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Christbaum mit Chaos geschmückt...

Ein Higurashi-Weihnachtsfest mit Besuch aus dem Mittelalter
von

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Volles Haus

Wenigstens hatte das unheimliche Vorkommnis einen positiven Effekt. Alle geladenen Weihnachtsgäste trudelten endlich ein, um sich mit der mächtigen Miko zu beratschlagen. Und möglicherweise einen über den Durst zu trinken...

Toutousai und Myoga reisten zusammen mit Shippou auf der dreiäugigen Kuh, Mo-Mo, an, Kouga kam mit seiner bezaubernden Frau und dem Rest seines, leider weniger bezaubernden, Wolfclans. Mushin Senior war bei seiner Ankunft betrunken und in Begleitung des Dachsdämons Hachi.

Als Kagome an dem Tag mit den Kindern aus der Schule kam - es war ihr Unterrichtstag als Lehrerin gewesen - traf sie also einen Haufen Gäste und einen sehr unglücklichen Vater ihrer Kinder an.

“Er hat mich einen Schweinehund genannt! Schweinehund, Kagome!” Er zeigte empört, aber hilflos mit einer Klaue auf seinen einstigen Rivalen.

Sie schickte die Kinder los, um mit den Neuankömmlingen zu spielen. Ironischerweise verstanden sie sich prima mit dem Wolfsclan und ihrem “Onkel” Kouga. Jener nahm sein Versprechen Kagome gegenüber sehr ernst und behauptete immer wieder er sei etwas wie Inu Yashas Schwiegervater, weil er geschworen hatte über Kagome zu wachen.

“Er meinte sicherlich nur, dass du deinen inneren Schweinehund überwinden solltest”, beruhigte sie ihren Gatten und hatte Toutousai bereits ins Visier gefasst, der sich vor ihrer Kate mit Kaede unterhielt.

“Nein, das hat er bestimmt nicht! Und wozu soll ich mich überhaupt überwinden?! - Aua!” Inu Yasha erschlug den armen Myoga beinah als er sich an den Hals packte, wo jener ihn mit einem Willkommensbiss begrüßte.

“Vielleicht dazu mir ein schönes Hochzeitstagsgeschenk zu geben. Ayame hat mir beim letzten Besuch erzählt, dass sie eine schöne Ferienhöhle in den westlichen Bergen bekommen hat!”, machte sie schneidend bevor sie ihrem selbst ernannten Mittelalter-Ära-Vater und seiner ihm Angetrauten eine Umarmung gab.

“Benimmt er sich auch?”, erkundigte Kouga sich. Er flüsterte die Frage während ihrer Umarmung in ihr Ohr. Wie immer nickte Kagome nachsichtig.

“Wo sind eure Jungs?”, fragte sie Ayame, die nur die Schultern zucken konnte.

“Ach, die passen schon auf einander auf!”

Kagome lächelte, aber eine Spur peinlich berührt. Wölfe waren dann doch etwas anders als Hunde. Kleine aber feine Unterschiede.

Kouga und Ayame hatten neun Kinder, von denen sie nie wussten, wo sie sich gerade aufhielten, aber man sicher sein konnte, dass sie irgendetwas ausheckten, auf den Kopf stellten oder ausbrüteten.

Lange hatte sie nicht Zeit zu quatschen, denn da kam Shippou auch schon in ihre Arme geflogen. Mit seinen siebzehn Jahren konnte er nicht mehr auf ihrer Schulter sitzen und er badete schon lange nicht mehr mit ihr zusammen, doch er zeigte ihr seine Liebe immer noch genauso natürlich und selbstverständlich wie zur Zeit als er jung war.

“Hallo, Kagome!” Er gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange und drückte sie sehr fest. Ihr Name aus seinem Mund hatte denselben Klang wie “Mama”. Sie und Inu Yasha hatten vor Ewigkeiten beschlossen Shippou zu adoptieren.

“Lernst du auch fleißig? Ich wette du hast ganz viel schmutzige Kleidung nach Hause gebracht.” Er nickte entschuldigend, begann aber anschließend von all den neuen Techniken zu erzählen, die er jetzt beherrschte. Da kam sein Ziehvater an und verpasste ihm eine Kopfnuss: “Na, Jungchen, was macht die Lehre?”

Im Augenblick reiste Shippou viel mit Toutousai, um sein Handwerk von ihm zu erlernen.

“Aua! Aber sonst gut.”

Kagome ließ die zwei allein, damit sie über Schwerter und andere männliche Themen philosophieren konnten und kümmerte sich lieber um die Schlafsituation von jedem.

Als sie ihre Kate verließ, schickte sie gleichzeitig mehrere andere hinein, sah aus den Augenwinkel wie Sesshoumaru sich zurückzog, weil es ihm zu laut wurde, und bat die Wölfe sich außerhalb des Dorfes niederzulassen und nicht wieder über die Felder der Bauern zu laufen.

Auch wenn es chaotisch war, mochten die Bewohner von Kagomes Dorf diese alljährliche Überflutung. Sie hatten sich daran gewöhnt und hielten fast so etwas wie einen kleinen Markt ab.

Schließlich waren es nicht nur Mitglieder ihres Clans und die engsten Freunde, die anreisten. Seit ihrer Rückkehr vor zehn Jahren hatte Kagome etliche Projekte in Angriff genommen.

Nur eins davon war die Schule.

Zusammen mit ihren ehemaligen Gefährten hatte sie so etwas wie einen Thing einberufen: Einmal im Jahr kamen alle Bekannten zusammen, die ihnen einst im Kampf gegen das Böse beigestanden hatten und beratschlagten, tauschten Informationen aus, hielten sich gegenseitig über die Geschehnisse im Land auf dem Laufenden.

Das bedeutete, dass noch mehr Gäste anreisen würden. Es war immer die chaotischste Zeit des Jahres und daher hielten sie es in der Regel im Winter ab. Zwar war dies die beschwerlichste Zeit zu reisen, doch dann war wenigstens nicht jeder mit Säen und Ernten beschäftigt und hatte Muße seine Ländereien zu verlassen.

Nachdem die Wölfe aufgehört hatten das kleine Dorf zu durchfluten und sich in den Wald zurückgezogen hatten, war die ganze Situation bereits ein wenig übersichtlicher.

Sie konnte sogar erkennen, dass die Bauern ihres Dorfes die letzten Strohziegeln auf einem temporären Gasthaus errichteten. Es wurde eigens für die Versammlung aufgestellt und konnte bis zu zehn Mann beherbergen.

Kagome winkte den Bauern ihren Dank zu. Es zeugte von gutem Zusammenhalt, dass man ihr so zur Hand ging.

Jedoch vermutete Kagome auch, dass ihren Mitmenschen bewusst war, dass diese Versammlungen den Frieden im Land aufrecht erhielten.

Wenn ein neuer Dämon Mächte sammelte oder ein Feldherr brutal marodend durch die Länder zog, dauerte es nicht lange bis Kagomes Gefährten eine Eilbotschaft erreichte.

Die letzten fünf oder sechs Jahre waren aber friedlich gewesen.

Als sie sich hinüber zu Sangos und Mirokus Kate machte, um dort nach dem Rechten zu sehen, stolperte sie beinah über ihre eigenen Füße als ihre zwei Wirbelwinde angelaufen kamen und ihren Rocksaum als “Freio” beim Fangenspielen missbrauchten.

“Vorsicht, Kinder. Passt auf wo ihr hinlauft!”, mahnte sie, jedoch ohne großen Erfolg. Denn die zwei liefen davon und stießen beinah die Zwillinge und Mushin Jr. um als sie Sakeamphoren für die Gäste heranschafften.

Kagome seufzte. Und es wurde nicht besser als sie die geflochtene Matte beiseite strich, um in Sangos bescheidenes Heim einzutreten. Es war prunkvoller als Kagomes, weil Miroku etwas luxusliebend war und es einfach nicht lassen konnte kostbare Schriftrollen, Wandteppiche und Truhen anzuschleppen, auch wenn das Sango wenig zu beeindrucken schien.

Doch im Augenblick konnte man nichts davon erkennen, denn das kleine Heim war überfüllt mit alten… Trunkenbolden.

Sango nahm den Kindern dankbar den Sake ab und gab ihn an ihren Gatten weiter, der bereits leicht beschwipst seinen Alkoholvorrat mit Mushin Sr. teilte, dem alten Mönch, der ihn großgezogen hatte.

“Bitteschön, Großvater!”, sagten die Kinder artig und der Mönch nickte ihnen seinen Dank zu.

“Was für Prachtkerle ihr geworden seid!”, brüllte er und die Zwillinge kicherten, weil sie doch Mädchen waren.

“Allerdings!”, stimmte Toutousai zu, der sich prächtig mit den anderen alten Wirrköpfen verstand. Es fehlte eigentlich nur noch …

“Au!” Kagome flitschte Myoga zu Boden.

“Tut mir Leid! Ich geh dann mal die anderen probieren! Ach, tut das gut mal wieder jeden zu schmecken! - Ist das Sake?” Der Floh ließ sich nicht lange aufhalten und sprang direkt in die nächste Amphore.

Mushin jr. durfte sich bei Mushin Sr. auf den Schoß setzen.

“Willst du auch mal probieren? Du bist doch alt genug!” Mushin jr. war ganz begeistert von der Idee und sein Vater bereits zu betrunken, um zu bemerken was da vor sich ging.

“Oh nein!” Ob des bösen Blicks der Mutter schreckten beide Mushins zusammen. Enttäuscht gab der Jüngere die Amphore an sie weiter.

“Sollte ich so etwas noch einmal von dir hören, hole ich Hieraikotsu!”

Mushin jr. hatte erst selten seine Mutter in Aktion erlebt. Zumindest nicht wirklich. Schließlich durfte er nicht bei Kämpfen dabei sein und sonst sah er seine Mutter nur bei den Schaukämpfen in der Schule, wenn sie unterrichtete und konnte sich nicht völlig vorstellen wie schlimm es für sie alle werden würde, wenn sie loslegte. Doch von den beängstigten Blicken aller Umstehenden, wenn sie diese Drohung aussprach, konnte er eine nicht zu kleine Vermutung darüber anstellen wie gefährlich seine Mutter wirklich war.

Ihre beiden Töchter hatten einen bewundernden Blick aufgelegt. Sie wollten auf jeden Fall in die Fußstapfen der berühmt berüchtigten Dämonenjägerin Sango treten.

Kagome ließ sich an der Seite ihrer besten Freundin nieder und legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm.

“Vielleicht nehmen wir die Kinder besser mit und lassen die Männer ihr Gelage feiern?”, schlug sie vor, aber Sango schien ungewillt.

Just in dem Moment wurde noch mehr Chaos zu der Situation hinzugefügt als Kaede eintrat und die eingefangenen Kikyou und Souta ihrer Mutter übergab.

“Sie waren drauf und dran den Wölfen in den Wald zu folgen oder die Leitern von den Bauern auf dem Dach des Gasthauses umzuschubsen. Keine der beiden Möglichkeiten hätte ein gutes Ende genommen.”

Sie wurden auf den Schoß ihrer Mutter verfrachtet, doch da blieben sie nicht lange. Sobald sie etwas zwitschen fühlten, erschlugen sie ihren sogenannten Flohgroßvater und lauschten dann einer seiner haarsträubenden Geschichten.

In der Zwischenzeit umgarnten Toutousai und Mushin Kaede. Das ging jedes Mal so. Naja, im Alter sollte man schließlich auch noch Spaß haben…

“Ach, du bist die Liebe meines Lebens...”, nuschelte Miroku und kuschelte sich an Sango.

“Wo ist eigentlich deiner?“, fragte sie Kagome seufzend und strich ihrem Gatten nachsichtig über den Schopf.

“Unterhält sich mit seinem Ältesten über Schwerter. Wahrscheinlich versucht er mal wieder seinen Vater zu belehren. Seitdem er Unterricht in der Schmiedekunst nimmt versucht er Inu Yasha andauernd dazu zu überreden ihn Tetsuaiga ausbessern zu lassen und hat alle möglichen Ideen für Neuerungen...”

“Ach herrje… Manchmal wünschte ich, ich könnte mich einfach zurückziehen wie dein Schwager.”

“Sag das besser nicht so laut”, kicherte Kagome.

“Oder wie...”, fuhr Sango unbeirrt fort und sah sich um wer noch fehlte:

“Kohaku.”

Sie lächelte kurz traurig. “Familienzusammenkünfte sind ihm immer noch unangenehm.”

Sie und Kagome vermuteten, dass er Angst hatte seine Sippschaft zum zweiten Mal umzubringen.

“Manche Ängste vergehen nun mal nicht so einfach”, tröstete sie Sango.

Als sie hörte wie Mushin und Myoga ihre Geschichten kombinierten, um Sangos Sohn und ihren beiden Kleinen zu erzählen wie man Frauen dazu bekam einem Kinder zu gebären, stand sie auf und beendete das Geschichtenerzählen.

“Schluss jetzt!”, entschied sie und brachte die Kinder in Sicherheit.

“Ihr schlaft heute bei uns”, erklärte sie, schlang sich ihre beiden um die Schulter und Sango nahm Mushin jr. und die Zwillinge.

Sie schmissen den streitenden Inu Yasha und Shippou hinaus und versuchten die Kinder zum Schlafen zu bringen trotz des ganzen Lärms, der nebenan veranstaltet wurde.

“Aber wir dürfen schon auf die Dämonenjagd! Wir müssen jetzt noch nicht ins Bett!”, maulten die Zwillinge. Aber gegen ihre berühmt berüchtigte Mutter hatten sie keine Chance.

Bald waren alle Rabauken übermannt von der Aufregung des Tages. Kagome hatte sich zu ihren Kleinen gelegt, doch Sango fand keinen Schlaf.

Sie sah Kohakus Antlitz vor ihrem inneren Auge.

Schließlich ließ es ihr keine Ruhe und sie stand auf und trat hinaus in die kühle Nachtluft.

Für einen Augenblick ließ sie ihre Gedanken schweifen, doch dann zog etwas in der Ferne ihre Aufmerksamkeit auf sich. Es war ihr Bruder.

Er ging auf den Waldrand zu, in dem Sesshoumaru früher verschwunden war. Seltsamerweise kamen die zwei recht gut miteinander klar, vielleicht aufgrund ihrer introvertierten Natur, doch sie konnte sich nicht vorstellen, weshalb der eine freiwillig die Gesellschaft des anderen aufsuchen sollte.

Auch Kirara zu ihren Füßen stieß ein fragendes Mauzen aus. Abwesend beugte Sango sich, um ihrer treuen Gefährtin über den Rücken zu streichen, während sie das stetige Voranschreiten ihres Geschwisterchens beobachtete.

Dann ergab plötzlich alles Sinn.

Es war nicht Sesshoumaru, sondern Rin, die er sehen wollte. Sie trug etwas unterm Arm und trat gerade aus dem Gestrüpp. Sango konnte sie nur an dem farbenfrohen Kimono erkennen, den sie trug und mitgebracht hatte als sie und Sesshoumaru vor ein paar Tagen zurückgekehrt waren.

Zugern hätte sie gewusst, was die zwei ausheckten, denn…

“Schau mal, was wir dir bringen!” Inu Yashas lautes Organ durchbrach Sangos Konzentration und ihr Blick wurde gen rechts gewandt, wo er und Shippou auf sie zuhielten. Der Ältere trug ihren betrunkenen Mönch über der Schulter.

“Ein Fliegengewicht, dein Gatte”, witzelte er und bückte sich samt Last durch den Eingang seiner Behausung.

“Wie geht es drüben zu?”, erkundigte Sango sich im Flüsterton.

“Mushin und Toutousai schwärmen Kaede von ihren Abenteuern vor, während Myoga es genießt, dass Betrunkene nicht genug Koordination haben, um ihn zu treffen. Hachi bestielt alle und Kouga ist auch auf ein Schälchen zurückgekehrt. - Weshalb ich mich entschlossen habe zu gehen”, fügte er unnötigerweise hinzu.

“Tut er immer noch so als sei er dein Schwiegervater?”, wollte Sango wie jedes Jahr amüsiert wissen und unterdrückte ein Schmunzeln.

“Ich hätte es nicht für möglich gehalten, doch als Schwiegervater ist er noch viel schlimmer als Konkurrent.”

Shippou nickte zustimmend: “Es ist seltsam zu zu sehen wie Kouga Inu Yasha ‘Söhnchen’ nennt, wenn die beiden doch praktisch gleich alt sind.”

Sango unterdrückte ein Lachen und schlüpfte zu Miroku unter die Decke, der selig seinen Rausch ausschlief.

Shippou schlich sich hinaus, bevor irgendwem auffiel, dass er eigentlich auch noch zu jung war, um noch wach zu sein und Inu Yasha deckte seine Frau und seine Biester weiter zu und positionierte sich wachsam daneben, mit einer Hand auf Kagomes Stirn als müsse er sich im Schlaf vergewissern können, dass sie noch da war.

Endlich fand Sango auch ihren wohlverdienten Schlaf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-08-16T11:38:25+00:00 16.08.2015 13:38
Hallo!

Auffallend friedlich, obwohl ich annahm, Kohaku würde mit Sesshoumaru möglicherweise über die drohende Gefahr sprechen wollen. Aber nein, er traf sich mit Rin, fast unbemerkt. Sehr verdächtig - an der Stelle wurmt es mich, dass Sango so weit vom Geschehen entfernt ist und alsbald ihre Trunkenbolde wieder am Hals hat. (Als Szenenumblende dennoch toll!)
In den Beschreibungen gefielen mir hier Myouga (Stichwort: Keine Koordination um ihn zu treffen, hihi) und Kouga mit Abstand am Besten. Meine Güte, neun Welpen für den Wolf, der muss doch quasi über Nacht jedesmal altern. Sein Verhalten gegenüber Kagome mochte ich doppelt, weil es etwas Verschwörerisches an sich hatte. Meine Lieblingsphrase war die, als du von dem nicht ganz so bezaubernden Rudel sprachst.

Viele Grüße, Morgi
KomMission-Unterstützerin, für mehr Feedback auf Animexx :-)


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