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The Final Masquerade

Schatten im Herzen
von

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Nebelregen

Verletzt und Blutüberströmt taumelte er über die abgebrochenen Äste durch den Wald.

Der herabfallende Regen wusch ihm das dunkle Gift von seinem Gesicht, doch zu viel davon war bereits in seine unzähligen Wunden eingedrungen.

Er fühlte sich ausgezehrt, die Knochen in seinem Körper schmerzten und jeder weitere Schritt fiel ihm zusehends immer schwerer.

Schwer atmend hielt er inne, wischte sich mit seiner rechten Hand über die Augen um wieder klar sehen zu können.

Sein Atem war in der kalten Nacht sichtbar, doch er versuchte die Kälte die durch sein Inneres kroch zu ignorieren und mit seinen letzten Kräften einen Unterschlupf für die Nacht zu finden.

Itachi glaubte bereits nicht mehr daran, dass er hier in dem dichten Wald überhaupt jemals eine Höhle oder eine alte Ruine eines Hauses finden würde, denn wie groß waren schon seine Chancen, dass jemals jemand hier in dem abgelegenem Wald ein Haus errichtet hatte.

Als er bereits glaubte, dass ihn seine Füße nicht weiter tragen konnten fiel ihm plötzlich im dichten Nebel ein schimmerndes Licht auf, das sich im Wind bewegte.

Für einen Augenblick hielt er es nur für eine Halluzination, einen Streich seines Verstandes, der ihm zu seinem Ende noch einen letzten Hoffnungsschimmer spenden wollte.

Unsicheren Schrittes lief er weiter, immer weiter in Richtung des flackernden Lichtes, dass auf der einen Seite ihm so unertragbar hell vorkam, auf der anderen Seite wie eine im Wind flackernde Kerze, die jeden Moment ausgehen und ihn in der Dunkelheit zurücklassen würde.

Nach all dem was er getan hatte, fürchtete er jetzt die Dunkelheit, die er selbst in sein Herz gelassen hatte.

Vor ihm flog ein Vogel vorbei und verschwand durch eine unsichtbare Mauer.

Überrascht hielt er inne, blieb stehen und fragte sich selbst, ob dies gerade wirklich geschehen war, oder ob er es genauso halluziniert hatte, wie das Licht, das noch immer nur wenige Meter vor ihm im Wind flackerte.

Mit letzter Kraft tappte er weiter dem Licht entgegen, stützte sich mit den Händen an den Bäumen ab und fiel schließlich vorn über, direkt in das schimmernde Licht hinein.

Um ihn herum wurde es dunkel und er fühlte nicht einmal mehr, wie er hart auf dem Boden landete.
 

Von dem dumpfen Geräusch aufgeschreckt drehte sie sich von dem Feuer ab und blickte in Richtung Tür.

Es war so leise gewesen, dass sie es beinahe nicht gehört hatte, aber mit Gewissheit konnte sie nicht sagen, dass sie es sich nur eingebildet hatte.

Sicherlich war es möglich, dass es nur der Wind war, der durch die Bäume zog und hin und wieder einen alten weit entfernten Baum umwarf.

Das war immerhin der Lauf der Dinge, doch irgendetwas zog sie nach draußen.

Langsam richtete sie sich auf, klopfte sich die Holzspäne aus der Kleidung und legte das Messer zusammen mit dem Stück Holz auf den Tisch, der nur wenige Meter vor ihr stand.

Hustend ging sie Richtung Fenster, blickte mit zusammengezogenen Augenbrauen nach draußen, doch der dichte Nebel machte es fast unmöglich weiter als über die Terrasse zu schauen.

Ohne sich den Mantel der an der Tür hing anzuziehen öffnete sie eben diese Tür, trat nach draußen und blickte in den dichten Nebel hinein.

Der Nebel machte es fast unmöglich viel zu sehen, dafür hatte der Regen merklich nachgelassen und fiel nur noch in vereinzelten Tropfen herab.

Sie trat noch einige Schritte weiter nach vorne, bis sie auf der Treppe zu ihrer Terrasse vor ihrem Haus stand und diese auch noch herab ging.

Schniefend drehte sie ihren Kopf nach links und rechts, verfluchte die Erkältung die sie sich vor einigen Tagen eingefangen hatte, als plötzlich einer der Steine den sie sonst immer zum überqueren des Flusses genommen hatten unter ihr nachgegeben hatte und sie davon überrascht hinein gefallen war.

Noch immer ärgerte sie sich über ihre eigene Ungeschicklichkeit, die sie immer wieder in solche Situationen brachte.

Gerade als sie sich schon wieder umdrehen wollte um ins Haus zurück zu gehen hörte sie ein leises Husten, dass definitiv nicht von ihr gekommen war.

Überrascht blickte sie in Richtung der großen Eiche aus der das Geräusch gekommen war.

Aus ihrer Hosentasche zog sie ein Kunai und eilte in geduckter Haltung so schnell wie möglich in die Richtung.

Da jedoch der Nebel auf dem Boden noch dichter als der in der Luft zu sein schien, hätte sie beinahe die dunkle Gestalt auf dem Boden vor ihr übersehen.

Irritiert beugte sie sich runter zu ihr und drehte sie um.

Scharf zog sie die Luft zwischen ihren Zähnen einatmend ein, legte das Kunai zur Seite und betrachtete den Mann auf dem Boden eingehend.

Wahrlich, dachte sie, der hatte wirklich schon einmal bessere Tage gesehen.

Seine Kleidung war völlig zerrissen und vom Blut und Regen völlig durchnässt.

Sich am Kopf kratzend überlegte sie, was sie nun mit ihm machen sollte, denn eigentlich hielt sie nicht viel davon, dass sie dem Unbekannten nun helfen sollte.

Sich weiter zu ihm herunter beugend kniete sie sich vor ihm hin und überprüfte mit ihrem Handrücken vor seinem Mund, ob er überhaupt noch atmete.

Schwach nahm sie den warmen ausströmenden Atem des Mannes auf ihrer Haut wahr, runzelte die Stirn und betrachtete ihn weiter eingehend von oben bis unten.

Er schien sehr schwer verletzt zu sein, einige seiner Wunden, so erkannte sie direkt, schienen besonders tief zu sein, anhand der Verfärbungen an den Wundrändern nahm sie sogar wahr, dass er vermutlich sogar vergiftet worden war.

Seufzend richtete sie sich wieder auf, stellte sich oben an seinen Kopf und griff vorsichtig unter seine Arme um ihn in Haus zu ziehen.

Nur leicht bewegte er sich unter ihren Händen, krampfte ein wenig zusammen und stöhnte bei der Berührung auf.

Vorsichtig zog sie ihn hinter sich her ins Haus, versuchte ihn möglichst ohne ihm noch Schmerzen zu verursachen die Treppen hoch zu bekommen.

Noch vorsichtiger zog sie ihn in ihr Bett und schnaubte erst einmal laut aus.

Hustend schaute sie sich in dem Raum um, fand schließlich die große Schüssel auf einem der Tische an dem anderen Ende des Raumes stehen.

Zwar stand der große Topf schon eine Weile nicht mehr in dem Feuer, sondern befand sich auf dem kalten Erdboden um die Feuerstelle herum, aber um seine Wunden zu säubern würde es noch warm genug sein.

Sie nahm die Kelle die in dem Topf hing und füllte das Wasser in die Schüssel, die sie zuvor vom Tisch genommen hatte und in die sie sorgfältig ausgewählte Kräuter geworfen hatte.

Das abgekochte Wasser würde zwar reichen um den Dreck aus den Wunden zu waschen, aber da über diese Wunden auch Gift eingedrungen sein musste, wollte sie schon bei der Wundreinigung lieber direkt mit Heilkräutern arbeiten.

Während die Kräuter das abgekochte Wasser hellgrün färbten durchschnitt sie mit ihrem Kunai seine Kleidung und warf die Stofffetzen zur Seite.

Laut ausatmend stand sie über ihm, betrachtete seinen Körper eingehend und blickte ihn leicht irritiert an.

Seine einzelne Muskelgruppen waren überaus definiert, sodass sie annahm, dass er hart trainiert haben musste.

Auf den ersten Blick hatte er eher wie ein einfacher Reisender gewirkt, seine Kleidung, oder vielmehr das was davon noch übrig geblieben war, schien sehr unscheinbar und einfach.

Keinen Gedanken darauf verwendend, dass hier nun ein nackter gutgebauter Mann in ihrem Bett lag nahm sie eines der Tücher die sie vorsorglich auf den Nachtschrank neben ihrem Bett gelegt hatte und tauchte dieses in die Schüssel, die direkt neben dem Tücherberg stand.

Während sie vorsichtig mit dem Kräuterwasser seine Wunden säuberte fragte sie sich, wer dieser Mann wohl war, vor allem aber, wie er ihr Schutzjutsu durchbrechen konnte, welches ihr Haus umgab und vor ungebetenen Gästen abschirmte.

Sein Gesicht näher betrachtend nahm sie ihm das Stirnband ab und legte es zu den restlichen Stofffetzen auf den Boden.

Sie konnte mit dem Zeichen das er vermutlich mit einem Kunai durchgestrichen hatte nichts anfangen, denn seit sie von Zuhause weggelaufen war, hatte sie keinen Gedanken daran verschwendet, welche Reiche es auf dem Festland gab, oder nicht.

Sicherlich wusste sie noch, dass ein oder andere das ihr ihr Sensei in weiser Voraussicht beigebracht hatte, vor allem hatte sie diesen Ort nur dank ihm gefunden, aber da ihr Inselreich so abgeschieden war kümmerte es niemand, was auf dem Festland vor sich ging oder nicht.

Ein wenig schämte sie sich für ihre Unwissenheit, denn so hätte sie zumindest eine grobe Vorstellung davon, wer der Mann vielleicht sein könnte, fest stand für sie jedoch, dass ihr erster Eindruck, dass es sich um einen einfachen Reisenden handeln musste, nicht korrekt war.

Kaori warf das letzte vom Blut beschmutzte Tuch zur Seite und griff nach der Schüssel, die sie draußen von der Terrasse aus in den Boden goss.

Der Morgen würde bald anbrechen und sie hatte es gerade einmal geschafft seine vielen Wunden notdürftig zu reinigen.

Gähnend von der langen Nacht streckte sie sich in der Kälte des androhenden Morgens und ging wieder zurück ins Haus.

Den Deckel einer kleinen Schüssel im Küchenbereich legte sie zur Seite, roch vorsichtshalber noch einmal an der orange schimmernden Paste und befand diese für gut.

Aus der Truhe die vor ihrem Bett stand nahm sie noch ein paar Verbände und machte sich daran die Wunden des Unbekannten mit der Paste einzucremen und diese dann zu verbinden.

Hin und wieder strich sie sich eine lila Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem sorgfältig gebundenen Zopf gelöst hatte.

Zufrieden lächelte sie den Mann an, betrachtete noch einmal prüfend sämtliche Verbände und als sie diese für ausreichend befunden hatte, griff sie nach der Decke die sie zuvor neben ihn gelegt hatte und deckte ihn vorsichtig zu.

Wenn er auch nur annähernd noch den Willen hatte weiterleben zu wollen, dann hatte sie nun ihr Bestes getan und er würde wieder gesund werden.

Erschöpft rieb sie sich die Augen, holte noch etwas von dem Holz, dass hinter dem Haus lag und gab es ins Feuer.

Der Tag war schon angebrochen, die ersten Sonnenstrahlen fielen durch die Bäume auf den Boden herab, während Kaori sich in den Schaukelstuhl auf der Terrasse setze, sich in die dünne Wolldecke hüllte und während sie einschlief noch dem Zwitschern der Vögel lauschte.



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