er ihr schrieb. Max war wirklich kitschig.
 

Während ihre Gedanken zu Max wanderten, zu dem Jungen, den sie wirklich liebte, blieb ihr Herz stehen. Das Atmen wurde schwieriger. Es war, als ob ihr jemand die Luft zum atmen nahm um ihr zu beweisen, dass sie ein Herz besaß welches mit Leichtigkeit zu Bruch gehen könnte.
 

Er brauchte nichts weiter zu sagen, denn sie verstand es. Sie begriff, was ihr Herz schon längst wusste.

Woran sie aber nicht glauben wollte. Noch immer trug sie das kleine bisschen Hoffnung in sich.
 

Und den letzten Rest der schimmernden Hoffnung nahm Thomas ihr mit einem Atemzug.
 

„In zwei Tagen, Mariam. Ich bin sicher, schwarz steht dir gut“

ohne dich.


 

Erfahrung ist das, was bleibt, wenn man nichts mehr hat.

- - -
 

Elías hatte mit Absicht nicht richtig getroffen. Er hatte es so darauf angelegt, dass Max verbluten würde. Anders konnte sich TomTom das nicht erklären.
 

Wie in Zeitlupe fiel Max nach hinten, landete hart auf den Boden. Doch er merkte es nicht. Der Schmerz, der durch seinen Körper fuhr ließ sich nicht beschreiben, der Blutverlust machte sich auf der Stelle bemerkbar.
 

Keuchend rang er nach Luft. Seine Augen flatterten, im Gesicht verlor er jegliche Farbe. Das ihn jemand in die Arme hob, bemerkte er nicht einmal. Vor seinen Augen stand sie, ein Lächeln auf ihren Lippen.
 

Mariam.
 

Das Atmen wurde immer schwieriger.
 

„Max? Max, halt durch!“, die Stimme von TomTom klang wie aus der Ferne, obwohl er direkt über ihn war. „Ruft einen Krankenwagen ihr Vollpfosten!“, brüllte er und sah dann wieder zu seinem Schützling runter. Das Blut war überall. Er versuchte das Blut zu stoppen, aber es lief unhaltbar, TomTom wurde hektischer in seinen Bewegungen. Er presste verzweifelt seine Hand gegen die Wunde am Bauch. „Verdammt nochmal, bleib hier, Max!“, er fing an zu fluchen.
 

Max versuchte mit aller Kraft seine Augen offen zu halten. Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen – es war zumindest ein Versuch.
 

„Tut... mir leid“, flüsterte er. Seine Stimme war kaum mehr als ein Windhauch und TomTom beugte sich zu ihm runter um ihn zu verstehen. Die Schusswunde schmerzte und Max spürte mit jeden einzelnen Faser, wie ihm die Zeit davon ging. Er würde nicht genug haben, um all das zu sagen, was in seinem Kopf war.
 

„Hätte ich nur... auf... dich gehört.“

TomTom schüttelte den Kopf. „Hör auf zu sprechen, du Idiot!“, bat er ihn eindringlich.
 

Es fiel Max schwer zu reden, aber er nahm all seine Kraft zusammen. „In... mei... ner... Tasche“, wisperte er und rang nach Luft.
 

„Was ist damit, Max?“, fragte TomTom und seine Stimme bebte. Wieso er vorhin nicht schneller reagiert hatte. Dann hätte Elías keine Chance gehabt, auf Max zu zielen. Nun lag auch Elías auf den Boden, aber er hatte keinerlei Augen für den Mann von der Latino Blood. Nachdem dieser das Feuer eröffnet hatte, hatte auch TomTom seine Waffe gezückt. Nicht schnell genug.
 

„Mariam.“ Ein letzter Blick in TomToms Augen und das stumme Versprechen war gegeben. Mehr wollte Max nicht. Es war nicht so, dass er noch jemanden hätte, der ihm etwas bedeutete. Mariam war alles für ihn.
 

Er schloss seine Augen. Eine Last wurde von seinen Schultern genommen, er fühlte sich frei und so leicht. Als könnte er schwebend durch die Welt gehen. Vielleicht sollte er es einfach tun. Es war so viel einfacher, als den schweren Körper zu bewegen, als zu atmen, als zu leben.
 

„Du bist ein Feigling, Max Lewis“ „Wieso? Weil ich dich bei deinem Date nicht gestört habe?“ Er stand in einem Buchladen im Einkaufszentrum. Max hatte das Buch aus dem Regal gezogen, dann hatte er sich zu Mariam gedreht. Er drohte jedes mal in ihren meerblauen Augen zu versinken. „Es ist kein Date!“, zischte sie und warf nur einen kurzen Blick auf das Buch, das Max aus dem Regal gezogen hatte. Ihre Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. „Bist du etwa eifersüchtig?“, fragte sie amüsiert und sie sah ihn unschuldig an. Die Farbe kroch in ihre Wangen. Auf genau diese legte Max eine Hand. Sie war so weich, so warm. „Bin ich“, antwortete er ungeniert und wollte das Buch zwischen ihnen schieben, damit sie das Cover anstatt ihn ansah. Auch bei ihm machten sich die Schmetterlinge bemerkbar.

„Wir wissen doch beide, dass du mit mir viel mehr Spaß haben könntest als mit der Lusche“, fügte er dann dreist hinzu. Und bevor Mariam etwas sagen konnte, hatte er sich zu ihr gebeugt und küsste sie.
 

Sie war sein letzter Gedanke. Ihr Lachen klang in seinen Ohren, er konnte ihre sanfte Küsse spüren. Ein schwaches Lächeln legte sich auf seinen Lippen.
 

Sein Herz hörte auf zu schlagen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Dahlie
2015-02-24T11:48:42+00:00 24.02.2015 12:48
Mir wird immer noch ganz anders...
Ich habe Max wirklich lieb gewonnen, seinen Humor, seine Art. Und das hat er nun wirklich nicht verdient... nagachikalein, ich weiß nicht, was ich dir sagen soll, außer das, was du schon weißt.
Diesem Jungen gehörte eine Chance gegeben :(
Von:  Atina
2015-02-20T14:23:20+00:00 20.02.2015 15:23
Oh man, damit habe ich irgendwie nicht gerechnet. Ich mag deinen Stil - das Umschreiben des ganz Alltäglichen (zumindest am Anfang alltäglich) ist dir wirklich gut gelungen. Fragen bleiben auch etliche offen. Zum Beispiel was für einen Job hat Max überhaupt? Und warum ist sein Chef da, um die Wohnung auszuräumen (geh zumindest davon aus, dass er sowas in der Art macht)?

Ich kann nur sagen, schnell weiter schreiben!
Antwort von:  nagachika
23.02.2015 14:37
Hallo liebe Atina!

Ich danke dir erstmal sehr für dein Feedback. Freu mich sehr darüber!
Und was die Fragen angehen; also was für einen Job Max hat, diese wird im zweiten Teil beantwortet - hoffe, dass es dann transparent genug ist. Und ich hoffe, dass dann auch klar wird, wieso sein Chef in seiner Wohnung ist und mit Mariam redet. Einfach nur noch ein bisschen Geduld, es ist in Arbeit :D

Liebe Grüße!
Von:  karlach
2015-02-19T22:39:05+00:00 19.02.2015 23:39
CURSE YOU. MY HEART. OUCH.

Nein, Scherz beiseite, nix mit Verwünschungen. Du hattest mich ja gewarnt, dass es traurig hoch zehn ist. Mental vorbereitet war ich trotzdem nicht ; v ;
Maaaax. Nicht Max Q ___ Q
Dabei hatte es wirklich kuschlig-fluffig angefangen, dass es einem ganz warm ums Herz wurde D,:

Hach, Liebes, danke dir ; A ; Auch wenn du meine Feels hier brutal geschlachtet hast.

P.S.: SKYES SPONGEBOB-LACHE. UNBEZAHLBAR.
Antwort von:  nagachika
23.02.2015 14:31
Und, meine Liebste, ich kann dir nicht versprechen, dass es besser wird…
Leider wird Skyes Spongebob-Lache im zweiten Kapitel nicht auftauchen :( … Aber dafür anderes.
Freu dich auf mehr Herzschmerz, mehr Schlachtungen von Feels und mehr Verwünschungen…

Vielen Danke, für den lieben Kommentar. Auch wenn dieser mit einer Verwünschung anfängt…


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