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Immer der Freiheit entgegen

von

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So nah..

So nah..
 

In der Ferne konnte man bereits den riesigen Kahn ausmachen, der geradewegs auf sie zu fuhr. Die Red Force war stehengeblieben, um die Piratenbande vor der Insel abzufangen. Es bestand kein Risiko, dass die Whitebeards Unfug anstellen würden, doch sollten sie zuvor einige Dinge klären.
 

Marco verwandelte sich nach einer langen Pause zurück in einen Phönix, noch halbmensch sagte er zum Rothaarigen: „Ich werde zurückfliegen“ und war damit auch schon verschwunden. Der blau flammenlodernde Vogel erhob sich vom Schiff und war Sekunden später im Himmel, der blaue Fleck wurde immer kleiner und unschärfer, irgendwann landete er auf der Moby Dick. Gespannt wartete die Crew des Roten auf das zukommende Schiff, ihr Captain nuschelte im Stillen zu seinem Vizen „Hoffentlich bringt der Alte guten Sake mit“, der Grauhaarige antwortete nicht und zog nur wie üblich an seiner Zigarette.
 

Inzwischen war der erste Kommandant der Whitebeardpiraten auf dem Schiff gelandet, erwartungsvoll wurde er angesehen, sein Vater allerdings trank in Ruhe seinen geliebten Sake. Der Blonde trat zum Thron „Er hat keine Probleme damit. Er will aber nochmal mit dir sprechen“, der alte Hüne lachte daraufhin „Gurarara, wirklich frech dieser Grünschnabel. Was denkt der eigentlich, wer er ist?“ und trank wieder aus seiner Flasche.
 

Die Moby Dick machte neben der Red Force Halt, der sonst recht große Kahn der Rothaarpiraten wirkte neben der Moby Dick wie ein kleines Ruderboot, welches beim Zusammenprall zerfallen würde. Nachdem die Schiffe miteinander verbunden waren, trat der alte Piratencaptain an die Reling und sprang auf das Deck des gegenüberliegenden Schiffes. In der einen Hand sein Bisento, in der anderen eine Flasche gefüllt mit Sake. Als er an Deck der Red Force stand, wichen einige neue Kameraden zurück, sie hatten den Kaiser zuvor noch nie in echt erlebt und seine Aura war einfach zu überwältigend.
 

Whitebeard selbst trat näher zu dem Rothaarigen, welcher noch immer neben seinem Vizen stand. Die beiden Kaiser standen sich gegenüber und lieferten sich ein stummes Blickduell, welches keiner von ihnen aufgeben wollte.
 

Shanks fing die Flasche auf, die der Ältere ihm zugeworfen hatte. Ein Schluck genügte, um festzustellen, dass es ein äußerst köstlicher Sake war, wenn ihn seine Sinne nicht täuschten, müsste er von der Fischmenscheninsel sein.
 

„Wirklich ausgezeichneter Sake, den du da mitgebracht hast. Von der Fischmenscheninsel?“, fragte der Rote und trank wieder. Whitebeard lachte „Gurarara, gut erkannt!“, noch immer standen sie sich gegenüber, die Stimmung war nach wie vor sehr drückend. Die Whitebeardpiraten standen an der Reling der Moby Dick und beobachteten die beiden Kaiser, wie sie sich stumm gegenüberstanden. Sie sollten auf dem Schiff bleiben, sodass es nicht wie ein möglicher Angriff aussehen sollte, die Sache sollte in Ruhe geklärt werden.
 

Der Rote sprach: „Ich hab gehört, du suchst eine Frau? Wer ist sie?“, Whitebeard legte sich seine Worte parat „Ein Crewmitglied, sie ist bei einem Sturm über Bord gegangen“, neugierig hakte Shanks nach „Und wer ist sie?“, die Augen des Alten verzogen sich zu Schlitzen. Er wollte ihm nicht erklären, dass er ein so junges Mitglied bei sich hatte, welches verschwunden war. „Wer sie ist, spielt keine Rolle“, der Rothaarige grinste nur „Allerdings spielt es eine Rolle, schließlich ist sie in meinem Gebiet.“
 

Shanks war es ziemlich egal, wer sie an sich war und auch, dass sie sich auf seiner Insel befand. Wenn sie zu Whitebeard gehörte, konnte sie keine schlimme Person sein, die wahllos mordet und die Inselbewohner in Gefahr brachte. Dem Älteren wurde es allerdings zu viel, voller Ernst sprach er: „Sobald wir sie gefunden haben, werden wir verschwinden. Ob du uns gewährst oder nicht, wir werden sie suchen“, beschwichtigend hob der Rote seine Hände „Na na, du wirst doch nicht einen Krieg anfangen wollen oder wäre sie es tatsächlich wert?“, er fragte sich, wen sie eigentlich suchten. Was hatte diese Frau an sich, dass Whitebeard so weit für sie gehen würde? Was das anging, war der Rote ziemlich neugierig, doch wusste er, dass er von dem Alten keine Antwort erhalten würde.
 

Als Shanks bemerkte, wie sein Gegenüber langsam die Fassung verlor, entschied er sich dazu, ihn endlich zu gewähren „Schon gut, ihr dürft sie suchen. Ihr lasst die Bewohner in Frieden und verschwindet, sobald ihr sie habt. Ach, und ich würde sie gern kennenlernen. Sie muss etwas besonderes sein, wenn ihr euch so sehr bemüht, sie wiederzufinden“, Whitebeard nickte und gab ein Handzeichen. Daraufhin kam Marco an Deck der Red Force geflogen, es sollten noch einige Vorgehensweisen geklärt werden.
 

Es wurden alle Notwendigkeiten geregelt, die Schiffe sollten an der Insel zeitgleich anlegen, Shanks würde die Bewohner beruhigen und vorab klären, dass die Whitebeardpiraten aus friedlichen Gründen dort waren. Ebenso bestand die Frage, ob sie bei ihrer Suche Hilfe benötigten, doch lehnte der alte Hüne dies ab. Sie gaben sich ein Zeitlimit von einer Woche, wenn sie bis dahin nicht aufgetaucht war, würden die Piraten ohne sie weiterziehen. Whitebeard war sich sicher, dass sie dort sein würde, wenn sie den Sturm überlebt hatte, es konnte keine andere Möglichkeit geben und wenn sie innerhalb dieser Woche nicht dort war, bestand auch keine Hoffnung, dass sie überlebt hatte.
 

Shanks dachte derweil, dass er auf dieser Insel bald seine Tochter wiedersehen würde, wenn sie von der Fischmenscheninsel in die Neue Welt kam, würde sie sicherlich dort sein. Dass die Piraten allerdings ein und die selbe Person suchten, war keinem von ihnen bewusst.
 

Aus der Ferne erkannte man am Horizont bereits die zwei Schiffe, die auf die Insel zufuhren. Immer deutlicher erkannte man die Umrisse des riesigen Walkopfes, einige Inselbewohner riefen bereits panisch, dass ein anderer Kaiser auf den Weg zu ihnen war. Sie atmeten erleichtert auf, als sie im Schatten der Moby Dick das Schiff der Rothaarpiraten sahen. Dennoch fragten sie sich, was Whitebeard bei ihnen wollte.
 

Nachdem die Schiffe vor Anker gelegt hatten, sammelten sich beide Crews am Steg, Shanks sprach nochmals deutlich: „Ihr habt eine Woche Zeit, wenn ihr sie bis dahin nicht gefunden habt, müsst ihr ohne sie weiter. Und lasst die Bewohner in Ruhe!“, der Rothaarige verschwand in Richtung Dorf, auf der Suche nach dem Bürgermeister. Er wollte Bescheid geben, dass für einige Tage die Whitebeardpiraten auf der Insel waren, ebenfalls wollte er sich erkundigen, ob noch weitere Leute an der Insel angelegt hatten.
 

Ich hörte eine Stimme aus der Ferne, sie rief nach etwas, wieso klang sie so hysterisch? Es war die Stimme eines Mannes, wer war er? Ich versuchte meine Gedanken zu sammeln, doch brummte mein Schädel, als wäre ich mit rasender Geschwindigkeit gegen eine Wand geknallt, was war nochmal passiert?
 

Ich dachte an das Letzte, woran ich mich erinnern konnte. Ich hatte einen Mann gesehen, er hatte so rote Haare und ebenso schwarze Augen wie ich. War er etwa mein Vater? Ich dachte weiter zurück und mir fiel ein, dass wir in der Neuen Welt aufgetaucht waren, direkt in ein Gewitter hinein. Ich war über die Reling ins Wasser gefallen und dann..? Und dann...?!
 

Ich versuchte meine Augen zu öffnen, doch es klappte nicht. Mein Körper gehorchte mir nicht. Der Versuch meine Arme und Beine zu bewegen, scheiterte kläglich. Es war, als wäre ich vollständig aus Blei. Ich hörte Schritte. Es klang, als würde jemand auf Sand laufen. „Ob sie noch lebt?“, fragte die fremde Stimme, ich spürte warme Finger an meinem Handgelenk und hörte, wie der Mann scharf die Luft einzog „Sie lebt noch.“
 

Ich wollte etwas sagen, fragen wo ich war, doch nichts passierte. Kein Wort verließ meine Lippen, meine Augen öffneten sich keinen Millimeter, keinen Zentimeter rührte sich mein Körper, völlig entkräftet war ich im Irgendwo. Ich wollte etwas sagen, irgendetwas, doch nichts. Ich spürte wie mich jemand hochhob, ich verlor die Orientierung und meine Schulter fing an zu schmerzen. Meine Arme baumelten leblos herab, man hatte mich über eine Schulter geworfen und war losgelaufen. Kopfüber hing ich dort, spürte das Stechen der Schulter in meinem Bauch, das starke Pochen meiner eigenen Schulter, das Blut lief in meinen Kopf und ich spürte, wie sich die absolute Dunkelheit wieder breitmachte.
 

Der junge Mann lief mit dem Mädchen über die Schulter geworfen zu einem kleinen Häuschen nicht weit entfernt von dem Strand. Er hatte das Schwert, welches an der Hüfte des Mädchens gebunden war, mitgenommen. Üblicherweise besuchte er die alte Dame am Dorfrand, auf seinem Weg dorthin, hatte er das Mädchen gesehen. Ihre Haare waren feuerrot und wirr, ihre Haut war völlig blass und unter den Augen waren dunkle Ringe zu sehen. Als er sie aus der Ferne gesehen hatte, dachte er wirklich, sie wäre tot, doch hatte sie immer noch einen schwachen Puls.
 

Sein Weg führte zu der alten Frau, er fragte sich dennoch, wer dieses Mädchen war und was passiert war, dass sie so leblos am Strand landete. Das Häuschen war bereits in Sichtweite, die Dame saß wie üblich jeden Morgen vor ihrem Haus im Garten und wartete auf ihn, um gemeinsam zu frühstücken. Als sie ihn gesehen hatte, war sie aufgestanden und wollte ihm winken, doch hielt sie inne, als sie das rothaarige Mädchen auf seiner Schulter sah.
 

Er blieb vor ihr stehen und begrüßte sie: „Morgen Trudy, kannst du dich um sie kümmern?“, er fragte mit solch einer Gelassenheit, dass man kaum glauben konnte, dass er dort ein bewusstloses Mädchen mit sich trug. Die Oma war verblüfft und geschockt zugleich und starrte den jungen Mann mit offenem Mund an. Dieser hob fragend seine Augenbrauen: „Du warst doch früher Krankenschwester, kannst du dich nicht um sie kümmern? Ich hab nämlich ziemlichen Hunger“, ihr Mund war noch immer geöffnet, doch verließ kein Ton die Lippen der ehemaligen Krankenschwester.
 

Seufzend trat der Mann in das winzige Häuschen und legte die Rothaarige auf das grüne Sofa, das Schwert legte er auf den Tisch nebendran. Sie hatte sich mittlerweile gefasst und war ihm gefolgt, ihre Stimme hatte sie wiedergefunden: „Timmi.. Wer ist sie?“, dieser befand sich in der Küche und füllte ein Glas mit Wasser. „Keine Ahnung, hab sie auf dem Weg hier her am Strand gesehen. Dachte erst sie ist tot, aber sie hat noch Puls“, die inzwischen Weißhaarige trat näher zum Sofa.
 

Sie betrachtete das Mädchen, sie war so unglaublich blass, die strahlendroten Haare klebten ihr nass im Gesicht. Trudy berührte die Rothaarige am Handgelenk und spürte ihren ganz schwachen, aber regelmäßigen Puls. Die Haut des Mädchens war eiskalt, die alte Dame begab sich zum Schrank und kramte einige Decken hervor, für Erste hieß es, das Mädchen aufzuwärmen, den Kreislauf zu stabilisieren und sie dann zu Bewusstsein kriegen.
 

„Könntest du sie bitte in mein Bett legen?“, Timmi nickte, kam zu ihr, schob seine Arme unter ihre Schulterblätter und Kniekehlen und brachte die Rothaarige in das Schlafzimmer der Alten. Er betrachtete das Mädchen genaustens, doch kannte er ihr Gesicht nicht. Als sein Magen knurrte, schickte Trudy ihn raus, sie wollte sich in Ruhe um das Mädchen kümmern.
 

Nach einer Weile kam sie wieder heraus und setzte sich zu dem Blonden an den Tisch. Sie hatte sich um die Verletzungen der Rothaarigen gekümmert, die Schulter verbunden und sie in unzählige Decken gepackt. In der Zwischenzeit hatte sich der Blonde über die Brötchen hergemacht, übrig waren noch zwei Stück.
 

Entschuldigend sah er die alte Frau an, sie winkte allerdings nur ab. Sollte der Knabe doch essen, schließlich half er ihr regelmäßig, wenn sie Probleme hatte. Neugierig fragte Timmi: „Kommt sie durch?“, die Oma schmierte sich derweil ein Brötchen „Ja, sie hat einige Verletzungen, aber mit viel Ruhe wird sie bald wieder fit sein“, „Gut“, erwiderte der Blonde und dann herrschte eine Zeit lang Ruhe.
 

Dem jungen Mann fiel wieder ein, was erzählen wollte: „Ach ja, Shanks ist wieder da und hat jemanden dabei“, Trudy biss in ihr Brötchen und sah ihren Gegenüber fragend an, er sollte weitersprechen. Ehrfürchtig sagte er: „Es ist Whitebeard“, die Frau hatte sich verschluckt und fing an zu husten. Schnell hatte sie sich wieder zusammengerissen „Whitebeard? Was will er hier?“, beschämt blickte der Blonde zur Seite und kratzte sich am Hinterkopf „Weiß nicht, hab nicht so genau zugehört“, die Weißhaarige blickte den Jungen etwas grimmig an, war ja klar, dass er eine so wichtige Information vergessen würde. „Aber!“, sagte er und grinste sie an „Er wird in einer Woche wieder weg sein“, Trudy rollte mit den Augen, diese Information war nicht wirklich brauchbar.
 

Auf der Insel Lilsol war derweil Abend geworden, die Whitebeardpiraten hatten einen Großteil des Strandes abgesucht, doch war von der Rothaarigen keine Spur zu finden, nichts was darauf hinwies, dass sie noch am Leben war. Ein Teil der Crew saß in einer Bar und ließ den Tag halbwegs erträglich ausklingen, doch selbst der Rausch des Alkohols verbesserte ihre Lage nicht.
 

Ein blonder Mann betrat die Bar und lief geradewegs auf den Tresen zu, freundlich wurde er von dem Barchef begrüßt „Ach Timmi, dachte schon, du kommst heute gar nicht mehr“, dieser zwinkerte nur „Du kennst mich doch, wenn der Alkohol ruft..“, vor ihm wurde ein Krug abgestellt, er trank freudig einen Schluck und grinste: „Und außerdem musste ich doch noch Trudy helfen“, sein Gegenüber, der Barchef, nickte verstehend.
 

Als sich der Blonde in der Bar umblickte, sah er einige fremde Gesichter, es waren die Piraten, die meisten davon wirkten eher bedrückt. Dennoch sah man bei vielen von ihnen den Jolly Roger ihrer Bande, die weiße Mondsichel als Bart war ziemlich deutlich zu erkennen. Das waren die Männer der Whitebeardpiraten. Ob er sie fragen könnte, weshalb sie hier waren? Wäre ziemlich interessant zu wissen, was sie auf der Insel eines anderen Kaisers zu suchen hatten.
 

Mit samt seinem Krug erhob sich der Blonde vom Hocker und lief selbstsicher zu den Piraten, an ihrem Tisch blieb er stehen: „Erzählt mal Jungs, was macht ihr hier eigentlich?“ Einer von ihnen, seine blonden Haare standen wirr in sämtliche Richtungen ab und die Form glich ziemlich stark einer Ananas, erhob sich und sah den Neuankömmling grimmig an „Das geht dich nichts an Junge, verschwinde lieber.“ Doch ließ sich Timmi nicht beirren und grinste den Piraten an. Die Crew durfte hier keinen Unfug anstellen, soviel hatte er sich noch gemerkt. Was würde wohl passieren, wenn sie sich nicht daran halten würden? Würde Shanks etwa einen Krieg anfangen, nur weil er etwas provozieren musste?
 

Timmi setzte nach: „Wenn ich es aber wissen will?“, der Pirat stand noch immer und sagte erneut: „Wirst du wohl im Unwissen sterben müssen“ und setzte sich damit wieder auf seinen Platz. Dass Timmi dort mit dem ersten Kommandanten und auch Vizen der Whitebeardpiraten sprach, wusste er nicht, aber es hätte ihn wahrscheinlich auch nicht gehemmt zu fragen, schließlich stand diese Insel und somit auch er unter dem Schutz der Rothaarpiraten. Wieder versuchte er es: „Komm schon Ananaskopf, was wollt ihr hier?“, Marcos Augen verzogen sich zu Schlitzen.
 

Am liebsten hätte er diesen frechen Bengel durch die Wand nach draußen befördert, nur war es ihnen untersagt die Inselbewohner zu schädigen. Doch dieser Junge bettelte ja geradezu danach, der Vize musste sich ziemlich zusammenreißen. Ein anderer Mann erhob sich von dem Tisch und trat zum Blonden „Es wäre wirklich besser, du verschwindest“, seine Stimme war ruhig und gefasst.
 

„Was passiert denn, wenn nicht?“, er provozierte weiterhin und versuchte diese unwichtige Information zu erhalten. Eine Stimme hinter ihm drang zu ihm „Wenn du nicht freiwillig gehst, kann ich dir gern helfen“, Timmi wollte gerade einen weiteren Spruch ablassen, doch blieb er stumm, als er gesehen hatte, wer gesprochen hatte.
 

Niemand anderes als der Rote Shanks stand hinter ihm und blickte ihn ernst an, der Blonde musste schwer schlucken. „Ihr steht zwar unter meinem Schutz, doch solltest du mit den Konsequenzen deines eigenen Handelns zurecht kommen“, Tim war ganz anders zumute. Seine Überlegenheit und all sein Mut war völlig dahin, am liebsten wollte er nur so schnell wie möglich verschwinden. „Du gehst jetzt am besten.. und grüß Trudy von mir“ sagte der Rothaarige wieder etwas gelassener mit einem Lächeln im Gesicht. Timmi nickte nur und verließ unverzüglich die Bar, er lief einige Straßen weiter und blieb stehen. Er wollte fluchen, was hatte er da eigentlich gerade gemacht? Die Crew eines Kaisers provoziert und dann noch die Aufmerksamkeit eines anderen Kaisers auf sich gezogen? Wie blöd musste man eigentlich sein.. Auf direktem Wege begab sich der Blonde in seine Wohnung, für die kommenden Tage hieß es 'Bleib von den Piraten fern.'
 

Immer wieder dieses Bild.. Wer war dieser Mann? Es konnte doch unmöglich mein Vater sein, oder? Dieses Lächeln, diese Haare, diese Augen.. Ich versuchte mich zu erinnern, versuchte das Bild dieses Mannes meinen Erinnerungen zuzuordnen, doch es passte nicht. Das Einzige, woran ich mich erinnern konnte, war Zigarettenqualm, aber was hatte der damit zu tun? Und wieder huschte das Bild des Rothaarigen durch meinen Kopf, ich wurde das Gefühl nicht los, dass es mein Vater war.
 

Schien doch nur logisch, oder? Und wo war ich inzwischen eigentlich? Lebe ich überhaupt noch? Am liebsten wollte ich seufzen, doch würde mein Körper eh nicht reagieren. Jegliche Regungen, die ich versuchte zu tätigen, scheiterten. Ich hörte ein dumpfes Geräusch und daraufhin ein Fluchen. Es war keine bekannte Stimme und auch nicht die, die ich das letzte Mal gehört hatte. Diesmal war es eine Frau, ganz eindeutig. Ich hörte das Knipsen eines umgelegten Lichtschalters, weitere Schritte waren zu hören und dann das Geräusch, als würde jemand etwas auf einen Tisch abstellen.
 

Ich spürte eine warme Hand auf meiner Stirn und Sekunden später einen kühlen Lappen „Hoffentlich wachst du bald auf“, sagte die Frau, ihre Stimme klang so sanft und beruhigend. Etwas stach in meine Schulter und ein warmes Gefühl breitete sich von dort aus. Es war angenehm und meine Gedanken wurden immer schwummriger, bis ich wieder ins Nichts abdriftete.
 

„Was ist nur mit dir passiert Kleines..“, sagte Trudy und betrachtete die Rothaarige. Sie sah so jung aus, was war geschehen, dass sie in dieser Situation war? Wer war dieses Mädchen? Die Frau hatte ebenfalls das Schwert gesehen und auch begutachtet. Sie hatte zwar selbst keine große Ahnung davon, doch sah die Klinge wirklich tadellos aus, einige Gebrauchsspuren waren dennoch zu sehen.
 

War die Kleine etwa eine Piratin? Unmöglich, wie alt konnte sie sein? Ebenfalls musste sie an Timmi denken, er hatte erzählt, dass Whitebeard auf der Insel war. Allein der Name ließ ihr einen eiskalten Schauer den Rücken hinunterlaufen. Er war eine Legende, nur er war ein ehrwürdiger Gegner für Roger und das sollte schon einiges heißen. Dass sich dieser Mann nun auf der Insel befand, war der Alten gar nicht recht. Gut, dass es schließlich nur eine Woche war. Was er hier wollte, spielte absolut keine Rolle, solange er die Insel bald wieder verlassen würde.



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