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Doors of my Mind 2.0

Ihr Freund. Mein Geheimnis
von

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Wenn sich eine Tür schließt…

Kapitel 23 Wenn sich eine Tür schließt…
 

Ich trete näher zur Tür. So, als würde ich nur durch die räumliche Nähe wirklich begreifen, dass ich nicht träume. Doch tatsächlich blickt mir meine Mutter mit müden Augen entgegen.

„Ich war erst bei deiner Wohnung, aber ihr wart ja nicht dort" Ein fast beschämtes Lächeln huscht über ihre Lippen. Der hilflose Versuch einer Erklärung lässt mich schmunzeln. Ich schaue noch einen Moment irritiert zu ihr und sehe ohne etwas zu antworten zu Raphael. Er wirkt nicht weniger verunsichert als ich.

„Komm doch erstmal rein... Es ist ganz schön kalt", sagt Raphael freundlich und schiebt mich sanft von der Tür weg, damit sie eintreten kann. Auch er trägt nicht mehr als ein T-Shirt und eine blaukarierte Haushose. Keine Schuhe. Keine Socken. Die kalte Luft, die in die Wohnung zieht, ist wirklich frostbeulenfördernd.

Meine Mutter zieht sich das Tuch vom Hals und ich nehme ihr, mit vor Verunsicherung bibbernden Fingern die Jacke ab. Doch danach will es mir einfach nicht gelingen den Garderobenhaken zu treffen. Erst als der andere Mann nach meiner Hand greift, sie stabilisiert und sie zur Aufhängung führt, gelingt es mir das Kleidungsstück ordnungsgemäß zu verstauen. Dann gleitet seine Hand zu meiner Schulter. Ein Lächeln. Aufmunternd. Zärtlich.

„Ich lasse euch allein", sagt Raphael, doch er wird von meiner Mutter zurückgehalten.

„Nein, bleib bitte. Es betrifft dich genauso, wie Mark." Ihre schmale Hand legt sich auf seinen Unterarm und bildet einen ebensolchen Kontrast mit seiner Haut, wie auch meine es macht.

„Ich möchte euch auch nicht lange vom Schlafen abhalten. Aber ich hatte einfach das Bedürfnis, noch einmal mit euch zu reden. Mit euch beiden. Mich auch zu entschuldigen und dabei ein paar Dinge klarzustellen." Obwohl ihre Stimme ruhig klingt, verursachen mir ihre Worte einen Anflug von Panik. Klarstellen? So ein hartes Wort. Unwillkürlich versteife ich mich, spüre, wie sich mein Pulsschlag beschleunigt und wie meine Hände wieder deutlicher zu zittern beginnen. Nach nur wenigen Sekunden rammt sich mein Herz vor Aufregung hart gegen meinen Brustkorb.

„Möchtest du etwas trinken. Einen Tee vielleicht?", frage ich, bezwecke damit im Grunde nur eine kurze Unterbrechung, um mich zu sammeln. Ihr nächtliches Auftauchen hat mich durcheinandergebracht. Zu meiner Erleichterung geht sie darauf ein. Raphael führt sie in die Küche und ich frage mich, ob sie schon mal hier gewesen ist. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie intensiv die Beziehung zwischen Raphael und meinen Eltern gewesen ist. Sie haben sich von Anfang an gut verstanden. Wieso auch nicht. Raphael ist hilfsbereit, umgänglich und höflich. In der Hinsicht ist Raphael der perfekte Schwiegersohn. Dass ich nichts darüber weiß, liegt daran, dass ich jegliche Informationen im Zusammenhang mit ihm und Maya konsequent überhört habe. Und es auch genauso wollte.

Raphael nennt meine Mutter beim Vornamen. Schon bei seiner Rückkehr und der scheinheiligen Tortenschlacht war es mir aufgefallen. Es ist für keinen von uns leicht. Ich sehe den Flur entlang zur erleuchteten Küche und versuche ihnen gefasst zu folgen. Es dauert einen Moment. Das Wasser beginnt sanft zu sieden und dabei leise zu brodeln und zu zischen.
 

Meine Füße sind kalt. Der Versuch Raphael noch bei den letzten Teevorbereitungen zu helfen, misslingt, weil der Größere mich einfach zum zweiten Stuhl schiebt. Das Geräusch des kochenden Wassers erfüllt den Raum. Ich schaue zu meiner Mama. Sie lächelt. Mein Pulsschlag legt noch eine Schippe nach als sich ihre Hand auf meine legt. Wir warten ab bis sich der Geräuschpegel senkt und Raphael zwei Tassen vor uns auf den Tisch stellt. Er bleibt mit seiner eigenen an der Spüle gelehnt stehen.

Ein Früchtetee für meine Mutter und ein Kräutertee für mich. Fenchel-Anis-Kümmel. Ich starre einen Moment auf den feinen Dampf, der sich tänzelnd von der warmen Flüssigkeit absondert. Mama zieht ihre Hand zurück und die Tasse näher an sich heran.

„Dein Vater und ich haben miteinander gesprochen. Wir sind nicht ganz bei allem einer Meinung, aber wir sind nicht gegen eure Beziehung, wenn ihr es wirklich ernst meint. Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass es zunächst den gegenteiligen Eindruck erweckt haben könnte." Sie blickt erst zu mir und dann zu Raphael. Sie sind nicht dagegen. Es echot eine Weile in meinem Kopf umher. Immerhin. Der Verweis nach der Ernsthaftigkeit unserer Beziehung verunsichert mich trotzdem. Meine Mutter klingt dazu schrecklich geschäftsmäßig. Fast diplomatisch. Es ist ein Schutzreflex. Ich schaue wieder auf meine dampfende Tasse und schaffe es nicht mich darüber zu freuen.

„Bitte, versteht, dass wir noch ein bisschen Zeit benötigen um das alles hundertprozentig zu begreifen." Die schlanke Hand legt sich erneut auf meine. Ich schiele zu ihr. Die schlanken Finger sind warm und weich. Diesmal schaffen sie es mich zu beruhigen.

„Ihr merkt sicherlich, dass das auch für uns eine äußerst seltsame und schwierige Situation ist, aber nicht, weil ihr entschieden habt zusammen zu sein. Sondern wegen des Drumherums." Seltsam? Bizarr trifft es eher. Ich halte mich zurück. Es fällt mir schwer. Raphael verschränkt die Arme vor der Brust und sieht zu mir.

„Was ist mit Maya?", fragt er leise und irgendwie bedrückt. Dass er meine Schwester mit einer derartig besorgten Stimme erwähnt, lässt die negativen Gefühle in mir wieder aufflammen. Ich kämpfe dagegen an, indem ich mir erkläre, dass Raphael nicht der Typ dafür ist, jemanden abrupt zu verprellen. Die Gefühle werden noch intensiver, als ich mir sage, dass er jedes Recht dazu hat. Ich bin da radikaler. Vielleicht auch etwas zu nachtragend. Ich führe mir ablenkend die Tasse zum Mund. Zum Trinken ist es noch zu heiß, also ziehe ich nur den beruhigenden Hustenbonbonduft in mich ein.

„Wir werden auch noch mit Maya reden und gemeinsam beraten, welche Schritte nötig sind und was passieren muss..." Maya sind diese unangenehmen Gespräche bisher erspart geblieben. Es ärgert mich. Wieder sind es die Samthandschuhe, mit denen sie angefasst wird.

„Eine Therapie wäre gut...", murmele ich der heißen Flüssigkeit entgegen, verursache kleine Wellen auf der gelblichen Oberfläche und bin mir nach einem Moment eisiger Stille sicher, dass alle Anwesenden es gehört haben. Der Blick in das Gesicht meiner Mutter bestätigt es. Ich hätte ihn mir sparen sollen. Genauso wie den Kommentar.

„Richtig und ich plädiere für Familiensitzungen..." Ich blicke ihr entgeistert entgegen. Sie kann doch nicht glauben, dass ich mich darauf einlasse. Niemals. Never. Nunca. Aldrig. Bei der schwedischen Version bin ich mir nicht ganz sicher, ob es nicht doch der Name einer Frischkäsefirma ist und hänge in Gedanken noch die niederländische Version mit ran. Nooit. Währenddessen schüttele ich durchgängig den Kopf. Mamas Gesichtsausdruck sagt mir, dass sie es bitterernst meint. Ich lehne mich zurück. Sie macht dieselbe Bewegung. Nur nach vorn. Ihre schlanken Finger verschränken sich ineinander.

„Auch wenn du im Moment nur zu Recht sauer auf sie bist, weiß ich, dass ich dir nicht sagen muss, dass auch du eine Teilschuld an den Geschehnissen trägst. Genauso, wie dein Vater und ich. Es ist nicht leicht. Für keinen von uns und auf Maya, das verspreche ich dir, wird dieses Mal keine grundsätzliche Rücksicht genommen." Ich bin trotzdem resigniert, „Schatz, ich habe immer bewundert, dass du nicht auf den Mund gefallen bist und dass du deinen Weg gehst. Maya konnte das nie so leicht und ich bitte dich nur darum, weiterhin der Stärkere zu sein." Pah. Mein ganzer Körper ist erfüllt von kindischem Trotz und ich bin mir sicher, dass meine Mutter das sieht. Sie kennt mich. Sie weiß um meine Reaktionen.

„Das Los des Älteren. Fantastisch. Ein Hoch auf Zurückhaltung und Stillschweigen." Nun kann ich mir den Spruch doch nicht verkneifen. Der Zynismus in meiner Stimme schlägt nun langsam kleine Bläschen und meine Finger verkrampfen sich um den Henkel der Tasse. Ich weiche ihrem Blick aus.

„Du bist der Vernünftigere." Ein Appel an meine Vernunft. Trotz Widerwillen versenkt er meine bissige Angriffslust. Ach verdammt. Meine Hand lässt locker und ich ziehe sie in meinen Schoß. Unbewusst beginne ich mit dem Daumen über den Verband an meiner Hand zu fahren. Durch die Berührung beginnt der Schnitt leicht zu pulsieren. Ich mahne mich dazu, besser aufzupassen. Sorgsamer zu sein. Das klappt garantiert nicht.

„Therapie schön und gut, aber ich glaube kaum, dass sich Maya mit mir an einen Tisch setzt. Weder allein, noch als Gruppe." Die Wahrscheinlichkeit ist eins zu einer Milliarde. Im Moment wirkt die Vorstellung, gemeinsam an einem Tisch zu sitzen, auch reichlich absurd für mich. Genauso wie diese seltsame Idee einer Familientherapie. Unwillkürlich sehe ich zu Raphael. Die Augen meiner Mutter wandern ebenfalls zu dem anderen Mann. Raphael lehnt mit verschränkten Armen an der Spüle und blickt ihr entgegen. Was soll dieser Blick? Ich verstehe ihn nicht. Meine Mutter streicht sich eine blonde Haarsträhne hinter das Ohr und gibt einen müden Laut von sich. Wir sind alles nur geschafft.

„Ich denke, dass wir alle etwas Zeit zum Nachdenken und Runterkommen brauchen. Etwas Ruhe", schlägt Raphael schlichtend und zurückhaltend vor. Der Diplomat schlechthin. Ich nehme einen Schluck vom Tee. Durch das lange Ziehen ist er stark und herrlich beruhigend.

„Raphael hat Recht. Es ist jetzt auch schon sehr spät und wir brauchen alle eine Mütze Schlaf", bestätigt meine Mutter den Vorschlag, nimmt einen Schluck Tee, streicht sich dann die Feuchtigkeit von den leicht trockenen Lippen und richtet sich auf. Ich folge ihr aus der Küche. Raphael sieht uns nach.
 

An der Tür bleibt meine Mutter stehen. Sie zieht sich die Jacke über die schmalen Schultern und greift in die Innentasche. Sie holt die schmale silberne Kette hervor.

„Warum hast du es so lange stillschweigend mit dir herumgetragen?", fragt sie leise und ich weiß, dass sie damit nicht die Kette meint. Mein Kopf schüttelt sich ausweichend. Es graute mir vor der Enttäuschung in ihrem Blick, wenn ich zugebe, dass mir schlicht und einfach der Mut fehlte. Ganz einfach und ebenso blamable.

„Ich wollte euch einfach nicht enttäuschen..."

„Schatz, darüber hättest du dir nie Gedanken machen müssen. Dein Vater und ich lieben dich und wir wollen, dass du glücklich bist. Völlig egal, ob mit einer Frau oder einem Mann", sagt sie, streicht mir über die Wange und legt mir die Kette in die Handfläche meiner gesunden Hand. Der Anhänger liegt so, dass ich das Datum sehen kann. In meinem Bauch beginnt es, wie wild zu kribbeln. Ihre Hände drücken meine fester. Die schmalen, vertrauten Finger, die so viel Stärke und Kraft besitzen. Ich erinnere mich an die Geborgenheit, die sie mir stets schenkten und auch immer noch geben.

„Weißt du, als Mutter wollte ich immer nur, dass du und Maya ein ausgeglichenes und gutes Verhältnis zueinander habt." Definitiv fehlgeschlagen. Sie streicht ein paar Falten auf meinem Pullover glatt. Ihre Hand bleibt auf meiner Brust liegen. Das feine Seufzen ist leise und kaum wahrnehmbar. Sie gibt sich ebenfalls Schuld an dem schlechten Verhältnis zwischen mir meine Schwester.

„Bitte versprich mir, dass du versuchen wirst mit deiner Schwester ins Reine zu kommen." Ich kann verstehen, warum sie es sich wünscht, dass ihre beiden Kinder ohne Groll gegeneinander leben sollen. Doch im Moment widerstrebt es mir, darauf mit einem absoluten Versprechen zu antworten.

„Mama, ich weiß nicht, ob ich das einfach so kann...", gestehe ich ehrlich. Sie nickt.

„Ich weiß. Ich wünsche es mir nur." Sie nimmt mich in den Arm und seufzt leise, aber nicht vorwurfsvoll. Sie haucht mir einen Kuss auf die Stirn und streicht mir ein letztes Mal zärtlich über die Wange. Ich flüstere ihr ein 'Fahr vorsichtig' zu und schließe hinter ihr die Tür. Ich bleibe stehen. Es wird nicht einfach werden ein normales Verhältnis zu Maya aufzubauen. Immerhin hatten wir nie ein wirklich intaktes, geschwisterliches Miteinander. Deshalb ist mir gar nicht wirklich klar, wie ein solches aussehen muss. Wenn sie ein Bruder wäre, wäre es sicher einfacher. Wenn sie ein Bruder wäre, dann wäre es gar nicht dazu gekommen, antwortet mir mein Verstand bitter. Wahrscheinlich würde ich Raphael noch immer nur aus der Ferne beobachten. Das Gefühl in meiner Brust wird wieder schmerzhaft. Ich seufze leise, streiche mir über die kühle Haut meines linken Armes. Als ich mich letztendlich umwende, sehe ich direkt zu dem Mann mit den schönen grünen Augen.

So schlimm es auch war, dass er jetzt an meiner Seite ist, resultiert auch daraus und dafür bin ich dankbar.

Raphael ist an der Schlafzimmertür stehen geblieben. Ich weiß nicht, ob er uns beobachtet hat oder ob er in diesem Moment aus dem Zimmer gekommen ist. Es ist auch egal. Aus seinem Blick schreit mir so viel Sorge entgegen, dass es mir fast unangenehm ist.

Ich schaue auf die Kette in meiner Hand und sehe dann zum ursprünglichen Besitzer. Unter seinem dünnen Oberteil zeichnet sich sein muskulöser Körper ab. Meine Augen wandern tiefer. Ich stelle mir den definierten Bauch vor. Der kleine Bauchnabel eingebettet zwischen Muskeln und dem verführerischen Pfad aus gestutztem Haar. Der Kerl sieht selbst im schlimmsten Schlabberoutfit perfekt aus. Im Gegensatz zu mir. Es ist ein Traum. Ist es wirklich wahr? Steht er tatsächlich dort vor mir?

Ich gehe auf ihn zu und er macht genau das, was ich mir in diesem Moment sehnlich wünsche. Er nimmt mich in den Arm. Beschützend. Beruhigend. Diese Geste. Diese sanfte Berührung bedeutet mir in diesem Augenblick einfach alles. Mit geschlossenen Augen nehme ich den vertrauten Geruch des anderen Mannes nur noch deutlicher wahr. Und auch das Gefühl seiner warmen Finger auf meiner Haut ist viel intensiver. Seine Hand streicht in meinen Nacken, über meinen Hals und vollführt kleine Kreise am Ansatz zu meinen Haaren. Es fühlt sich unglaublich gut an. Fast ein wenig unwirklich.

„Wir sollten uns wieder in die Decke kuscheln...", schlägt er vor. Raphaels Worte sind nur ein leises Flüstern, begleitet mit einem sanften Kuss, den er mir in die Halsbeuge haucht. Ich folge ihm anstandslos, falle neben ihn in das kühle Bettzeug. Meine Augen bleiben die ganze Zeit geschlossen. Ich liege noch eine Weile wach, denke an die vergangenen Stunden. Mayas Vorwürfe. Die Bitte meiner Mutter. Doch dann umfängt mich die Müdigkeit mit der Intensität eines Hammerschlags.
 

Ich schlafe unruhig und ebenso unerholt fühle ich mich, als ich am Morgen erwache. Ich spüre Raphaels warmen Atem in meinem Nacken, genieße das Gefühl seiner Nähe und rühre mich erst, als ich merke, dass er wach wird. Lange bleiben wir liegen, reden und küssen uns. Wir beschließen den Montag zu schwänzen. Wir brunchen eine Kreation aus Pfannkuchen mit süßem Aufstrich und Geflügelstreifen mit Avocado-Schafskäse-Dip. Ich fühle mich durch und durch bekehrt. Den Rest des Montags verbringen wir mit Univorbereitungen und dem angenehmen Gefühl der Zweisamkeit. So freudig mein Herz schlägt, wenn Raphael sich neben mir niederlässt oder mir eine sanfte Berührung schenkt, so seltsam ist es. Ich muss mich erst noch daran gewöhnen, den Mann, den ich so lange als scheinbar unerreichbar begehrte, an meiner Seite zu haben. Ihm geht es genauso, das merke ich vor allem an der Art und Weise, wie er mich berührt. Zurückhaltend. Manchmal unsicher und doch immer sanft und liebevoll. Dennoch tun uns die Ruhe und die Nähe sehr gut. Am Dienstag fahren wir gemeinsam zur Uni.

Vor meiner ersten Vorlesung versuche ich Shari zu erreichen. Sie geht nicht ans Telefon. Ich tippe eine Nachricht, ertappe mich dabei, dass ich die gesamte Zeit über auf mein Handy starre und auf eine Antwort warte. Nichts. Ist sie wieder auf Projektfahrt? Sie hat nichts erwähnt. Zur Mittagszeit trabe ich zu unserem gewohnten Treffpunkt. Keine Shari. Ich sehe auf die Uhr.

„Hey mein Freund und Kupferstecher...", ertönt es hinter mir. Ich sehe den Wuschelkopf von Paul auf mich zu kommen. Ob er weiß, dass diese Redewendung ursprünglich negativ gemeint ist? Noch bevor die Begrüßung vollendet an mein Ohr dringt, spüre ich Pauls Arm an meiner Schulter. Er packt mich regelrecht und drückt mich an sich.

„Ich favorisiere den Siebdruck!", quietsche ich vor lauter Druck. Seine lockigen Haare krabbeln mir über die linke Gesichtshälfte. Sogar über meine Lippen. Das Grauen. Nur noch ein paar mehr Haare in seinem Gesicht und er wäre das perfekte Klammeräffchen.

„Ja, genauso wie Eindruck, Nachdruck, Blutdruck ...", setzt Paul fort. Ich komme nicht umher zu grinsen.

„Eher Tiefdruck und Hochdruck." setze ich im Sinne des eigentlichen Handwerks fort, puste übertrieben die metaphorischen Fellknäule von meiner Zunge und starre ihm mit nur einem Auge irritiert entgegen.

„Sonnenschein ist toll", kommentiert Paul und ich sehe ihn für einen Moment verstört an. Es dauert, bis ich verstehe, wie er plötzlich auf gutes Wetter kommt. In mir meldet sich der Meteorologe. Heute sieht es eher nach Regen aus. Das Grinsen in Pauls Gesicht wird immer breiter und bedeutet sicher nichts Gutes.

„Und hast du es dir überlegt?", erkundigt er sich und ich mache wieder ein dummes Gesicht. Vielleicht sollte ich es aufbehalten. Etwas Zeitsparender. Es folgt ein weiterer Quetschversuch als sich Paul wieder um meinen Hals wirft. Ich überlebe nur mit Hängen und Würgen.

„Überlegen? Was?", keuche ich übertrieben nach luftringend und atme erfreut tief ein, als er mich loslässt.

„Du hast es vergessen...", wimmert er mir entgegen und schafft es ein Gesicht zu machen, das tatsächlich sofort mein Mitleid kitzelt.

„Das Angebot von der Campuszeitung. Die Comicseite?" Es macht Klick. Nach all dem Hin und Her mit meiner Familie, habe ich nicht mehr daran gedacht.

„Ich weiß nicht, Paul. Ich glaube nicht, dass ich eine solch anspruchsvolle Tätigkeit in meinem Stundenplan integriert bekomme..." Die wirren Augenbrauen des anderen Mannes wandern unbeeindruckt und abwechselnd nach oben. So entkomme ich dem Ganzen also nicht. Ich sehe eine Weile dem akrobatischen Spektakel zu und krame derweil in meinem Ausredenportfolio nach einer passenden Ausweichmöglichkeit. Wieso eigentlich? Abgesehen vom möglichen und sehr wahrscheinlichen Zeitaufwand klingt es spaßig. Zudem könnte ich so mein Bedürfnis kreativ zu arbeiten erfüllen. Bei der Unmenge an Theorie, die gerade auf mich einbricht, wäre das ein guter Ausgleich. Die Abwägeschaukel in meinem Kopf kippt immer mehr ins Positive. Pauls Augenbrauen sind mittlerweile stehen geblieben und er sieht mich verwundert an

„Schlaganfall oder denkst du nach?", fragt er mich. Ich verziehe das Gesicht, sodass als Antwort nur noch Schlaganfall übrigbleibt und schiebe dann seine grinsende Visage weg.

„Komm schon, Mark. Das wird sicher lustig und wir könnten deine Hilfe gut gebrauchen."

„Wir?" Meine linke Augenbraue hebt sich in die Höhe.

„Ja, ich schreibe auch für die Zeitung. Ich bin der Typ, der die lustigen Rechtsfragen beantwortet." Paul lässt seinen Rucksack auf den Boden fallen.

„Diese 'Mein Mitbewohner hat einen Hamster. Darf ich ihn füttern, wenn er in mein Zimmer kommt?'- Fragen?" Meine Augenbraue bleibt oben.

„Lieber nicht nach Mitternacht füttern. Am besten auch keinem Sonnenlicht aussetzen und nicht nass machen", kommentiert er trocken.

„Hamster sind keine Gremlins. Das ist dir klar, oder?"

„Kannst du das beweisen?

„Heißt es nicht 'Man ist so lange unschuldig, bist die Schuld bewiesen ist?'"

„'in dubio pro reo'. Im Zweifel für den Angeklagten. Und Hamster sind gruselig, genauso wie Gremlins." Dicke Bäckchen, süße Ohren und flauschige runde Körper. Irgendwie passt das für mich nicht zu dem Begriff gruselig. Die schwarzen, runden Knopfaugen hingegen schon. Egal, von welcher Seite man schaut, sie scheinen einen immer anzustarren und zu verfolgen. Ähnlich, wie bei den Postern von 90er Jahre Boybands, die man in Zeitschriften fand. Horrormäßig.

„Kindheitstrauma?", frage ich.

„Vom Feinsten. Ich war 5 Jahre alt und meine Cousine meinte der Film sei lustig. Von wegen. Am gleichen Abend hat sich mein Hamster aus dem Käfig befreit. Als ich in der Nacht wachgeworden bin, saß er direkt vor meinem Gesicht und bleckte die Zähne." Sowas nennt man wohl einen dramatischen Zufall. Paul formt mit seinen Händen kleine Pfötchen und zieht seine Oberlippe hoch. Er erinnert mich mehr an ein verstörtes Häschen. Ich verkneife mir ein amüsiertes Lachen. Der Ärmste.

„Ich schwöre dir, der hätte als nächstes meine Nase angeknabbert." Die Panik in seinem Gesicht ist offensichtlich. Ich bin mir sicher, dass er den Hamster danach nicht mehr lange hatte.

„Ich glaube, ich habe die Idee für den ersten Comicstrip...", sage ich lächelnd, ernte von Paul einen beleidigten Stupser und dann ebenfalls ein verstehendes Lächeln. Breit und zufrieden.

„Ich werde dich eine Woche hassen, wenn du das machst, aber ich nehme das jetzt als ja."

Für einen kurzen Moment denke ich darüber nach, zurück zu rudern, doch dann nicke ich bestätigend.

„Hast du Shari heute schon gesehen?", frage ich und sehe mich im Flur um.

„Nein, hat er nicht...Hej!" Ich wende mich erschrocken zu der vertrauten, weiblichen Stimme und sehe in die warmen, braunen Augen der schönen Inderin.

„Bra dag..." Die schwedische Begrüßungsformel perlt wie von allein von meinen Lippen und ergibt die perfekte Ergänzung zu ihrem skandinavischen Hallo. Sie lächelt. Ihre langen schwarzen Haare sind diesmal in einen einfachen, geflochtenen Zopf zusammengefasst, der leger über ihre Schulter fällt. Mit gebundenen Haaren wirkt sie immer etwas strenger, aber das machen ihre sanften Augen sofort wett. Auch diesmal.

„Du hast nicht auf meine Nachrichten reagiert...", platzt es aus mir heraus.

„Oh, tut mir leid. Ich habe mein Handy zu Hause vergessen. Kiran hat mir heute Morgen den letzten Nerv geraubt. Er wollte partout nicht zwei gleiche Socken anziehen."

„Was spricht gegen kunterbunt?" Das hübsche Gesicht der Inderin verzieht sich zu einer Grimasse. Zu einer ziemlich putzigen.

„Gar nichts, er soll nur nicht mit mir diskutieren." Ich fühle mit ihr. Ihre kleinen Brüder sind schrecklich anstrengend.

„Wie geht es dir?" Sharis Hand legt sich an meinen Arm. Ihre Augen streicheln sich forschend über mein Gesicht, nehmen jede noch so kleine Regung wahr, die irgendwas über meinen Gemütszustand aussagen könnte. Obwohl mich das Glück, endlich in Raphaels Nähe sein zu können, erfüllt und beschwingt, verspüre ich dennoch einen gewissen Grad an Trauer und das sieht sie.

„Hach, mir wird schon wieder ganz warm ums Herz... Aus euch könnte man die perfekte Sitcom machen. À la Will & Grace oder..." Ich unterbreche ihn, bevor er weitere Beispiele vergangener Serien nennen kann.

„Erspar es uns. Bitte."

„Shari könnte deine Kinder austragen", legt er wieder los. Shari und ich sehen uns an, heben synchron unsere Augenbrauen und winken Paul übertrieben und leicht verstört ab.

„Komm, Liebe meines heterosexuellen Scheinbewusstseins, das müssen wir uns nicht weiter anhören." Ich lege meinen Arm um Sharis Taille und führe sie ein Stück von dem komisch quatschenden Lockenkopf weg. Kichernd legt die schöne Inderin ihre Hand gegen meine Brust, setzt ihr herzzerreißend theatralisches Gesicht auf. Sie hält es für 10 Sekunden, dann fängt sie an zu lachen.

„Ihr hättet wunderschöne Kinder...", ruft er uns nach. Shari hat später garantiert welche. Ich sehe dabei zu, wie er hüpfend davon stakst und in die Mensa verschwindet.

„Spinner...", kichert Shari weiter und sieht mich dann wieder an. Ihr Gesicht wird erst nach einer Weile ernst.

„Du siehst müde aus", sagt sie leise.

„Nein, ich werde nur alt..." Tatsächlich sehe ich aus, als hätte man mich zerkaut und wieder ausgespuckt. Müde ist daher eine sehr nette Umschreibung. Ich erzähle ihr vom nächtlichen Besuch meiner Mama. Ihre beruhigenden Worte hinsichtlich der Akzeptanz meine Homosexualität und unserer Beziehung. Ich berichte ihr von der Bitte.

„Ich verstehe deine Mutter. Es ist nicht schön zu sehen, dass die eigenen Kinder sich so fertig machen und ich glaube, dass du es bereuen würdest, wenn du es nicht versuchst. Sie ist immerhin deine Schwester und man liebt seine Geschwister, egal, wie sehr man sie erwürgen will." Ihre ehrlichen Worte beeindrucken mich.

„Wie geht es Raphael damit?"

„Na ja, er versucht sich in Schadensbegrenzung. Er sitzt zwischen den Stühlen und das ist immer unangenehm."

„Aber er steht auf deiner Seite?" Scharf.

„Ja. Hundertprozentig." Shari wendet ihren Blick ab. Ich sehe in das Profil meiner besten Freundin und erkenne noch immer die leichten Zweifel. Shari hat Bedenken. Sie traut Raphael nicht und nach all den Vorkommnissen der letzten Zeit kann ich es verstehen. Auch wenn mein Herz wild und heftig schlagend versucht, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Augenblicklich und schreiend. Es wird nicht einfach, sie davon zu überzeugen. Sie ist eine Löwin.

„Was hältst du davon, wenn wir mal zusammen kochen. Also, du und Raphael und ich stehe gutaussehend daneben", schlage ich vor. Ich finde meine Idee großartig, versuche ebenso überzeugend zu lächeln und blicke in ein skeptisches Gesicht. Ich brauche mehr Überzeugungskraft.

„Okay, ich werde auf ewig dein getreuer Koch-Padawan bleiben. Oh, großartige Jedimeisterin der Haute Cuisine.", huldige ich ihr, verneige mich und gehe dabei regelrecht in die Knie. Ich vollführe einen majestätischen Knicks. Shari beobachtet mich argwöhnisch, aber an dem feinen Zucken ihres Mundwinkels erkenne ich, dass sie sich ein klein wenig geschmeichelt fühlt. Sie kennt meinen Hang zur Überspitzung aus erster Hand. Die vorbeigehenden Studenten beginnen zu kichern. Sie sind mir egal.

„Gib ihm eine Chance...bitte!" Sie sind bisher nur wenige Male zusammengetroffen und konnten sich nicht richtig kennenlernen. Ich denke wirklich, dass die beiden sich verstehen würden. Sie teilen viele Gemeinsamkeiten und es wäre mir so wichtig, dass sie sich verstehen.

„Mark, ich werde ihn filetieren, wenn er..." Ich unterbreche sie, indem ich sie in meine Arme ziehe und fest an mich drücke. Im ersten Moment brummt Shari den Rest ihrer Drohung gegen meine Brust. Ich höre 'kleine Stückchen', 'tranchieren' und 'scharfes Messer', dann umschlingt sie mich ebenfalls. Ich drücke meine Nase in das weiche Haar, nehme den beruhigenden und so vertrauten Geruch wahr. Die feine Note von Hibiskus und Kirsche. Ich schließe meine Augen. Shari ist mein Fels.

„Danke, chisaii Hana." Trotz des Sprachenreichtums ist mir die japanische Variante immer noch die liebste. Sie ist weich und zart. Genauso wie die schöne Blume, die ich von ganzem Herzen meine beste Freundin nennen darf. Auch, wenn das milde, unschuldige Ding gerade eine ziemlich furchteinflößende Morddrohung von sich gegeben hat. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht schiebe ich Shari Richtung Mensa. Wir finden nach kurzem Suchen sogar den Wuschelkopf wieder und bringen den Rest des Tages erfolgreich hinter uns.
 

Nach dem letzten Seminar spüre ich die feinen Vibrationen meines Handys. Eine Nachricht von Raphael. Bevor ich sie zu Ende gelesen habe, sehe ich ihn bereits neben seinem Auto am Parkplatz warten. Er lächelt und mein Herz füllt sich mit reinem Glück.
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
PS: Danke an alle, die mir mit ihren Kommies und Anregung den Tag versüßen. Auch jetzt, da meine kleines Geschichtchen bereits abgeschlossen ist. *__* Ihr seid so wundervoll!!! <3
Danke Danke Danke danke Danke~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  -Chiba-
2018-06-26T11:44:50+00:00 26.06.2018 13:44
Juhuuuu...ich hab doch noch mein Happy End bekommen :-3
Aber Jake tut mir irgendwie Leid...der arme Kerl >_<
Er war so nett und führsorglich....auch er hätte ein Happy End verdient...

Auch wieder sehr schön geschrieben...ich hab gelacht....mich fremd geschämt *zu Maya schiel* und sogar fast geweint.
Nur langsam komme ich etwas durcheinander...ich glaube, ich muss eine Pause beim Lesen einlegen, sonst bringe ich die Geschichten durcheinander ^^°
Von:  Onlyknow3
2018-05-12T11:04:10+00:00 12.05.2018 13:04
So zum guten Schluss auch mein Kommi. Diese Story hat mich lange fest gehalten, da sie diesen roten Faden hatte.
Marks Liebe zu Raphael. Lange bin ich nicht zum lesen gekommen, obwohl es mir auf den Nägeln brannte zu erfahren wie es endet. Und ich bin froh das sie sich endlich gefunden haben, das nicht Jack der Partner von Mark wird.
Mach weiter so, mir hat es gefallen.

LG
Onlyknow3
Von:  Adisa
2017-07-05T09:27:43+00:00 05.07.2017 11:27
Ich habe bis zum Ende mitgefiebert. Danke für die tolle Geschichte!
Antwort von:  Karo_del_Green
23.07.2017 08:36
Vielen lieben dank :)
Die Geschichte war mir auch immer eine Herzensangelegenheit. Ich freuemich sehr, dass sie dir gefallen hat!
Von:  DasIch
2016-03-21T18:49:37+00:00 21.03.2016 19:49
Schade das es zu Ende ist! Aber doch ist es ein happy end, das die Fantasy anregt und das sind doch die besten Geschichten! Ziehe meinen Hut vor dir, stehe auf und Jubel! Das war eine dieser Storys in denen man sich verlieren konnte! Du bist genial!
Von:  _-Haira-_
2016-02-11T10:50:24+00:00 11.02.2016 11:50
Ein tolles Kapitel! Und ein ganz wundervolles Ende :)
Über einen neuen Teil würde ich mich natürlich sehr freuen ;D

Ich lese deine Geschichte richtig gerne...
Ganz großes und fettes Lob!!
Mehr hab ich gerade nicht zu sagen...
Wuschel mich bei deinen anderen Sachen dann mal durch :D
Man liest sich da dann <3

Ganz liebe Grüße
Von:  Ginji92
2016-02-07T06:51:06+00:00 07.02.2016 07:51
Hm eigentlich schade das es jetzt vorbei ist, da für 3.0 noch soooo viele Möglichkeiten da wären aber naja gut du bist die tolle Autorin die uns den Tag versüßt und die anderen Stories aind ja auch noch da ^^ Man muss aber auch sagen Respekt das du diese Geschichte überhaupt in 2 Teilen mit mehreren Kapiteln geschafft hast ich könnt mir selber nur vorstellen alles in einem fertig zu machen. Auch einen großen Respekt daran wie sehr du dich durch all deineGeschichten gut durch koordinierst. Ich hoffe du hast auch weiterhin Spaß am schreiben sonst weiß ich nicht mehr wie ich die Bahnfahrt zur Arbeit mir versüßen soll ^^

Wünsche dir abschließend noch einen schönen Sonntag und warte mit Vorfreude auf dein nächstes Kapi bei Between the Lines (2. Lieblingsstory von dir is* ) *hust da kommt ja auch zufälligerweise ein Chara aus dieser Story dort vor * Werbung unterstütz*

LG der Ginji92

Wahrscheinlich der einzigste männliche Leser hier ^^
Von:  Kia_na
2016-02-06T12:34:32+00:00 06.02.2016 13:34
Ahhhhh!! Es ist vorbei! ;_______; Und bei den letzten Zeilen liefen mir doch tatsächlich ein paar Tränchen über die Wange O_o Da war ich schon etwas gerührt von der Situation zwischen Mark und Maya. Hast du fein gemacht :D So sehr ich Maya nicht leiden kann (konnte), ich finde es schön, dass sie versuchen die zugefallene Tür wieder zu öffnen ;)
Und Shari und Raphael als Koch-Duo waren auch spitze ^^

Tja, irgendwie traurig, dass diese Story nun abgeschlossen ist, aaaber zum Glück gibt es ja noch deine anderen ^___^


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