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Besuch mich im Schlaf

SJ - "All is forgotten"
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1.

Immer, wenn der Wecker klingelte und von seiner großen Hand, die mit den schlanken und dennoch kräftigen Fingern, ausgeschlagen wurde; immer wenn er die Seidengarnitur seines riesigen Bettes zurückschlug und seine nackten Füße zum ersten Mal des Tages auf den kühlen Boden setzte; immer, wenn er seinen Blick über das noch verschlafene, bunte und dennoch farblose Panorama hinter seinem Fenster schweifen ließ und immer, wenn er geräuschlos durch das Zimmer Richtung Badezimmer wandelte, sich auf die morgendliche Dusche freuend, immer dann hatte er diesen Geruch in der Nase. Noch bevor er das erste milde Licht oder den schrillen Alarmton seiner kleinen, lästigen Uhr wahrnahm; bevor er zum Tagesanfang die Augen aufschlug, so verriet ihm immer der Geruch, dieser verdammte Geruch, dass er wach war und aufstehen musste, um in einen neuen, ebenso langweiligen Morgen zu starten, der irgendwann, viele Stunden später, zu einem ereignislosen Abend geworden sein würde.

Er wusste nicht, wann er ihn zum ersten Mal wahrgenommen hatte, doch anfangs hatte er versucht, es zu ignorieren. Hatte sich einbilden wollen, dass dort nichts war. Kein penetranter Geruch, der ihn jeden Morgen aus dem Schlaf riss und dabei doch nicht so lästig war, wie er sich immer wieder einredete. Oder glaubte. Mittlerweile musste er sich eingestehen, dass er diesen Duft mochte – auch wenn er sich nicht erklären konnte, wie man an dieser grotesken Mischung aus Kinderzahnpasta, kalter Pizza, Eisbonbons und Weichspüler tatsächlich Gefallen finden konnte. Und doch war er gezwungen, zuzugeben, dass er, immer wenn er abends in sein perfekt gemachtes Bett stieg, sich auf den nächsten Morgen freute, nur um wieder diesen Geruch wahrzunehmen; gleichzeitig beschlich ihn jeden Abend die Angst, am nächsten Tag ohne ihn aufzuwachen. Er hatte, wenn man es so nennen konnte, eine unbegreifliche Sucht entwickelt. Jeden Abend hatte er das Gefühl, nicht allein schlafen zu gehen. Jeden Morgen war ihm so, als wäre jemand heimlich in sein Bett gestiegen und dann noch vor Tagesanbruch wieder verschwunden. Und so seltsam es klang, seitdem fühlte er sich weniger einsam. Als hätte er jemanden an seiner Seite. Vielleicht eine Familie, denn die hatte er, außer seinem Bruder, nie gehabt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2015-03-04T20:25:29+00:00 04.03.2015 21:25
Hallo. :)
Ich habe dich im Zirkel gesehen, und wollte bei dir mal vorbei schauen. Auch wenn ich Yu-Gi-Oh! nur mal ganz flüchtig als Kind geschaut habe, so dachte ich mir, könnte ich dir hier wenigstens ein paar stilistische und inhaltliche Anmerkungen schreiben, wenn ich auch nichts zur Umsetzung der Charaktere etc. sagen kann. :)

Immer, wenn der Wecker klingelte und von seiner großen Hand, die mit den schlanken und dennoch kräftigen Fingern, ausgeschlagen wurde; immer wenn er die Seidengarnitur seines riesigen Bettes zurückschlug und seine nackten Füße zum ersten Mal des Tages auf den kühlen Boden setzte; immer, wenn er seinen Blick über das noch verschlafene, bunte und dennoch farblose Panorama hinter seinem Fenster schweifen ließ und immer wenn er geräuschlos durch das Zimmer Richtung Badezimmer wandelte, sich auf die morgendliche Dusche freuend, immer dann hatte er diesen Geruch in der Nase.

Der Satz ist wirklich sehr lang, irgendwie würde ich den zwischendurch mal teilen. lD Im ersten Teil klingt dieses "die mit den schlanken und dennoch kräftigen Fingern" irgendwie seltsam, was wohl vor allem an der Struktur liegt. Da würde ich das eher weglassen und später irgendwann einbringen. :) Statt "zum ersten Mal des Tages" würde "zum erste Mal am Tag" schöner finden. Es müsste zudem "immer, wenn er geräuschlos" heißen, also mit Komma. Ansonsten ist der Satz wirklich schön und poetisch und gefühlvoll. :3 Gefällt mir gut als Einstieg, aber ich würde eben etwas stückeln, damit der Absatz einfacher zu lesen ist. :)

Noch bevor er das erste milde Licht oder den schrillen Alarmton seiner kleinen, lästigen Uhr wahrnahm; bevor er zum Tagesanfang die Augen aufschlug, so verriet ihm immer der Geruch, dieser verdammte Geruch, dass er wach war und aufstehen musste, um in einen neuen, ebenso langweiligen Morgen zu starten, der irgendwann, viele Stunden später, zu einem ereignislosen Abend geworden sein würde.

Schon wieder so ein Bandwurm. :'D Auch hier würde ich mir überlegen, es zu stückeln. :) Auch der Satz ist schön, aber irgendwie gehört er eigentlich zeitlich vor den anderen, was ein bisschen verwirrend ist. ;)

Er wusste nicht, wann er ihn zum ersten Mal wahrgenommen hatte, doch anfangs hatte er versucht es zu ignorieren.

Es müsste heißen" versucht, es". :)

Doch mittlerweile musste er sich eingestehen, dass er diesen Duft mochte – auch wenn er sich nicht erklären konnte, wie man an dieser grotesken Mischung aus Kinderzahnpasta, kalter Pizza, Eisbonbons und Weichspüler tatsächlich Gefallen finden konnte. Mittlerweile musste er sich eingestehen, dass er, immer wenn er abends in sein perfekt gemachtes Bett stieg, sich auf den nächsten Morgen freute, nur um wieder diesen Geruch wahrzunehmen; gleichzeitig beschlich ihn jeden Abend die Angst, am nächsten Tag ohne ihn aufzuwachen.

Auch hier ist der zweite Satz schon wieder zu lang, setz doch statt den Kommata lieber Punkte. :) Und die Wiederholung von "Mittlerweile musste er sich eingestehen" kommt nach den größeren beiden Wiederholungsabschnitten oben nicht mehr so schön, weil es eben immer dasselbe Stilmittel ist und deswegen da etwas stört. :/ Ansonsten ist das echt schön, auch die Beschreibung des Geruchs, also die Kombination der Nomen, gefällt mir. :)

Er hatte, wenn man es so nennen konnte, eine unbegreifliche Sucht entwickelt. Jeden Morgen hatte er das Gefühl, als wäre jemand heimlich in sein Bett gestiegen und dann noch vor Tagesanbruch wieder verschwunden. Jeden Morgen hatte er das Gefühl, nicht allein geschlafen zu haben. Und so seltsam es klang, seitdem fühlte er sich weniger einsam. Als hätte er jemanden an seiner Seite. Vielleicht eine Familie, denn die hatte er, außer seinem Bruder, nie gehabt.

Hier ist es mit "jeden Morgen" dasselbe wie oben. Die Wiederholungen stören eher, als dass sie dem Text etwas gutes täte. Vielleicht könntest du hier "Und jeden Abend hatte er das Gefühl, nicht alleine schlafen zu gehen" schreiben, das fände ich mal eine Abwechslung, weil es ein Kontrast wäre. :3

***

Also insgesamt gefällt mir der Anfang schon mal gut, ich habe das Gefühl, mit dem Protagonisten mitfühlen zu können und in der Lage zu sein, mich in ihn hinein zu versetzen. Wenn du nicht ganz so lange Sätze verwendet, ist dein Schreibstil flüssig lesbar, und er gefällt mir zudem auch noch. Was will man mehr? :D Ich bin mal gespannt, was jetzt aus diesem Anfang wird. :3

Einen wunderschönen Abend. :)
Arielle ♪♫




Antwort von:  Gmork
04.03.2015 22:29
Hallo!
Vielen Dank für das Feedback, ich habe mich sehr darüber gefreut.
Danke auch für die Kritik. Ich finde die Sätze teilweise auch ein bisschen zu lang, ich muss mal gucken wie ich das noch ein wenig umschreiben kann. (Ich hasse Kommasetzung, setze aber selber mehr Kommas als Punkte! Damm it!)
Ich hoffe, dass du auch weiterhin Spaß an meiner Geschichte haben wirst. Und danke fürs Favoritisieren! =D
Schönen Abend dir noch,
Anni
Von:  Onlyknow3
2015-02-01T21:51:19+00:00 01.02.2015 22:51
Seto muss sehr Einsam sein wenn er sich so was schon Vorstellt, vielleicht stimmt es aber auch das da jemand bei ihm schläft und ihm das Gefühl von Geborgeheit gibt und wenn es nur ein Traum ist der sich zu ihm legt. Bin doch mal gespannt wer hinter diesem Geruch den Seto da wahrnimmt steckt. Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Gmork
01.02.2015 23:15
Hallo.
Danke für dein Feedback, ich habe mich sehr darüber gefreut.
Das nächste Kapitel ist bereits hochgeladen.
Hab eine gute nacht und einen schönen Start in die Woche,
Anni
Von: abgemeldet
2015-01-31T19:59:52+00:00 31.01.2015 20:59
der Anfang klingt sehr viel versprechend
ich bin gespannt was du daraus zauberst

Lg kai
Antwort von:  Gmork
31.01.2015 21:15
Hallo Kai,
Vielen Dank für dein freundliches Kommentar.
Ich hoffe, dass dir die nächsten Kapitel ebenfalls gefallen werden. =)
Schönen Abend dir noch,
Anni
Von:  Kemet
2015-01-29T11:03:24+00:00 29.01.2015 12:03
Sehr guter Anfang. Etwas wirr, aber gut. Ich freue mich auf weiteren Lesestoff. :)
Antwort von:  Gmork
29.01.2015 19:43
Danke für dein Feedback.
Wirr? Ohje, das wollte ich nicht.
Schön, wenn es dir trotzdem gefällt. =)
Anni
Von:  Lunata79
2015-01-28T17:48:18+00:00 28.01.2015 18:48
Süßer Anklang. Ich bin gewillt, dran zu bleiben, hast mich nämlich neugierig gemacht.

Lg
Lunata79
Antwort von:  Gmork
28.01.2015 20:09
Vielen Dank für dein nettes Feedback, ich habe mich sehr darüber gefreut.
Ich hoffe, dass ich bald wieder die Zeit finde um weiter zu schreiben.
Liebe Grüe, Anni
Von: AomaSade
2015-01-28T17:34:47+00:00 28.01.2015 18:34
Hallo Schwarzgekleidete,

ich mag Seto-Joey-Storys sehr gern. Nur ein kurzes Kapitel ist zu wenig für eine richtige Beurteilung. Aber der Ansatz mit Setos Sichtweise ist vielversprechend. Du hast mich auf alle Fälle neugierig gemacht. Bitte schreibe weiter.

Liebe Grüße
AomaSade
Antwort von:  Gmork
28.01.2015 20:10
Hallo.
Danke für dein Feedback, ich freue mich riesig darüber.
Ich weiß, es ist noch nicht viel, aber ich werde mir Mphe geben und bald weiter schreiben und hoffentlich dann auch ein wenig mehr. =)
Liebe Grüße, Anni


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