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Christmas Star

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Christmas Star

Wisst ihr was? Ich wusste gar nicht mehr, dass diese Story auf meinem PC schlummerte. Jetzt habe ich sie wiederentdeckt und bin total happy. Ich liebe diese Story! ^^ Also habe ich mich an die Arbeit gemacht, sie noch mal durchgeackert, und siehe da: Fertig und bereit, sie euch an den Adventskranz zu heften!

Aber Vorsicht! Ich muss euch jetzt schon vorwarnen: Euch werden die Zuckerstangen nur so um die Ohren fliegen! Sie werden euch von dicken Zuckerwatteengeln dargereicht, die euch mit dem feinsten Zuckerstaub bestreuen und ihr könnt gar nichts dagegen machen. xD

Was ich damit sagen will: Warnung! Die Story ist purer Zucker und die Autorin hat zu viel Spritzgebäck genascht. :-S

Trotz meiner Beklopptheit, wüsche ich euch viel Spaß mit meiner Adventsgeschichte über einen ganz besonderen Weihnachtsstern. ^^"
 

Leider notwendig zu erwähnen: Alle Rechte meiner Texte liegen allein bei mir. Meine Texte, mein Eigentum. Unerlaubte Veröffentlichungen, auch nur auszugsweise, auf anderen Plattformen oder Onlineshops sind verboten, und das mache ich Text-Dieben auch rechtlich begreiflich, falls es sein muss.

Also? Klauen is nicht. Und wie ich kürzlich erfahren habe, haben meine lieben Leser ihre Augen überall und berichten mir jeden dreisten Text-Diebstahl.

Auch ich werde in Zukunft besser aufpassen und genauer hinsehen, was einem auf digitalem Wege angeboten wird.
 

In diesem Sinne wünsche ich euch trotzdem viel Spaß beim Lesen.

Eure Fara
 


 

Christmas Star
 

Nervös stehe ich vor meinem Badezimmerspiegel. Mehr als skeptisch beäuge ich meine eben so aufwendig gestylten blonden Haare. Heute müssen sie einfach perfekt sitzen! Ich drehe und wende meinen Kopf, damit ich auch jedes noch so querschießende Härchen finde.

Die linke Seite fällt mir locker ins Gesicht, die rechte ist so kurz rasiert, dass ich eine Mütze brauche, damit ich mir draußen im Winterwetter keine Verkühlungen zuziehe. Meine Haare sitzen! Wache, grüne Augen blicken mir erleichtert entgegen. Alles in allem bin ich recht zufrieden mit mir, aber heute muss ich einfach perfekt aussehen! Unter allen Umständen.

Ob ich mich schminken soll? Oder lieber doch nicht? Vielleicht nur ein wenig Kajal, meine gesamte Familie wird schließlich da sein. Also lieber etwas dezenter auftreten, obwohl jeder weiß, dass ich eben so bin wie ich bin. Genau wie die Familie Blair, unsere Nachbarn seit ich denken kann und mit denen wir auch schon ewig eng befreundet sind, kennen mich besser als so manch anderer. Mit ihnen feiern wir jedes Jahr gemeinsam Weihnachten. So auch heute.

Eigentlich kein Grund stundenlang vor dem Spiegel herumzugrübeln und mein Erscheinungsbild zu hinterfragen. War es noch nie. Doch dieses Jahr ist alles anders. Dieses Jahr kommt jemand ganz besonderes zu Besuch, jemand, den ich seit drei Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen habe. Mein bester Freund seit Kindheitstagen: Travis Blair.

Sofort legt sich ein Lächeln auf meine Lippen und mein Spiegelbild blickt mir aufgeregt entgegen. Mein Held Travis, der mich immer in der Schule beschützt hat, mit dem ich die aufregendsten Sommer meines Lebens verbracht habe. Travis mit dem schwarzen vollen Haar, den strahlend braunen Augen und dem einnehmensten und ansteckensten Lachen, das ich jemals gehört habe. Der Travis, in den ich seit Ewigkeiten heimlich verliebt bin, kommt endlich wieder nach Hause zu seiner Familie und somit auch zu mir.

Es könnte alles so schön sein, aber das Problem an dem Ganzen ist, dass er um meine Gefühle nicht Bescheid weiß. Travis ahnt wahrscheinlich noch nicht mal, dass ich mehr für ihn empfinde, als bloße Freundschaft. Für ihn war und bin ich 'nur' sein guter Kumpel, der kleine, blonde Nachbarsjunge, der eine Klasse unter ihm auf unsere kleine Schule ging, und den er immer aus der Patsche helfen musste.

Genau deshalb bin ich total aufgeregt auf unser Wiedersehen, weil ich nicht weiß, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll, und die drei Jahre, in denen er unterwegs war, machen es mir auch nicht leichter.

Bestimmt hat er sich in dieser langen Zeit extrem verändert, was auch kein Wunder wäre, bei dem Leben, das er nun führt. Ich habe mich wahrscheinlich auch verändert, auch wenn es mir nicht aufgefallen ist. Ich habe das ungute Gefühl, dass diese drei Jahre wie ein großer Graben zwischen uns liegen. Das spüre ich fast überdeutlich. Noch viel erschwerender kommt jedoch hinzu, dass er einen Freund hat. Na klar hat er einen! Mein gutaussehender, berühmter Trav, wie ich ihn nenne, hat einen Freund, der obendrein noch total niedlich ist, natürlich nur von einer nicht gefühlstechnischen Lage aus gesehen, sprich von jemanden, der nicht bis über beide Ohren in Trav verknallt ist.

Aber was verwundert es mich? Es war nur eine Frage der Zeit, dass ein anderer auf ihn aufmerksam wurde und Trav auch auf ihn. Trotzdem tat es verdammt weh dies zu erfahren. Mir ist dabei fast das Herz zerbrochen.

Eines Morgens hielt mir meine Ma die Zeitung vor die Nase. "Lies mal! Über Travis steht wieder etwas in der Presse." 'Travis Blair frisch verliebt! Wer ist der Mann an seiner Seite?', stand dort in riesigen Buchstaben. Mir kam das Frühstück hoch und ich musste mich zwingen, es unten zu behalten. Dabei hatte ich mir so ein Loch in den Bauch gefreut, als er sich outete. Ich wusste es schon vorher, klar. Doch ich freute mich so für ihn, dass er endlich dieses große Geheimnis nicht mehr vor der Öffentlichkeit verbergen wollte, beziehungsweise musste. Und dann kam das Unvermeidliche. Trav hatte jemanden gefunden mit dem er bereit war sein Leben zu teilen.

"Wer will auch mich, wenn er einen gutaussehenden Schauspieler haben kann?", frage ich mein Spiegelbild.

Jerome Higgends ist ein junger, aufstrebender Stern am Filmhimmel und geht mittlerweile in hollywoods feiner Gesellschaft ein und aus. Wie kann ich dagegen ankommen? 'Ob Trav ihn heute mitbringt?' "Hoffentlich nicht", antworte ich mir selbst. Ich könnte es nicht ertragen, wenn die zwei mit uns die Feiertage verbringen würden. Allein die Vorstellung, Trav und er zusammen in Travs schmalen Jugendbett ...

"Cody?! Wir wollen los!" Meine Mutter rettet mich aus weiteren höchst unschönen und farbenfrohen Bildern von Trav und seiner Flamme, die mein Hirn zu fluten drohen.

"Ich bin gleich fertig Ma!" In meinem Bauch rumpelt es gewaltig. "Wie schlimm kann es schon werden?" Spiegel-Cody sieht mich wenig optimistisch an.
 

***
 

"Hallo ihr drei! Frohe Weihnachten alle zusammen!" Amber, Travs Mutter, begrüßt uns herzlich, als wir vor ihrem hübsch geschmückten Haus stehen. "Ihr kommt mir gerade recht." Meine Mutter und ich werden mit in die Küche gezerrt. "Cody? Kartoffeln schälen!"

Ich grinse lahm. "Wie jedes Jahr. Was wäre Weihnachten ohne Kartoffeln schälen?"

"Genau!", lacht Amber und reicht mir ein Küchenmesser. Auch das ist Tradition. Jeder hilft mit. Ma packt den zuvor vorbereiteten Nachtisch aus.

"Ist Travis schon angekommen?" Gespannt spitze ich die Ohren. Wie gut das meine Ma so neugierig ist.

"Nein. Julius holt ihn gerade vom Flughafen ab. Könnte also noch etwas dauern bei dem Schneegestöber da draußen." Er ist noch nicht da. Das Wort 'Galgenfrist' blinkt vor meinem geistigen Auge auf. Mir bleibt also noch etwas Zeit. Zeit für was genau, weiß ich zwar auch nicht, aber ich bin irgendwie erleichtert. Das Treffen zögert sich noch ein paar Stunden hinaus.

So sehr ich ihn auch wiedersehen will, so sehr Angst habe ich davor. Was wenn er mich ignoriert? Was wenn er wirklich seinen Freund dabei hat und ständig mit ihm vor meiner Nase herumturtelt? Mein Magen krampft sich bei der Vorstellung zusammen. Zum wiederholten Male.

"Cody?!"

"Ja?"

"Träumst du?" Amber klopft mir leicht gegen die Stirn. "Die Kartoffeln reichen. Du kannst Kathy beim Tischdecken helfen."

"Okay." Reiß dich zusammen Cody!
 

Kathy ist Travs kleine Schwester. Früher wollte sie immer mit uns zusammen spielen und nervte ganz schön. Jetzt verstehen wir uns viel besser. Sie erzählt mir immer von Trav und was er gerade so treibt.

"Habt ihr den gar keinen Kontakt mehr?", fragte sie mich damals. Das war ungefähr ein Jahr nach seinem riesen Erfolg in dieser Musikshow.

"Nicht wirklich. Er hat so viel zu tun. Da mag ich ihn nicht stören."

"So ein Unsinn! Er fragt mich ständig nach dir aus."

"Ach wirklich?" Mein Herzschlag setzte für einige Sekunden aus.

"Klar! Wegen dir ist er doch erst soweit gekommen." Das stimmte.

Ich war derjenige, der Trav dazu überredet hatte, bei dieser Show mitzumachen. Ich liebe seine Stimme schon seitdem ich sie das erste Mal vernehmen durfte, und bekomme immer noch eine Gänsehaut, wenn ich ihn singen höre. Ich war damals mit ihm gemeinsam zu dieser Show gefahren. Hab Händchen gehalten und ihm Mut gemacht. "Du schaffst das. Deine Stimme wird sie weghauen."

"Meinst du?" Er war so nervös gewesen.

"Das meine ich! Sonst hätte ich dich nicht mit hier hergeschleppt." Ich lächelte ihn an, um ihm Mut zu machen und zog ihn fest in meine Arme. "Du packst das."

"Okay."

Ich sehe ihn noch heute vor mir, wie er sich total nervös von mir abwandte und auf die Bühne zulief. Ich blieb hinter der Bühne zurück und drückte ihm die Daumen so fest ich konnte. Und wie vorhergesagt: Travis Blair eroberte sie alle im Sturm. Manchmal denke ich, hätte ich ihn nur nicht dazu überredet. Dann würden wir noch zusammen hier sein. Und dann bekomme ich sofort ein schlechtes Gewissen. Trav liebt seinen Job. Er liebt es zu singen. Wie könnte ich von ihm verlangen, dies aufzugeben, nur weil ich mich nicht traue, ihm meine wahren Gefühle zu offenbaren. Und schlussendlich würde es mir auch nichts bringen. Ob er nun hier ist, oder in der weiten großen Welt herumgondelt, ich werde niemals den Mut dazu finden, ihm meine Liebe zu gestehen. Außerdem ist alles Grübeln sowieso für die Katz. Mein Trav hat seinen tollen Jerome.
 

"Was ist den los? Du siehst aus wie ein Trauerklos. Und dabei dachte ich, dass Travis' Besuch für dich eins der größten Weihnachtsgeschenke überhaupt ist."

"Ist es auch", antworte ich Kathy.

"Aber?"

"Nichts aber."

"Veralber mich nicht. Du siehst so traurig aus, wie an dem Tag, als Travis mit gepackten Koffern vor deiner Tür stand, um sich bei dir zu verabschieden."

"Erinnere mich nur nicht daran", bitte ich sie.

"Ach Cody!" Sie seufzt und legt mir eine Hand auf die Schulter. "Heute ist Weihnachten und Travis kommt uns endlich besuchen. Nun freue dich doch mal."

Ich probiere ein Lächeln. "Tu ich doch. Es ist nur so lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben."

"Warst du denn nicht auf einigen Konzerten von ihm?"

"Doch."

"Und da habt ihr euch nicht getroffen?"

"Nein."

"Oh. Wie das?"

"Die Security ließ mich nicht zu ihm. Die dachten, ich sei ein aufdringlicher Fan." Mir entkommt ein sarkastischer Laut.

"Wirklich? Du Dussel hättest Travis doch bloß anrufen müssen."

"Vielleicht."

"Du bist echt eine Banane!", lacht Kathy und drückt mir einen Stapel Servietten in die Hand. "Einmal falten bitte."

So ganz kann ich es auch nicht verstehen, weshalb wir uns so arg aus den Augen verloren haben. Zwar telefonierten wir die erste Zeit häufiger miteinander, doch das wurde auch immer weniger. Was eigentlich fast nur an mir lag. Ich ertrug seine Stimme nicht mehr. Ich ertrug es nicht, dass er so weit weg war und ich nur dieses dämliche Plastikteil hatte, um mit ihm zu reden. Ich wollte ihn sehen und anfassen, ihm persönlich sagen, wie es mir gerade ging, was alles in meinem Leben los war. Aber das konnte ich nicht.

Und als ich endlich in seiner Nähe war, auf seinen Konzerten, da kam er mir noch viel weiter entfernt vor, als die ganzen Momente zuvor. Er war so nah, und trotzdem so weit weg. Dort oben auf der großen Bühne, die kreischenden Fans um mich herum. Das war fast zu viel für mich, und als mich dann diese Security nicht zu ihm lassen wollte, da gab ich auf. Ich sah ein, dass er mittlerweile ein komplett anderes Leben führte als damals. Ich passte nicht mehr dort hinein.

Und wie man sieht, sollte ich recht behalten. Der Sänger und der Hollywoodstar. Ein schönes Pärchen. Oder?
 

***
 

Der Baum leuchtet, die Kerzen auf dem Tisch flackern und ich habe einen Schwips. Zu viel Champagner. Besonders wenn man, wie ich, nichts verträgt, schlägt der Alkohol erbarmungslos zu.

"Langsam müssten sie aber mal kommen", meint Amber und starrt auf ihre Armbanduhr. "Das Essen ist bald ungenießbar."

"Dann lasst uns doch schon mal anfangen", schlägt mein Vater vor.

"Ist vielleicht besser." Amber steht auf und ist auf den Weg in die Küche, da blitzen Scheinwerfer auf. "Da sind sie ja!" Sofort sind alle auf den Beinen.

Ich schlucke hart. 'Trav ist gleich da.' Mit weichen Knien komme auch ich auf die Beine und laufe dem aufgeregten Haufen hinterher. Wobei ich glaube, nein ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner von ihnen so aufgeregt ist wie ich, auch wenn man es mir nicht so sehr ansieht, wie ihnen.

Hinter dem Pulk bestehend aus meiner und Travs Familie, bleibe ich stehen, sehe zu, wie die Tür aufgeht und Travs Vater mit einem Stapel an Koffern und Taschen ins Haus gestolpert kommt. Schnee weht dabei in den Flur. "Was für ein Wetter! Die ganze Interstate war dicht", schnauft er und schiebt sich und die Koffer zur Seite.

Mein Blick wandert wieder zur offenen Tür. Ein schmaler, aber dennoch kräftiger Kerl mit schwarzen Haaren, in nicht gerade winterlich anmutender Kleidung und perfekt gestylt, steht darin. Er strahlt übers ganze Gesicht und lässt seine Tasche ungeachtet zu Boden fallen. Dicke Schneeflocken glitzern auf seinen Haaren. Mein Herz rast. Da steht er! Mein Trav! Nur wenige Schritte weit entfernt.

"Willkommen daheim!" Amber zieht ihren Sohn an sich und verpasst ihm einige feuchte Küsse auf Wange und Stirn.

"Frohe Weihnachten Ma." Seine Stimme bringt meine Knie zum Zittern. Und das ausgerechnet, wo ich sowieso schon einen verdammt unsicheren Stand habe.
 

Die Willkommens-Arie zieht sich fort. Jeder wird fest umarmt, geknuddelt und begutachtet. Bis auf mich. Ich stehe immer noch unbewegt an anderen Ende der Begrüßungsschlange und warte nervös ab.

Mir rutscht fast das Herz in die Hose, als Trav mich schließlich entdeckt. Wir schauen uns an. Dann schenkt er mir ein strahlendes Lächeln und kommt auf mich zu. Meine Füße bewegen sich von ganz allein (kann mich gar nicht daran erinnern, ihnen den Befehl zum Laufen gegeben zu haben), und komme ihm entgegen.

Die folgende Umarmung löst praktisch alles bei mir. Ich klammere mich in seine Jacke und drücke mein Gesicht in seinen dicken Wollschal. "Cody", höre ich ihn flüstern. "Mensch habe ich dich vermisst."

Ich würde ihm gern dasselbe sagen, doch ich bekomme keinen Ton heraus. Deshalb nicke ich einfach nur und kämpfe weiter gegen meine Gefühle an. Das diese jetzt so dermaßen über mich hereinbrechen, hätte ich nie für möglich gehalten. 'Wie habe ich das nur all die Zeit über ausgehalten?', frage ich mich und habe jetzt schon Angst davor, ihn wieder gehen zu lassen.

"Wir sollten mit dem Essen anfangen. Die Gans ist bestimmt schon Grillkohle." Lautes Lachen und laute Schritte in unsere Richtung. Gezwungenermaßen löse ich mich von Trav und setze ein Lächeln auf. "Willkommen zurück." Endlich bekomme ich auch mal einen Ton heraus.

Travs grün-braune Augen strahlen immer noch. "Ich mache mich erstmal etwas frisch. Fangt ruhig schon mal an." Und weg ist er.

Ich stehe noch immer etwas belämmert da und schaue in die Richtung, in der er verschwunden ist. "Ich hab dich auch vermisst. Mehr als du glaubst", flüstere ich und gehe zu den anderen ins Wohnzimmer.

Erst jetzt bemerke ich erleichtert, dass Jerome nicht mitgekommen ist. 'Wenigstens etwas.' Vielleicht wird Weihnachten ja doch noch wie früher.
 

***
 

"Ich habe ganz vergessen, wie kalt es in Minnesota werden kann."

"Man sieht es. Mit deinen dünnen Klamotten ist es auch kein Wunder, dass du frierst", antwortet Kathy ihrem Bruder.

"In Kalifornien ist es eben immer warm. Da vergisst man diese Kälte hier ganz gerne mal."

"Da wird man ja neidisch! Das nächste Jahr feiern wir in Kalifornien."

Alle unterhalten sich prächtig. Warum auch nicht? Es ist genau wie früher. Bis auf eine Sache. Und die bin ich. Ich kann mich einfach nicht in eins der Gespräche einklinken.

Wie bestellt und nicht abgeholt sitze ich vor meinem Teller und stochere im Essen herum. Was soll ich auch groß sagen? Mit dem Wetter in Kalifornien kenne ich mich nicht aus. Und auch von dem ganzen anderen Kram, den Trav so erzählt, habe ich null Peilung. Ich kenne mich nicht mit Prominenten aus, habe keinen Schimmer, wer gerade mit wem zusammen ist, und will es auch gar nicht wissen. Meine Ma hört gespannt zu. Sie liebt solchen Tratsch, und Trav sitzt bekanntermaßen direkt an der Quelle. Sie hängt an seinen Lippen, genau wie die anderen.

Des Zuhörens überdrüssig, schenke ich mir noch etwas Wein nach, den Travs Vater nach dem Begrüßungschampagner geöffnet hat. Ich sollte damit aufpassen, tue es aber nicht.

"Und was machst du so? ... Cody?"

"Ich?" Erschrocken schaue ich auf. Travs Augen sind direkt auf mich gerichtet. "Ahm ... Ich arbeite als Laborpraktikant an der Uni."

"Hab ich schon mitbekommen. Ich meinte eigentlich, was du sonst so noch machst. Wie geht es dir?"

'Mir geht es scheiße ohne dich! Ich habe nicht nur meinen besten Freund verloren, sondern auch noch meine große Liebe.' Laut sage ich: "Mir geht's ganz gut. Ich spiele noch Basketball. Ach! Und Nancy hat sich verlobt und ist schwanger. Von Clark." Ja, so ist mein Leben. Meist leben es mir die anderen vor, während ich den langweiligen Trott, ohne Aufsicht auf eine glückliche Beziehung, eines Vorstadtlebens genieße.

"Ich hab schon immer gesagt, dass die beiden zusammen kommen", lacht Trav. "Und du? Hast du jemanden?"

Ein großes Stück Kartoffel landet in meinem Mund und ich schüttle nur den Kopf. Dabei schaue ich Trav noch nicht mal an, möchte das Thema einfach nur totschweigen.

Zu meinem Glück plappert meine Ma wieder drauf los, und befragt Trav nach irgendeiner Prominenten, deren Name mir überhaupt nichts sagt. Womit ich wieder aus der Schusslinie des allgemeinen Interesses bin.
 

Immer noch vor mich hin grübelnd, nippe ich an meinem Wein. Trav wollte also wissen, ob ich jemanden habe. Bevor ich da jetzt irgendetwas hineininterpretiere, vergesse ich das am besten wieder. Man macht sich keine unnötigen Gedanken um Dinge, die unmöglich eine Bedeutung haben. Trav wollte sicher nur nett sein. Was sonst auch sonst? ... Wein! Ich brauche noch mehr Wein!

"Travis? Cody? Wisst ihr noch, wie ihr immer zusammen am Klavier Weihnachtslieder gespielt habt?", fragt Kathy euphorisch. "Wie wäre es?"

Mein Weinglas leert sich auf einen Zug. Das ist nicht gut! Das ist gar nicht gut!

Trav findet die Idee sichtlich besser als ich. "Oh ja! Was meinst du Cody? Nach dem Essen? Wir zwei am Klavier?"

"Ich weiß gar nicht, ob ich noch spielen kann", versuche ich mich rauszureden.

"So was verlernt man nicht. Außerdem hast du ja noch mich. Ich passe schon auf, dass du keine falschen Töne spielst." Trav lacht vergnügt. Unter anderen Umständen hätte ich sein ansteckendes Lachen erwidert.

"Na gut", willige ich ein. Ich kann ihm einfach nichts abschlagen. "Aber erst nach dem Essen." Trav ahnt ja nicht, dass gerade er der Grund dafür ist, falls mir tatsächlich ein schiefer Ton entfleucht.

Vielleicht kann ich das Essen ja etwas hinauszögern. Oder ich ersticke an einem Stück Gans. Oder ich springe über den Tisch, schnappe mir Travs Kragen, ziehe ihn zu mir und schiebe ihm meine Zunge in den Hals.

Ich greife nach der Weinflasche. Auf den Gedanken trinke ich einen!
 

"Was spielen wir?"

"Fangen wir mit Jingle Bells an. Das kann ich glaube noch", sage ich leise und unterdrücke zum wiederholten Male ein Erschaudern. Seit wir zusammen, dicht beieinander, auf dem kleinen Klavierschemel sitzen, jagt mir ein Schauer nach dem Anderen über die Wirbelsäule. Ganz klar, Travs Nähe ist daran Schuld.

"Dann fangen wir mal an. Das Publikum wartet schon." Trav zwinkert mir zu. Ich lächle nur nervös und starre anschließend auf die schwarzen und weißen Tasten.

Trav zählt von drei runter und beginnt zu spielen. Ich setzte kurz danach ein und zusammen singen wir dieses dämliche Jingle Bells.
 

Jingle bells, jingle bells ...
 

Irre ich mich, oder singt er sogar noch besser als früher? Ich jedenfalls konzentriere mich auf den Text und versuche nicht allzu schief zu singen. Das ist aber gar nicht so leicht, denn am liebsten würde ich Trav einfach bloß zuhören und dahinschmelzen. Ich liebe seine Stimme. Schon immer. Ich liebe ihn ...

Um nicht zu sehr aus dem Takt zu geraten, achte ich auf mein Klavierspiel. Nur rücken mir so Travs feingliedrige Finger ins Blickfeld. Auch nicht besser! Ich verhasple mich total und ziehe meine Hände erschrocken zurück. Trav lacht leise. Mir wird schwindelig. "Was war den das?", fragt er. Die andern lachen ebenfalls und die Klaviermusik verstummt. "So geht das Lied aber nicht."

"Tut mir leid. Ich kann einfach nicht mehr spielen. Ist schon zu lange her."

"Red nicht! Probieren wir es noch einmal." Er spielt Rudolph, the red nosed Reindeer an.

Also schön! Versuch Nummer zwei.
 

***
 

Es klappte dann doch noch ganz gut. Ich durfte nur nicht dran denken, wer da neben mir saß und dabei sang und klimperte.

Nach gefühlten dreitausend Weihnachtssongs sitzen wir nun vor dem großen Kamin und wärmen uns am prasselnden Feuer. Mittlerweile hat der kleine Uhrzeiger die Zwölf überschritten. Meine Eltern sind schon längst nach Hause gelaufen, und nur ich und Travs Familie sitzen noch hier. "Wollen wir Marshmallows grillen? Wie früher?", fragt Kathy.

"Macht ihr nur. Für uns wird es Zeit." Travs Eltern stehen gleichzeitig auf und wünschen uns eine gute Nacht. "Und macht nicht mehr so lange. Sonst kommt Santa nicht."

"Sehr lustig Dad", lacht Travis, wobei ich gar nicht aufhören kann ihn anzustarren. Er ist so wunderschön, wenn er lacht.

"Und was ist mit euch? Wollt ihr auch schon in die Federn?"

"Ich nicht. Du?" Trav sieht mich fragend an.

Eigentlich bin ich schon arg müde, aber ich möchte so viel Zeit wie nur möglich mit ihm verbringen. "Bin noch hellwach", antworte ich deshalb.

"Klasse! Ich hol die Tüte mit den Marshmallows!" Kathy steht auf und stürmt die Küche. Nun bin ich mit Trav allein. Das erste Mal seit drei Jahren.

"Und? Ist dir schon langweilig?", frage ich Travis etwas unbeholfen, weil ich nicht weiß, was ich sonst sagen soll.

"Wie meinst du das?"

"Na ja. So schnöde Familyaction ist doch sicher total langweilig gegen das aufregende Leben in Kalifornien." Ist der Wein schon alle, oder steht hier noch eine Flasche? Mir ist so, als bräuchte ich wieder Alknachschub.

Travis lacht, scheint es als Scherz aufzufassen, was mich froh macht. "Diese schnöde Familyaction ist mir tausendmal lieber, als in Kalifornien zu hocken, und die Feiertage alleine zu verbringen. Die letzten Jahre habe ich nichts so sehr vermisst, wie das hier." Ich muss schlucken.

Er hat das Weihnachtsbrimborium am meisten vermisst? Und an welcher Stelle komme ich auf seiner 'habe-ich-vermisst-Liste'? "Du warst doch sicher nicht alleine. Sag nicht, du hast nicht zusammen mit Jerome gefeiert?" Ich zwinge mir ein Lächeln auf und schaue Trav nur flüchtig an, ehe ich in die Flammen starre. Warum habe ich diese Frage bloß gestellt?!

"Nein. Er verbrachte Weihnachten bei seiner Familie in Australien."

"Und du bist nicht mit?" Hör auf Cody! Nicht weiter nachhaken!

"Und mich damit seiner Familie stellen? No way! Das wäre mir zu heavy." Das ist gut oder? Ihre Beziehung kann doch gar nicht so eng sein, wenn sie sich noch nicht mal ihre Familie vorstellen.

"Dann seit ihr ...?"

"Marshmallowstime!" Kathy kommt mit einer dicken Tüte des weißen Klebezeugs angerannt. Damit hat sie mich vor Fragepanne Nummer drei gerettet. Was für ein Glück! "Hier." Sie drückt uns je einen langen Fondue-Stab in die Hand und reißt die Verpackung auf. Nach der Reihe greifen wir rein und bestücken unsere Stäbe mit dem weichen Zuckerzeugs, ehe wir sie an die Flammen halten.

Schweigend warten wir, bis die Marshmallows gut durch sind. "Schon irgendwie ekelig", kichert Kathy und saugt an ihren Fingern, die klebrig weiß voll dem süßem Zeug sind.

"Aber lecker", kommentiert Travis und beißt herzhaft in sein Stück, das daraufhin lange Fäden zieht. Beide langen nach dem zweiten Marshmallows, während ich noch immer an meinem ersten herumlutsche. "Keinen Hunger?" Ich schüttle den Kopf.

"Zu viel Süßes ist ungesund." Tavis lacht mich aus und verpasst mir einen Klaps auf die Schulter.

"Seit wann bist du denn so ein Moralapostel geworden?"

"Seit dem bei mir jedes Gramm Zucker zu einer Tonne Fett wird." Ich packe mir selbst an den Bauch. Ja gut, fett bin ich nicht, aber ich trainiere auch viel dafür, dass ich meine frühere schlanke Figur behalte.

"Oh ja. Jetzt sehe ich es auch. Widerlich!"

"Lach mich nur aus", schnaube ich Trav an. "Du musstest ja noch nie viel für deine Figur tun."

"Das war auch mal. Jetzt habe ich sogar einen Fitnesscouch." Ich verkneife mir einen Kommentar. Eben noch dachte ich, es ist fast so wie früher, doch mit Erwähnung solcher Fürze wie einem Fitnesscouch, dreht sich mein Magen um. Die Kluft zwischen uns ist größer, als ich zuvor vermutet hatte.

"Wegen euch habe ich keinen Hunger mehr." Kathy legt den Stab weg. "Ihr vermiest einem das gute Essen." Sie schmollt und steht auf. "Nacht Jungs. Ich gehe auch besser schlafen. Bleibst du hier Cody, oder gehst du rüber?" Gute Frage.

Früher habe ich am Heiligen Abend immer bei Trav übernachtet. Gilt das auch heute noch? "Weiß noch nicht", sage ich wahrheitsgemäß, traue mich aber auch nicht Trav anzuschauen.

"Auf jeden Fall bis morgen", verabschiedet sich Kathy und verschwindet nach oben. Wieder allein. Diesmal solange, bis einer von uns ebenfalls ins Bett will.

"Du kannst gern hier übernachten." Travis legt den Spieß neben die Feuerstelle.

"Ich will dir nicht zur Last fallen. Dein Flug war doch sicher anstrengend."

"Der Flug nicht, aber die Fahrt hier her", lacht er. "Bleib ruhig. Ganz wie du willst." Wenn ich machen würde, was ich wollte, dann läge ich jetzt unter Trav und ... "Wollen wir etwas Spazieren gehen?" Verdutzt schaue ich auf.

"Jetzt?!"

"Warum nicht?", grinst er.

"Weil es inzwischen ein Uhr nachts ist und draußen mindestens minus dreißig Grad!"

"Ach komm schon! Ich hatte so lange keinen Schnee mehr. Und du weißt, wie sehr ich es liebe, nachts durch die Gegend zu laufen. Hier ist alles so ruhig und still. Das gibt es in Großstätten nicht." Ich seufze ergeben auf und brumme ein von mir aus. "Klasse! Zieh dir was Warmes an!"

"Das musst du mir nicht sagen", ziehe ich ihn auf und deute auf seine dünne Jeans. "Damit holst du dir eine mindestens Lungenentzündung."

"Bevor das passieren würde, würdest du mich doch sicher warm halten." Er zwinkert mir zu und steht auf. Einladend hält er mir seine Hand hin, an der ich mich raufziehen lasse. "Das hat mir so gefehlt."

"Was denn?" Das er nur ein Wort sagen muss, und ich ihm jeden Wunsch erfülle?

"Das du bei mir bist, und wir alles zusammen unternehmen, auf das wir gerade Lust haben." In meinem Bauch kribbelt es wahnsinnig. Seine Worte, seine unmittelbare Nähe ... Beinahe hätte ich den schönen Moment zerstört, in dem ich ihn gefragt hätte, warum er dann zum Teufel so lange weg gewesen war, wenn er unsere gemeinsame Zeit doch so sehr vermisst hat. Warum er nicht für immer bei mir bleibt und nie wieder fort geht. Zum Glück schlichen sich diese Worte nicht aus meinem Mund.

"Wer als letztes draußen ist, bekommt eine Schneedusche", flüstere ich und löse mich von ihm. Genau, Cody. Verstecke dich wieder hinter dem selben kindischen Gehabe, hinter dem du dich immer versteckst, wenn du Gefahr läufst, ihm mehr von dir zu offenbaren, als deine bloße Freundschaft.

Ich eile los und ziehe mir die Schuhe an. "Das ist fies! Ich muss mich ganz umziehen!"

"Pech. Hättest du dir mal vorher was dickes angezogen." Ich strecke ihm die Zunge raus.

"Das gibt Rache, Kleiner!", schwört er mir mit ausgestrecktem Zeigefinger. "Und zwar dann, wenn du es am wenigsten erwartest." Schief grinse ich ihn an und schaue ihm nach, wie er nach oben läuft, um sich umzuziehen.
 

In aller Ruhe ziehe ich mir Jacke, Mütze, Schal und Handschuhe an. Innerlich jedoch, bin ich total aufgewühlt und bete, dass er mir weder von seinem neuen, aufregenden Leben berichtet, noch von seinem neuen, tollen Schauspieler-Freund. Von dem hat er den ganzen Abend noch nichts erzählt. Hoffentlich bleibt das auch so, aber ich befürchte, da werde ich kein großes Glück bei haben. Natürlich wird er mir von seinem Leben berichten wollen. Und ich werde brav lächeln, hin und wieder einen erstaunten Kommentar dazwischen rufen, und den guten Freund mimen. Scheiße!

Ich balle meine behandschuhten Hände zu Fäusten, als ich plötzlich Geräusche oben auf der Treppe höre. Ich reiße mich zusammen und zwinge mir ein Lächeln auf. "Das ging ja schnell."

"Ich bin's."

Das ist nicht Trav. "Kathy?" Haben wir sie etwa geweckt?

"Ihr wollt also noch mal raus?" Ich bejahe. Sie bleibt vor mir stehen und lächelt mich merkwürdig an. "Viel Spaß."

"Danke ..." Was soll das? "Willst du mit?", frage ich nach, denn wie sonst kann man ihr Verhalten interpretieren?

"Um Himmels Willen, nein!" Sie schüttelt sich und reibt sich über die Arme. "Viel zu kalt." Ich bin noch immer nicht schlauer. "Wirst du es ihm sagen?"

"Ihm was sagen?" Ich runzle die Stirn.

"Dass du in ihn verschossen bist." Mir wird schwarz vor Augen. Ihre Stimme hallt in meinen Ohren nach, und ich bin froh, dass ich mit dem Rücken zur Haustür stehe, an die ich mich nun anlehne, denn ich weiß plötzlich nicht mehr, wo oben und unten ist.

"Ich weiß nicht, was du meinst!", sage ich hektisch und schiele nach oben zur Treppe, ob Trav eventuell schon in Sicht ist. Niemand zu sehen.

"Keine Sorge, der braucht noch etwas." Verstört schaue ich Kathy an. "Du musst mir nichts vormachen. Es sieht ein Blinder, dass du in meinen Bruder verliebt bist." Was?! "Nur mein Bruder nicht." Mit einer Mischung aus Mitleid und Mütterlichkeit sieht sie mich an.

Ich dagegen lasse ertappt den Kopf hängen. "Wer weiß es noch?" Meine Stimme ist brüchig.

"Alle."

"Alle?" Das darf doch nicht wahr sein! "Auch meine Mutter?"

"Ja." Jetzt wird mir endgültig der Boden unter den Füßen weggezogen.

"Warum sagt mir das denn niemand?" Verzweifelt irrt mein Blick durch die fast dunkle Wohnung und bleibt dabei immer wieder am oberen Treppenabsatz hängen. Ich komme mir verdammt dämlich vor, als hätten alle hinter meinem Rücken gelacht, weil jeder von ihnen über mein Geheimnis Bescheid wusste.

Kathy zuckt mir ihren Schultern. "Das ist deine und Travs Sache. Wir wollten uns da nicht einmischen."

"Und wieso tust du es jetzt?"

"Weil ich eigentlich gehofft hatte, dass du endlich erwachsen genug geworden bist, um ihm reinen Wein einzuschenken. Stattdessen hast du dir aber nur selbst Wein eingeschränkt." Sehr treffend formuliert.

"Ich kann es ihm nicht sagen. Erwachsen hin oder her." Das hat nichts mit meinem Alter zu tun.

"Warum nicht?"

"Weil er einen Freund hat?!" Dumme Frage!

"Du meinst Jerome?"

"Eben den", knurre ich unbeabsichtigt, weil allein der Name mir schon ein ungutes Magengrummeln beschert.

"Darum musst du dir keinen Kopf mehr machen. Jerome ist Geschichte. Schon seit drei Monaten." Mir fällt alles aus dem Gesicht. Jerome ist Geschichte ...

Der Boden unter mir tut sich erneut auf und ich versinke in strahlender Hoffnung. Ein kleiner Teil von mir beschimpft mich als Dummkopf, doch ich überhöre es. Die Hoffnung, die mich lockt, ist viel süßer. 'Jerome ist Geschichte … Travis ist wieder Single.' Diese zwei Gedanken kreisen wie zwei geistesgestörte Stubenfliegen um eine Wohnzimmerlampe in meinem Geist herum.

"Also ran an den Feind! Sag ihm, was du für ihn empfindest. Es wird endlich Zeit damit, findest du nicht auch?" Oben knarren die Bodendielen. Travis muss fertig angezogen sein! "Also viel Spaß", wiederholt Kathy und schleicht in Richtung Küche.

"Fertig!" Freudestrahlend steht Travis vor mir und breitet die Arme aus. "Wie findest du mich? Warm genug für eine kalte Winternacht?"

"Perfekt." Damit meine ich nicht die dicke Winterkleidung.
 

***
 

Tief vergrabe ich meine Hände in den Jackentaschen. Es ist schweinekalt! Die Sterne stehen klar am Himmel und der Schnee knirscht frostig unter unseren Füßen. "Ich muss einen mächtigen Schlag haben, dass du mich hierzu überreden konntest", schnattere ich und ziehe die Schultern noch ein Stückchen höher.

"Sorry. Aber du musst zugeben, die Nacht ist wundervoll." Das kann man so oder so sehen. Selbst von meinem Standpunkt aus. Einerseits bin ich froh, dass Trav und ich zusammen sind, andererseits könnten wir das auch im warmen Haus sein. Wenigstens schützt die Kälte vor zu viel Kommunikation. Bis jetzt fiel noch kein Wort über sein neues Leben oder seinem Verflossenen. Das bedeutet aber auch, dass er mir noch nicht gesteckt hat, dass er wieder Single ist, und ich werde mich hüten, ihm zu verraten, dass ich es schon weiß. Obwohl es mich schon ein bisschen nachdenklich stimmt. Wieso sagt er es mir nicht?

"Ist dir wirklich so kalt?" Trav bleibt stehen und dreht sich zu mir.

"Hm?"

"Du klapperst so sehr mit den Zähnen, dass ich schon Angst habe, sie fallen dir gleich raus." Jetzt wo er es sagt, merke ich es auch. Mein Unterkiefer zittert und meine Zähne schlagen lautstark aufeinander.

"Geht schon." Ich versuche zu lächeln.

"Nein, so geht das nicht. Komm her." Ehe ich mich ersehe, hänge ich in Travis' Armen.

Warm umfangen sie mich, während sich sein Brustkorb schützend an mich drückt. Für einen Moment schließe ich die Augen. Das ist so schön … Lange gönne ich mir diesen Luxus jedoch nicht und winde mich wieder aus seiner Umarmung. "Das musst du nicht tun. Außerdem friert man beim Stehen noch mehr."

"Gut. Dann anders." Zack! Ich klebe an Travis' Seite, sein rechter Arm um mich gelegt, laufen wir weiter. Dagegen wehre ich mich ganz sicher nicht.

Während wir schweigend durch den Schnee stapfen, überlege ich, ob Kathy vielleicht Recht hatte, und ich ihm sagen soll, was ich schon seit Ewigkeiten für ihn empfinde. Nach längerem Nachgrübeln komme ich allerdings zu dem Schluss, dass ich erst damit warte, bis er mir gesagt hat, dass es mit dem Schauspieler Schluss ist. Ich will mir nicht eingestehen, dass das nur eine Verzögerungstaktik ist, ihm noch immer nicht meine Liebe zu ihm zu beichten. "Kathy hat mir erzählt, dass du auf einigen Konzerten von mir warst." Solange sie ihm nur das erzählt hat …

"Stimmt. Danke übrigens noch mal für die Karten."

"Kein Ding, aber warum hast du mir nicht gesagt, dass du da warst."

"Das hat sich nicht ergeben", lüge ich. "Ich wollte dir auch nicht auf die Nerven gehen. So ein Konzert ist doch sicher anstrengend und zeitaufwendig."

"Hör auf, ständig so was zu sagen." Wir bleiben erneut stehen. "Es ist mir weder zu anstrengend dich zu sehen, noch nervst du mich. Hast du noch nie, und wirst du auch nie. Kapiert?" Ich nicke schwach.

"Ich will dir nur nicht im Weg stehen."

"Spinner", schmunzelt er und umfasst mein Gesicht. Seine Handschuhe sind kratzig. Sicher selbst gestrickte von seiner Oma. Er liebte sie über alles. "Ich hätte mich sehr gefreut, wenn du mich nach einem meiner Auftritte besucht hättest. Das wäre wahrer Balsam für mich gewesen." Wie kann er nur so etwas Süßes zu mir sagen?

"Das nächste Mal denke ich dran." Ich verfluche meine Stimme, die fast so kratzig ist wie Travs Handschuhe. Bitte lass es ihn auf die Kälte schieben!

"Das will ich dir aber auch geraten haben. Und wehe du hältst dich nicht dran!", grinst er. Seine Hände verschwinden, und wir laufen weiter. "Hier hat sich nichts verändert."

"Hat es das jemals?", frage ich und Trav beginnt zu lachen.

"Es ist immer irgendwie der gleiche Trott."

"Das sagst gerade du. Dein Leben sich doch bestimmt total abwechslungsreich und aufregend." Ich Idiot! Musste ausgerechnet ich damit anfangen?

"Hm." Zu meiner Überraschung jedoch, schwingt Travs Stimmung um. "Irgendwann ist selbst ein Leben als Star eintönig und anstrengend." Jetzt bleibe ich stehen und sehe Trav fragend an.

Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er sieht so unglücklich aus. Liegt das an seinem Ex? Vermisst er ihn noch? Die Antwort darauf will ich gar nicht wissen, andererseits drängt alles in mir danach, es doch in Erfahrung zu bringen. "Weißt du, ständig hat man einen Haufen Leute um sich, die behaupten dein Freund zu sein und nur das Beste für dich zu wollen, doch stattdessen wollen sie sich nur in deinem Ruhm sonnen, solange du es zulässt. Manchmal kann ich meine Freunde von den Feinden gar nicht mehr unterscheiden. Sie verschmelzen immer mehr zu einer gesichtslosen Masse." Trav sieht mich nicht an, hat den Kopf gesenkt und starrt auf den Schnee.

"Das tut mir so leid, Trav", flüstere ich und schäme mich dafür, dass ich ihn so lange gemieden habe, und ihn nicht wenigstens hin und wieder mal angerufen habe. Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt, dass ich nie daran gedacht habe, wie allein er sich eventuell gefühlt haben musste. Die ganze Zeit über habe ich geglaubt, es ginge ihm gut, dabei hätte ich es doch besser wissen müssen. Niemand kennt Travis so gut wie ich. Umgekehrt ist es genauso, mit einer klitzekleinen Ausnahme. "Ich hab dich allein gelassen", sage ich eher zu mir selbst, als zu ihm.

Travis schaut wieder zu mir auf. Entsetzt schüttelt er den Kopf. "Wieso sollst du mich allein gelassen haben? Ich bin gegangen. Nicht du, sondern ich habe dich hier zurückgelassen." Ich schlucke hart. Wenn er die Wahrheit kennen würde, wurde er nicht so reden.

Ich handle, bevor ich darüber nachdenken kann, und umarme ihn fest. Er klammert sich an mich und presst sein Gesicht in meine Mütze. "Wenn ich dich doch nur wie ein Kleidungsstück in meinen Koffer packen, und mitnehmen könnte", wispert er.

"Das wäre schön", seufze ich gegen seinen Hals. "Dann könnte ich bei dir sein, wann immer ich will." Letzteres habe ich unüberlegt von mir Preis gegeben, aber ich bin irgendwie froh, dass es raus ist. Mir wird immer bewusster, wie sehr ich ihn doch eigentlich vermisst habe.

Mit geschlossenen Augen nähre ich mein Herz an unserer Umarmung und speichere dieses Gefühl tief in mir ab. Wer weiß schon, wann wir das nächste Mal so eng beieinander sein können? Vielleicht ist es das letzte Mal. Vielleicht findet er endgültig seine wahre Liebe, wenn er wieder weg ist, führt sein Leben ganz weit weg von mir. Diesmal für immer.

Panik kriecht in mir hoch. Ich will das nicht! Ich will nicht, dass er geht, ein Leben ohne mich führt und mich alleine lässt! Das würde ich nicht durchstehen. Nicht noch einmal. Aber was soll ich tun? Ihn anflehen bei mir zu bleiben? Bin ich wirklich so verzweifelt, dass ich diesen egoistischen Wunsch ihm gegenüber laut äußern würde? Ich fürchte, bald bin ich das. Es fehlt nicht mehr viel dazu. In meiner Kehle braut sich ein 'Lass mich nie wieder allein' zusammen, das aber noch nicht bereit dazu ist, aus meinem Mund zu schlüpfen. All meine Beherrschung nehme ich dafür zusammen, dass es auch ja in meiner Kehle bleibt.

Ich zähle meine Herzschläge, zähle, wie viel Male es schlägt, während ich in Travs Armen hänge. "Ich habe mich von Jerome getrennt", höre ich ihn plötzlich leise sagen.

Mein Herz steht still. Er hat es gesagt! Ich erstarre, schaue über seine Schulter hinweg auf ein grell-bunt beleuchtetes Haus, auf dem ein dicker Santa Clause in seinem Schlitten sitzt. "Ich habe ihn nie geliebt, Cody. Ich dachte es, aber dem war nicht so." Santa verschwimmt vor meinen Augen. Können Tränen gefrieren? "Ich wusste nicht wieso ich überhaupt mit ihm zusammengekommen war, aber nachdem ich heute Abend nach Hause gekommen bin, und dich das erste Mal nach so langer Zeit wieder gesehen habe, da wusste ich es."

Fest presse ich meine Lippen zusammen. Meine Kehle fühlst sich an, als würde sie mir eine unsichtbare Hand erbarmungslos eindrücken. "Ich wollte mich einfach nur ablenken. Jerome sollte mich von deiner Abwesenheit ablenken. Er sollte die Lücke füllen, die du in mir hinterlassen hattest."

Ich möchte schreien. Möchte ihm sagen, dass ich mit Freunden bereit dazu bin, diese Lücke in ihm wieder zu füllen. Diesmal für immer, wenn er bereit dazu ist. Doch ich kann mich noch immer nicht bewegen, ihm geschweige denn etwas sagen. Auch Travis scheint nichts mehr sagen zu können, oder zu wollen. Einzig seine Hand, die sich langsam in meinen Nacken geschoben hat, tätschelt mich sanft.
 

Mit aller Kraft versuche ich meine Gedanken zu sortieren, versuche zu überlegen, was ich jetzt am besten tun oder sagen soll. Mir fällt nichts ein. Ich lecke mir über die spröden Lippen, blinzle, bis ich den dicken Santa wieder einigermaßen erkennen kann, und schlucke einige Male. Die zupackende Hand um meine Kehle lockert sich allmählich. Ich hole Luft, was mir vorkommt, als hätte ich es vor Jahren das letzte Mal gemacht.

Jetzt, wo meine Kehle wieder frei ist, passiert es. Die Worte, die ich krampfhaft zurückgehalten habe, bahnen sich ungehindert ihren Weg nach draußen. "Bleib bei mir Trav. Ich ..." Weiter komme ich nicht. Zu sehr schockt es mich, dass ich es tatsächlich gesagt habe, und ihm beinahe das gesagt hätte, was seit Jahren ungesagt in mir vergraben war. 'Ich liebe dich doch.'

Travs Hand rutscht aus meinem Nacken. Sein eben noch so schützend-warmer Körper kommt mir auf einmal ganz anders vor. Ich kann nicht sagen, was sich eben verändert hat, aber ich habe Angst vor dieser Veränderung. Es könnte alles so einfach sein, doch ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Die Angst, Trav könnte mich für meine Bitte hassen, sitzt viel zu tief in mir.

Schon immer wollte ich ihm alles recht machen, habe immer das gemacht, was er für richtig hielt, und habe nie eine seiner Entscheidungen in Frage gestellt, oder gar irgendwelche Dinge von ihm gefordert. Er war mein Held, und ich war schon sein Groupie, bevor es all die anderen Menschen in der großen weiten Welt wurden. Umso mehr fürchte ich mich jetzt, da er mich von sich schiebt und ansieht.

Um mich seinen Blicken zu entziehen, senke ich den Kopf. Nicht auszudenken, wenn er erkennen würde, dass ich eben feuchte Augen hatte. "Cody?"

"Schon gut Trav", winke ich ab. "Das war nur so dahin gesagt." Ich will mich umdrehen und weiterlaufen, doch er hindert mich dran. Seine kratzige Handschuhhand schiebt sich unter mein Kinn, und versucht mir den Kopf anzuheben. "Lass das!" Ich versuche mich dagegen zu wehren, aber Trav ist schon immer stärker als ich.

Er packt mit der freien Hand meinen Arm und hält mich fest, während mein Kopf nach oben gehoben wird und ich als letzte Maßnahme die Augen zukneife. "Sieh mich an." Ich schüttle den Kopf. "Cody, bitte. ... Sieh mich an."

Mein Herz pumpt wie wahnsinnig. 'Er hasst mich sicher. Ich will nicht in sein hasserfülltes Gesicht sehen!'

"Cody, Darling. Du brauchst keine Angst zu haben. Vor gar nichts." In meinen Ohren summt es. Nach Cody, Darling habe ich nichts mehr verstanden. Meine Augen öffnen sich ganz ohne mein Zutun und was sie zu sehen bekommen, bringt sie wieder zum Überlaufen. Ich bin nicht der Einzige, der feuchte Augen hat. "Na also. Geht doch", lacht Trav mit brüchiger Stimme. "Man muss sich doch in die Augen schauen, wenn man sagt: Ich liebe dich."

Um mich herum dreht sich die Welt. Träume ich? Bin ich vor dem Karmin eingeschlafen? Oder bin ich heute Morgen gar nicht aufgestanden, sondern träume noch, und eigentlich habe ich den ganzen Tag noch vor mir? Ich hoffe nicht, denn das würde bedeuten, dass sich das hier bloß in meinem Kopf abspielt. Dass Trav sich nun gar nicht die kratzigen Handschuhe auszieht, mir nicht seine warmen Hände auf die Wangen legt, sich gar nicht zu mir beugt, und sich in Wahrheit auch nicht seine Lippen auf meine legen.

Doch wieso fühlt es sich diesmal so viel besser an, als in all meinen Träumen zuvor? Warum bringt dieser kurze, fast schon scheue Kuss mich so zum Taumeln, dass ich mich an Travis festklammern muss, damit ich nicht umfalle? 'Weil es kein Traum ist!', schallt es in meinen Gedanken. 'Das hier geschieht wirklich!'
 

***
 

Das Feuer ist fast heruntergebrannt. Trotzdem ist mir noch angenehm warm. Das mag vielleicht auch zum größten Teil daran liegen, weil ich in diese wunderbar weiche Decke eingewickelt bin. Aber am Wahrscheinlichsten ist es, dass mich der Körper hinter mir wärmt, der ebenfalls unter der Decke steckt.

Mit geschlossenen Augen lehne ich mit dem Rücken an Travs Brust, spüre seine Arme um meinen Bauch, die die Wolldecke an ihren Platz halten. Keinen Dunst, wie spät, oder wie früh es schon ist. Ich weiß auch nicht mehr, wann genau wir nach Hause gekommen sind. Ich weiß nur, dass wir eng umschlungen den Rückweg angetreten haben, nachdem wir unseren ersten Kuss beendet hatten. Da das Feuer noch brannte, haben wir uns davor gesetzt, und so sitzen wir seitdem davor, schweigend, aber dennoch glücklich.

Wir haben uns alles gesagt, wenn auch nicht mit Worten. Gesten, wie zum Beispiel unsere Hände, die sich umfassen und hin und wieder gegenseitig drücken, Travs sanfte Schmusen über meinen Hinterkopf, unser Lächeln, dass wir uns immer wieder schenken. All das sagt viel mehr, als alle Worte der Welt. Trotzdem ist es noch so unwirklich für mich, dass das hier gerade wirklich geschieht. Ich bin so glücklich!
 

Travis seufzt leise und drückt zum wiederholten Male seine Lippen auf meinen Hinterkopf. Ich strecke meinen Hals durch und schaue ihn an. Er lächelt. Ich lächle zurück. Schmetterlinge in meinem Bauch. "Bist du müde?" Ich verneine.

"Ich könnte noch ewig mit dir hier sitzen bleiben." Seine Arme schlingen sich fester um mich.

"Das wäre schön", wispert er mit wehmütiger Stimme. Die Realität holt uns mit einem Schlag ein. Natürlich können wir nicht für Ewig hier sitzen bleiben. Travis muss wieder weg. Weit, weit weg. "Schau nicht so. Sonst werde ich auch noch traurig." Er weiß mal wieder, was ich denke. Früher war es oft der Fall gewesen, dass er genau wusste, was in mir vorging. Es erleichtert mich, dass es noch immer so ist, auch wenn wir uns lange nicht gesehen haben. "Lass uns jetzt nicht an die Zukunft denken. Das bekommen wir schon hin." Fast bin ich gewillt ihm zu glauben. "Weißt du was? Wie wäre es mit der Bescherung?"

"Jetzt schon?", frage ich ihn. "Die Anderen schlafen doch noch."

"Und? Ich wollte dir dein Geschenk sowieso unter vier Augen geben." Travis steht auf und schlüpft unter der Decke hervor. "Ich habe es noch oben. Ich hole es schnell!" Weg ist er.

Ich ziehe die Decke wieder um mich und stehe ebenfalls auf. Mein Geschenk für Trav liegt schon unterm Baum. Es ist nichts Großes. Wir haben uns noch nie große Geschenke gemacht. Diesmal habe ich jedoch das merkwürdige Gefühl, seines könnte dieses Jahr größer ausfallen, als meins an ihn. Hätte ich vorher gewusst, wie der Abend verlaufen würde, hätte ich ihm vielleicht was anderes ausgesucht. Aber was soll's? Er war noch nie der Typ, der gerne Geschenke bekommt. Er verschenkt lieber, als selbst der Beschenkte zu sein.

"Hier!" Trav steht plötzlich im Türrahmen. In der Hand hält er einen roten Umschlag. Er läuft zu mir an den Baum, wo wir uns, ganz wie früher in unserer Kindheit, davor knien.

Ich beuge mich vor, und knipse die Lämpchen am Baum an. "Das muss schon richtig gemacht werden", kichere ich.

"Wie konnte ich das nur vergessen?" Trav reicht mir den Umschlag. "Mach schon auf!" Ich muss schmunzeln. Er sieht gerade wirklich wieder aus, wie der kleine Junge, in den ich mich damals verliebt habe.

Vorsichtig öffne ich den nur lose verschlossenen Umschlag und ziehe sein Inneres daraus hervor. "Ein Flugticket nach Kanada?" Ich hätte mit vielem gerechnet, aber nicht damit!

"Das ist noch nicht alles." Er greift nach dem Ticket und zieht dahinter ein weiteres Stück Papier zum Vorschein. Eine Eintrittskarte und ein Backstage Pass. "Du kommst mit auf die große Silvesterparty, die ich in Toronto moderieren werde. Natürlich nur, wenn du willst. Ich weiß ja, dass das nicht so dein Ding ist, aber ich hätte dich wirklich gerne dabei."

"Travis! Ich ..." bin sprachlos! Im wahrsten Sinne.

"Bitte komm mit Cody. Ich möchte so gern mit dir das neue Jahr beginnen." Ich starre auf das Flugticket und die Eintrittskarte.

"Du weißt, dass so viel Trubel mich unendlich nervös macht?"

"Ich bin doch bei dir. Und keiner wird dich belästigen. Dafür sorge ich schon." Trav nimmt mich in den Arm und küsst mich. Das ist das erste Mal, seit unserem Kuss draußen in der Kälte. "Ich möchte dich bei mir haben. Das letzte Mal ist es mir schon schwer gefallen, dich zu verlassen. Das schaffe ich nicht noch einmal."

"Dann kann ich ja nur ja sagen", antworte ich und lege den Umschlag beiseite.

"Das heißt, du fliegst mit mir nach Toronto?" Ich nicke, was Travis zum Strahlen bringt.

"Jetzt bist du dran mit Auspacken." Ich deute unter den Baum.

"Ich will doch nichts."

"Das sagst du jedes Jahr, und was sage ich jedes Jahr?"

"Ich soll mich nicht so anstellen", gluckst er, wohl wissend, was ich ihm immer vorpredige, wenn er sich ziert, seine Geschenke aufzumachen.

"Genau. Also such dein Geschenk." Er lässt mich wieder los und inspiziert die Namensschildchen an den Päckchen. Es dauert, bis er es gefunden hat, da es ganz hinten liegt. Immer das Selbe! Zu sagen, ich lege es nicht extra ganz weit nach hinten, wäre gelogen. Doch langsam müsste er es eigentlich wissen.

"Ich hab's!" Travis schnappt es sich ächzend und zieht es unter dem Baum hervor. "Ist das schwer! Was ist da drin?"

"Mach's auf", sage ich nur und zucke mit den Schultern.

"Na gut. Jetzt bin ich richtig neugierig."

"Nicht nur du. Bin gespannt, ob du dich noch erinnerst." Travis runzelt die Stirn. "Mach auf, dann siehst du es."

Das Papier wird förmlich aufgerissen. In bunten Fetzen fliegt es durch das Wohnzimmer. "Oh Cody! Wo hast du den denn gefunden?" Travs Reaktion ist überschwänglicher, als ich erwartet habe. Das freut mich richtig.

"Wo wohl? Im Internet."

"Irre!" Mit leuchtenden Augen bestaunt Travis sein neues altes Aufnahmegerät. "In der Originalverpackung! Funktioniert er noch?"

"Batterien liegen im Originalkarton bereit." Vorsichtig öffnet er den Karton und zieht das kitschige 80er Jahre Model eines Kinderkassettenrekorders heraus.

"Den hatte ich mir einmal gewünscht, weißt du noch?"

"Klar. Du hast Monate lang von nichts anderem gesprochen." Als Travis im Fernsehen die Werbung für dieses Teil gesehen hatte, war er ganz aus dem Häuschen gewesen. 'Ich könnte meine eigene Musik aufnehmen! Wir könnten eine Band gründen, und unsere Tapes in der Schule verkaufen!' Das waren noch Zeiten. Warum er ihn niemals bekommen hatte, weiß ich nicht. Er war jedenfalls total geknirscht, als er nicht von 'Santa' unter den Baum gelegt worden war.

Travis öffnet das Batteriefach und legt die drei dicken Batterien ein. "Hoffentlich gehen sie noch", überlege ich laut.

"Warum sollten sie nicht?"

"Die liegen schon seit drei Jahren unberührt in dem Päckchen", gebe ich leise zu. Traurig sieht mich mein Freund an. "Ich hab drüben noch welche, keine Angst. Ich kann sie holen, wenn ..."

"Es tut mir so leid Cody", unterbricht er mich und legt sein Geschenk weg.

"Was tut dir leid?" Gefällt es ihm doch nicht?

"Das ich nicht da war." Jetzt verstehe ich. Er meint gar nicht mein Geschenk.

"Schon okay. Du musstest deine Karriere vorantreiben." Auch wenn ich traurig war, dass er so lange nicht Zuhause war, verstehe ich es. Singen war schon immer sein größter Traum gewesen.

"Nein, das ist nicht okay", meint er und ergreift meine Hände. "Ich hätte Zeit gehabt, zu euch zu kommen. Vor allem zu dir. Aber ich konnte nicht, weil ..." Sein Blick schweift ab und richtet sich auf die Lichter am Baum. "Ich wusste seit langer Zeit, dass ich gerne mehr als nur ein Freund für dich wäre, aber ich hatte Bedenken, dass ich nicht gut genug für dich wäre." Er atmet laut aus und sieht mich wieder an. "Deshalb habe ich so hart an meiner Karriere gearbeitet. Für dich."

Ich ziehe meine Hände zurück und kann nicht fassen, was er da eben gesagt hat. "Für mich? Weil du dachtest, du seist nicht gut genug für mich?" Das muss ich erst einmal sacken lassen. "Du spinnst Trav! Es war doch immer genau anders herum." Ich schlucke und schüttle den Kopf. "Ich war doch immer dein Anhängsel, der kleine Nachbar, den du immer beschützen musstest. Wie kommst du nur darauf, dass ich glauben könnte, du bist nicht gut genug für mich?"

"Ich weiß nicht", antwortet er leise. "Es fühlte sich so an. Eigentlich noch immer." Mir bleibt die Spucke weg. Er, Travis Blair, der Senkrechtstarter in der Musikbranche, denkt, er sei nicht gut genug?! "Dann habe ich Jerome getroffen. Ich dachte, wenn ich ihm genüge, dann vielleicht auch dir … irgendwann." Er lacht emotionslos auf. "Aber unsere Beziehung war alles andere als harmonisch. Ständig war er eifersüchtig. Zu recht, denn gedanklich war ich immer bei dir. Das war nicht fair ihm gegenüber. Und wie gesagt, er konnte die Lücke in mir nicht füllen, auch wenn ich das schon vorher geahnt hatte. An dich kommt eben keiner ran."
 

Immer wieder schüttle ich ungläubig den Kopf. Ich würde am liebsten so vieles sagen, ihm teilweise sogar Vorwürfe entgegenschleudern, doch am Ende bleibt nur eins übrig: Er hat sich all die Jahre die gleichen Gedanken gemacht, hatte sich den selben Gefühlen stellen müssen wie ich. "Wir waren doch Freunde. Ich wusste nicht, ob es unsere Freundschaft aushält, wenn ich es dir sagen würde."

"Dito", flüstere ich. "Willkommen im Club."

Wir schauen uns an. Jedoch nicht für lange, denn wir fangen gleichzeitig an zu lachen. Nicht laut, dennoch ist es irgendwie befreiend. "Ich werde alles dafür tun, dass das mit uns klappt", sagt er, nachdem unser Lachen verebbt ist. "Das schwöre ich dir."

Ich lächle Travis an und lange nach dem Aufnahmegerät. "Du hast noch gar nicht getestet, ob es geht."

"Hast du eine Kassette?"

"Liegt schon drinnen."

"Dann drück aufs Knöpfchen."

"Machen wir es zusammen", beschließe ich und stelle das unhandliche Ding zwischen uns. Gleichzeitig legen wir unsere Zeigefinger auf den Aufnahmeknopf und drücken ihn runter. "Hier. Mit Mikrophonen kennst du dich besser aus."

Trav nimmt mir das rote Plastikmikrophon aus der Hand. "Und was soll ich sagen?"

"Nichts. Du sollst singen."

"Wenn das so ist ..." Eine Gänsehaut überfliegt mich, als er eins seiner Lieder in das Mikro singt. Nur ein paar Zeilen, dann drückt er auf Stopp.

"Hey!" Wie gemein!

"Was denn? Wir wollten doch wissen, ob es funktioniert." Laut ratternd spult das Band zurück.

Travis drückt auf Play. Es zischt leise, das von einem fast lautlosen Rattern begleitet wird. Wie nostalgisch! '...phonen kennst du dich besser aus', ertönt meine Stimme aus dem Aufnahmegerät.

"Es funktioniert!", jubelt er.

"Ab morgen verkaufen wir die Tapes auf dem Schulhof. Wie geplant."

"Wir kommen ganz groß raus." Ich hebe eine Augenbraue. "Was? So war es doch geplant. Du erinnerst dich?"

"Na ja. Du bist ja schon groß rausgekommen, und ich bin eben ... ich. Mich will niemand singen hören." Für meine Sangeskünste würde keiner Schlange stehen. Ganz sicher nicht.

"Ich schon." ich grinse Trav schief an. Er weiß, dass ich nicht singen kann.

"Lass uns jetzt lieber nicht über das Singen reden", schlage ich vor, schiebe das Aufnahmegerät zur Seite und lehne mich nach vorn. "Gilt dein Angebot noch?"

"Welches meinst du?"

"Das ich bei dir übernachten darf."

"Da fragst du noch?" Sein Daumen streicht mir über die Wange. "Geh du schon mal vor, ich lösche schnell die Lichter und das Feuer."
 

***
 

Meine Finger zittern, ach was sage ich? Mein ganzer Körper scheint zu vibrieren. Es ist beinahe eine unlösbare Aufgabe, meinen Hosenknopf aufzubekommen. Ich bin total nervös! Klar habe ich schon oft zusammen mit Trav in einem Bett gelegen, aber heute ist es was vollkommen anderes. Heute liegen wir nicht nur als Freunde nebeneinander.

Ich werde immer nervöser. Bloß nicht dran denken!

Als ich meine Kleidung endlich runter habe, und nur in meiner Shorts dastehe, überlege ich nicht lange und krieche unter die Bettdecke. Sie ist frisch bezogen und duftet nach Waschmittel und Weichspüler. Tief vergrabe ich mich in dem warmen Bett und warte auf Trav. Sehr lange warte ich nicht, da geht die Zimmertür auf und leise Schritte nähern sich dem Bett. "Schläfst du schon?" Ich bin fast versucht, nicht zu antworten.

"Nein", melde ich mich dann doch zu Wort. Travis schmunzelt und setzt sich auf die Bettkante. Es raschelt. Demnach zieht er sich aus. Ich drücke meine Nase ins Kissen. In meinen Ohren rauscht es laut vor Aufregung, und als er zu mir unter die Decke kriecht, kann ich es vor Spannung gar nicht mehr aushalten.

Travis rückt von hinten dicht an mich heran und schlingt den oberen Arm um mich. "Das wollte ich schon immer machen. Dich ganz fest an mich ziehen, wenn wir bei dem anderen Übernachtet haben." Hätte er es doch damals einfach getan! Aber wie heißt es so schön? Besser spät als nie. "Cody? Du zitterst." Shit! "Ist dir das unangenehm?"

"Nein!" Er soll ja nicht wieder weggehen.

"Verstehe ...", haucht er mir direkt in den Nacken, ehe er mich dort sanft küsst. Seine Hand streichelt zärtlich über meinen Bauch, die an den berührten Stellen zu prickeln beginnt. "Hattest du einen Freund? Oder hast du schon Erfahrungen gesammelt?" Ich zögere mit meiner Antwort. Doch wieso sollte es mir peinlich sein, ihm die Wahrheit zu sagen. Sicher hat er mit Jerome nicht nur Händchen gehalten.

"Nein und ... ja. Es gab da mal eine flüchtige Bekanntschaft, mit dem ich mich ein, zwei mal getroffen habe."

"Verstehe", wiederholt Trav und packt mich an der Schulter. Ich finde mich auf dem Rücken liegend wieder, Trav über mir. Was hat er vor? "Ich werde dafür sorgen, dass du alles, was du mit deinem 'Bekannten' gemacht hast, für immer vergisst." Mir wird zur gleichen Zeit heiß und kalt. Und als er sich zu mir runter beugt, mir die Shorts von der Hüfte streift, ist er seinem Ziel, mich meine ersten ungelenke Versuche in Sachen Sex vergessen zu lassen, schon ein großes Stück näher gekommen.
 

***
 

Das Wetter hat sich beruhigt, und der Himmel ist noch genauso klar wie vergangene Nacht. Strahlend blau ist er. Die schneebedeckten Spitzen der Bäume glitzern in der Sonne. Mehr sehe ich von dem winterlichen Panorama nicht, denn ich liege noch immer neben Trav im Bett.

Mit einem sanften Lächeln im Gesicht beobachte ich ihn. Er liegt auf dem Rücken, sein Kopf ist mir zugewandt und er atmet leise. "Wenn dich deine Fans so sehen könnten", wispere ich und wische mit dem Zeigefinger ein paar dunkle Haarsträhnen aus seiner Stirn.

"Das werden sie garantiert nicht." Ich erschrecke furchtbar und ziehe meine Hand weg, als hätte ich sie mir an ihm verbrannt.

"Du hinterhältiges Aas! Du bist ja wach!"

Seine Mundwinkel ziehen sich nach oben. "Schon eine ganze Weile. Ich war sogar schon vor dir wach." Ich komme mir ertappt vor. Kein schönes Gefühl. Trav öffnet seine Augen. Ich begegne seinem amüsierten Blick mit grimmiger Miene. "Daran könnte ich mich echt gewöhnen."

"Das ich sauer auf dich bin?"

"Das du neben mir liegst, wenn ich aufwache." Prompt bin ich wieder milde gestimmt.

Seufzend kuschle ich mich an ihn. "Das wirst du leider nicht immer können."

"Ja ... Leider." Ich zwinge mir andere Gedanken auf. Noch sind wir zusammen. "Du wirst viel reisen müssen", murmelt Trav, während zwei seiner Finger hauchzart über meine Wirbelsäule wandern.

"Werde ich das?"

"Ja. Wie soll ich denn arbeiten, wenn du nicht bei mir bist?"

"Scherzbold. Ich habe auch eine Arbeit, die ich nicht einfach hinschmeißen kann." Ein verlockender Gedanke zwar, aber auch ein unmöglicher.

"Wir finden einen Mittelweg", gibt Trav überzeugt von sich. "Jetzt haben wir erst einmal die Feiertage für uns, und Silvester nicht zu vergessen."

"Stimmt", schnurre ich und strecke meine Knochen. "Und die Zeit sollten wir nutzen ..." Ich tauche unter die Decke.

"Oh ja ..."

Langsam küsse ich eine Spur über Travs Brust nach unten, bis ich dort ankomme, wo ich gerade ziemlich dringend gebraucht werde, wie ich soeben feststelle. Travis' Finger legen sich auf meinen Hinterkopf und seine Beine gleiten auseinander. "Cody ... Oh ja!" Das nenne ich Musik in meinen Ohren. Und sie ist auf keiner CD und in keinem Musicstore der Welt zu finden. "Oh Cody!"

"Travis?! Seit ihr schon wa... Oh!"

"Fuck, Ma!" Ich werde aus Travs Schoß geschoben. Mit angehaltenen Atem harre ich unter der Decke aus. "Raus!"

"Tut mir leid, ich ... Kommt runter, wenn ihr ... also wenn ihr fertig ... Tut mir leid!" Die Tür schlägt zu.

"Oh no! Shit!" Ganz, ganz vorsichtig spähe ich unter der Bettdecke hervor.

"Ist sie weg?"

"Ja."

All meine Muskeln zittern vor Schreck, als ich mich neben Travis lege. "Meinst du, sie hat geahnt, dass wir ...?"

"Natürlich hat sie das. Sie war rot wie eine Tomate."

"Shit."

"Ja. Shit. ... Aber wenigstens müssen wir ihnen nicht mehr sagen, dass wir ab jetzt mehr sind, als Freunde." So gesehen hat er recht. "Das erledigt sie für uns."

Lachend drehe ich mich auf die Seite und schiebe eine Hand zurück unter die Decke. "Tja, und jetzt da sie es wissen, macht es bestimmt niemanden etwas aus, wenn wir zu spät zur Bescherung erscheinen."

"Bestimmt nicht ...", keucht Trav und begibt sich in meine vertrauensvollen Hände.
 

Ende
 


 

Höhöhö. Ende? Wer weiß? Irgendwann ist ja bekanntlich Silvester. Vielleicht treffen wir die zwei in Toronto ja dann wieder. xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Usaria
2017-12-16T21:37:03+00:00 16.12.2017 22:37
Hmm! je näher Weihnachten rückt desto mehr verschlinge ich sollche FF´s, und ganz besonders von dir. Ich hab ja gestern schon die von Santa is coming... gelesen. Haa herlich. Du triffst den romantisch Ton immer. Egal bei welcher Story. Ich freue mich jetzt schon auf die dies jährige, doch bis lang habe ich noch nichts gefunden. SChadeee!
Von:  -Phenix-
2016-08-14T19:26:50+00:00 14.08.2016 21:26
Zuckerschock die I.

XD

ICH HABE SCHON DARAUF GEWARTET!!! Also dass die Mutter (oder irgendjemand anderes) reinschneit!!!

Aber ich war doch sehr verwirrt dass du uns die erste Nacht der beiden gar nicht ausführlich geschildert hast. Das fand ich ungewöhnlich. Gestört hat es mich nicht, nur verwundert. Außerdem kann ich es mir ganz gut selber vorstellen :D *schnurr*
Antwort von:  Fara_ThoRn
15.08.2016 21:32
Manchmal finde ich es ganz schön, den 'praktischen Teil' den Fantasien meiner Leser zu überlassen *ggg*
Es gibt eben kein schöneres Kino, als das Kopfkino xD
Antwort von:  -Phenix-
16.08.2016 20:28
Und meist auch kein versauteres X3
Antwort von:  Fara_ThoRn
17.08.2016 08:56
Das kann ich nicht beurteilen xD
Von:  emina
2014-12-21T20:29:08+00:00 21.12.2014 21:29
Ooooooooo soooooo süß ich bin geschmolzene ahhhhhhhh <3<3<3<3<3<3
Antwort von:  Fara_ThoRn
23.12.2014 19:09
Das muss ich mir jetzt bildlich vorstellen. xDDDD
Von:  selena
2014-12-21T19:46:31+00:00 21.12.2014 20:46
du hast sowas von recht. der pure zucker. *zuckerschock hat*
ich freu mich schon richtig, noch mehr von den beiden zu lesen.
vor allem der schluß war richtig genial. XD

und ich kann es nur immer wieder betonen: ICH LIEBE DEINE STORIES!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Antwort von:  Fara_ThoRn
23.12.2014 19:08
Hui! Danke, Danke. ^^"
xD Zum Schluss wollte ich den beiden noch etwas Spaß gönnen, ehe sie sich der neugierigen Familie stellen müssen. ^^


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