Kapitel 13 - Heartbeat.
Seufzend erinnerte er sich an den Moment zurück, indem er das erste Mal wahrgenommen hatte, dass sein Herz in der Nähe des hyperaktiven Uchihas schlug. Es war Abends gewesen und er hatte gerade im Garten des Palastes gesessen und ein Buch gelesen, als der Schwarzhaarige an ihm vorbei gerannt war und freudig die schimmernden Schmetterlinge verfolgt hatte. Die Silberfalter hatten sich das natürlich nicht gefallen lassen und hatten versucht, an unzugängliche Orte zu fliehen. Doch, einen Obito wurde man nicht so leicht los! In diesem Moment hatte sich der Hatake wieder einmal gefragt, ob dieser Uchiha jemals erwachsen geworden war.
„Hei, Kakashi!“ Hörte er da besagtes Objekt seiner Gedanken jammern und blickte genervt auf. Der Schwarzhaarige saß schmollend im kniehohen Teich, ein großes Seerosenblatt auf dem Kopf. Der Hatake konnte nicht anders. Er begann laut und schallend zu lachen! „Hey, dass ist nicht witzig!“, echauffierte sich der Jüngere sofort, doch der Grauhaarige lachte nur noch lauter als zuvor. Er wusste nicht wieso, doch dieser Sterbliche brachte ihn immer wieder zum Lachen! Sein Blick huschte über die durchnässte Gestalt des Kriegers, welcher grinste, denn er mochte es, wenn der Hatake lachte. Er hatte so ein schönes Lachen!
Da spürte Kakashi es. Dieses stetige Wummern in seiner Brust und er spürte dieses warme Flattern in seinem Magen. Tief erschüttert war sein Lachen langsam abgeebbt, doch ein glückliches Funkeln blieb in seinen Iriden zurück. Dieser Mensch hatte es geschafft und sein Herz innerhalb weniger Wochen für sich erobert! Seufzend beobachtete der Vampir, wie der Uchiha schimpfend aus dem Teich krabbelte und Richtung Schloss trottete, um sich trockene Kleider anzuziehen.
„Hei, Kakashi!“ Holte ihn da die Stimme des Prinzen aus seiner Erinnerung zurück, weswegen er zusammen schreckte und den Blonden fragend musterte. „Wir sind kurz vorm Dorf. Bleib wachsam!“ Naruto blickte den Grauhaarigen eindringlich an, welcher kaum merklich nickte und einen kurzen Blick auf Obito warf. „Ich werde ein Auge auf alles haben.“, informierte er dann überflüssigerweise und bemerkte daher nicht den nachdenklichen Ausdruck in den blauen Augen des Jüngeren. Am Dorfeingang kam ihnen bereits Madara entgegen gehetzt, der die große Macht des Blonden wieder erkannt hatte. Als er allerdings seinen Sohn erblickte, stockte er in der Bewegung, ehe er doppelt so schnell weiter rannte und den verlegen drein blickenden Obito stürmisch in seine Arme zog. „Du lebst!“, wisperte der Vater gerührt und vergrub sein Gesicht am Hals seines Jungen, welcher leicht zu schluchzen begann, denn er hatte nie so deutlich die Liebe seines Vaters zu spüren bekommen, wie in diesem einen Moment.
„Ja, ich lebe, Vater. Und das nur, weil der Prinz und Kakashi mich gerettet haben.“ Erwiderte Obito leise und Tränen rannen aus seinen Augenwinkeln. Wie sehr er seinen Vater doch vermisst hatte! Er war alles gewesen, was er noch an Familie hatte! Klar, da waren sein Onkel und alle anderen, doch sein Vater war nun mal viel mehr Familie als der Rest des Clans. „Prinz? Kakashi?“ Verwirrt sah Madara auf und richtete seinen Blick auf den jungen Mann mit der großen Macht, welcher seicht lächelte und die Hand zum Gruß hob. „Ihr habt meinen Sohn also gerettet?“, fragte der Hauptmann leise nach und blickte zwischen dem Silberhaarigen und dem Blonden hin und her, welche beide leicht nickten. „Danke, Vielen Dank!“, flüsterte der Uchiha erstickt, weswegen die beiden Vampire verlegen den Blick etwas senkten. „Das habe ich sehr gerne gemacht, Uchiha Madara-San.“ Kakashi verneigte sich tief vor dem Menschen und zollte diesem damit tiefen Respekt.
„Dann seid Ihr also ein Prinz. Ich frage mich, aus welchem Land?“ Der Hauptmann blickte fragend zu Naruto, welcher einen verkniffenen Gesichtsausdruck aufsetzte. „Ich bin der Prinz des Vollmondlandes, Madara-San.“ Erwiderte er ruhig. Kurz war es still, denn der ältere Uchiha musterte den Blonden lange und mit undeutbarem Gesichtsausdruck. „Ich habe viel über die alten Legenden und Welten gelesen, die sich erzählt werden. Das Vollmondland soll einst ein blühendes Königreich voller Lebern gewesen sein und mit den Menschen in Frieden gelebt haben. Euer Hoheit, was seid ihr? Aus keinem der Schriften ging hervor, was genau diese Bewohner waren.“ Madara klang ehrlich interessiert und ein aufrichtiges Funkeln lag in seinen Seelenspiegeln.
„Ich bin ein geborener Vampir mit Herz, Gefühlen und Gewissen, Madara-San.“ Der Kronprinz verneigte sich leicht und blicke kurz unsicher zu Sasuke, der kaum merklich lächelte und ihm einen liebevollen Blick schenkte. „Ein geborener Vampir?“ Kühl betrachtete der Hauptmann den Blonden und legte seine Stirn in Falten, ehe er sich zu Kakashi drehte und auch diesen musterte. Die beiden Vampire blieben vollkommen ruhig und ließen die Musterung des Hauptmannes ohne mit der Wimper zu zucken, über sich ergehen. „Gut. Von euch geht keine Gefahr aus, auch wenn ich das Ganze nicht recht glauben kann.“, brummelte Madara schließlich und wandte verlegen den Blick ab.
„Sie wünschen das Oberhaupt zu sprechen, um Friedenverhandlungen durchzuführen, denn wir wurden vom Herr der Gewandelten, Orochimaru angegriffen, der deutlich gemacht hat, dass er die Menschen und Geborenen ein für alle Mal unterwerfen möchte.“ Sasuke trat an seinen Onkel heran und richtete seinen durchdringenden Blick auf den Prinzen, der seicht nickte und die Hände hob. Ein Funke zischte in der Luft, ehe aus diesem ein durchsichtiges Bild wurde, das einen bleichen Mann zeigte. Madara erblasste sichtlich und stolperte zurück. Man sah Unglauben in seinen Augen auffunkeln und konnte das trockene Schluchzen mehr sehen, als hören.
„Onkel?“ Unsicher trat der Sohn des Oberhauptes noch näher an den Mann heran, doch der winkte nur ab und schien sich wieder zu fangen. Obito musterte seinen Vater besorgt, denn so reagierte er nur, wenn es um Mutter ging. „Dieser Bastard hat meine Frau auf dem Gewissen.“, fauchte der Hauptmann dunkel und Hass ging schon fast greifbar von seiner Gestalt aus. „Er hat gelacht, als ich am Boden lag und mich kaum noch bewegen konnte. Er wollte meine Augen… Da kam Akane angerannt und hat Feuer nach ihm geschleudert, doch es hat nichts gebracht! Er hat sie einfach vor meinen Augen am Hals gepackt und ihr Genick gebrochen!“ Redete Madara sich in Rage und es schien, als würden die Erinnerungen ihn überwältigen, denn er krümmte sich zusammen. Bestürzt betrachteten die Anwesenden den Uchiha, wussten nicht, was sie tun sollten. Entschlossen trat Obito auf seinen Vater zu und zog ihn in seine Arme.
„Sie hat Feuer geworfen?“, flüsterte da Kakashi dem Prinzen zu, welcher genauso ratlos dreinblickte. Sie hatten vieles gehört und gesehen, aber noch keinen Menschen, der Feuer werfen konnte. „Vater! Vater! Ich bin ja hier!“, murmelte der tollpatschige Schwarzhaarige dem Mann immer wieder ins Ohr und wiegte diesen umher, bis Madara es endlich schaffte, aus der Vergangenheit zu entkommen. „Ich werden ihn umbringen! Und wenn es das Letzte sein wird, dass ich tue! Ich werde Akane rächen!“, knurrend wandte er sich dem Prinzen zu. „Kommt, lasst uns zu meinem Bruder und dann reden wir mal über den Frieden und ein Bündnis gegen diese dreckigen Bastarde.“, spie er Naruto grimmig entgegen, welcher hart nickte und dem zornigen Uchiha direkt folgte. Erst dann setzte sich der Rest der Gruppe in Bewegung und betrachtete schweigend den Rücken des Hauptmanns.
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