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Skys freedom

von

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Neuster Auftag

Ort: An Bord der Szera.

Wetter: heiter


 

Es dauerte nicht lang, bis Saik eine neue Weste angelegt hatte, die nicht vor seinem eigenen Blut starrte, und auch seine Hose gewechselt hatte. Dank Pandora war der Schnitt auf seiner Schulter gänzlich verheilt. Noch immer strich er ab und an mit den Fingern seiner rechten Hand darüber als würde er erwarten, dass er eine Naht spürte, aber das war nicht der Fall. Auch, wenn Pandora es nicht zugeben würde so musste er doch sagen, dass sie gute Arbeit geleistet hatte. Besser hätte es selbst Minerva mit ihrer Heilkunst nicht hinbekommen können. Es war Saik somit ein Rätsel, warum sie immer noch versuchte diese Gestalt vor den anderen geheim zu halten, aber das war wohl ihr Geheimnis, welches sie nicht gerne teilen wollte. Davon gab es hier an Bord so einige. Wer konnte es ihr also verübeln, dass auch sie eines hatte? Er war sicherlich der Letzte, der dies tun würde, denn sein Geheimnis war seine Vergangenheit.

Doch nun gab es andere Dinge, die man besprechen musste. Saiks Blick flog zu einem Stück Papier, das auf seinem Bett lag. Der Steckbrief des Piraten, den sie für Ragnar dingfest machen sollten. Sichelhemd, wenn er sich recht erinnerte. Noch wusste seine Truppe nichts von diesem Steckbrief, konnte sich also noch nicht darauf vorbereiten, doch Saik würde die Szera nicht auslaufen lassen, bevor er seine Leute nicht darüber informiert hatte. Er griff sich also den Steckbrief und schob ihn unter seine Weste. Dann griff er sich noch einen Mantel und verließ anschließend seine Kajüte um nach seinem ersten Maat zu suchen.

Der Katzenhalbmensch fand Pandora an Deck in den Schatten der Hecksegel, so sie versuchte sich im Schatten zu halten um nicht noch weiter auszubleichen. Dies war auch der Grund, weshalb Saik seinen Mantel mitgenommen hatte. Bei Pandora angekommen warf er ihr den Mantel, mit einem leichten Lachen, über den Kopf um sie ganz zu bedecken. "Du kommst gerade nicht in deine Kabine, nicht wahr? Nimm solange meinen Mantel. Ich brauche ihn gerade nicht", meinte der Kapitän, bevor er sich neben Pandora an die Rehling lehnte. Die Dämonid schälte sich aus dem Mantel und blickte Saik dann mit diesen roten Augen an. "Keine Frage, ja? Nimm ihn einfach, bis du wieder so bist, wie du dich am wohlsten fühlst", meinte der Katzenhabmensch, bevor sich lautstark sein Magen meldete.

Saik legte seine Rechte auf den Bauch und grinste breit: "Scheinbar sollte ich mal beim Smutje vorbeischauen. Ich hoffe Sakuya hat was Feines zubereitet. Ich habe einen mörderischen Hunger, das kannst du mir glauben", erklärte Saik bevor er seine Hand ausstreckte um Pandora auf die Beine zu helfen. Sie war bestimmt auch hungrig und nach dem gestrigen Abend musste man doch ein stärkendes Frühstück zu sich nehmen, vor allem dann, wenn man bedachte, was sie heute vielleicht noch vor hatten.
 

~*~*~*~*~*
 

Leicht in Gedanken versunken blickte sie hinab auf den Boden des Deckes, doch genau diese Sicht wurde ihr irgendwann einfach einfach geraubt. Etwas wurde über sie geworfen und nach dem Lachen zu urteilen konnte sich Pandora denken wer derjenige war der dies getan hatte. Ein kurzes Nicken kam von ihr als sie die Frage bezüglich ihrer Kabine hörte, doch blieb dies aufgrund des Mantels wohl eher ungesehen. Den Mantel legte sie etwas nach hinten so das sie zumindest wieder sehen konnte, wobei ihr Blick sogleich auf Saik lag. Jedoch wurden sogleich jegliche Fragen unterbunden. Erneut kam ein nicken von ihr, welches nun eher zu erkennen war als das erste. Doch es war einer Stille nicht möglich sich auszubreiten, denn der Magen des Katzenhalbmenschen meldete sich zu Wort und klagte darüber das er doch gefüllt werden wollte. Ein leichtes Schmunzeln zeigte sich auf ihren Lippen: "Sakuya bereitet immer feine Sachen zu, etwas anderes kann sie wahrscheinlich nicht." meinte Pandora nur als sie die Hand ergriff die Saik ihr ausstreckte. Sie wollte eigentlich das Essen ausfallen lassen, doch sicherlich würde sich ihr Magen ebenfalls irgendwann beschweren und nach dem gestrigen Abend war es wohl auch nicht das Beste nicht auch etwas stärkendes zu sich zu nehmen. Zumahl Sakuya auch meist betrübt wirkte wenn jemand nicht zu den Mahlzeiten kam die sie zubereitet hatte, sie gab sich schließlich immer so viel Mühe dabei für sie alle etwas gutes zuzubereiten. 

Ein leises Seufzen entkam ihrer Kehle. Es würde schon nicht so schlimm werden wenn sie ausgebleicht vor die Anderen treten würde, hoffte sie zumindest. Dennoch legte sie sich den Mantel, den sie von Saik bekommen hatte, enger um, schließlich würde es auch so schon an ihren Haaren und ihrem Gesicht alleine auffallen das sie etwas ausgebleicht war oder Farbe bekommen hatte, da musste man nicht unbedingt sehen das auch ihre restliche Kleidung weiß war. Hatte der Kapitän ohnehin nicht gemeint das sie diesen Tag in weiß verbringen sollte anstelle von einem Monat? Vielleicht reichte auch ein halber Tag, doch ohnehin kam es darauf an wie viel Sonne sie heute früh schon abbekommen hatte, war es viel gewesen so würde es wahrscheinlich wirklich den ganzen Tag dauern. 

In der Kombüse selbst war Sakuya schon weitest gehend mit den Vorbereitungen des Frühstückes fertig. Der gedeckte Tisch erinnerte wie immer eher an eine Tafel, jedoch wie sehr dieser auch gedeckt war kaum blieb etwas darauf übrig. Das Drachenmädchen wandte sich ihnen sogleich mit einem "Guten Morgen" zu wobei ihr Blick jedoch schnell leicht verwundert wirkte. Ihre freundliche Begrüßung wurde in gleicher Miene erwidert wobei man auch platz nahm. Sie waren bisher noch die ersten die hier waren, doch die Anderen würden nicht lange auf sich warten lassen. "Was ist denn geschehen?" kam eine kurze Frage von Sakuya. Pandora wandte sich leicht zu ihr, wobei sie darauf bedacht war sie nicht anzustarren. "Etwas zu viel Sonne drang durch die Fenster einer Kabine." gab die Dämonide nur kurz von sich und beließ es auch einfach dabei, denn das Drachenmädchen würde sich auch damit zufrieden geben. 

Schritte waren nun auch langsam zu hören was das eintreffen der restlichen Mannschaft ankündigte. Saik zeigte sein übliches Lächeln, doch schien noch etwas anderes dahinter zu liegen und zwar nicht einfach das er sich darauf freute endlich seinen leeren Magen zu füllen, eventuell hatte es ja etwas mit dem gestrigen Abend zu tun als er und Ragnar alleine an Deck waren. Wer wusste schon was diese beiden besprochen hatten.
 

~*~*~*~*~*
 

Das, was Sakuya zum Frühstück zubereitet hatte, verbreitete einen köstlichen Duft in der gesamten Kombüse und regte den Hunger das Kapitäns deutlich mehr an als es die frische Luft getan hatte. Sie waren zwar die Ersten, die hier unten zusammen gekommen waren, aber es würde sicherlich nicht mehr lange so bleiben. Zyrus und Garland waren nur eine Tür weiter und sobald sie aus ihrem Rausch erwachten würden sie auch hierher kommen, getrieben von einem köstlichen Duft. Schritte aus dem Raum nebenan bestätigten dann auch seine Vermutung und ein schneller Blick zu Pandora zeigte Saik, dass sie sich hier unwohl fühlte. Wohl wegen der ausgeblichenen Art, die sie heute an den Tag legte. Saik musste nur lächeln und griff nach der Kapuze der Dämonid. Er zog ihr diese weiter ins Gesicht und lachte leicht dabei: "Mach doch nicht so ein langes Gesicht, Pandora. War doch eine lustige Nacht gester, oder nicht?", fragte der Kapitän unbekümmert und sichtlich gut gelaunt.

Schließlich öffnete sich die Tür und Zyrus, mit eingezogenem Kopf, stapfte, gefolgt von einem Landzwerg, des alles andere als gut aussah, in die Kombüse des Schiffes. Sakuya machte sich gleich daran ein Gedeck für jeden der beiden heran zuräumen und Garland stellte sie sogar einen ihrer stärkenden Kräutertees unter die Nase, der dem Zwerg offenbar nur durch den Geruch schon neues Leben einzuhauchen schien. Zyrus aber schaute, als er sich setzte, musternd zu Pandora, die seinem Blick auszuweichen versuchte. Doch davon ließ sich das Wolfsvollblut nicht abweisen. Stattdessen griff er einfach nach der Kapuze der Damonide und zog ihr diese vom Kopf. Ein schwarzer Haarschopf, blasse Haut und blaue Augen kamen zum Vorschein. Pandora versuchte schnell die Kapuze wieder über zu ziehen, was nicht nur Zyrus verwunderte.

"Lass sie in Ruhe, Wölfchen!", kam plötzlich die Stimme Minervas von der anderen Seite der Kombüse. Ein funkelnder Blick ließ Zyrus gleich verstummen und sogar die Ohren etwas anlegen. Dieses Bild entlockte Saik ein weiteres Lachen und ein kurzes Kopfschütteln. Ein kurzer verwunderte Blick wurde ihm zuteil, bevor Minerva ihre Augen wieder auf Zyrus richtete: "Vielleicht ist sie heute sogar noch ein wenig lichtscheuer als sonst. Nach dem gestrigen Abend wäre das kein Wunder!", versuchte die Elfe den Wolf zu belehren, der nur ergeben nickte und sich dann dem Frühstück zuwandte.

Als sie schließlich alle am Tisch saßen und ihr Frühstück verzehrten war es Sakuya, die das Wort erhob. Sie war auch die Einzige, die immer um sie alle herumtänzelte und mal hier nachschenkte oder dort etwas Neues auftrug. Aber egal wie oft an ihr auch sagte, dass sie das nicht machen brauchte, so meinte sie immer wieder, dass sie dies gern machte und es ihr Spaß bereitete. Sie nun schaute zu Saik und begann zu sprechen: "Was hast du eigentlich gestern noch mit deinem Freund besprochen?", fragte sie. Eine Frage, die wohl nicht nur sie stellen wollte. Saik aber schien erst einmal die Blicke zu genießen, die ihm seine Mannschaft zuwarfen, bevor er antwortete.

Er holte den Steckbrief des Piraten unter seiner Weste hervor und breitete ihn auf dem Tisch aus. Mit einem leichten Lächeln schaute er in die Runde, bevor er auf den Mann tippte, den der Steckbrief zeigte: "Das, meine Freunde, ist Sichelhemd. Ein Pirat, der hier in der Gegend die Meere unsicher macht. Ragnar bat mich darum, dass wir uns um diesen Kerl kümmern sollten. Ein wenig Aufregung kann uns nicht schaden, oder? Nach der langen Zeit ohne wirkliche Herausforderung", meinte Saik und schaute weiter in die Gesichter seiner Gefährten. "Ich bin dabei!", war Zyrus Ruf schnell zu hören und auch Garland war schnell einverstanden. Minerva schaute zwar etwas fragwürdig, doch sie war auch mit an Bord. Sakuya enthielt sich, doch das war normal. Eigentlich war auch sie dafür, denn schließlich focht man einen Kampf für eine gute Sache. Schließlich fehlte nur noch Pandora, die wohl immer noch etwas verwundert darüber schien, dass sie ihre schwarzen Haare zurückbekommen hatte, obwohl sie doch von der Sonne angestrahlt worden war.
 

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Mehr als Falsch an diesen Ort konnte sie sich zu dieser Zeit hier einfach nicht fühlen. Und all dies nur weil sie ausgebleicht war und es die Anderen wohl nun herausfinden würden. Wie gerne sie doch einfach aufgestanden wäre um zu gehen, doch so etwas konnte sie dem Drachenmädchen nicht wirklich antun und wohl würde auch der Katzenhalbmensch etwas dagegen sagen, hatte dieser sie doch erst hier her gebracht und das sicherlich nicht ohne einen Grund. "Sicherlich war es eine lustige Nacht, nur der Morgen danach ist ein grauen." erwiderte die Dämonide seltsamerweise doch etwas kleinlaut, wobei sie die Kapuze einfach so beließ wie sie nun hing. Je mehr sie ohnehin von ihrem Gesicht verbarg desto besser konnte es nur sein. 

Als sowohl Zyrus als auch Garland die Kombüse betraten hielt Pandora ihren Blick noch immer gesenkt, wobei sie auch versuchte den Blick des Wolfsvollblutes auszuweichen so das er noch nicht einmal ihre roten Augen erblickte. Doch auf einmal konnte sie nur einen Ruck an der Kapuze spüren ehe diese ihr vom Schopf gerissen wurde. Gerade zu panisch versuchte sie diese schnell wieder über zu ziehen. Sie machte sich schon auf jegliches gefasst, vor allem wohl auf ein Lachen von Zyrus. Doch nichts von dem kam. Nur Worte von Minerva die den Wolf belehrte das er sie in Ruhe lassen sollte da sie wahrscheinlich noch lichtscheuer als sonst war. 

Verwundert blickte Pandora leicht in die Runde, ehe sie kurz ihr Haar betrachtete welches wieder seine normale Farbe angenommen hatte und auch an ihrer Hand konnte sie die übliche blasse Haut erblicken. Das Frühstück, welches Sakuya so liebevoll zubereitet hatte und wie üblich immer wieder etwas neues auftischte oder nachschenkte, konnte sie kaum genießen oder überhaupt viel anrühren. Viel zu sehr beschäftigte sie die Tatsache das sie auf einmal wieder ihr gewohntes Aussehen besaß und nicht mehr ausgebleicht war, denn wenn sie betrachtete wie viel Sonne sie abbekommen hatte so müsste sie mindestens bis zum Abend weiß sein. Weshalb war ihr Haar also erneut schwarz und ihre Haut blass? 

Selbst die Frage Sakuyas und die folgende Antwort von Saik bekam sie nur halbwegs mit, so das sie zumindest das wichtigste mitbekam. Ein Pirat namens Sichelhemd verbreitete schrecken hier in der Nähe und sie sollten diesem das Handwerk legen. Jedoch bekam sie erst nach einigen Minuten mit das der Rest der Crew darauf Wartete wie sie sich entschieden hatte. Erst als sie ihren Blick erhob und somit sah das die Blicke der Anderen auf den ihren lagen wurde sie sich dessen wirklich bewusst. "Gehen wir es an." sprach sie schließlich aus, wirkte dabei jedoch noch immer etwas abwesend. Somit war diese Aufgabe besiegelte Sache und vor allem Zyrus schien dies mehr als nur zu erfreuen. 

Pandora blickte leicht in die Runde ehe sie bei dem Kapitän hängen blieb. Als dieser ebenfalls zu ihr blickte deutete sie kurz auf ihn und dann auf ein Büschel von ihrem wieder schwarzen Haar, womit sie somit im Stummen nach fragte ob er etwas damit zu tun hatte. Denn wirklich glauben konnte sie es nicht das ihre ausgebleichte Form von eben wirklich so einfach verschwand, nur weil sie sich unter diesem Mantel verbarg den der Katzenhalbmensch ihr gegeben hatte. Doch dieser lächelte einfach nur, wobei es sogar breiter zu werden schien als es ohnehin schon war. Ein kurzes Seufzen entkam der Kehle Pandoras als sie dies erblickte. Was sollte es schon, war die Hauptsache doch das sie keine lästigen Fragen beantworten musste und das der Tag an dem sie ausgebleicht vor den Anderen stehen würde noch etwas in der Ferne lag. 

Ohnehin würde man sich nach dem stärkendem Frühstück daran machen die Szera klar zum Auslaufen zu machen um sich dann auf die Suche nach diesem Sichelhemd zu machen, denn so wie man auf dem Steckbrief sehen konnte, der auf dem Tisch ausgebreitet war, war doch schon ein recht hohes Kopfgeld auf diesen Piraten ausgesetzt der einen so seltsamen Namen hatte. Aber man sagte ja auch nicht nein zu einem schönen Kopfgeld und etwas Aufregung, welche es wirklich immer seltener zu geben schien in letzter Zeit und die letzten Piraten waren nun auch nicht wirklich das gelbe vom Ei gewesen. Mal sehen was diese Piraten konnten oder ob sie am Ende genau so zitterten wie die letzten.
 

~*~*~*~*~*
 

Saik stand auf Achtern als die Szera halbes Segel setzte. Es wehte eine leichte Briese von Nordosten her, der sie direkt aufs offene Meer treiben würde. So mochte Saik das. So mussten wie wenigstens noch nicht ihre Antriebe verwenden. Dies war eine Idee von dem Katzenhalbmensch selbst gewesen. Sie würden auf Wasser zu der Stelle fahren, an der die Überfälle Sichelhemds am häufigsten  waren und dann, wenn seine Flagge zu sehen war, würden sie sich in die Luft erheben und den Kampf beginnen. Zumeist waren Seeschiffe ja auch darauf ausgelegt Schiffe anzugreifen, die auf ihrem Horizont waren. Berichte, dass Sichelhemd auch Luftschiffe angriff, gab es nicht, worauf Saik seine Annahme stütze, dass sich der Pirat allein auf die Seefahrt konzentrierte. Dies konnte ihr Vorteil sein, doch blenden lassen durften sie sich sicherlich nicht.

Als ein leichter Ruck durch den Rumpf seines Schiffes ging und die Planken unter seinen Füßen leicht knarrten lächelte Saik und verschränkte seine Hände hinter dem Rücken ineinander. Es war lang her, dass die Szera sich nur über Wasser Fortbewegt hatte. Insofern war es auch wieder ein klein wenig spannend. Im Grunde unterschied sich die Luftschifffahrt nicht von der Seefahrt und doch musste man einige andere Dinge schon beachten. Während es in der Luft Luftlöcher gab waren im Wasser Untiefen Gang und Gebe. Es waren nur ein paar Kleinigkeiten, die der Kapitän mehr beachten musste, dafür konnte er anderes gänzlich außen vor lassen.

Kurz schaute Saik über die Kaimauer der Hafenstadt und blickte zu dem schweren Hafentor, welches mit schweren, mit Algen bewachsenen, Ketten aufgezogen wurde. Der Katzenhalbmensch hatte schon gestern die Genehmigung eingeholt am heutigen Tag wieder auslaufen zu können und man hatte ihm diese Genehmigung auch bereitwillig gegeben, nachdem zwei Silbermünzen den Besitzer gewechselt hatten. Nun, eigentlich war es auch egal, ob Saik Geld dafür hatte bezahlen müssen. Das Kopfgeld, welches auf Sichelhemd ausgesetzt war, machte dies wieder mehr als wett.

Als das Tor der Kaianlage offen stand war es sicher. Die Szera lief aus um Piraten zu jagen. Manch einer der Crew sah diesem Ereignis mit Freude und Aufregung entgegen, andere waren angespannt und dem Rest war es egal, Hauptsache es gab wieder etwas zu tun. Saik aber vereinte zwei der drei Gefühle in sich. Er war aufgeregt mal wieder eine waschechte Auseinandersetzung vor sich zu haben, aber er war auch angespannt. Sie würden hier nicht mit irgendjemandem zusammentreffen. Dieser Sichelhemd war ein berüchtigter Pirat, den es auch nicht abschreckte zwergische Galeeren aufzubringen. Entweder war dieser Pirat also besonders mutig oder aber besonders dumm. Eines aber war er sicherlich nicht und das war unvorsichtig.

Saik würde den Zeitpunkt für seine Überraschung gut wählen müssen. Zu früh und Sichelhemd würde fliehen können. Zu spät aber und er würde der Szera einiges an Schaden beibringen können. Ein oder gar zwei Treffer mussten sie wohl einstecken, doch mehr nicht, das musste Saik verhindern. Er konnte nicht zulassen, dass ihr Zuhause all zu schweren Schaden einstecken musst.
 

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Die leichte Briese wehte über das Deck und blies die Segel der Szera auf. Das Luftschiff war schon längst Seetüchtig gemacht worden, die Taue wurden eingeholt welche das Schiff am Hafen festhielten damit es nicht aus versehen im Wasser herum trieb ohne das man es mitbekam. Ein Ruck war zu spüren als sich die Szera in Bewegung setzte. Pandora Atmete einmal tief ein als sie ihren Blick noch einmal schweifen ließ. Den Mantel von Saik trug sie noch immer und legte diesen auch enger an sich, wobei sie auch die Kapuze tiefer zog. Das die Szera einmal nicht den Luftweg wählte war schon eine Seltenheit, denn es war schon lange her das sie wie ein normales Schiff über Wellen aus Wasser glitt. Meist war es der Wind auf dem die Szera dahin segelte, doch das Schiff war für beides gewappnet und auch die Crew selbst kannte sich auf beiden Wegen aus, denn auch wenn man es nicht glauben konnte so waren sich diese beiden Elemente doch in gewisser weise ähnlich. 

Und auch wenn der Seeweg selten war so gehörte dies nun zu ihren Plan. Der Kapitän selbst hatte ihn sich so erdacht. Denn dieser Sichelhemd schien nur jene Schiffe zu entern die auf dem Meer segelten, so war es wirklich das beste wenn man genau so diesen Weg benutzt um diesen Piraten zu erwischen. Dennoch blieb die Frage ob das Schiff dieses Piraten nur über Wasser segeln konnte oder aber auch in die Lüfte steigen konnte so wie es zum Beispiel ihr Schiff schaffte. Wenn dieser Pirat schon so sehr gesucht wurde beherrschte er sicherlich einige Tricks, doch welche wohl genau dazu zählten würden sie wohl erst später herausfinden. Denn erst einmal mussten sie Sichelhemd und dessen Schiff einmal finden. Es könnte zwar einfach werden, doch garantiert war es nicht, denn sicherlich war dieser Pirat nicht dumm. Doch falls er sie für ein lukratives Handelsschiff hielt würde es natürlich einfacher werden. 

Durch das Hafentor, welches ihnen geöffnet wurde, sicherlich nur dank einer Genehmigung, wurde ihnen die Weite des Ozeans offenbart, in dem sie nach einem Piraten suchen würden, der hier sein Unwesen trieb und den sie nur von dem Bild eines Steckbriefes her kannten. Jedoch würde ihnen wohl dies auch gelingen. Sie mussten nur weit genug von Kartak entfernt sein, dann würde sich auch sicherlich dieser Pirat und seine Bande blicken lassen. Denn mit Sicherheit waren diese wohl nicht so dumm und überfielen die zwergischen Galeeren kaum das sie die Tore passiert hatten. Und doch hatte Pandora ein leicht ungutes Gefühl. Weshalb jedoch wusste sie nicht genau. Wohl weil der Szera etwas zustoßen konnte wenn sie nicht im richtigen Moment zu schlugen, doch eventuell auch weil sie nicht wirklich etwas über diesen Piraten wussten und er in gewisser weise anders schien als die mit denen sie es zuvor zutun hatten. Und doch wusste die Dämonide das sie sich voll und ganz auf das Urteilsvermögen des Katzenhalbmenschen verlassen konnte. Sicherlich hatte er einen Plan wie man vorging sollte man auf diese Piraten treffen und genau so war verlass auf jeden einzelnen der auf der Szera lebte. Keiner von ihnen würde es zulassen das dem Schiff zu viel Schaden zugefügt wurde und genau so wenig würden sie einander in einem Kampf im Stich lassen. Verlass war auf alle und so würde man wohl auch diese Piraten zur strecke bringen, zumindest hatten sie schon andere Probleme zuvor gemeistert die vor ihnen lagen und genau so würde es auch dieses mal geschehen.



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