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Die lange Reise zurück ins Glück

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
TAAAAA-DAAAAA!!
Hier bin ich wieder mit einem neuem Kapitel ;)

Danke für eure Geduld und das ihr so lange darauf gewartet habt <3
Viel Spass beim lesen und hoffe sehr es gefällt euch :D Komplett anzeigen

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Regen der Erinnerung

Yamato

 

Einige Sekunden vergingen, während wir in unheimlicher Stille in Shouta’s Zimmer sassen.

Was sollte ich den auf seine Frage antworten?

Ich wusste nicht, weshalb sich die beiden treffen wollten.

Noch was sie genau besprechen wollten. Aiko hat es mir schlussendlich nie erzählt.

Mit allem was danach folgte, wollte ich sie nicht unnötig mit Fragen Quälen.

Ein komisches Gefühl breitete sich in mir aus.

Wollten sie sich endlich über die Sache mit ihrem Vater aussprechen?

Oder wollte damals einer der beiden, endlich seine Gefühle dem anderen gestehen?

Aber, der Unfall…der machte ihnen dabei ein Strich durch die Rechnung.

Lag ich richtig mit dieser Vermutung?

Nervös begann ich jegliche Szenarien in meinem Kopf durchzuspielen.

Die durchbohrenden Blicke von Shouta, halfen mir nicht gerade bei der Sache ruhig zu bleiben.

Er erwähnte, diese Vertrautheit, die er bei ihr empfand. Ob er…

Gerade als mir eine weitere Erklärung einfiel, öffnete ich den Mund weit auf.

Mit grossen Augen sah ich meinen schwarzhaarigen Freund an, welcher leicht zurückwich:

-„Sh-Shouta! Sag Mal, kann es sein…Der Grund, weshalb du so sehr auf diese Fragen bestehst.

Diese Vertrautheit, die du gedenkst zu verspüren. Denkst du es könnte vielleicht mehr sein?

Denkst du, du empfindest etwas für Aiko-chan? Oder…WEISST du es sogar?!“

Die Frage kam mir einfach unüberlegt über die Lippen.

Doch, weshalb würde er sonst unbedingt herausfinden wollen, was sie damals für ihn bedeutete?!

Wenn nicht um sich zu vergewissern, ob das was er empfand, vielleicht dasselbe war.

Shouta machte grosse Augen und warf mir plötzlich ein Kissen mitten ins Gesicht.

Ich stiess ein leiser Freudeschrei aus und fühlte wie sich meine Wangen erröteten.

Dabei liess ich mich auf den Boden fallen und zappelte lachend mit den Füssen.

Breit grinsend sah ich zu ihm, der verlegen sein Blick zur Seite wandte.

Er hielt sich einen Arm vors Gesicht, doch das knallrote Gesicht sah ich trotzdem:

-„Du kannst so nervig sein…“, nuschelte er bloss und brauchte mir nichts Weiteres zu sagen.

 

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Aiko

 

Beinahe hätte ich heute Morgen verschlafen. Zum Glück weckte mich meine Mutter rechtzeitig.

Wie konnte ich bloss vergessen mein Mobiltelefon aufzuladen?!

Gestern nach dem Training, bemerkte ich zwar das mein Akku leer war, doch zu Hause half ich meiner Mutter mit einigen arbeiten, da vergass ich es völlig ans Ladekabel zu stecken.

Ich seufzte müde und lehnte mein Kopf gegen das Fenster, dabei betrachtete ich die Landschaft.

Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt, dass ich nicht immer im selben Zug wie Shouta zur Schule fuhr. Ob er uns absichtlich aus dem Weg ging oder etwas anderes ihn manchmal hinderte?

Auch wenn er sich uns gegenüber, ziemlich normal verhielt, machte ich mir trotzdem Gedanken darüber, was wohl in ihm vorgehen könnte. Zögerlich nahm ich mein Handy aus der Tasche und begann durch die verpassten Anrufe und Nachrichten zu scrollen. Anscheinend hatte mich Fumiko einige Male versucht zu erreichen. Bei ihrer ersten Nachricht blieb mir gleich die Spucke im Hals stecken.

<Was für ein Problem meint sie?! Was gab es, dass alles komplizierter machen könnte mit Shouta?

Hatten sie und Yamato etwas herausgefunden?>

Ich wollte ihr gerade antworten, da hörte ich jemanden nach meinen Namen rufen.

Als ich mein Blick hob, stand Shouta vor mir und hielt sich an einer Haltestange fest.

-„Guten Morgen Aiko. So vertieft habe ich dich bisher nie erlebt. Du hast mich kaum bemerkt.“

Er schenkte mir ein schelmisches Lächeln und wollte seinen Blick auf mein Bildschirm senken.

Da drückte ich gleich Fumikos Nachricht weg und steckte mein Handy zurück in die Tasche.

-„Entschuldige…ich dachte nicht, das ich dich schon im Zug antreffen würde. In letzter Zeit nimmst du entweder den Bus oder lässt dich von Sensei Omura fahren“

Shouta’s Blick verfolgte kurz mein Handy skeptisch, bis seine Augen wieder auf die meinen trafen.

-„Ja mein Cousin ist in letzter Zeit, ziemlich darauf aus unser Verhältnis weiter aufzubauen. Ich weiss auch, dass ich in letzter Zeit weniger Zeit mit euch verbracht habe. Ich muss mich dafür entschuldigen.“

Ich nickte verständnisvoll und presste leicht die Lippen zusammen, da ich nicht wusste, was ich darauf erwidern sollte. Seit er sich etwas distanziert hatte, war es mir manchmal unangenehm ganz allein mit ihm in einem Raum zu sein. Denn ich fürchtete mich davor, etwas Falsches sagen zu können. Oder gar zu anhänglich zu wirken. Seine Anwesenheit, machte mich jedes Mal nervös und liess mein Herz höherschlagen. Dabei versuchte ich meine Gefühle in Zaum zu halten, um ihn damit nicht zu überrumpeln. Ausserdem, würde ich sowieso nur eine Zurückweisung erhalten.  Es dauerte aber schon so lange an, dass es für mich immer schwerer wurde.

-„Er meint es nur gut, aber es kann ganz schön nerven. Es tut mir gut ab und zu auch Mal selbstständig den Zug zu nehmen oder mit Freunden auszugehen, wie jeder andere. Ausserdem habe ich dabei ja noch dich…u-und die anderen natürlich“

Überrascht über seine Worte, hob ich die Lider, um erneut in seine Augen zu blicken.

Ich blinzelte verdutzt, ehe ich ihn dümmlich anlächelte und mit einer Haarsträhne zu spielen begann:

-„J-ja natürlich. Wann immer du möchtest…“

Entweder war es die morgendliche Sonne, oder Shouta’s Wangen nahmen einen rosanen Farbton an. Hatte ich ihn, gerade verlegen gemacht? Ich blinzelte verwirrt und musste mir ein Grinsen verkneifen. In solchen Augenblicken war er wirklich, zu niedlich. Shouta verfestigte seinen Griff um seine Schultasche und senkte den Blick auf seine Füsse herab:

-„Mh…Von mir aus gerne immer“, murmelte er zwischen den Zähnen.

Wir beide sahen uns mit aufgerissenen Augen an und wandten dann verlegen die Blicke zur Seite.

Shouta räusperte sich leicht, ehe er sich vor mir etwas aufrichtete:

-„Ich, ich meine damit nur…es ist deutlich schneller mit meinem Cousin mitzufahren. Aber langsam habe ich die Musik im Radio satt und sein Karaoke Gesang, davon fange ich gar nicht erst an“

Bei seinen Worten stellte ich mir Sensei Omura am Steuer seines Wagens vor, wie er mit lauter Musik aus tiefer Brust heraus die Lieder im Radio mitsang. Ich prustete laut und verlor dabei leicht das Gleichgewicht. Shouta erschrak kurz, doch auch er begann zu lachen. Es war immer wieder schön sein Lachen zu hören, nach allem was er in letzter Zeit durchgemacht haben muss. Die restliche fahrt verlief dank diesem Moment viel angenehmer. Denn er erzählte mir noch weitere Anekdoten aus seinen Mitfahrgelegenheiten mit Sensei Omura.

 

An der Schule angekommen, trafen wir erst auf Rina die gemeinsam mit Sootoka auf uns wartete.

Kurz nach uns, trafen auch Yamato und Fumiko ein. Fumiko schien kurz zusammen zu zucken, als sie mich neben Shouta stehen sah. Ihre Nachricht, hatte ich nicht vergessen. Mit neugierigem Blick musterte ich sie, in der Hoffnung sie würde es verstehen und mich bitten unter vier Augen zu reden.

Überraschend schien sie zu verstehen, denn sie kam gleich auf mich zu und wollte auch etwas sagen.

Da unterbrach uns Yamato aber dabei, indem er sie plötzlich zu sich zog und ihr vor allen einen langen Kuss aufdrückte. Verwirrt und beschämt wandten wir unsere Blicke ab. Jedoch hörten wir einige Schüler beim vorbei gehen sich über das Verhalten der beiden zu beschweren.

-„Hrm. Entschuldigt, ich habe noch etwas wichtiges mit meiner Freundin zu besprechen. Wir sehen uns gleich drin“, sagte Yamato verlegen, ehe er Fumiko hinter sich herzog und ins Schulhausgebäude verschwand. Irritiert, was der Auftritt gerade sollte sahen wir ihnen nach.

 

Fumiko

 

Verwirrt über das Verhalten meines Freundes, liess ich mich von ihm ins Schulhaus hineinziehen.

Es dauerte nicht lange bis er plötzlich meine Hand los liess und sich mit rotem Gesicht mir zuwandte.

-„E-entschuldige Fumiko ich…“

Ich lächelte bloss verlegen und schüttelte den Kopf:

-„Macht doch nichts aber…“

Meine Miene wurde ernster und ich sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an:

-„Weshalb hast du mich unterbrochen?! Ich hatte noch keine Möglichkeit mit Aiko über das Gestern zu sprechen und sie muss vorgewarnt sein! Weshalb hast du mich daran gehindert?“

Yamato sah nervös um sich und massierte sich verlegen den Nacken.

 Er legte den Kopf leicht zur Seite und sah mich entschuldigend an:

-„Ja entschuldige. I-Ich konnte Gestern gar nicht mehr mit dir reden. Die Situation ist…etwas…anders als erwartet weisst du“

Irritiert verschränkte ich die Arme vor meinem Oberkörper und musterte ihn ungeduldig:

-„Ach? War deine Vermutung falsch?“

Yamato wiegte seinen Kopf von links nach rechts, als würde er seine Wortwahl gut überlegen.

-„Uhm ja und nein. Weisst du die Sache ist folgende…“

Er begann mir von seinem Gespräch gestern mit Yoshida-kun zu erzählen und meine Augen weiteten sich überrascht. Damit, hatte wohl wirklich keiner von uns beiden gerechnet. Yoshida schien also Gefühle für Aiko zu hegen? Wenn ich genauer überlegte, war Yoshida-kun seit dem Valentinstag einzig Aiko immer noch nahe genug geblieben und begleitete sie sogar manchmal nach Hause. Ich lächelte bei dem Gedanken, doch als ich meinen Freund ins visier nahm, zog ich die Augenbrauen zusammen. Mit der Schultasche schlug ich ihm leicht in die Seite:

-„Idiot! Du hast uns völlig überflüssig in Panik versetzt!“

Yamato keuchte kurz schmerzerfüllt auf und massierte sich anschliessend die Stelle, an der ich ihn getroffen hatte.

-„Was kann ich bitte dafür, wenn der Idiot nicht von Anfang klar Text spricht?!“

Ich verdrehte genervt die Augen und zog ihm an der Krawatte an mich.

Vorsichtig legte ich meine Lippen sanft auf seine:

-„Das nächste Mal … informierst du mich erst wenn du die ganze Information hast, klar?“

Yamato lächelte mich dümmlich an, während sein verträumter Blick über mein Gesicht huschte.

Dieser Anblick, liess mein Gesicht aufglühen:

-„Natürlich. Dein Wunsch ist mir Befehl meine Königin“

Verlegen wandte ich den Blick von ihm ab und presste die Lippen zusammen.

Ich strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr, dabei wandte ich meine Augen wieder zu ihm.

Mein besorgter Gesichtsausdruck, holte ihn aus der vorherigen Trance wieder zurück in die Realität.

-„Wie sollen wir deiner Meinung nach, jetzt vorgehen? Aiko hat meine Nachricht schon erhalten…Sie wird sicherlich wissen wollen, was ich mit ihr zu besprechen wollte“

Yamato lehnte sich nachdenklich gegen die Schliessfächer und senkte seinen Blick auf den Boden:

-„Ich habe Shouta versprochen mich fürs erste…nicht weiter in die Sache einzumischen. Irgendwie habe ich das Gefühl, das er es auf seine Art für sich klären möchte. Wohl oder übel, musst du dasselbe bei Aiko tun“

Ich seufzte bei seinen Worten und lehnte mich neben ihm, ebenfalls gegen die Schliessfächer.

-„Was, wenn Shouta es sich doch nur einbildet? Und, die ganzen Annäherungen für nichts waren? Aiko…würde es das Herz brechen.“

Yamato nickte und sah mich mit einem gequälten Blick an, der Gedanke daran machte uns beide traurig. Er nahm zärtlich einer meiner Hände und streichelte sanft mit dem Daumen darüber.

-„Da werden wir als ihre Freunde für sie da sein. Aber wir müssen darauf hoffen, das Shouta einsieht das diese Gefühle nicht einfach so aus dem Nichts kommen. Tief in ihm drin, sind die Erinnerungen an seine wahren Gefühle bestimmt noch vorhanden.“

 

Shouta

 

Nach Yamatos kleine Auflage, sahen wir alle ihn mit Tujihana ins Gebäude herein gehen.

Ich spürte wie vor Nervosität mein rechtes Auge zu zucken begann.

Er hatte ihr, doch hoffentlich nicht über unser Gespräch gestern berichtet?

Schliesslich, war das eine Sache, die ich allein ihm anvertraut hatte.

-„Hrm. Gut, wir sollten wohl auch langsam rein. Oder wir kommen zu spät zur ersten Stunde“

Masao, aus unserem Basketball Team, war der erste der die unangenehme Stille in unserer Gruppe unterbrach. Die Mädchen nickte zustimmend und begannen schweigend als erste ins Schulgebäude hereinzugehen. Als wir durch die Türe kamen, legte mir Masao eine Hand auf die Schulter:

-„Sag mal, bald ist das letzte Spiel der Saison vor den Frühlingsferien. Denkst du, du bist bereit dafür so ein wichtiges Spiel als Kapitän zu leiten? Immerhin hast du einiges an Training sausenlassen. Nicht zu vergessen die letzten paar Spiele.“

Verdammt, daran hatte ich bisher überhaupt nicht gedacht. Seit meinen Flashbacks, war ich so damit beschäftigt meine Erinnerungen zurückzuerlangen, dass mir für den Basketballclub gar keine Zeit blieb. Ich schluckte hörbar und sah Masao entschuldigend an:

-„Das werden wir wohl heute beim Training herausfinden. Tut mir echt leid, dass ich die ganze Verantwortung in letzter Zeit, an dir und Yamato abgeschoben habe.“

Mein Co-Kapitän in der Mannschaft, lächelte mir schief zu und winkte schliesslich ab:

-„Ach was. Es ist verständlich, für was ist man ein Team, wenn man sich dabei nicht aufeinander verlassen kann. Du hast andere Prioritäten, welche wichtiger sind als Basketball. Du solltest, also überhaupt kein schlechtes Gewissen haben. Es wäre aber schön, Mal wieder mit dir zu spielen.“

Ich lächelte und nickte zustimmend. Wir liessen unsere Schuhe in den jeweiligen Schliessfächern und begaben uns schliesslich gemeinsam mit Aiko und Kamizawa-chan ins Klassenzimmer.

Yamato und seine Freundin, sassen bereits an ihren Plätzen und spielten, wie es aussah, Schere, Stein, Papier. Fumiko gewann gleich zwei Runden nacheinander, was Yamato frustrierte.

Resigniert und beleidigt, widmete er sich daraufhin an seinen Notizen.

Masao und ich konnten uns nicht verkneifen ihn darüber aufzuziehen.

Dafür kassierten wir, immer wieder böse Blicke unseres blonden Freundes.

Sensei Hiroshi, war zu unserer Überraschung wieder an der Schule und betrat das Klassenzimmer wie sonst auch. Mit strengem Blick, dass alle gleich verstummen liess.

Er konnte furchteinflössend sein. Während des Unterrichts, fiel mir auf das Aiko neben mir kaum ihre Hand bewegte und dem Unterricht gar nicht zu folgen schien. Unauffällig schrieb ich ihr, auf einem leeren Blatt eine kleine Nachricht und legte diese dann zwischen uns.

{Alles okay? Wenn Sensei bemerkt, wie du vor dich hin träumst kriegst du Ärger!}

Aiko bemerkte meine Nachricht ziemlich schnell.

Dabei legte sich ein roter Schimmer über ihre Wangen.

{Ich träume nicht vor mich hin, Baka!}

Ich schmunzelte bei ihren Zeilen. Es war witzig, sie zu necken.

Denn ihre Reaktionen waren immer so unterschiedlich.

Während ich so tat als würde ich dem Unterricht folgen, schrieb ich ihr eine neue Nachricht hin.

Was sie sichtlich, noch mehr in Verlegenheit brachte.

{Ach ja? Dein Sabbern, sagt was anderes. Und nenn mich nicht Baka!}

Aiko schrieb mir daraufhin, hektisch eine Antwort auf meine Nachricht.

{Hör auf, du Glatzkopf!}

Ich musste mir ein leises Lachen verkneifen. Belustigt schrieb ich ihr eilig was Neues aufs Blatt hin.

{Ich bin kein Glatzkopf, Hiroshi Sensei ist der Glatzkopf!}

Die letzten Zeilen, hätte ich ihr lieber nicht geschrieben.

Unser kleiner Austausch, war leider von unserem Sensei nicht unbemerkt geblieben. In dem ganzen hin und her, hatte ich vergessen darauf zu achten das wir nicht erwischt wurden.

Sensei stand direkt vor uns und schnappte sich das Blatt mit unseren Nachrichten.

Aiko und ich erröteten augenblicklich und senkten unsere Blicke beschämt.

Sensei Hiroshi durchbohrte uns mit strengem Blick und räusperte sich leicht:

-„Sawada, Yoshida ihr beide könnt Nachsitzen und ein gutes Entschuldigungsschreiben verfassen“

-„Ja Sensei…“, murmelten wir beide gleichzeitig und widmeten uns daraufhin unseren Büchern.

 

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Nach Schulschluss begab ich mich mit Masao und Yamato in die Sporthalle, um unserem Basketballtraining nachzugehen. Sensei Hiroshi, hatte Aiko und mir wenigstens erlaubt unsere Clubaktivitäten nach dem Unterricht noch nachzugehen. Dafür mussten wir uns, im Anschluss wieder im Klassenzimmer fürs Nachsitzen treffen. Während des Trainings nahmen mich meine beiden Teamkameraden, immer wieder fürs Nachsitzen hoch. Anfangs fiel es mir nicht leicht mit den anderen mitzuhalten. Doch je länger das Training anhielt, desto besseres Ballgefühl hatte ich.

Gegen Ende war es fast so, als hätte ich nie aufgehört Basketball zu spielen. Ermutigt, das nächste Spiel in Angriff nehmen zu können, begab sich die Mannschaft gemeinsam zurück in die Umkleiden.

-„Tja man sieht sich dann Morgen Yoshida. Viel Spass beim Nachsitzen“

-„Gut gespielt alter, lass dich von Sensei Hiroshi nicht zu hart in die Mängel nehmen“

Yamato und Masao waren die ersten, die sich gleich wieder aus dem Staub machten.

Ich packte meine Sachen zusammen, da kamen zwei Jungs aus der Mannschaft auf mich zu.

-„Du hast echt mein Mitgefühl Yoshida-kun. Ausgerechnet mit Schweinepfote musst du Nachsitzen.“

-„Es hätte dich echt nicht schlechter treffen können.“

Bei der Tonart, in welche beide über Aiko sprachen, spannte sich mein ganzer Körper an.

Ich biss leicht die Zähne zusammen und schloss mein Spind mit einem lauten Knall, das beide erschrocken zurückweichen liess.

-„Ihr zwei, solltet lieber darauf achten nicht über jemanden her zuziehen, denn ihr kaum kennt.“

Beide wechselten kurz belustigte Blicke aus, ehe sie sich wieder mir zuwandten:

-„Ich meine ja nur, es gibt viel attraktivere Mädchen bei den Cheerleadern mit denen man Nachsitzen könnte.“, sagte einer von ihnen.

Ich warf mir meine Tasche über den Schultern und warf beiden einen angewiderten Blick zu:

-„Das ihr bloss aufs äussere geht, ist das letzte. Und ihr mögt es vielleicht nicht sehen, aber Sawada ist genauso attraktiv wie all die Mädchen, denen ihr ständig hinterher sabbert. Sie ist sogar besser als diese aufgetakelten Tussis. Ihr seid doch bloss wütend, dass sie euch keine Beachtung schenkt. Lächerlich“

Mit diesen Worten liess ich meine Teamkameraden zurück und machte mich auf den Weg ins Klassenzimmer. Dort angekommen, sass Aiko bereits auf ihrem Platz und schien auf ihrem Handy herumzutippen. Zögerlich setzte ich mich neben sie und legte meine Tasche auf den Boden ab.

-„Sensei Hiroshi ist noch nicht da“, sagte sie ohne mir auch nur ein Blick zuzuwerfen.

Sie schien weiterhin auf dem Gerät in ihren Händen vertieft zu sein.

-„Du bist böse auf mich oder? Entschuldige Aiko, ich wollte dir kein Ärger bereiten.“

Sie seufzte leicht, während sie eine der Nachrichten las, welche ihr geschickt worden war.

Mein Blick wanderte automatisch, wieder zu ihrem Bildschirm.

Eine gewisse Kagami aus dem Cheerleader Team, schien über unser Nachsitzen nicht gerade erfreut.

{Ugh. Du kannst deine Schweinepfoten einfach nicht von Yoshida-kun lassen, oder? Lächerlich}

Wieder spannte sich mein Körper vor Wut an. Warum erlaubten sich die Leute so mit ihr zu reden?

Es war doch meine eigene Entscheidung, mit ihr befreundet zu sein. Wenn es ihnen nicht passte, sollten sie das doch nicht an ihr auslassen! Ich fragte mich gerade, ob das schon lange so ging.

Aiko schien, das Ganze zu ignorieren, aber es musste sie doch sicherlich auch beschäftigen.

Sie versperrte eilig ihren Bildschirm und steckte ihr Handy zurück in ihrer Tasche.

Sie schien wohl meine Reaktion bemerkt zu haben. Jedoch hoffte ich mich zu irren.

Denn ich wusste gerade nicht, wie ich damit umgehen sollte. Noch wie sie es empfinden würde, dass ich ihr die ganze Zeit auf den Bildschirm geguckt habe. Zögerlich nahm sie zwei Stück Blattpapier für jeden von uns und legte es auf den Tisch.

 

Aiko

 

Hoffentlich, hatte Shouta nichts von der Nachricht mitbekommen, die ich erhalten hatte.

Es schien mir, als wäre sein Blick an meinem Bildschirm hängen geblieben. Doch vielleicht irrte ich mich? Hoffentlich! Wie sollte ich ihm diese sonst bitte schön erklären?

<Oh es ist bloss so, dass wir vor einigen Monaten an einer Party rumgeknutscht, betrunken in einem Bett geschlafen haben und danach nie wieder darüber reden konnten. Weil du alles vergessen hast. Jedoch hassen mich seitdem deine Verehrerinnen aus dem Cheerleader Team mit aller Macht>

In Gedanken stellte ich mir vor, wie ich ihm auf meine Art und Weise einfach die ganze Sache erzählen würde. Nervös legte ich uns jeweils ein leeres Stück Papier hin, um unsere Entschuldigung an Sensei Hiroshi zu schreiben. Es wäre besser, so zu tun als wäre nichts.

-„Wir sollten die Entschuldigung schreiben, wenn wir hier nicht die Nacht verbringen wollen.

Und ich bin dir nicht böse, entschuldige.“

Shouta griff in seiner Tasche nach einem Stift und begann auch schon zu schreiben.

-„Dann ist ja gut. Es tut mir trotzdem leid, dass wir hier festsitzen“

Ich versuchte belustigt zu lachen, um die Anspannung in mir aufzulösen.

-„Schon gut. Lass uns einfach in Zukunft aufpassen und weiteres Nachsitzen zu vermeiden“

Shouta stimmte mir, mit einem leisen Lachen zu und schrieb auf seinem Blatt weiter.

Einige Minuten später, kam plötzlich Sensei Omura ins Klassenzimmer:

-„Ah ihr zwei seid also noch hier? Sensei Hiroshi hat mir schon berichtet, dass ihr Nachsitzen müsst. Habt ihr die Entschuldigungen? Ich bringe sie ihm gleich selbst.“

Shouta sackte auf seinem Platz zusammen und wippte nervös mit den Füssen unter dem Tisch.

Zögerlich gaben wir Sensei Omura unsere Entschuldigungsschreiben.

-„‘Tschuldige Hyuchi…“, murmelte er kleinlaut und wagte es kaum seinen Cousin anzusehen.

Dieser setzte sich auf einem Stuhl vor uns und musterte uns beide abwechselnd:

-„Ich hoffe, ihr habt die Lektion gelernt. Als Strafe könnt ihr gleich mit der Bahn zurück nach Hause.

Während ich gemütlich in meinem Auto dieselbe Strecke fahre“

Shouta und ich warfen einen Blick aus dem Fenster und unsere Miene verzogen sich:

-„Es regnet aber! Hyuchi das ist nicht fair. Wir haben unsere Entschulding doch geschrieben!“

Das Shouta wie ein kleines Kind jammerte, brachte mich zum Lachen. Auch wenn ich selbst, lieber mit Sensei Omura mitfahren würde, als im Regen durch die Strassen zu laufen.

Shoutas älterer Cousin, sah uns beide mit einem breiten Grinsen an, ehe er aufstand:

-„Es heisst immer noch für dich, Sensei Hiroshi, Shouta. Wir sehen uns Zuhause“

Ohne weiteres, blieben wir beide erneut allein zurück im Klassenzimmer. Wir beide seufzten gleichzeitig und packten unsere Sachen zusammen.

Shouta sah mich dabei mit eingefallenem Gesicht an:

-„Du hast doch hoffentlich einen Schirm dabei oder?“

Augenblicklich begann ich in meiner Tasche herumzutasten, doch von einem Schirm war keine Spur zu finden. Ich biss mir auf die Unterlippe und legte den Kopf genervt in den Nacken:

-„Nein. Ich habe den wohl vergessen. Es war auch kein Regen vorausgesehen heute“

Shouta seufzte und zuckte anschliessend mit seinen Schultern:

-„Na gut, dann werden wir eben auf dem Weg zur Bahn nass. Los komm, gehen wir“

Einige Minuten später, befanden wir uns beim Ausgang der Schule.

Keiner von uns wagte es aber, als erster in den strömenden Regen hinauszutreten.

-„Hyuchi kriegt Zuhause von mir mächtig was zu hören, das schwöre ich dir“, knurrte Shouta genervt.

Ich schmunzelte leicht bei der Vorstellung und legte mir die Schultasche über den Kopf:

-„Gut, wir sollten hier keine Wurzeln schlagen. Komm“

Mit diesen Worten rannte ich hinaus in den Regen, augenblicklich fühlte ich wie meine Schuluniform ganz nass wurde und durch den Wind die Regentropfen mir ins Gesicht klatschten.

Hinter mir konnte ich die schnellen Schritte von Shouta erkennen. Als wir endlich in der Nähe des Bahnhofs waren, verlangsamte ich meine Schritte. Da es sowieso keinen Unterschied machen würde. Wir beide waren durch den Regen triefend nass. Schweratmend stemmte ich meine Hände auf meinen Knien. Shouta und ich sahen uns einen kurzen Moment an, ehe wir loslachten.

-„Wie du aussiehst!“

-„Sieh dich doch selber an!“

In diesem Moment fiel mir ein, das ich noch unbenutzte Handtücher in meiner Tasche hatte.

Da wir jetzt unter einem Dach standen und vorerst im Zug nicht weiter im Regen stehen müssten, entschloss ich mir diese hervorzuholen. Eines davon warf ich Shouta einfach über den Kopf.

Genau wie er mir, damals im Laden seiner Mutter. Während ich mir die Haare trocken rubbelte, bemerkte ich das seine Körperhaltung neben mir komplett angespannt war.

-„Shouta? Ist alles in Ordnung?“, fragte ich ihn besorgt.

Ich legte mir das Handtuch um die Schultern und musterte ihn nun etwas genauer.

Sein Gesicht war wieder so blass, genau wie damals im Schnee nach der Valentinstags Feier.

-„S-Shouta?“, fragte ich und berührte zögerlich seinen Oberarm.

Er blinzelte einige Male und sah mich dann mit einem undefinierbaren Ausdruck an.

-„Huh? Entschuldige, sagtest du was?“

In diesem Moment kam genau unser Zug auf dem Gleis an. Aber die Sorge war mir ins Gesicht geschrieben. Shouta setzte wieder sein fälschliches Lächeln auf und stupste mich in den Zug hinein:

-„Jetzt sieh mich nicht so an. Alles gut. Der Zug wartet aber nicht auf uns“

 

Shouta

 

Die ganze Fahrt über, sassen wir einfach schweigend nebeneinander.  

Ich war zu sehr in Gedanken vertieft, durch den erneuten Flashback, den ich vorhin erlebte.

Schon wieder hatte ich uns beide, als Kinder gesehen. Wie ich ihr das Handtuch über den Kopf warf…

Wieso konnte ich nicht, weitere Erinnerungen abspielen?

Weshalb immer wieder diese eine Erinnerung?

Als wir an unsere Haltestelle ankamen, war es für uns an der Zeit wieder zurück in den regen zu treten. Aiko lief vor mir her, mit ihrer Schultasche schützend über den Kopf.

Ich machte mir nicht Mal die Mühe, da wir sowieso schon triefend nass waren.

Etwas in mir bewegte mich, für einen Moment stehen zu bleiben.

Dabei wandte ich meinen Blick zum Himmel.

Ich liess die Regentropfen auf mein Gesicht prasseln und schloss die Augen.

In der Hoffnung, bald Antworten auf all meine Fragen zu erhalten.

-„Shouta?“

Als ich ihre Stimme meinen Namen rufen hörte, öffnete ich leicht die Augen.

Ich weiss nicht, ob es am Regen lag oder an der Art wie sie mich in diesem Moment ansah.

Doch in diesem Moment, war es als würde der Regen den ganzen Nebel, der sich in meinem Kopf gebildet hatte, wegwaschen. Und alles erschien mir wieder Sinn zu ergeben. Nach und nach kamen allmählich, alle Erinnerungen zurück.

Als würde mein Leben sich, wie ein Spielfilm, vor meinen Augen abspielen.

Meine Augen weiteten sich und ich ballte die Hände zu Fäusten. Da fiel mein Blick erneut auf das Mädchen vor mir.

<Aiko…>

Besorgt trat Aiko näher zu mir und musterte mein Gesicht mit zusammengekniffenen Augen:

-„Was ist los? Geht es dir nicht gut? Shouta, antworte mir doch“

Im nächsten Moment zog ich sie einfach in meine Arme und drückte sie ganz fest an mich.

Dabei vergrub ich mein Gesicht, in ihre nassen Haare und versuchte so meine Tränen zu verbergen.

-„Oi…Shouta? Was ist denn?“, hörte ich sie mich erneut fragen.

Ich spürte dabei, wie sie zögerlich ihre Hände auf meinem Rücken legte.

Schweigend legte ich meine Arme enger um sie, atmete ihren Duft ein und schloss meine Augen.

<Aiko…Wie habe ich dich je vergessen können>


Nachwort zu diesem Kapitel:
Huiiiii na dieses Kapitel wäre geschafft.
Ihr könnt gespannt bleiben wie es jetzt natürlich weiter geht :P

Ich freue mich auf eure Kommis und sehe euch beim nächsten Kapitel wieder

Küsschen und hab euch lieb
Hazel Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Tasha88
2022-01-11T14:44:00+00:00 11.01.2022 15:44
HAllihallo :)

oh, ich liebe Yamato einfach - und er und Fumiko erst recht ^^
und Glatzkopf??? wie kommt Aiko bitte darauf??? das macht doch gar keinen SInn >.<

und dann die Szene mit dem Basketball club... oh, da werde ich wütend. Schweinepfote ... schön, dass Shouta da schon reagiert hat, aber denen würde ich gerne noch mehr in den Hintern treten. Und den Cheerleadern erst recht, dumme Gänse!!!! und das war noch nett, du willst nicht hören, was im meinem KOpf vorgeht ..

raus in den Regen also :D hihihihihi
ohne Schirm ... thihihihihihi
und dann die Szene mit dem Handtuch, so süß...aber noch schöner war, wie Shouta sie in seine Arme zieht *______*


ansonsten - neue FOrm? gefällt mir besser als die in der Mitte zentrierte. Manche Texte musst du noch zusammen fassen, aber so schon sehr gut ^^
zb das hier meine ich:

Auch wenn er sich uns gegenüber, ziemlich normal verhielt, machte ich mir trotzdem Gedanken

darüber, was wohl in ihm vorgehen könnte. Zögerlich nahm ich mein Handy aus der Tasche und

begann durch die verpassten Anrufe und Nachrichten zu scrollen. Anscheinend hatte mich Fumiko

einige Male versucht zu erreichen. Bei ihrer ersten Nachricht blieb mir gleich die Spucke im Hals

stecken.


richtig wäre eher:

Auch wenn er sich uns gegenüber, ziemlich normal verhielt, machte ich mir trotzdem Gedanken darüber, was wohl in ihm vorgehen könnte. Zögerlich nahm ich mein Handy aus der Tasche und begann durch die verpassten Anrufe und Nachrichten zu scrollen. Anscheinend hatte mich Fumiko einige Male versucht zu erreichen. Bei ihrer ersten Nachricht blieb mir gleich die Spucke im Hals stecken.

Antwort von:  Tasha88
11.01.2022 15:44
freue mich auf alles weitere :***********


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