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Dance with the Devil

Nur eine Frau für eine Nacht...
von

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Here I stand,

helpless and left for dead.

Close your eyes,

so many days gone by.

Easy to find what's wrong,

harder to find what's right.
 

Ein kurzer Blick auf die Uhr. Zehn Minuten noch. Mehr ist nicht drin…

Ich ziehe noch einmal an der Zigarette und lege den Kopf in den Nacken und stoße den Rauch in den dunklen, Wolkenschweren Himmel.

Eigentlich mag ich die Teile nicht. Sie beruhigen mich nicht und schmecken mir nicht wirklich. Ich schaue nur gerne dem Rauch zu, wie er aufsteigt. Deshalb rauch ich auch fast nur im Winter. Auch wenn es dann wirklich Arsch kalt ist, hier draußen! Wort wörtlich.

Vor allem in Mini-Rock, Higheels und weitem Ausschnitt…

Hoffentlich werde ich nicht krank. Das kann ich gerade überhaupt nicht brauchen… Meine beiden Baybes brauchen ihr Fresschen und ich bin schon wieder fast ausgebrannt…

Ich schnippe die Kippe in den hohen Schneehaufen und drücke sie mit der Hacke meines rechten Schuhes tief in das kalte weiß.

Meine Freundinnen haben mir empfohlen auf E-Shishas um zu steigen… aber das ist nicht dasselbe. Der Rauch verfliegt viel zu schnell. Ist ja nur Wasserdampf. Man kann ihm nicht nachsehen und sich vorstellen man könnte mit ihm fliegen. Weit weg… bis nichts mehr da ist, was einen belastet. Nichts mehr, was einen Bedrückt und fesselt…

Aber leider ist das auch nur Vorstellung.

Ich ziehe mir die nächste Zigarette aus der Schachtel und entzünde sie. Ich mag das klacken vom Feuerzeug und das warme glimmen des Tabaks…

Ich sehe zu wie die ersten Ascheflöckchen zu Boden rieseln... wie frischer Schnee. Nur nicht so hübsch weiß.

Manchmal hab ich das Gefühl ich bin wie die Asche.

Ich falle und falle und falle immer weiter während andere aufsteigen. Hoch und immer höher. Dabei waren wir alle mal auf der gleichen Ebene… Nur irgendwie haben sie es geschafft und ich nicht.

Dabei hat es nicht mal so schlecht angefangen… wie eigentlich bei den meisten.

Schule gemacht, und beendet… Studiert.

Bloß dann leider ein bisschen arbeitslos gewesen und eine ‚Nische‘ gefunden wo sich angeblich gut Geld verdienen lässt.

Leider nicht wirklich.

Aber rauskommen tut man ja auch nichtmehr… aber was soll‘s.

Ich überleb, meinen Baybes geht es gut und das ist alles was zählt.

Trotzdem würde ich manchmal am allerliebsten einfach verschwinden und mich auflösen, wie der Rauch…

Inzwischen ist die Zweite Zigarette unter meinem Blick langsam herunter gebrannt, ohne dass ich einmal an ihr gezogen hab. Was soll‘s.

Ich schmeiß den Stummel zu dem anderen auf den dreckigen Schneehaufen im Hinterhof.

Meine Schicht geht weiter… Ich schüttle die toupierten, blonden Haare und setze mein verführerischstes Lächeln auf. Und drehe dem Schneehügel meine Kehrseite zu.

„Kind, lern was g‘scheits!“ Hör ich die Stimme meiner Mutter in meinen Ohren klingen.

Hab ich doch. Aber was hat‘s mir gebracht? Nichts, oder?

Für meinen Job braucht man nicht viel Intelligenz. Nicht mal ein gutes Gedächtnis…

Betont Hüfte schwingend marschiere ich zurück in das stickige Gebäude.

„Na süßer…? Wie wär‘s mit uns beiden?“

Natürlich geht er drauf ein. Wer würde denn was anderes tun? Auf jeden Fall keiner der hier seine Nase reinsteckt.

„Natürlich, Schnucki…:“ säuselt er.

Da hat wer was falsch verstanden.

Er muss sich hier nicht um mich bemühen… eher sollte es anders herum sein…

Aber gut, wenn er es so mag. Der Kunde ist König.

Und trotzdem fühlt es sich immer an wie ein Tanz mit dem Teufel. Auch nach all den Jahren noch. Ich sollte es langsam gewohnt sein… aber leider weiß man im Voraus nie, wie die geschätzten Kunden reagieren…

Aber mit einem kleinen Hint in die richtige Körpergegend hatte ich mit dem hier nichtmehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten…

Willig wie ein Ackergaul…

Aber etwas langsam.

Mir soll‘s recht sein… verdien ich mehr an ihm!

Im Zimmer angekommen braucht er noch einiges um richtig in Fahrt zu kommen. Er ist wohl vorsichtiger als er tut…

Leider wandelt sich das auch häufig zu oft, wenn man falsche Signale gibt…

Wie jetzt.

„Auf den Rücken und Beine breit, du dumme Nutte!“

Ich könnte ihm jetzt an den Kopf werfen das ich sicher mehr von Medizin verstehe als er. Schließlich habe ich vier Semester studiert, aber ich lasse es lieber.

Ich wage es nicht einmal ihm in die Augen zu sehen.

Er ist auch nur einer von vielen, die mir das Leben zur Hölle machen…

Ein Zittern überläuft meinen Körper, als ich seine Augen mit dem kalten Blick auf mir spüre…

Ich fühle mich, als würden sie mir das Leben aussaugen wollen...
 

Trembling,

crawling across my skin.

Feeling your cold dead eyes,

stealing the life of mine.
 

Er ist weg. Endlich.

Laut Vertrag gibt’s jetzt fünf Minuten Pause für mich.

Am liebsten würde ich mich selbst aufgeben…

Dritter Stock ist auch gar nicht schlecht dafür geeignet…

Ich fische mein Handy aus meiner Tasche und ziehe den Rock wieder an, während ich es anschalte.

Mein Blick fällt auf meine beiden Baybes.

Die Pitbull Hündinnen sehen mit großen Augen in die Kamera.

Unwillkürlich muss ich lächeln.

Allein wegen ihnen kann ich nicht… sie würden weinen, wenn ich nichtmehr komm.

Und sie müssten ins Tierheim… raus aus dieser scheußlichen Wohnung… aber immerhin ist es eine…

Aber abseits von dem weiß ich nicht mehr was richtig und was falsch ist, in meinem Leben…

Ich seufze und klappe das Handy wieder zu.

Auf in die Schlacht, Leya…

Vielleicht sollte ich mich einfach hinter mir lasse.

Die alte, unwichtige Lisa vergessen.

Nur noch Leya sein… und mit dem nächsten durch die Nacht tanzen…
 

Say goodbye,

as we dance with the devil tonight.

Don't you dare look at him in the eye,

as we dance with the devil tonight.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-10-23T13:47:27+00:00 23.10.2014 15:47
Hallu, hier auch für dich der (ganz sicher schon lang erwartete =P) Kommentar:

(Und herzlichen Glückwunsch gleich zuerst bevor ich zum eigentlichen Kommentar komme.)
Erstmal Allgemein:
Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die Art wie du schreibst sorgt sehr angenehm dafür, dass man sofort ein Bild von dem Charakter bekommt, den du darstellen möchtest, sodass trotz Kanppheit sehr gut durchkommt welche Stimmug gerade herrscht. Die Hinterrgrundgeschichte ist gut und leicht verständlich in die Geschichte eingebunden und reißt nicht (wie es doch hin und wieder gern geschieht) die eigentliche Handlung auseinander. Und obwohl es nur ein Kurzer Einblick ist hat man das Gefühl die Protagonistin ziemlich gut zu verstehn.
Was sich mir nicht ganz erschließt ich die Einordnung in J-Dorama? Hat das ganze konkret mit einer Serie zu tun? Ich kenne mich da ja gar nicht aus und habe mich ein wenig gewundert.

Zu den Kriterien meines WBs:
Das Lied hast du sehr gut eingefangen mit seiner Stimmung und auch die Zeilen, die du eingebunden hast in deinen Text passen sehr gut zur Situation. Sehr gelungen auf jeden Fall.
Sie ist auch ohne irgendwelches Vorwissen verständlich (falls sie überhaupt zu irgendeiner Serie gehört...)

Gute Arbeit ;) und wie gesagt, herzlichen Glückwunsch zum Sieg.
Liebe Grüße,
Aduial
PS.: (Wege dem Wunsch-OS folgt eine ENS.)

Antwort von:  Kaylien
23.10.2014 16:22
Uii *sich wahnsinnig freu*
Danke sehr :33
freut mich... :3 ich hab jetzt schon von mehrern gehört, das meine Geschichten recht anschaulich und gut geschrieben sind, das freut mich jedesmal wieder wahnsinnig... :33 vor allem weil ich immer auf gut Glück hochlad, da ich niemanden hab der sie Kontrolle liest :'D
Umm o.O weiß auch ned, warum des da eingeortnet is o.O *Ich wars ned* x'D muss irgendein Sortierer sein... :D

umm... tut sie nicht, is Serien frei ;) und nochmals vielen Dank :3
Hab lange gekämpft was richtiges zu finden ;D

GGLG Kay


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