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Dark Mirror

von

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Spieglein an der Wand

Dark Mirror
 

Es war ein friedlicher, ruhiger Morgen. Die Möwen kreischten, das Meer rauschte, der Wind pfiff und die Sonne war am Horizont dabei ihren Weg zum Tage hin hinauf zu kämpfen. Das morgendliche Spektakel wurde sehr gerne von einem kleinen blonden Jungen beobachtet. Der Kleine saß sich dazu gerne an den Rand der riesigen Forte und atmete ganz langsam und so viel er konnte die Meeresluft ein und aus.

Blaue Augen, die das Meer und die goldene Scheibe im Visier hatten, hellblonde Haare, die größtenteils unter einer etwas größeren Matrosenmütze versteckt waren und auch genügend als Augenbrauen wuchsen, und der Rest des hellhäutigen Körpers, der unter einem Matrosenanzug gebracht wurde. Das war Peter Kirkland, oder für andere auch Sealand, die selbsternannte Kleinnation.
 

~*~
 

Heute war wieder eine Konferenz der G8 gefragt. Peter wollte sich die Chance natürlich nicht wieder entgehen lassen. Kurz bevor überhaupt jemand in den Raum trat, schlich sich der Blonde rein und vergrub sich hinter seinem üblichem Versteck: der riesigen Topfpflanze, die den Raum unter anderem schmückte.
 

Das Meeting war im vollen Gange. Amerika wurde von Deutschland ermahnt nicht während dem Meeting zu essen, was natürlich nicht stets eingehalten wurde, Norditalien schlief, China stritt sich mit England über Hong Kongs Verhalten, Japan versuchte Russland aus dem Weg zu gehen und Frankreich tauschte einen Plausch mit Kanada aus. Letzterer wurde zwar gern mal übersehen, aber hin und wieder konnte man ihn doch erkennen.

"Könnten wir endlich weiter machen?", fragte England, auch als Arthur Kirkland bekannt, sein großer Bruder, schließlich mal und auch China, dem es zu blöd wurde sich mit dem anderen Herren zu streiten, stimmte der Frage zu. Deutschland seufzte und auch Italien kam zu sich.

"Vee~ wann gibt es was zu essen?", fragte dieser verschlafen.

"... Machen wir eine Pause.", schlug Deutschland vor und alle stimmten ein.

"Böh~‟ Wie langweilig", dachte sich Peter nur und plusterte dabei seine Wangen auf.

//Die Konferenz könnte durchaus spannender sein.// Der Blonde seufzte leise und wartete geduldig, bis auch der Letzte den Raum verlassen hatte. Erst dann kroch er aus seinem Versteck hervor und betrachtete den Raum.

Der Tisch war am Rand herum von einzelnen Blättern, Stiften und Tassen bedeckt. Bei Amerikas Platz angekommen, erkannte er, dass dieser wieder mehrere Hamburgertüten unter sich verstaut hatte. Alles nichts Neues für ihn. Er ging wieder etwas weiter und schaute sich jeden Platz genauer an. Teilweise blickte er auch auf die Blätter, die aber nichts weiter außer Informationen und haufenweise fast sinnlose Kritzeleien aufwiesen. Letzteres blieb bei Deutschland, Japan, Kanada und England aus, was den Kleinen wieder nicht wirklich verwunderte. Mit seiner Runde abgeschlossen befand er sich wieder da, wo er angefangen hatte, bei der Topfpflanze.

Armer, kleiner Mann...

Peter schreckte auf und blickte suchend umher.

"Wer-?", weiter kam er mit seiner Frage nicht, da in dem Moment die Tür zum Raum aufging. Zu seinem Pech war es niemand anderes als Arthur, der ihn auch schon sofort im Visier hat.

"Peter! Was hast du hier verloren?! Raus!" Ohne auch nur auf eine Reaktion zu warten, stapfte Arthur zu ihm hin und schlief ihn aus dem Zimmer. Als Beide außerhalb des Raumes standen und sich Peter noch eine Standpauke anhören musste, kam Amerika, auch als Alfred F. Jones bekannt, hinzu.

"Hey, Iggy!" Der Blick der großen Nation entdeckte Peter. "Hey, lil' bro'! Was machst du denn hier?"

"Ist doch wohl offensichtlich.", grummelte Arthur und rümpfte sich die Nase. Alfred beugte sich grinsend zu Peter vor und legte eine Hand auf dessen Kopf, um besagtes Körperteil zu struppeln.
 

Die Konferenz ging weiter nur dieses Mal wurde Peter wiedermal vor die Tür verbannt. Der Kleine seufzte recht frustriert, während er auf eines der bläulichen Sofas saß.

Nicht sehr leicht akzeptiert zu werden, nicht wahr?

Wieder diese bizarre Stimme. Sie war leise, eher ein Flüstern und doch laut genug, um jedes einzelne Wort verstehen zu können. Die Stimme war düster und es jagte Peter einen Schauer über dem Rücken.

"W-Wer ist da?", fragte er laut. Allerdings erhielt er keine Antwort, was ihn leicht verwirrte und auch etwas einschüchterte. Die blauen Augen suchten nach etwas, zu dem die Stimme gehören könnte, aber da war nichts und niemand.

//Hoffentlich ist der Schwachkopf bald fertig.//, dachte er sich nur.

Sei doch nicht gleich so unfreundlich~

Schon wieder! Mit einem Satz sprang Peter auf blickte wild umher.

"Wer bist du? Wo bist du?", rief er.

Tchichichichichichi~~

Das Lachen jagte dem Blonden eine Gänsehaut ein. Die wuschigen Augenbrauen waren zusammengestaucht und verdeutlichten somit Peters Furcht.

Oh~~ haben wir Angst, kleiner Mann?

Das brauchst du doch nicht zu haben, kleiner Mann.

Tchichichichichi~

"Lass mich in Ruhe!", rief Peter.

Aber, aber, kleiner Mann~

Ich mach doch gar nichts~

Tchichichi~

Die kleine Nichtnation war den Tränen nah.

//Das soll aufhören! Sofort! Aufhören!//

Tchichichichiiii~~

Womit denn aufhören?

Am ganzen Körper begann er heftig zu zittern und immer ängstlicher wich er zu Wand zurück.

"H-H-Hör auf damit! Lass mich i-in Ruhe!", wiederholte er sich und schluckte, was seine Tränen etwas zu laufen brachte.

Aww~~~ nicht weinen, kleiner Mann.

Mit einem Mal wurde er gepackt und geschüttelt. Peter schrie auf und versuchte sich zu wehren. Ganz entfernt vernahm er eine weitere Stimme.

"..." Wieder schrie er, doch kurz darauf erkannte er mehr und mehr, wer diese andere Stimme war.

"Peter."

//A-A-Arth-//

"PETER!!!"
 

Mit einem Mal schlugen die blauen, wässrigen Augen auf. Das Erste was er sah, war Arthur. Nach und nach erkannte er auch die Anderen, die sich mehr oder weniger hinter die englische Nation gestellt hatten.

//Wo- wo bin ich-?// Arthur drückte den Kleinen an sich.

"God heavens, endlich bist du wach.", sagte der Brite und seufzte. Allmählich bemerkte der Blonde auch, dass seine Wangen nass waren und seine Augen leicht stachen. Er bemerkte, dass er sich auf dem bläulichem Sofa vor dem Konferenzraum befand.

"Gosh, lil' bro'! Hast du uns einen Schrecken eingejagt! Du kannst doch nicht so einfach los schreien!", meinte Alfred nur, während er wieder mal eine Hand auf dessen Kopf legte.

//War... war das ein Traum?// Arthur nahm das Taschentuch, dass ihn von China hingehalten wurde und trocknete damit die Wangen.
 

~*~
 

Die Konferenz wurde wieder fortgesetzt und Peter saß wieder vor der Tür. Nur dieses Mal nicht mehr allein, denn Arthur hatte einige seiner 'Freunde' darum gebeten, mal ein Auge auf ihn zu werfen. Seitdem unterhielt er sich größtenteils mit ihnen und spielte sogar das ein und andere Kartenspiel.

"Ich muss mal kurz zur Toilette. Wartet ihr hier?", fragte er die Wesen. Man schob es am Ende gerne mal den Augenbrauen zu, dass man nur von 'Blödsinn' sprach. Allerdings gab es da auch welche, die diese Wesen wiederum nicht sehen konnten, obwohl die überwucherten Augenbrauen vorhanden waren. Der Kreis derjenigen, die in der Lage waren sie zu sehen verengte sich daraufhin auf der ersten Linie der Familie, wenn man das so sagen konnte. Kurz um waren nur die britischen Brüder der Kirkland Familie, darunter war auch er, in der Lage diese Wesen zu sehen. Neben Norwegen und Rumänien. Von Arthur hatte er einst mitbekommen, dass auch Alfred in der Lage wäre, die Wesen zu sehen, allerdings nur zu Halloween, was wiederum leicht verwirrend war. Auch Japan schien einst mal in der Lage gewesen zu sein, solche Wesen sehen zu können. Schade, dass dieser es nicht mehr konnte. Bei Matthew, Kanada, war er sich letztlich nicht ganz sicher, ob er auch irgendeine ‟Gabe‟ hatte. Wobei bei ihm ja auch wieder der französische Einfluss miteinlappte, was die Unsicherheit etwas verstärkte.

Nachdem er auf der Toilette war, wusch er sich ordnungsgemäß die Hände. Während er sich die Hände trocknete, blickte er zum Spiegel hoch, nur um vor Schreck das Papierhandtuch fallen zu lassen.

Das im Spiegel war nicht er, oder doch? Er lief rückwärts bis er die kalte Wand an seinem Rücken spürte. Der Spiegel reflektierte einen Jungen, der im Eigentlichen so aussah wie er selbst. Nur waren die Haare pechschwarz und die Augen glühten rot. Das Spiegelbild erwiderte den Blick und mit einem Mal zogen sich die Mundwinkel von diesem Spiegelbild hoch.

Da bist du ja wieder...

Die Augen von Peter weiteten sich.

...kleiner Mann.

Mit einem Mal rannte Peter aus dem Bad raus und hastete zur Halle. Die Wesen, die brav auf ihn gewartet hatten, kamen ihm entgegen. Bei ihnen blieb er stehen und blickte nochmals zurück. Es war nichts zu sehen.

"Hey~ was ist denn los, kleiner Peter?", fragten sie ihn. Peter schenkte ihnen die Aufmerksamkeit und beruhigte sich wieder.

"Vermutlich nichts...", murmelte er nur leise und starrte Löcher in die Luft. Die Wesen sahen sich gegenseitig eher besorgt an.

Er blickte sich umher und bemerkte das Glas vor ihm.

//Ah, meine Limonade. Trinken würde jetzt gut tun.// gedacht getan, trank er ausgiebig und seufzte beruhigt. Er blickte zu den Wesen und schenkte ihnen ein Lächeln, welches erwidert wurde. Als er jedoch wieder zum Glas schaute, entdeckte er ihn wieder.

Hat es gut geschmeckt, kleiner Mann~?

Erschrocken schmiss Peter das Glas auf den Tisch. Das Glas zerschellte und brach in viele kleine Teile. Schneller als die kleinen Wesen reagieren konnten, rannte der Blonde auch schon davon.
 

"Was?! Peter ist einfach abgehauen?!" Von der Nachricht überrumpelt, sprang die Personifikation des Vereinigten Königreiches auf. Da die Nachricht natürlich durch seine Freunde übermittelt wurde, verstanden die Anderen natürlich nicht direkt, was gerade los war.

"Eh, was is' los, Iggy?", versuchte Alfred zu fragen. Arthur seufzte nur kurz und wendete sich kurz Deutschland zu.

"Ich werde die Konferenz frühzeitig verlassen müssen." Und ohne auch nur auf einem Einverständnis zu warten, schnappte er sich seine Aktentasche und zog von dannen. Schließlich wurde die Konferenz komplett abgebrochen, da auch Alfred ohne Weiteres hinterher stürmte.

"Peter!", rief Arthur suchend, als er außerhalb des Gebäudes stand. Er hatte nachdem er den Kleinen beruhigt hatte und mit seinen Freunden allein gelassen hatte schon das Gefühl gehabt, dass da irgendwas nicht mit ihm stimmte. Allerdings konnte er es da nicht genauer überprüfen, da ja auch die Konferenz wichtig war. Mittlerweile verfluchte er seine Entscheidung.

"Hey, Iggy." Der britische Gentleman drehte sich der Stimme zuordnend zu.

"Was gibt es Alfred? Ich habe zu tun!", fuhr er den Amerikaner eher ungewollt an. Aber Besagter gehörte zu denen, die darüber entweder nur lachen, noch mehr Benzin ins Feuer gießen oder es einfach komplett ignorieren können.

"Lass den Hero ran! Ich werde das Kommando übernehmen! Haha!", brüstete sich Alfred euphorisch.

"Was?" Arthur sah ihn nur verwirrt an.

"Ich werde auch helfen, eh." Erschrocken blickte Arthur zur Seite, um da den recht unscheinbaren Kanadier zu entdecken. Eine Hand legte sich auf die Schulter vom Engländer. Die Hand gehörte zu Japan, dem höflichstem. Ein Nicken verdeutlichte Arthur, dass auch er ihm helfen würde.
 

Der kleine Sealänder rannte blind durch die Stadt und kam schließlich an einer ziemlich leeren Straße zum Stehen. Er schnaufte und keuchte vor Erschöpfung. Er wischte sich mit Hilfe seines Ärmels den Schweiß etwas vom Kinn und teilweise vom Rest des Gesichtes ab. Währenddessen stütze er sich die ganze Zeit an einer ihm naheliegenden Hauswand ab.

Als er wieder etwas zu Kräften kam, wagte er es auch sich etwas umzusehen.

//Wo...?// Seine Augen suchten nach einem Indiz. //Wo bin ich hier?//

Ein Straßenschild oder jemand, der so aussah, als ob er ihm etwas weiterhelfen würde. Von seiner Position aus konnte er allerdings nichts erkennen. Vorsichtig tapste er weiter. Vorerst stütze er sich noch etwas an der Wand ab, ehe Peter wieder ohne Hilfe weitergehen konnte.

//Nichts.//, vermerkte sich der Blauäugige gedankentlich, als er an einer Kreuzung ankam. Wobei es ihm doch zu denken gab, dass an einer deutlich erkennbaren Kreuzung keine Straßenschilder zu sehen waren.

//Nichts.// Peter sah umher. //Nichts und niemand.//

"Findest du~?" Das Herz von der selbsternannten Nation blieb stehen, die Nackenhaare standen auf und die Farbe aus seinem Gesicht entwich ihm. Ganz vorsichtig drehte er sich um. Nur um mit blanken Entsetzen feststellen zu müssen, dass der Junge im Spiegelbild nun direkt vor ihm stand.

"Guten Tag, kleiner Mann~ Endlich begegnen wir uns mal persönlich~" Das Grinsen des Fremden besaß schon eine nahezu unnatürliche Länge, die sich weit nach oben streckte.

"W-W-W-Wer...?", versuchte der Verängstigte seine Frage heraus zu bringen, allerdings stotterte er zu sehr und verschluckte den Rest auch wieder.

"Tchichichi~ Du willst wissen wer ich bin~?", sprach der Fremde seine innere Frage aus und weil Peter nicht zu mehr fähig war, versuchte er wenigstens ein Nicken zu Stande zu bekommen.

"Tchichi~" Der Fremde ging einen Schritt auf den Kleinen zu, der dadurch einen Schritt nach hinten legte. Wieder setzte der Schwarzhaarige einen Fuß nach vorn, wiederum agierte er indem er wieder einen Schritt rückwärts nahm. Das ging solange, bis Peter die Bordsteinkante unter seinen Füßen spürte und kurzzeitig nach hinten blickte. Als der Kleine wieder nach vorne sah, schreckte er wieder etwas kurz zurück, denn der Fremde hatte sich zu ihm vorgebeugt und war seinem Gesicht damit verdammt nahe.

"Ich~", begann er und kicherte wieder.

"Ich~ bin~" Mit jedem Wort schwindete seine Lautstärke. Auch die Augenlider wurden Stück für Stück nach oben gehoben.

"dein~", flüsterte der Fremde das Wort und legte eine kurze Pause ein, die Peter die Nerven raubten.

"TOD!" Mit einem Mal blickten die manisch rot-glühenden Augen in die meerblauen Linsen und ohne dem in Panik geratenen Jungen eine Chance zu geben, schubste der Schwarzhaarige ihn mitten auf die Straße.

"TCHIACHIACHIACHIACHIAAHAAACHAAAA!", brüllte der Wahnsinnige vor Lachen. Und mit einem Augenaufschlag befand sich Peter in Mitten auf einer belebten Straße. Er war starr vor Schreck, sodass er den rasenden Lastwagen mit wachsenden Pupillen betrachten musste. Ganz leise wimmerte:

"Jerkland... England... Arthur... Bruder... hilf mir... bitte..." Verängstigt kniff er seine blauen Augen zusammen und ballte seine Hände zu Fäusten.
 

Statt einem schmerzhaftem Aufprall spürte Peter wie er mit einem Mal von kräftigen Armen umgeben und anschließend hoch gehoben wurde, um anschließend wieder einen leichten Aufprall wahrzunehmen. Jedoch war dieser nicht so schmerzvoll, wie er es dachte. Ganz vorsichtig öffnete er ein Auge und anschließend das Andere. Er blickte zu seinem Retter und bemerkte eigentlich schon an Hand der blau-weißen Uniform, um wen es sich dabei handelte. Um niemand anderen als Schottland, eines der älteren Brüder von England.

"S-S-S-Sco-" Der Rothaarige blickte zum Jüngeren runter und setzte sich seufzend auf.

"In the name of the wee man...", murmelte er und drückte Peter etwas von sich, um ihm in die Augen blicken zu können.

"Was sollte denn die Ak--?" Der Schotte unterbrach sich selbst, als er von Peter überraschend umarmt wurde. Und der Kleine besaß eine ungeheure Kraft.

"Th-thank you." Leicht verlegen blickte Schottland, unter den Brüdern auch als Allistor bekannt, zur Seite und kratzte sich an die Nase. Sie waren doch Nationen, sie wären doch nicht gestorben, dachte sich der Ältere nur. Aber wenn da sein kleiner Bruder auf der Straße saß...

"... Wo ist... der Schwachkopf von einem Bruder...?", murmelte Peter und drückte sich mehr an Allistor. Besagter wusste schon sofort, wen Peter damit meinte.

"Oi, laddie." Allistor rüttelte etwas an die Schulter vom Kleinen. Dieser entfernte sich etwas von ihm und blickte zu ihm auf.

"Lass uns geh'n." Peter nahm den Vorschlag nickend an.
 

Sealand hing die ganze Zeit am Ärmel vom Schotten. Indessen telefonierte dieser. Zumindest versuchte er jemanden zu erreichten.

"Eejit!", fluchte Allistor und man konnte sehen, dass er damit kämpfte das Handy nicht gegen die nächstbeste Wand werfen zu lassen.

"Wenn man ihn mal braucht, ist er nicht da. Typisch!" Vor sich her schnaufend und seufzend bogen beide schließlich um eine Ecke und entdeckten ein bekanntes Gesicht, wobei besagtes Körperteil von ihnen abgewandt war. Die rote Augenbraue von Allistor begann zu zucken.

"Dieser~", knurrte er leise. Da versuchte man diesen Idioten erfolglos anzurufen und dann war er gleich um der Ecke. Glück, ja, aber nervig. Mit einem leichten Ruck befreite sich Allistor von Peter und ging zu dem ihn bekannten Engländer hin, nur um diesen eine deftige Kopfnuss zu verpassen.

"Outsch! What the--?!" Arthur drehte sich den Kopf haltend um, um Allistor in die Augen sehen zu müssen.

"Was zur Hölle fällt dir ein, bloody wanker?!" Natürlich stritten die beiden sich erstmals zur Begrüßung. Wenn Peter guter Dinge wäre, würde er den Schotten gar anfeuern, nur um Arthur dadurch ärgern zu können. Er liebte es über alles, wenn er den Engländer ärgern konnte. Vor allem, weil dieser sehr schnell auf 180 zu bringen war. Derzeit jedoch starrte er die beiden nur emotionslos an. Seine Augen entdeckten schließlich ein Flying Mintbunny, welches neben einem Neuankömmling erst etwas herumschwirrte. Bei dem Neuankömmling handelte es sich um einen weiteren Bruder Englands, Wales.

"Was ist denn hier los?", wollte er wissen, aber die anderen beiden stritten sich immer noch. Es dauert nicht lange, bis auch er sich dem Streit anschloss, obwohl er diesen beenden wollte.

"Hallo.", grüßte Peter den kleinen, grünen Hasen leise, der zu ihm geflogen war.

"Hallo, Peter.", erwiderte dieser den Gruß und lächelte dem Kleinen zu. Das brachte Peter schließlich dazu, den Blick zum Boden zu wenden. Das Mintbunny legte den Kopf fragend zur Seite.

"Ist alles in Ordnung?", fragte es ihn. Die Frage ließ den Jungen wieder zu diesem aufblicken. Eine kurze Stille herrschte, in der man immer noch teilweise die Streitigkeiten der älteren Nationen mitbekommen konnte. Ganz zaghaft schüttelte er seinen blonden Kopf.

Hey~ kleiner Mann~

Die Augen weiteten sich und das Gesicht verlor wieder seine komplette Farbe.

"Hey." Erschrocken blickte Peter zum Mintbunny, welches sich auch etwas erschreckte.

"W-W-Was ist denn los?", fragte es ihn besorgt. Peter wollte antworten, konnte es aber nicht.

Genau~ was ist denn los, kleiner Mann~

Hnn~?

Tchichichi~

Der kleine Körper begann zu zittern.

"Okay, Jungs. Schluss mit lustig.", meinte Wales schließlich und schnappte sich kurzer Hand je ein Ohr von seinen so genannten Brüdern.

"England, England~" Widerwillig folgte er der Aussage des Walisers und widmete sich seinem mintgrünen Freund.

"Was gibt es denn, Flying Mintbunny?", fragte er diesen und rieb sich leicht das Ohr. Dieses deutete auf den Jüngsten und bisher ruhigsten der derzeit vier Brüdern. Sofort eilte der Herr zum Kleineren hin und legte eine Hand auf dessen Schulter. Peter hingegen zuckte sehr zusammen und schubste sein Gegenüber aus Reflex von sich. Erschrocken schauten sich die beiden gegenseitig an.

"... En-En-Entschuldigung..." Peter schluckte schwer. Nun verfiel auch Arthur in Sorge.

"Hey, Peter. Was ist denn nur los?", fragte er den Jüngeren und legte nun vorsichtiger eine Hand auf dessen Kopf. Die blauen Linsen blieben noch für kurze Zeit standhaft auf Augenhöhe, doch Stück für Stück sank er den Blick auch schon. Seine Lippen zuckten zwar leicht, als ob er etwas sagen wollte, aber nichts kam raus. Peter konnte nicht einmal verdeutlichen, dass er sich in Angst befand. Es kam ihm eher so vor, als würde man ihm jede Kraft aussagen. Er fühlte sich schlaff und sehr ausgelaugt. Ein Seufzen entfloh dem Engländer.

"Lass uns gehen.", schlug er vor.
 

~*~
 

Im Hause der United Kingdom Brüder angekommen, begab sich Peter schnellstens zu Bett. Allistor, der dem Kleinen etwas hinterher sah, beschloss ins Wohnzimmer zu gehen und begrüßte dort auch schon den bereits sitzenden Nordiren, Kilian. Dylan, der Waliser, suchte nach etwas essbarem und der Engländer telefonierte erst mal mit den immer noch Suchenden. Anschließend folgte er Peter in dessen Zimmer, um nun genaueres feststellen zu können. Dumm nur, dass er nicht weiter als bis vor dessen Zimmertür kam. Die Tür war verschlossen. Arthur klopfte an die Tür.

"Peter. Mach bitte auf." Eine Antwort oder eine Reaktion konnte er nicht vernehmen. Nach dem heutigem Ereignis kamen schon die besorgten Gedanken und sein Klopfen wurde etwas energischer.

"Peter! Hey! Mach auf!"

Besagter Insasse befand sich am Boden. Vor ihm war ein ihm nicht bekannter Spiegel, der wie nicht anders zu erwarten war sein ‟Spiegelbild‟ reflektierte.

"Tchichichi~

Du lebst ja immer noch, kleiner Mann~" Es war als ob dieses Spiegelbild im Raum stand. Die Stimme war zu deutlich, zu nah und ließ Peters Körper regelrecht beben.

"L-L-Lass mich.... lass mich endlich in Ruhe..."

"Peter?" Das Klopfen verstummte.

"L-Lass mich...", flehte er schon fast.

"Tchichichi~

Ach komm schon, kleiner Mann~‟"

Die Augen konnte er nicht vom Spiegelbild lassen. Er wusste nicht mehr, was er tun sollte, oder was er überhaupt tun sollte. Peter öffnete seinen Mund.

"Aww~

Willst du wieder diesen Schwachkopf rufen, kleiner Mann~?"

Er öffnete ihn, nur um ihn dann wieder zu verschließen.

"S-S-Sag das nich--!"

"Aber, aber, kleiner Mann~", unterbrach ihn die kalte, bizarre Stimme.

"Sagst du das nicht ständig selber, hn~?"

Nun begann der Kleine auch schon an sich selber zu zweifeln. Es stimmte doch. Er wollte von seinem Spiegelbild verlangen, nicht so über seinen Bruder zu sprechen. Doch das tat er doch selbst. Peter legte eine Hand auf seine Stirn. Seine Finger tasteten nach seinen Haaren, die er etwas um sie wickelte. Schließlich begann er daran zu ziehen und fixierte seinen Blick in steigender Verzweiflung auf seine Füße. Ein unangenehmer Wind durchzog das Zimmer. Ein unnatürliches Wasserplätschern war zu hören, gefolgt von einem leisen Aufstampfen. Es knarzte leise, Stück für Stück. Als Peter spürte, dass sich jemand vor ihm in die Hocke begeben hatte, bemerkte er zu seinem Entsetzen, dass sich sein Spiegelbild direkt vor ihm befand.

"Hallo~ Peter~", begrüßte er den Blonden zum ersten Mal mit dessen Namen und rückte näher. In Panik geraten krabbelte Peter rückwärts, nur um nach kurzer Strecke am Bettende anzukommen. Sein Spiegelbild war ihm direkt gefolgt und schien den größten Spaß in der Weltgeschichte zu haben. Beide Hände legten sich auf je eine Seite von Peter und verhinderten somit eine Fluchtmöglichkeit. Der unangenehm kalte Atem berührte Peters Haut. In den Augenwinkeln sammelten sich wieder die Tränen und der eigene Atem wurde immer flacher. Das Grinsen des Anderen wurde immer breiter und langsam öffnete sich auch sein Mund. Viele kleine, schon fast zart aussehende scharfen Zähnchen zeigten sich.

"Kann ich dich haben~?"

...
 


 


 


 


 


 


 

RUMMS!!!

Die Zimmertür des kleinen Sealänders knallte gegen die Wand und Arthur stand samt seinem Buch und seinem Zauberstab in den Händen im Zimmer. Hinter dem Engländer betraten auch die anderen Brüder teilweise das Zimmer. Arthur richtete seinen Zauberstab auf den schwarzhaarigen Jungen, der seinem Bruder wahrlich ähnelte.

"Du!", donnerte er los und schwang seinen Zauberstab, um ihn vom Kleinen weg zu stoßen. Schnell eilten Dylan und Kilian zu Peter.

"Hey, Peter!" Ein Fauchen war zu hören. Die roten Augen fixierten den größeren Blonden. Dieser behielt das Monster mit seinem Zauberstab im Auge. Während Arthur darauf bedacht war, das finstere Wesen von seinem Bruder fern zu halten, versuchten Kilian und Dylan Peter aus dem Zimmer zu bekommen. An und für sich war das nicht schwierig in dem Sinne. Der Kleine hatte zwar die Augen weit geöffnet, regte sich allerdings nicht. Allein die Tatsache, dass er noch minimal atmete, deutete noch auf etwas Leben im Körper. Kurzer Hand wurde der Jüngste einfach aufgehoben. Dadurch bemerkte Dylan auch, dass das Zimmer des kleinen Blonden einen ungewöhnlichen Zusatz hatte. Natürlich wollte sich das finstere Wesen den Jungen zurückholen.

"Vergiss es!", zischte Arthur ließ das Wesen gegen die Wand krachen. Dylan machte den Schotten über den ungewöhnlichen Zusatz aufmerksam, den Spiegel. Der Rothaarige überlegte nicht lange. Kurzer Hand nahm er einen Golfschläger, den er einst dem Kleinen geschenkt hatte, holte aus und zerschlug den Spiegel.

Das schwarze Spiegelbild fauchte, schrie und zerkratze die Wandfassade. Sichtlich angeschlagen, zeigte sich das Wesen schließlich von seiner wahren Gestalt, ein Nachtmahr. Mit einem Mal verstand der Engländer, was heute die ganze Zeit mit Peter los war. Nun selber noch mehr verärgert, tat er das Einzige, was er in solchen Situationen ausnahmsweise wirklich gut konnte: den Nachtmahr vernichten. Schnell blätterte er zur Seite im Buch, die ihm dabei half. Arthur hob den Stab:

"Ambra~ wandra~ hinsh~ shaha~"‟ Leise und düster dichtete er im singendem Tonfall die Formel und schwang dabei den Stab wie im Buch beschrieben. Wobei er es natürlich auch so wusste.

Der Nachtmahr kreischte, schrie, fauchte und zerkratzte weiterhin die Wand. Schließlich legte sich unter diesem ein Kreis, der grünlich und schließlich rot aufleuchtete. Mit einem lautem Schrei, dass so fein und spitz war, wie wenn man mit Fingernägeln die Schultafel nach fahren würde, erlosch das Wesen. Der magische Kreis leuchtete wieder grün und verblasste schließlich.

"Uff!" Arthur atmete tief durch. Die Augen ruhten auf den Jüngsten, der nur sein Bewusstsein verloren hatte. Wenigstens war er wieder in Sicherheit.
 

~*~
 

Die Sonne begann zu sinken und tauchte den Himmel in orange, gelbe und rote Farben. Auch das Meer wirkte nahezu golden. Wieder saß die kleiner Personifikation der selbsternannten Nation Fürstentum Sealand am Rande seines Forts und beobachtete in aller Ruhe das Spektakel. Nur dieses Mal war er nicht allein.

"Wunderbar.", kommentierte Alfred neben ihm.

"Das ist es.", erwiderte Arthur, der auf der anderen Seite von ihm saß. Hinter ihm waren auch die anderen Länder und Brüder des Kleinen.

Auch wenn er die Morgensonne bevorzugte.

Dieser Moment prägte sich tief in seinem Herzen.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Angel-Dust
2015-07-10T13:07:20+00:00 10.07.2015 15:07
Hallo Totenprinz
ich fand die Fanfic ziemlich toll und spannend *-*
es hat richtig spaß gemacht die Story zu lesen
ich kann dazu echt nur sagen Daumen hoch
zu dieser Story würde ich auch sehr gerne mal ein Rpg schreiben
Natürlich nur wenn das auch für dich als schreiber in ordnung ist ;3
Antwort von:  Totenprinz
19.07.2015 00:56
Vielen Dank!
Klar, kein Problem :D
Von:  LadyKagura
2015-01-19T12:29:53+00:00 19.01.2015 13:29
Sehr interessante Story.
hat mich glatt inspiriert *'*
Antwort von:  Totenprinz
19.01.2015 13:36
Danke x3
Hoffentlich zu etwas sehr Gutem ;3
Antwort von:  LadyKagura
19.01.2015 16:42
ohja ^^
einerseits eine gute Idee für meine ff, die ich jetzt hoffentlich endlich zu Papier bringen kann x3 und andererseits für ein Horror rpg ^^


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