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Fremde Märchen

Wichtelgeschichte für Lilim-Angel
von

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Konsequenzen

Einige Tage später saßen die vier Freundinnen gemeinsam mit Majo Rika im Zimmer der älteren Prinzessin. Diese hatte inzwischen erkannt, dass die Mädchen sie nicht zurückverwandeln würden, wenn sie selbst es nicht in die Hand nahm.
 

Die Kinder wussten nicht, dass jedwede Magie verboten war. Doremi, Hazuki und Aiko waren bei der Feier zu Roses Geburt nicht dabei gewesen, daher konnten sie sich nicht daran erinnern. Wenn sie damals dabei gewesen wären, hätten sie dies genauso vergessen, wie man die Geschehnisse, die einem als Baby widerfahren sind, auch in einer normalen Zeitlinie vergisst. Niemand sprach hier über die Magie, mit Ausnahme von dem Frosch und den vier Mädchen.
 

„Ich möchte, dass ihr mich zurückverwandelt. Jetzt! Sofort!‟
 

Majo Rika brachte ihr Anliegen direkt auf den Punkt. Sie wollte es jetzt endlich hinter sich bringen, solange sie noch unbemerkt aus dem Schloss verschwinden konnte. Wenn sie erst einmal wieder eine Hexe war, so konnte sie ihre Gestalt selber wählen. Und sie würde als Fliege oder Schmetterling das Schloss verlassen, und nie wieder ein Frosch sein.
 

Es klopfte an der Tür. Alle vier Mädchen erschraken, hatten sie doch nicht damit gerechnet. Der Hexenfrosch versteckte sich schnell, auch wenn er schon vor versammelter Dienerschaft aufgetreten war. Jetzt wollte er nicht, dass die Diener ihn sahen. Wenn er später zurückverwandelt wurde, müsste man sonst sein Verschwinden erklären.
 

Onpu bat den Besuch herein. Der Diener, der Frau Seki ähnlich sah, betrat den Raum.
 

„Prinzessin Rose, Euer Vater schickt nach Euch. Er möchte mit Euch eure Geburtstagsfeier besprechen.‟
 

Onpu fragte sich, wie viel Zeit wohl seit dem Geburtstagsfest ihrer angeblichen Schwester Doremi und dem Tag heute vergangen war. Allzu viel Zeit konnte es kaum sein, da es für sie alles am Tag zuvor geschehen war. Und doch ging sie nicht davon aus, dass beide Prinzessinnen nahezu zeitgleich Geburtstag hatten. Sie folgte dem Diener zu ihrem Vater.
 

Wieder im Festsaal angekommen, erwartete der König seine Tochter. Er wusste, dass der morgige Tag entscheidend war für den Versuch, dem Fluch der bösen Fee zu entgehen. Er hatte alle Magie verbannt, den Feen verboten, noch einmal sein Reich zu betreten und seine Töchter davor geschützt, mit Magie in Verbindung zu kommen. Er war sich sicher, dass sein Plan aufgehen würde. Er hatte es so gut geschafft, und glaubte nicht, dass sein Plan in den letzten zwei Tagen scheitern konnte. Aber er wusste auch, dass Magie einen Weg zu finden vermochte, wenn sie nur stark genug war. Und die Fee, die Rose verflucht hatte, war mächtig.
 

„Rose, ich möchte mit dir über den morgigen Tag sprechen. Immerhin handelt es sich um einen besonderen Tag.‟
 

Onpu fragte sich, um was für einen Tag es sich dabei handeln sollte. Da sie selbst gerufen worden war, musste es sich explizit um sie drehen. Die hatten doch wohl nicht etwa ihre Hochzeit geplant, schoss es ihr durch den Kopf. Panik breitete sich in ihr aus.
 

„Gibt es denn etwas, dass du dir zu deinem morgigen Geburtstag wünschst?‟
 

Onpu beruhigte sich wieder. Es handelte sich also nicht um eine arrangierte Hochzeit. Aber jetzt musste sie sich schnell etwas überlegen, was sie denn haben wollte. Was durfte eine Prinzessin sich denn wünschen. Immerhin schienen sie auch in einer anderen Zeit zu sein. Eine Zeit, von der sie immer noch nichts wusste. Sie versuchte, sich an die Filme zu erinnern, bei denen sie als Schauspielerin mitgewirkt hatte. Doch auch, wenn einige ihrer Filme zu jener Zeit spielten, so waren diese doch von einer anderen Kultur geprägt.
 

„Ein Ball mit allen Freunden.‟, fiel ihr dann doch noch ein. „Und ich möchte mit meinen Freundinnen in den Geburtstag rein feiern.‟
 

Der König lächelte. Dies hatte er ohnehin geplant, dafür brauchte er keinen Wunsch von seiner Tochter. Als er dann noch den zweiten Wunsch vernahm, wurde er leicht unruhig. Mit vierzehn hatte man, auch als Prinzessin, um 22 Uhr im Bett zu sein. Und auch mit fünfzehn sah dies nicht anders aus.
 

„Deine Freundinnen sind schon bei dir im Zimmer?‟, erkundigte der König sich.
 

„Ja, dass sind sie.‟
 

„Also gut. Dann will ich mal eine Ausnahme machen. Aber dass du mir morgen nicht verschläfst. Also feiert nicht zu lange.‟
 

Der König verabschiedete sich von seiner Tochter, da er noch einige Aufgaben zu erledigen hatte. Er wollte den Ball für den nächsten Tag vorbereiten, und die Planung eines solchen Ereignisses war zeitintensiv. Ganz besonders deswegen, weil nach diesem Tag der Fluch der Fee nicht mehr ausführbar sein konnte. Deswegen musste der Ball etwas ganz besonderes sein.
 

Außerdem plante der König durchaus noch etwas anderes. Er hoffte, dass seine Tochter sich auf dem Ball in einen der anwesenden Prinzen verlieben würde. Er wollte sie nicht zur Hochzeit drängen, aber langsam wurde es Zeit, dass sie sich für einen Mann entschied. Die Einladungen in die benachbarten Königreiche waren schon kurz nach dem Geburtstag seiner jüngeren Tochter herausgeschickt worden.
 

Unterdessen ging Onpu zurück zu ihrem Zimmer. Sie hoffte, dass die anderen auf sie warten würden, bevor sie zum Benimmunterricht mussten. Es konnte schon lästig sein, wie ihnen eingebläut wurde, welche Gabel man für welches Gericht nahm. Wozu überhaupt Gabel und Messer, mit Stäbchen zu essen war doch viel leichter. Aber dies durfte sie nicht laut sagen.
 

Sie hatte Glück. In ihrem Zimmer warteten die anderen auch schon. Gemeinsam wurden sie von einer Kammerzofe zu einem Raum geführt, in dem die Lehrerin für ihren Unterricht auf sie wartete.
 

„Sag bloß, wir müssen auch hier lernen.‟
 

„Sieht wohl so aus. Oder dachtest du etwa, dass das Leben als Prinzessin so einfach wäre, dass man nichts beherrschen muss.‟
 

„Ob auch die anderen aus unserer Klasse anwesend sind?‟
 

„Hier im Schloss?‟
 

„Vielleicht eine der Töchter der Hofdamen.‟
 

„Na, hoffentlich nicht so eine wie Tamaki.‟
 

Gemeinsam gingen sie in den Unterrichtsraum. Erschrocken stellten sie fest, dass sie offensichtlich nicht die einzigen aus ihrer Klasse waren, die in diesem Zauber gefangen waren. Marina und Reika befanden sich schon im Raum, während Schwester Yuki vorne stand und auf die Neuankömmlinge wartete.
 

„Ausgerechnet Tamaki‟
 

„Warum so genervt, Prinzessin Rose?‟
 

Doch Onpu antwortete nicht, sondern setzte sich einfach an einem der noch freien Plätze. Doremi und die anderen setzten sich neben ihr.
 

„Wie heißen die anderen hier eigentlich? Es wäre nichts peinlicher, als das wir alle mit dem falschen Namen ansprechen.‟
 

„Warten wir es ab.‟
 

„Prinzessin Rose, Prinzessin Lily, Greta, Elisabeth, Emilia, Marie, da wir jetzt vollzählig sind, fangen wir nun mit dem Unterricht an.‟
 

Sie setzten sich zu Tisch, ließen sich von ihrer Lehrerin erklären, was man wie verwendete, hörten allerdings nicht zu. Zu ihrem Glück schienen ihre Klassenkameradinnen nicht dem zu entsprechen, was sie von ihnen noch im Kopf hatte. Reika lachte nicht auf ihre typische Art. Stattdessen prahlte sie mit ihrem Wissen.
 

Nach der Unterrichtsstunde entfernten sie sich aus dem doch eher improvisierten Klassenzimmer. Sie waren froh, dass sie nicht weiter den Umgang mit dem verschiedenen Besteck üben mussten.
 

Der Tag verging recht schnell. Sie spielten im Schloss, da die Wachen sie nicht auf den Hof lassen wollten. Warum, dass wussten sie nicht. Da die Sonne schien, war nicht zu befürchten, dass sie ihre Klamotten versauten. Der Abend kam, und die Mädchen bereiteten die Geburtstagsfeier für Rose, beziehungsweise Onpu, vor.
 

„Findet ihr nicht, dass es schwierig ist, in der Rolle eines anderen zu handeln? Ich komme irgendwie immer noch nicht damit klar.‟
 

„Vermutlich wirst du nicht mehr lange damit klarkommen müssen.‟
 

„Wie meinst du das?‟
 

„Drei der Märchen haben wir doch jetzt schon komplett durchlebt. Wir befinden uns jetzt im vierten Märchen. Wir haben also schon über die Hälfte des Zaubers hinter uns. Wenn das vierte Märchen vorbei ist, verliert der Magical Stage seine Wirkung, und wir sind wieder nahe am Flower Garden.‟
 

„Also, irgendwie beruhigt mich der Gedanke, wieder zurück nach Hause zu kommen.‟
 

Sie wollten zwar in den Geburtstag herein feiern, schliefen aber viel zu früh ein. Der König schlich sich zum Zimmer seiner ältesten Tochter. Da er seiner Tochter erlaubt hatte, in ihren Geburtstag herein zu feiern, dachte er, dass sie wohl noch auf sein würde. Daher wollte er ihr auch um kurz nach Mitternacht gratulieren.
 

Als er vor der Tür stand, horchte er in den Raum hinein, um festzustellen, ob die Mädchen noch auf waren. Er hörte nichts. Waren sie Mädchen doch nicht aufgeblieben? Langsam öffnete er die Tür. Er rechnete schon damit, dass sie eventuell nur darauf warteten, ein Kissen nach ihm zu werfen. Er wollte die Mädchen aber auch nicht aufwecken, falls sie tatsächlich schon eingeschlafen waren.
 

Im Zimmer war es bereits dunkel. Die Mädchen schliefen alle angelehnt an Roses Bett. Irgendwie hatte er es geahnt, dass die Mädchen noch zu jung waren, um die Nacht über auf zu bleiben. Die Mühe, die Kinder ins Bett zu legen, machte er sich nicht. Wenn sie schon in dieser Position einschliefen, würden sie nur aufwachen, wenn er sie ins Bett tragen würde. Als er den Raum wieder verließ, stand seine Frau vor ihm.
 

„Vielleicht hat der Fluch doch nicht die Wirkung, die wir ihm zumessen.‟
 

„Wir sollten ihn nicht unterschätzen.‟
 

„Aber unsere Tochter ist bis zum heutigen Tage nicht mit Magie in Verbindung gekommen. Oder glaubst du etwa, dass die Fee Hehe morgen hier auftaucht und Rose beibringt, wie sie Magie verwenden kann?‟
 

„Nicht wirklich. Aber glaubst du wirklich, dass hier im Königreich niemand mehr ist, der nichts von Magie versteht?‟
 

„Misstraust du deinen Untertanen so sehr?‟
 

„Das nicht. Aber wissen wir denn, wer von unseren Untertanen sich wirklich mit Magie beschäftigt hatte? Wir haben nie danach gesucht, geschweige denn suchen lassen. Was ist, wenn doch noch eine Hexe hier ...‟
 

„Jetzt hör schon auf. Oder hast du Rose oder Lily schon einmal Magie einsetzen sehen? Jeder hier im Königreich weiß, dass dies strengstens verboten ist.‟
 

„Ist schon gut. Du hast ja recht. Gehen wir ins Bett.‟
 

Der nächste Tag brach an. Als die Mädchen erwachten, wussten sie, dass sie die nächtliche Geburtstagsfeier verschlafen hatten. Und heute würde ein Ball anstehen, auf dem sie wieder tanzen mussten. Einerseits freuten sie sich darauf, aber andererseits glaubten sie auch nicht, dass ihnen der gesellschaftliche Druck, den so ein Prinzessinnenleben mit sich brachte, auf Dauer stand halten konnten.
 

„Warum musstest du dir auch unbedingt einen Ball wünschen?‟
 

Onpu drehte sich zu Aiko um. Sie wusste, dass Aiko an sich recht sportlich war. Was das Thema tanzen anging, könnte dies allerdings auch anders aussehen. Der Satz hörte sich so an, als wenn Aiko befürchten würde, sich beim Tanzen zu blamieren.
 

„Was hätte ich mir denn sonst wünschen sollen? Oder hast du eine Ahnung, was ich mir hätte wünschen können?‟
 

Aiko schüttelte den Kopf. Sie hätte auch nichts gewusst.
 

„Vielleicht sollten wir den Raum hier langsam verlassen. Ich bin mir sicher, dass wir schon erwartet werden.‟
 

Wie aufs Stichwort klopfte einer der Dienerinnen an die Tür. Sie sollte die Mädchen in den Thronsaal führen. Wie auch zu Doremis Geburtstagsfeier wurde der Festsaal dekoriert.
 

Auch im restlichem Schloss herrschte reger Betrieb. Sehr viele Gäste wurden erwartet, da auch die Gäste, die zur Feier zu Roses Geburt anwesend waren, wissen wollten, wie es um den Fluch stand. Und auch, ob der König die Magie wieder erlauben würde, wenn der Fluch keine Wirkung mehr hatte.
 

Die Mädchen bekamen nicht mit, wie schnell der Abend kam. Auf einmal standen sie alle festlich gekleidet im Festsaal. Wieder spielte die Musik, und wieder tanzten einige Paare. Die Mädchen selber tanzten nicht, sondern schauten nur zu. Irgendwie trauten sie sich nicht.
 

Der Frosch von Lilys Feier tauchte wieder auf. Wieder verlangte er, dass Doremi ihm von ihrem Essen und Getränken abgab. Doch dieses mal wurde es Doremi zu viel. Sie schnappte sich den Frosch, hob ihn hoch und schmiss ihn auf dem Boden.
 

„Vielleicht sollte ich allen euer Geheimnis verraten? Damit ihr auch so werdet wie ich.‟, flüsterte Majo Rika zu den vier Mädchen. Jedoch war das Flüstern laut genug, dass das Königspaar dies ebenfalls mitbekam.
 

Der König wurde ganz blass. Wusste er doch, was dieser Satz zu bedeuten hatte. Doch er durfte nicht zulassen, dass seine Befürchtung wahr wurden. Noch hoffte er, dass es sich bei dem Frosch um einen verwunschenen Prinz, und nicht um eine Hexe handelte.
 

„Was hat das zu bedeuten?‟
 

Eigentlich wollte der König diese Frage nicht stellen, da er sich sicher war, dass die Antwort ihm nicht gefiel. Doch als Vater war er sehr wohl interessiert, wenn jemand seinen Töchtern drohte. Er wollte den Grund dafür erfahren. Ganz abgesehen davon, dass er seine Töchter vor allen Gefahren schützen wollte.
 

Niemand wollte ihm antworten. Doremi und Onpu hatten viel zu viel Angst, dass herauskam, dass sie etwas Verbotenes gemacht haben könnten. Stattdessen standen sie auf. Doremi nahm den Frosch in die Hand und lief mit den anderen Mädchen nach draußen. Dort wollten sie die Sache ein für allemal klären.
 

„Was sollte das gerade?!‟
 

„Warum so laut? So hört uns doch jeder.‟
 

„Die Frage gilt dennoch. Was sollte das gerade?‟
 

„Ich will, dass ihr mich endlich zurückverwandelt. Und zwar sofort! Jetzt, wo ihr alle vier vereint vor mir steht. Ansonsten werde ich jede Festlichkeit mit meiner Anwesenheit stören und euch so in Bedrängnis bringen, etwas zu unternehmen.‟
 

Alle vier Mädchen nickten sich gegenseitig zu. Sie verwandelten sich, nicht in Hexenschülerinnen, sondern schon in ausgebildete Hexen. Alle vier konzentrierten sich auf den Wunsch, dem Hexenfrosch seine normale Gestalt zurückzugeben. Sie sprachen einen Zauber. Majo Rikas Erscheinungsbild wurde menschlich.
 

Der König gab sich nicht ohne Erklärung zufrieden. Er folgte den Mädchen. Immer noch hoffte er auf einen Prinzen, doch als er die Tür öffnete, sah er fünf Hexen vor sich. Diese hatten ihn noch nicht bemerkt. Eine der Hexen verwandelte sich in einen Marienkäfer und flog davon.
 

Die Tür öffnete sich noch ein weiteres Stück. Jetzt konnte nicht nur der König einen Blick auf die vier Hexen werfen, sondern auch sämtliche Bedienstete. Ein Raunen ging durch den Raum. Stimmen wurden laut. Die Stimmen brachten auch die Mädchen dazu, sich zu der entsprechenden Tür hin zu drehen.
 

Die Situation kam den Mädchen schrecklich bekannt vor. Auch dieses Mal waren sie erst einmal geschockt, dass sie enttarnt worden waren. Sie dachten nicht mehr daran, dass sie sich mitten in einem Zauber befanden. Onpu erholte sich als erste von dem Schock. Sie nahm ihren Zauberkugel in die Hand und richtete diese auf die Anwesenden.
 

„Pururun Purun Fami Fami Fa, lass alle hier vergessen, dass wir Hexen sind.‟
 

Der Zauber wirkte, und der Fluch, den Hehe zur Feier ihrer Geburt ausgesprochen und von Roro abgeschwächt worden war, ebenso. Onpu fiel in einen tiefen Schlaf. Im Gegensatz zu damals, als sie von der Prüfung zum ersten Grad zurückgekehrt waren, traf dieser Zauber auch Doremi, Hazuki und Aiko, sowie das gesamte Königreich. Niemand, der sich zu diesem Zeitpunkt im Königreich befand, war noch wach.
 

Was als nächstes passierte, bekam daher niemand mit. Um das Königreich herum wuchsen jede Menge Rosensträucher, die kein Durchkommen ermöglichten. Sie wuchsen in die Höhe, während ihre Wurzeln das Graben unter den Sträuchern verhinderten. Die 100 Jahre vergingen wie im Flug. Der Magical Stage wusste wohl, dass sie nicht wirklich all die Jahre warten konnten, um das Märchen zu verstehen, ganz besonders, da sich während dieser Jahre nichts am Geschehen änderte.
 

Nur die Feen bemerkten, dass das Reich schlief. Sie wussten, dass 100 Jahre vergehen würden, ehe erneut etwas passiert. Daher diskutierten sie sehr lange, ob sie sich nicht auf das Fest schleichen sollten, nachdem die Jahre vergangen waren. Sie wollten erfahren, ob das Verbot der Magie aufgehoben werden würde. Sie entschlossen sich dafür.
 

Als sie dann alle erwachten, verwandelten Onpu und ihre Freundinnen sich ganz schnell zurück. Wieder sahen sie sich dem König und den Bediensteten gegenüber. Als auch jene erwachten, waren diese ganz verwirrt. Sie wussten noch nicht, was passiert war. Immer noch versuchten sie, die derzeitige Situation zu erfassen. Der König durchschritt die Tür, ließ seine Frau noch passieren und schloss diese dann.
 

„Also gut, Rose, Lily,‟ Er schaute seinen Töchtern direkt in die Augen. „Was ist gerade passiert?‟
 

Die Mädchen überlegten, was sie ihm sagen konnten, und was nicht. Die Tatsache, dass sie alle vergessen ließen, dass sie Hexen waren, wollten sie lieber für sich behalten. Immerhin hatten sie den Zauber nicht ohne Grund ausgesprochen.
 

„Keine von euch wird diesen Raum verlassen, solange wir keine Erklärung haben.‟
 

„Jetzt fang du nicht auch noch an, Mama. Wir haben doch selber keine Ahn...‟
 

„Ich kenne dich lange genug, um zu erkennen, wann du lügst. Also, was habt ihr angestellt?‟
 

„Hat eine von euch Magie verwendet?‟
 

Die Frage kam so überraschend, dass ihre Reaktion sie verriet. Da sie sowieso schon aufgeflogen waren, beschlossen die Mädchen, dem König alles zu erzählen. Sie erzählten, wie sie sich verlaufen hatten und wie sie sich aus dem Knusperhäuschen befreiten und dann zu Hazukis Großmutter nach Hause gelaufen waren. Das Königspaar hörte den Geschichten der Mädchen erstaunt zu. Sie fragten sich, warum ihnen dies alles entgangen war.
 

Gemeinsam gingen die sechs Personen in den Festsaal zurück. Die Bediensteten folgten ihnen. Noch wussten die Diener nicht, dass sie alle 100 Jahre geschlafen hatten. Wieder im Festsaal angekommen, zog der König die Aufmerksamkeit auf sich.
 

„Der Fluch ist überstanden. Die 100 Jahre sind vergangen, und das Verbot der Magie somit aufgehoben. Und jetzt lasst uns den 115ten Geburtstag meiner Tochter Rose feiern.‟
 

Alle Feen, die zur Feier der Geburt der erst geborenen Prinzessin anwesend waren, jubelten bei dieser Nachricht. Als die vier Freundinnen die Feen bemerkten, lächelten sie sich gegenseitig zu. Ob ihre Elfen wussten, dass sie sich alle hier in einem Zauber befanden, fragten sie sich nicht mehr. Sie feierten gemeinsam, bis der Tag vorüber war.



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