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Blinddate 2

Schicksalsfeuer (Sessh X Sayo )
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So ein neues Kapitel :)
Gomen meine Lieben, aber Frühschicht ist haaarrrrttt ; ; freu mich auf Spät wieder... weiß nicht :D
des Weiterne hab ich mit Fitness center und so angefangen :D frau muss an sich arbeiten ^^

Hoffe es gefällt euch *gg* :D Komplett anzeigen

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Hiroki

Ich öffnete nach einiger Zeit die Augen. Ich hatte mich in den Schlaf geweint.

Unsicher schielte ich von einer Seite zu der anderen und riss dann die Augen verdutzt auf.

„Wo bin ich?“, keuchte ich erschrocken und drehte mich unsicher hin und her. Es machte mir Angst, denn mir kam diese Gegend gar nicht bekannt vor. Bzw. War die Gegend sehr begrenzt. Eine Kuppel aus Stein, bewachsen mit Moosen und andere Pflanzen, die sich aus jeder Steinpore zwängten.

„Ich habe dich hier her getragen. Es ist hier wärmer und gemütlicher. Für mich ist es schwer, sich an der Barriere für lange Zeit aufzuhalten, denn nach einiger Zeit schmerzt es. Der Widerstand ist für mich einfach zu groß und ich dachte sowieso, dass es dir hier viel besser gefallen würde.“

Ich blickte vorsichtig auf, bedacht den Fremden in Augenschein zu nehmen, der mich hier her gebracht hatte. Mein bequemes Kissen war der Schoß…eines Mannes, auf dem ich es mir anscheinend bequem gemacht hatte. Ich wurde etwas rot deswegen, denn sowas kam nun wirklich nicht alle Tage vor, dass ich auf einem Mann aufwachte, den ich so gar nicht kannte.

Mein Blick wanderte noch höher, aber sehr sehr langsam. Er trug ein grünes Gewand und hatte einen hohen Kragen, welcher mit einem roten Saum besetzt war. An seinem Ausschnitt trug er eine rote große Schleife, die das Outfit schon mit einem süßen Touch versah. Ich sah auch langes weißes Haar, welches in einen Rot-blond-Ton überging und nach unten hin immer dunkler wurde. Noch ein Stück, dann würde ich das Gesicht des Mannes sehen, der mich in seiner kleinen Heimat aufgenommen hatte. Ein Gesicht kam zum Vorschein, aber es war genau in der Mitte geteilt. eine Hälfte hell und die andere dunkel, so als wäre er zwiegespalten bestehe nicht aus einer einzigen Person… So wie Sesshomaru. War er nicht auch nun zweigeteilt? Einmal gut und einmal böse. Aber konnte das sein?

Als ich in sein Gesicht genauer betrachtete, erschrak ich kurz. Ein grünes und ein goldenes Auge starrten mich sanft an und strahlten einen großen inneren Frieden aus, den ich zuvor bei keinem bisher gesehen hatte, der mir begegnet war. Es war, als wäre er nicht von dieser Welt.

„ahmm…“, meinte ich leise und sah noch ein Stück höher, denn irgendwas hatte sich in meinem Blickwinkel bewegt, was mir nicht ganz geheuer war. Er trug zur linken und rechten eine Art Geweih aus Ästen und Zweigen bestehend. Die rechte Seite, also seine Linke war dunkel und schwarze Fäden hingen von den Ästen runter, während von der anderen Seite weiße glitzernde Fäden runter hingen. Es erinnerte mich sehr an den Alptraum mit dem Baum, an dem nur diese teerartigen und dunklen Fäden gehangen hatten. Doch im Traum waren sie noch schlimmer gewesen, als diese hier. Also war es noch nicht so weit gekommen.

„Hiroki. So kannst du mich nennen. Leider kenn ich meinen eigentlichen Namen nicht mehr, aber naja, das hat auch nichts mehr zu sagen, da ich nicht mehr der Mann von früher bin, sondern nun der Lebensbaum. Nenn mich einfach so, außer dir sollte später etwas Besseres einfallen. Es freut mich, dich endlich kennen lernen zu dürfen und ich hoffe es geht dir bald besser, denn dein Zustand ist Besorgnis erregend. Du siehst so schwer verletzt aus und ich wünschte ich könnte deine inneren Wunden heilen, in dem ich dir etwas erzähle, doch es wären wohl nur Lügen und diese würden nicht zur Besserung beitragen. Eher dazu, dass du mir misstraust und das ist nicht in meinem Sinne.“

Ich nickte unsicher. Er saß auf einem Stein und meine Hände waren immer noch auf seinen Schoß gebettet. Er trug eine Art Rock oder Kleid. Wie man auch diese Robe nennen sollte, ich war mir nicht wirklich sicher. Ich blickte trotzdem hinab, um ausmachen zu können, warum meine Beine so weich lagen  und sah, dass ich in weichem saftigen und grünen Moos saß, der meine Beine liebevoll umschmiegte.

„Hiroki heißt großer Baum… Bist du der Lebensbaum?“, fragte ich leise und unsicher, während ich ihn betrachtete. Konnte der Baum auch ein Mann sein? Meine Neugierde war gepackt.

„Ja. Der bin ich, Sayo-san.“, meinte er herzlich und streichelte mir über den Kopf, wie einem kleinen Mädchen, dass eine recht dumme Frage gestellt hatte. Sein Lächeln war so herzlich, dass mein Herz zerschmolz, während ich so bei ihm saß. Wie konnte nur sein, dass dieser Mann eine solche Wirkung auf mich hatte? Ich wollte am liebsten jetzt schon für immer bei ihm sein. Er gab mir ein solch sicheres Gefühl, das ich glaubte, ihm alles sagen zu können, was mich bedrückte.

„Wieso bist du so nett zu mir?“, fragte ich dann doch etwas misstrauisch und nahm eine Fluchthaltung an. Leicht stützte ich mich an seinem Bein ab und blickte ihm energisch und wissbegierig in die Augen, die mich immer noch so verwirrten.

„Sollte ich es nicht zu dir sein?“ , fragte er etwas irritiert und verzog die Lippen zu einem entgleisten Lächeln, während er sich nach hinten beugte und die Hände beschwichtigend hob, als ob ich ihn sonst gleich anfallen würde. War ich hier etwa diejenige, die beängstigend wirkte und gar nicht er?

„Du meintest doch… mit naja… mein Leben nehmen und so…“, flüsterte ich etwas besorgt und starrte ihn weiter eingehend an. Er schüttelte leicht lachend das Gesicht und die Fäden streiften mich ein paar Mal. Es kitzelte höllisch und sie schienen weich zu sein, als wären sie aus purer Seide. Unbemerkte konnte ich eins dieser Fäden greifen und rieb sie kurz zwischen meinen Fingern. Er beobachtete mich eingehend, aber es war mir eben egal. Sie waren wirklich schön. Zumindest die weißen. Unsicher berührte ich auch die schwarzen. Sie wiederum fühlten sich an wie hartes Leder. Als er weiter sprach, ließ ich die Fäden schnell los und sah ihn etwas entschuldigend an.

„Nein. ES ist nur im schlimmsten Fall so geplant. Denkst du wirklich, ich würde dir gerne etwas antun und dir ein Haar krümmen? Nachdem du die erste auch bist, die mich nach Jahrtausenden besucht und nicht gleich wieder flüchten geht? Bitte v ersteh mich nicht falsch, aber ich wollte nur die Karten offen auf den Tisch legen, wie gefährlich die Lage ist, aber es war nicht gleich eine Drohung gewesen, denn ich werde alles mir Mögliche tun, um dein Leben zu bewahren und eine glückliche Zeit einzuläuten.“

Ich sah ihn verdutzt an und legte den Kopf schief: „Du bist merkwürdig.“

„Du doch auch. Was nimmt es sich? Ich meinte es ernst damit, dass du zu mir kommen kannst, wenn du Hilfe brauchst.“, flüsterte er etwas unsicher und spielte an einem geflochtenen Zopf an seiner Seite.

Ich lächelte etwas und schüttelte den Kopf. Er wurde knallrot und grinste entschuldigend, während er mir noch einmal über den Kopf streichelte und mich nicht aus den Augen ließ, als wäre ich ein riesiger Schatz, der einer ihm klauen könnte. Seine Präsenz nahm mich komplett ein und umhüllte mich wie einen weichen Kokon. Einerseits sicher, aber auch etwas beklemmend, denn ich war mir immer noch nicht ganz sicher, wer genau er war. Er war ein Lebensbaum. Schön und gut, aber wie war die Geschichte hinter alle dem? Konnte ich ihm wirklich trauen oder sollte ich lieber achtsam sein? Nie wieder wollte ich einen dummen Fehler machen.

„Danke.“, hauchte ich sanft und schmiegte mich wieder etwas an ihn, während er einen Arm um mich schloss. Er roch wirklich gut und sehr angenehm. Ich glaube, ich musste ihn nicht fürchten, solange ich alles wieder in Ordnung brachte. Zurzeit kam er mir eher wie ein armer Mann vor, der sich lange einsam gefühlt hatte. Er schloss mich eng in seine Arme und ich konnte nur lächeln. In seiner Umarmung steckten so viele Gefühle, dass sie mich in Wellen mit sich rissen. Dieser Mann war so einsam gewesen und alleine. Ich wünschte, ich hätte ihn früher getroffen. So viel Leid spürte ich, dass ich am liebsten davon waschen wollte.

„Du musst mir nicht danken. Du hattest einen schlimmen Tag einfach und brauchst wen. Ich kenne das, wenn es einem schlecht geht und man sich einsam fühlt, doch jetzt bin ich da. Wenn du willst, weine ruhig oder schweige einfach. Ich überlebe alles.“

„Da hast du wohl recht…“, seufzte ich leise und ließ mich nachhinten ins weiche Moos fallen. Ich beobachtete ihn eingehend, doch obwohl er etwas merkwürdig aussah, schien er kein übler Kerl zu sein, wenn man von seiner Ausstrahlung aus ging, aber ich konnte mich natürlich auch täuschen. Anscheinend aber war ich hier fürs erste sicher und könnte ausspannen, sofern nichts dazwischen kam. Sehnsüchtig schloss ich noch einmal die Augen und genoss die Stille, die zwischendurch durch ein leises Zwitschern unterbrochen wurde von Vögeln. Unglaublich, aber anscheinend gab es hier wirklich Vögel und wohl auch andere Tiere, die hier mit ihm lebten. Somit war er dann doch nicht ganz alleine, aber ich verstand was er meinte. Ein Mensch war doch etwas anderes, als ein Tier.

„Es ist schön hier.“, flüsterte ich übermütig, während ich bemerkte, dass er sich gemächlich bewegte. Er schien irgendwo hin zu gehen, doch ich war gerade einfach zu erschöpft, um mich zu bewegen und nachzusehen. Mein Körper war von dem Rennen von vorhin doch zu erschöpft. Ich wünschte mir so sehr, dass sich alles anders entwickelt hätte. Ich wusste nicht, was ich tun wollte. Am liebsten meinem jetztigen Leben entfliehen und noch einmal von ganz vorne beginnen, in der Hoffnung, dass es ein besseres Ende nahm als jetzt. Wie konnte ich ihm noch vertrauen? Den Mann den ich liebte? Er hatte mich belogen und ich konnte es nicht so einfach vergessen. Am besten war, ich vergaß alles und würde ich noch mal neu kennen lernen, bestimmt würde es dann nicht so enden. Dieses Geflecht von Lügen war doch von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen, aber das war ihnen leider egal gewesen, was sie mir antun...

„Nicht, wenn du hier eingesperrt bist…“, hauchte er und seufzte. Ich drehte mich zur Seite und beobachtete ihn dann doch, denn in seiner Stimme war so ein tief trauriger Ton gewesen, der mich aufhorchen ließ. Er schien darüber wirklich nicht glücklich zu sein, aber was sollte ich tun? Ich drehte mich noch etwas mehr um und beobachtete ihn etwas genauer. Er stand an einem kleineren Baum, der sich am Rand der Kuppel neben vielen anderen ansiedelte. Überall war hier drin die Natur vertreten und sie schien doch so übermächtig zu strahlen, als wäre sie nicht belastet, so wie die Außenwelt.

„Was machst du da?“, fragte ich neugierig, stand etwas mühselig und unsicher auf und ging zu ihm her rüber zu den Bäumen. Er hielt mir einen Pfirsich vor die Nase und zuckte mit den Schultern.

„Ich dachte mir, du könntest eine Stärkung gebrauchen. Es tut mir sehr leid, sollte ich mich falsch verhalten haben, aber wie ich dir schon sagte, hatte ich lange keinen Besuch mehr und bin deshalb etwas eingerostet, was die Gastgeberei betrifft…“

Ich nahm den Pfirsich und biss kräftig hinein. Er war so saftig, dass mir das Wasser im Mund zusammen lief und mein Magen sich zu Worte meldete. Ich wurde leicht rot und biss immer wieder hinein und sog gierig den Saft ein.

„Köstlich… Wieso hat dich keiner besucht? Es wundert mich sowieso, dass Phenea überhaupt nichts von dir weiß…“

„Lange Geschichte… Willst du sie hören?“, fragte er etwas unsicher und schien etwas überrascht zu sein, wie ich den Pfirsich verschlang.

„Hmm… Gerne.“, meinte ich lächelnd und blickte mich nach einem schönen Plätzchen um. Es würde mich ablenken und ich wollte alles haarklein wissen.

„Willst du von vorne es hören oder nur, warum mich keiner mehr besucht?“

„Fang am besten von vorne an. Dann versteht man die Zusammenhänge besser.“, hauchte ich und sah zu, wie er noch ein paar Pfirsiche pflückte und auf ein großes Seerosenblatt bettete.

„Komm hier her.“, hauchte er und setzte sich neben den Seerosenteich. Es war wirklich einladend und ich folgte ihm. Die leckere Beilage nicht zu vergessen. Zumindest kam es mir so vor, als hätte ich in meinem Leben noch nie solche köstlichen Pfirsiche erblickt oder auch je probiert. Sie schmeckten besser als eigentlich alles, was ich je gegessen hatte, aber wie war das nur möglich? So süß und schmackhaft, dass sie mich regelrecht süchtig machten.

Er setzte sich vor mir ins grüne Moos und lächelte mich barmherzig an. Ich wusste nicht warum, aber mein Innerstes wollte bei ihm sein. In seiner Nähe. Aber wieso nur? Ich setzte mich seitlich vor ihn und legte meinen Kopf wieder auf seinen Schoß. Warum nur? Was zog mich so an? Würde ich gleich wissen worum es ging? Irgendetwas verband uns und ich wollte gerne wissen, was es war und warum er hier eingesperrt war. 

„Nun denn.“, begann er und hüstelte etwas, bevor er mir eine Hand zwischen die Schulterblätter legte. Ich hatte keinerlei Angst vor ihm. Es kam mir etwas spanisch vor, aber es war wie es war. Ich fühlte mich wohl, sicher und geborgen, so als würde ich diesen Mann schon Ewigkeiten kennen. Natürlich konnte es auch sein, dass es daher kam, dass er sozusagen mein Erzeuger war, aber ich war mir einfach nicht sicher und lauschte seiner Geschichte eingehend, in der Hoffnung endlich zu erfahren, wie sich alles verhielt und was die Wahrheit war, die sich bisher mir verborgen gehalten hatte.

„Es war einmal. Das ist würde ich sagen im Augenblick der richtige Anfang. Du kennst wahrscheinlich die vielen alten Märchen, die in Japan herrschen und eigentlich würde meine Geschichte genau in diese Sparte fallen.

Alles hat vor Ewigkeiten begonnen… Aber frag mich nicht wann, denn irgendwann verliert man die Zeit aus den Augen. In dieser Höhle gibt es eigentlich nur den Morgen und den Tag und nicht wirklich eine Nacht. Es stört nicht, aber man verschätzt sich da doch um einiges.

So… also. Wie gesagt, es war einmal, vor langer, sehr langer Zeit, als auch noch Götter auf unserer Welt residierten.

Da gab es die Tochter eines Naturgottes. Sie war wunderschön und hatte rotes langes und wellendes Haar. Sie hing mit ihrem Kopf immer in den Wolken und so oft bat sie ihren Vater, auch einmal mit Menschen leben zu können, denn ihr Leben war ihr… zu langweilig.

Doch er wollte es nicht und als sie mehrmals versucht hatte alleine zu fliehen, um bei den Menschen zu leben, wand ihr Vater ein Trick an. Er bot ihr an, dass sie eine Art Residenz auf der Erde haben konnte und dort leben konnte, doch nur dort und sie dürfte die Residenz nicht verlassen.

Natürlich ging sie glücklich auf den Wunsch ein, denn sie dachte, dass ihr Vater endlich Verständnis zeigte für ihre ungezügelte Neugierde. Sie war immer schon ungeduldig, denn hätte sie noch gewartet einige wenige Jahrhunderte, hätte sie sowieso für sich entscheiden können, aber man konnte sagen, sie war ein ungebändigter Teenager, der nicht warten konnte. Für sie war die Welt der Menschen faszinierend, auch wenn sie vieles nicht verstand.

Somit kam der Tag, an dem sie auf die Erde steigen konnte, doch es kam anders, als sie erhofft hatte, denn ihr Vater sperrte sie in einen goldenen Käfig. Es war eine kleine Insel, auf der sie fortan leben sollte. Von dort aus, sollte sie ihre Macht wirken und die Natur erhalten. Somit könnte sie die Menschen sehen, doch nicht treffen. 

Das gefiel ihr nicht, aber sie konnte nichts dagegen tun, denn sie hatte ihrem Vater es hoch und heilig versprochen und hatte sich übers Ohr hauen lassen…“

„Die Arme…“, murmelte ich und verzog schmollend den Mund. „Dem Würd ich was erzählen…“ Die Frau hatte wohl Ähnlichkeiten mit mir, was mich etwas ins Grübeln brachte, aber ich wollte erstmal abwarten, doch leider sah ich auch charakterliche Ähnlichkeiten die mir nicht behagten.

Er lachte leise und nickte: „Naja. Es geht ja noch weiter.

Dann gab es aber auch noch einen Fischer. Ein Mensch, versteht sich. schwarze Haare, braune Augen. Einfach das normale Paket, welches etwas dunkel gebrannt war von der gleißenden Sonne. Dieser Mann fuhr immer wieder aufs Meer und versuchte viel Fisch zu fangen. Er probierte viele Stellen aus, bis er eine fand, an dem es massig Fisch gab.

Natürlich gab er nicht den Ort preis, aber kehrte jeden Tag dorthin und verfolgte die Spur der vielen Fische, die sich in der Nähe einer Insel befanden.

Das war die Insel, auf der diese Gottestochter lebte. Die Fische fühlten sich hingezogen und sie waren auch um einiges kräftiger als normale.

Wie Mann nun mal ist. Also neugierig. Kehrte er an das Land. Unbemerkt durchbrach er den Bannkreis….“

„Wie geht das? und… bist du dieser Mann?“, fragte ich dann leise und neugierig. Ich wurde rot. Es war mir schon peinlich, wie ein kleines Kind ihn zu unterbrechen.

„Ja. Ich war dieser Fischer. Und zu dem anderen… Es gibt Menschen, die es können. Sie sind sozusagen komplett von der Geisterwelt abgeschnitten, weswegen sie so etwas nicht bemerken. Normal täte es weh oder man fühlte sich schwer, doch ich habe es nicht einmal bemerkt.

Diese Insel war wunderschön. Überall Früchte, Blumen und andere schönen Dinge.

Nachdem ich eine Frucht probierte, schnappte ich mir einen Sack und füllte ihn mit den Früchten auf, meine Fische und ruderte wieder in meine Heimat. In dieser Zeit ging es mir wirklich gut. Ich musste mir keine Sorgen machen und kehrte immer wieder.

Endlich glaubte ich an einer Götterfügung. Dass mir die Götter wohl gesinnt waren, doch eigentlich war dem nicht so. Ich war nur in einen Familienkrieg geschlittert.

Es bewegte mich also jeden Tag dorthin. Immer wieder und ich schlich immer weiter durch das Dickicht, bis ich sie erblickte. Elfenbeinfarbende Haut, blaue Augen und rotes Haar wie Feuer. Sie badete und… ich gebe zu, ich war ein Perverser, denn ich versteckte mich und beobachtete sie eingehend, denn sie hatte mich in ihren Bann gezogen. Noch nie in meinem Leben hatte ich ein so bezauberndes Mädchen gesehen, bzw. eine Frau von solch erlesener Schönheit, denn es gab eigentlich nicht solche Farben bei uns und schon darum war sie so besonders.

Sie war eine Augenweide, doch ich merkte ihrem Gesicht schnell an, dass sie nicht wirklich glücklich war. Doch ich wusste nicht warum und meinte, dass es nicht der Moment war, raus zu springen um einfach Hallo zu sagen. Das käme wirklich nicht gut und der falsche Anfang. So viel Anstand hatte ich nun auch noch, auch wenn es nicht wirklich nett von mir gewesen war.

Darum kehrte ich heim und von dem vielen Geld, welches ich durch die Nahrung auf ihrer Insel verdient hatte, besorgte ich kleine Geschenke. Diese Frau zog mich an und ich wollte ihr ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wie auch ihr Herz erobern, denn meins hatte sie schon längst in ihren Händen.

So machte ich am nächsten Tag wieder einen Ausflug. Ich fing meine Fische und paddelte dann zu der Insel. Schnell befestigte ich alles, schnappte ein paar Fische und die Geschenke. Auf dem Weg zu ihr pflückte ich ihr natürlich noch etwas Obst und ein paar Blumen, denn an denen sollte es nicht fehlen. Für mich war sie wie eine Göttin und so wollte ich sie behandeln. Leider wusste ich da noch nicht, dass sie auch wirklich eine Göttin war.

Nach einiger Zeit fand ich sie dann sogar und war überglücklich. Sie saß in einem Feld aus Blumen und redete mit den Tieren. Ihr rotes Haar bewegte sich seicht im Wind und ihr weißes langes Gewand fächerte sich weit über das Grün. Sie schien viel sorgenloser als den Tag zuvor, doch dann erkannte ich wieder zwischendurch diesen traurigen Gesichtsausdruck. Ich fasste mir ein Herz und schritt zu ihr. Erst langsam, dann aber schneller. Mein Herz packte Angst, dass sie weglaufen könnte.

Kurz bevor ich ankam, bemerkten mich erst die Tiere, die ängstlich flüchteten und dann drehte sie sich. Ich blieb wie angewurzelt stehen, als ich erkannte, wie schön sie doch war. Ihre blauen Augen waren so durchdringend… und in ihnen zeichnete sich Angst wieder, die mir nicht behagte, denn ich wollte nicht, dass sie vor mir Angst hatte.

Ich hielt sie an, dass sie bleiben sollte, doch sie sah sich einfach nur besorgt um, bevor sie aufstand. Ich hob die Hand bittend, aber dann passierte das wundersame. Sie kam auf mich zu, fasste meine Hand und zog mich zwischen die Bäume hinter sich her, bevor sie sich wieder beruhigte.

Dann erzählte sie mir von ihren Vater, der ein griesgrämiger Kautz war, der nichts für Menschen übrig hatte. Sie sagte mir, ich müsse Acht geben, dass er mich nicht bemerkt, denn er würde mich sofort umbringen.

Erneut packte mich Angst, doch diesmal aus einem anderen Grund. Schüchtern gab ich ihr die Geschenke, doch seit sie mich sah, lächelte sie schon und ich war mir nicht sicher, ob die Geschenke noch einen Nutzen haben würden.

Als ich sie fragte, warum sie es täte, meinte sie nur liebevoll zu mir, dass ich der erste Mensch sei, den sie treffen konnte. Es war ihr größter Wunsch gewesen und schon meine Anwesenheit erfüllte ihren Herzenswunsch. Ich fühlte mich wirklich geehrt und grinste. Noch nie hatte sich einer über meine Ankunft gefreut, außer er wollte etwas von mir kaufen.

Meine Familie hatte ich vor langer Zeit schon verloren gehabt und fühlte mich das erste Mal willkommen. Natürlich gefielen ihr auch die anderen Geschenke, aber ich war wohl ihr größtes. Unsicherheit war bei ihr fehl am Platz, denn sie durchbrach jede Verteidigungsmauer mit ihrer Art. Offen, fröhlich und naiv. Ich verstand ihren Vater im inneren schon, dass er sie nicht einfach auf die Welt los gelassen hatte. Menschen konnten böse sein. Es gab auch ein Mann, der einem Himmelswesen, sein Gewand gestohlen hatte, wodurch es nicht mehr heim kam. Er nahm sie darauf zur Frau.

Doch ich wollte ihr zeigen, dass ich nicht so ein Mann war. Wir brieten den Fisch und aßen ihn, während ich ihr ausführlich berichten sollte, was so bei mir im Dort passierte. Schnell hatte sich das tägliche Treffen eingegliedert in mein Leben und sie erzählte auch von ihrer Macht. Es war atemberaubend, was sie alles schaffen konnte. Sie meinte ihr Vater konnte mehr, aber sie gab sich die allergrößte Mühe, auch so gut zu werden, wie er.

Oft musste ich lächeln, wenn sie von ihren Träumen erzählte oder traurig drein blickte, wenn ich ihr sagte, was da draußen geschah.

Nach und nach verliebten wir uns ineinander. Kamen uns immer näher. Ich wollte bei ihr sein, oder sie mit mir nehmen, doch sie hatte große Angst vor der Reaktion ihres Vaters, der die Menschen doch sehr verabscheute.

Dann verging ein Jahr und eine Katastrophe passierte. Es war zu heiß und die Ernte ging ein. Alle litten Hunger. So kehrte ich zu ihr und erzählte ihr wie schlimm es um das Dorf stand und bat um ihre Hilfe. Wir luden viel Obst ein, und alles, was man brauchen könnte. Dabei bemerkten wir zufällig, dass sie den Bannkreis überschreiten konnte. Aber es ging nur, wenn sie meine Hand hielt.

Erst waren wir verwirrt, doch dann sagte sie schnell, sie wolle mit und uns persönlich helfen. Es war ja eigentlich ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es der Welt gut ging.

Ich war erst etwas unschlüssig, doch sie war gut darin einen zu überzeugen und ihre Ungeduld war auch ein Ausschlag. Sie wollte jetzt sofort, auch wenn ich ihr sagte, dass es leichter wäre, wenn wir nachts das ganze machten, denn dann würde uns keiner sehen.

Aber sie schüttelte nur den Kopf. Naiv meinte sie, dass die Leute sich doch freuen müssten, wenn sie käme und die Natur rettet. Dem war ich mir auch sicher, aber ich fürchtete vor der Nachhut. Sie war etwas besonderes, sah anders aus und war wunderschön und machtvoll. Solche Frauen hatten es meist nie leicht, denn es gab Neider und ich war wirklich eifersüchtig, dass ein anderer Mann sie sehen sollte. Innerlich war auch die Angst, sie würde wen bessres finden, egal wie sehr wir uns liebten, denn ich war ihr erster…

Naja. So kehrten wir zu mir nach Hause. Jeder sah uns ankommen mit dem Essen und allem. Offen verkündete sie, es sei genug für alle da und sie sollen nur kommen und zugreife. Sie sagte sie würde die Dürre beenden und bald möge das Land fruchtbar sein und gedeihen. Es war zu schön für die Leute, doch es waren schlimme Zeiten und jeder Hoffnungsschimmer wurde gepackt. Ich weiß selbst, wie das ist, denn auch ich hatte damals Probleme über die Runden zu kommen. Oft hab ich sogar den Ärmeren etwas geschenkt, denn ich kannte das Leben, wenn man auf sich alleine gestellt war.

Sofort boten sie ihr Schlafmöglichkeiten an, doch ich bestand darauf, dass sie bei mir blieb. Nachdem wir das Essen sämtlich verteilt hatten, begann sie dann auch schon ihr Ritual. Es war atemberaubend und jeder sah zu, wie sie tanzte und mit Gesang den Himmel um Wasser bat. Nach kurzen Regnete es auch und jeder jauchzte glücklich.

Unser aller Leben war gerettet und sie begrüßten sie im Dorf. Sie baten sie, dass sie da bleiben sollte. Genau das wollte sie ja und sie sagte sofort ja. Glücklich wanderte sie durch das Dorf und kam mit jedem sofort klar, aber sie liebte mich immer noch und blieb bei mir. Es störte sie nicht die Einfachheit meines kleinen Verschlags. Die Natur mochte sie aber am liebsten. Dies hier, war eigentlich die Höhle unseres Glücks. Sie ließ die Natur genau so sprießen, wie sie jetzt ist. Hier ließen wir unserer Liebe freien Lauf und planten. Irgendwann blieben wir nur noch hier über Nacht. Es war einfach wunderbar hier.

Doch unser Glück blieb nicht von Dauer, denn es sprach sich rum, dass dieses Dorf von den Göttern bevorzugt wurde. Ihr Vater meldete sich nicht, aber dafür Fürsten und Kaiser und Landesherrn. Viele Männer kamen, um um mein Weib zu werben, doch sie verschmähte jeden. Sie meinte sie spürte, dass sie böses im Sinne hatten. Bei mir aber fühlte sie sich sicher.

Kein Mann fand zu ihr, außer mir, doch eines Tages kam ein großer Trupp. Er sollte sie gefangen nehmen und zu ihm bringen, einem großen Herrn mit viel Macht, der diese Frau als seine Braut wollte um seine Macht zu steigern. Sie schreckten nicht davor zurück, das Dorf zu zerstören. Wir waren gerade gekommen und ich wollte schnell mit ihr fliehen. Sie wollte ihnen helfen, doch ich hinderte sie dabei, denn ich fürchtete um meine Liebste.

Irgendwann rannte sie dann endlich mit mir, nachdem ich lange genug an ihr gezerrt hatte. Wir wollten zur Höhle. Dort wo wir sicher waren. Mein Herz raste und meine Angst war so groß. So oft wünschte ich mir, ihr nie etwas erzählt zu haben von der Dürre. Wir rannten und rannten und sie waren uns auf den Fersen. Sie wollten sie um jeden Preis. Der Galopp der Pferde war so laut und beängstigend. Wahrscheinlich hatte ich noch nie so viel Angst in meinem Leben gehabt. um mich und um sie.

Dann passierte es. Wir sahen vor uns ein kleines Kind. Meine Liebste wollte sie retten, doch sie wollten ein Pfeil durch das Kind jagen. Sie sprang dazwischen und fing den Pfeil ein. Was dann geschah ließ mich erschrecken. So viel Kraft hatte sie noch nie freigesetzt, doch eine Feuerwelle schoss aus ihr und tötete alle Reiter. Das Kind erschrak und rannte davon und ich saß dort, bei meiner Liebsten. Der Pfeil hatte sie schwer getroffen.

Ich hob sie hoch und brachte sie in unsere Höhle. Dort in der Mitte fiel ich mit ihr auf die Knie. Sie würde nicht überleben. Aber ich wusste auch nicht warum, ich dachte immer Götter waren unsterblich, doch sie schien so sterblich…

Ich rief nach ihren Vater, während sie immer weniger atmete und nur leise meinen Namen flüsterte. Sie sagte, dass ich nicht traurig sein soll, dass sie eine so schöne Zeit mit mir gehabt hatte, doch ich wollte es nicht hören. Wegen mir war sie am sterben…

Dann kurz bevor sie starb, erschien mir ihr Vater. Ein alter greiser Mann, der einen langen Bart hatte und strahlte wie ein Stern.

Ich bat ihn, sie zu retten und bot alles an. Alles was er wollte.

Da sagte er, sie würde wiedergeboren werden und ich würde über sie Wachen. Immer wieder würde sie erwachen und die Welt heilen, während ich ihr dabei zusah. Nie würde sie sich an mich erinnern und würde ein eigenes Leben führen.

Ich ging den Deal ein, auch wenn ich es traurig fand, dass nie wieder eine Wiedergeburt mich erkennen würde, doch es war besser als dass sie starb.

Er nahm sie in die Arme und sprach viele leise Wörter. Dann bemerkte ich, was mit mir geschah. Ich verwandelte mich in einen Baum und eine Frucht wuchs an meinen Ästen. Erst wollte ich schreien, doch ich wollte, dass sie lebt, auch wenn ich ewig so bleiben würde.

Er erzählte mir, dass ich einen Wächter erwählen sollte und ich immer in dieser Höhle blieb. Ich akzeptierte alles, nur damit ich sie wieder lachen sehen könnte. Nicht in diesem, aber in ihren nächsten Leben. Ich war schuld an ihren Tod, also sollte ich dafür büßen, aber nicht sie. Sie würde frei sein und jemand würde auf sie Acht geben, während ich ihr einen Hort anbot.

So oft hab ich an sie gedacht…“, meinte er leise und seufzte etwas traurig.

Ich drückte mich fester an ihn, damit ich die Tränen verbergen konnte. Es tat weh und auch er schien zu stocken. Das war doch ungerecht. Ich fand nicht, dass er etwas Falsches getan hatte… Er hatte sie doch geliebt und jetzt? …

„Es tut mir leid…“

„Muss es nicht, Sayo-chan. Du trägst keine Schuld und ich bin einfach froh, wenn ich ihre Wiedergeburt sehen kann. Immer wieder kehrt sie wieder, auch wenn ich sie nicht in jeder wieder erkenne. Einige schienen anders, aber das war wohl, weil sie sich überlappten von der Zeit. Oft verstehe ich es nicht… Aber vielleicht liegt es auch daran, wie sie aufwächst, denn… Wenn die Frucht bereit ist, wird sie von einer Frau ausgetragen. Es tut mir leid, dass du so viel leiden musstest. Normal geht man mit diesem Kind mit Ehrfurcht um…

Doch bei dir lief alles schief… Auch diese Blindheit. Ich wünschte, ich hätte mehr für dich tun können, als dir das Lied vorzusingen, was mir meine Liebste beigebracht hatte…“

„Also stimmt es… Ich hatte eben schon überlegt. Ich war der Meinung, damals immer wieder diesen Gesang gehört zu haben, wie vor kurzen… Also warst du das und wolltest mich trösten?“, fragte ich etwas unsicher und sah ihn mit großen Augen an. Mein Herz schlug laut, als er nickte, seinen Ärmel hob und meine letzten Tränen weg wischte.

„Ja, so war es. Aber bitte weine nicht. Ich habe es gerne auf mich genommen und damals war es auch gut so. Normal rief ich die Kinder zu mir. Es gab ein Kontakt und ich brachte ihnen alles bei. Nach und nach gewann ich auch an Gestalt. Doch beeinflusste mein Aussehen der jeweilige Wächter. Aber es war mir ehrlich egal. Ich war einfach froh, bei ihr zu sein.

Jedes Mal sah ich, wie sie erwachsen wurden und brachte ihnen alles bei. Die Wächter schützten sie und jeder hatte ein glückliches Leben, doch dann kam eine an die Reihe. … Naja. Sie verliebte sich in ihren Wächter und nach und nach vergaß sie ihre Aufgaben…

Einerseits war ich eifersüchtig, aber andererseits sah ich auch das Unglück. Sie kümmerte sich nur noch um ihre Liebe und ignorierte die Natur, die nach und nach einging.

Dann begann ich einen großen Fehler, wenn er einer war… Ich bat den Wächter und sie zu mir… Als sie nicht einsehen wollten, nahm ich ihm seine Kräfte und seine Erinnerungen. Sie war wütend, denn er erinnerte sich nicht an sie und hatte Angst vor ihr. Er rannte davon und brach ihr das Herz. natürlich wollte ich sie trösten, doch sie verstand mich nicht.

Vielleicht war viel Eifersucht dabei… Aber die Natur starb und es gab immer mehr Katastrophen… Ich weiß es nicht. Halt mich ruhig für einen Mistkerl.

Zumindest schwor sie mir Rache und sagte, sie würde jedes Kind, was geboren würde abfangen und dafür sorgen, dass wir keinen Kontakt aufbauen könnten.“

Ich nickte leicht und ließ mich nach hinten fallen. Ich starrte ihn an. Sein Gewand war grün mit roten Akzenten und die Schleife war schön. Er sah insgesamt wunderschön aus und so zerbrochen. Konnte ich echt behaupten, dass mein Leben Schrott war? Was würde ich tun, wenn ich ständig meine Liebste leben und sterben sah? Hatte er sich nicht doch schon mal den Tod gewünscht?

„Das hab ich. Es tut mir leid, dass ich in deinen Gedanken fusche. Aber ja. Als keiner mehr kam, sah ich sie auch nicht wirklich und es tat weh. Ich hatte alles für sie aufgegeben… Doch für sie war ich nur noch ein Monster… Sie hatte Lügen erzählt und ich? Ich fühlte mich einfach verloren. Gefangen in diesem Käfig, wo keiner kam um mich zu besuchen… Darum freu ich mich so, dass du da bist…“, flüsterte er leicht heiser und sah mich bedrückt an. „Darf ich dich einmal umarmen? Nur etwas?“

Ich nickte seicht und krabbelte in seinen Schoß. Vorsichtig legte ich meine Arme um seinen Hals und er umarmte mich. Ich konnte es ihm einfach nicht abschlagen. Dieser Mann war so verletzt und traurig. Ich wäre ein Monster, würde ich nein sagen.

„Bin ich ihre Wiedegeburt?“

„Ja. Du ähnelst ihr wirklich sehr. Sie war auch so wie du. Naiv und rannte mit dem Kopf durch die Wand.“, lachte er weinend und drückte mich fester, während ich ihm tröstend den Rücken streichelte. 

„Du bist gemein. So schlimm bin ich nicht…“

„Oh doch. Das bist du. Geduld ist eine Tugend, die dir nicht zu Teil wurde. Du musst auf dich achten.“, meinte er leicht ernst und hielt mich einfach nur fest.

Er duftete himmlisch und angenehm. Am liebsten wäre ich für immer in seinen Armen geblieben, zumindest bis der Liebesschmerz vergangen war.

„Willst du etwas entspannen und deine Sorgen vergessen?“, hauchte er leise. Ich hörte mich noch ja sagen, bevor ich die Augen schloss und nach und nach spürte, wie alles in die Ferne rückte. Jedes Problem schien auf einmal gelöst oder einfach verschwunden. Das war wohl nicht normal, aber es war so gut. Ich wollte nicht mehr an…. Ja an wen wollte ich nicht mehr denken?

Irgendwie hatte ich es vergessen…

Langsam löste ich mich von Hiroki und lächelte ihn an. „Danke.“, hauchte ich.

Ob es richtig war? Ich weiß es nicht. Aber ich wusste, dass ich hier willkommen war.

„Bringst du mir alles bei?“

„Gerne. Ich hoffe ich werde ein guter Lehrer sein. Ich hoffe es ist so wirklich in Ordnung für dich, aber es wird das Beste fürs erste sein. Dein Herz braucht Ruhe, sonst wird die Natur von Katastrophen heim gesucht. Ich werde für dich einen Weg finden…“, flüsterte er, doch ich verstand nicht wirklich, was er meinte.

Unsicher zuckte ich mit den Schultern und schnappte mir ein paar Pfirsiche.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit verging, aber ich fühlte mich gut und frei, auch wenn ich hier in dieser Höhle war, bei diesem mir fast fremden Mann. Er lehrte mich so viel, von dem ich bisher noch nicht gewusst hatte und ich sog jede Information auf, die er mir gab. Ja ich hing regelrecht an seinen Lippen…

Schnell lernte ich die Grundregeln und lernte meine Macht richtig zu verwenden. Er sagte mir immer wieder, wie gut ich bin. So lernfähig. Es überraschte mich selbst, wie viel ich schaffte.

Mein Leben war so wunderschön geworden und alles war futsch. Kein Gedanke an mein früheres Leben. Hatte ich überhaupt ein anderes?

Manchmal hatte ich merkwürdige Träume, doch ich legte nichts wirklich darauf. Träume. Nichts als Träume. Träume sind Schäume, oder?

„Sayo-chan?“

Ich streckte mich und schielte zu ihm. Aufstehzeit~ Irgendwie gab es kein Tag und keine Nacht, aber das störte mich kaum. Ich legte mich einfach hin, wenn ich müde war. Mit Elan setzte ich mich auf und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln.

„Jaha! Ich bin schon wach.“, meinte ich nur und stand auf. Schnell zog ich mich wieder richtig an und schnappte mir von den Bäumen etwas zu essen. Glücklich drehte ich mich etwas im Kreis und schnappte seine Hände.

„Hiroki, Hiroki!“

Er drehte sich mit mir und sah mich leicht rot an. Er war wirklich niedlich, wenn er so war. Ich weiß nicht, auch wenn sein Aussehen komisch war, fühlte ich mich wohl. Immer wenn ich in dieses Gesicht blickte, spürte ich da etwas, aber ich konnte es nicht zu ordnen, oder verliebte mein vergangenes Ich in ihren Liebsten wieder? Jetzt war aber nicht die Zeit dafür, aber später würde ich genau nachdenken, denn ich hatte noch ewig Zeit.

„Was ist denn, Sayo-chan?“

Ich grinste nur und umarmte ihn dann noch einmal leidenschaftlich.

„Du bist der beste. Ich hab so viel gelernt!“, flüsterte ich happy und grinste über beide Ohren. Ich presste mich fest an ihn und löste mich dann aber wieder, bevor ich zu Weit ginge. Ich wünschte ich wüsste, was mit mir los war, aber ich wusste es leider nicht.

„Es freut mich… Du hast dich gut erholt und dich gut gemacht.“

„Ja, nicht wahr? War das nicht zu erwarten bei so einem guten Lehrer?“, fragte ich neckisch und knabberte an einem saftigen Pfirsich.

Es war manchmal so, als würde mir etwas fehlen, doch ich ignorierte es gekonnt. Meist gab es genug Ablenkung. Vorher hab ich nie gewusst gehabt, welche Macht ich eigentlich besaß. Anscheinend war sie verloren gegangen mit der Zeit. Ich blickte ihn an. Oft klingelte mein Kopf, doch ich war mir nicht sicher, was es bedeutete. Sanft lächelte ich und sah mich um.

Er kümmerte sich um ein paar verletzte Tiere, während ich nachsah, was es zu tun gab.

Dann fand ich etwas. Neugierig ließ ich mich auf die Knie fallen und schob den wilden Efeu zur Seite.

Ein Rucksack… Wem der wohl gehört hatte? Bestimmt ein Reisender, als die Höhle noch offen gestanden hatte. Neugierig öffnete ich schnell die Verschlüsse und achtete darauf, dass Hiroki es nicht sah. Bestimmt würde er nur schimpfen, aber das war mir egal.

Als ich es öffnete, fand ich erst verschimmeltes. Angewidert warf ich es aus der Tasche in eine dunkle Ecke. Darum würde ich mich später kümmern. Aber dann… Was war das?

Mein Kopf schmerzte. Ich griff hinein und förderte zwei kleine Puppen zu Tage. Sie waren so niedlich und klein und schienen so zerbrechlich. Ein Junge mit roten Haaren und goldenen Augen und ein Mädchen mit weißen Haaren und blauen Augen.

So bekannt schienen mir diese Puppen.

Mein Herz fing an höllisch zu schmerzen und mein Kopf hämmerte immer mehr.

„AAHHHH“, schrie ich und hielt mir den Schädel. Was war das? Da war was im Dunkeln…

„Sayo?“, rief Hiroki erschrocken. Er hielt mich in den Armen, während ich diese Puppen fest an mich presste.

„Warum tut das so weh?“, weinte ich ängstlich und presste mich an seine warme Brust. Behutsam streichelte er meinen Rücken und küsste meine Stirn.

„Ich weiß …. es nicht wirklich.“, hauchte er und nahm mir die Puppen aus der Hand. Er hielt sie so, dass auch ich sie sehen konnte und hob verwundert eine Augenbraue.

Es tat immer noch weh und ich wusste einfach nicht warum.

„Sayo… Als du hier warst, hab ich dich das erste Mal gesehen … Ich konnte nie genau sehen, was du tust… Wenn ich es nur wüsste…“, knurrte er innerlich und sah mich besorgt an.

Ich schluchzte und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

„Das sind Kenshin und Kaori!“, rief ich und packte ihn an den Kragen. Ich zitterte und meine Augen weiteten sich besorgt. „Das sind meine Kinder!“

Er starrte mich verdattert an und öffnete den Mund erschrocken: „Du warst Schwanger??? Du hast KINDER??? Sayo, wieso hast du mir das nicht gesagt?“

Ich hatte meinen Meister noch nie fluchen gesehen, doch er tat es und raufte sich das Haar. Schnell griff ich seine Hände und hielt sie fest.

„Ich… weiß nicht… ich hab sie ganz vergessen! Du, ich komm wieder, aber ich muss zu meinen Kindern!“, meinte ich hektisch und sprang wie von der Tarantel gestochen auf.

Schnell packte ich meine sieben Sachen und sah ihn traurig an.

„Ich komm wieder, so schnell ich kann… Meinst du, ich kann sie dir vorstellen?“

„Ich weiß es nicht, aber unser Band ist stark… Aber lass mich alles lösen…“

„Nein.“, meinte ich schnell und schüttelte den Kopf. „Bitte nicht. Ich weiß nicht warum, aber mein Inneres sagt, ich bin noch nicht bereit für alles. Wenn wird es sich schon ergeben…“

„Ach Sayo… Was soll ich nur mit dir machen?“, fragte er besorgt und betrachtete mich eingehend. Ich schüttelte nur unsicher den Kopf und schenkte ihm ein trauriges Lächeln.

„Hoffen und beten wäre ein Anfang. Danke für alles. Ich werde dich aus deinem Gefängnis befreien. Verstanden? Also haare noch etwas aus und dann… und dann bist du frei und ich zeige dir alles!“, kicherte ich leicht unbeholfen und küsste seine Stirn.

„Vertrau mir, alles wird gut.“

„Dein Wort in meinen Ohren…. beruhigt mich. Ich arbeite zurzeit auch an der Lösung des Wächterproblems. Sobald ich einen Ritus gefunden habe, werde ich dir Bescheid geben!“

„Danke.“, meinte ich und lächelte. Ich hatte den Wächter fast vergessen. Wie er wohl war? Wenn ich daran dachte, wurde mir nur schlecht, aber wieso?

Ich zuckte mit den Schultern. Anscheinend musste ich einigen Sachen später auf den Grund gehen.

„Sayo-chan?“

„Was ist denn?“

„Da draußen… pass auf dich auf. Ich bin an deiner Seite und hör auf dein Herz, aber vergiss nie deine Pflichten. Ich habe dir doch die Geschichte erzählt.“, meinte er zärtlich und hob mein Kinn an. Unsicher starrte ich ihm in die Augen und wurde rot.

„Sayo. Ich verstehe deinen Wunsch, wie jede andere Frau zu sein, doch es ist uns nicht zugetan. Du warst so lange jetzt hier bei mir und ich habe bemerkt, dass du dein Glück verdienst. Egal wie sehr ich die Frau damals liebte, so bist du eine ganz andere. ihr seid euch ähnlich, aber nicht die gleichen. Es würde mich freuen, wenn ich zu sehen darf, wie du glücklich bist. Vielleicht wärst du ein Kind von mir und ihr gewesen, hätten wir nur etwas mehr Zeit gehabt. Du liebst nicht mich, dein Herz gehört einem anderen, der alles für dich tut, so wie ich es für meine Liebste getan habe. Wir geben unser Leben wohl sogar, damit unsere Liebste ihr Glück finden kann, also steck niemals den Kopf in den Sand und wenn etwas ist, komm zu mir und ich werde dir helfen.“

„Ich wäre froh, wenn du mein Vater bist! Aber was das andere betrifft, da weiß ich es zurzeit nicht. Meine Aufgabe ist erstmal eine andere und du…bist mir sehr ans Herz gewachsen. Also vertrau mir und ich werde mein bestes geben in allem anderen…“, meinte ich und legte den Kopf schief, in der Erwartung, dass er noch etwas sagen wollte und würde. Etwas traurig war ich, dass er für mich nur Vatergefühle hatte, aber das war wohl auch gut so, wie es war.

„Sayo. Du bist etwas ganz besonderes. Sieh dich ruhig so! Steck nicht einfach zurück und lauf nicht weg vor deinen Problemen. Du musst dich ihnen stellen. Die Liebe ist etwas Wertvolles. Ich werde dir deine Erinnerungen nicht wieder geben. Möglicher Weise erhaltet ihr so eine ganz neue Chance.“

„Danke, Meister. Ich werde dich befreien und ich werde mir Mühe geben, geduldiger zu werden…“

„Bekomm ich das schriftlich?“, fragte er noch einmal neckisch, doch ich schüttelte nur den Kopf.

„Nein! Dann nagelst du mich darauf fest. Aber ich stell dir die kleinen vor! Fest versprochen! und danke, dass du mir das Lied beigebracht hast. Ich werde es ihnen vorsingen!“

„Ich muss mich aber entschuldigen, ich wusste nichts von den Kindern, du hattest sie ganz verdrängt…“

„Dich betrifft keine Schuld. Du wolltest mir helfen und das hast du. Was mich auch bedrückt hat, du hast es von meinen Schultern gehoben.“, flüsterte ich an sein Ohr und stolperte dann rückwärts. Es war Zeit und ich musste zu meinen Kindern. Unbedingt. Sie machten sich bestimmt Sorgen, weil ich nicht bei ihnen war. Ob jemand auf sie Acht gab?

Ich winkte ihm noch einmal zu und schnappte mir dann die Tasche. Er brachte mich höflich zum Höhlenende, durch den ich schritt und mitten im Wasser landete. Das hatte ich ganz vergessen.

Schnell sah ich mich um und erschrak etwas. Die Blätter wurden rot. Konnte das sein? War es Herbst? Aber es war doch damals Sommer gewesen? War nicht mein Geburtstag gewesen?

„Das kann doch nicht wahr sein, oder?“, fragte ich mich und rieb mir leicht die Arme. Kalt. Suchend sah ich mich um, doch sah ich keinen Anhaltspunkt. Unsicher ging ich los. Wo wohnte ich? Ich wusste meine Kinder warteten auf mich, doch wo?

„Ich hätte ihn nach mehr Erinnerungen bitten sollen… oder?“, überlegte ich und rieb mir den Kopf. Aber vielleicht war das auch ein Grund dafür gewesen, dass ich so schnell das Vergessen hingenommen hatte.

Nach einiger Zeit es Gehens fand ich dann eine Straße, welcher ich folgte. Vorsichtig sog ich die Luft ein und nahm vieles wahr. Ich hatte sogar gelernt meine Flügel zu verstecken. Dieser komische Schmuck hatte mich einfach nur eingeengt. Für mich schien diese Welt so neu so ungewohnt…

„SAYO!“, rief eine Stimme hinter mir. Sofort drehte ich mich um.

Da kam ein Mann gelaufen. Langes, erdbeerblondes Haar und schöne grüne Augen. Er war wirklich groß und ließ mich staunen. Ich sah, dass eine besondere Kraft aus ihm strömte und blieb lächelnd stehen.

Als er vor mir stand, reichte ich ihm freundlich die Hand: „Freut mich. Sie müssen mein Wächter sein. Auf gute Zusammenarbeit. Sie wissen ja schon, dass ich Sayo heiße. Aber wie heißen Sie?“ 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wieder zu Ende >~< aber arghh... ville schaff ich das nächste heute noch oder morgen :)
Keine Sorge... oder doch?
Was wird passieren?
Wird sie ihre Erinnerung wiederfinden?
Wird ihre Liebe noch eine weitere Chance bekommen? :O

Das alles erfahrt ihr~
Aber ihr müsst euch gedulden ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  sess-fan
2014-10-26T22:34:21+00:00 26.10.2014 23:34
Ohhh!!!!!
Böser kliff-hängerr!
ganz doll uncool!
Naja aber mal sehen wie sesshoumarus "bessere Hälfte" das deikselt
Und seine" schlechtere" erstXD
Und wer passt die ganze zeit auf die kinder auf?
Und was bestimmt viele wissen wollen...
Und was geschah an dem tag, als sesshoumaru und die Kinder alleine waren.
Na mal sehen ne!
Was denkst de
Wann kommt das nächste Kapitel?
Also ich freu mich jedenfalls darauf ; D
Antwort von:  Kibo-kamichan
26.10.2014 23:38
hihi :) Ja sehr böse, aber halt 10 Seiten Regel :O Nach Überarbeitung war die Seite um 3-4 Seiten gewachsen, da rückte es ins nächste :) Und es ist schon fertig und in der Hochladeschleife.
Liegt also an Mexx, wie lange die brauchen ^^
Heißt nur beten und hoffen :)
Antwort von:  sess-fan
27.10.2014 11:20
Oh bitte lieber gott!! XD
Antwort von:  sess-fan
27.10.2014 11:21
Oder besser
Oh bitte lieber Mexx
Von:  Malvea
2014-10-26T18:41:36+00:00 26.10.2014 19:41
Oh Mann oh Mann spannend
Antwort von:  Kibo-kamichan
26.10.2014 19:46
Hehe :D wenns dich beruhigt, ich lese noch 5 Seiten Beta bzw. über und dann lad ich es hoch, dann muss man nur warten bis Mexx es hochgeladen hat ^^


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