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Dunkelstes Reich

von

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Innerste Zuflucht – ...

Er existierte.

Das nahm er jedenfalls an.

Es war ihm nicht möglich, sich zu bewegen, selbst die geschlossenen Augen zu öffnen, erschien ihm wie ein Akt, der viel zu viel Kraft erforderte. Er war unfähig, etwas anderes außer sich selbst wahrzunehmen. Zeit war hier vollkommen ohne Bedeutung, genau wie ein Bewusstsein, deswegen wäre es für ihn nicht überraschend gewesen, würde es sich bei diesem Ort um das Jenseits handeln.

Aber er existierte. Er lebte.

Er hörte seinen Herzschlag, der aus allen Richtungen gleichzeitig zu erklingen schien, spürte das Wasser um sich herum, das sein Haar um seinen Kopf schweben ließ.

Doch er ertrank in dieser Flüssigkeit nicht, er fühlte sich geborgen, zu Hause. Sicher.

Das einzige, das seine heile Welt mit unschönen, rostigen Nägeln, anzukratzen versuchte, waren die kurzen Erinnerungen von Reue, die ihn manchmal durchzuckten, ihn mit einem heißen, gleißenden Feuer erfüllten, das genauso schnell wieder erstarb und eine geradezu schockierende Kälte zurückließ, bis er sich wieder in Sicherheit fühlte.

Jedes Mal, wenn diese Flamme ihn heimsuchte, wollte er sich zusammenkrümmen, wollte schreien, wollte irgendjemanden auf seinen Schmerz, der ihm so vollkommen fremd erschien, aufmerksam machen. Er wollte nicht allein sein.

Aber er konnte sich nicht bewegen.

Er existierte, doch er war gezwungen, für immer in derselben Position zu verharren, als wäre er eine Marionette, deren Fäden sich vor langer Zeit einst verfangen hatten und die derart unwichtig war, dass sich niemand je die Mühe gemacht hätte, sie wieder zu befreien. Er war verdammt, seine Existenz an diesem Ort, der gleichzeitig fremd und doch eine Heimat war, zu verbringen. Allein. Bewegungslos. Immer wieder von den grausamen Schmerzen heimgesucht, die ihn von innen heraus zu verbrennen drohten, bis er bereits auf Gnade hoffte, die nie eintrat.

Er existierte. Und doch wünschte er sich, in seinen fast schon wachen Momenten, dieses Dasein würde enden. Würde alles mit sich reißen, was ihn eins ausgemacht hatte und woran er sich ohnehin nicht mehr erinnerte, abgesehen von dieser furchtbaren Reue, dem Gefühl, einen großen, unverzeihlichen Fehler begangen zu haben.

Manchmal glaubte er, sich zu erinnern, glaubte, ein Gesicht zu sehen, einen Namen, glaubte, dass etwas in seinem Inneren darauf reagierte und Saiten seines Gefühls erklingen ließ. Aber da war nur sein Herzschlag, nur das Feuer der Reue, nur die Kälte des Vergessens.

Er existierte. Aber das war auch schon alles.

Nur manchmal, da wurde das Gefühl der Reue von einer Trauer begleitet, die so groß war, dass sie sich in Tränen ausdrückte, obwohl er nicht einmal wusste, dass es ihm noch möglich war zu weinen.

Diese Tränen widersetzten sich jeder Logik, vermischten sich nicht mit der ihn umgebenden Flüssigkeit und schwebten stattdessen nach oben, bis sie die Wasseroberfläche durchbrachen. Dort wandelten sie sich in Töne, ein schweres Seufzen einerseits, eine Stimme andererseits.

Diese Stimme war voller Bedauern, voller Reue, voller Trauer, voller Erinnerungen an gute Zeiten, die niemals zurückkommen würden, Erinnerungen an verpasste Chancen, die einfach verstrichen waren. Und diese Stimme sagte nur einen einzigen Namen, schaffte es damit aber, das gesamte, strahlendweiße Refugium einzunehmen:

„Faren ...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Platan
2014-10-17T23:47:31+00:00 18.10.2014 01:47
So, jetzt wird hier endlich mal kommentiert! Ich habe lange genug gewartet. ♥
Luan: Du hast sogar schon ein schlechtes Gewissen bekommen.
Ciela: Pssst! >.<
Jedenfalls werde ich hier ganz normal kommentieren, wie ich es auch unabhängig vom Wettbewerb tun würde. Da lasse ich mich nicht deswegen einschränken~
Trotzdem an der Stelle vielen Dank, dass du bei meinem WB mitmachst. Ich freue mich sehr darüber und hoffe, meine Fangirl-Kommentare werden die anderen nicht abschrecken. ( ˘ ³˘)♥

Wie immer im Prolog erst mal einige Worte zur Story und Aufmachung allgemein:
★ Ich muss ja sagen, dass ich schon jetzt geflasht bin, obwohl ich noch kein Wort gelesen habe. ^///^
Schlimm, Kieran und Faren erreichen eben immer mein Herz. Aber von dem, was ich bisher so von der Story gesehen habe, ist eben auch alles genau mein Geschmack und ich kann es kaum erwarten, in die Story zu versinken. ♥
★ Das Cover ist so awesome. Ich weiß, du hast es zwar nicht selber gemacht, aber es ist trotzdem awesome, daran ändert sich ja nichts. Einfach so episch und passend für Kieran. Ich liebe diesen Leucht effekt bei ihm vor allem sehr. :D
★ Zu den Musikstücken ... hier fasse ich jetzt mal alles zusammen, weil ich den Kommi sonst alleine wegen den Liedern zu sehr in die Länge ziehen würde. XD
Wie du dir sicher vorstellen kannst, liebe ich die Lieder. ♥ Das Titellied ganz besonders, da kommen gleich schon unzählige Feels in mir hoch und da ich "Glow" in letzter Zeit sehr oft gehört habe, bin ich auch davon sehr begeistert. Auch finde ich es cool, dass du Musikstücke für Kämpfe, Orte usw. rausgesucht hast. Sowas mache ich beim Schreiben auch immer sehr gerne, das unterstreicht die Stimmung einfach nochmal so schön~
★ Steckbriefe: Ohne Witz, wie ich alleine beim Lesen von Farens Steckbrief schon hätte losheueln können, weil ... er ist so heldenhaft! ;< Und dass ich die Bilder liebe, hatte ich dir ja auch schon gesagt. ♥ Faren sieht so erwachsen und noch männlicher aus, hrhrhr~ ♥
★ Dass die Story am 14. Dezember 2023 spielt, finde ich wunderbar symbolisch. ;3 Hoffentlich ist am 15. Dezember dann wieder alles gut und es gibt ein Happy End. ♥
★ Die Idee, den Titel deutsch zu machen und ihn so von dem Rest der Reihe zu trennen, finde ich gut~ Außerdem konnte es so dann weiterhin DR2 heißen. :D

Okay, ich habe nicht mal im Ansatz ausdrücken können, wie begeistert ich schon bin, aber ich bin so hibbelig und will endlich anfangen zu lesen. >.<
Auf zum Prolog~

> Er hörte seinen Herzschlag, der aus allen Richtungen gleichzeitig zu erklingen schien,
Ich liebe sowas! Immer, wenn man in irgendeiner Form den Herzschlag hören kann, kriege ich alleine dadurch schon Gänsehaut. Und hier stelle ich mir das richtig intensiv vor.

> Doch er ertrank in dieser Flüssigkeit nicht, er fühlte sich geborgen, zu Hause. Sicher.
Aber ohne Faren ... ? Q___Q

> Das einzige, das seine heile Welt mit unschönen, rostigen Nägeln, anzukratzen versuchte, waren die kurzen Erinnerungen von Reue, die ihn manchmal durchzuckten, ihn mit einem heißen, gleißenden Feuer erfüllten, das genauso schnell wieder erstarb und eine geradezu schockierende Kälte zurückließ, bis er sich wieder in Sicherheit fühlte.
Wow. Just wow! o___Ô
Das ist eine richtig tolle Beschreibung ... genau auf so was stehe ich und auf sowas habe ich auch gehofft, als ich den Wettbewerb eröffnete. *___*

> Jedes Mal, wenn diese Flamme ihn heimsuchte, wollte er sich zusammenkrümmen, wollte schreien, wollte irgendjemanden auf seinen Schmerz, der ihm so vollkommen fremd erschien, aufmerksam machen. Er wollte nicht allein sein.
Mein armer Kieran ... Q______Q
Niemand will allein sein. Niemand kann das auf Dauer aushalten ...

> Manchmal glaubte er, sich zu erinnern, glaubte, ein Gesicht zu sehen, einen Namen,
FAREN! Q//////Q
Er erinnert sich an ihn! TT___TT

> dass etwas in seinem Inneren darauf reagierte und Saiten seines Gefühls erklingen ließ.
Die Saiten! ♥ Ich finde es toll, dass du die hier wieder eingebracht hast.

> Er existierte. Aber das war auch schon alles.
Pure Gänsehaut.

> „Faren ...“
...
Luan: ... Oh. Ich glaube, das waren bereits zu viele Feels für sie. D:
Ciela: TT__________TT

... Ich hatte diese Geschichte ja schon, wie eine Rebellin, empfohlen, bevor ich sie überhaupt gelesen habe, weil ich wusste, dass sie gut sein würde. Und ich behielt recht.
Eigentlich müsste ich wirklich den gesamten Prolog zitieren, denn er war der Wahnsinn. Kurz, aber so voller Feels und Hinweisen und ... ich bin einfach total baff. Neben dir bin ich echt nur ein kleines Licht und behaupte nicht wieder das Gegenteil! ò_ó
Also wenn das so weitergeht, werde ich kaum konstruktive Kommentare schreiben können, weil ich nur mit flashen beschäftigt sein werde.
Der Stil im Prolog hat es mir in jedem Fall sehr angetan. Aber Alter! Diese letzten drei Absätze ... die haben mich echt gekillt. Ich ärgere mich, dass ich nicht vernünftig und überzeugend genug ausdrücken kann, wie unglaublich die wirklich waren. Hast du deinen Schreibstil in diesem Prolog bis zum Anschlag aufgedreht? Du bist einfach unglaublich. >.<
Ich liebe diese Story schon jetzt. ♥


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