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Der Abend des Festes

eine Kurzgeschichte
von

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Der Abend des Festes

Im März 1996 war sie das erste Mal durch den Brunnen gefallen, 500 Jahre in die Vergangenheit. Das war knapp ein Jahr her und bald würde sie in die High School kommen.
 

Nachdenklich betrachtete sich die nun Sechzehnjährige im Spiegel.

Fraulicher war sie nicht geworden. Auch wenn ihre Freundinnen an ihrem Geburtstag etwas anderes behauptet hatten, konnte sie keine Veränderung erkennen. Es waren immer noch die gleichen runden Wangen und die gleichen kleinen Schmolllippen. Nur eine kleine Narbe versteckte sich nun unter ihren Ponyfransen, die sie sich bei einem Kampf zugezogen hatte. Kagome seufzte. Ob sie jemals so schön werden würde wie Kikyo?

Dass das Mädchen, welches in einem vorherigen Leben ihre Seele besaß, endgültig gestorben war, war erst fünf Wochen her. Seitdem war Inu Yasha noch ernster und nachdenklicher geworden. Er wirkte erwachsener als vorher…

Nachdem sie einen kurzen Blick auf den, in der anderen Ecke des Raumes ruhenden, Halbdämon geworfen hatte, schaute sie erneut in den Spiegel. Seit langem hatte sie sich damit abgefunden nur an zweiter Stelle zu stehen. Wie sollte man auch gegen eine Tote ankommen?
 

Sie tupfte sich ein wenig Lippenstift auf. Am heutigen Abend war ein Fest im Dorf, für Verliebte und Heiratsfähige. Für die Mittelalterliche Zeit hatte sie das passende Alter dafür längst erreicht.

Sango und Miroku waren schon vorgegangen, um Tanzen zu gehen; Shippo und Kirara schliefen. Nur sie saß noch hier und konnte sich nicht entscheiden, ob sie zu ihrer neuen Yukata noch ein Kanzashi tragen sollte. Im Gegensatz zu den einfachen Dorfmädchen würde sie damit sicher völlig aufgetakelt aussehen.
 

„Was brezelst du dich eigentlich so auf?“, kam es schnippisch von hinten. Kagome sah Inu Yasha nur giftig an. War ja klar, dass so ein Satz von ihm kommen musste.

Insgeheim beneidete sie Sango um ihren Antrag von Miroku, auch wenn dieser nicht gerade ihrer romantischen Idealvorstellung entsprach. So zeigte Miroku ihr doch seine Zuneigung damit.

„Sag mal, Inu Yasha…“ Sie sah ihn prüfend an. „Glaubst du eigentlich, dass ich irgendwann auch heiraten werde?“

Inu Yashas Ohren zuckten aufmerksam, aber er sah sie nur völlig verständnislos an. „Hä? Wie kommst du denn jetzt auf so einen Mist?“ „Sag schon!“, hakte sie ärgerlich nach. „Keh! Woher soll ich das wissen?“
 

Auch diese Reaktion war irgendwie zu erwarten gewesen. Sie fragte sich, ob er mit so etwas banalem menschlichen, wie heiraten, einfach nichts anfangen konnte, oder ob er in ihr schlichtweg keine Frau sah. Da sie beides für wahrscheinlich hielt, wollte sie lieber nicht nachfragen.

Vielleicht sollte ich Koga fragen, ob er mich begleitet?, dachte sie im Stillen. Der Wolfsdämon hatte die Gruppe in den letzten zwei Tagen ein Stück begleitet. Doch um dem Trubel des Festes nicht ausgesetzt zu sein und die Dorfbewohner nicht zu erschrecken, waren er und seine Kammeraden am Waldrand zurückgeblieben.

„Ich gehe jetzt.“, sagte Kagome während sie aufstand, in der leisen Hoffnung, Inu Yasha würde ihr noch folgen und verließ die Hütte.
 

Der Marktplatz war hell erleuchtet. An jeder Hütte hingen kleine glückbringende Laternen. Das Fest erinnerte Kagome an das Tanabata ihrer Zeit, aber heute war der Platz wirklich nur den jungen Paaren reserviert. Ein wenig entfernt sah Kagome Sango und Miroku miteinander tanzen. Sie wirkten glücklich, das Leid des Kampfes gegen Naraku für einen Moment vergessend…

Nach einer Weile setzte sie sich auf eine Bank und beobachtete die Menschen. Jeder hier schien schon jemanden zu haben.

Sie sah an sich herunter und betrachtete ihre Aufmachung. Sie war wirklich aufgetakelt und kam sich plötzlich unglaublich dumm vor. Ihr war doch von Anfang an klar, dass sie auf diesem Fest allein sein würde.

Selbst wenn sie sich für einen Dorfjungen interessiert hätte, hätte dieser sich vermutlich noch nicht einmal in ihre Nähe getraut. Schließlich war sie die Reinkarnation der großartigen Kikyo, beschützt von dämonischen Begleitern. Kein Material zum Kokettieren und schon gar nicht zum Heiraten. Ein erneuter Seufzer.
 

Inu Yasha saß auf dem Dach von Kaedes Hütte und betrachtete das Spektakel von weitem. An diesen Menschenansammlungen fand er einfach nichts. Sie waren unglaublich anstrengend für ihn. Was wollte Kagome bloß dort?

Er stemmte sich auf. War das Koga, der gerade den Festplatz betrat?
 

Nachdem Kagome minutenlang an ihrem Rock herumgefummelt hatte, um sich abzulenken, erschreckte es sie etwas, als plötzlich eine krallenbesetzte Hand sich in ihr Blickfeld schob.

Inu Yasha!, war ihr erster Gedanke, doch er wurde enttäuscht. Als sie nach oben sah, erblickte sie das freche Grinsen Kogas. Er bot ihr offenbar die Hand zum Tanz an.

„Du bist es…“, sagte sie dann sanft. Wenigstens einer der sich für sie interessierte. Und nicht nur das. Koga liebte sie auch. Das hatte er zumindest gesagt und das war eine kleine Rettung für ihr Selbstbewusstsein.

Die Beiden mischten sich unter die anderen Besucher des Festes und endlich konnte Kagome wieder lächeln. Sollte Inu Yasha doch hingehen wo der Pfeffer wächst.
 

Es dauerte nicht lange und sie war müde vom Tanzen und es wunderte sie nicht, dass Koga kein bisschen erschöpft war.

In den Tagen, in denen er sie und die anderen begleitet hatte, zeigte er ebenfalls keinerlei Anzeichen von Erschöpfung. Im Gegenteil: Er äußerte sich oft verwundert darüber wie man ständig essen und schlafen konnte.

Und so verließen sie beiden Hand in Hand das fest. Der kühle Abendwind strich sanft um Kagomes Ohren, die vom Tanzen ganz heiß geworden waren. Sie hatte lange nicht so viel Spaß gehabt, auch wenn sie sich insgeheim jemanden anderen an ihre Seite wünschte.

Sie machten auf einer kleinen Brücke halt, die über den Fluss am Dorfrand führte. Hier waren die Kirschblüten dieses Jahr schon fast verblüht. Die vielen herabgefallenen Blütenblätter bedeckten die Brücke wie ein Teppich und schimmerten sanft im Mondlicht.

Kagome sah auf das leise plätschernde Wasser herunter. Dieser Moment war so friedlich, dass alle ausgestandenen Kämpfe sich wie ein ferner Traum anfühlten.
 

Sie zuckte leicht zusammen, als sie plötzlich zwei Arme um sich spürte und eine angenehme Wärme ihren Rücken bedeckte. Koga hatte sie umarmt. Auch wenn er sich viel herausnahm, war er ihr noch nie so nahe gekommen, was sie leicht erröten ließ.

„Vergiss doch den Köter.“ Seine Stimme klang so unglaublich klar und sanft in dieser Abendstille. War sie so leicht zu durchschauen? Kagomes Blick wurde traurig. Trostsuchend schmiegte sie sich ein wenig mehr an Koga, dessen Wolfsschweif hin und her tänzelte.

Das Mädchen wollte gerade etwas sagen, als sie von einer aggressiven Männerstimme unterbrochen wurde: „Lass deine Finger von ihr, Wolf!“

Inu Yasha stand direkt vor ihnen und funkelte beide böse an. Seine bernsteinfarbenen Augen flackerten zornig.

Koga ließ Kagome langsam los. Er blieb zunächst völlig gelassen und sah den Hundehalbdämon vor ihm nur überheblich an. „Was hast du für ein Problem, Köter?! Kagome ist meine Frau.“

„Naja, das stimmt nicht so ganz…“, wollte die Mittelschülerin einlenken, doch es war zu spät. Der wütende Inu Yasha stürzte sich bereits auf Koga und war bereit mit ihm zu kämpfen.
 

Kagome taumelte zur Seite. Sicherheitshalber nahm sie Abstand von der Brücke. „Hört auf!“, rief sie, aber ihre warnenden Worte verhalten im Nichts. Keiner der beiden Jungen schenkte ihr Gehör. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen und sich mit wüsten Beschimpfungen zu titulieren.
 

Inu Yasha ist immer so schrecklich eifersüchtig!
 

Sie stockte. War er das wirklich? Kämpfte er hier wegen ihr mit Koga? Oder war es nur sein verletzter Stolz? Immerhin war es ihm völlig egal gewesen, dass sie sich für diesen Abend schön gemacht hatte.

Die tristen Gedanken wandelten sich in Wut.

„Das reicht!!“, schrie sie, als sie sich zwischen die beiden jungen Männer stellte und keiner von beiden mehr wagte sich zu bewegen. Kagome konnte wirklich furchteinflößend sein. Und Inu Yasha wollte seinen Augen nicht trauen, als sie plötzlich Kogas Hand ergriff. „Heute verbringe ich den Abend mit Koga, lass uns in Ruhe!“, fauchte sie.

„Was?!“, Inu Yasha wollte das einfach nicht glauben. „Du bleibst gefälligst hier!“ „NEIN!“
 

Kagome platzte gleich vor Wut. Genug war genug. Sie warf Inu Yasha noch einen giftigen Blick zu und ging dann, Koga mit sich ziehend, von dannen. Ihr Gesicht war knallrot angelaufen vor Wut.
 

Wie kann er es wagen?!
 

Es dauerte nicht lange und ihren Zorn war wieder verraucht. Koga sah sie nur verwundert an, dann sagte sie: „Tut mir leid…“

Er legte den Kopf etwas schief und sah sie besorgt an. „Soll ich dich zurück bringen?“

„Nein, ich möchte ein bisschen allein sein…“ Er nickte. Sie umarmte ihn nochmal und verabschiedete sich. Als Koga zurück ging, fand sie sich allein am Waldrand wieder.
 

Inu Yasha würde ihr sicher nicht nachkommen. Er hatte sie ja nicht einmal auf das Fest begleitet. Was hatte sie sich eigentlich eingebildet? Dass er sie auf ein Fest für Verliebte begleiten würde? Wohl kaum. Höchstens Kikyo hätte ihn dazu gebracht.

Dem Mädchen in der bunten Yukata stiegen die Tränen in die Augen. Selbst nach ihrem zweiten Tod, hatte Kikyo noch solche Macht über ihr Leben. Kagome hasste sich dafür dass sie das zuließ, dass sie es nicht ändern konnte und dass sie sich immer wieder Hoffnungen machte. Sie musste hart schlucken und ihre Brust fühlte sich wie eingeschnürt an.

Also schloss sie die Augen und atmete tief durch. Eigentlich musste sie nur ein Stück gehen. Das würde ihr sicher helfen einen klaren Gedanken zu fassen, doch zurück ins Dorf wollte sie nicht, also schritt sie weiter in den Wald hinein, wo nicht einmal mehr das Mondlicht viel erleuchtete…
 

Leise knacksten die Zweige unter ihren Füßen. Man sah die Hand vor Augen nicht und langsam wurde es Kagome mulmig. Wo bin ich? Ich kann das Dorf nicht mehr sehen. Sie hatte sich komplett verlaufen. Na toll…, dachte sie sarkastisch und wünschte sich nun umso mehr Inu Yasha an ihre Seite. Der junge Halbdämon kannte diesen Wald wie seine Westentasche. Aber sie war hier, noch dazu im Dunkeln, völlig hilflos.

Vorsichtig tastete sie sich an den Bäumen entlang. “IIIIK!!“ Auf einmal schreckte sie zurück, als sie auf etwas kaltes schleimige gefasst hatte. Inständig hoffte sie dass es nur eine Nacktschnecke gewesen war und taumelte ein paar Schritte zurück.
 

Plötzlich rutschte sie nach hinten ab. Geschockt riss sie die Augen auf und ruderte mit den Armen. Sie wollte sich festhalten, doch ihre Hände griffen ins Leere.

Noch bevor sie richtig begriff was los war, stürzte sie in ein Loch im Boden.

Unten angekommen spürte sie einen stechenden Schmerz im rechten Fußgelenk. Sie musste sich den Knöchel verstaucht haben. Scharf zog sie die Luft ein. Das hatte gerade noch gefehlt. Ihr Blick schweifte nach oben, wo sie den Mond erkennen konnte. Wo war nur plötzlich dieses Loch her gekommen? Ein ausgebrannter Baum vielleicht?

Langsam richtete sie sich auf und startete gleich einen Versuch hinauszuklettern. Es tat schrecklich weh. So weit würde sie damit nicht kommen. Resigniert ließ sie sich zurück ins Loch sinken. Es war kalt geworden…
 

Kagome hatte schon die Hoffnung aufgegeben, als sie plötzlich Stimmen hörte. Vorsichtig stand sie auf. War Inu Yasha doch gekommen? Sie nahm ihre Kraft zusammen und schrie um Hilfe.

„Da drüben!“, sagte jemand.
 

Das ist Kogas stimme.
 

Er war scheinbar der einzige, der sich um sie sorgte. Aber sie hatte keine Zeit enttäuscht zu sein. Es war so dunkel, sie konnte kaum etwas sehen. Darum stellte sie sich, so gut es eben ging, mit der linken Seite auf die Zehenspitzen und hob die Hände in die Höhe. „KOGA!“, schrie sie. „Ich bin hier!“
 

Auf einmal spürte sie, wie zwei starke Hände sie hinaufzogen. Sie landete mit den Knien auf dem Waldboden und zitterte leicht.

„Hey, warum rufst du ausgerechnet nach dem Wolfsknilch?“, hörte sie eine beleidigte Stimme sagen.

Ungläubig hob sich ihr Blick und sie sah in die bernsteinfarbenen Augen Inu Yashas. Voller Verwunderung hauchte sie seinen Namen.

„Wessen Namen sollte sie denn sonst rufen, Vollidiot?!“

Als Kagome hinter ihn Blickte erkannte sie Koga und die anderen. Offenbar war ein ganzer Suchtrupp zusammen gekommen.

Voll Besorgnis lief Sango zu ihr und hockte sich daneben. „Ist alles in Ordnung? Als du solange nicht wiedergekommen bist, hat Inu Yasha uns alle gedrängt und wir sind dich suchen gegangen.“
 

Die Augen des gefundenen Mädchens wanderten langsam zu Inu Yasha. Er hatte sich also wirklich Sorgen gemacht? Eine immense Erleichterung stieg in ihr hoch. Sie wusste doch, dass sie ihm nicht egal war. In diesem Augenblick begann ihre Sicht zu verschwimmen. Dicke Krokodilstränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen. Sie schluchzte und warf sich in Inu Yashas Arme, der mit dieser Reaktion sichtlich überfordert war.
 

In Wirklichkeit wollte ich mit dir zu diesem Fest gehen und Tanzen. Dieser Abend war für dich gedacht. In Wirklichkeit habe ich auf dich gewartet. Darauf von dir gerettet zu werden.
 

All das und noch mehr wollte sie ihm sagen, aber von ihren Lippen drang nichts anderes als das laute Schluchzen.
 

Inu Yasha lief ganz hinten als sich die Gruppe auf den Weg zurück machte. Kagome trug er auf seinem Rücken, die sich fest an ihn schmiegte und schwieg.

„Dummkopf… Wieso läufst du ganz allein in den Wald? Ich kann dich nicht beschützen, wenn du so etwas Gefährliches tust.“

„Tut mir leid.“, erwiderte sie leise.

Er versuchte nach hinten zu schauen und fragte dann ganz sanft: „Was war denn heute eigentlich los?“

Sie schluckte. Sollte sie es ihm wirklich sagen? Es war so peinlich, jetzt da er fragte.

„Ich hätte nur gern gehabt,… dass du mich auf dieses Fest begleitest…“

„Eh?“ Er zuckte überrascht mit den Ohren. „Warum hast du das denn nicht gesagt?“

„Wärst du denn mitgekommen?“, erwiderte sie trotzig.

Der Halbdämon schaute auf den Weg vor sich und errötete ein wenig. „Ich mag solche Veranstaltungen nun mal nicht, aber wenn du mich darum gebeten hättest, wäre ich bestimmt mitgekommen!“ Er machte eine kurze Pause. „Immerhin hast du dich extra so schön gemacht.“
 

Er findet mich schön?
 

Kagomes Herz machte einen gewaltigen Hüpfer und ihre Wangen nahmen ein sanftes Rot an. Sie hatte sich viel zu viele Gedanken gemacht.

Ihr war klar, dass sie Kikyo niemals ersetzen konnte. Doch das musste sie auch nicht. Denn weder Kikyo, noch sonst jemand, konnte je sie ersetzen.
 

Als Inu Yasha sie behutsam vor der Hütte absetzte, in die die anderen schon verschwunden waren, hatte sich das Fest bereits einem Ende zugeneigt. Vorsichtig nahm Kagome seine vorderen Haarsträhnen in die Hand und zog ihn zu sich herunter. „Danke“, murmelte sie, bevor sie ihm einen zaghaften Kuss aus die Lippen hauchte und, so schnell sie konnte, zu den anderen in die Hütte ging, um ihren Knöchel verarzten zu lassen.

Vor der Hütte stand nun ein verlegener und leicht verwirrter Inu Yasha, bis er sich fasste und ihr ebenfalls folgte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2016-05-11T07:28:39+00:00 11.05.2016 09:28
Hallo!
 
Awww, was für ein schnuckeliger Oneshot. Ich fühle mich ganz fluffig nach dem Lesen und bin hin und weg von deinen emotionalen Beschreibungen, mit denen du Kagomes Zwist hervorragend einfangen konntest. Ihr Zweifel am Anfang, als sie noch wegen des Blütenschmucks überlegt, fand ich gelungen, weil es auch gut zu einer modernen Sechzehnjährigen passt. Wer weiß, von wem sie den einmal bekommen hat - und es ohnehin toll, dass sie versucht, sich in die Menschen dieser Epoche einzufühlen. Später ihre Erleichterung, als Koga ihr den Tanz anbietet, war ebenfalls sehr gut nachvollzieh- und spürbar! Ich hätte gern einen kurzen Wortwechsel zwischen ihnen gelesen, weil du im späteren Verlauf (dort, wo er Inuyasha ketzerisch fragt, wen sie sonst hätte rufen sollen) seinen Wolfscharakter klasse portraitiert hast.
Inuyashas leicht ruppiges, abweisendes Verhalten verstand sich sehr gut mit seiner Logik am Ende. Ja, sie hätte nur fragen müssen und in dem Moment hatte ich als Leserin auch das Bedürfnis, sie ein wenig zu schütteln. Es wäre so leicht gewesen. Im Übrigen auch ein riesiges Lob, dass du Kagomes Vergleich zu Kikyou zum Schluß ins Gegenteil verkehrst und sie selbst unersetzbar ist. Das war eine der schönsten Schlußfolgerungen, die ich in ihrer Rivalität lesen konnte. So schlicht, so passend!
Im Prinzip kann man nur noch etwas an der Rechtschreibung herausholen, aber das sind Kleinigkeiten, z.B.:
- „Du bist es“, sagte sie (Am Ende der wörtlichen Rede kann nur ein ? oder ein ! stehen, keine ... oder ein . )
- Und so verließen sie beide Hand in Hand das Fest (alternativ: gemeinsam).
- ihre warnenden Worte verhallten im Nichts

Unlogisch erschien es mir, als sie erst den Wald betrat und das Mondlicht nicht hineindrang, aber sie vom Erdloch aus den Mond wiederum klar sehen konnte. War der vorher von Wolken verhüllt?
Ebenso eine winzige Unstimmigkeit, weil sie ursprünglich einen Yukata trug und zwischendurch auf der Bank an ihrem Rock nestelte, das müsste dann eher an der Baumwolle bzw. Seide sein.

Meine Lieblingspassage war neben der Narbe unter den Ponyfransen (ein tolles Detail) diese hier, weil das Bild traumhaft ist:
Sie machten auf einer kleinen Brücke Halt, die über den Fluss am Dorfrand führte. Hier waren die Kirschblüten dieses Jahr schon fast verblüht. Die vielen herabgefallenen Blütenblätter bedeckten die Brücke wie einen Teppich und schimmerten sanft im Mondlicht.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Danke!

Viele Grüße, Morgi
Antwort von:  _Momo-chan_
11.05.2016 20:21
Danke für deinen ausführlichen Kommentar.

Wenn man schreibt "wie einen Teppich, würde es doch aber bedeuten, dass die Brücke der Teppich ist und nicht die Blüten. :)
Von:  Shatille
2015-12-30T00:13:42+00:00 30.12.2015 01:13
Ich finde die Fanfic total schön. Meiner Ansicht nach hast du Kagomes Gefühle und ihr Wesen auch sehr gut eingefangen. Das hätte so wirklich in der Serie gezeigt werden können.
Du schreibst gut. :)
Weiter so! :D
Und ich feuere dich an. xD
Von:  GuteNudel-_-
2015-07-17T10:08:37+00:00 17.07.2015 12:08
Ohhhh :D Was für eine schöne Fanfic :D Echt gelungen! :D weiter so :P :D
Von:  Salada
2014-11-13T05:22:08+00:00 13.11.2014 06:22
Wirklich eine super schöne one-short ;) Aber eigentlich könntest du (wie die Serien) jetzt darauf aufbauen und weiter schreiben ;) Würde ich dir dringend empfehlen und nicht nur, weil ich mehr von dir lesen möchte, sondern wir alle :D
Von:  sweet-kirara
2014-11-08T16:36:42+00:00 08.11.2014 17:36
Einfach zauberhaft! Ich hatte sogar einen Klos im Hals beim lesen. Ich glaube, so haben sich das alle vorgestellt und gewünscht die je Inuyasha gesehen oder gelesen haben. :-)

LG Nicole
Von:  Snuggle
2014-11-05T22:45:04+00:00 05.11.2014 23:45
Das ist eine wunderschöne story :) weiter so!


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