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Shinri

von

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Gedanken

6. Kapitel – Gedanken
 

Shinri hatte an diesem Tag wieder mit den Feuerfrettchen trainiert, schließlich war das Große Turnier nicht mehr fern und ihre Teilnahme stand fest. Nach dem Training ging Mako mit seiner Freundin Asami aus, nicht gerade zur Freude von Korra. Bolin witterte seine Chance und versuchte Korra anzusprechen, doch diese war mit Tenzin zum Luftbändigertraining verabredet und verlies schnell die Arena. Shinri musterte den Erdbändiger prüfend. Hatte er sich etwa in den Avatar verguckt? Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Gefühle waren nicht einfach zu kontrollieren und Liebe war nicht immer so schön, wie es jeder x-beliebige Roman darstellte. Nicht sofort fand man die große Liebe und nicht immer erwiderte der Erwählte die Gefühle des Anderen. Als Shinri aus der Arena trat, stand Hasook vor ihr. Bolin´s Augen weiteten sich vor Erstaunen, als er seinen ehemaligen Kameraden erblickte. „Hey, Bo.“, begrüßte der Wasserbändiger den Anderen betont lässig. „H...Hi Hasook.“, erwiderte Bolin sichtlich verunsichert. Shinri sah Hasook erwartungsvoll an und stupste ihn mit dem Ellenbogen an. „Ich habe gehört, ihr seid beim Großen Turnier dabei. Meinen Glückwunsch.“, sagte er schließlich. „Danke...“ Ein betretenes Schweigen breitete sich aus und wurde von Shinri unterbrochen, welcher die Stille allmählich unangenehm wurde. „Was tust du eigentlich hier, Hasook?“, fragte sie den Jungen. Dieser zuckte mit den Schultern. „Ich war zufällig in der Gegend und dachte ich sage mal kurz Hi. Ich muss zur Arbeit.“ „Im „Silbernem Drachen“?“ Er nickte. „Dann wünsche ich dir viel Arbeitsfreude.“ „Die habe ich bestimmt.“, erwiderte er grinsend, ehe er die Hand zum Abschied hob und verschwand. Shinri lächelte. Von wegen in der Gegend gewesen. Sein Arbeitsweg lag nicht einmal in der Nähe. Das wusste sie nur zu gut, schließlich hatte sie ihn einige Male begleitet. „Ähm...“ Bolin, welcher immer noch etwas neben sich zu stehen schien, kratzte sich verwirrt am Hinterkopf. „Du kennst also Hasook?“ Unsicher sah Shinri zu Boden. „Ja...“, antwortete sie schließlich zögerlich. Irgendwie wollte sie ihm nicht auf die Nase binden, dass die Beiden angefangen hatten auszugehen. Wie würde er sich dann fühlen? Er war unglücklich verliebt und im Gegensatz zu seinem Bruder single. Und zu allem Überfluss mochte seine Angebetete einen anderen und eine seiner Freundinnen war bereits vergeben. „Okay...“, meinte Bolin nach einer Weile und setzte dann sein typisches Lächeln auf. „Also? Wollen wir noch etwas abhängen?“ „Ein andermal gerne. Aber ich habe noch etwas zu erledigen.“ Bolin Mundwinkel wanderten herab und er blickte sie traurig an. „Es tut mir wirklich Leid.“, setzte Shinri hinzu, „Das nächste Mal, okay?“ Bolin versuchte seine Enttäuschung zu verbergen und lächelte tapfer. „Okay.“
 

„Du hast gegen meinen Wunsch eigenmächtig gehandelt, Aya.“ Amon sah auf seine Untergebene herab, welche demütig vor ihm kniete. „Du hast Korra und ihren Freunden deine Fähigkeiten zu früh offenbart. Die Zeit dafür war noch nicht gekommen. Ich hatte dir doch ausdrücklich befohlen, dich im Hintergrund zu halten.“ „Ich hatte keine Wahl, Meister Amon. Wir hatten eine Mission zu erfüllen und...“ Mit einer Handbewegung schnitt Amon ihr das Wort ab. „Du hast nur eine Mission. Alles andere ist nebensächlich. Hast du das verstanden, Aya?“ Das Mädchen senkte sein Haupt noch tiefer. „Ich habe verstanden. Ich bitte um Verzeihung.“, bat sie unterwürfig. „Ich vergebe dir, aber wage es nicht noch einmal gegen meinen ausdrücklichen Befehl zu handeln.“ „Natürlich nicht.“ „Sehr gut.“ Amon nickte zufrieden und bedeutete ihr sich zu erheben, ehe er sich abwandte, um aus dem Fenster zu schauen. „Wie werden wir weiter vorgehen?“, fragte Aya den Anführer der Equalisten und dieser antwortete: „Wir werden warten.“ „Worauf?“ „Auf den richtigen Zeitpunkt, um zu zuschlagen.“ Aya wagte es nicht noch weitere Fragen zu stellen, also sagte sie: „Ich verstehe.“ Amon wandte den Kopf und sah seine Untergebene scharf an. „Ich kann mich doch auf dich verlassen.“ „Selbstverständlich.“, erwiderte Aya und verbeugte sich tief. „Sehr gut.“, sagte der Maskierte zufrieden und drehte sich wieder zur Wand, „Du darfst nun gehen.“ Das Mädchen verbeugte sich noch einmal demütig, ehe sie den Raum verlies.
 


 

Nachdem Shinri einige Einkäufe und Besorgungen für Tenzin erledigt hatte, kehrte sie auf die Insel des Lufttempels zurück. Auf dem Weg dorthin, ging sie durch den Stadtpark, nur um dort wieder denselben Demonstranten zu sehen, welcher für die Revolution der Nichtbändiger warb. Sie sah die beachtliche Menschenmenge, die sich um sein Rednerpult versammelt hatte. Amon´s Anhängerschaft war stetig gewachsen und immer größer geworden. Nun gut er versprach Gleichheit und besonders Nichtbändiger mussten sich ungerecht behandelt fühlen, da die Bändiger ihrer Meinung nach einen unfairen, unnatürlichen Vorteil ihnen gegenüber hatten. Schließlich löste sie sich von der Demonstration, drückte die Einkaufstaschen fester an sich und machte sich auf den Weg nach Hause.
 

Korra hatte allen Anschein nach ihr Training bereits beendet, denn Tenzin saß allein in dem Pavillon und meditierte. Shinri hatte bereits ihre Einkäufe Pema übergeben und hatte sich dann auf die Suche nach dem Luftbändigerlehrmeister und seiner Schülerin gemacht und fand, wie bereits erwähnt, nur den Meister vor. Sie erwog wieder umzudrehen, um ihn bei seiner Mediation nicht zu stören, doch dann überlegte sie es sich anders und trat näher. Tenzin hatte sie wohl kommen hören, den er schien nicht im mindestens überrascht, als sich das Mädchen neben ihn hockte. „Shinri, was kann ich für dich tun?“, fragte der Luftbändiger und wandte ihr sein Gesicht zu, aus welchem ein gütiger Ausdruck lag. Mit Bedacht wählte Shinri die Worte, die sie nun aussprach: „Glaubt Ihr, es ist von den Nichtbändiger gerechtfertigt sich die vollkommene Gleichheit zu wünschen? Hat Amon mit seinen Vorstellungen und Zielen vielleicht sogar Recht?“ Tenzin sah erstaunt auf. Damit hatte er wohl nicht gerechnet, doch er blieb wie üblich ruhig und dachte über die Frage nach, um angemessen darauf zu antworten: „Viele Nichtbändiger fühlen sich von der Natur ungerecht behandelt, da sie nicht über solche Fähigkeiten wie die Bändiger verfügen. So entstehen schnell Spannungen zwischen den einzelnen Parteien und radikale Gruppierungen bilden sich, die sich nach sogenannter Gerechtigkeit sehnen. Aber egal welche Beweggründe man haben mag, es ist durch nichts zu rechtfertigen anderen Menschen Leid und Schmerzen zu zufügen, nur weil sie anders sind.“ Shinri überdachte kurz die Worte des Meisters und nickte dann schließlich, ehe sie sich erhob und höflich verbeugte. „Ich verstehe. Danke, dass Ihr euch Zeit für mich genommen hat.“ Tenzin neigte ebenfalls den Kopf.
 

An diesem Abend dachte Shinri viel und lange über die Beziehungen zwischen Bändigern und Nichtbändigern nach. Amon hatte gesagt, Bändigen sei für alles Schlechte auf der Welt verantwortlich und war Ursprung und Grund für jeden einzelnen Krieg gewesen, den es bis dahin gegeben hatte. Viele Bändiger hatten sich über Nichtbändiger gestellt, ihre Schwächen ausgenutzt und sie schamlos angegriffen, überfallen und sogar getötet. Dies waren keine Einzelfälle. Ob Krieg, oder Streitigkeiten nicht selten hatte es Verletzte und Tote gegeben, wenn Bändiger in dieselben verwickelt waren. Wie viele Waisen gab es dank radikaler Triaden, die Familien überfielen und Eltern töteten? Und alle Triaden Mitglieder waren Bändiger. Der Rote Monsun, Wasserbändiger. Die Agni-Kai, Feuerbändiger. Die Terra Triade, Erdbändiger. Die Triade der Dreifachgefahr bestand aus Erd-, Feuer- und Wasserbändigern gleichermaßen. Und alle setzten ihre Fähigkeiten skrupellos gegen alle ein, die sich ihnen in den Weg stellten. Hatte Amon also vielleicht sogar recht? Waren seine Ziele und Ideale möglicherweise gar nicht so falsch? Auch wenn sein Vorgehen zugegeben etwas radikal war, hatte er doch gar nicht so falsche Grundprinzipien. War es so falsche nach Gleichheit und somit Gerechtigkeit zu streben?
 

„Shinri!“ Das Mädchen blinzelte irritiert. Es war als hätte man sie aus einem tiefen Schlaf geweckt und sie musste erst einmal ihre Gedanken ordnen. „Du meditierst dich ja noch in den Tiefschlaf.“, meinte Korra, welche vor ihr stand, lachend. „Oh...ähm ja. Entschuldige.“ Jetzt Shinri wieder ein, wo sie sich befand. Sie war im Meditationspavillon mit den Luftbändigern und Korra und hatte an ihrer Mediation teilgenommen. „Kein Problem.“ Korra lächelte und die beiden Mädchen erhoben sich. „Ich muss jetzt zum Training. Möchtest du mitkommen?“, fragte der Avatar. „Ich...“ Es dauerte eine Weile, bis Shinri alle anderen Gedanken abgeschüttelt hatte. „Ja... Gerne.“, antwortete sie schließlich und Korra nickte zufrieden.
 

Die beiden Mädchen kamen in der Trainingshalle an und wurden von den Jungs begrüßt. Ohne weitere Umschweife begannen die Feuerfrettchen dann mit ihrem Training, während Shinri sich auf die abseits stehende Bank setzte und dabei zusah. Nach der Trainingseinheit trafen sich die Feuerfrettchen zur Teambesprechung. „Heute Abend ist unser erstes Match im Turnier.“, sagte Mako und sah dabei jeden einzelnen an. „Wir drei sind noch nicht lange ein Team, aber ich muss jetzt ganz klar sagen: Die Feuerfrettchen waren noch nie so gut wie jetzt. Sind wir bereit?“ „Wir sind bereit!“, antworteten Korra und Bolin wie aus einem Munde. Shinri horchte auf und legte fragend den Kopf schief. Turnier? Ach ja, stimmt. Am heutigen Abend würde in der Arena von Republica das große Profibändiger Turnier eröffnet werden. „Sag bloß, das hast du vergessen?“, fragte Korra grinsend, nachdem sie sich erhoben hatte. „Nein... Ich..“ „Ist bei dir alles in Ordnung? Du bist schon seit einigen Tagen etwas neben der Spur.“ „Doch, mir geht es gut. Entschuldige. Ich war nur in Gedanken.“ „Bist du etwa nervös?“, fragte Bolin besorgt. „Warum sollte sie. Sie ist schließlich nicht diejenige, die da raus und kämpfen muss.“, entgegnete Mako. „Sie weiss wie ihr euch fühlt und fiebert mit euch. Unter Freunden ist das ganz normal.“ Asami, Mako´s Freundin war eingetreten und musterte die Frettchen. „Aber macht euch keine Sorgen. Ihr seid großartig.“ „Danke, Asami.“ Ein Lächeln trat auf Makos Gesicht und er gab seiner Freundin einen kurzen Kuss. Korra´s Gesicht verzog sich zu einer Grimasse der Abscheu und Shinri verdrehte die Augen. Turteltäubchen, also echt. „Dein Name ist Shinri, oder? Wir hatten bisher noch keine Gelegenheit uns näher kennen zu lernen.“, sagte Asami und kam nun einen Schritt auf das Mädchen zu. Den Arm zu einem freundlichen Handschlag ausgestreckt. „Ja.“, antwortete Shinri und ergriff die Hand der schwarzhaarigen Schönheit. Dann wandte diese sich wieder zu den Feuerfrettchen um. „Ich habe euch die hier mitgebracht.“, erklärte sie und händigte Mako eine Uniform in den Farben des Teams aus. „Die Trikots sehen super aus.“, meinte Mako begeistert. „Du siehst super aus, Champion.“, erwiderte Asami und die beiden rieben turtelnd ihre Nase aneinander. Korra unterdrückte einen Brechreiz und Shinri schüttelte unmerklich den Kopf. Nur Bolin blieb unbeeindruckt. „Okay Leute.“, sagte Mako laut, „Wir sehen uns dann heute Abend zum Match. Asami und ich sind zum Essen verabredet.“ „Hat mir gefreut, Shinri.“, verabschiedete sich auch Asami, ehe die beiden gingen. „Okay bis nachher dann. Viel Spaß.“, rief Bolin den Verliebten hinterher. Das Blut drohte in Shinris Adern zu gefrieren. Wie hatte sie das nur vergessen können? Sie war doch mit Hasook verabredet... gewesen. Genauer gesagt hatten sie vereinbart, sich bereits vor einer Stunde zu treffen. Ohje. Hastig packte Shinri ihre Sachen zusammen, hob eine Hand und verabschiedete sich von Bolin und Korra. „Sorry. Ich habe ganz vergessen, dass ich noch etwas vor habe. Eine Verabredung. Ich... Komme ganz bestimmt heute Abend, okay? Bis dann.“ Sie wandte sich ab und sprintete aus der Arena. Auch Korra schickte sich an zu gehen, doch Bolin näherte sich. „Tjaa...Korra. Die Beiden gehen Essen. Shinri hat eine Verabredung. Wir sind hier. Nur noch wir zwei in der Halle. Nur du und ich. Zwei einsame Menschen. Doch zusammen einsam.“ „Ich muss zurück zum Lufttempel zum Training mit Tenzin.“ Korra winkte hastig und verschwand aus der Halle und lies einen wirklich einsamen Bolin zurück.
 

Hasook erwartete sie bereits. Mit verschränkten Armen schaute er Shinri missmutig an. „Schön, dass ich dich heute auch noch zu Gesicht bekomme. Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr.“ „Es tut mir Leid.“, entschuldigte sich Shinri, bemüht um einen versöhnlichen Tonfall. „Ich... Habe einfach die Zeit vergessen.“ „Lass mich raten. Du warst bei Mako und den anderen.“ „Ja schon, aber...“ „Freut mich zu hören, dass du mit ihnen lieber abhängst, als mit deinem Freund.“, meinte der Junge beleidigt. Shinri war der Verzweiflung nahe und sie sah ihm tief in die Augen. „Es tut mit wirklich Leid. Auch dass ich in letzter Zeit, nicht so viel Zeit für dich hatte, Hasook.“, wiederholte sie, „Es ist nicht nur das. In letzter Zeit... Habe ich einfach viel um die Ohren und...“ „Ach?“, unterbrach Hasook sie, „Und das wäre? Mit Luftbändigern meditieren und Salat fressen?“ Jetzt ging er aber wirklich langsam zu weit. Da kam sie einmal zu spät und er machte so einen Aufstand. „Ich sagte doch bereits es tut mir Leid. Was willst du noch hören?“ „Erklärungen. Keine Ausreden.“, gab er zur Antwort. „Gib doch einfach zu, dass du lieber mit den anderen zusammen bist als mit mir.“ Shinri ballte eine Hand zur Faust. „Wäre dir das also lieber, ja?“ Hasook war irritiert über den plötzlichen Wutausbruch. Normalerweise versuchte Shinri gelassen zu bleiben und mied für gewöhnlich jeden Streit. „Nein... Nur..“ „Na schön!“, meinte Shinri und warf die Hände in die Luft, „Vielleicht sollte ich mich lieber mit den anderen treffen.“, schnaubte sie und drehte sich um. Ihr reichte es. Ihre Nerven lagen blank und dann noch so was. Das brauchte sie sich heute echt nicht anzutun. „Warte!“, rief Hasook und packte sie am Handgelenk. „Okay. Du hast Recht. Sorry, dass ich so ausgerastet bin.“, sagte er zerknirscht und sie drehte sich zu ihm um. Seine Augen signalisierten ihr, dass es ihm wirklich Leid tat und es ernst meinte. „Verzeihst du mir?“ Shinri atmete ruhig aus und ergriff aus seine andere Hand. „Ich verzeihe dir.“ Dann zog sie ihn in eine versöhnliche Umarmung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-06-18T00:09:45+00:00 18.06.2015 02:09
Spitzen Kapitel


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