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So etwas wie eine kleine Gute-Nacht-Geschichte

von

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Der kleine Bruder muss schlafen.

Wie jeden Abend brachte der blonde junge Mann seinen kleinen Bruder ins Bett. Und da der kleine Bruder immer so aufgeweckt war, erzählte er ihm eins seiner Erlebnisse.
 

"Weißt du noch, wie ich dir von dem starken Sturm vor der Küste erzählt hab?", fragte er. Der Kleine nickte aufgeregt und hüpfte auf seinem Bett herum. "Sehr schön. Wenn du dich zu mir setzt, dann erzähle ich dir, wie es weiterging mit mir, mitten in diesem Sturm." Ein letzter großer Hüpfer, dann bliebt der Kleine endlich auf seinem Bett sitzen.

"Brav. Also, der Sturm wurde stärker, so stark, wie ich selten zuvor einen Sturm erlebt habe. Aber zum Glück bin ich ja ein guter Seemann, wie du weißt." Der Junge schüttelte wie wild mit dem Kopf und wollte zum Protest anheben.

"Na na!" machte der Erzähler. "Ich bin ein guter Seemann, ein ziemlich guter sogar." behauptete er, bevor er weitererzählte. "Der Sturm war stark und ich ein guter Seemann, aber es war eine schlimme Lage. Dem Fogmast war die Spitze abgebrochen und wie ein schlechtes Omen, war auch meine Bugfigur gesplittert."

Er machte eine dramatische Pause, bevor er traurig hinzufügte: "Das war meine letzte Fahrt mit einem Kraken. Sie scheinen es nicht so gut mit mir zu meinen. Ganz anders als die Meerjungfrauen. Oh ja, die Meerjungfrauen..."

Wieder machte er eine kleine Pause, diesmal musste er lächeln. "In diesem starken Sturm damals war es eine Meerjungfrau, die mich rettete."

"Du spinnst!" diesmal ließ sich der Kleine nicht davon abhalten dazwischen zu rufen.

"Oh nein Alfred, oh nein. Ich hab sie mit eigenen Augen gesehen." Der junge Mann schüttelte langsam den Kopf. "Du kannst es dir anscheinend noch nicht vorstellen, aber es gibt sie wirklich.

Sie sehen nicht ganz so aus, wie sie immer beschrieben werden und vor allem täuscht es sich Frauen vorzustellen. Zumindest ich wurde nicht von einer Frau gerettet.

Nein, mein Schiff sank damals nicht, meine Crew wurde nicht komplett in ein kaltes Grab gezogen, aber ich, ich dachte es damals.

In diesem starken, starken Sturm, der mein Schiff fast zerschmetterte und viele meiner Männer auf den Grund zog. Ich selbst ging über Bord, als ich versuchte einen meiner Decksmänner zu retten.

Ich weiß nicht was aus ihm geworden ist. Die ganze Zeit stemmte ich mich gegen die Planken und zog an ihm, hielt ihn fest an der Reling.

Dann wurde mir plötzlich schwarz vor Augen. Ich hab nicht losgelassen, denn als ich in den Armen der Meerjungfrau zu mir kam, da hatte ich immernoch einen Fetzen seines Hemdes in der Hand."

An dieser Stelle schwieg er wieder. Und ausnahmsweise schwieg auch Alfred neben ihm.

"Nun ja, ich hab den Fetzen immernoch irgendwo. Da bin ich mir sicher. In Erinnerung an diesen guten, guten Seemann und diesen starken Sturm, der mich in die Hände einer Meerjungfrau trieb. Ungefähr so!" sagte er plötzlich und schnappte sich den Jungen, um ihn mit beiden Armen fest an sich zu drücken, und ihn dann auf seinen Schoß zu legen.

"Aber die Meerjungfrau war jetzt doch keine Frau?" fragte der Junge und schaute zu ihm hoch. "Nein, keine Frau. Ich lag doch auf ihrem Schoß, so wie du jetzt auf meinem. Und da konnte ich sehr gut feststellen, dass es eindeutig keine Frau war. Aber ich war sehr erschöpft, als ich da so auf ihrem Schoß lag und gerade erst aufgewacht nach dieser Zeit im Meer. Und sie dachte, ich könnte noch etwas mehr Schlaf brauchen. Deswegen zeigte sie mir verschiedene Dinge, nach denen man gut einschlafen kann."

Er war etwas rot geworden, wovon der Junge zum Glück nichts zu merken schien. Deswegen erzählte er schnell weiter. "Also, diese wunderschöne blondgeflockte Meerjungfrau hat mir ein paar Einschlaftricks beigebracht. Möchtest du auch einen davon lernen?" fragte er. Der nickte zaghaft. "Okay, gut. Ein Trick besteht darin, ganz leise von seinem Tag zu erzählen. Am besten erzählt man, in dem man im Bett liegt, neben sich eine Person die man gern hat."

So wie er diese Punkte aufzählte, krabbelte der Kleine von seinem Schoß unter die Decke und zog auch den Anderen neben sich. Man oh man, ganz schön kräftig, der Kleine.

Das scheint aber nur mir aufzufallen... denn unserem Erzähler machte das nichts aus. Der redete weiter: "Wenn man im Bett liegt und neben sich die Person ist, die man gern hat, dann legt diese einen Arm um dich." Das tat er auch. "Und du flüsterst ganz leise was du so erlebt hast am heutigen Tag." Daraufhin wurde der junge Mann ruhig und hörte dem Kleine zu, der sich beste mühe gab zu flüstern und darüber irgendwann einschlief.

END



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