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Die Probleme der Anderen

von

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Erstmal Mittagessen

Man soll sich jeden Tag ein Ziel setzen. Es muss kein großes Ziel sein. Etwas Kleines reicht auch. Ein Ziel, dass man erfüllen kann, damit man jeden Tag zu recht stolz auf sich sein darf. In Hogwarts hatte man sich darauf geeinigt, dass eines dieser Ziele ein anständiges Mittagessen ist. Ja, sogar einen Koch hatte man eingestellt! Warum es ausgerechnet Peter wahr, der die Aufgabe des Kochs wahrnahm, wusste allerdings niemand. Vielleicht, weil er der Einzige war, der etwas halbwegs Essbares machen konnte. Oder aber, weil Peter einfach sonst nicht konnte.

Als Ron und Harry in der großen Halle ankamen, wurden sie erst einmal Zeuge eines kleinen Streites zwischen Peter Pettigrew und Sirius Black, seines Zeichens Sportlehrer. Sie hatten sich mal wieder wegen des Essens in den Haaren. Wie jeden Mittag. Und Abend. Und Morgen. Eigentlich hatten sie das immer.

Cedric saß schon am Tisch und schlief mit dem Kopf im Mittags-Schoko-Pudding. Auch Herman saß dort, den Kopf allerdings in ein Physikbuch gesteckt. Zu ihm setzten sich Ron und Harry.

Die Unterhaltung zwischen Sirius und Peter wurde inzwischen lauter:

„Du kannst doch zum Frühstück keinen Schokopudding machen! Denkst du etwa, die putzen sich nach dem Essen die Zähne? Das Karies wird ihre ganze Zukunft versauen! Und DU bist schuld!!“, brüllte Sirius. Peter ließ sich nicht lange bitten, zurückzuschreien:

„Noch hat sich niemand über Karies beschwert!“

„Wenn die Kinder das merken, ist es zu spät! Wir sind die Erzieher! Also zeig gefälligst, dass du dich um die Kinder sorgst und mach denn Pudding weg!“

„Du bist ja nur neidisch, weil du keinen mehr verträgst, Möter!“

„WAAAAS? Das ist doch gar nicht wahr, du degeneriertes Wurmende!“

„ WIE BITTE??? Geh doch raus, und schnüffel im Müll nach Essen, du Hundefresse!“

„ Und beleg du erst mal einen Kochkurs, du kleine Ratte!“

„Mecker bloß nicht an meinen Kochkünsten!“

„Doch!!“

Harry und Ron sahen sich besorgt an.

„Wenn sie noch lauter werden, wecken sie Snape...“

Ron nickte. Herman schnaubte, schlug das Buch zu und handelte. Es war noch nie seine Art gewesen, tatenlos herumzusitzen. Ohne große Reden zu schwingen, stand er auf und sah sich um. Hier musste doch irgendwo Hilfe zu finden sein! Hermans Blick fiel auf den einzig weiteren anwesenden Lehrer. Ein Mann, der Biologie unterrichtete - und seinen Kopf gerade in einer Recherchezeitschrift versteckt hatte. Nachdem irgendwer sein 21jähriges Ich wiederbelebt hatte war James hinter allem her, was nur irgendwie nach Biologierecherche aussah. Insbesondere, wenn es um weibliche Anatomie ging. Oder kurz: Er las den Playboy. Und Herman befand nicht, dass man ihn dabei stören musste.

Die Unterhaltung von Peter und Sirius hatte langsam ihren Höhepunkt erreicht:

„DU KLEINER VERDAMMTER KOCHSKLAVE!“

„F*** DICH INS KNIE, MISTKÖTER!“

„UND DU DEINE MUTTER, DRECKSRATTE!“

Gerade kam Remus zur Tür herein, schwenkte einen Brief. Mitten in der Bewegung hielt er inne, sah irritiert zu Herman, der auf ihn zusprang: „Ahh, Professor, helfen sie uns! Sonst kommt Snape und tut uns was an!"

Herrje. Ein Notfall. Remus nickte ernst. Der Brief konnte warten.

Es wollte schließlich keiner heute an eine Wand genagelt oder in Snapes Piranha Aquarium geschmissen werden. Also ging er schnurstracks zu den Streithähnen und brüllte:

„WURMSCHWANZ, mach mir sofort Speck und Eier, oder ich beiß dich! Und TATZE, ich glaube, Snape hat sich draußen in den Rosenbüschen verheddert. Sieh mal nach ihm!“

Sofort stürzte Wurmschwanz ängstlich quiekend in die Küche und Sirius wetzte mit heraushängender Zunge in den Garten. Warum auch immer, Sirius war sei Neustem immer der Erste, wenn es darum ging, Snape in peinlichen Situationen anzustarren.

„Jaja, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Aber musstest du Tatze unbedingt anlügen?“,meldete sich James zu Wort, der von seiner Zeitschrift aufsah.

„Musst du deine Zeitschriften unbedingt vor den Kindern lesen?“ ,konterte Remus.

„Willst du mitgucken?“

„Klar, zeig her!“

Remus setzte sich zu James und dann hörte man von beiden nichts mehr, außer gelegentlich ein unterdrücktes Kichern.

 

Die Türen der großen Halle öffneten sich erneut und Severus taumelte müde und abgespannt herein. Er nahm sich eine bereitstehende Schüssel Schokopudding, setzte sich und schlug den Tagespropheten auf, blendete alles um sich herum aus. Dann fing er an genüsslich zu löffeln. Naja, er blendete fast alles aus. Aus einem Augenwinkel sah er James und Remus „Biologie Magazin“.

„Wir sind ein anständiges Internat“ ,sagte er unüberhörbar laut, als er mit einem Wink seines Zauberstabes die Zeitschrift in Brand setzte.

„HEEEEEY!!!“ ,protestierte James, während Remus einen Lösch- und Wiederherstellungszauber ausführte. Dann versanken die beiden wieder in ihre Lektüre.

 

Herman sah sich um.

„Es ist ruhig.“

„Zu ruhig“ ,meinte Harry.

„Einfach verdammt ruhig“ ,stimmte Ron zu.

Cedric ratzte noch immer, Remus und James lasen und Severus aß. Dann fiel bei Herman der Groschen:

„Klar, dass es so ruhig ist, Sirius ist nicht da!“

 

Oh, wenn man vom Teufel spricht. Die Tür wurde aufgetreten und wie ein Tornado stürmte Sirius herein. Er blickte sich kurz um, und fiel dann um Severus Hals.

„Da bist du ja! Was für ein Glück! Du bist gesund!“

Severus zuckte nicht ein bisschen zusammen. Er ignorierte Sirius komplett.

„Schafft mir mal jemand diesen Streuner vom Hals?“

Okay, er ignorierte Sirius nicht komplett, aber er las weiter im Tagespropheten, als würde ihm nicht gerade die Luftröhre abgedrückt werden.

„Ich hab dich soooo lieb!!!“ ,rief Sirius feierlich und drückte gerade noch fester zu.

 

Remus und James sahen auf. Wenn es so weiterging hatten sie bald einen Deutschlehrer weniger. Andererseits war es Snape, der da erdrosselt wurde, deshalb sagten sie nichts und sahen mit mäßigem Interesse dem Schauspiel zu.

„Professor Black, sie erdrosseln Professor Snape ja!“

Aufgeschreckt durch diese deutlichen Worte ließ Sirius Severus los, der erst mal hustend nach Luft schnappte. Aber er hielt noch immer den Tagespropheten umklammert. Und er tat noch immer so, als hätte er kein Notiz von Sirius genommen.

 

„Ach, Herman, musste das sein? Vielleicht hätte Sirius ihn umgebracht….“ ,flüsterte Harry laut. Sirius schüttelte energisch den Kopf.

„Ich hätte ihn nieeeee im Leben umgebracht. Er ist doch so einzigartig...“

Weiter kam er nicht mehr, denn Severus hatte es aufgegeben ihn nicht zu beachten.

„Crucio!“ ,rief Severus mit einem lässigem Schwenk seines Zauberstabes.

„Und LASST MICH IN FRIEDEN!!!“

Harry wandte sich voll und ganz seinem Schokopudding zu. Er hörte seinen Paten schmerzvoll aufjaulen. Doch Harry war das inzwischen gewöhnt. Und er hatte sich damit abgefunden, dass Sirius Snape hobbymässig bis aufs Blut reizte.



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