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Demons

Anders/M!Hawke
von

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"Ist das der Grund?“ Obwohl sich der Heiler um eine ruhige Stimme bemühte, konnte Fenris allein an dessen Körpersprache sehen, dass dieser alles andere wie begeistert war. Mit seinem Flohzirkus auf dem Schoss sah er zu Hawke, welcher den Blick standhielt und nicht auch nur einmal mit der Wimper zuckte.
 

„Der Grund wofür?“, fragte der Templer stattdessen ruhig und lehnte sich ein wenig in seinem Stuhl zurück. Auch seine Stimme war ruhig, doch auch hier konnte Fenris problemlos erkennen, dass ihm die jetzige Situation nicht behagte. Ein Umstand, der bei Hawke relativ selten zu sehen war. Kurz sah Fenris zu Bethany, um stumm ihre Meinung einzuholen, doch diese schenkte ihnen gar keine Aufmerksamkeit mehr und beschäftigte sich lieber mit Shervin. Kluge Frau!
 

„Ihr wisst genau, wovon ich spreche, Hawke.“
 

„Nein, ich weiß es wirklich nicht.“ Eine glatte Lüge, das musste auch Anders bemerkt haben, denn nun legte er die Stirn in Falten und schien tief durchzuatmen. Selbst Azad bemerkte, wie die Luft dicker wurde und ließ es sich nicht nehmen, von Anders' Schoss zu springen, nur, um sich dann auffordernd vor Fenris zu setzen.
 

„Vergiss es!“, zischte der Elf, doch der Kater hatte seinen ganz eigenen Kopf und sprang einfach hoch, um nun auf dessen Schoß Platz zu nehmen. Der Heiler warf ihm kurz einen Blick zu, sah dann aber, dass seinem Kater keine Gefahr drohte und wandte sich wieder dem Templer zu. Sehr zum Missmut des Elfen, welcher nun damit klar kommen musste, ein Fellknäuel auf seinen Beinen zu haben. Und er kannte das Biest ja bereits, das nicht zögern würde, erneut seine Krallen in seine Leggins zu schlagen.
 

„Seit Ihr wisst, dass Justice in mir ist, scheut Ihr Euch davor, in meiner Nähe zu sein“, gab Anders schließlich zu verstehen und zog dadurch erneut die Aufmerksamkeit des Elfen auf sich und Hawke. Diesmal schien der Templer jedoch ehrlich überrascht über die Antwort zu sein. Fast schon hilfesuchend sah er zu Fenris, doch dieser widmete sich mit neu gewecktem Interesse dem Kater zu, welcher sofort zufrieden unter den ungewohnten Streicheleinheiten schnurrte. Vielleicht war das Vieh ja doch nicht so bösartig wie dessen Besitzer...
 

„Wie kommt Ihr darauf?“ Da niemand ihm helfen wollte, musste sich Hawke wohl oder übel selbst seinem kleinen Problem widmen, was dem Elfen und auch Bethany ein stilles Lächeln entlockte. Der Templer verließ sich viel zu oft darauf, dass er bei unangenehmen Gesprächen von einem seiner Freunde gerettet wurde.
 

„Seit Ihr mich darum gebeten habt, hierher zu kommen, geht Ihr mir aus dem Weg. Komme ich abends aus der Klinik zurück, so schlaft Ihr bereits oder seid noch nicht da. Und wenn Ihr zurück kommt, legt Ihr Euch auch lieber auf ein Sofa“, erwiderte Anders und schüttelte den Kopf, während Hawke ihn sprachlos ansah. „Und jetzt habt Ihr Bethany dazu geholt, um zu prüfen, ob Justice ein Geist oder ein Dämon ist?“
 

„Was? Nein, so ist das nicht gemeint!“, widersprach der Templer schließlich und hob abwehrend die Hände. Hilfesuchend sah er erneut zu seiner Schwester, welche sich seiner schließlich erbarmte und versuchte, den Blick des Heilers einzufangen. Sofort entspannte sich Hawkes Miene dabei wieder ein wenig, auch wenn er nun ein wenig schuldig zurück zu Anders sah.
 

„Ihr versteht das falsch, Anders. Tristan hat mir erst hier erzählt, dass Ihr einen Geist in Euch tragt und es war mein Vorschlag, mit Euch ins Nichts zu treten um mit ihm zu sprechen. Ich verspreche Euch, dass weder mein Bruder noch ich daran dachten, Euch zu schaden“, sagte sie langsam und begann zu lächeln, ehe sie wieder zu ihrem Bruder sah. „Was den Rest angeht... Das solltet Ihr vielleicht alleine klären...“
 

„In Ordnung... Ich habe nichts zu verbergen. Und Justice auch nicht“, fügte der Heiler hinzu, würdigte Hawke jedoch keines Blickes mehr. Fenris konnte sehen, wie dieser ehrlich getroffen zu ihm sah und auf etwas hoffte, irgendetwas. Doch es kam nichts und der Elf kam nicht umhin, vor Schadenfreude ein wenig zu schmunzeln.
 

„Also gut, dann lasst mich eben noch ein paar Vorbereitungen treffen. Keine Sorge, ich brauche dazu keine Blutmagie. Im Zirkel lehrt man uns andere Wege, mit einem anderen Magier ins Nichts zu treten“, erklärte Bethany noch, ehe sie aufstand und die drei alleine zurück ließ.
 

„Anders-“, setzte Hawke kurz darauf an, doch dieser beachtete ihn nicht und sah stattdessen nun zu Fenris, der den Blick völlig ausdruckslos erwiderte.
 

„Ihr mögt sie. Obwohl sie eine Magierin ist. Genauso wie ich ein Magier bin“, meinte der Heiler zu dem Elfen, welcher ihn noch immer völlig nichtssagend ansah. Zumindest so lange, wie bis dass er den Gesichtsausdruck des Templers im Augenwinkel sah. Sofort zuckte es in seinen Mundwinkeln wieder verräterisch, aber er wollte vor der Abscheulichkeit sein Gesicht wahren und zwang sich erneut zu einen neutralen Gesichtsausdruck.
 

„Sie hat die Gefahr in ihrer Macht erkannt und bemüht sich darum, diese nicht zu missbrauchen“, gab der Krieger langsam zurück und widmete sich gleichzeitig dem Kater auf seinem Schoß. Noch immer strich er diesem durch das Fell und wurde mit dem leisen Schnurren belohnt. Für einen Moment ruhte Anders' Blick auf dem Tier, dann seufzte er jedoch und stand ebenfalls auf, um den Raum zu verlassen.
 

Lange Zeit schwieg der Templer einfach nur und sah auf die Stelle, an der Anders verschwunden war. Fenris beobachtete ihn dabei genau und wartete auf irgendeine Art der Reaktion, doch diese kam nur von Azad, welcher nun vom Schoß des Elfen sprang und dem Heiler folgte.
 

„Wollt Ihr der Abscheulichkeit nicht folgen? Am Ende jagt sie aus lauter Frust noch Eurer Anwesen in die Luft“, bemerkte Fenris schließlich vorsichtig und bekam einen finsteren Blick zu geworfen, der ihn verlegen auf seinen Schoß blicken ließ. Und was er da sah. gefiel ihm gar nicht. Dieses elende Fellknäuel hatte seine ganze Leggins mit seinen Haaren dekoriert! Wenn er dieses Vieh in die Finger bekam...
 

~*~

„Also gut! Wir beide werden diesen Trank trinken und anschließend ins Nichts treten. Tristan und Fenris werden anschließend auf uns aufpassen und – sollte es Schwierigkeiten geben – uns wieder aus dem Schlaf holen. Wenn alles gut geht, werden wir in ein oder zwei Stunden wieder zurück kommen“, erklärte Bethany und reichte dem Abtrünnigen dabei eine kleine Flasche mit lilaner Flüssigkeit. Auch sie selbst hielt eine solche Flasche in der Hand, während Tristan und Fenris jeweils ein Fläschchen mit grüner Flüssigkeit in den Händen hielten.
 

Anders kannte diese Art der Tränke und nickte nur langsam, ehe er sich neben Bethany auf das Fußende von Hawkes Bett setzte. Er hatte keine Probleme damit, mit der Magierin ins Nichts zu treten und sie von Justice zu überzeugen und auch der Geist hatte bereits seine Zustimmung gegeben. Azad lag ruhig auf seinem Schoß und gab nur noch ein leises Schnurren von sich.
 

„Also gut... Dann wollen wir Justice mal Hallo sagen. Er hatte schon lange keinen Besuch mehr“, bemerkte Anders mit einem Lächeln, während er den Blick des Templers auf sich spürte. Aber er hatte noch immer keine große Lust dazu, mit diesem zu reden und damit musste dieser jetzt klar kommen. Fenris hingegen schien sich darüber zu freuen, dem kaum verhaltenen Grinsen nach zu urteilen.
 

„Passt auf Euch auf, Anders“, bemerkte Hawke trotz allem und brachte den Heiler damit leise zum Lachen. Er hatte keine Angst vor dem Nichts und auch nicht davor, Bethany mit Justice reden zu lassen. Als er dem Templer das jedoch sagen wollte, trat dieser näher an ihn heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter, drückte sie leicht und löste sich dann wieder von ihm. „Wir reden, sobald Ihr wieder zurück seid...“
 

„Ach? Werden wir das?“, fragte der Heiler nach und ließ sich doch wieder dazu herab, zu dem Jüngeren zu sehen. Dieser lächelte jedoch nur sanft, nickte leicht und war sichtlich erleichtert darüber, dass Anders wieder mit ihm gesprochen hatte. Bevor dieser aber noch etwas sagte, seufzte er leise und widmete sich dem Fläschchen in seiner Hand. Auch Bethany entkorkte den Trank nun und sobald Anders den Schlaftrank zu sich nahm, trank sie ihren ebenfalls.
 

Die Wirkung trat recht schnell ein und während Anders spürte wie er immer müder wurde, sah nur noch verschwommen, wie Hawke ihn stützte, damit er zurück aufs Bett fiel und nicht etwa daneben. Dass er die Matratze berührte bekam er jedoch nicht mehr mit, denn schon wurde ihm schwarz vor Augen und der Trank hatte seinen Zweck erfüllt.
 

~*~
 

Das Nichts war ein seltsamer Ort. Nichts hier war so, wie es schien und nichts blieb so, wie es war. Immer wieder veränderte sich die Umgebung geringfügig, passte sich dem an, was der Träumer unbewusst oder auch bewusst hoffte. Aber dies war nicht sein Traum und doch kannte er die Umgebung nur zu gut.
 

„Wo sind wir hier?“ Fast hätte Anders vergessen, dass er nicht alleine ins Nichts getreten war. Trotzdem begann er zu lächeln, während er zur Seite sah und Bethany neben sich stehen sah. Sie sah sich neugierig um in etwas, das wie ein Turmzimmer aussah. Viel gab es hier nicht, ein Bett, ein Schrank und ein Regal mit Büchern. Was in den Büchern gestanden schrieb, vermochte der Heiler nicht zu sagen, denn er kannte die Sprache nicht, aber es war auch nicht weiter wichtig.
 

„Vigils Wacht. Justice hat früher in diesem Zimmer seine Zeit verbracht, wenn er gerade nicht gebraucht wurde.“, erklärte der Heiler und verspürte einen leichten Stich bei dem Gedanken an die alte Zeit. Aber er wusste, dass es kein Zurück mehr gab. Jetzt nicht mehr...
 

„Was meint Ihr damit? Ihr sagtet doch, dass Justice ein Geist ist, wie kann er dann ein Zimmer in Vigils Wacht besessen haben?“ Die Magierin klang lediglich neugierig und Anders konnte keine Spur von Misstrauen in ihrer Stimme heraushören. Vielleicht war das auch der Grund, warum er ihr so bereitwillig antwortete.
 

„Der Warden Commander hat mich und zwei weitere Wächter damals auf die Suche nach einem weiteren Grauen Wächter geschickt. Wir haben ihn gefunden, aber er war bereits tot, als wir ankamen und wir wurden ins Nichts geschleudert. Dort haben wir Justice getroffen. Als wir wieder aus dem Nichts gerissen wurden, hatte es Justice in den Körper des toten Wächters gezogen“, erklärte er ruhig und ging zu dem Regal um sich die Bücher genauer anzusehen.
 

„Ihr wart ein Grauer Wächter?“
 

„Ja, früher einmal. Es war meine einzige Chance, dem Zirkel endgültig zu entkommen. Als Vigils Wacht von der Dunkeln Brut überrannt wurde, hielten mich alle für tot und ich bin geflohen. Justice folgte mir und als der Körper zu zerfallen drohte, habe ich ihm angeboten, sich mit mir zu vereinen.“
 

Dass Bethany auf diese Erklärung hin erst einmal schwieg, verwunderte den Heiler nicht weiter. Es gab vieles in seiner Vergangenheit, über das er so gut wie nie sprach. Aber Bethany war eine Magierin und sie schien wirklich nur Interesse an seiner Geschichte zu haben. Er glaubte nicht, dass diese ihr neues Wissen gegen ihn verwenden würde.
 

„Anders...“
 

Eine weitere Stimme war hinzugekommen und sofort begann der Abtrünnige zu lächeln. Langsam drehte er sich um und sah den Geist der Gerechtigkeit, wie er ihn auch damals im Nichts gesehen hatte. Er schien keinen festen Körper zu haben und ähnelte am ehesten einem Ritter in voller Plattenrüstung, Schwert und Schild auf dem Rücken tragend. Statt zu antworten, lächelte Anders seinen Freund nur an und überließ alles Weitere Bethany.
 

Die junge Magierin stutzte kurz, betrachtete den Geist schließlich und deutete eine kleine Verbeugung an. Justice nahm die Geste mit einem stummen Nicken zu Kenntnis und richtete seine Aufmerksamkeit dann völlig auf die Magierin. Schließlich war sie es ja, die ihn kennen lernen wollte.
 

„Ihr seid also Justice?“
 

„So werde ich genannt, ja.“
 

„Was wollt Ihr erreichen, Justice? Warum seid Ihr dazu bereit gewesen, in den Körper eines Magiers über zu gehen, statt ins Nichts zurück zu kehren?“ Auch wenn keiner von ihnen beiden sehen konnte, was hinter dem Helm vor sich ging, so wusste Anders genau, was der Geist gerade dachte. Zu lange hatte er nun schon die Gedanken mit dem Geist geteilt, als dass er es nicht wissen konnte. Aus diesem Grund blieb er auch ruhig, obwohl Justice verdächtig lange schwieg.
 

„Ich habe gesehen, wie Magier hier behandelt werden und ich kann nicht einfach wegsehen. Zusammen können wir diese Ungerechtigkeit tilgen. Im Nichts kann ich leider nichts ausrichten, doch zusammen mit Anders werde ich die Gerechtigkeit in Eurer Welt wieder herstellen“, sagte der Geist schließlich ruhig und nach einer Weile nickte Bethany erneut.
 

„Ich verstehe... Aber Magie birgt auch Gefahren und viele Magier unterschätzen diese. Aus diesem Grund werden sie gefürchtet.“
 

„Aber sie in Zirkel einzusperren ist keine Lösung“, warf Anders ein, bevor der Geist antworten konnte. Sofort nickte Bethany wieder und schenkte ihm ein trauriges Lächeln. Von Hawke wusste der Heiler ja bereits, was mit ihren Eltern geschehen war und so konnte er ihre Bedenken auch verstehen.
 

„Nein, so wie die Zirkel jetzt sind, sind sie keine Lösung. Aber es wird schwierig, die nicht magiebegabten Bewohner Thedas davon zu überzeugen. Sie haben Angst, weil sie es nicht verstehen und nur die Zerstörung dahinter sehen“, erwiderte die Magierin ruhig und sicherte sich damit die volle Aufmerksamkeit des Geistes. Da dieser jedoch nichts sagte, fuhr sie schließlich fort: „Vielleicht sollten die Zirkel mehr als Schule fungieren und weniger als Gefängnis.“
 

„Eine Schule?“ Justice klang überrascht, während er die Worte wiederholte und die Magierin nickte zustimmend. Auch Anders dachte über ihre Worte nach. Würden Zirkel mehr wie eine Schule sein, dann konnten Magier lernen, ihre Kraft zu kontrollieren.
 

„Ich... muss darüber nachdenken...“ Bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, verschwand der Geist wieder und ließ Anders mit Bethany allein in dem Zimmer zurück. Für eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen, doch schließlich sah sie erneut zu Anders. Sie wirkte zufrieden mit dem, was sie erreicht hatte.
 

„Lasst uns für's Erste zu den anderen zurückkehren“, kam es von der Jüngeren. Ohne etwas zu sagen nickte Anders nur und schloss wieder die Augen. Als Magier konnten sie beide jederzeit das Nichts verlassen oder auch betreten, wobei Tränke beim Betreten stets nützlich sein konnten. Sobald er sich genug konzentriert hatte, konnte der Heiler auch schon spüren, wie er das Nichts verließ und erneut in seinen Körper trat.
 

~*~
 

Wärme breitete sich auf seiner Wange aus, während sein Körper sich langsam wieder aus dem Schlaf kämpfte. Die Wärme wanderte weiter zu seiner Stirn und zurück zu seiner Wange, während er gleichzeitig spürte, wie ihm seine Haare aus der Stirn gestrichen wurden. Anders mochte dieses Gefühl der Wärme und Geborgenheit, es erinnerte ihn an eine weitaus sorglosere Zeit.
 

„Anders... Auch wenn ich es zu jedem anderen Zeitpunkt genießen würden, Euren Kopf in meinem Schoß zu haben, so solltet Ihr doch langsam wieder ein wenig wacher werden“, wisperte eine Stimme sanft und binnen weniger Sekunden saß der Heiler aufrecht auf dem Bett. Sein Blick wanderte in jede noch so kleine Ecke des Zimmers, doch außer Hawke war scheinbar niemand bei ihm im Schlafzimmer.
 

Hawke...
 

Langsam wandte der Abtrünnige sich dem Krieger wieder zu und fuhr sich langsam durch die Haare. Sein Haarband musste sich gelöst haben, denn immer wieder fielen ihm einzelne Strähnen in die Augen, sehr zur Freude Hawkes wie es schien. Kurz darauf hob der Templer die Hand und fuhr selbst durch Anders' Haare, bis dass dieser leise seufzte und für einen Moment die Augen schloss.
 

„Es tut mir Leid...“ Verwundert öffnete Anders seine Augen wieder und nahm sich diesmal die Zeit, den Jüngeren genauer zu betrachten. Der Templer saß im Schneidersitz auf dem Bett und hatte wahrscheinlich auch die ganze Zeit so da gesessen, den Kopf des Heilers in seinem Schoß gebetet. Erneut ließ er den Blick wandern, als würde er nach etwas suchen. „Bethany ist vor einer guten Stunde bereits wieder aufgewacht. Sie hat mir nicht erzählt, was passiert ist oder worüber ihr geredet habt. Nur, dass Justice wirklich ein Geist ist und kein Dämon.“
 

Anders wusste, dass er sauer auf den Templer sein sollte, aber er konnte es ihm nicht verübeln. Dessen Eltern sind durch Blutmagier gestorben und außerdem hatte er eine Ausbildung zum Templer durchlaufen. Eigentlich konnte er froh sein, dass Hawke ihm soviel Vertrauen entgegen gebracht hatte, dass er ihn sogar hier schlafen ließ.
 

„Es ist schon in Ordnung. Aber könnten wir jetzt aufhören, ständig getrennt zu schlafen?“, murmelte der Heiler stattdessen und sah erneut zum Templer. Dieses Verhalten hatte ihn von Anfang an gestört, aber er hatte nicht gewagt, es anzusprechen. Sofort sah ihn der Templer überrascht an. Ob Anders etwas Falsches gesagt hatte?
 

„Natürlich! Ich hatte gedacht, dass Ihr vielleicht Zeit brauchen würdet und als Ihr dann auch noch selbst auf dem Sofa geschlafen habt...“ Der Jüngere machte eine vage Geste mit der Hand und zuckte anschließend die Schultern. Schnell kam das Lächeln wieder auf seine Lippen und bevor sich Anders versah, hatte dieser ihn wieder an sich gezogen, so dass sein Kopf erneut in dessen Schoß lag. „Also gut. Ab heute ist das Sofa für uns beide Sperrgebiet!“
 

"...Wo ist Fenris?"
 

"Warum? Vermisst Ihr ihn etwa?", grinste der Templer frech und strich erneut durch Anders Haare, brachte ihn damit dazu, sich weiter zu entspannen und die Augen zu schließen. Fast hätte er dabei sogar vergessen zu antworten. Aber mit dem Elfen konnte er nun wirklich nichts anfangen.
 

"Nicht wirklich. Auch wenn ich die ständigen Anfeindungen wohl wirklich irgendwann einmal vermissen würde."
 

"Das glaube ich gerne. Aber wenn man ihn erst einmal besser kennt, ist er gar nicht so schlimm. Er hat einfach nur viel durchgemacht. Selbst ich weiß nur die Hälfte davon. Wenn überhaupt... Aber er bringt Bethany zurück. Wahrscheinlich wird er anschließend noch in den Gehängten Mann gehen. Aber morgen wird er Euch mit den üblichen giftigen Worten begrüßen!"
 

"...Sehr erfreulich", seufzte der Heiler nur und ließ das leise Lachen über sich ergehen. Hoffentlich würde der Elf sich irgendwann einmal fangen. Vor allem da nun feststand, dass Justice ein guter Geist und kein Dämon war.



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