K.O.
Nach einiger Zeit wurde Sanji kalt. Er rieb sich über die Arme. Auf einmal überaus müde, machte er sich auf den Weg in die Schlafkoje. Er legte sich mit Klamotten aufs Bett und schlief ein. Das sein Magen knurrte bemerkte er nicht.
Nach dem Essen verschwanden auch die Anderen in den Kabinen und schliefen dann.
Zorro übernahm mal wieder die Nachtwache.
Sanji träumte...
Er träumte von Zorro und sich, die sich im Bett wälzten. Er wollte das nicht träumen, doch konnte er dies natürlich nicht steuern. Er lag auf dem Rücken und Zorro kniete über ihm. "Zorro.", schnurrte er. Zorro küsste sich an seinem Körper entlang nach unten, kam dann wieder hoch und biss ihm in die Brustwarze. Mit einem Stöhnen, gemischt mit ein wenig Schmerz, wachte er erschrocken auf. Er rieb sich über die Brust. Sein Herzschlag war alles andere als normal. Er war sich sicher, dass er jetzt sicher nicht mehr einschlafen konnte. Müde rieb er sich übers Gesicht und stand auf. Wieder ging er nach draußen und zündete sich eine Zigarette an, etwas bessere fiel ihm gerade nicht ein. Der Wind ging noch immer und wehte den Qualm seiner Zigarette nach oben.
Zorro, der aufmerksam aus dem Fenster sah und Gewichte stemmte, nahm zwei Dinge war.
Zum Einen den Geruch von Rauch, weil das Fenster offen war.
Zum Anderen sah er den blonden Koch an der Reling.
*Was macht der denn um diese Zeit hier?*
Er stellte seine Hantel ab, krallte sich eine Decke und kletterte nach unten.
Die Decke hing er sich um die Schultern, da es relativ kühl war und er natürlich Oberkörperfrei war.
"Oi! Was machst'n du um diese Zeit hier?", fragte er Sanji dann und stellte sich neben ihn.
In Gedanken versunken hatte er nicht bemerkt, wie Zorro zu ihm getreten war. Deshalb zuckte er stark zusammen, als dieser ihn ansprach. Sein Kopf schnellte zu Zorro. Seine Augen weiteten sich, als er bemerkte, dass dieser mit einer Decke dort stand, welche nur sehr spärlich seinen muskulösen Oberkörper verdeckte. Sanjis Hals wurde trocken. Er schluckte, doch das half nichts. Er drückte seine Zigarette aus und drehte sich ohne ein weiteres Wort um. *Verdammt* Er musste hier so schnell wie möglich weg, also stürmte er an Zorro vorbei.
Doch sehr weit kam er nicht, da der Schwertkämpfer ihn am Handgelenk packte und zurück zerrte, sodass er ihm 'in die Arme fiel'.
"Ich hab dich was gefragt.", meinte er ruhig und musterte Sanji mit leicht kritischem Blick.
*Kommt es mir nur so vor, oder ist er nervös? ... Liegt vielleicht an dem, was ich heut Mittag in der Kombüse mit ihm gemacht habe...*
"Hey was.." Kaum dass er in Zorros Arme lag, versuchte er sich wieder zu befreien, doch genau wie am Vortag brachte es recht wenig. Das Beste war die Wahrheit zu sagen. Er hoffte, Zorro würde es dann gut sein lassen. "Ich hab schlecht geschlafen.", murmelte er. "Würdest du mich dann jetzt, bitte, loslassen." Das 'bitte' betonte er höflich, auch wenn er sich gerade nicht gut fühlte. Er war nervös. Das augerechnet Zorro ihm jetzt über den Weg laufen musste. "Ich würde mir gerne einen Kaffe machen. Dazu müsste ich aber in die Küche gehen." Er sah Zorro an und hoffte, dass sein Gesicht nicht das wieder spiegelte, was er gerade fühlte.
Er nuschelte etwas Unverständliches und ließ ihn los.
"Sorry..", murmelte er dann und wandte sich von ihm ab, um wieder im Krähennest zu verschwinden.
*Ich versuch jetzt einfach mal eine andere Taktik. Abstand halten.*
Erleichtert, das er losgelassen wurde, atmete Sanji auf. Er ging in die Kombüse und machte sich einen Kaffee. Draußen war es noch immer dunkel, also hatte er noch Zeit, bevor er sich um das Frühstück kümmern musste. Er nahm seinen Kaffee, setze sich ans Fenster und starrte in den Nachthimmel.
Der Grünhaarige war derweil wieder im Krähennest und trainierte vor sich hin.
Langsam wurde es immer heller. Erst ein Sonnenstrahl holte Sanji aus seiner Trance. Leicht schreckte er auf und verschüttete dabei seinen Kaffe über sich, denn er nur zur Hälfte ausgetrunken hatte. "Verdammt!" Er sprang auf und suchte nach einem Tuch. Natürlich war da die Katastrophe schon angerichtet und sein Lieblingshemd voll mit der braunen Flüssigkeit besuddelt. "Scheiße", fluchte er laut, riss sich das Hemd vom Körper und machte sich auf den Weg in die Koje, um ein Neues anzuziehen.
Von dem Gefluche neugierig geworden, sah Zorro aus dem Fenster des Krähennestes und wurde etwas rot um die Nase.
Sanji lief doch wirklich mal, ausnahmsweise, oberkörperfrei über das Deck!
Er schluckte und wollte sich wieder abwenden, doch sein Blick war wie festgetackert auf dem Körper des Blonden und er begann ein wenig zu spinnen.
Nämlich, dass Sanji nicht nur obenrum nichts anhatte, sondern auch unten.
Der Schwertkämpfer bemerkte nicht, wie er anfing zu sabbern.
Sanji verfluchte sich innerlich für seine Ungeschicktheit. So ein Hemd wie dieses bekam er bestimmt nicht so schnell wieder. Er hatte es auf einer Insel am Anfang ihrer Reise gekauft. Es war aus dem besten Material gewesen, was er sich hätte wünschen konnte. Und was machte er? Er schmiss das Hemd zu Boden, als er in der Koje angekommen war, krammte ein Neues aus seinen Sachen und schoss wie eine Furie zurück in die Küche. Jetzt musste er das Frühstück vorbereiten, auch wenn er gerade tatsächlich keine Lust dazu hatte. Am Liebsten würde er alles einfach hinschmeißen. Aber er wusste, das konnte er nicht. Etwas aus seinem Inneren würde das nicht zulassen und so beganner er mit den Frühstückvorbereitungen.
Als das Frühstück fertig war, lungerte auch schon Ruffy in der Kombüse herum und die Anderen kamen auch, wie der Käpten erfreut ein "Das Essen ist endlich fertig!!!" von sich gab.
Als Zorro zufällig Sanji in die Augen sah, lief er automatisch rot an, da er sich an vorhin erinnerte.
Sanji zog irritiert eine Braue hoch. "Was ist jetzt schon wieder?", blaffte er ihn an. Das die Anderen ihnen zusahen, interessierte ihn gerade herzlich wenig.
"Pffh."
Er wandte den Blick ab.
"Was sollte schon sein?"
Zorro setzte sich auf seinen Platz.
"Was kann ich dafür, wenn du nackt übers Deck läufst?"
Mit großen Augen und offenem Mund starrte Sanji ihn an. "Bitte?", kam es ungläubig aus seinem Mund. "Wann soll das denn passiert sein? Hast du dir den Kopf angeschlagen und ich darf wieder darunter leiden oder was?", zischte er weiter. Die Anderen folgten dem Schlagabtausch und sahen sich unsicher an. Sie wussten nicht ob sie eingreifen sollten oder nicht.
"Tje? Ne, ganz bestimmt nich. Du bist doch vorhin von der Kombüse unter Deck gegangen und ich bin nicht blind oder sonst was!"
"Aber ich war ganz sicher NICHT nackt. Bei dir ist wohl ne Schraube locker." Er redete sich in Rage. "Halt mich aus deinen kranken Fantasien raus. Sowas wird nie passieren. Verstehst du endlich. NIEMALS!" Damit wand er sich an Nami und fragte: "Wann kommen wir heute am Festland an?" Nami war gerade ein wenig durcheinander, so hatte sie die Beiden noch nie gesehen. Sie benutzen nicht einmal ihre Streitnamen. So wie es schien, war die Sache hier gerade mehr als ernst. Sie machte sich Sorgen. "In 2 Stunden ungefähr." Sanji nickte nur grob und verließ dann die Kombüse, wieder mit leerem Magen, doch dieser Streit hatte ihm die Appetit genommen.
"Was ist zwischen euch beiden los?", fragte Ruffy den Vizen.
"Nichts. Hab ich doch schon mal gesagt."
"Ich glaube dir das aber nicht, also lüg mich nicht an!", erwiderte der Strohhut.
"Pffh. Dann frag erst mal Sanji, warum er uns die ganze Zeit über schon zum Narren hält.", murrte Zorro und lehnte sich Arme verschränkend zurück.
Sanji kam schnaufend an der Reling an. So wie es aussah war das in den letzten Tagen sein Lieblingsplatz geworden. Er wollte sich eine Zigarette anzünden, doch dann erinnerte er sich daran, das er die ja in seinem anderen Hemd hatte. Wieder fluchte er und trat die Reling des Schiffes. "Scheiße. Verdammt" Er rieb sich übers Gesicht. Wieso konnte er nicht einfach cool bleiben, wie sonst auch. Einfach alles mit Humor nehmen, wie immer.... Es war einfach Zorros Schuld, wie immer. Er hockte sich an die Reling, legte seinen Kopf drauf und seufzte. Warum musste alles so schwer sein?
"Du weißt auch davon?", fragte Nami irritiert.
"Was denn, du auch?", entgegnete Zorro überrascht.
Die Navigatorin nickte.
"Robin weiß es auch."
"Yohoho, Franky und ich wissen es auch. Sanji strengt sich zwar ziemlich an, aber das habe sogar ich gesehen! Und das soll schon etwas heißen, immerhin.. habe ich gar keine Augen zum sehen! Yohohoho!!", lachte Brook.
Kurz bevor Sanji die Beine einschliefen wegen der ungewohnten Position stand er wieder auf. Er wollte nicht zurück zu den anderen, aber hier bleiben wollte er auch nicht. Hoffentlich waren die zwei Stunden bald um. Dann beganner über das ganze Schiff zu laufen und ab und an stehen zu bleiben.
Die Anderen erklärten Ruffy, Lysop und Chopper kurz, was Sache war.
Die Langnase begam natürlich sofort panik.
"W-w-was..?!! Weihaaaaa, an sowas will ich gar nicht denken!"
Endlich konnte Sanji Land sehen. Nicht mehr lange und er konnte hier weg. Er wusste nicht genau wieso aber im moment war es ihm einfach zu viel, hier mit den anderen und allen voran mit Zorro zu sein. Er ging in die Koje und packte die Sachen zusammen die er benötigte. Dann ging er wieder hoch um die Minuten zu zählen.
"St.. stellt euch mal vor... dass er uns.. nachts.. wenn wir schlafen.. ER HÄTTE UNS BEGR-GR-GRAPSCHEN KÖNNEN!!!", meinte die Langnase entsetzt.
Zorro gab ihm eine Kopfnuss.
Eine so starke, dass Lysop Sternchen sah.
"Als ob er so was machen würde!!", verteidigte er Sanji.
Hätte Sanji das gehört, wäre ihm wohl warm ums Herz geworden, aber er starrte immer noch auf das Land und das Meer, das mit jeder Minute weniger wurde. Als die Sunny dann so nahe am Land war, das er problemlos rüber Springen konnte, zögerte er keine Sekunde und betrat das Festland und verschwand im Wald.
Nami pfiff alle zusammen und man sorgte dafür, dass die Sunny nicht auf Grund lief.
Es wurde geankert und alle, außer Franky, verließen das Schiff.
Wo Sanji war, wusste keiner.
Sanji machte sich derweil dran die benötigten Vorräte zu kaufen und auch weiteres Geschirr. Sein Magen machte sich wieder bemerkbar und knurrte ziemlich heftig. Sanji folgte seiner Nase und blieb vor einem der Essenstände stehen. *Das sieht gut aus* Er nahm sich vier Fleischstäbchen und schlang sie alle viel zu schnell herunter. Kurze Zeit später rebellierte sein Magen gegen diese viel zu schnelle Füllung. Er hielt sich die Hand vor den Mund und suchte sich schnell eine leere Seitenstraße, um sich zu übergeben. Das er bei seinem ganzen Einkauf beobachtet worden war, hatte er nicht mit bekommen. Gerade als er sich wieder aufrichtete, hörte er hinter sich ein Geräusch. Doch kam er nicht mehr dazu sich um zudrehen, sondern wurde hinterrücks Ko geschlagen.
