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Der Fluch der See

von

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I


 

- Ethan POV -


 

Der junge Asiate stand an Deck und befehligte seine Kameraden.

Er sagte ihnen, wo sie die Beute hinbringen sollten und jeder an Bord gehorchte.
 

„Das war die letzte Kiste!“

Chris Rodriguez stellte schnaufend eine Truhe zu Ethans Füßen ab und atmete einmal schwer durch.
 

Ethan musterte den Mann sich gegenüber aus seinem einen Auge.

„Und wieso bringst du sie nicht unter Deck?“
 

„Ruhig Blut mein Guter, wird erledigt.“

Als Chris seinem Vorgesetzten auf die Schulter klopfte, verzog dieser unzufrieden das Gesicht. Er hasste es angefasst zu werden.

„Heb das Ding mal an. Das ist unglaublich schwer.“
 

Ethan verzog keine Miene und ging an Chris vorbei.

Er ließ in mit der Kiste stehen, wissend dass dieser seinen Auftrag schon ausführen würde.

„Alle Mann an Bord! Wir setzen Segel!“
 

In dieser Stadt gab es nichts mehr zu holen.

Es war Nacht gewesen, als sie diese überfallen und geplündert hatten.

Der Käpt'n würde stolz auf ihn und die erfolgreiche Mission sein.
 

Ethan lief über Deck und beobachtete das Treiben der Crew.

Die letzten Seeleute kamen auf das Schiff, während die Ersten bereits das Schiff aufbruchsbereit machten bis sie schließlich wieder los segeln konnten.
 

Der Einäugige schaute hinauf aufs Meer und wirkte sehr zufrieden mit sich.
 

„Beeindruckend. Du hast das erste Mal das Kommando und hast eine Menge Reichtümer in deinen Besitz bringen können.“

Silena trat neben Ethan an die Reling.
 

„Der Käpt'n wird das genauso sehen.“
 

Die junge Frau hob kurz die Augenbrauen.

Ihr blondes Haar war zu einem Zopf geflochten und hing ihr über die Schulter.

„Ich spreche dir meinen Glückwunsch aus.“
 

Er wandte sich ihr zu und wollte ihr noch etwas erwidern, sie hatte sich jedoch bereits abgewandt und lief über das Deck.

Ethan zuckte mit den Schultern. Er rief seine Befehle über das Deck und begab sich in die Kapitänskajüte.

Luke Castellan, sein Käpt'n, würde sehr zufrieden mit der Ausbeute sein und vielleicht würde für Ethan sogar etwas mehr für diese erfolgreiche Mission herausspringen…

Er war sehr stolz auf sich und fühlte sich bestärkt in allem was er war und noch werden konnte… für Luke und unter dessen Befehl.
 


 

- Percy POV -


 

Percy saß unter Deck, zwischen Proviant und geplünderten Schätzen.

Die Hände waren ihm hinter dem Rücken gefesselt worden.

Der Strick bohrte sich fest in seine Handgelenke und die aufgescheuerten Stellen brannten unter dem Seil.
 

Er hatte sich gefangen nehmen lassen. Unglücklicherweise war er ihnen bereits vor zwei Tagen in die Arme gelaufen, nachdem er vor einer Woche geschafft hatte ihnen zu entkommen.

Der junge Prinz blickte auf, als wieder jemand zu ihm nach unten kam.

Die blonde Frau. Natürlich. Sie war immer diejenige, die kam um nach ihm zu sehen.

Sie war die Einzige, für die er auch nur einen Hauch an Sympathie übrig hatte. Sie war stets freundlich ihm gegenüber und versorgte ihn.
 

Silena zog sich eine der leichteren Kisten heran und zog diese vor Percy.

Sie setzte sich auf diese, beugte sich zu Percy vor und nahm ihm den Knebel aus dem Mund.
 

Sofort schüttelte der Junge den Kopf und verzog den Mund, um diesen etwas zu entspannen.

„Nh-“

Er sah unzufrieden und leidend aus und blickte der jungen Frau in die braunen Augen.

„Meine Hände schmerzen ganz schön… wenn das so weiter geht, enden meine Arme in zwei Stümmeln.“

Er grinste schief und ironisch.

Ihr gegenüber gelang es ihm zumeist recht locker aufzutreten. Er hegte keinen Hass gegen Silena Beauregard, dafür war sie stets viel zu nett zu ihm.
 

„Ich würde sie dir wirklich gerne abnehmen.“

Sie klang ehrlich.

„Dann wirst du jedoch wieder versuchen abzuhauen, sie werden dich früher oder später wieder einfangen und ich verliere meinen Kopf.“
 

„Das wäre wahrlich blöd“, entgegnete der Gefangene.

„Ich nehme an, dass du es nicht riskieren willst ob du mir vertrauen kannst?“ Er runzelte die Stirn.

„Ich könnte dir versprechen, dass ich nicht fliehen werde.“
 

Silena lächelte kurz. Natürlich vertraute sie ihm nicht, das wusste Percy, und er konnte es ihr nicht übel nehmen.

Er würde immer versuchen zu fliehen, wenn er die Gelegenheit dazu erhielt.
 

Die Blondine zog den Korken aus einer Flasche und Percy legte bereits bereitwillig den Kopf in den Nacken, ohne dass sie etwas sagen brauchte.

Er nahm große Schlucke von dem Wasser und die Flüssigkeit rann seine trockene Kehle hinunter.

Wieder einmal war er sehr dankbar dafür, dass sie ein Teil dieser Crew war.
 

„Brauchst du noch etwas zu essen?“

Er schüttelte den Kopf. Wenn eines gerade nicht in ihm herrschte, dann war es Appetit.
 

„Ihr müsst mich gehen lassen“, er lächelte freudlos.

Er wusste, dass niemand dieser Crew gegen den Befehl ihres Käpt’ns handeln würde, aber dennoch wollte er es aussprechen.

„Noch ist es nicht zu spät, dass wisst ihr. Du weißt es!“
 

Er sah ihr bittend in die Augen.

Er hasste diese Piraten, am meisten hasste er ihren Käpt’n. Nicht diesen Pseudo-Befehlshaber von Ethan Nakamura, sondern den wahren Boss.
 

Luke Castellan.

Percy wusste was er wollte und er wusste, wie es ausgehen würde.

Und so sehr er diese raubenden Bastarde auch verabscheute, war er niemand der anderen den Tod wünschte.
 

Silena knebelte Percy wieder und streichelte ihm kurz über die Wange.

„Ich habe meine Befehle und er will dich zurück, also bringen wir dich ihm zurück.“

Sie stand auf.

„Ich will dir nichts Schlechtes, das weißt du. Aber ich hänge an meinem Leben und Ungehorsam würde es beenden.“
 

Percy atmete schwer durch die Nase durch und beobachtete, wie die Frau wieder an Deck ging.

Sie war die Netteste von allen, aber genauso wie die anderen war sie ein Narr.



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