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Virgin!

Sasuke & Sakura
von

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Prolog


 

Prolog
 


 

„Und? Wie war es?“ Ein blauhaariges Mädchen lief rot an.

„Ähm …“

„War er gut?“ Ein Quieken seitens Hinata war zu hören. Drei Mädchen saßen vor der schüchternen Hyuga und stocherten sie mit Fragen aus.

Der Raum war leer, da gerade erst die Mittagspause begonnen hatte und die meisten es bevorzugten draußen oder in der Cafeteria zu sein, anstatt im stickigen Klassenraum zu sitzen. Die Sonne schien in vollen Zügen in das geräumige Zimmer.

„M-muss ich d-darauf antworten?“, kam es kleinlaut von der helläugigen Schönheit.

Ino verdrehte genervt die Augen.

„Na klar! Schließlich habe ich dir auch von Shika und mir erzählt!“

Hinata spielte mit ihren Fingern.

„E-eigentlich h-hast du es f-freiwillig gesagt“, sagte sie wieder schüchtern. Es war ihr wirklich unangenehm über ein sehr intimes Thema zu reden.

„Okay, Hina. Ino hat es fast der ganzen Schule berichtet, aber ich habe mein erstes mal mit Neji, dir ganz vertraulich erzählt, oder?“, zwinkerte ein brünettes Mädchen, dessen Haare zu zwei Dutts geformt waren.

Ino, die blonde Schönheit, verschränkte die Arme vor der Brust. Ihr Ausdruck verfinsterte sich.

„Was heißt hier, der ganzen Schule?!“

TenTen seufzte auf.

„Jeder weiß es, Ino. Sogar Herr Hatake!“

„Wo hast du das denn gehört?“, erwiderte die Blauäugige empört.

Während Ino und TenTen mit einer Diskussion begannen, seufzte Sakura nur genervt auf. Ihre Gedanken hingen an Hinata und ihrem festen Freund Naruto. Beide hatten es getan. Mit den zarten siebzehn Jahren Hinatas und den chaotischen Achtzehn Narutos. Welch schöne Jugendsünde.

„Hinata, wie war es denn jetzt?!“, erhob sich wieder Inos Stimme, die wohl gemerkt hatte, dass sie vom Thema abgekommen war.

Sakura erhob sich. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Jeder ihrer Freundinnen hatten schon ihre Bettgelüste herausgelassen und waren nun erwachsen . Und was war mit Sakura? Sie hatte nicht mal einen Freund. Wenn über dieses eine Thema geredet wurde, war Sakura so was von frustriert.

„Wohin w-willst du, Saku?“, fragte Hinata, die als erstes bemerkt hatte, dass sich ihre Freundin davonschleichen wollte.

„Nur ein bisschen frische Luft schnappen. Bleibt ihr ruhig hier, ich komme gleich wieder“, antwortete die Haruno freundlich und war auch schon aus dem Klassenraum verschwunden. Das war natürlich gelogen, doch anders konnte sie aus dieser Konversation nicht fliehen.

Sie hatte aber noch gesehen, wie Hinata lächelnd genickt hatte.

Als Sakura im Schulflur war, kam es ihr so vor, als würde ihr jeder unter die Nase reiben, dass sie schon vergeben waren und ihre Lüste an ihren festen Freunden ausließen. Sie meinte, nur wenn sie schon in den Flur blickte, sah sie lauter Pärchen, die am Halse des jeweils anderen hingen. Das konnte doch nicht wahr sein!

Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck betrat die Haruno die Mädchentoilette. Außer ihr waren noch zwei andere Mitschülerinnen im Raum. Doch diese waren mit sich selbst beschäftigt. Sakura stellte sich vor den Waschbecken und schaute sich im Spiegel an. Sie war eigentlich eine sehr Hübsche. Rosa Haare, leuchtend smaragdgrüne Augen und schwungvolle Lippen. Dazu hatte sie noch einige Kurven hier und einige da. Ihre Oberweite war nicht die Größte, aber auch nicht die Kleinste. Und damit war Sakura um ehrlich zu sein auch zufrieden. Doch warum, verdammt nochmal, biss keiner bei ihr an?! Lag es an ihrer temperamentvollen Persönlichkeit? An ihren Manieren?! Sie wusste es nicht, aber anscheinend machte sie etwas falsch. Was auch immer dieses Falsche war.

Sakura wusste nicht, wie oft sie schon an diesem Tag geseufzt hatte, doch sie tat es wieder und band sich dabei ihre kurzen Haare zu einem hohen aber lockeren Zopf. Danach verließ sie die Toilette. Nun schlenderte sie durch die etwas vollen Schulflure. Sie konnte doch nicht mit ihren siebzehn Jahren immer noch Jungfrau sein. Hallo, sie war auf der Highschool! Sie würde bald auf ein Collage gehen!

Ihre Stimmung war echt auf den Nullpunkt gesunken. Ino hatte ihr erstes mal schon mit sechzehn und TenTen an ihrem siebzehnten Geburtstag. Ino hatte ihre schöne Nacht , wie sie sagte, sofort und freudig weitererzählt. Zuerst Sakura, TenTen und Hinata und dann den ganzen anderen in der Klasse. TenTen hatte ihre Nacht nur ihren engsten Freunden erzählt. Im strengen Vertrauen.

Doch das meiste, das Sakura aufregte, war Hinata, das wohl schüchternste Mädchen der Schule, die es auch schon hatte! Und dann auch noch mit einem Jungen, der das völlige Gegenteil von Hinata war. Sie waren sogar ein Paar …

Ino hatte Shikamaru Nara, den faulsten Jungen überhaupt, als Freund.

Und TenTen Neji, der in vielen Fällen ernst blieb, aber auch lustig sein konnte.

Das machte Sakura nur noch mehr runter, obwohl sie ihren Freundinnen dieses Glück wirklich gönnte.
 

Sakura wollte nicht mal einen Freund. Sie wollte nur einmal …

Doch wer bot sich freiwillig an? Sie wollte ja auch schließlich einen, der es gut konnte. Wenn sie schon ihre Jungfräulichkeit verlor, dann mit einem guten Gefühl.

Als Sakura um die nächste Ecke bog und jemand bestimmten an seinem Spind entdeckte, blieb sie abrupt stehen.

Ihre Augen weiteten sich bei dem Charme, den sie erblickte. Diese schwarzen Haare. Diese nachtschwarzen Augen. Dieser Körper. Sasuke Uchiha. Der wohl bestaussehende und beliebteste Mädchenschwarm der Schule.

Natürlich! Warum war sie nicht schon früher auf ihn gekommen?
 

„Perfekt …“

Auf Sakuras Lippen schlich sich ein Lächeln.

Kapitel 1


 

Kapitel 1
 


 

Mann, wie dumm war Sakura? Sasuke Uchiha war perfekt für diesen Job!

Er hatte praktisch schon die ganze Schule durchgenommen. Und das meinte sie wortwörtlich. Sakura dachte an Karin, eine Bettgeschichte von Sasuke. Karin hatte letzten Freitag noch damit angegeben, eine romantische Nacht mit Sasuke gehabt zu haben. Sakura war sich sicher, dass Karin bei so welchen Dingen nicht log. Außerdem wechselte Sasuke seine Mädchen wie Unterwäsche, warum also war Sakura nicht der nächste Donnerstag?

Mit diesem Gedanken bewegten sich Sakuras Beine zu dem Uchiha, der immer noch an seinem Spind hing. Der Schulflur war nicht mehr allzu voll. Irgendwie wusste Sakura nicht, was sie ihm sagen sollte. Einfach die Wahrheit? Die Haruno konnte gar nicht mehr weiter denken, denn ihre Beine waren schneller als ihr Verstand gewesen. Sie stand direkt neben dem Uchiha. Dieser schaute weiterhin in seinen Spind, hatte sie aber anscheinend bemerkt, da er ihr einen Seitenblick zu geworfen hatte. Sollte wohl so etwas wie ein „Was ist?“ heißen.

„Sasuke, richtig?“, kam es von ihr. Sie kannte zwar seinen Namen, doch diese Worte kamen ihr als erstes in den Sinn. Sie hätte schlecht gar nichts sagen können.

„Hn“, sagte er und legte einige Bücher in seinen Spind.

Sakura war etwas verwirrt. Sie hätte nicht gedacht, dass er so wortkarg war. War er auch etwa so im … ?

„Ich weiß nicht recht, wie ich es dir sagen soll.“ Schließlich kannte sie ihn kein Stück. Er ging zwar auf ihre Schule, doch es kam ihr so vor, als lebten sie in verschiedenen Welten.

Von Sasuke kam ein genervter Ton. Er knallte seinen Spind zu.

„Hör zu. Ich habe nicht viel Zeit. Also jetzt gestehe mir endlich deine Liebe oder geh.“

Wow, was war das denn? Wie ging er denn mit Mädchen um? Sie dachte eher, dass er der Typ wäre, der Mädchen respektierte und sehr charmant zu ihnen war. Doch das war wohl nicht der Fall …

Aber wie sollte er auch respektvoll mit Mädchen umgehen, wenn er sie, wie sie schon vorhin sagte, wie Unterwäsche wechselte?

Sakura ließ sich aber dennoch nicht von ihrer Idee abbringen.

„Hör zu, Uchiha“, begann sie und Sasuke hob eine Braue, da er nicht mit solch einer Reaktion gerechnet hatte, „ich bin nicht hier, um deine nächste Freundin zu werden. Ich bin hier, weil sich rumspricht, dass du wohl sehr gut in einer Sache bist …“

Nun drehte sich Sasuke ganz zu Sakura. Seine Braue war immer noch in der Höhe.

„Was willst du mir damit sagen …?“, fragte er, ahnte aber schon etwas.

Die Haruno lief etwas rot an. Sie lehnte sich gegen die anderen Spinde und schaute mal nach unten, mal nach oben.

„Na ja … vielleicht könnten … wir … mal?“ Es war ihr wirklich unangenehm.

Sasuke, jedoch, hörte so etwas zum ersten mal von einem Mädchen.

„Du willst nur mit mir Sex haben?!“ Das unangenehme Wort betonte er deutlich. Sakura wurde noch roter.

„Ja! Ich bin schon siebzehn, aber noch Jungfrau! Was soll ich denn machen? Wenn ich sie schon verlieren möchte, dann mit einem guten Gefühl!“

Sasuke schaute skeptisch, aber auch interessiert. Das konnte doch nicht wahr sein. Ein Mädchen wollte nur mit ihm schlafen, ohne zu beabsichtigen, ihn als festen Freund zu haben?

„Mehr willst du nicht?“, fragte er zur Sicherheit noch einmal nach.

„Nein! Danach kannst du von mir aus auch so tun, als würdest du mich nicht kennen, oder so!“ Sakura klang ja schon fast verzweifelt.

Für Sasuke war so ein Angebot ein Traum. Andere Mädchen blieben nach dem Mal mehrere Wochen wie eine Klette an ihm hängen. Sie wollten einfach nicht kapieren, dass er sie benutzt hatte.

Doch Sakura war anders. Sie wollte nicht ihn - sie wollte das, was er konnte.

Auf Sasukes Lippen schlich sich ein Grinsen.

„Ich weiß ja nicht, ob ich mich mit einem Kind abgeben möchte …“, kam es von ihm provokant.

Sakura riss bei diesen Worten nur die Augen auf. Was hatte er da gerade gesagt? Kind? Sie? Ein Kind?!

„Hey, was heißt hier Kind?! Sehe ich etwa aus wie ein Kind?“ Sakura streckte ihre Brust heraus und stützte die Hände in die Hüften.

„Da bin ich mir noch nicht sicher …“ Seine Stimme klang so arrogant. Arroganter ging es nicht mehr.

Sakura seufzte auf.

„Hilfst du mir jetzt, oder nicht?“, kam sie auf das Thema zurück.

Der Uchiha knallte seinen Spind zu und lehnte sich wie Sakura gegen diesen. Er war ihr plötzlich so nah.

„Ich weiß ja nicht, welche Erfahrungen du schon gemacht hast …“, sagte er ruhig und sein heißer Atem streifte ihre roten Lippen.

Sakura riss wieder einmal die Augen auf. Vor Schock. Was war auf einmal mit ihm los? Vor einigen Minuten war er so wortkarg gewesen und nun verzauberte er sie mit seinen Worten. Seine Augen … er starrte sie direkt an. Diese wunderschönen, pechschwarzen Augen …

Plötzlich zog sich Sasuke blitzschnell zurück.

„Wie ich merke, wohl keine. Ich überleg's mir mit dem Angebot.“ Er schulterte lässig seinen Rucksack und ließ seine Hände in die Hosentaschen gleiten. „Man sieht sich.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und machte Anstalten sich zu entfernen. Doch nicht mit Sakura.

Sie hielt ihn an der Schulter fest. Er drehte sich nicht um.

„Hey! Ich bin die, die sich hier anbietet! Warum darfst du entscheiden, ob du willst oder nicht?!“

Okay, Sakura selbst musste zugeben, dass ihre Worte billig klangen. Doch es war nun mal so.

„Du brauchst mich doch dafür. Also darf ich auch selber entscheiden, ob ich will oder nicht. Momentan weiß ich es noch nicht.“ Er zeigte ihr immer noch den Rücken. Doch plötzlich schnappte er sich ihre Hand, die sich in seine Schulter gekrallt hatte.

„Aber pass auf, was du da sagst. Du bist eine Schülerin und noch rein.“

Danach ließ er von ihr ab und schritt weiter.

Sakura schaute ihm nur unfassbar hinterher.
 

Er hatte recht …

Nachdem er ganz von der Bildfläche verschwunden war, lief Sakura einige Schritte, um sich einen klaren Überblick zu verschaffen. Sie hatte eben Sasuke Uchiha angesprochen. Ihm ein unanständiges Angebot gemacht. Sakura seufzte auf. Auch wenn sie dafür nicht in den Himmel kommen würde, hoffte sie auf eine schnelle – und positive – Antwort.
 

Das Angebot wurde gemacht. Wie sich wohl Sasuke entscheiden wird …?

Kapitel 2


 

Kapitel 2
 


 

Der nächste Morgen war angebrochen. Sakura schliff sich mühselig zur Schule. Ein neuer, frustrierter Tag würde beginnen.

Dazu wurde auch noch für heute ein Test angekündigt, von dem Sakura erst heute morgen durch Ino per Handy erfahren hatte. Den Stoff hatte sie eben versucht schnell durchzugehen, doch das alles hatte nichts gebracht. Sie verstand es immer noch nicht und kam vielleicht auch deswegen zu spät zur Schule – das war der zweite Punkt, der den Tag schlimmer machte.

Außerdem war ihre Tasche schwer.

Plötzlich kam ein Auto neben Sakura zustande. Ein schwarzes. Und teures. Es kam ihr bekannt vor.

„Hey, Haruno!“ Es war Sasuke. Sasuke Uchiha. Den hätte sie nun nicht erwartet.

„Was?“, kam es grimmig von der Angesprochenen, „ich habe echt keine Zeit, wahrscheinlich wird mich Herr Hatake gleich anschnauzen, da ich zu spät kommen werde.“ Auf den Uchiha hatte sie im Moment keine Lust. Auch wenn sie auf seine Antwort auf das Angebot wartete. In dem Zeitpunkt war es einfach unpassend.

Sasuke schob seine, wie zu erwarten, schwarze Sonnenbrille hoch und schaute sie schief an.

„Ich kann dich ja fahren.“ Nun war es er , der ihr ein Angebot machte. Und dieses Angebot klang nicht gerade schlecht. Eher kam es ihr recht, „dann können wir auch direkt über dein Angebot reden“, sprach er lässig weiter und Sakura schaute sich um, ob Schüler ihrer Schule hier herumliefen. Sie wollte nun wirklich nicht, dass die halbe Schule davon Bescheid wusste.

Die Haruno überlegte, zögerte zuerst sogar einzusteigen, doch dann dachte sie an ihre schon siebzehn Jahre und ihr Problem und stieg schlussendlich einfach ein. Ihre Tasche hatte sie auf den Rücksitz geschmissen, auf dem auch Sasukes Rucksack ruhte. Sakura betrachtete das Innere des Wagens. Schwarze Sitze, schwarze Polsterung, schwarz, schwarz, schwarz … - aber modern.

Sakura zweifelte echt nicht daran, dass Schwarz Sasukes Lieblingsfarbe war. Wenn man schwarz denn als Farbe sehen konnte … schließlich war schwarz schwarz … Sakura verwarf diesen sinnlosen Gedanken wieder und konzentrierte sich auf ihre Situation.

Sasuke gab Sakura einen flüchtigen Seitenblick, um zu schauen, ob sie angeschnallt war. Danach düste er mit voll Gas davon.

In den ersten Minuten sagte keiner etwas …

Die Haruno starrte aus dem Fenster. Viele Bäume und Schulkameraden huschten an ihr vorbei. Das Wetter war heute wieder einmal gut. Viel Sonne, wenig Wolken.

Sakura neigte ihren Kopf zu Sasuke. Er trug heute zu ihrer Verwunderung ein weißes T-Shirt. Es stand ihm wirklich gut, war eng und betonte seine Muskeln. Der Blick der Haruno wanderte nach oben. Sasuke hatte wieder die Sonnenbrille auf der Nase und sein Blick war starr nach vorn gerichtet. Seine Sitzhaltung sah lässig aus.

„Ich überlege mir, das Angebot nicht anzunehmen, wenn du mich so weiter beobachtest“, erhob sich plötzlich Sasukes Stimme und Sakura schrak auf. Sie hatte selber gar nicht bemerkt, wie intensiv sie ihn angeschaut hatte.

„I-ich kenn dich halt nicht so gut. Darf ich dich dann nicht anstarren?“, sagte sie unsicher und Sasuke hob eine Braue in die Höhe.

„Ich kenn dich auch kaum. Starr ich dich an?“, erwiderte er und Sakura wurde nun etwas rot. Sie schlug ihm in die Seite.

„Hey, wollten wir nicht über das Angebot sprechen? Also jetzt sag schon, ob du mir hilfst oder nicht, ich kann auch einen anderen suchen!“ Was bildete er sich ein? Durfte sie nicht einmal ein wenig gaffen? Schließlich hatte sie noch nie einen Freund gehabt und Sasuke war eine Augenweide.

Der Schwarzhaarige bog um eine Ecke und war an den Parkplätzen angelangt, wo auch schon einige auf ihn warteten. Seine Freunde und Karin. Durch das dunkle Glas des Autos konnten sie jedoch nicht sehen, wer im Auto saß. Für Sakura ein Vorteil. Sie fragte sich jedoch, wie sie gleich aussteigen sollte …

Der Uchiha parkte in eine große Parklücke und schaltete danach den Motor aus. Sie waren da.

Sakura schaute Sasuke immer noch erwartungsvoll an. Sie wartete auf eine Antwort. Sasuke aber nahm seine Sonnenbrille ab und drehte sich ein wenig zu der Haruno.

„Hmh … du hast recht, du kannst dir jemand anderen suchen. Aber ich glaube nicht, dass du dann den besten Sex bekommen wirst …“

Sakura fragte sich, wie man von sich selbst so überzeugt sein konnte – auch wenn es stimmte, „ich glaube, ich lehne ab.“

Die Haruno starrte ihn unfassbar an. Stillstand. Was? Was hatte er eben gesagt? Er … lehnte wirklich ab? Sie hatte ihn ja nur Drohungen gemacht, jemand anderen zu nehmen. Dass er wirklich ablehnen würde, hätte sie nicht gedacht.

„Was? Warum?!“, fragte Sakura ihn auch sofort. Auf Sasukes Lippen schlich sich ein Grinsen.

„Hast du nicht gesagt, dass du dir jederzeit jemand anderen suchen kannst? Also warum bist du dann so auf mich fixiert?“ Er starrte sie grinsend und besserwisserisch an. Sie wollte ihn. Nur ihn. Da er gut war. Und das wusste er selbst auch. Das brachte ihm Vorteile. Sakura wusste nicht, was sie sagen sollte. Deshalb machte sie etwas unüberlegtes. Etwas, das sie sonst nie getan hätte. Doch ihr blieb keine Zeit mehr übrig …

Sakura legte ihre Hände auf Sasukes Wangen und drückte ihre Lippen auf seine. Ihr zweiter Kuss. Den ersten hatte sie mit vierzehn beim Flaschendrehen verloren …

Sasuke war zuerst sehr überrascht und überrumpelt gewesen, erwiderte den Kuss dann aber. Vielleicht war sie ja zumindest eine gute Küsserin. Sakura spürte wie er in den Kuss hineingrinste. Er schmeckte … gut. Frisch. Ob er dies auch von ihr behaupten konnte, wusste sie nicht. Aber sie hoffte es. Er küsste abgöttisch. Seine Mundbewegungen waren wundervoll und unendlich mal besser als die von dem Jungen, damals, als sie noch vierzehn gewesen war.

Sasuke ging sogar eine Stufe höher und rutschte auf den Beifahrersitz. Er saß schon fast auf ihr.

Sakura kam damit etwas nicht klar, da sie in den Sitz gedrückt wurde. Sie brach den Kuss ab. Die Luft wurde ein wenig knapp.

Beide hechelten, Sasuke mache keine Anstalten sich wieder auf seinen Sitz fallen zu lassen.

Er schaute in ihre smaragdgrünen Augen.

„Nicht … schlecht“, kam es von ihm mit unregelmäßiger Stimme.

Sakura erwiderte nichts. Sie brauchte erst einmal ausreichend Luft. Nach dem sie auch welche bekommen hatte, sprach sie.

„Also? Hilfst du mir jetzt?“, fragte sie und schaute zu ihm hoch. Die Haruno hatte ihn nicht umsonst so stürmisch angefahren. Schließlich hatte sie etwas beabsichtigt. Er sollte endlich zustimmen.

Sasuke stützte seine Arme links und rechts am Sitz ab. Danach kam er ihr wieder näher.

„Warum bist du so besessen davon?“ Er schaute ihr direkt in die Augen und Sakura konnte nicht anders, als von ihnen verzaubert zu werden. Es wunderte sie wirklich nicht, dass sich viele Mädchen in ihn verliebten.

„Es … muss einfach sein“, war ihre Antwort und die grünäugige Schönheit versuchte wegzuschauen. Sasuke aber fasste ihr Kinn und zwang sie, in seine pechschwarzen Augen zusehen.

„Aber-“ Noch bevor der Uchiha ihr antworten konnte, erhob sich plötzlich von außen eine kreischende Stimme, die Sasuke allzu gut kannte.

„Sasuke, steig endlich aus!“ Es war Karin, die es wohl kaum abwarten konnte, ihren Schwarm an diesem schönen Tag zusehen. Der Uchiha verdrehte die Augen.

„Was ist denn jetzt?!“, fragte die Haruno ungeduldig und ignorierte Karin. Dass Sasuke etwas sagen wollte auch …

Sie erwartete vieles. Sakura setzte alle Hoffnungen in diesen Jungen. Doch sie wurde mit dem Gegenteil bestraft.

„Nein.“

Sie konnte es nicht glauben. Nein? Nein?! Sie küsste diesen, ihr kaum bekannten Typen, und er antwortete immer noch mit nein?! N E I N?!

„Was?! Wieso?!“ Sie schubste ihn auf seinen Sitz zurück. Sasuke nahm ihre Reaktion recht locker. Das wirkte zumindest äußerlich so.

„Njaa … ich bin noch nicht so überzeugt.“

Sakura war baff. Der Junge brachte sie zur Weißglut. Nicht überzeugt?! Sie drehte sich zu ihm.

„Jetzt hör mir zu. Ich habe so eben meine ganze Kraft in diesen Kuss gesteckt und du bist immer noch nicht überzeugt?! Was genau überzeugt dich denn?!“ Sie schaute ihn ernst an und wartete wieder mal auf eine Antwort.

Sasuke fing an zu grinsen.

„Weiß nicht … zeig es mir.“

Okay. Das war definitiv eine Ansage. Sie sollte es ihm zeigen? Na, er sollte warten. Sie würde es ihm zeigen.

„Aber nun zum ernst des Lebens.“ Sasuke öffnete die Türe seines Autos, „ich steige zuerst aus, du nach circa fünf Minuten. Wie sehen uns drin“, zwinkerte er und war schon ausgestiegen. Sakura konnte sofort Karins Gekreische hören. Himmel, Herr Gott …
 

Doch nun dachte sie an Sasukes Worte. Sie sollte es ihm zeigen.
 


 

Mit dem Kuss war Sasuke anscheinend nicht zufrieden gewesen. Morgen würde es anders aussehen …

Kapitel 3


 

Kapitel 3
 


 

„Aufgabe drei macht ihr bitte Zuhause und vergesst morgen eure Zirkel nicht!“ Während Herr Hatake diese Worte aussprach, erhoben sich schon die meisten Schüler von ihren Plätzen, um so schnell wie möglich vor Mathe zu fliehen.

Sakura schlug ihr Buch zu und seufzte auf. Mathe war echt nicht ihr Fach, obwohl sie es früher mal zu ihren Lieblingsfächern gezählt hatte. Aber dann kam sie auf die Highschool und es wurde komplizierter und zu viel.

Sakura konnte Mathe wirklich mit ihrem Leben vergleichen. Momentan zumindest, früher musste sie sich nicht mit so welchen Problemen herumschlagen.

Die Haruno stöhnte wieder auf und packte ihre Materialien in ihre Tasche. Sie schaute sich kurz um, um ihre Freunde ausfindig zu machen. Aber dann fiel ihr ein, dass Hinata heute einen Arzttermin hatte und Ino etwas mit ihrem Englischlehrer besprechen musste. TenTen besuchte den anderen Mathekurs …

Kurz gesagt: Sakura konnte im Moment keinen ihrer Freundinnen finden und musste alleine aus dem Klassenraum schreiten. Und auch im Flur konnte sie nirgends TenTen sehen.

Sie zu suchen wäre Sakura auch zu lästig. Die Haruno stöhnte zum wiederholten Mal auf und setzte sich auf einen freien Tisch in der Pausenhalle. Dabei schmiss sie ihre Tasche auf den leeren Stuhl neben ihr.

Sakura wusste nicht wieso, aber der Tag heute machte sie fertig.

Vor zwei Tagen hatte sie Sasuke im Auto noch gesagt, dass sie es ihm zeigen würde. Aber in den letzten Tagen hatte sie Sasuke nicht dazu bekommen, auf sie hereinzufallen. Außerdem war Sasuke immer in Begleitung unterwegs gewesen. Bei seinen Freunden. Sie hatte vorgehabt, ihn mit irgendwelchen Worten zu verführen, aber wenn ständig seine Freunde an ihm hingen, konnte sie dies nicht machen.

Mehr als von Sasuke mehrere Körbe zu kriegen und ihn von der Ferne zu beobachten, hatte sie also nicht gemacht. Ob er davon wusste, konnte Sakura nicht sagen, denn sie hatte darauf geachtet, Abstand zu halten, da sie nicht von seinen Freunden gesehen werden wollte. Sie hätten wohl sonst gedacht, dass sie ein Anhängsel Sasukes wäre …

Ob Sasuke ihnen etwas von dem Angebot erzählt hatte? Ob sie sich vielleicht über Sakura lustig gemacht hatten?!

Die Rosahaarige schüttelte diesen Gedanken schnell wieder ab. Sie musste schleunigst etwas unternehmen. Sakura wollte gerade nach ihrer Tasche greifen und sich erheben, als sie plötzlich von hinten einen Druck an ihren Schultern spürte und wieder in den Stuhl gedrängt wurde.

„Und wie läuft's?“, sprach eine belustigte Stimme hinter ihr. Sakuras Augen weiteten sich.

„Sasuke?!“ Sie legte ihren Kopf in den Nacken. Normalerweise würde man so die Decke der Pausenhalle sehen. Aber sie konnte direkt in Sasukes Gesicht blicken, der hinter ihr stand und seine Hände immer noch auf ihren Schultern ruhten.

Sie wusste nicht wieso, aber es kam ihr so vor, als hätten sie lange nicht mehr miteinander gesprochen. Jahrzehnte. Es überraschte sie, dass er auf sie zukam.

„Ich habe die letzten Tage nichts Gutes von dir gesehen. Dabei wolltest du es mir doch zeigen?“ Seine Stimme war voller Ironie.

Sakura zog eine Grimasse.

„Wenn du die ganze Zeit nicht auf meine Andeutungen eingehst und ständig bei deinen Freunden stehst, ist das kein Wunder“, antwortete sie, „und rede hier nicht so, die Pausenhalle ist voll“, fügte Sakura hinzu und schaute sich unauffällig um.

Sasuke verdrehte die Augen und stellte sich nun neben den Tisch. Sakura richtete wieder ihren Blick nach vorn und legte ihre Hand in den Nacken, der sich aufgrund der davorrigen Position verspannt hatte.

„Das ist mir egal. Ich bin nur hier, um zuschauen, ob du nicht doch noch jemanden anderen für diese Aufgabe gefunden hast. Schließlich hast du nichts gemacht, außer versucht mich verzweifelt anzumachen und von der Ferne wie ein Stalker zu beobachten“, sprach Sasuke und Sakura wunderte sich, mit welcher Ernsthaftigkeit er diese Worte über die Lippen brachte.

Er hatte sie also gesehen.

„Ich will keinen anderen!“ Die Stimme der Haruno wurde etwas lauter. Lauter als sie Sakura eigentlich wollte. Sie hatte selbst nicht mit so einer pampigen Antwort gerechnet.

Doch dann sagte Sasuke etwas, das Sakura zur Weißglut brachte.
 

„Dann hör auf, mich zu langweilen.“
 

Sakura schaute den Uchiha entgeistert an. Sie langweilte ihn?! Der Rosahaarigen reichte es allmählich. Sie hatte eine gewaltige Wut gegenüber dem heutigen Tag und das alles nur wegen diesem arroganten Sasuke, den sie anscheinend langweilte!

Die Haruno erhob sich.

„Ich langweile dich?! Mir reicht es!“ Sakura schnappte sich ihre Tasche und die Hand des Uchihas.

Mit schnellen und fast schon stampfenden Schritten schlängelte sie sich durch die Schülermassen.

Sasuke ließ sich mitschleifen. Er hätte sich locker wehren können, aber er war gespannt, was sie vorhatte. Ein kleines Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.

Nach vielem hin und her blieb Sakura vor einer Tür stehen.

Abstellkammer 001 , las Sasuke in Gedanken die Schrift, die das Holz zierte.

Sasuke sah, wie sich die Haruno unauffällig umschaute. Anscheinend wollte sie wieder nicht mit ihm gesehen werden. Vor allem nicht, wenn sie gleich in diesen engen und dunklen Raum schreiten würden.

„Jetzt geh endlich rein“, sprach Sasuke, der es nicht mehr aushielt und sie förmlich in die Kammer schubste und hinterher kam. Obwohl er schon eine Ahnung hatte, was die Haruno heute vorhatte, war er dennoch gespannt, was ihn erwartete. Er hatte vorhin gelogen, als er meinte, dass sie ihn langweilte. Er wollte sie provozieren, um sie ein wenig anzutreiben. Und anscheinend klappte dies. Sie war geladen.

Sasuke lehnte sich gegen die Tür und Sakura stellte sich gegenüber ihn. Sie kam einige Schritte nach vorn und blickte ihm direkt in die Augen.

„Ich will keinen anderen“, wiederholte sie nochmals ihre Worte von vorhin.

Sie bohrte ihren Finger in seine Brust, „und du wirst auch nicht mein Angebot abschlagen.“

Sasuke hob eine Augenbraue. Er fragte sich immer mehr, warum ihr dieses Thema so wichtig war. Und warum wollte sie es mit ihm, mit dem angeblichen Besten machen? Der Uchiha wusste selbst, dass er nicht gerade der Beziehungstyp war und er wusste auch, dass er mit Mädchen nicht gerade charmant umging. Also warum wollte sie ihre Unschuld an so einem Arsch wie ihm verlieren?

„Tze, willst du mir drohen?“ Sasuke war unbeeindruckt. Er hatte mehr als Worte erwartet. Außerdem hatte ihre Drohung, wenn man es denn so nennen konnte, ihm die Laune verdorben. Wenn eines der Uchiha nicht mochte, dann war es, herumkommandiert zu werden.

„Okay.“ Sakura ging einen Schritt zurück. Nanu? Was hatte sie jetzt vor?

Die Haruno ließ ihre Sweatjacke über die Schultern auf den Boden fallen. Danach zog sie ihr blaues Top aus. Das einzige, das sie anbehielt, war ihre enge Jeans.

Sasukes Blick huschte kurz über ihren roten Spitzen BH. Er wirkte ein wenig überrascht, aber er spürte auch, dass sich etwas in ihm regte. Ein Verlangen, das wohl jeder Junge verspüren würde, der ein halbnacktes Mädchen vor sich stehen hatte.

„Du willst es echt hier machen?“, kam es etwas belustigt von dem Uchiha. Sakura verschränkte die Arme vor der Brust und schaute ihn mit einem Seitenblick an.

„Wo sonst? Ich seh' dich doch nicht woanders, außer in der Schule!“ Die Haruno pustete ihre Wangen auf, die schon Konkurrenz mit einer Tomate machten. Schließlich stand sie oben ohne vor ihm, „außerdem würdest du dich doch sowieso nicht mit mir außerhalb der Schule treffen. Das wäre dir doch viel zu aufwendig.“

Sasuke schmunzelte.

„Da hast du recht. Es wäre mir nicht nur viel zu aufwendig, sondern auch viel zu lästig.“

Die Haruno schaute ihn schief an.

„Mir wird langsam kalt, könnten wir das Gespräch jetzt einstellen?“

Der Uchiha schaute sich den Raum an. In der Ecke stand ein Wischmobb und hinter Sakura stand ein quadratischer Tisch. Sonst wirkte der Raum eher kahl und kalt …

„Willst du nicht dein erstes Mal etwas romantischer haben? Wie jedes Mädchen?“, hakte Sasuke weiter nach und Sakura fragte sich, was er damit bewirken wollte. Weshalb zog er das Gespräch so in die Länge?

„Halt endlich deinen Mund“, sprach sie und drückte ihre vollen Lippen auf seine.

Da Sasuke so etwas in der Art erwartet hatte, wirkte er nicht gerade überrascht. Er erwiderte den Kuss und musste wie vor zwei Tagen in seinem Auto, zugeben, dass sie eine verdammt gute Küsserin war. Beeindruckend, wenn man bedachte, dass sie kaum Erfahrungen in dem Bereich hatte.

Doch mehr als den Kuss zu erwidern, tat Sasuke nicht. Er wusste nicht wieso, aber sein Gefühl sagte ihm, dass es viel zu schnell ging. Denn wenn er eine Stufe höher gehen würde, dann würde er mit ihr hier in dieser Abstellkammer schlafen. Danach würde es zu ende sein. Aber das wollte Sasuke nicht - er wollte das Spiel fortführen.

Auch Sakura merkte, dass der Uchiha nicht viel mehr machte, als sie zu küssen. Nicht einmal seine Hände hatte er auf ihre Taille gelegt.

Sie brach den Kuss ab.

„Mach was!“, forderte sie und Sasuke fing nur an, zu grinsen.

„Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist, bei Anderen leg' ich eigentlich sofort los. Vielleicht machst du mich ja nicht so an.“ Die Belustigung und Ironie, die in seiner Stimme steckte, machten Sakura verrückt. Sie schlug ihm gegen die Brust.

„Jetzt bleib ernst!“

„Okay, okay.“ Sasuke nahm ihr Gesicht in seine Hände und startete den zweiten Versuch, indem er sie küsste. Doch auch nach gefühlten Minuten, passierte nicht mehr, als das.

Sakura löste sich von ihm.

„Sasuke!“

Der Uchiha stöhnte genervt auf.

„Sorry, ich weiß auch nicht, woran es liegt …“ Natürlich wusste er es. Doch sie musste es ja nicht erfahren ...

„Du nervst!“ Die Stimme der Haruno erhob sich. Sasukes Blick veränderte sich.

„Hey, jetzt komm mir nicht so. Das macht mich überhaupt nicht an …“ Seine Augen formten sich zu kleinen Schlitzen, „wir sollten es ein andern mal versuchen.“ Sasuke wollte sich gerade umdrehen, um die Türe zu öffnen, doch dann kamen Worte über Sakuras Lippen, die dem Uchiha überhaupt nicht gefielen.
 

„Willst du mich verarschen? Kannst du nichts oder wie?!“, fuhr sie ihn an und merkte nicht, dass sie zu weit ging. Doch noch einen Korb wollte sie nicht wahr haben ...

Sasuke glaubte sich, verhört zu haben. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Er schnappte sich ihre Handgelenke und drängte sie blitzschnell auf den gegenüberliegenden Tisch. Als Sakuras Rücken die kalte Tischplatte berührte, stöhnte sie sowohl vor der Kälte, als auch vor dem Schmerz auf, denn Sasuke war nicht gerade sanft mit ihr umgegangen.

Er beugte sich über sie und hielt immer noch ihre Handgelenke fest.

„Pass auf, was du da sagst!“, sprach er mit erhöhter Stimme und Sakura zuckte zusammen. Seine Stimmung hatte sich von der einen auf die andere Sekunde verändert. Doch auch vorhin hatte er ein wenig gereizt gewirkt.

„Du sagst, dass ich nichts kann?!“ Sasuke knöpfte sich sein weißes Hemd auf, „sieh selber!“ Grob drückte er seine Lippen auf ihre und fasste mit den Händen in ihre Seiten. Sakura riss vor Schock ihre Augen auf. Seine Hände waren kühl.

Er setzte sich auf ihr Becken, um ihre Lippen besser zu erreichen.

Sasuke setzte beim Küssen zu keiner Pause an, sodass Sakura glaubte, jeden Moment zu ersticken. Dann aber schien es so, als ob er selbst den Sauerstoff benötigte und ließ endlich von ihren Lippen ab. Dennoch hörte er nicht auf. Er machte sich an ihrem Hals zu schaffen und saugte einige Male an diesem.

„Sasuke …!“, sprach Sakura leiser, klang aber dennoch ein wenig erschrocken.

Als Sakuras zarte Stimme Sasukes Ohren erreichten, fing er an zu realisieren, was er da gerade machte. Schnell ließ er von ihr ab und erhob sich von ihr.

Sakura schaute ihn einfach nur vom liegen her an. Keiner sagte in den ersten Sekunden etwas …

Sasuke strich sich durch die Haare. Eine Angewohnheit von ihm, wenn er sich in einer schwierigen Lage befand.

„Was …-“ „Sag nichts“, sprach der Uchiha und schaute nur auf den Boden. Fühlte er sich schuldig?

Okay, er war sauer gewesen und Sakura konnte auch verstehen, warum er gerade so gehandelt hatte. Auch wenn sie für eine kurze Zeit geschockt war.

Sie hatte an seinem Können gezweifelt.

Die Haruno sah ein, dass sie zu weit gegangen war und ihn unnötig provoziert hatte. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, da sie ihn zu dieser Tat förmlich gezwungen hatte.

„Es ist ja nichts passiert … ich-“ „Nein. Ich steige aus, such dir jemand anderen.“ Sasuke unterbrach sie zum zweiten mal. Sakura weitete die Augen. Sie konnte zwar nachvollziehen, warum er nicht ihr Angebot annahm, aber konnten sie nicht vorher reden? Noch bevor die Haruno etwas sagen konnte, hatte sich Sasuke schon sein Hemd geschnappt und war durch die Tür geschritten.

Sakura ließ stöhnend ihren Kopf auf die Tischplatte sinken. Er wollte wahrscheinlich nichts mehr mit ihr zu tun haben. Na toll.

Der Tag heute war wirklich einer der Schlimmsten – sie war noch nie zuvor so vielen Problemen begegnet.

Die Haruno seufzte auf. Diese Angelegenheit konnte nicht einfach so dastehen. Sie musste noch einmal mit Sasuke reden …

Aber nicht heute, denn Sakura könnte schwören, dass es in die Hose gehen würde …
 

Der Tag heute löste nicht Sakuras Problem – nein, das Problem verursachte weitere Probleme, mit denen die Haruno keinesfalls gerechnet hatte.

Kapitel 4


 

Kapitel 4
 


 

Sakura seufzte auf, als sie von einer Ecke aus Sasuke beobachtete, der circa fünf Meter weiter entfernt stand und Bücher in den Spind legte.

Sie traute sich ihn einfach nicht auf den Vorfall in der Abstellkammer anzusprechen, der sich vor einem Tag abgespielt hatte. Sakura plagte das schlechte Gewissen, nicht einmal schlafen konnte sie.

Sie wollte sich bei ihm entschuldigen.

Das Knallen Sasukes Spindes brachte Sakura aus ihren Gedanken. Sie sah, wie der Uchiha seinen Rucksack schulterte und sich auf den Weg machte.

Die Haruno blickte auf ihre Armbanduhr.

16:10 Uhr , las sie und bemerkte, dass ein weiterer Schultag sein Ende nahm, ohne mit ihm gesprochen zu haben. Das konnte nicht so weitergehen …

Die Rosahaarige seufzte zum erneuten Male auf und folgte ihm.

Nach vielen Schritten und Stufen, fand sich Sakura auf dem Parkplatz der Schule wieder, der vollkommen leer war. Das lag anscheinend daran, dass es schon nach vier war – um Punkt vier flüchteten förmlich ihre Mitschüler und Lehrer aus der Schule.

Sakura sah, wie Sasuke sein schwarzes Auto ansteuerte. Die Züge der Haruno wirkten verzweifelt. Der Tag durfte noch nicht sein Ende nehmen, die Entschuldigung war fällig. Und zwar sehr. Sakura schlug sich innerlich selbst eine herein. Mann, was war sie nur für eine Memme?! Es war nur eine einfach Entschuldigung!

Die Haruno nahm all ihren Mut zusammen und sprach ihn endlich an.

„Sasuke!“ Sie rannte auf ihn zu.

Der Angesprochene blieb kurz stehen, drehte sich aber nicht um. Er trug heute wieder ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. Das zeigte mal wieder, dass er viel wert auf Ordentlichkeit legte.

Der Uchiha blickte kurz über seine Schulter, setzte dann aber wieder seinen Weg fort. Na toll, er ignorierte sie.

Sakura lief mit eiligen Schritten auf ihn zu.

„Sasuke, jetzt warte!“ Sie stellte sich vor ihn und fasste ihn an die Brust, damit er stehen blieb.

Er verdrehte die Augen.

„Was willst du?“, fragte er genervt und zuckte seine Autoschlüssel aus seiner Hosentasche. Sakura wusste nicht wieso, aber sie freute sich, seine Stimme zu hören – auch wenn sie nicht gerade erfreut klang.

„Ich möchte mich entschuldigen!“ Sie schaute ihm in die Augen. Seine Mimik veränderte sich nicht.

„Für was? Das war nicht deine Schuld“, antwortete er und wollte seine Autotür öffnen. Sakura stellte sich wieder schnell vor ihn und knallte die Tür zu.

„Nein, deine Reaktion war vollkommen verständlich, ich meine-“ „Sakura. Nein.“ Mit diesen Worten wollte Sasuke das Gespräch beenden, „kannst du dich jetzt bitte von meinem Auto entfernen?“ Sakura stand immer noch vor der Autotür. Sie wollte noch nicht gehen. Sie wollte diese Angelegenheit noch klären. Unbedingt.

„Nein, ich gehe nicht, bis du meine Entschuldigung angenommen hast“, sagte Sakura und verschränkte die Arme vor der Brust. Dass ihre Stimme ein wenig zickig klang, entging nicht nur ihr.

Sie merkte, wie Sasuke langsam die Geduld verlor.

„Sakura, ich will jetzt endlich meine Ruhe. Kannst du also bitte aus dem Weg gehen?!“ Okay, seine Stimme hörte sich wirklich ungeduldig an.

Ohne dass Sakura wirklich nachdachte, tat sie etwas, das wieder einmal untypisch für sie war. Dieser Junge bewirkte in letzter Zeit vieles Untypisches an ihr.

Sie legte ihre Hände in seinen Nacken und drückte ihre Lippen auf seine. Sakura merkte, wie Sasukes harte Züge weicher wurden. Das wunderte die Haruno ein wenig – sie hatte nicht mit solch einer schnellen Erwiderung gerechnet.

Er legte seine Hände auf ihre Taille und drückte sie gegen das Auto. Seine Lippen schmeckten nach Minze, was wohl an dem Bonbon lag, das er noch im Mund hatte. Sasuke merkte, wie dieses störte und schluckte es während des Küssens herunter. Nach einer Zeit wurde die Luft knapp und Sakura brach den Kuss ab.

Sasuke lehnte sich gegen sie und stützte die Hände links und rechts am Auto ab, sodass die Haruno zwischen diesen stand. Er kam ihr nahe und schaute sie ernst an.

„Hör zu“, begann Sasuke und Sakura spitzte die Ohren, „du kannst nicht einfach jemanden küssen, wenn du etwas als Gegenleistung verlangst.“ Dass der Kuss ihn verrückt gemacht hatte, erwähnte er nicht …

„Das weiß ich. Ich bin kein Kind, Sasuke!“

„Warum tust du es dann?!“, fragte er und erhob ein wenig die Stimme.

„Weil ich mich bei dir entschuldigen will!“, antwortete sie mit einem ebenfalls lauteren Unterton.

„Machst du das bei jedem?!“

„Natürlich nicht!“

Sakura merkte, dass sie so nicht weiter kam. Die Stimmung war echt im Keller …

Eine unangenehme Stille setzte ein …

Sasuke ließ langsam von ihr ab und lehnte sich gegen das Auto hinter ihm. Er legte kurz den Kopf in den Nacken und schien zu überlegen. Danach schaute er sie wieder an.

„Um eines klarzustellen … ich brauche keine Entschuldigung von dir. Ich müsste mich allerhöchstens bei dir entschuldigen“, sprach er, während er seine Hände in die Hosentaschen gleiten ließ.

Sakura schaute ihn nur an. Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Offensichtlich bemerkte dies auch Sasuke …

Er seufzte auf. Ihm würde diese Sache auch nicht mehr aus dem Kopf gehen, wenn sie sich hier und jetzt nicht aussprechen würden. Deshalb bot er ihr etwas an.

„Als Wiedergutmachung kannst du Samstag auf eine kleine Feier kommen, die ich veranstalte.“

Der Uchiha ließ von dem Auto ab und packte Sakura an den Oberarmen und schob sie zur Seite, damit er in seinen Wagen hineinsteigen konnte, „alles weitere wirst du noch auf meiner Facebook Seite sehen.“ Er stieg ein.

Sakura beobachtete das Geschehen irritiert. Moment … war diese sogenannte Wiedergutmachung auch eine Andeutung auf ihr Angebot? Machte er wieder mit?

Sie hörte, wie er den Motor startete. Schnell klopfte sie gegen die Autoscheibe.

„Hey, heißt das, dass alles wieder gut ist? Bist du auch wieder dabei?“

Er ließ die Scheibe herunterfahren. Zwei schwarze Gläser schauten sie an. Er hatte sich seine Sonnenbrille aufgesetzt.

„Mach, was du willst“, war das einzige, was er dazu sagte. Danach fuhr die Autoscheibe wieder nach oben und Sasuke parkte aus, um mit Vollgas davon zu düsen.

Hieß dieses „Mach, was du willst“ etwa, dass sie ihn weiter dazu bringen sollte, auf ihr Angebot anzuspringen? War das Sasukisch? Eine Sprache, die Sakura neu erlernte?

Die Haruno schaute dem schon längst verschwundenem schwarzen Auto hinterher.

Sakura war sich eins sicher: sie würde diesmal nichts falsch machen. Und schon gar nicht an seinem Können zweifeln.
 

Der Tag heute nahm -mal von gewissen Umständen abgesehen- doch noch ein gutes Ende. Wie der Samstag wohl aussehen wird …

Kapitel 5


 

Kapitel 5
 


 

Freitag. Der beste Tag der Woche. Der Freitag war einer der Tage, an dem nach Schulschluss eine Welle der Erleichterung in einem Aufschlug.

Sakura war schon längst Zuhause angekommen und hatte auch schon die Hausaufgaben erledigt, die Herr Hatake bedauerlicherweise aufgegeben hatte. Mathe hatte sie wieder einmal nicht ganz verstanden – doch das machte nichts: sie hatte halb angefangen und würde sich den Rest Sonntag von Ino schicken lassen. Sakura hielt kurz in ihren Gedanken inne. Oder nein. Doch lieber von Hinata.

Das also Verstand man bei der Haruno unter Hausaufgaben machen.

Wie dem auch sei.

Sakura lag gerade mit einer lockeren Jogginghose auf ihrem Bett und tippte lustlos in ihr Handy. Beiläufig überlegte sie scharf, was sie mit dem Uchiha anstellen sollte. Sollte sie Samstag auf der Party einfach in einem Dessous aufkreuzen? Oder über ihn herfallen und hoffen, dass er schwach wurde? Die Haruno erinnerte sich an letztens, vor Sasukes Auto. Er wurde schwach. Oder war das nur einmalig gewesen?

Na ja, Sakura war sich aber auf jeden Fall sicher, dass es unangenehm werden würde, wenn man an seinem Können zweifelte. Sie erinnerte sich schwarz an diesen Tag.

Vielleicht sollte sie ihn einfach vergewaltigen? Aber er wäre viel zu stark und könnte sich wehren.

Als Sakura ihr Handy vibrieren hörte, wurde ihr bewusst, dass ihre Gedanken ins Unmögliche und Absurde übergingen. Sie schüttelte schnell diese Gedankengänge ab und konzentrierte sich wieder auf ihr Smartphone.

Als sie ihre Facebook Seite aufrief, wartete sie erstmals einige Sekunden. Ladevorgang. Sakura war genervt. Warum war ihr Internet wieder einmal so langsam? Schließlich hatte sie gerade erst wieder High Speed bekommen. Weiter konnte sich die Haruno gar nicht mehr aufregen, da sich die Seite geöffnet hatte und Sakura bemerkte, dass Ino sie nur auf einem Bild markiert hatte. Stöhnend warf Sakura das Handy auf die andere Seite des Bettes und ließ sich lustlos auf ihr Kissen fallen.

Uchiha. Sasuke. Sasuke Uchiha.

Sakura kriegte den Kerl nicht mehr aus dem Kopf und es wirkte beinahe so, als ob er ein wichtiger Teil ihres Leben werden würde – ihres Sexlebens, versteht sich. Er muss es unbedingt werden.

Die Haruno seufzte wieder auf und drehte sich auf den Rücken. Sie starrte die schneeweiße Decke an. Sie musste etwas unternehmen. Es war Freitag, nach Schulschluss – das Wochenende hatte begonnen. Morgen würde Sasukes Party stattfinden.

Wie von einer Tarantel gestochen, setzte sich Sakura auf und schnappte sich ihr Handy. Sie musste unbedingt nochmal Sasukes Facebook Seite aufrufen. Hatte er jetzt endlich die Party bekannt gegeben?!

Schnell schrieb sie seinen Namen in die Suchleiste und entdeckte ihn sofort.

Er hatte sich selbst als Profilbild – im schwarzen T-Shirt und seiner schwarzen Sonnenbrille. Als Titelbild hatte er sein -Sakura verdrehte die Augen- schwarzes Auto. Sie betete im inneren, dass er endlich seine Party öffentlich gemacht hatte.

Und als ob Gott ihre Gedanken erhört hatte, entdeckte sie diesen einen Post.
 

Party!
 

Wo? Bei mir

Wann? Morgen

Wie viel Uhr? Wann's euch passt, aber nicht vor 20 Uhr

Alkohol? Immer doch
 

Sasuke
 

Wow, das war ja mal ein Post. Sakura fand immer mehr heraus, was für ein Mensch Sasuke war. Ein sehr wortkarger. Die Haruno fragte sich gerade, wie sie diesen Post sehen konnte. Schließlich hatte sie ihn nicht als Freund.

Doch dann bemerkte sie, dass er den Post auch für Freundes Freunde eingestellt hatte und ihr fiel ein, dass Ino durch Shika Sasuke als Freund hatte. Die Haruno hatte mal gehört, dass Shikamaru ein guter Freund von Sasuke war. Also wusste Sasuke, dass sie diesen Post sehen würde …

Aber das war ja klar, schließlich hatte er sie letztens persönlich als Wiedergutmachung eingeladen.

Sakura verwarf diesen unnötigen Gedanken wieder und fing an, freudig zu grinsen. Morgen würde sie Sasuke davon überzeugen, dass sie gut genug für ihn war. Aber sie würde nicht übertreiben und auch nicht trotzig werden.

Die Rosahaarige quiekte kurz auf, erhob sich, zog sich ihre Klamotten an und verließ das Haus. Schließlich brauchte sie Einiges für den morgigen Tag. Ein Party Outfit und noch Anderes …
 


 

~*~
 

Als Sakura sich am Samstagabend im Spiegel betrachtete, fühlte sie sich nicht so wie immer. Ihre Kurven wurden auf einmal so betont. Selbst ihr Dekolletee wirkte sehr fraulich. Also wenn ihr nicht jemand hinterherschauen würde, dann wusste Sakura auch nicht weiter. Sie sah einfach nur gut aus. Auch wenn dies sehr eingebildet klang, doch anders konnte es die Haruno nicht ausdrücken. Sie war sexy – aber elegant, nicht billig.

Das rotweine Spitzenkleid passte zu ihrem rosefarbenen Haarton und ihre Beine wirkten durch die schwarzen Highheels noch länger, als sie schon waren.

Ihren Haaren hatte Sakura mit einem Lockenstab etwas mehr Volumen gegeben. Sie ruhten sanft auf ihrer rechten Schulter. Und durch das Mascara wirkten ihre smaragdgrünen Augen noch heller.

Sie war perfekt. Perfekt für diesen dummen Uchiha. Diesem arroganten, wortkargen Uchiha.

Nachdem sich Sakura noch einen kurzen Blick in den Spiegel gegönnt hatte, schnappte sie sich ihre schwarze Tasche und machte sie auf dem W eg zu Sasukes Haus. Die Adresse hatte noch in einem Kommentar gestanden.
 

Nachdem Sakura einige Male in die falsche Straße abgebogen und auch mit ihren Highheels abgeknickt war, stieg ihr Genervtheitspegel immer mehr an. Auch als die Haruno endlich das Haus des Uchihas gefunden hatte, wirkte sie nicht gerade erfreut.

Überall tanzende Menschen, die schon stark alkoholisiert wirkten. Sakura schaute auf ihr Handy-Display. Es war 22 Uhr …

Als die Haruno die Straße überquerte und die Musik immer lauter wurde, fragte sie sich, ob sich die Nachbarn nicht gestört fühlten. Weiter konnte Sakura aber nicht nachdenken, denn als sie gerade durch die Schwelle der Haustür treten wollte, wurde sie geschubst und landete beinahe auf dem Boden, wenn sie nicht in eine Person hineingelaufen wäre. In eine Person, die sie eigentlich noch nicht antreffen wollte.

„Oh mein Gott“, brachte nur Sakura über die Lippen, als sie Sasukes nasses Gesicht sah – nass vom Alkohol, das sich noch eben in seinem Becher befunden hatte, wäre sie nicht in ihn hineingerannt.

Sasuke öffnete eines seiner Augen, das er aus Reaktion zugeschlagen hatte. Als er sah, dass die Haruno der Übeltäter war, wirkte sein Gesicht nicht gerade erfreut. Sein Gesicht würde aber auch nicht erfreut wirken, wenn jemand anderes bewirkt hätte, dass Alkohol an ihm klebte.

„Totaler Abturner“, sagte Sasuke und stellte seinen Becher auf die Kommode, die im Flur stand.

Auch wenn die Musik sehr SEHR laut war und viele Menschen durcheinander redeten, hatte Sakura genau gehört, was Sasuke gesagt hatte.

Abturner?! Ich bin doch kein Abturner, sieh mich mal an!“

Sasuke zupfte an seinem schwarzen Oberteil.

„Und du, sieh mich mal an. Mit dieser Nummer hast du schon einmal ein dickes Minus bei mir, wenn du vorgehabt hast, mich auf meiner eigenen Hausparty zu verführen.“

Mit diesen Worten drehte sich der Uchiha um und ließ eine verwunderte Sakura zurück.

Ein Minus? Ein dickes Minus?

Sakura lehnte sich stöhnend an die Kommode und betrachtete Sasukes Becher, den er vor einigen Sekunden dort abgestellt hatte.
 

Fing ja schon mal gut an …
 


 

~*~
 


 

Sakura hatte wirklich nicht vorgehabt, Alkohol zu trinken. Zumindest nicht im Übermaß. Schließlich wollte sie noch etwas mitbekommen, wenn sie Sasuke dazu gekriegt hätte, ihr Angebot anzunehmen.

Doch wie Sakura sich selbst kannte, hielt sie nicht ein, was sie sich vorher vorgenommen hatte. Auch die Frustration, die immer weiter anstieg, hatte bewirkt, dass sie zum Alkohol gegriffen hatte.

„Ich hör euch nicht~“, kam es lallend von Sakura, die auf dem Wohnzimmertisch stand und mit der Meute lauthals mitfeierte.

„Trink, trink, trink!“, riefen nur diese und reichten Sakura ein Fass voll Bier. An diesem war ein Schlauch befestigt, den sich die Haruno in den Mund schob. Sie spürte den kalten Alkohol in ihrem Hals und trank immer mehr und mehr. Sakura war auf einmal alles egal. Sie wusste nur noch halb, warum sie hier war und was sie eigentlich zu tun hatte. Doch der Alkohol vernichtete gerade ihr Vorhaben im Bruchteil einer Sekunde. Oder mehrerer Stunden, denn Sakura wusste nun wirklich nicht, wie lange sie schon betrunken war.

„Na, amüsierst du dich?“, sprach auf einmal eine Stimme, die die Haruno zuerst nicht identifizieren konnte. Dann aber schaute sie zu ihrer Linken und entdeckte den Uchiha, der an der Wand lehnte und sie belustigt anschaute. Anscheinend war es ihm recht, dass sie seinen ganzen Alkohol aufbrauchte, denn schließlich hielt sie seine Party am laufen und sorgte für Stimmung. Seine schlechte Laune war auch schon anscheinend wieder verflogen.

„Es ist toll, wunderbar~!“, lallte Sakura wieder und hob beide Arme in die Höhe. Die Party-Meute machte es ihr nach und sie schrien so etwas wie ein „Wohooo!“

„Ist dir noch nicht schlecht? Du hast vorhin noch fast meinen ganzen Vorrat aufgebraucht“, sprach Sasuke weiter und Sakura hörte seine Übertreibung deutlich heraus.

„Haha … 'ganzen Vorrat', witzig, Sasuuuke~“

„Wenn du später kotzen solltest, bezahlst du die Reinigung“, antwortete der Uchiha nur darauf und schnappte sich einen Becher, der auf dem Esszimmertisch lag.

Obwohl die Haruno stark alkoholisiert war, bemerkte sie, dass Sasuke sein Oberteil gewechselt hatte. Okay, das war ihr auch schon vorhin aufgefallen, als noch kein Alkohol in ihr ruhte und sie verzweifelt versucht hatte, den Uchiha mit ihren Reizen zu verführen. Er aber hatte abgeblockt und sich genervt gefühlt. Und ab da kam der Alkohol ins Spiel.

Als Sakura den Uchiha von der Seite einige Sekunden lang musterte, blitzte es kurz in ihrem Hirn. Warum war sie nochmal hier …? Wollte sie feiern? Nein … so ein Typ war Sakura eigentlich nicht ...

Die Haruno schaute auf sich herab. Sie sah gut aus. Enges, rotes Kleid mit Ausschnitt.

Dann fiel es ihr wieder ein! Auch wenn nur halb.

„Hey, Leute! Ich bin nicht grundlos hierher gekommen!“, lallte sie wieder und die vielen jungen Menschen, schauten sie an. Inklusive Sasuke, der gerade einen Schluck von seinem Becher nahm.

„Hört gut zu … ich bin hier um mit jemandem zu schlafen … und somit meine Jungfräulichkeit zu verlieren!“

Eine kurze Stille setzte ein. Sasuke verschluckte sich an seinem Getränk und dachte sich verhört zu haben.

Plötzlich jubelte die Meute lauthals und jeder pfiff wie verrückt.

„Also, wer bietet sich hier an?“ Sakura schaute sich um und sah, wie einige Jungen sie interessiert musterten, bis ihr dann der Uchiha in die Quere kam.

„Bist du wahnsinnig?“, sagte dieser während er auf die Haruno zukam und sie von dem Tisch herunter zerren wollte.

„Lass mich … ich will jemanden-“ Sakura kreischte auf, als Sasuke sie an den Kniekehlen fasste und sie im Brautstil vom Tisch herunter holte.

Die Meute wirkte für einen Augenblick enttäuscht, feierte dann aber, als ob nicht gewesen wäre, weiter.

„Lass mich, Sasuuuke~“ Sakura schlug ihn ein wenig kraftlos gegen das Schlüsselbein. Sasuke wirkte unbeeindruckt und stieg mit ihr die Treppe hinauf.

„Wuhuuu, jetzt geht’s nach oben, yay!“ Sie streckte die Arme in die Höhe, hielt sich aber dann schnell wieder an Sasukes Hals fest, da sie beinahe den Halt verloren hatte.

„Bist du eigentlich immer noch wütend, Sasuuke~?“, fragte sie und der Schwarzhaarige wunderte sich, dass sie sich in diesem Zustand noch an diese Sache erinnern konnte. Er ignorierte ihre Frage.

„Du nervst.“ Der Uchiha verdrehte demonstrativ zu seiner Aussage die Augen und öffnete, als er oben angekommen war, mit seiner Schulter eine Tür, die in ein Zimmer führte. In sein Zimmer.

Die Musik war nur noch gedämpft zu vernehmen und der Raum wurde nur von dem Mond beleuchtet, der vom Himmel hineinschien.

Sasuke warf die Haruno auf sein Bett. Sie quiekte wieder auf.

„So weich~“

Der Uchiha ignorierte erneut Sakuras Worte, griff nach ihren Handgelenken und lehnte sich über sie.

„Jetzt hör mir mal zu“, sprach er ernst und hoffte, dass die Haruno wenigstens ein wenig begriff, was er ihr zusagen hatte.

„Du kannst dich doch nicht einfach da unten anbieten. Weißt du, was du damit bist? Ich will's erst gar nicht aussprechen!“

Auch wenn Sakura nicht ganz dabei war, merkte sie, dass sie still sein sollte.

„Und ich habe dir auch schon in der Schule gesagt, dass du noch Schülerin bist. Also lass den Scheiß, auch wenn du jetzt nicht nüchtern bist.“

„Aber bin ich nicht deshalb hier?“, fragte sie benommen.

„Nein, du bist hier, um nicht mit jemanden zu schlafen, sondern mit mir !“

Sasuke wusste nicht wieso, aber seine Stimme klang aggressiver, als er klingen wollte.

Sakura schaute ihn einige Sekunden lang an. Er war wütend. Die ersten zwei Knöpfe seines weißen Hemdes waren offen und er lag halb auf ihr. Dabei hielt er noch eisern ihre Handgelenke fest. Sakura spürte eine Anziehung, die Sasuke ausstrahlte.

„Warum tun wir es dann nicht?“, kam es wieder von ihr benommen.

Sasuke riss für eine Sekunde die Augen auf. Er ließ sich diesen Satz nochmals durch den Kopf gehen und konnte nicht glauben, mit welcher Leichtfertigkeit sie diesen aussprechen konnte. Doch weiter konnte der Uchiha gar nicht mehr nachdenken.

Ohne dass es Sasuke erwartet hatte, drückte die Haruno ihre Lippen auf seine. Sofort schmeckte der Schwarzhaarige den Alkohol - aber das machte ihm nichts aus, da er auch selber ein wenig getrunken hatte.

Der Kuss wurde immer intensiver und Sasuke konnte sich nicht davon abbringen, ihre Handgelenke loszulassen, um sie weiter auf das Bett zu schieben.

Sakura merkte nichts.

Sie spürte nur die Lust, die sie plötzlich überkam.

Sie würde sich an nichts erinnern können.

Und sie bemerkte auch nicht, wie Sasuke in den Kuss hineingrinste.
 


 

~*~
 


 

Sakura blinzelte einige Male mit den Augen, als die Sonne direkt auf ihr Gesicht schien. Das erste, das sie spürte, waren diese unausstehlichen Kopfschmerzen, die sie plagten. Folgen des Alkohols.

Sofort schlug die Haruno die Augen auf.

Alkohol. Party. Sasuke

Das waren die ersten drei Dinge, die ihr durch den Kopf gingen.

Sakura schaute auf sich herab. Sie lag in einem Bett und auf ihr ruhte eine große Decke. Ihr war ein wenig kalt. Die Haruno traute sich gar nicht unter die Decke zu schauen. Doch das musste sie auch eigentlich gar nicht, als sie Schritte vernahm und ein grinsender Sasuke mit einem Handtuch bekleidet im Türrahmen stand.
 

„Guten Morgen, Sakura.“
 


 

Oh.mein.Gott

Kapitel 6


 

Kapitel 6
 


 

„Guten Morgen, Sakura.“
 

Moment, Moment. Irgendetwas stimmte nicht. Träumte sie? Nein, nein. Das konnte kein Traum sein, dafür war dieser Stimmton viel zu real. Aber ... Das hieß doch ... Das konnte nicht sein! Sie hatte doch nicht schon …

Entgeistert schaute Sakura den schwarzhaarigen Uchiha an. Dieser stand immer noch im Türrahmen und schien ihre Reaktion beobachten zu wollen.

„Sasuke … das kann doch nicht …“ Sie unterbrach sich selbst und wagte einen Blick unter die Decke. Tatsächlich – Sie ... sie hatte nichts an! Nackt! Sie war nackt! Der Schock schien ihr ins Gesicht geschrieben zu sein, sie wurde sofort bleich. Sasuke konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Das Ganze amüsierte ihn! Sakura aber fand diese ganze Situation nicht gerade witzig. Schnell wickelte sie sich in die dünne Decke ein und lief wütend auf den noch immer im Türrahmen stehenden Uchiha zu.

„Das-ist-nicht-wirklich-geschehen“, kam es abgehakt von ihr, während ihr Finger seine Brust förmlich durchbohrte.

„Doch, und wie“, antwortete der Schwarzhaarige nur darauf und drehte sich um, um den Raum zu verlassen. Was war das denn für eine lächerliche Antwort? Sakura schaute nur dumm aus der Wäsche, als sie seine Worte nochmals in Gedanken aufrief. Das war doch kein Entgegenkommen auf ihre Frage, sie brauchte Fakten. Sie folgte ihm etwas unbeholfen, da sich die lange Decke in ihren Beinen verheddert hatte. Kein Wunder, sie wachte zum ersten Mal ohne Kleidung im Bett auf.

Ohne darauf weiter achtzugeben, stolperte Sakura Sasuke die Treppe hinterher.

„Jetzt bleib mal stehen!“, rief sie ihm zu. Der Angesprochene aber ging ruhig in die Küche und schaltete die Kaffeemaschine an, als würde ihm das Ganze nicht interessieren.

Die Haruno schaute sich um. Das Haus wirkte nicht so zugemüllt, wie sie es nach einer wilden Nacht erwartet hätte. Hier und da lagen zwar noch Becher, aber Sasuke schien aufgeräumt zu haben. Hätte sie von ihm gar nicht erwartet. Moment, wie viel Uhr hatten sie denn schon?! Weiter konnte sich Sakura diese Frage nicht stellen, da Sasuke anfing zu sprechen.

„Willst du auch einen Kaffee?“, fragte er locker, während er sich etwas in seine eigene Tasse schüttete. Der Uchiha schaute sie kurz an. Man sah ihr die Kopfschmerzen und den Kater an. Schon weil die Haruno die ganze Zeit die Hand auf der Stirn hielt. „Oder doch lieber Aspirin?“, bat er ihr an. Er konnte es nicht gebrauchen, dass sie einfach vor seinen Augen umkippte.

Sakura konnte gerade nicht glauben, wie lässig der Uchiha mit ihr umging. Einfach so! Es schien ihn nicht einmal zu interessieren! Wusste er denn gerade nicht, was sie gemacht hatten?! Oder besser gesagt, letzte Nacht gemacht hatten? Bemerkte er denn nicht, dass sie gerade ein Problem hatte? Ein sehr großes Problem!

„Sasuke, ich will weder Kaffee, noch Aspirin!“, sprach sie laut und hielt sich direkt wieder die Hand vor die Stirn. Mann, sie hatte noch nie so viel getrunken …

Sasuke lehnte sich gegen die Küchentheke und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

„Ich will eine Erklärung“, sagte sie und schaute den Uchiha ernst an.

„Für was? Dass wir miteinander geschlafen haben?“, fragte er und gab ihr nur einen Seitenblick.

Warum sprach er so leichtfertig darüber? Er merkte also wirklich nicht, wie wütend sie war.

„Wie … ich hab nichts gemerkt!“, fing sie an und haute mit ihrer Faust auf die Theke.

„Das ist nicht mein Problem. Schließlich hast du beschlossen, etwas zu trinken. Keiner hat dich gezwungen. Und dass es gestern vielleicht zu dieser Sache gekommen wäre, wusstest du ja.“

Auf Sakuras Stirn pochte eine Ader. Das konnte doch nicht wahr sein! Er ... er ist ... Ihr fiel nicht einmal mehr ein Wort dafür ein.

„Für mich wäre das Thema jetzt auch erledigt“, begann Sasuke. Er musterte sie kurz wieder von oben nach unten. „Ich würde mich an deiner Stelle anziehen gehen. Mein Bruder kommt gleich.“

Das war's? Das war das Einzige, was er dazu zu sagen hatte?

„Dein Bruder?“ Sie stellte sich vor Sasuke und war drauf und dran seine Kaffeetasse wegzuschleudern, „vielleicht sollte ich ihn fragen, ob er es mit mir macht? Vielleicht kann er es so einrichten, dass ich auch etwas mitkriege!“

Sakura wurde pampig. Und ging wieder einmal zu weit. Das merkte auch Sasuke und wurde lauter.

„Hey, jetzt halt den Ball flach. Ich habe dir bei deinem Problem geholfen, dafür solltest du mir nebenbei erwähnt auch dankbar sein, und den Rest hast du dir selbst zuzuschreiben. Jetzt hör auf zu nerven.“

In den Augen der Haruno stiegen die Tränen hoch. Wie konnte sie ihre Unschuld an so einem Arsch verlieren? Warum war sie nur so besessen davon gewesen?

„Du Arschloch!“, schluchzte Sakura und rannte mit eiligen und stampfenden Schritten die Treppe hinauf. Sasuke hörte nur noch, wie sie die Tür oben zuschlug.

„Lästig“, murmelte er nur leise vor sich hin, während er erneut an seinem Kaffee nippte.

Dann aber schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen. Er konnte gar nicht mehr aufhören.
 

Auch wenn ihm Sakura etwas leidtat.
 


 

~*~
 


 

Sakura hatte Samstag Sasukes Haus nach der Konversation etwa nach einer halben Stunde verlassen.

Heute war Mittwoch, die Mittagspause hatte lange begonnen.

Der Uchiha hatte bis jetzt noch nichts von der Haruno gehört. Als sie im Schulflur an ihm vorbeigegangen ist, hatte sie ihn ignoriert.

Sasuke lehnte sich gegen seinen Spind. Was für ein dummes Mädchen … Ein dummes, naives Mädchen …

Er musste schmunzeln. Noch nie zuvor hatte ein Mädchen, ohne, dass sie überhaupt anwesend war, ihn so amüsiert. Allein der Gedanke reichte aus.

Plötzlich entdeckte der Uchiha einen rosa Haarschopf am Ende des Flures. Sie lief in seine Richtung und als sie beide einen kurzen Augenkontakt hatten, schaute Sakura direkt wieder zur Seite. Ihre Züge wirkten grimmig. Sasuke musste erneut grinsen. Wie lange hatte sie vor, ihn zu ignorieren? Die ganze Schulzeit über?

Als die Haruno an ihm vorbei wollte, hielt der Uchiha sie auf, indem er nach ihrem Handgelenk griff.

„Hey, jetzt warte mal.“

Sakura schaute ihn etwas entgeistert an. Anscheinend hatte sie nicht damit gerechnet, dass er auf sie zukommen würde. Schließlich hatte er gesagt, dass das Thema für ihn erledigt sei.

Nach wenigen Sekunden fasste sich Sakura wieder.

„Lass mich“, erwiderte sie und riss ihren Arm los. Sasuke wollte sich damit nicht zufrieden geben und stellte sich vor sie. Er fasste sie diesmal an beiden Handgelenken.

„Wir müssen reden“, sagte er und schaute sie eindringlich an.

Aha, diesmal war es er, der mit ihr sprechen wollte? Pff. Sakura erinnerte sich an ihre Versuche, ihn zum reden zu bringen und wollte es ihm genauso schwer machen, wie er damals vor seinem Wagen.

„Ich will aber nicht“, sagte sie und wollte sich von seinem Griff befreien. Dumm nur, dass Sasuke viel stärker als sie war. Nebenbei ertönte die Schulglocke und kündigte damit die nächste Stunde an. Der Schulflur leerte sich allmählich, alle begaben sich in die Klassenräume, bis die beiden alleine waren.

„Sakura“, ermahnte Sasuke die Haruno, als sie versuchte, ihn zu treten und er sich gezwungen fühlte, den Druck auf ihren Handgelenken zu erhöhen.

„Aua! Lass das! Ich will nicht mit dir sprechen, kapier es“, kam es nur von ihr und sie zappelte weiterhin herum. Nun wurde Sasuke etwas unruhig. Er drückte sie, etwas fester als geplant, gegen die Spinde und stellte sein Bein zwischen ihre, damit sie aufhörte, ihn zu treten. Dabei schalte das alte Metall durch den leeren Schulflur.

„Ich will aber!“, sprach er laut und kam ihrem Gesicht nahe. So nah, dass sein heißer Atem ihre Lippen streifte.

Dass er Sakura ein wenig verschreckt hatte, merkte er erst, als sich winzige Tränen in ihren Augen bildeten.

Sofort ließ er von ihr ab und sie rutschte wieder Zentimeter nach unten, da Sasuke sie beim Festhalten etwas nach oben geschoben hatte.

Sie wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. Mit so einer Reaktion hatte Sasuke nicht gerechnet … er hatte eher gedacht, dass sie dickköpfig blieb und ihm Beleidigungen auf den Kopf schmeißen würde. Aber dass Sakura anfangen würde zu weinen … damit hätte bei weitem nicht gerechnet. Das war recht … unerwartet.

„Sakura.“ Er wollte auf sie zukommen, doch als die Haruno vor Schreck zusammen zuckte, ließ er es bleiben.

„Fass mich nicht an“, sagte sie und schaute ihn mit roten Auge an.

Sasuke riss die Augen auf. Dachte sie etwa, dass er ihr etwas antun würde? Fühlte sie sich so sehr von seinen Berührungen angeekelt? Auch das war ... unerwartet ... neu ... seltsam.

„Hey, ich bin doch kein … “, erwiderte der Uchiha und ließ das letzte Wort unausgesprochen. Dabei kam er ihr wieder nah, indem er sie an den Schultern packte.

„Hör zu, das letztens, das war-“, setzte er an, doch er wurde von seinem Gegenüber unterbrochen.

„Nein, Sasuke, lass mich einfach in Ruhe. Das Thema ist, wie du schon gesagt hast, erledigt und ich will jetzt auch in den Unterricht“, sprach sie und schien sich wieder halbwegs beruhigt zu haben.

Sie schlug seine Hände von ihren Schultern weg und setzte zum Gehen an. Sasuke hielt sie wieder auf.

„Sakura, es ist wirkl-“

„Hey, was macht ihr beiden noch hier? Der Unterricht hat längst schon begonnen“, ertönte plötzlich die Stimme eines Lehrers, der gerade um die Ecke gekommen war. In seinen Händen hielt er einen Stapel mit Blättern.

Anscheinend war er gerade auf dem Weg zu seiner Klasse.

Sasuke wurde klar, wie sehr er gerade diesen sich einmischenden Pädagogen hasste. Immer in den wichtigsten Momente tauchten sie auf.

„Ich wollte gerade sowieso gehen“, sagte Sakura barsch und gab Sasuke einen wütenden Seitenblick. Als sie um die Ecke ging und verschwand, schaute der grauhaarige Lehrer Sasuke an.

„Und was ist mit dir? Brauchst du eine extra Einladung?“

Sasuke verdrehte genervt die Augen. Wie gerne würde Sasuke diesem Mann die Blätter aus der Hand schmeißen. „Schon gut“, spuckte der Uchiha wütend aus.
 

Mit diesen Worten ging er in die entgegengesetzte Richtung. Irgendwie hatte er sich diese Konversation anders vorgestellt.

Sasuke musste definitiv Sakura über diese eine Nacht aufklären.
 

Diesmal ist es Sasuke, der Sakura hinterher rennen muss. Ob er Erfolg haben wird?

Kapitel 7


 

Kapitel 7
 


 

Die Sonne schien prachtvoll in die leeren Flure der Schule. Sakura legte ihre Schulbücher in den Spind und seufzte dabei auf. Die Freistunde langweilte sie. Ihre Freundinnen hatten noch Unterricht , das hieß, dass sie keinem zum Unterhalten hatte. Doch daran hatte sich die Rosahaarige schon gewöhnt. War ja nicht das erste mal, dass sie eine Freistunde alleine verbringen musste …

Aber das Eigentliche, mit dem Sakura nicht klarkam, war, dass sie immer an zu viele Dinge dachte, wenn sie alleine war.

So auch an die Sache von gestern. Sakura nahm sich ihren -etwas zu schweren- Ordner aus dem Spind und setzte zum Gehen an.

Sasuke hatte sie angesprochen. Sie gegen die Spinde gedrückt. Die Haruno fragte sich, was genau er noch von ihr wollte. Hatte er nicht selber gesagt, dass für ihn die Sache erledigt war? Sakura runzelte die Stirn. Das Ganze brachte ihr nur Kopfschmerzen. Gerade als Sakura um die Ecke biegen wollte, sahen ihre Augen etwas, das sie nicht sehen wollte. Sasuke stand etwas weiter entfernt neben seinen Freunden. Sie musterte ihn. Sein Gesicht wirkte ruhig und als sein blonder Freund Naruto aus irgendwelchen Gründen loslachte, veränderte sich seine Mimik kein Stück.
 

Plötzlich bemerkte Sakura, dass sich die Blätter aus ihrem viel zu dicken Ordner lösten. Sie versuchte sie mit einer etwas unbequemen Position noch im Ordner zu behalten, doch das alles half nichts. Mit einem lauten Knall fielen ihre Unterlagen auf den Boden des Schulflures.

Dies blieb natürlich nicht unbemerkt. Sasuke und seine Freunde sahen auf.

„Mist“, fluchte Sakura leise vor sich hin und versuchte so schnell wie möglich ihre Blätter wieder einzusammeln, um sich so schnell wie möglich aus dieser peinlichen Situation zu schleichen. Bedauerlicherweise dauerte es eine Weile, knapp hundert Blätter von dem Boden aufzusammeln.

Sakura hörte Schritte, die immer näher kamen. Die Haruno wollte nicht aufschauen, aber sie konnte sich denken, wer da gerade auf sie zum kam.

„Sakura“, erhob sich auch schon die Stimme des Uchihas, der sich hinkniete und ihr half, das Chaos zu beseitigen. Auch Sasukes Freunde gesellten sich dazu.

„Oh Mann“, kam es von Naruto, der Sakura einen Haufen Blätter reichte. Shikamaru gab ihm eine Kopfnuss.

„Blödmann, leg die Blätter wenigstens ordentlich zusammen, bevor du ihr sie gibst.“

Naruto rieb sich an die Stelle, auf die der Nara zugeschlagen hatte und schaute ihn funkelt an.

„Tut mir ja leid.“

Sasuke schaute Sakura an, die ihren Kopf immer noch auf den Boden richtete und die Blätter langsam ordnete. Danach blickte er zu seinen Freunden und verdrehte die Augen.

„Shika. Naruto. Geht“, sagte er monoton. Sakura riss die Augen auf. Nein, sie wollte nicht, dass sie gingen. Sie wollte nicht mit dem Uchiha alleine sein …

„Ähm …“, erhob Sakura die Stimme und wirkte dabei schüchtern, was so gar nicht zu ihr passte. Sasuke und seine Freunde blickten auf, „ihr könnt mir gerne helfen“, lächelte Sakura. Der Uchiha schaute ihr direkt in die Augen, sie erwiderte seinen Blick. Sasuke verstand sofort.

Naruto wurde bei ihrem Lächeln rot. „Ist doch normal, echt jetzt!“ Der Uzumaki sammelte so schnell wie er konnte die Blätter auf und achtete diesmal darauf, dass er dies ordentlich machte.

„Ich mach das schon, Naruto“, kam es wieder von Sasuke. Sakura blickte ihm schnell in die Augen. Er wollte nicht locker lassen.

„Aber-“ „Ich sagte, ich mach das schon “, presste der Uchiha zwischen seinen Lippen hervor und Naruto musste schlucken. Okay, sein Freund meinte es ernst. Wenn Sasukes Blicke in diesem Moment töten könnten, dann wäre Naruto schon längst auf dem Friedhof …

„Gehen wir“, sprach Shikamaru lässig und entfernte sich schon. Naruto folgte ihm, ließ aber für einige Sekunden nicht den Blick von Sasuke.
 

Der Uchiha schaute wieder zur Haruno. Diese schaute zurück. Eine unangenehme Stille setzte ein …

„Ich muss jetzt gehen!“, kam es etwas übereifrig von Sakura, die sich ruckartig erhob. Dabei flogen wieder ein bis zwei Blätter aus ihrem Ordner. Sasuke sammelte diese schnell auf und erhob sich ebenfalls.

Die Haruno setzte zum Gehen an und ihr schien es egal zu sein, dass sie ihre Unterlagen nicht ganz komplett hatte. Doch dann spürte sie plötzlich einen Ruck von hinten und entdeckte sich selbst von der einen auf der anderen Sekunde vor Sasukes Brust wieder. Der Ordner zwischen ihnen ließ nicht die Nähe zu, die Sasuke sich wünschte. Er packte sie an den Oberarmen und kam ihrem Gesicht näher.

„Hör zu …“, sprach er ruhig und Sakuras Puls stieg in die Höhe. Wo war ihre Wut hin? Wo war ihre Angst von gestern? Das einzige, das Sakura spürte, war Wärme. Wenn sie ihren Ordner nicht in den Händen halten würde, dann hätte sie seine feste und muskulöse Brust berührt.

„Zuerst möchte ich mich für gestern entschuldigen“, fing Sasuke an. Er war ihr gegenüber am Tag davor sehr grob gewesen. Seit dem hatte er keinen ruhigen Kopf mehr gehabt.

„Schon gut, ich-“ „Sakura“, unterbach der Uchiha sie, „wir haben nicht miteinander geschlafen.“

Boom. Wie ein Schlag ins Gesicht. Sakura schaute ihn entgeistert an und konnte nicht glauben, wie schnell und ohne Vorwarnung er ihr diese Worte sagen konnte.

„Was? Wie?!“ Sie ging einige Schritte zurück, um ihm nicht mehr so Nahe zu sein.

Sasuke seufzte auf und strich sich durch sein Gesicht. Mit so einer Reaktion hatte er gerechnet …

„Es war so …“
 


 

~*~
 

Der Kuss wurde immer intensiver und Sasuke konnte sich nicht davon abbringen, ihre Handgelenke loszulassen, um sie weiter auf das Bett zu schieben.

„Hmh“, seufzte Sakura wollig auf. Die Haruno versuchte sein Hemd aufzuknöpfen, was sich eindeutig als schwierig erwies, wenn Alkohol in einem ruhte. Sasuke löste ihre Hände von seinem Hemd und machte sich eher an ihr zu schaffen. Seine Hände wanderten an ihren Seiten entlang und Sasuke merkte erst jetzt so richtig, wie weiblich die Haruno war. Ihre Kurven, ihre Beine und vor allem ihr Geruch brachten ihn in den Wahnsinn. Er wusste aber auch, dass es falsch war. Er war nicht jemand, der einen in einer Lage ausnutzte, in der der andere völlig hilflos war. Er wollte aufhören, doch Sasuke war gefangen. Gefangen in ihrer berauschenden Weiblichkeit.

Nachdem Sasuke ihren Hals lieb gekostet hatte, wollte er gerade wieder zu ihren Lippen übergehen, als er merkte, dass von ihr aus eine Zeit lang nichts mehr gekommen war. Sie hatte ihm seit einigen Sekunden nicht mehr durch die Haare gestrichen …

Dann vernahm der Uchiha einen leisen Schnarcher. Blitzschnell riss er seine Augen auf und blickte in ihr Gesicht. Er konnte sich vom Schnarcher schon denken, was passiert war, doch das so ganz zu glauben, konnte er nicht. Erst als er ihre Augen sah, realisierte er, was gerade geschehen war.

Sasuke lachte. Er konnte es einfach nicht glauben. Sie war eingeschlafen. Sie war wirklich eingeschlafen.

Der Uchiha richtete sich etwas auf, um ihr besser ins Gesicht zusehen. Ihre Züge wirkten ruhig und ihr atmen ging regelmäßig …

Sanft strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und war froh, dass er nicht weitergehen konnte.

Nochmals schmunzelte Sasuke unglaublich, da er mit dem Gedanken immer noch nicht klarkam.

Der Uchiha ließ sich neben sie fallen und schaute sie von der Seite aus an.

„Warum willst du unbedingt mit mir schlafen …?“, fragte er sich eher selbst, als sie. Seine Finger wanderten zu ihren Arm und strichen ihn sanft.

Warum war sie nur so besessen davon? Sasuke erinnerte sich an die Sache in der Abstellkammer. Mit ihrer Besessenheit sorgte sie dafür, dass er Dinge machte, die er von sich selbst nie erwartet hätte …

Und Sasuke war deshalb immer noch innerlich wütend. Er wollte ihr eine Lektion erteilen und hatte auch schon etwas im Sinn. Seine Lippen wandelten sich zu einem Grinsen.

Er erhob sich und beugte sich über sie.

„Sakura, Sakura …“, summte er freudig und drehte sie zur Seite, um an den Reißverschluss ihres Kleides zukommen.

Langsam zog er diesen herunter und entdeckte Unterwäsche, die sie wohl extra für diesen Abend gekauft hatte.

„Du hast dich aber vorbereitet“, seufzte er, während er sie musterte. Sasuke wusste, dass sie ihn nicht hörte, aber diese Selbstgespräche ließen die ganze Sache nicht so falsch aussehen.

„Ich bin so nett und versuche nicht hinzusehen, wenn ich dir die Unterwäsche ausziehe“, sprach er, während er ihre Highheels beiseite legte.

Sasuke überlegte es sich nochmals gut, ob er diese Aktion durchziehen wollte. Doch es wäre die perfekte Lektion für die Haruno. Für dieses dumme, jungfräuliche Mädchen …
 


 

~*~
 

Sakura ließ ihren Ordner auf Sasukes Fuß fallen.

„Ah“, stöhnte Sasuke vor Schmerz auf.

„Ist das dein ernst?! Eine Lektion?“ Sakura nahm ihre Worte von vorhin wieder zurück. Die Wut war wieder da. Oh ja, und wie sie da war.

Sasuke erholte sich ein wenig von dem Schmerz und schaute sie an.

„Anders würdest du deine Jungfräulichkeit doch nicht schätzen“, sprach er und Sakura war auch einerseits froh, dass sie ihre Unschuld doch nicht verloren hatte.

„D-das!“, begann Sakura, fand aber keine Worte mehr.

„Du hast es doch bereut, mit mir angeblich geschlafen zu haben, oder nicht?“, sprach Sasuke.

Die Haruno verschränkte die Arme vor der Brust und schaute zur Seite. Er hatte zwar recht, aber ihm zustimmen, wollte sie nicht.

„Du hattest nicht das Recht dazu, mit mir so umzugehen“, sagte sie ihm. Sasuke verdrehte leicht die Augen.

„Und du sei mal nicht so stur. Das sagst du jetzt nur, weil du weißt, dass ich richtig liege.“

Er hatte recht. Sakura wunderte sich, wie schnell er sie durchschauen konnte.

„Hmh ...“, kam es nur von ihr, das wohl wie eine Art Zustimmung klingen sollte.

Sasuke seufzte wieder einmal auf. Dieses Mädchen machte ihn fertig. Er war aber auch froh, dass sie etwas trotzig reagiert hatte. Es war wieder typisch Sakura.

Plötzlich bemerkte der Uchiha, wie die Haruno mit ihrer Faust ausholte. Er taumelte einige Schritte nach hinten und spürte einen unausstehlichen Schmerz an seiner Wange.

„Ahh“, stöhnte Sasuke wieder auf, während er sich an die schmerzende Stelle fasste, „für was war das jetzt?“

„Du hast mich ausgezogen“, presste Sakura zwischen ihren Lippen hervor. Sasuke grinste.

„Ich habe doch gesagt, dass ich nicht hingesehen habe.“ Sein Grinsen wurde jedoch breiter, sodass die Haruno ihm nicht glauben wollte.

„Tze!“ Sakura bückte sich, um ihren Ordner wieder aufzuheben. Danach ging sie mit stampfenden Schritten an ihm vorbei, wobei sie Sasuke absichtlich anrempelte.

Der Uchiha lief ihr hinterher.

„Wie steht's jetzt zwischen uns, nach dieser Sache“, grinste er weiterhin und Sakura konnte nicht glauben, dass er immer noch etwas von ihr wollte. Sie lief weiter.

„Gar nichts ist mit uns.“ Sakura bog um eine Ecke.

„Warum bist du auf einmal so passiv? Anfangs wolltest du mich unbedingt“, kam es von ihm provozierend.

Die Haruno blieb stehen und drehte sich zu ihm.

„Du hast mir eine Lektion erteilt und ich habe daraus gelernt. Außerdem hast du doch auch keine Lust mehr, dich mit mir rumzuschlagen, oder nicht?“

Sakura wollte wieder zum Gehen ansetzen, doch Sasuke hielt sie auf, indem er sie an ihrem Handgelenk fasste.

„Fragst du dich nicht ansatzweise, weshalb ich mir solche Mühe um dich mache?“

Sakura legte ihre Stirn in Falten.

„Nein, nicht mal ansatzweise.“

Sasuke grinste wieder einmal. Oh Mann, war sie denn so blind? Er kam ihrem Gesicht näher und legte seine Lippen auf ihre.

Sakura riss die Augen auf. So schnell wie der Uchiha seine Lippen auf ihre gelegt hatte, löste er sich auch schon wieder.

Er schaute sie an, um ihre Reaktion zu beobachten. In Sakura läuteten alle Alarmglocken. Seine Frage vorhin und dann diese Tat direkt danach, war eindeutig.
 

Der Ordner fiel wieder auf den Boden und Sakura hatte das Gefühl, sich einen neuen besorgen zu müssen.
 

Der Tag heute war voller Überraschungen gewesen. Auch, dass Sasuke seine Gefühle gegenüber Sakura indirekt offenbart hat, war eine große Überraschung. Wie wohl Sakura reagieren wird?

Kapitel 8


 

Kapitel 8
 


 


 

Sakura schaute Sasuke entgeistert an. Sie berührte mit ihrer Hand ihre Lippen. Er hatte sie geküsst. Doch dieser Kuss war anders, als die viele Male davor. Dieser Kuss war voller Gefühle und der Haruno wurde so allmählich bewusst, auf was der Uchiha hindeuten wollte.

„I-ich“, stammelte sie, wusste aber nicht so recht, was sie erwidern sollte. Sasuke blickte ihr nur weiterhin in die Augen, „warum?“, war das einzige, was der Haruno einfiel.

Der Uchiha schaute kurz überrascht, doch dann musste er schmunzeln.

„Du fragst nicht im ernst, warum ich das gerade gemacht habe?“

Sakuras Gesicht wirkte mehr als verwirrt.

„Doch … das schon, aber wie kommt es dazu? Fandest du mich nicht nervig?“ Die Haruno verstand die Welt nicht mehr. Okay, sie hatte körperlichen Kontakt mit Sasuke gehabt … und das hatte sie auch eigentlich angenehm gefunden. Aber sie dachte, dass der Uchiha nicht so einer wäre, der sich in jemanden verliebte. War er nicht der Junge gewesen, der seine Mädchen wie seine Unterhosen wechselte? Die Haruno selbst wusste nicht mal, ob sie denn wirklich etwas von dem Uchiha wollte. Auch wenn er einige Male Herzklopfen verursacht hatte …

Sasuke schob seine Hände in seine Hosentaschen.

„Am Anfang vielleicht. Ich finde dich eigentlich ganz interessant.“ Oh, sie hatte sein Interesse geweckt.

Nachdem Sakura sich noch einmal bewusst machte, dass ein Junge ihr gerade auf eine eher stürmische Weise seine Liebe gestanden hatte, fing sie plötzlich an zu grinsen.

Sasuke schaute sie irritiert an.

„Was ist?“

Die Haruno verschränkte beide Arme vor die Brust.

„Würdest du dich als Junge gekränkt fühlen, wenn ich dir jetzt einen Korb geben würde?“

Der Uchiha runzelte die Stirn.

„Was?“ Sasuke war gutaussehend, schrieb gute Noten und war sehr bekannt an seiner Schule … es würde eher seinem Ego schaden, als ihn zu kränken.

Plötzlich ertönte der Gong. Die Mittagspause war zu ende.

„Mist. Chemie“, stöhnte der Schwarzhaarige auf, „ich hab oben Unterricht. Wir sehen uns nach der Schule“, sprach er. Er wollte gerade zum Gehen ansetzen, als er plötzlich in seiner Bewegung inne hielt, sich doch wieder zur Haruno umdrehte und ihr einen Kuss auf die Wange gab, „Ich warte auf dem Parkplatz auf dich“, flüsterte der Uchiha ihr ins Ohr. Sakura riss ihre smaragdgrünen Augen auf. Was sollte das denn? Dachte er etwa, dass sie nun ein Paar waren? Hatte er das einfach so bestimmt? Gerade als Sasuke wieder gehen wollte, hielt sie ihn auf, indem sie seine Hand in ihre nahm.

„Moment, was soll das? Du kannst doch nicht einfach so bestimmen, dass ich deine Freundin bin?!“

Sasuke neigte etwas seinen Kopf zu ihr. Ein freches Grinsen zierte sein Gesicht.

„Doch. Kann ich.“ Das waren wohl die letzten Worte, die der Uchiha ihr zu sagen hatte. Er löste sich von ihrem viel zu schwachen Griff und schritt davon.

Sakura schaute ihm nur entgeistert hinterher. Sasuke war kein Mensch. Er war ein Monster. Die Haruno ließ ihren Kopf gegen den Spind rechts neben ihr knallen. Was hatte sie sich nur da eingebrockt? Warum hatte sie ihn ausgewählt? Natürlich. Weil Sasuke gutaussehend und gut in dieser einen Sache war.

Sakura stöhnte vor Verzweiflung auf und ließ erneut ihren Kopf gegen die Spinde fallen.

„Ich bin selbst schuld …“
 


 

~*~
 

Als der Ton der Schulglocke ertönte, stürmten alle wie aus der Kanone geschossen aus den Klassenräumen heraus. So auch Sakura, da sie gerade eine Doppelstunde Mathe über sich ergehen lassen musste.

„Ahh, ein Freitagnachmittag!“, seufzte Ino wollig auf, als die Sonne in ihr Gesicht schien, „schon was vor, Saku?“, wandte sich die hübsche Blondine an ihre Freundin.

Die Haruno tippte einige Zeilen in ihr Handy, während sie Ino nur halb zuhörte. Beide liefen in Richtung der Parkplätze, da man auch von dort aus den Schulhof verlassen konnte.

„Nee, keine Ahnung.“

Plötzlich blieb Ino ruckartig neben der Haruno stehen.

„Oh mein Gott“, brachte die Yamanaka nur über die Lippen. Sakura schaute sie mit hochgezogener Braue an.

„Was ist denn?“

Ino deutete mit ihrem Finger auf ein Auto. Die Rosahaarige folgte der Richtung ihres Fingers.

„Sasuke, so heiß, Saku~“ Tatsächlich lehnte der Schwarzhaarige an seinem schwarzen Auto und hielt seine Hände lässig in den Hosentaschen. Auf seiner Nase trug er eine Sonnenbrille und es schien so, als ob er auf jemanden wartete. In dieser Pose sah er wirklich gut aus …

Sakura verdrehte die Augen. Den hatte sie ja ganz vergessen …

„Ich verstehe nicht, weshalb du nichts mit dem anfangen willst“, brachte Ino das Thema auf, was sie vorhin schon in Mathe besprochen hatten. Natürlich hatte die Haruno ihrer besten Freundin von dem Vorfall in der Mittagspause erzählt.

Die Haruno seufzte genervt auf. „Ich habe auch keine Ahnung und ich kenne ihn ja auch eigentlich nicht so gut. Könnten wir das Thema nun schließen?“ Eigentlich kannte sie Sasuke mittlerweile ganz gut, doch das wollte sie nicht so ganz einsehen. Sakura verschränkte die Arme vor der Brust, „außerdem dachte ich, dass du diesen Shikamaru magst, dann schwärm' gefällig nicht von anderen Typen.“

„Ich darf ja wohl noch jemand anderen heiß finden“, kam es von Ino kleinlaut, während sie auch nach ihrem Handy kramte, „dafür lass ich dich jetzt alleine“, lächelte die Blondine, da sie sah, wie sich im Hintergrund der Uchiha nährte. Sakura riss die Augen auf.

„Was, wieso?!“ Noch bevor sie ihre Freundin vom Abhauen abhalten konnte, war diese schon verschwunden. Panisch schaute sich die Haruno nach irgendeiner anderen Person um, mit der sie sich unterhalten konnte. Doch der Uchiha kam immer näher und näher und Sakura wollte wirklich nicht wieder mit ihm alleine sein.

Als sie und Sasuke noch wenige Meter trennten, setzte die Haruno einfach zum Gehen an. Vielleicht konnte sie sich unter die Leute mischen.

Doch das Glück war selbstverständlich nicht auf Sakuras Seite. Sie wurde geschubst und landete genau in den Armen des Uchihas.

„Na, versuchst du vor mir abzuhauen?“ Zwei schwarze Sonnenbrillengläser blickten in Sakuras grüne Augen. Die Haruno verdrehte aber diese und löste sich von ihm.

„Ich versuche nicht vor dir abzuhauen. Ich will nur nach Hause.“

„Das bezweifle ich. Ich habe etwas anderes vor.“

Die Rosahaarige schaute ihn unglaublich an.

„Sasuke, du kannst nicht für mich bestimmen!“

Die Haruno lief an ihm vorbei, bis Sasuke sie vor seinem Auto aufhielt.

„Bist du dir da sicher? Die Schule könnte vielleicht von deinem Angebot erfahren.“

Diese Worte brachten Sakura zum Stillstand. Sie glaubte da gerade nicht, was er gesagt hatte.

Schnell drehte sich die Rosahaarige um und schaute ihn wieder einmal unglaublich an.

„Du erpresst mich?!“

Doch dann erinnerte sich die Haruno an die Party.

„Ich kann mich zwar nicht mehr ganz an deine Feier erinnern, aber ich glaube, dass ich da schon zugegeben habe, dass ich Jungfrau bin und jemanden suche.“ Überzeugt von ihrer Aussage verschränkte die Haruno die Arme vor der Brust. Innerlich aber wunderte sie sich, weshalb sie noch keiner auf diese Sache angesprochen hatte, demnach müssten die meisten ja davon Bescheid wissen. Vielleicht erkannten sie die Rosahaarige nicht? Schließlich hatte sie sich auf der Party richtig herausgeputzt.

„Auf meiner Feier waren überwiegend ältere Kumpel von mir und noch einige Freunde von Shika und Naruto. Also kannten sie dich alle erst gar nicht und Naruto und Shika war es eigentlich egal, was du da anbietest. Ich konnte zwar nicht kontrollieren, ob auch einige aus unserer Schule gekommen sind, aber selbst wenn – ich nehme an, dass sie, wie du, stark alkoholisiert waren.“

Okay. Das würde erklären, weshalb die ganze Schule noch nicht Bescheid wusste. Sakura wurde erst jetzt klar, dass sie gar nicht richtig darauf geachtet hatte, ihr Angebot vor anderen geheim zu halten. Am Anfang war sie vielleicht noch vorsichtig gewesen, aber das hatte nachgelassen …

„Die Sache ist doch aber gegessen, wie ich dich letztens verstanden habe?“, versuchte die Haruno sich irgendwie doch noch aus der Lage zu retten.

„Du hast zwar gemeint, dass du etwas aus der Lektion gelernt hast, aber die Tatsache, dass du mir mal so ein Angebot gemacht hast, bleibt immer noch“, erklärte Sasuke lässig, als ob es das Normalste der Welt wäre.

Nun schaute Sakura den Uchiha ausdruckslos an. In ihrem Gesicht konnte man keinerlei Emotion entdecken. Doch dann drehte sich die Haruno zu Sasukes Auto, stützte sich mit beiden Armen an diesem ab und ließ ihren Kopf gegen die hintere Fensterscheibe knallen.

„Ich will nicht meeehr~“, seufzte sie auf. Auf Sasukes Gesicht schlich sich wieder ein Grinsen.

„Entspann dich, ich verlang nicht viel von dir.“

Nun drehte sich Sakura blitzschnell zu ihm um.

„Nicht viel? Nicht viel ?! Du willst, dass ich deine Freundin spiele und bestimmst gerade, was ich nach der Schule, in meiner Freizeit zu tun habe?!“

Sasuke neigte seinen Kopf etwas zur Seite.

„Wenn du es sagst, klingt es schon wieder ganz anders …“ Sasuke seufzte kurz auf und öffnete die Beifahrertür seines Autos, „steig einfach ein.“

Dass der Uchiha nicht ganz auf ihren Ausraster eingegangen war, regte Sakura auf. Aber das nützte nun auch alles nichts mehr.

„Wohin fahren wir denn?“, schmollte sie herum, während sie im Auto platz nahm.

„Sei einfach still“, antwortete Sasuke und setzte sich ebenfalls in sein Gefährt.
 

Nach zehn Minuten Autofahrt, fing Sakura an, sich zu langweilen. Lustlos spielte sie mit dem Ende ihres T-Shirts herum. Danach schaute sie sich um und entdeckte neben der Autotür eine Sonnenbrille. Diese nahm Sakura in die Hand und begutachtete das gute Stück.

„Fass das nicht an“, erhob sich plötzlich Sasuke Stimme von der Seite, der versuchte die Sonnenbrille aus Sakuras Händen zu reißen, den Blick aber nicht von der Straße nahm.

„Jetzt sei nicht so geizig, du hast doch schon eine auf der Nase“, erwiderte Sakura und schlug die Hand des Uchihas weg. Danach setzte sie sich die Sonnenbrille auf. Sasuke gab ihr einen kurzen Seitenblick und musste schmunzeln. Die Haruno schaute ihn darauf nur grimmig an.

„Was? Steht sie mir nicht?“

„Nein, schon gut“, grinste nur der Schwarzhaarige. Sakura stöhnte auf und schaute aus dem Fenster. Dieser Uchiha …

Die Bäume zischten an der Haruno vorbei. Der Himmel war heute, wie an den meisten Tagen, klar und wolkenfrei. Sakura fragte sich, was der Uchiha mit ihr vorhatte. Lange konnte die Haruno gar nicht mehr überlegen, denn Sasuke fuhr in eine Einfahrt und machte danach den Motor aus. Sakura riss die Augen auf, als sie merkte, wo sie da gerade waren.

„Was machen wir bei dir?“ Der Uchiha antwortete nicht, sondern stieg aus dem Wagen.

„Heey, Sasuke!“, rief Sakura ihm zu und verließ ebenfalls das Auto. Der Angesprochene aber schritt seelenruhig zur Haustüre und öffnete diese mit seinem Schlüssel. Sakura folgte ihm weiter unkommentiert, wunderte sich aber dennoch, was sie hier verloren hatten. Als sie beide den Hausflur betraten, schossen Sakura Erinnerungen durch den Kopf. Diese Party würde sie wohl nie vergessen …

Es schien keiner Zuhause zu sein, da Sasuke keine Anstalten machte, jemanden zu begrüßen. Stattdessen stieg er die Treppen hinauf.

„Sasuke, echt jetzt mal, was machen wir hier?“, fragte die Haruno und folgte ihm wieder. Sasuke seufzte nur auf und betrat oben angekommen sein Zimmer. Auch Sakura betrat dieses und ihr erster Blick fiel auf das Bett. Diese Lektion würde sie ebenfalls nicht mehr aus dem Kopf bekommen.

„Schließ bitte die Tür“, forderte der Uchiha, während er zu seinem Schreibtisch lief und dabei einen Knopf seines Hemdes öffnete. Unsicher folgte Sakura seiner Bitte und fragte sich immer mehr, was der Uchiha von ihr wollte.

Dann aber kam sie auf ihn zu, da er nicht auf ihre Fragen einging.

„Sasuke, was machen wir hier. Hast du was vergessen? Gehen wir gleich noch woanders hin? Es ist Freitag, ich-“ Plötzlich spürte Sakura warme Lippen auf die ihrer. Sasuke fasste sie an der Taille und schob sie auf seinen Schreibtisch. Die Augen der Haruno weiteten sich, da sie mit so einer Tat nicht gerechnet hatte. Sasuke ließ seine Lippen auf ihren und machte keine Anstalten, eine Atempause einzulegen. Stattdessen packte er ihre Beine und hob sie von seinem Tisch auf. Dann lief er in Richtung seines Bettes und ließ sich mit ihr auf dieses fallen. Er ließ von ihren Lippen ab und wanderte zu ihrem Ohr. Sakura nahm tief Luft.

„Ich habe wirklich über dein Angebot nachgedacht …“, flüsterte er, „und ich bin doch bereit, es anzunehmen.“ Die Rosahaarige riss die Augen auf. Das konnte doch nicht wahr sein.

„Sasuke-“ Plötzlich glitt Sasukes kalte Hand unter Sakuras Oberteil. Sie schaute schockiert und konnte nicht glauben, dass sie in der Partynacht ähnliches erlebt hatte. Doch was hatte Sasukes Meinung so schlagartig geändert? Was war mit seiner Lektion geschehen? Sie wollte nicht so ihre Jungfräulichkeit verlieren …

„Sasuke, lass mich“, flüsterte Sakura leise. So leise, dass es Sasuke vielleicht nicht mal gehört hatte.

„Sasuke!“ Nun wurde die Stimme der Haruno etwas lauter, sodass der Uchiha in seiner Bewegung inne hielt. Sakura schlug ihn gegen das Schlüsselbein und schaute ihn mit einem ernsten Ausdruck an.

„Was ist mit dir los? Du warst doch derjenige, der versucht hat, mich zur Vernunft zu bringen, warum gehst du dann jetzt wieder auf mein Angebot ein?!“, fragte sie ihn und beobachtete dabei seine Gesichtszüge.

Auf Sasukes Gesicht schlich sich ein Grinsen.

„Aber es ist doch gerade perfekt. Du bist völlig nüchtern und wir haben Zeit, zumal auch jetzt das Wochenende begonnen hat.“

Sakura schaute ihn entgeistert an und konnte nicht glauben, was er da gerade gesagt hatte. Sie versuchte sich aufzurichten, doch Sasuke drückte sie mit seinem Gewicht wieder auf das Bett.

„Komm schon …“ Er packte sie an ihren Handgelenken und blickte sie belustigt an. Als Sasuke gerade wieder versuchte, seine Lippen mit ihren zu vereinen, reichte es der Haruno. Sie holte wieder mit ihrer Faust aus und schlug mit dieser in Sasukes Gesicht.

„Nein! Ich will meine Jungfräulichkeit nicht auf diese Weise verlieren! Und erst recht nicht von so einem … einem notgeilen wie dir!“

Für einige Sekunden setzte Stille ein …

Dann aber ließ sich der Uchiha lachend neben sie fallen. Auch wenn seine Wange dabei wehtat, er konnte nicht mehr aufhören, zu lachen. Verwirrt blickte Sakura zu dem Uchiha.

„Was ist so witzig?!“, fragte sie ernst, doch das Grinsen aus Sasukes Gesicht schien nicht verschwinden zu wollen.

„Notgeil? Oh, Mann …“, erwiderte er nur darauf und Sakura wunderte sich, weshalb er darüber so lachen konnte.

Was war mit ihm nur los? Konnte er nicht einschätzen, wie ernst ihr die Sache war? Die Haruno wollte gerade versuchen, sich aufzurichten, doch der Uchiha zog sie wieder auf das Bett und lehnte sich über sie.

Sakura stockte der Atem. Auch wenn sie gerade verwirrt, wütend und sonst noch was war, konnte sie nicht abstreiten, wie männlich dieser Junge war. Er kam wieder ihrem Ohr näher.

„Keine Sorge …“, flüsterte er, „ich wollte nur schauen, ob du auch wirklich was von der Lektion gelernt hast.“

Moment.

„Was?!“ Die Haruno war geschockt. Nicht schon wieder!

„Du hast mich schon wieder verarscht? Ist das dein ernst, Sasuke?“

„Ich bin echt positiv überrascht von dir, ich dachte, dass ich noch bis zur Unterwäsche komme, aber das du so schnell abbrichst …“ Dass er nicht auf ihre Gereiztheit einging, brachte Sakura zum kochen.

Sie schlug seine Arme weg und setzte zum zweiten mal einen Versuch an, aufzustehen, doch das half nichts, da der Uchiha sie erneut mit einem kräftigen Ruck zurückzog.

„Okay, okay, entspann dich“, fing er an. Sakura schaute grimmig zur Seite.

„Bei dir kann man nicht zu anderen Mitteln greifen, Sakura“, ging er nun auf ihre Frage von vorhin ein. Die Rosahaarige drehte ihren Kopf zu ihn und schaute in seine pechschwarzen Augen.

„Ich finde das aber total gemein.“ Sasuke lachte.

„Ich finde es so gut. Besser, als wenn du doch nicht aus der Lektion gelernt hast und später anfängst, deine Tat zu bereuen. Das hatten wir ja schon mal …“

Sakura seufzte auf. Eigentlich hatte er ja recht.

„Sasuke …“ Der Uchiha schaute sie an, „warum machst du dir solche Mühe um mich?“ Diese Frage war eigentlich überflüssig, doch Sakura konnte nicht anders, als sie nochmals zu stellen.

Sasuke legte eine Hand auf ihre Wange.

„Das hatten wir auch schon mal. Sogar heute erst“, antwortete er und kam ihren Lippen nahe.

Ein kurzer, aber liebevolle Kuss sollte ihre Frage wohl beantworten.

Sakura zog eine Braue in die Höhe.

„Bist du dir zu fein, um 'ich liebe dich' zu sagen?“, kam es von ihr sarkastisch. Sasuke verdrehte die Augen, wurde dann aber etwas rot, was die Haruno wunderte

„Ich bin immer noch der Meinung, dass Worte bei dir nichts bringen. Erst bei Taten begreifst du.“

Sakura lächelte.

„Dann kannst du mir ja helfen, Mathe mit Taten zu verbinden – sonst schaff ich das Schuljahr nicht mehr“, sagte sie wieder ironisch und Sasuke musste grinsen.

„Ich frage mich echt, wie du in so einer Situation auf Mathe kommst …“

„Na ja, ich hatte gerade Mathe, da haben wir nochmal über den Sinussatz geredet, aber ich hab's nicht so mit Dreiecken, erst recht nicht, mit denen, ohne rechten Winkel, deshalb-“ Sakura wurde von einem Kuss seitens Sasuke unterbrochen.

„Sei endlich mal still“, flüsterte der Uchiha in ihr Ohr und die Haruno verstand. Sie erwiderte den Kuss und grinste in ihn hinein.

Sakura hätte echt nicht gerechnet, welche Wendung der Tag heute nehmen würde. Aber sie war froh, von Sasuke gelernt zu haben, vernünftig mit Intimen umzugehen. Die Haruno merkte auch, dass sie keinen Sex brauchte, um sich erwachsen zu fühlen. So war es besser.
 

Sakuras anfängliches Vorhaben nahm eine radikale Wendung an. Doch diese Wendung war keineswegs negativ, das Gegenteil war der Fall. Diese Erfahrung hatte Sakura stärker und sicherer gemacht und das hatte sie Sasuke zu verdanken.

Epilog


 

Epilog
 

Als Sakura die Augen aufschlug, war das erste, das sie sah, Sasuke, der neben ihr auf dem Bett saß und sie beobachtete.

„Na, gut geschlafen?“, kam es von ihm lässig, während er eine Strähne aus ihrem Gesicht strich. Sakura bemerkte, dass er sich schon angezogen hatte, also war er wohl schon eine Weile wach.

„Wie spät ist es?“, fragte sie, während sie sich streckte.

„12 Uhr, hast echt ausgeschlafen“, sprach er. Die Haruno schaute ihn nochmals an. Auf seinem Oberteil war ein riesengroßer Fleck zusehen.

„Mann, bei dem, was gestern passiert ist, habe ich ganz vergessen, dein Oberteil zu waschen“, sagte Sakura, doch Sasuke wimmelte ab.

„Ist doch eine schöne Erinnerung, oder nicht?“, witzelte er. Die Haruno lachte. Gestern Nacht war einer ihrer schönsten Nächte gewesen, die sie je gehabt hatte. Sakura kuschelte sich mehr in die Decke ein.

„Was, du willst noch schlafen? Steh auf“, forderte Sasuke, der versuchte, die Decke von ihr loszureißen. Sakura kreischte auf.

„Ich hab nichts an, du Idiot!“, schrie sie. Auf das Gesicht des Uchihas schlich sich ein Grinsen.

„Ich habe doch eh schon alles gesehen.“

Sakura wurde rot. Irgendwie konnte sie immer noch nicht glauben, wie das alles geschehen war. Unterwartet …
 


 

~26 Stunden zuvor~
 

„Hmh“, seufzte Sakura wollig auf, als sich Sasuke plötzlich von hinten an sie schmiegte, während sie gerade dabei war, ihre Bücher in ihren Spind zu tun.

„Heute schon was vor?“, flüsterte er in Ohr und schlang seine Arme immer noch hinter ihr stehend um ihre Taille. Sie waren nun jetzt schon seit drei Wochen offiziell ein Paar und die Haruno genoss wirklich jede Sekunde mit ihm.

Sakura grinste.

„Ich weiß nicht, das hängt von dir ab.“ Sofort erwiderte Sasuke ihr Grinsen.

„Hmh, lass mich überlegen“, antwortete der Uchiha und schien wirklich nachzudenken. Sakura löste sich von seinem Griff und runzelte die Stirn. Dabei drehte sie sich zu ihm ganz um.

„Du fragst mich, ob ich heute etwas vorhabe, aber hast' für uns selbst noch nichts überlegt?“, sagte sie und hob eine Braue in die Höhe.

Sasuke zuckte die Schultern.

„Vielleicht hast du ja Vorschläge.“ Bei seinen Worten fiel Sakura tatsächlich etwas ein, das sie machen könnten.

„Meine Eltern fahren über das Wochenende zu Freunden. Wir könnten bei mir einen Film schauen“, sprach sie und war sich nicht im klaren, was ihr Einfall bei Sasuke auslöste. Eltern weg? Wochenende?

Der Uchiha kam ihr etwas näher und legte seine Hand in ihren Nacken. Sie spürte seinen heißen Atem auf ihren Lippen.

„Du willst aber nicht …?“, fragte er und ließ die letzten Worte seines Satzes aus, da er sofort sah, dass Sakura verstand. Sie wurde etwas nervös.

„Nein … daran habe ich jetzt nicht gedacht“, lächelte sie unsicher und Sasuke schien etwas erleichtert zu sein. Dass sie nach drei Wochen nicht sofort mit ihm schlafen wollte, verstand er vollkommen. Das zeigte ihm nur noch mehr, dass sie nicht deswegen mit ihm zusammen war. Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange.

„Dann komme ich nach der Schule bei dir vorbei“, sagte er, während er langsam von ihr abließ.

„Ich bestell was“, erwiderte Sakura darauf und Sasuke horchte auf.

„Ich hab Lust auf Pizza und Burger zugleich“, sprach er seine Wünsche aus und Sakura runzelte wiedermal die Stirn.

Der Gong der Schulglocke ertönte plötzlich. Die Mittagspause war also schon zu ende.

„Du wirst noch fett, ich bestell Pizza“, sagte Sakura und verschränkte dabei die Arme vor die Brust.

Sasuke verdrehte die Augen.

„Ich werde nicht fett, mein Stoffwechsel ist fabelhaft. Aber na gut, dann halt Pizza. Bis später.“ Er klopfte zum Abschied auf ihre Schulter, was Sakura zum Lachen veranlasste.

„Bin ich dein Kumpel? Wo bleibt mein Abschiedskuss?“, lachte sie und der Uchiha drehte sich um.

„Sorry, hab dich wohl mit Naruto verwechselt“, witzelte er und gab ihr dann doch noch einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen.

Sakura zog wieder eine Augenbraue in die Höhe.

„Und wenn du Naruto mit mir verwechselt hättest, hättest du dann ihn zum Abschied geküsst, statt ihm auf die Schulter zu klopfen?“

„Vielleicht“, antwortete der Uchiha nur und brachte Sakura nochmals zum Lachen. Als Sasuke sich endgültig von ihr entfernte, schüttelte die Haruno nur grinsend ihren rosa Haarschopf. Seit sie mit ihm zusammen war, machte er mehr Witze als sonst. Obwohl seine Witze vor ihrer Beziehung einen manchmal angst einjagten, da sie meist sehr sarkastisch und fast schon böse gewesen waren. Aber Sasuke hatte sie selbstverständlich lustig gefunden.

Sakura schloss ihren Spind. Sie freute sich auf heute Abend.
 


 

~*~
 


 

„Der Film war doof und die Pizza haben wir auch schon gegessen“, sprach Sasuke, während er seufzend nach seinem Handy griff.

Sakura verdrehte die Augen.

„Mecker' nicht 'rum, ich fand den Film schön. Und satt bin ich auch geworden!“, antwortete sie und erhob sich vom Bett, um die Pizzaschachtel kleinzumachen und ihn in den viel zu kleinen Papierkorb zu stopfen. Sie war eben zu faul, das Zimmer zu verlassen, um ihn unten zu entsorgen …

„Du bist ja auch ein Weib“, konterte der Uchiha, während er sein Handy auf die andere Seite des Bettes schmiss und mit seinen Händen über seine Augen fuhr. Wahrscheinlich hatte er nur kurz geguckt, ob er in den letzten Stunden neue Nachrichten bekommen hatte. Er gähnte.

„Wir haben ja schon Mitternacht. Ich sollte gehen.“

Sakura horchte auf. Eigentlich wollte sie nicht, dass er schon ging. Ja, okay, die letzten drei Stunden durfte sie mit ihm auf dem Bett kuscheln und diesen Film genießen (auch wenn ihn Sasuke doof fand). Doch diese drei Stunden empfand die Haruno als viel zu wenig. Sie wollte sich weiter an seine Brust schmiegen.

Die Rosahaarige seufzte auf, während sie die zwei leeren Becher, die vorhin noch mit Cola gefüllt waren, ineinander legte.

Sasuke beobachtete sie und ihm entging nicht ihr Seufzer.

„Willst du, dass ich bleibe?“

Sakura riss kurzzeitig die Augen auf, da sie mit dieser Frage nicht gerechnet hatte. Sah man es denn ihr so an, dass sie ihn noch nicht weggehen lassen wollte?

Gerade als Sakura sich zum Antworten umdrehen wollte, kam sie mit ihrer Hand versehentlich an die noch offene Cola-Flasche dran, sodass der ganze Inhalt auf Sasukes Oberteil landete, der immer noch auf dem Bett lag.

„Mist!“, kam es von Sakura, die die Flasche sofort aufhob und mit einem Tuch, das auf ihrem Schreibtisch lag, versuchte, die zuckerhaltige Flüssigkeit aus Sasukes Oberteil zu entfernen. Natürlich half da ein einziges Tuch gar nichts, was auch Sasuke auffiel.

„Schon gut, Sakura, du machst es nur noch schlimmer. Warte kurz.“ Der Uchiha erhob sich, um nicht auch noch das Bett nass zu machen. Er versuchte sich auf das Laminat, statt auf den Teppich zu stellen, um auch diesen nicht zu bekleben.

„Scheint wohl so, als müsste ich noch eine Weile bleiben“, sagte er und Sakura war verwirrt. Doch als Sasuke sein Oberteil über seinen Kopf zog und dieses in den Wäschekorb warf, der zufälligerweise in Sakuras Zimmer stand, stockte ihr der Atem. Sie musterte seinen Oberkörper, der muskulös und trainiert war. Seine blasse Haut, die eigentlich Zerbrechlichkeit ausstrahlen sollte, machten diese Muskeln wett.

Sasukes Augen huschten zu denen der Haruno, die kein Geheimnis draus machte, ihn so anzustarren, als ob sie mehr als nur seinen Oberkörper frei sehen wollte.

„Ich bin mal kurz im Bad“, riss der Uchiha Sakura aus ihrem Kopfkino. Sakura schaute unsicher auf.

„Äh ja, klar.“

Nachdem Sasuke die Tür zu Sakuras Badezimmer geschlossen hatte, fasste sich die Haruno am Kopf.

Oh.

Mein.

Gott.

Wie heiß war ihr Freund eigentlich?! Ino hatte vollkommen recht! (auch wenn ihr nun nicht mehr gefiel, dass ihre beste Freundin ihren Freund heiß fand).

Sakura fasste sich an ihre Brust und merkte er jetzt, dass ihr Herz angefangen hatte, schneller zu schlagen. Sie musste sich erstmals beruhigen …

Okay, sie hatte Sasuke schon oben ohne gesehen. Und er sie im BH. Doch nun waren sie ein Paar und Sakura wurde die Tatsache, dass ihr Freund sehr gut aussah immer bewusster.

Plötzlich hörte sie die Tür zum Badezimmer und das sagte ihr, dass Sasuke sich wohl schon die klebrige Cola abgewaschen hatte.

„Du musst mal ein wenig ordentlicher werden. Ich dachte, die Socke, die in der Ecke des Bades liegt, wäre eine riesige Spinne“, sprach er als erstes, während er ihr die Socke ins Gesicht warf.

Sakura lachte.

„Hast' dich erschreckt? Ich wollte eigentlich aufräumen – selbst den Wäschekorb habe ich hiergelassen. Aber dann ist mir die Lust vergangen und meine Eltern sind ja sowieso weg. Also kann mir niemand was sagen“, erwiderte sie und zuckte dabei die Schultern. Die Haruno bemerkte, dass Sasuke immer noch oben nichts an hatte, aber das war ja auch klar, er hatte ja nichts zum Auswechseln da.

Sakura lief auf den Wäschekorb zu, der auf der Kommode lag.

„Ich glaube, ich sollte mal dein Shirt waschen, wirst ja sonst krank“, warf sie ein. Von Sasuke kam keine Antwort. Ihr Rücken war zu ihm gekehrt, sodass sie auch nicht sehen konnte, ob er irgendeine Grimasse zog.

Als Sakura nach seinem Shirt im Wäschekorb greifen wollte, spürte sie plötzlich einen Körper hinter sich.

„Ich habe deinen Blick vorhin gesehen“, flüsterte Sasuke von hinten in ihr Ohr. Seine Stimme klang nicht, wie sonst belustigt, sondern ernst. Sakura schluckte. Diese Art von Nähe war irgendwie ungewohnt, obwohl sie sich vorher weitaus mehr näher waren.

Sakura drehte sich um und versuchte zu lächeln.

„Mist, und ich dachte, dass ich unauffällig gespannt habe“, antwortete sie. Das war eigentlich der Moment, indem Sasuke lachen oder wenigstens grinsen sollte, doch seine Mimik veränderte sich nicht.

„Was hast du gedacht, als du mich angestarrt hast?“, fragte er und Sakura wurde langsam heiß. Sie hatte an so vieles gedacht. An so viel Unanständiges. Doch das konnte sie Sasuke auf gar keinen Fall sagen.

„Sasuke … muss ich darauf antworten?“, fragte sie unsicher und der Uchiha schaute kurz verwundert.

Als er merkte, dass er sie in eine unangenehme Lage gebracht hatte, brach er ab.

„Nein, war nur Spaß“, grinste er und streichelte ihr kurz durch den Kopf. Da war die gewohnte Reaktion wieder. Sakura atmete etwas erleichtert auf.

„Du wirst dick“, wechselte die Haruno das Thema, indem sie mit ihrem Finger in seinen Bauch pickste, der eine minimale Wölbung aufgrund der Pizza von vorhin hatte.

Sasukes Augen wandelten sich in Schlitze.

„Dein Hintern ist aber auch nicht gerade-“, noch bevor Sasuke seinen Satz aussprechen konnte, schlug Sakura ihn mit einem Kissen ins Gesicht.

„So was sagt man nicht zu einem Mädchen!“

„Ach, aber zu Jungen schon? Wir fühlen uns durch so eine Aussage nicht beleidigt?“, lachte er, während er in Richtung des Bettes lief und sich beiläufig Sakuras Handy schnappte.

„Aber ich habe nicht gesagt, dass du dick bist, sondern es wirst , also hast du nicht das recht, mir- hey, warte, was machst du da mit meinem Handy!“, unterbrach sich die Haruno selbst, als sie merkte, wie es sich Sasuke mit ihrem Smartphone auf dem Bett gemütlich machte.

„Geh du mal mein Shirt waschen, ich will nur sehen, ob du auch mit anderen Jungs schreibst“, sagte er lässig, während er schon die Sperrung an ihrem Handy löste. Er hatte einige Male zufällig gesehen, wie sie ihr Handy entsperrt hatte. Er hatte nicht wirklich die Absicht gehabt, sich ihr Sperrmuster zu merken, aber vergessen hatte er es auch nicht.

„Nein, gib her, Sasuke!“, keifte sie, während sie auf das Bett zukam und versuchte, das Handy aus seinen Händen zu reißen. Sie hatte zwar nichts zu befürchten, aber dass jemand ihre Nachrichten las, fand sie peinlich. Bei dem Versuch, ihm das Handy aus der Hand zu reißen, kniete sie sich zwischen seine Beine und streckte ihren Oberkörper hoch, da Sasuke ihr Handy oben hielt, damit sie nicht drankam.

„Was? Schreibst du etwa mit anderen?“, witzelte er und versuchte auf das Display zu schauen, was sich als schwierig erwies, da die Haruno immer noch nach dem Smartphone greifen wollte.

„Sasuke, bitte!“, kam es von Sakura teils ernst, teils aber auch lachend, da Sasuke angefangen hatte, mit der freien Hand, ihre Seite zu kitzeln.

Als Sasuke merkte, dass die Haruno sich gar nicht mehr auf den Versuch, das Handy aus seiner Hand zu reißen, konzentrieren konnte, legte er das Gerät zur Seite und schenkte seine Aufmerksamkeit voll und ganz seiner Freundin.

„Ich vergaß, dass du kitzelig bist“, grinste er, während er mit seiner Hand zu ihrem Hals überging.

Sakura fiel vor lachen nun ganz auf das Bett und konnte sich gar nicht mehr einkriegen.

„Hey, lass es, das ist mein ernst!“, lachte sie weiterhin. Sasuke beugte sich über sie und seine Hand wanderte wieder an ihre Seite, wo er sie weiter kitzelte.

Sakura lachte zwar erneut, doch im inneren wurde ihr auch eines klar. Er war über ihr gebeugt. Oben ohne. Sie lagen auf ihrem Bett.

Sasuke schien die Situation auch langsam zu begreifen, da seine Finger aufgehört hatten, ihre Seite zu kitzeln.

Stattdessen beobachtete er, wie sie darauf reagierte.

Wie sie darauf reagierte, dass seine Mimik ernster wurde.

Wie sie darauf reagierte, wenn er seine Hand auf ihre Wange legte.

Wie sie darauf reagierte, wenn die andere sich unter ihr Top schob.

Sakura schluckte. Sie war nervös. Er machte sie nervös. Sie weiß, was er versuchte und sie merkte, dass sie es auch wollte. Doch Sakura hätte nicht gedacht, dass der Gedanke, dass es passieren würde, so ungewohnt war.

Sasuke kam ihrem Gesicht näher. Dabei schaute er immer noch in ihre Augen. Als er seine Lippen auf ihre legte, schmeckte er sofort ihren Erdbeerlipgloss. Der Kuss wurde immer intensiver und Sakura spürte, wie Sasuke langsam die Kontrolle übernahm. Seine Lippen wanderten zu ihrem Hals und hinterließen dort blau-lila Flecken. Seine Hände wanderten zu ihren Oberschenkeln und dann wieder zu ihrer Taille.

Sakura vergrub ihre Hände in seinen pechschwarzen Haaren und ihr war es egal, seine perfekte Frisur zerstört zu haben.

Sie war gefangen. Er zog sie vollkommen in seine Bahn. Sasuke schob ihr Oberteil hoch und Sakura half ihm, das lästige Ding loszuwerden. Doch nicht nur sie entkleidete sich, auch der Uchiha zog sich seine Jeanshose aus, sodass er nur noch in Boxershorts auf ihr lag.

Sakura hatte nur noch ihre Jogginghose an, aber auch dieses fand Sasuke lästig. Kurzerhand lag dieses auf dem Boden.

Als Sasuke an ihrem BH-Schluss angekommen war, hielt er kurz inne und schaute sie an. Sein Atem ging unregelmäßig.

„Bist du dir sicher?“, fragte er. Die Haruno schaute ihn mit knallroten Wangen an. Ja, sie war sich sicher. Sasuke war definitiv der Richtige und er war auch der, der sie auf fragwürdige Weisen zur Vernunft gebracht hatte. Sie wollte es.

„Ja“, sagte sie mit fester Stimme und der Uchiha wunderte sich kurz über diese Sicherheit in ihrem Ton. Er grinste und machte weiter.
 


 

~*~
 

Beide lagen schwer atmend aufeinander. Auf dem Boden lagen nun durchaus mehr Sachen, als Sakuras Oberteil, ihre Jogginghose und Sasukes Jeans. Dort ruhten nun auch eine Boxershorts, ein BH und ein Höschen.

„Ich kann noch abbrechen“, sagte Sasuke, der in die smaragdgrünen Augen Sakuras sah.

Die Nervosität überkam die Haruno.

„Ich …“, sprach sie und der Uchiha bemerkte zum ersten mal in dieser Nacht Zweifel in ihrer Stimme.

„Ich hör auf, wenn das doch schon zu viel für dich ist“, erwiderte Sasuke verständnisvoll. Als diese Worte Sakuras Ohren erreichten, hob sie vor Schreck den Kopf hoch, ohne auf den Abstand zu Sasukes zu achten. So knallte ihr rosa Haarschopf gegen Sasukes Kopf.

„Au …“, stöhnte Sasuke kurz auf und machte ein mieses Gesicht. Die Haruno entschuldigte sich sofort, da sie angst hatte, die Stimmung verdorben zu haben.

„Nein, nein, tut mir leid!“, sagte sie, während sie seinen Kopf in die Hände nahm und einen Kuss auf die Stelle gab, auf die ihre Köpfe aneinander gestoßen waren. Als sie Sasukes Grinsen aufblitzen sah, verspürte sie Erleichterung.

Sasuke gab ihr ebenfalls einen Kuss auf den Kopf.

„Sasuke, ich bin mir wirklich sicher. Das gerade kam nur wegen der Unsicherheit“, erklärte sie.

Der Uchiha schaute sie eine Weile an. Sein Blick war ruhig. Mit einem Nicken deutete er an, dass er ihre Antwort akzeptierte.

„Dann nehme ich dir mal deine Unsicherheit“, erwiderte er.
 


 

~*~
 

Und nun saß sie im Auto des Uchihas, der unbedingt noch mit ihr einen Burger essen wollte.

„Du hättest gestern Abend wirklich noch einen dazu bestellen können“, warf Sasuke ihr vor. Sakura zog eine Grimasse.

„Ich sagte doch, dass beides zusammen nicht geht – du.wirst.noch.fett“, antwortete sie, „und vielleicht wäre dann das andere nicht passiert“, fügte die Haruno noch kleinlaut hinzu. Sasuke musste unwillkürlich lachen.

„Vielleicht ja doch“, sprach er und Sakura schaute ihn unglaublich an.

„Sag mir nicht, dass du diese Nacht das beabsichtigen wolltest?“

Sasuke schüttelte ab.

„Nein, beruhig' dich“, antworte er sofort und Sakura blickte ihn weiterhin nur an, „aber selbst wenn … wäre es denn schlimm gewesen?“, fragte Sasuke, richtete seinen Blick aber starr auf die Straße.

Sakura lächelte.

„Nein, eigentlich nicht.“

Die freie Hand des Uchihas wanderte zu die der Haruno. Er nahm ihre Hand in seine, was wohl seine Antwort auf ihre Aussage sein sollte.

Sakura schaute aus dem Fenster. Sie war froh, dass sie anfangs Sasuke auf diese Sache angesprochen hatte. Sie war froh, dass er sie eines Besseren gelehrt hatte. Und sie war froh, ihn kennengelernt zu haben.
 


 


 

Sakura fühlt sich reifer. Aber nicht, weil sie nicht mehr Jungfrau ist. Sie fühlt sich reifer, da ihr bewusst wurde, dass man nicht gleich erwachsen ist, wenn man keine Jungfrau mehr ist. Ihr wurde klar, dass Reife aus sich herauswachsen ist.


Nachwort zu diesem Kapitel:
'ne kleine Fanfic für Zwischendurch ;)

Hoffe, der Anfang hat euch gefallen!

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Und weil ich gerade so in Tippstimmung bin, kommt auch schon das nächste Kapitel :D

Danke, für die lieben Kommis! :P

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Gott, bin ich inspiriert O.o xD
Und auch motiviert, da ich so viele schöne Kommentare von euch bekomme :3 Da hat man gleich viel mehr Lust, zu schreiben xD

Ein ganz dickes Dankeschön nochmal :D

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Tadaa xD
Ich bin wirklich überrascht, wie viele positive Kommentare ich für diese Fanfic bekommen habe :D
Ich bedanke mich dafür aus tiefstem Herzen!♥

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das war Kapitel 4 ...
Sakura kann ihre Aufgabe fortführen ;)

Kapitel 5 ist auch schon in Arbeit und lässt nicht lange auf sich warten!

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, wie wars? ;)

Ich bedanke mich hier wieder einmal für die vielen, netten Kommentare! :D

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
... tada xD
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen :D
Aber ich sage jetzt schon, dass die Story sich langsam dem Ende nährt ;)


LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Tut mir sehr leid, dass das Kapitel erst jetzt kommt o.o
Die Klausurphase hatte wieder begonnen und ich musste lernen >.>


Ich hoffe aber, dass euch das Kapitel gefallen hat ^.^

LG
Mika♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war auch das Ende der Fanfic :D
Ich füge aber noch einen Epilog dazu ;)

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen :)

LG
Mika♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Juaaah, ein langer Epilog :D (zumindest für mich, da meine Prologe/Epiloge immer bisschen kürzer ausfallen) - extra für euch xD

Ich muss zugeben, dass es mir wirklich Spaß gemacht, diese Fanfic zu tippen :)
Ich muss auch sagen, dass ich nicht mit so viel Feedback gerechnet habe xP Dafür danke ich euch VIELMALS! Ich kann euch gar nicht genug danken.

Das ist nun auch das Ende der Fanfic und ich hoffe, es hat euch gefallen! ;3

LG
Mika♥ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (184)
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Von: abgemeldet
2021-01-12T21:43:24+00:00 12.01.2021 22:43
Wow, echt cool geschrieben!
Tolle Wendungen in der Geschichte, kommt gleich zu meinen Favoriten 💖
LG Hayaku_chan 🍉
Von:  Sakura2100
2017-08-14T17:53:43+00:00 14.08.2017 19:53
Sehr coole story *-*
Wsr wirklich amüsant zu lesen gg und wer hätte gedacht dass sasuke sich für gefühle oder die jungfräulichkeit anderer interessiert?:)
Antwort von:  Mika-cha
14.08.2017 20:25
Ja wer hätte das gedacht ;)
Vielen lieben Dank!♡
Von:  _Melli_
2016-10-11T21:04:22+00:00 11.10.2016 23:04
Das Ende.., da hast du wirklich recht! Süß & toll geschrieben.
Wie dem auch sei.. War es wirklich ein schönes Fanfic. :D
Und danke,dass du dieses mal das Kapitel/Epilog länger geschrieben hast! ;D <3

Mfg. Mel ~
:P

Antwort von:  Mika-cha
13.10.2016 15:49
Kein Ding! ;)
Vielen lieben Dank!♥
Von:  Stevy
2016-08-08T21:35:53+00:00 08.08.2016 23:35
Wuhuu so ne tolle Romanze und völlig untypisch.
Flüssig zu lesen, und was ich am aller besten finde es geht zu 95% um sasusaku den Rest des Umfeldes hast du so klein wie möglich gehalten.
Und trotzdem hast du mir das Gefühl vermittelt das alle anderen charaktere auch wichtig waren.

😙

Antwort von:  Mika-cha
09.08.2016 01:40
Omg, ich hab das so beabsichtigt und dachte nicht, dass ich es wirklich hingekriegt habe xD!!
Hach, so schön, wenn man die Leser erreicht :'D

Ich muss mich aber auch mal generell bei dir bedanken - hast mich ganz schön motiviert ;D

Aber jetzt ein spezielles Danke für diesen Kommentar: vielen herzlichen Dank :D♥
Von:  KazuhaToyama
2016-08-06T19:42:49+00:00 06.08.2016 21:42
mega Spannend! Tolles Ende und mega coole Fanfic!!<3
Antwort von:  Mika-cha
06.08.2016 21:49
Omgggggg, das ist so süss von dir, dass du jedes Kapitel kommentiert hast x3♥!!! Ich versehe gleich jeden Kommentar mit einem Smiley o.O!
Ich bedanke mich wirklich HERZLICHST bei dir!♥♥
Antwort von:  KazuhaToyama
06.08.2016 21:51
Ach was! Kein Problem!:) ich denke du hättest sicher gewollt, mehrere Meinungen zu deiner Fanfic zu lesen:) kenn ich:)

Und danke für die Smileys;) Ich danke dir für diesen Lese-Spass!!<3
Antwort von:  Mika-cha
06.08.2016 21:52
:P
Kein Diiing >.<♥!!
Von:  KazuhaToyama
2016-08-06T19:11:41+00:00 06.08.2016 21:11
suhahshssh wow!
Antwort von:  Mika-cha
06.08.2016 21:50
;)
Von:  KazuhaToyama
2016-08-06T19:02:28+00:00 06.08.2016 21:02
Uhhhh! was war denn in dieser Nacht?!
Antwort von:  Mika-cha
06.08.2016 21:50
;D
Von:  KazuhaToyama
2016-08-06T18:53:12+00:00 06.08.2016 20:53
OH MEIN GOTT!

ich hoffe sie erinmert sich, ansonsten geht ja noch winmal;)
Antwort von:  Mika-cha
06.08.2016 21:50
Jaaa ;3
Von:  KazuhaToyama
2016-08-06T18:38:30+00:00 06.08.2016 20:38
Hammer! Freue mich schon auf die Feier!:)
Antwort von:  Mika-cha
06.08.2016 21:50
:P
Von:  KazuhaToyama
2016-08-06T18:33:20+00:00 06.08.2016 20:33
was für eone Wende! ich liebe deknen Schreibstil einfach!
Antwort von:  Mika-cha
06.08.2016 21:50
Dankeeee >.<!♥


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