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Trust

zerbrechliches Gut
von

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Act I: Weg des Herzens

Trust – Zerbrechliches Gut
 

ACT I – Weg des Herzens
 

„Guten Morgen.“, eine junge Ärztin betrat ein Krankenzimmer. Überall hingen farbige und fröhliche Bilder. Luftballons schwebte am Bettpfosten. Ein kindliches Grinsen erschien auf dem blassen Gesichtchen. „Guten Morgen, Doc Hina.“, kam die Antwort.

Die Ärztin lächelte und trat zum Bett, nahm die Krankenakte und studierte sie kurz. 'Doc Hina', wie die Kinder sie nannten, war eine junge und erfolgreiche Kinderärztin. Dr. Hinata Hyuuga. Sie hatte lange dunkle Haare, die sie meist geflochten trug, helle Augen und für ihre Kinder immer ein Lächeln im Gesicht. Wie auch für dieses Kerlchen.

Er hieß John und kam mit einer akuten Blinddarmentzündung ins Krankenhaus. Jetzt erholte er sich gerade von seinem operativen Eingriff und konnte bald wieder entlassen werden. Doch nicht jedes ihrer Kinder hatte solch ein Glück. Einige verbrachten Jahre bei ihr.

Hinata untersuchte den kleinen John schnell, machte sich Notizen und verabschiedete sich dann, da seine Eltern gerade gekommen waren. Kurz unterhielt sie sich mit ihnen und ging dann. Sie schlenderte den Gang entlang, da ihre Schicht für heute zu Ende war. Auf dem Weg zu ihrem Büro traf sie ihre Kollegin und Freundin Dr. Sakura Haruno.

Die Freundinnen ging leise lachend durch den Korridor in ihr gemeinsames Büro. Seit der Universität kannte sich die beiden. Sie haben gemeinsam studiert und hatten auch ein gemeinsames Zimmer auf dem Campus. Zusammen waren sie ein gutes Team gewesen, was sich auch hier wieder spiegelte. Sakura war eine erfolgreiche Frauenärztin, spezialisiert auf Risikoschwangerschaften und dergleichen.

Die beiden Frauen umrundeten gerade eine Ecke und blieben stehen. Denn sie sahen zwei junge Männer vor ihrer Tür stehen. Beiden waren ungefähr in gleichen Alter. Der eine hatte blonde Haare, der andere dagegen dunkle. Die zwei Fremden drehte sich gemeinsam um und sahen zu den Frauen. Neben sich hörte Hinata nur noch einen erfreuten Schrei.

Dann flog die rosahaarige Ärztin auf die beiden Männer zu und fiel dem Blonden um den Hals. Dieser grinste vor sich hin und nahm die junge Frau auf dem Arm und wirbelte sie im Kreis. Lachend ließen die beiden von einander und Sakura drehte sich kurz zu dem Schwarzhaarigen. Dieser gab nur ein 'Tse' von sich und verschränkte die Arme. Die junge Ärztin hab nur ein Braue und wandte sich wieder an den Blonden, der weiterhin grinste.

Hinata war währenddessen hinzu gekommen und sah sich die Gruppe vor sich an. Sakura ging ganz vertraut mit ihnen um, als würde sie sich schon sehr lange kennen. Und so war es wahrscheinlich auch. Sie hatte schon viele Geschichten über die beiden gehört. Naruto und Sasuke. Die zwei besten Freunde und doch die erbittertsten Feinde.

„Was macht ihr denn hier? Ich dachte, ihr kommt erst in einem Monat?“, fragte die Haruno die beiden jungen Männer. Der Blonde verschränkte nur seine Hände hinter dem Kopf und sah grinsend zu seinem Freund um. „War 'ne Überraschung.“; meinte er nur grinsend. Sakura drehte sich zu ihrer Freundin um, und bemerkte damit nicht das verschwörerische Zwinkern des Blonden gegenüber dem Uchiha. Dieser wendete nur stur den Kopf weg. Die Hyuuga bemerkte aber ein leichtes Erröten.

„Hinata – chan, darf ich dir den unglaublichsten Querkopf der Welt vorstellen: Naruto Uzumaki“, sagte Sakura und zeigte auf den Blonden. Dieser löste seine verschränkten Arme und grüßte sie mit einem 'Hey!'. Hinata lächelte ihn schüchtern an. „Und das hier ist der wortkargste Mensch auf Erden: Sasuke Uchiha“, und zeigte darauf hin auf den Dunkelhaarigen. Dieser gab wiederum nur ein 'Tse' von sich. „Siehst du!“, meinte Sakura daraufhin und leise flüsternd fügte sie hinzu: „Dabei ist er so ein lieber Kerl.“ Sakuras sarkastische Ader kam wieder einmal durch. Die Hyuuga kicherte leicht und nickte ihn grüßend zu.

Die Haruno drehte sich wieder zu den beiden Männern. Sie wies auf die Bürotür und alle begaben sich daraufhin in den Raum. Hinata ging zu ihren Schreibtisch, zog ihren Kittel aus und nahm eine große Sporttasche. Mit dieser verließ sie kurz den Raum. Sakura setzte sich an ihren Schreibtisch und die beiden Männer nahmen davor Platz.

„Ich freue mich, dass ihr hier seid.“, sagte die junge Ärztin lächelnd. „Lang hat's gedauert.“, meinte der Uzumaki nur. Vom Uchiha war wiederum nichts zu vernehmen. 'Wie immer', dachte sich Sakura und sah zum Uchiha: 'Verschwiegen bis ins Grab.' Schulterzuckend sah die Haruno wieder zum Uzumaki. „Und nun?“, fragte die Rosahaarige. „Naja,“; Naruto rieb sich den Nacken: „Zuerst werden wir uns wohl 'ne Wohnung suchen müssen. Danach werden wir es sehen.“, und lächelte die junge Ärztin an. „Tse, was dieser Knallkopf sagen will, ist das wir, bis wir eine Wohnung haben, im Hotel unterkommen werden“, meinte der Uchiha und gab den Uzumaki einen Klaps auf den Hinterkopf. Ein empörtes 'Hey!' war seitens des Uzumakis zu hören.

'Wie in alten Zeiten', dachte sich die Haruno nur. „Egal.“, meinte der Uzumaki nur und warf dem Uchiha nur einen bösen Blick zu: „Wir wollen dich heute Abend zum Essen einladen. Wie früher.“, sagte der Blonde und fügte noch hinzu: „Wenn du Zeit hast.“ Sakura lächelte und bejahte. Wie alten Zeiten. Die Drei berieten sich kurz, wo wie wann und schwatzten noch kurz.

Gelächter war zu hören als Hinata wieder in den Raum hinein trat. Sie hatte ihre Tasche geschultert und wandte sich zu Sakura, die lachend da saß. Die Personen im Raum sahen zur Tür, wobei Naruto als auch Sasuke sich leicht drehen mussten. Die junge Frau hatte ihre Krankenhauskleidung, bestehend aus einer weißen Stoffhose und einer weißen Jacke, wobei sie die Shirts variieren konnten, gegen ein leichtes, elegantes Sommerkleid ausgetauscht. Die Farbe des Kleides harmonierte gut mit ihrer Augenfarbe, beides hatte einen hellen Lavendelton.

Sakura hob eine Augenbraue. „Treffen mit deinem Vater?“, fragte sie nur. Die Hyuuga nickte nur, nahm ihr Handtasche und ihre Jacke, schulterte die Sporttasche und verabschiedet sich den drei Anwesenden. Die Haruno sah ihre Arbeitskollegin und Freundin hinter her und seufzte abgrundtief. Die beiden Männer sahen sie an. Beide hoben fragend eine Augenbraue. Doch Sakura schüttelte nur den Kopf.

Naruto sah nochmals über seine Schulter. Als er sie zusammen mit Sakura auf den Gang gesehen hatte, blieb ihn für einen Moment die Luft weg. Sie war eine hübsche junge Frau, auch in der unförmigen Krankenhausuniform. Dunkle Haare und helle, ungewöhnliche Augen. 'Eine sehr interessante Frau', dachte sich Naruto lächelnd und wandte sich wieder Sakura zu.
 

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Die Straßen waren so gut wie leer. Es war die Zeit, kurz nach der Rush Hour. Feucht glänzten die Straßen, vom Regenguss am Nachmittag. Leichter Nebel stieg auf. Der kleiner schnittiger Wagen glitt lautlos über die Straßen der Stadt. Die Lichter der Stadt beleuchteten die zwielichtigen Straßen. Immer noch hingen dunkle Wolken am Himmel.

Der kleine, weiße Wagen hielt vor einem imposanten Gebäude auf dem Parkplatz. Eine dunkelhaarige Schönheit stieg aus und zog sich gleich darauf ihre Jacke an. Sie nahm mit einer Hand ihre Handtasche aus dem Auto und zog mit der anderen ihre Haare aus der Jacke hervor. Schnell schloss sie ihr Auto ab und machte sich auf den Weg in das Restaurant.

Dort wartete ein älterer Oberkellner und verzog entzückt seine Lippen, als die junge Frau auf ihn zu kam. Die Dunkelhaarige verzog ihrerseits die Lippen zu einem freundlichen Lächeln. „Hinata Hyuuga. Mein Vater wartet sicherlich schon“, sprach die junge Frau. Der Oberkellner nickte nur und zeigte ihr den Weg.

So gingen sie durch den eleganten Raum. Überall sah man Pärchen herum turteln. Geschäftsmänner in ihren Anzügen. Gezielten Schrittes führte der Oberkellner sie durch den Raum. Dort hinten sah sie ihren Vater, geschäftsmäßig. Männlich elegant. Als sie bei dem besagten Tisch kamen, begrüßte die junge Hyuuga ihren Vater, der Oberkellner rückte ihr den Tisch zurecht und sie setzte sich.

Hiashi Hyuuga, erfolgreicher Geschäftsmann und Leiter der Hyuuga Corp., sah sich seine älteste Tochter an. Sie war zu einer hübschen attraktiven jungen Frau heran gewachsen. Manierlich bereitete sie ihre Servierte auf ihren Schoß auf. Dann faltete sie ihre Hände auf diesen zusammen. 'Anscheinend hat sie nichts vergessen.', dachte sich der ältere Hyuuga. „Ich war so frei und habe schon bestellt.“, meinte Hiashi und sah seine Tochter in die Augen. Diese nickte nur und wartete ab. Der Getränkekellner kam und Hinata bestellte sich nur ein Wasser, da sie noch fahren musste. Nach einem kurzen Small – Talk kam auch schon der erste Gang, ein kleiner Salat mit Lachs. Hinata bedankte sich beim Kellner und die beiden begannen zu essen. Nachdem sie aufgegessen hatte und der Gang abgeräumt war, fragte die junge Ärztin nach dem Grund dieses Treffens.

Der Hyuuga sah seine Tochter wieder in die Augen. Diese hielt den Blickkontakt stand. Früher tat sie das nie. Doch früher war früher und heute war heute. „Wann wirst du wieder zur Familie zurück kommen?“, kam er auch gleich zum Punkt. Die Dunkelhaarige stoppte in ihren Tun, denn sie hatte gerade ihr Wasserglas an die Lippen gesetzt. Innerlich seufzte sie. War ja klar, dass es wieder da Thema war. „Vater“, begann die Hyuuga: „Ich werde nicht im Unternehmen arbeiten. Und wenn das dein einziger Beweggrund war, werde ich gehen.“, meinte Hinata noch dazu.

Der Ältere sah seine Tochter an. Sie hatte sich sehr verändert. Früher hätte sie sich nie gegen ihn gestellt. Er schloss die Augen: „Das war auch nicht der einzige Grund, dich hier her ein zu laden.“ Die Ärztin sah ihn weiterhin unverwandt an. Der Hauptgang wurde aufgetragen. „Es geht um Jonathan.“ Die junge Hyuuga stutzte. Ihrem Kindheitsfreund? „Er hat um deine Hand angehalten.“, nach dieser Aussage wurde die Welt um Hinata stumpf. Sie aß, aber sie schmeckte nichts. Sie hörte die Worte, konnte sie aber nicht verstehen. Um sie herum war nur eine leere Welt.

Jonathan, ihr Freund aus der Kindheit. Jonathan, Vaters Stellvertreter. Jonathan, ihr Alptraum. Die Hyuuga schloss die Augen und beendete ihr Mahl. Sie stand von ihrem Platz auf, nahm ihre Handtasche und sah ihren Vater in die Augen. Mit einem 'Nein' verabschiedete sich die junge Frau und ging. Auf das Dessert verzichtete sie freiwillig.
 

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Dunkel war ihre Wohnung, als sie ihre Tür aufschloss. Niemand wartete auf sie. Wieso auch. Sie wohnte ja allein. Hinata hängte ihre Jacke und ihre Tasche an die Garderobe, zog sich ihre Schuhe aus und warf ihre Sporttasche auf das Sofa. Seufzend ging sie in ihre kleine Küche und holte ihre Notfallschokolade hervor. Die brauchte sie jetzt dringend.

Heirat mit Jonathan?! Nein, darauf verzichtete sie. Eine arrangierte Ehe?! Nein, nicht für sie. Sie hatte viel zu viele Freundinnen fallen sehen, die jetzt in ihrem Unglück lebten. Helfen konnte sie keiner, sie wollten ja keine Hilfe. Doch für Hinata war der Zug schon lange abgefahren. Seit sie sich ihren Vater widersetzt hatte, fühlte sie sich frei. Sie hatte ihre Bestimmung gefunden. Als Ärztin zu praktizieren, war für sie das Glück auf Erden.

Natürlich gab es auch schlechte Zeiten in ihren Beruf und auch das Studium war keine Leichtigkeit. Trotzdem hatte sie etwas gefunden, dass sie wirklich glücklich machte. Und nicht nur, dass sie einen Beruf gefunden hatte, den sie mit ganzen Herzen liebte, nein, auch eine wunderbare Freundin wurde ihr zu Teil. Ohne sie hätte sie es nicht geschafft.

Weil sie gerade an sie dachte, sah sie ihr Lämpchen am Anrufbeantworter blinken. Hinata legte den Rest der Schokolade wieder zurück und ging darauf zu. Sie ließ die Nachricht abspiele. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Ruf mich an! Egal, warum! Wenn du, jemanden zum Reden brauchst. Wenn du jemanden zusammen schlagen willst. Egal, was. Ruf.Mich.An!“, ja, das war Sakura. Wie leibt und lebt.

Lachend ging sie in ihr Schlafzimmer, zog sich um und legte sich schlafen. Ein Schluchzen war zu hören.
 

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Der nächste Tag begann so, wie der vorherige aufgehört hatte. Es regnete. Hinata öffnete schläfrig ihre Augen und schaute aus dem Fenster, das sie gestern nicht zugezogen hatte. Trüber Nieselregen befeuchteten ihre Fenster. Langsam erhob sich die Dunkelhaarige, fuhr sich kurz über das Gesicht und strich sich dann durch die Haare

Dann stieg sie gähnend aus ihrem Bett und ging ins Badezimmer. Dort stellte sie sich unter die Dusche und ließ das warme Wasser über ihren Körper fließen. Der gestrige Abend war ihr unter die Haut gegangen und ließ sie nicht so schnell wieder los. Seufzend wusch sie sich und stieg aus der Dusche. Nur mit einem Handtuch gekleidet ging sie wieder in ihr Schlafzimmer und zog sich für die Arbeit an. Eine Jeans und eine farbenfrohe Bluse bildeten dabei ihr Outfit. Danach ging sie wieder ins Bad, trug leichtes Make – up auf und föhnte sich die Haare. Diese band sie sich kurzer Hand mit einem Haarband zusammen.

Dann nahm sie ihre Arbeitstasche und ging nach draußen, zu ihrem Auto. Hunger hatte sie keinen. Es war noch recht früh am Morgen und der Verkehr hielt sich in Grenzen, so dass sie – mit einem kurzen Zwischenstopp bei einem Coffee – Shop – im Krankenhaus war. Sie ging in die Umkleidekabine der Frauen, zog sich die Krankenhauskleidung an und verließ sie wieder. Mit einem schweren Seufzer öffnete Hinata ihre Bürotür und schaltete das Licht an. Ihre Alltagsroutine hatte sie wieder, und die junge Ärztin war froh darüber.

Nach einer Stunde im Büro wurde die Tür geöffnet und ihre Freundin und Kollegin trat ein. Noch bevor diese etwas sagen konnte, hob Hinata die Hand und schüttelte den Kopf. Ein stummes Zeichen für die Haruno nicht zu fragen. Sakura sah ihre Freundin skeptisch an. Blieb aber stumm. Auch sie setzte sich an ihren Schreibtisch.

Die Hyuuga streckte sich und stand dann auf. Ihre Schützlinge wartete auf sie und sie wollte sie nicht enttäuschen. Mit einem 'Bis später' verließ Hinata den Raum und ging ihre übliche Runde.
 

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Ein Wecker klingelte. Stöhnend wurde eine Hand aus einem Berg von Decken geschoben und tastete sich orientierungslos um. Dann fand sie den Grund der Störung. Schnell wurde der Wecker ausgestellt. Ein zerzauster Blondschopf kam zum Vorschein. Schläfrig blinzelten blaue Augen und sahen zum ausgestellten Wecker. 7:30. Seufzend erhob sich der dazu gehörige Körper.

Naruto gähnte und streckte sich. Müde fuhr er sich durch die Haar und zerzauste sich noch mehr. Mit langsamen Schritten ging er in das angrenzende Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Belebt durch das warme Wasser stieg er nach zehn Minuten wieder heraus und trocknete sich ab. Er zog sich an und ging dann hinunter in den Frühstücktraum.

Dort sah er schon seinen Freund sitzen. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand. Seufzend ließ er sich ihm gegenüber auf den Stuhl fallen. Ohne zu Fragen nahm der Blonde seinem Freund die Tasse aus der Hand und trank aus dieser. Nur ein Brummen war zu vernehmen. Doch war es ihm egal. Wer ihn morgens um acht aus dem Bett holte, konnte nichts anderes von ihm erwarten.

Ein Kellner kam zu ihnen und beide orderten ein Frühstück und eine Kanne Kaffee. Noch war beiden die Lust am Reden nicht gekommen, wobei Sasuke immer sehr wortkarg herüber kam. Als das Frühstück und der Kaffee kam, speisten beide schweigend. Seufzend lehnte sich Naruto mit seiner Tasse zurück und legt den Kopf in den Nacken. Frühmorgens war nicht seine Zeit. Da er aber jetzt Coffein und etwas zu Essen im Bauch hatte, fühlte er sich wach genug.

„Was liegt heut bei dir an?“, fragte er seinen Freund. Dieser zuckte mit den Schulter und meinte nur: „Wohnungsbesichtigung.“ Erstaunt hob der Uzumaki das Gesicht und sah den Schwarzhaarigen an. „Du hast schon was in Aussicht?“, fragte er und sein Gegenüber nickte nur. „Wo?“ „Innenstadt. Apartmentkomplex.“ und der Uzumaki verstand. War klar, dass sich der Uchiha nach einer Luxuswohnung in der teuersten Gegend ansah. Er hatte es ja. Naruto allerdings suchte nach etwas anderen. „Brauchst du meine Meinung?“ und sah seinen Freund an. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Verdammt, Sasuke, mach doch mal den Mund auf“, empörte er sich. Der Dunkelhaarige sah seinen blonden Freund an. „Nein.“, war als einziges zu hören. „Und warum musste ich heut mit dir frühstücken?“, böse Blicke wurden getauscht. Nur ein 'Tse' wurde als Antwort gegeben.

Der Uzumaki schüttelte nur den Kopf. Gemeinsam standen sie auf und gingen wieder auf die jeweiligen Zimmer. Naruto betrat seines und fand sich in seinem üblichen Chaos wieder. Zum Glück hatte beide ein Einzelzimmer beziehen können. Da beide unterschiedliche Ansicht hatte, was Ordnung bedeutete. Er nahm sich seine Tasche, nahm sich noch eine leichte Jacke mit und hängte sich seine Kamera um. Er konnte ja, während er nach eine Bleibe suchte, zwischen zeitlich arbeiten.

Nachdem er seine sieben Sachen zusammen gepackt hatten, stand er im Hausflur und wartete auf seinen doch so wortkargen Freund. Gemeinsam verließen sie das Hotel und gingen ihres Weges.
 

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Der Himmel klarte auf und die ersten Sonnenstrahlen drangen durch den Wolkenvorhang. Lächelnd spazierte Naruto durch den kleinen Park und zückte hier und dort seine Kamera. Es war friedlich hier. Weit weg von der Innenstadt, und trotzdem recht nah. An einem Spielplatz bequatsche er eine junge Mutter, so dass er ihren kleinen Sohn, der neugierig umher streifte, fotografieren konnte – mit dem Versprechen ihr Abzüge zu schicken.

Es war ein erfrischendes Gefühl diesem kleinen Jungen bei seinen Taten, die Welt zu erkunden, zu beobachten. Lächelnd gab er den Kleine Tipps, was dieser auch fröhlich jauchzend in die Tat umsetzte. Danach bedankte er sich und ging wieder seines Weges. In so einer Gegend würde er gern leben. Eine kleine Wohnsiedlung mit nette und freundlichen Nachbarn. Keine kaltes Apartment. Leicht schlenderte er durch die Nachbarschaft und machte sich gedanklich Notizen, sich hier einmal nach Immobilien um zu sehen. Das Geld hatte er. Als Künstler und Fotograf hatte er sich nach und nach einen Namen gemacht. Auch nach einer Galerie sollte er sich in der Stadt umsehen.

Nachdem er entschlossen hatte wieder in die Stadt zu fahren - mit der U - Bahn, da er noch kein Auto besaß – schlenderte er zur Station. Dort stieg er in die Bahn und fuhr in die Innenstadt. Stirn runzelnd schaute er auf seine Uhr. Noch hatte er Zeit, bis er sich wieder mit Sasuke treffen wollte. Also setzte er sich in ein kleines Café und holte seinen Skizzenblock hervor. Gedanken verloren zeichnete er.

Eine Kellnerin kam zu ihm und nahm seine Bestellung auf. Da es Mittagszeit war, war er hungrig und bestellte sich etwas zu essen. Danach schaute er aus dem Fenster, da er sich an solchen einen Tisch gesetzt hatte. Schnell fand er ein paar Motive und macht flüchtige Skizze. Im Nachhinein besserte er sie aus. Da es aber flüchtige Motive waren, musste es eben schnell gehen. Das Essen kam und der Uzumaki aß auf. Nach der Rechnung schlenderte er durch die Stadt und fand ein paar Galerien. Doch nicht das, was er suchte.

Naruto war kein exzentrische Künstler – wie man sie sich eben vorstellt – doch hatte er ein paar Ansprüche. Luxus – Galerien suchte er nicht. Er suchte etwas kleines, privates. In der man sich wohl fühlt und nicht erschlagen wird, von Geld und Extravaganz. Ein paar der besichtigten Galerien waren sehr ansprechend, aber eben nicht das, was er wollte.

Seufzend und wieder auf die Uhr schauend nahm er den Weg ins Krankenhaus, um Sakura zu besuchen. Vielleicht wusste sie etwas, was ihm helfen könnte. Er musste schon zugegen, er hatte sie vermisst. Auch wenn sie im Kontakt geblieben waren, war es etwas ganz anderes sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen. Dann fiel ihm wieder ihre Kollegin ein. Dieses zartes Persönchen mit den ungewöhnlichen Augen. Gedanklich machte er sich eine Notiz, Sakura unauffällig nach ihr aus zu fragen. Grinsend ging er seines Weges.
 

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Schritte halten durch den leeren Gang. Der Blondschopf seufzte lautlos. Er mochte keine Krankenhäuser. Diese weißen Wände. Dieser Geruch nach Desinfektionsmitteln. Sakura war nicht in ihrem Büro gewesen, so dass er eine der Krankenschwestern nach ihr fragte. Diese beschrieb ihn den Weg zu ihrer Station. Und so lief er durch die leeren Gänge. Mittagsruhe wie er vermutete. Als er so daher den Gang entlang lief, überkam ihn manchmal so ein unangenehmes Kribbeln im Nacken. Wiederum seufzte er und bog in den nächsten Gang. Und blieb kurz stehen. Hier wurden die weißen Wände durch ein paar fröhliche Farben unterbrochen. Lustige Tiere spielten auf den Wänden.

Er ging durch die Glastür und sah sich um. Das erste, was ihm überkam, war ein Lachen. Ein Lachen aus Unglaube und Überraschung. Dann sah er Kinderzeichnung auf einem Korkbrett. 'Kinderstation.', schoss es ihm durch den Kopf und lief mit leisen Schritten weiter. Fröhlich und traurig lächelnd sah er sich die Zeichnung an. Dann spitzte er die Ohren. Hörte er da ein Summen? Neugierig ging er diesem Summen nach. Es hörte auf und ein sanftes Lied war zu hören. Er ging dem Gesang entgegen und blieb vor einer großen Fensterscheibe stehen.

Hinter dieser befanden sich ein paar kleine Betten. Ein paar waren belegt mit friedlich schlummernden Babys. Es zuckte dem Uzumaki in den Finger, dieses Bild fest zu halten. Doch ohne Zustimmung der Eltern machte er so etwas nicht. Dann lauschte er weiter. Irgendwo hier kam die Stimme her. Auch ein kleines Quengel war zu hören. Eine Tür stand leicht offen. Er schlich zu ihr und linste hinein. Ein Grinsen erschien auf seine Lippen.

Die dunkelhaarige Schönheit von gestern ging durch den Raum und schaukelte ein Baby in ihren Arme. Sie sang dem kleinen Wesen vor und sah ihm dabei in die Augen. Ein liebliches Lächeln lag auf ihren Lippen. Ihre Haare hatte zu einem Zopf gebunden.

Naruto lehnte sich an den Türrahmen und beobachtete sie. Es juckte ihn schon wieder in den Fingern. Diesmal wollte er aber zeichnen. Sie zeichnen. Gedanklich hatte er schon tausende Möglichkeiten, zu in allen möglichen Varianten sie zu malen. In Öl mit einem fließenden Gewand in der gleichen Farbe, wie ihre Augen sie hatten. Als Aquarell in einer entspannten Pose. Nur Schwarz – Weiß mit einer farbenfrohen Blume. Nachdenklich lehnte er weiter da und sah sie an.

Hinata hatte es geschafft, das kleine Mädchen zu beruhigen, ohne die anderen Kleine zu wecken. Sanft lächelte sie in das schlafende Gesicht des Säuglings. Sie drehte sich um – wollte die Kleine wieder in ihr Bettchen legen – stockte aber in ihrer Bewegung. Dort an der Tür gelehnt, stand Sakuras Freund. Gedanklich weit weg.

Freundlich lächelnd ging sie auf ihn zu. Doch bevor sie ihn ansprechen konnte, fixierte seine blauen Augen sie. Intensiv schaute sie sie an. Ihr Herz machte gedanklich einen Sprung. Dann grinste er sie an. „Blau. Es muss blau sein.“, murmelte er und stieß sich von dem Rahmen ab. Neugierig schaute er auf den Säugling. „Geht es ihm gut?“, fragte er und sah sie wieder an.

Die Hyuuga ging an ihm vorbei in den Raum von den Babys und legte das Mädchen in eins der Betten. Sanft deckte sie sie zu und verließ den Raum wieder. Wieder stand sie bei dem Uzumaki und sagte: „Ja, ihr geht es gut.“, und lächelte ihn verschmitzt an. Verlegen kratzte er sich die Wange und lachte leise auf.

„Was machen sie hier, Uzumaki – san?“, fragte sie den Blonden. „Also erst mal Naruto.“, und grinste weiterhin: „und zweitens: ich such Sakura.“ „Oh, die hat zu tun.“, und deutete ihm an zu folgen. Dieser hielt Schritt mit ihr. „Schade“, meinte Naruto nur. „Wenn Sie mö-...“ „Du.“, unterbrach er sie. Hinata nickte nur. „Wenn du möchtest, kannst du gern warten.“, und sah kurz auf ihre Uhr. „Sie müsste in einer Stunde fertig sein.“ Nickend bejahte er und folgte der Hyuuga neugierig.

Sie war so ein Widerspruch. Obwohl er sie noch nicht kannte. Doch ihr sanftes Wesen und ihr Beruf passte irgendwie nicht zusammen. Auch die Tatsache, dass sie mit Sakura befreundet war, machte ihn nur neugierig. Normalerweise brauchte Sakura einen Gegenpart, der ihr Paroli bieten konnte. Doch vorstellen konnte er es bei der kleinen Ärztin neben sich nicht. Er stutzte. Ja, sie war klein, ging ihm gerade so bis zum Kinn. Doch war sie innerlich stark, sonst würde sie hier nicht arbeiten können. Er glaubte diesen Widerspruch spornte ihn an, sie zu malen.

Vor einem Zimmer blieben sie stehen. Aus diesem hörte man lautes Lachen. Die Dunkelhaarige klopfte kurz und öffnete dann die Tür. Dort saßen drei Kinder, alle ungefähr das gleiche Alter, auf dem Bett des Einen. Eine Kartenspiel war im Gange. Als die Ärztin eintrat, wurde es leise und drei Augenpaare sahen zu ihr.

Ein gemeinsames 'Doc Hina' war zu hören. Die Angesprochene sah gespielt streng zu den Kindern und stemmte entrüstet die Hände an den Hüften. „Solltet ihr nicht schlafen?“, fragte sie die drei Jungen. Diese lächelten nur schelmisch. Der eine hob die Stimme: „Aber Doc Hina, wir sind doch keine kleinen Kinder mehr.“, und blies die Wangen auf. Seine Freunde taten es ihm nach. Kopfschütteln kam sie auf die Kinder zu und sah ihnen in die Augen. Verschwörerisch lächelnd beugte sie zu sich ihnen: „Ok, aber leise, ja?“ Alle nickten ihr zu und lächelten der jungen Ärztin nach. Dort sahen sie den grinsenden Mann, der ihnen zu winkte.

Hinata trat wieder auf den Gang. Naruto trat zurück und gemeinsam gingen sie wieder durch das Krankenhaus. Gemeinsam betraten sie das Büro und Naruto ließ sich auf einen der Stühle fallen. Seufzend streckte er sich und sah dann wieder zu der Hyuuga. Auch diese hatte sich in ihren Stuhl fallen lassen. Sie streckte die Beine aus.

„Doc Hina, also.“, meinte er grinsend. Die Angesprochene errötete ein bisschen. „Ja, bei den Kindern.“ und sortierte ein paar Unterlagen auf ihren perfekt aufgeräumten Tisch. Grinsend sah er ihr dabei zu. Das Künstlerauge in ihm schrie ihn gerade zu an, sie sofort zu verewigen. Das Zucken in seinen Finger versuchte er zu ignorieren.

Der Blondschopf nahm seine Tasche und holte sein Handy heraus. Schnell tippte er eine Nachricht an Sasuke. Danach steckte er es in seiner Hosentasche und holte ein Tablet – PC heraus. Hinata beobachte ihn aus den Augenwinkel und sah einen nachdenklichen und grübelnden Blondschopf über sein Tablet hängen. Manchmal runzelte er die Stirn und schüttelte leicht den Kopf. Also konnte er auch ernst sein, dachte sich die Dunkelhaarige.

Nach einer guten Stunde gemeinsames Schweigen – wobei jeder seine Beschäftigung nach gegangen war – öffnete sich die Bürotür. Sakura stand in dieser. Niedergeschlagen und völlig erschöpft. Bestürzt wollte Hinata zu ihrer Freundin, kam aber nicht weit.

Naruto sah auf, als sich die Tür öffnete. Dort sah er seine Freundin. Seine Augen weiteten sich und stand auf. Schnellen Schrittes war er bei ihr. „Sakura – chan.“, kam es leicht verzweifelt von ihm. Er wusste ja nicht, was passiert war, konnte es sich aber denken. Die Rosahaarige sah zu ihrem Freund hoch und lehnte sich an seine Brust. Seine Arme umschlossen sie und sie lehnte sich an ihn. So war er immer. Immer für seine Freunde da.

Die Hyuuga besah sich das Geschehen. Sie spürte einen leichten Stich der Eifersucht in sich. Den sie aber ganz schnell abwerfen musste. Die beiden kannte sich schon seit Ewigkeiten. Also wandte sie sich wieder ihren Akten zu. Die beiden flüsterten leise miteinander. Da kam noch ein anderes Gefühl in ihr auf Neid. Sie war neidisch auf ihre Freundin.
 

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Sasuke hatte also am ersten Tag schon Glück gehabt, mit der Suche nach einer Wohnung. Das war nun eine Woche her. Naruto seufzte abgrundtief als er jetzt mit seinem Freund in einem Einrichutngsgeschäft standen. Der Wagen des Uchihas war schon gefüllt mit Farbeimer und anderen Utensilien für die neue Wohnung. Und der Uzumaki wusste, dass er in den nächsten Tagen Wände streichen und Möbelstücken zusammen bauen durfte. Wie er sich darüber freute, hatte sich schon im Baumarkt gezeigt.

Nun standen die beiden Männer hier und sahen sich um. Ein paar alte Möbel brachte ein Umzugsunternehmen in die Stadt. Doch fiel war es nicht, das der Uchiha hatte einlagern lassen. Hinter sich hörten sie ein Rufen und sie drehten sich um. Da kam auch Sakura schon an. Mit ihr im Schlepptau, Hinata. Beide hatte für heute Schluss und wollten dem Uchiha mit Vorschlägen zu Seite stehen. Ob das gut gehen konnte, sollte sich zeigen.

Zu viert betraten sie die Welt der Möbel, Stoffe und Alltagsgegenstände. Sofort hakte sich die Haruno bei Sasuke ein und führte ihn herum. Sie war gestern kurz in der neuen Wohnung gewesen und hatte sich alles angeschaut. Wie sie den Uchiha kannte, würde er alles in schwarz und weiß nehmen, doch da hatte die Rosahaarige etwas gegen.

Genervt schaute Naruto den beiden hinterher. Lust hatte er keine mehr. Seit Stunden rannten sie schon durch Gänge und schleppte Sachen durch die Gegend. Jetzt würde es hier nicht anders sein. Er hoffte nur, dass es schneller gehen würde, da er langsam Hunger bekam. Neben sich ging die kleine Hyuuga und sah sich um.

Sie dachte so bei sich, dass auch ihre Wohnung eine neue Umgestaltung gebrauchen könnte. Hier und dort vielen ihr ein paar Kleinigkeiten auf, die gut in ihren vier Wänden passte. Doch heute war sie nur eine Beraterin und eine Schlichterin, da sie Sakura zu gut kannte. Deswegen hatte sie sich auch breit schlagen lassen.

Drei Stunden verbrachte die vier hier. Zumeist versuchte Sakura dem Uchiha etwas aus zu schwatzen. Doch darauf ließ sich dieser nicht ein. Streit wurde ungefähr alle fünf Minuten geführt und auch die Schlichtungsversuche seitens Hinata und Naruto führten zu nichts. Nachdem alles unter Dach und Fach gebracht wurde – ein paar der Möbel sollten sie morgen abholen und der Rest wurde zu dem Uchiha geliefert, - bezahlte der Dunkelhaarige.

Kleinkram wie Gedecke, Teppiche und Vorhänge usw. wurde in die beiden Autos verfrachtet, wobei die Frauen mehr in ihren Wagen laden mussten, da der Wagen des Uchihas schon voll mit Farbe war. Sie fuhren zu der Wohnung des Uchihas und luden so weit es ging aus.

Wie vermutet war es ein Apartment mit Küche, Bad und vier weiteren Zimmern. Auch eine kleine Vorratskammer gab es. Das Kücheninventar wurde sofort ausgepackt. Die anderen Sachen wurde dann in eins der Zimmer untergestellt. Farben und Malerwerkzeug wurde im Wohnzimmer deponiert. Morgen würde die beiden Männer zuerst die Möbel holen und dann anfangen zu malern. Die Frauen boten an zu helfen, denn morgen hatte sie beide ihr freies Wochenende.

Nachdem alles erledigt wurde, gingen die vier zusammen Essen, obwohl zwischen Sakura und Sasuke schon wieder die Luft knisterte. Vor Zorn. Zankend saßen sich die Haruno und der Uchiha am Tisch gegenüber. Genervt schaute sich Naruto diesem Streit an. Konnten die nicht langsam mal aufhören. Als er ein leises Kichern hörte, sah er zur Quelle. Hinata hielt sich eine Hand vor die Lippen und kicherte.

„Tja, was sich liebt, das neckt sich.“, meinte er nur und plötzlich wurde es still. 'Upps.', dachte er verzweifelt. Hatte er das jetzt wirklich laut gesagt? Stur schaute er auf sein Wasserglas. Kalter Schweiß trat ihn auf die Stirn. „Was hast du gesagt, Naruto – kun?“, flötete Sakura fröhlich. Zu fröhlich. Neben sich hörte er ein unterdrücktes Knurren. 'Nicht hin schauen! Nicht hinschauen!!', dachte er sich und bekämpfte seine Angst. Ein 'Nichts.' wurde gemurmelt. Als er kurz aufschaute, sah er ein hochrotes Gesicht. Hinata versuchte gerade krampfhaft ein Lachen zu unterdrücken. Er litt hier Todesqualen und sie lachte sich schlapp. Was für ein netter Gedanke.

Kurz darauf spürte der Uzumaki ein Klaps auf den Hinterkopf. Ein mürrisches 'Hn' gab es noch dazu und auch einen bitterbösen Blick der Haruno. Er verkniff sich ein 'Aua' und schaute reumütig drein. Dann beruhigt sich alles und alle waren in einem friedlichen Gespräch vertieft.
 

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Am nächsten Morgen stand Hinata vor ihrem Kleiderschrank. Sie suchte sich die ältesten Klamotten heraus, die sie finden konnte. Bei diesen brauchte sie sich keine Sorgen machen, sie zu versauen. Also zog sie ihre älteste Jeans an, dazu ein altes Shirt und packte ein altes Hemd von ihrem Cousin dazu.

Die Dunkelhaarige sah auf die Uhr. Zehn Minuten hatte sie noch, dann würde Sakura sie abholen. Sie ging aus ihren Schlafzimmer und sah sich kurz um. Wie immer war alles ordentlich aufgeräumt und an seinem Platz. Sie schnappte sich ihre Tasche und ging hinunter.

Kaum war sie draußen, fuhr auch schon Sakura vor. Die Hyuuga stieg ein und setzte sich auf den Beifahrersitz. Auch Sakura hatte sich alte Klamotten angezogen. Zusammen fuhren sie zu dem Wohnkomplex des Uchihas. Dort angekommen, parkte Sakura den Wagen und beide stiegen aus. Zusammen gingen sie zu der Wohnung des Uchiha.

Sie klingelte. Ein Poltern war zu hören. Dann wurde ihnen die Tür geöffnet. Ein missgelaunter Naruto stand in der Tür. Stumm ließ er sie herein. Die beiden Frauen sahen ihn sich an. Überall war er mit dunkel grauen Sprenkeln benetzt. Auch seine Haare hatten diese Farbe abbekommen. Überrascht sah Sakura ihren besten Freund an. Sie kannte ihn gut, und in so einer Stimmung sah man ihn selten. Eine Frage flog durch die Wohnung: „Wer ist das?“ Gefährlich zuckte eine Augenbraue bei dem Blonden. „Sieh doch selbst nach!“, blaffte er zurück.

Zusammen gingen die drei ins Wohnzimmer und Naruto machte sich sofort wieder an die Arbeit. Eine Wand hatte er in diesem dunkelgrau gestrichen, wobei er in der Mitte eine weiße Fläche gelassen hatte. „Wo sollen wir...“, begann Sakura, doch wurde von einem übelgelauntem Uzumaki unterbrochen: „Gästezimmer.“ Ohne etwas zu erwidern, gingen die beiden und ließen den Blonden allein.

Er hatte schlechte Laune. Und zwar richtig schlechte. Dieser verdammte Uchiha. Nicht nur das er ihm aus dem Schlaf gerissen hatte. Nein! Jetzt verlangte er auch noch ein Kunstwerk an seiner verdammten Wand. Obwohl er ein Chaot war, war er doch Perfektionist in seiner Kunst. Davon ließ er sich von niemanden herein legen. Fluchend nahm er einen Pinsel in die Hand und begann. Zwischen zeitlich wechselte er die Pinsel, um die perfekte Form hin zu bekommen. Dem Geplänkel von den Frauen und die Fragen vom Uchiha ignorierte er, obwohl sie ihn störten besonders Sasukes Generve.

Als er vom diesem auch noch angesprochen wurde, und das durch die ganze Wohnung, platzte ihm der Kragen. „Schnauze jetzt!“, schrie er durch die Wohnung. Stille kehrte ein und er malte mit ruhiger Hand weiter. Sein Freund trat in den Raum. Makellos. Nicht ein Tröpfchen Farbe war auf ihm gelandet. „Was hast du gesagt, Dobe?“, fragte dieser gelassen. Doch der Uzumaki war nicht in Stimmung. Ruhig nahm Naruto den Pinsel aus dem Mund – hielt aber nicht in seiner Bewegung inne – und sagte gefasst: „Ich sagte, Klappe halten.“ und nahm den Pinsel wieder zwischen die Zähne. Es fuchste ihn. Dieser Volltrottel.

Sasuke hob die Augenbraue. Was fiel diesem Idioten eigentlich ein. Niemand sprach so mit ihm. “Jetzt hör mir mal zu, du...“, doch wurde rüde unterbrochen. „Nein, du hörst mir zu, Teme. Ich hatte nicht die Schnappsidee, das Symbol der Uchiha auf die Wand zu malen. Ich hatte nicht die Idee, sie nicht mit der richtigen Farbe zu malen.“ und drehte sich zu den Uchiha. Kalte Augen sahen ihn an. „Also halt jetzt den Rand, oder ich gehe.“ und drehte sich wieder zur Wand. An dieser konnte man das halbe Symbol der Uchiha erkennen. Den Fächer.

Der Dunkelhaarige kannte seinen Freund gut genug und ließ ihn in Ruhe. Diese kalten Augen hatte er nur einmal vorher gesehen. Und das war der Tag ihrer Begegnung in der Grundschule. Danach prügelte sie sich halb tot. Der Dunkelhaarige ging wieder ins Schlafzimmer und strich hier weiter die Wände an. Der Uzumaki hatte ja recht.

Genervt von allen legte der Uzumaki kurz die Pinsel weg und holte sich kurzer Hand seinen MP3 – Player. Mit seiner Musik konnte er es vielleicht aushalten. Dann machte er weiter.

Die Frauen hatten den Streit mitbekommen und waren in den Flur gegangen. Sakura sah ihre beiden besten Freunde an und befürchtete das schlimmste bei den Tonfall der beiden. Gott sei Dank eskalierte es nicht. Sakura als auch Hinata gingen wieder ins Gästezimmer und beschäftigte sich weiter mit der Wand. Ein helles gelb gab den Raum eine freundliche Note. Beide nahmen wieder ihre Pinsel in die Hand und machten sich an die Arbeit.

Doch Hinata brannte etwas auf der Zunge, und sie hielt in ihrer Bewegung inne. „Was meinte Naruto damit?“, fragte sie ihre Freundin. Diese hielt ebenfalls inne. „Du meinst das mit den Farben?“, und die Hyuuga nickte. Dann strich Sakura weiter. „Weißt du, was er beruflich macht?“, ein Kopfschütteln: „Nein, ich habe noch nicht gefragt.“ „Er ist Künstler. Und wenn ich Künstler sage, dann mein ich auch ein richtig Guter. Er hat mit seinen Bildern und Fotografien schon zwei Ausstellungen, obwohl er gerade Mal 27 ist. Seine Bilder sind wirklich schöne Werke und ich bewundere ihn dafür.“, und sie lächelte. „Und das mit der Farbe?“ „Oh, das ist einfach zu erklären. Trotzdem muss ich ein bisschen ausholen. Naruto ist sehr eigen, was seine Farbe betrifft. Nur bestimmte Farbkombinationen ergeben die richtige Farbe. Bei Sasuke ist es das Uchiha – Rot. Eine besondere Mischung. In der Oberschule experimentierte er mit verschiedenen Kombinationen, und hat eben das Uchiha – Rot gefunden. Als er Sasuke ein Bild geschenkt hatte, eben mit diesem Rot, wurde dieser ganz still. Ich habe Sasuke noch niemals sprachlos erlebt. Sonst hatte er immer einen flotten Spruch auf Lager, aber diesmal nicht.“, Sakura lachte auf. „Du hättest echt sein Gesicht sehen sollen. Es war rührend und zu gleich urkomisch.“ und schüttelte lachend den Kopf. Sie sah Hinata an. „So hat Naruto seine eigenen Farben, hat er sie sich sogar schützen lassen. Uchiha – Rot, Uzumaki – gelb, obwohl es eher ein orange ist. Und ein Haruno – pink.“ und lächelte die Hyuuga verschmitzt an. „Bald wird es auch eine Hyuuga – Farbe geben.“

Hinata wurde rot. Wie bitte? Wie kam sie denn auf diese Idee. „Dann ist er also berühmt.“ „So wird ich es jetzt nicht sagen. Er verdient ganz gut und auch seine Bilder sind bekannt. Doch ist Naruto eher der Künstler im Hintergrund. Nicht so hochnäsig und extravagant. Er ist einfach er selbst geblieben. Obwohl er seine Macken hat.“, und lachte wieder kurz auf.

Hinata hatte interessiert gelauscht. Sie sah zur Tür und dachte über das gehörte nach. Ein Künstler also. Künstler hatte sie sich eigentlich immer anders vorgestellt. Unhöflich, ungepflegt und hochnäsig. Nur an ihre Kunst interessiert. Doch Naruto war da anders. Natürlich war er in seiner Kunst Perfektionist, sonst er hatte er Sasuke nicht so angefaucht. Obwohl er eigen mit seinen Farben war. Dann fielen ihr wieder diese verstohlenen Blicke ein, die er ihr ab und zu zuwarf. Ein rötlicher Schimmer zeigte sich auf ihren Wangen. Wollte er sie...? Wollte er sie etwas malen? Verwundert schaute sie wieder zur Tür. Dann schüttele Hinata den Kopf und strich weiter die Wand vor hier. Das hatte sie sich wahrscheinlich nur eingebildet.

So gegen zwei Uhr nachmittags legte sie eine Pause ein. Es fehlte nur noch die Decke und sie waren fertig mit dem Raum. Die Frauen gingen durch den Flur und zum Schlafzimmer. Sasuke schloss gerade die Farbe. Er war fertig. Die Schlafzimmerwand zierte nun ein heller beige Ton. „Wir haben Hunger.“, meinte Sakura und sah zu dem Uchiha. Dieser nickte nur und verließ sein neues Schlafzimmer. Jetzt musste nur alles trocken und er konnte die ersten Möbel zusammen bauen. Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer und erstarrten. An der Wand, an der Naruto noch immer stand, war ein riesengroßer Rot – weißer Fächer abgebildet. Der Uzumaki hatte einen Pinsel zwischen den Zähnen und jeweils einen in der Hand. Konzentriert zeichnete er gerade die Konturen nach. Seine Stirn war leicht gerunzelt. Aus seinem Kopfhörern plärrte Musik.

Erstaunt sahen die drei das Gemälde an. Durch das dunkle Grau wurde das Uchiha – Rot, wie Sakura erklärt hatte, noch mehr betont. Auch die schwarzen Konturen verleihen dem Gemälde – und das war es nun einmal – eine gewisse Dynamik.

Der Uzumaki trat einen Schritt zurück und sah es sich noch einmal vom weiten an. 'Ja', dachte er sich, drehte sich um und wollte seine Pinsel reinigen und die Farben verschließen. Da sah er das Publikum. Seufzend beendete er seine Arbeit und streckte sich. Ihm taten die Arme weh und sah sich selbst nochmal seine Schaffung an. Grinsend nickte er. Ja, es war gut geworden. Schnell nahm er noch einen Wandstift und unterschrieb am Stiel das Fächers horizontal. Dann legte sich eine Hand auf seine Schulter. Er wusste, es war sein Freund. Der Streit von vorhin war vergessen. Beide waren nicht nachtragend, dafür aber recht impulsiv.

„Wir wollen etwas zu Essen bestellen.“ Dankbar seufzend sah er den Uchiha an. „Gott sei Dank. Mir hängt der Magen in den Kniekehlen.“, und grinste in die Runde. Sakura lachte auf und auch Hinata schmunzelte. Zusammen traten sie in die Küche und es wurde beschlossen chinesisch zu bestellen. Sakura zückte ihr Handy und bestellte für alle. Das wurde in einer halben bis dreiviertel Stunde geliefert. So konnten sie die Küche noch schnell herrichten. Zu viert ging das recht schnell, und so war ein Raum zumindest schon fertig.

Geschafft ließ sich Naruto auf den Boden gleiten. Da Sasuke noch keinen Tisch und Stühle hatte – die müssen erst noch geliefert werden – war das die beste Lösung. Auch Hinata setzte sich auf den Boden, so wie Sakura. Allen drei taten die Arme und Schultern weh. Der Uchiha war, als es geklingelt hatte, zur Tür gegangen und holte das Essen. Sie schmausten auf dem Küchenboden und unterhielten sich. Spaßten umher. Der Streit von vorhin war vergeben und vergessen.

Nach dem Essen saßen sie noch eine Weile. Entspannten sich. Bevor es weiter ging. Ein Handy klingelte. Der Blondschopf fischte seines aus der Hosentasche und stand auf. Er entschuldigte sich kurz und war kurz darauf verschwunden. Seufzend lehnte Sasuke seinen Kopf gegen die Küchentheken, an der er lehnte. Er schloss die Augen. „Wie weit seit ihr?“, fragte er die Frauen. „Nur noch die Decke fehlt.“, sagte Sakura und sah sich den entspannten Uchiha an.

Hinata hatte dem Uzumaki hinterher gesehen, als er ging und lehnte auch ihren Kopf an die Küchentheke. Morgen würde sie jeden Knochen spüren. Dann hörte sie wieder Schritte im Hausflur. Doch der Blonde kam nicht in die Küche. Bei jedem Blick, den sie tauschten, bekam sie ein Kribbeln im Bauch. Sie wusste, was dies bedeutete, aber dafür hatte sie keine Zeit. Sie war schließlich eine intelligente Frau, und an Liebe auf den ersten Blick glaubte sie schon lang nicht mehr. Auch den Anruf von ihrem Vater gestern konnte sie nicht ignorieren. Schon wieder wollte er ein Treffen. Doch sie hatte abgelehnt.

Ein Klopfen war zu hören. Die drei in der Küchen hoben ihre Köpfe und lauschten. Es kam aus der Wohnung. Neugierig geworden gingen sie dem Klopfen entgegen. Im Wohnzimmer stand Naruto und klopfte einen Nagel in die Wand. Neben sich am Boden hatte er fünf verpackte Gegenstände. Er sah über seine Schulter und grinste mit einem weiteren Nagel im Mund. Auch diesen klopfte er in die Wand. Sasuke besah es sich skeptisch. Was sollte das denn? Er wollte den Blonden schon aufhalten, als dieser eins der Gegenstände auspackte. Es war ein Bild. Der Uchiha stockte. Kurzer Hand hing Naruto das Bild auf. Auch die drei anderen wurden aufgehangen. Neben den Wappen der Uchihas. Es waren vier Bilder mit einem weißen Bilderrand, der sich gut von der grauen Wand abhob.

Auch Sakura blieb die Spuke weg. Denn sie kannte die Bedeutung der Bilder. Nur Hinata sah fragend auf die vier Bilder. Auf diesen befand sich nämlich nur ein Kreis. Gefüllt mit Rot – Uchiha – rot, wie sie vermutete, und drei verschiedenen Symbol. Zwei von ihnen hatten ein Kreis mit jeweils drei Punkten, im gleichen Abstand zu einander. Eines hatte eine Kaleidoskopform und das andere einen Stern. Alles in schwarz. Das größte Bild lehnte weiterhin eingepackt an der Wand. Als der Uzumaki fertig war, trat er zurück.

„Als Einweihungsgeschenk.“, meinte Naruto und drehte sich zum Uchiha. Dann nahm er das letzte Bild und überreicht ihm es. „Fürs Büro.“, und verschränkte die Arme hinter den Kopf. Dieser nickte nur und entpackte es. Es war Justitia. Auch hier war das Uchiha – rot zu finden. Denn in der Wage von Justitia befand sich ein Gewicht mit diesem Rot und die Wage neigte sich auch zu diesem. Ein Grinsen schlich sich auf Sasukes Gesicht. „Für hier oder für meine Arbeit.“, grinste er spöttisch. Es war klar, dass er es hier aufhängen würde, denn es war eindeutig etwas arrogant angedeutet. Der Uchiha hielt dem Uzumaki die Hand hin, Naruto umfasste den Unterarm und grinste nur. Ihre alte Begrüßung.

Die Hyuuga sah immer noch ratlos dem Geschehen zu. Sakura verkniff sich ein paar Tränen. Sie griff nach den Arm der Hyuuga und zog sie wieder ins Gästezimmer. „Was bedeutet das?“, fragte sie die Haruno. „Es ist wie mit der Farbe und den Fächer.“, sprach die Rosahaarige und nahm sich eine Farbrolle. „Diese verschiedenen Kreise und Symbole, die du gesehen hast, gehören den Uchihas. Sie haben es sich patentieren lassen und nur ausgewählte Personen dürfen sie verwenden. Die Symbole sind das Erkennungsmerkmal eines jeden Uchiha. Jeder hat sein eigenes Symbol, außer den mit den Kreis und den drei Punkten. Dieses Symbol bekommen die jungen Uchihas, wenn sie alt genug sind. Danach müssen sie sich ihr eigenes Symbol verdienen. Die anderen beiden Symbole die die gesehen hast, waren von Sasuke und seinem Bruder Itachi.“, erzählte Sakura und strich die Decke. Auch Hinata hatte bei der Erzählung angefangen zu streichen. „Es ist eine Ehre, diese Symbole zu besitzen. Du musst wissen, Sasuke ist bei seinem älteren Bruder aufgewachsen. Hat ihn groß gezogen, da seine Eltern bei einem Wohnungsbrand gestorben sind. Auch alle Wertgegenstände und Familienchroniken der Familie sind verloren gegangen. Das hier sind die ersten richtigen Erinnerungsstücke, die man in der Familie weitergeben kann. Naruto ist als einziger berechtigt, diese zu fertigen. So hat es Itachi entschieden, doch er sollte sich zeit dafür lassen.“, sie lachte auf. „So wie es aussieht, ist er fertig geworden.“ Gespannt hatte Hinata gelauscht. Und verstand sie jetzt. Die Reaktion von Sasuke. Lächelnd strichen sie die Decken zu Ende.

Die Männer waren ihrerseits in das neue Büro gegangen. Die Wände blieben weiß. Dort stapelten sich Kartons. Den ersten öffnete sie und bauten das erste Regal zusammen. Wie auch die anderen Möbel und stellte sie auf. Hier hatte sie heute morgen zu erst sauber gemacht, bevor sie die verpackten Möbel hinein gestellt hatten. Schnell wurde die Regale aufgebaut und aufgestellt. Der Schreibtisch wurde ihm geliefert und auch seine Bücher. Die zwei standen auf, klopften sich den Staub von den Klamotten und sahen sich um. Bis auf den Müll war der Raum fertig. Schnell räumte sie diesen in Müllsäcke und stellte sie an die Wand. Danach gingen sie ins Bad und trafen im Flur auf die Frauen.

Fragend sahen sie die Männer an. „Wenn ihr wollt, könnt ihr gehen. Den Rest kriegen wir auch allein hin.“, sagte der Uchiha. Sakura sah sich skeptisch um. „Dein Ernst?“, fragte sie und hob eine Augenbraue. Ein 'Hn.' war zu vernehmen und der Uchiha wandte sich ab. „Ist schon gut, Sakura – chan.“, meinte Naruto und folgte seinen Freund. „Wenn ihr allerdings morgen kommen könnt, wäre das hilfreich.“, sprach er über die Schulter und grinste breit. Sakura sah ihre Freundin fragend an. Diese nickte. „Ist gut.“ und die Frauen machten sich auf den Heimweg.
 

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Ein Klingeln drang in ihr Ohr. Verschlafen öffnete Hinata ihre Augen und blinzelte. Wieder klingelte es. Verstimmt erhob sie sich und zog sich einen Bademantel über ihren Schlafanzug. Gähnend fuhr sich die junge Frau durch die dunklen Haare. Wer weckte sie um sieben Uhr morgens? Sie hatte eine Doppelschicht hinter sich, wobei sie dabei eine Nachtschicht übernommen hatte. Erst um drei morgens war sie nach Hause gekommen und um circa halb vier lag sie im Bett. Die Dunkelhaarige öffnete verschlafen die Tür.

Vor ihr stand in einem grau gestreiften Anzug ihr alter Freund aus ihrer Kindheit. Jonathan sah immer noch gut aus und der Anzug betonte seine grauen Augen. Ohne eine Einladung ging er in ihre Wohnung. Perplex schloss sie wieder die Tür. Dort stand er lächelnd. „Jo- Jonathan? Was machst du denn hier?“, fragte sie ihn. Sie war noch immer nicht richtig wach. „Hallo Hinata, schön dich zu sehen.“, meinte er nur und ignorierte ihre Frage. Murrend wandte sie sich ab und ging in die Küche. Sie brauchte unbedingt einen Kaffee. Jonathan lächelte nur.

Kopfschüttelnd setzte Hinata den Kaffee an und drehte sich dann wieder zu ihren Besuch. „Was machst du hier?“, fragte sie nochmals. „Ich wollte dich sehen.“, antwortete er, kam zu ihr und wollte sie in den Arm nehmen. Doch Hinata wich aus. „Warum?“ „Aber Hini, du brichst mir das Herz. Lass mich dich doch wenigsten umarmen. Wir haben uns so lang nicht mehr gesehen.“ „Und wessen schuld war das? Meine nicht. Ich nenne mich nicht Hini!“, machte sich die Hyuuga los. „Willst du mir diese alte Geschichte echt jetzt noch nachtragen?“, fragte er sie und sah sie skeptisch an. „Das kannst du doch nicht machen. Ich war jung. Ich war dumm. Ja, ich gebe es zu.“ „Ein bisschen spät, meinst du nicht auch.“, fragte sie ihn, ohne eine Antwort zu erwarten. „Ach, nun komm schon, Hini.“ „Jonathan!“, mahnte sie: „Mein Vater hat dich geschickt, nicht wahr?“, doch auch darauf brauchte sie keine Antwort. Sie wusste es schon. Bevor er noch einmal den Mund aufmachen konnte, hielt sie ihn auf, in dem sie eine Hand hob. „Geh. Geh einfach.“, und zeigte mit den Finger zur Tür. Sie war einfach nicht in der Stimmung, weiter zu diskutieren. Mit einem bösen Blick wandte sich der Besucher ab und ging.

Seufzend ließ sie sich auf einen Stuhl fallen und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. Irgendwie hatte sie damit gerechnet, das so etwas passierte. Doch wollte sie nicht weiter darüber nachdenken. Da sie jetzt schon wach war, trank sie einen Kaffee, ließ diesen auf der Wärmeplatte stehen und ging dann duschen, um ihre restlichen Lebensgeister zu wecken.
 

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Es war die zehnte Wohnungsbesichtigung seit drei Wochen. Noch hatte er nicht das richtige gefunden. Naruto besah sich das kleine Haus, spürte aber nicht das richtige Gefühl. Die nette Maklerin neben sich erzählte von den Vorzügen von diesem kleinen Traumhaus. Lächelnd nickte er ab und zu und sah sich um. 'Nicht das richtige Licht.', dachte sich der Blondschopf. Nach weiteren zehn Minuten verabschiedete er sich und ging zu seinem neuen Wagen. Naruto hatte es geschafft sich einen Wagen zu besorgen. Jetzt war er nicht mehr auf öffentliche Verkehrsmittel oder auf Sasuke angewiesen. Seufzend legte er den Gang ein und fuhr in die Stadt.

Wie so oft nahm er den Weg ins Krankenhaus. Hier konnte er sich komischer Weise entspannen. In den letzten drei Wochen war er ab und zu hier gewesen. Hatte sich mit den kleinen Patienten beschäftigt und auch ein paar gute Aufnahmen und Skizzen bekommen. Auch die Gesellschaft von Sakura und Hinata hatten ihn geholfen, aus seinen frustrierten Zustand zu kommen. Er war fertig. Er wollte – musste – bald wieder einen Pinsel in die Hand nehmen. Und dafür brauchte er ein Atelier. Auch eine Galerie wäre nicht schlecht.

Der Blondschopf fuhr sich durch die Haare und parkte seinen Wagen auf dem Parkplatz. Wie jedes Mal nahm er seine übergroße Tasche mit. Er ging den Weg zum Büro seiner Freundin und wurde freundlich von den Schwester begrüßt. Bekannt war er geworden durch seine charmante Art und die Kunst jeden zu beschwatzen, für ihn Motiv zu stehen. Freundlich lächelnd winkte er den Frauen zu und klopfte an der Bürotür. Ohne eine Antwort öffnete er die Tür. Stockte aber im Türrahmen. Dort saß sie. Auf ihren Platz mit verschränktem Armen auf den Tisch. Darauf den Kopf gebettet. Ihre langen Haare auf dem Schreibtisch verteilt. Wie ein Schluck Wasser.

Naruto schloss leise die Tür. Durch das Klicken wurde die junge Ärztin aber doch aufgeschreckt. Mit leeren Augen sahen sie zu ihm. Erschrocken schnappte er nach Luft. Mit festen Schritten ging er auf sie zu und kniete sich neben die junge Ärztin. Der blonde Mann legte einen Hand auf ihren Oberschenkel und sah ihr weiterhin in die Augen. „Alles in Ordnung?“, dumme Frage, das wusste er, aber etwas besseres fiel ihm nicht ein. Verständnislos sah sie ihn an. Durch ihn hindurch. Naruto strich ihr zart über die Wange. Die Berührung ließ sie zusammen zucken. „Hinata – chan?“, und dann sah er eine Regung. Trauer und Schmerz konnte man in ihren Augen erkennen.

Hinata sah dem Blonden vor sich knien und die Erinnerung kam wieder. „Naruto“, wisperte sie und sah ihn unverwandt an. Tränen stiegen auf und ließen ihre Sicht verschwimmen. Seine Hand lag noch immer auf ihre Wange und streichelte sie leicht. Ein 'Scht' kam über seine Lippen. Doch helfen tat es nicht. Das sah auch Naruto. Kurzer Hand stand er auf und zog sie in seine Arme. Legte seine Arme um sie. Seine Wärme half ihr und sie kuschelte sich in seine Arme und ließ los. Tränen benässten den Stoff seines Shirts. Störte ihn nicht. Er streichelte ihr über die Haare und über den Rücken. Schluchzend griff sie in den Stoff und verbarg ihr Gesicht weiterhin.

Wie lang sie so da standen, wusste keiner. Aber es half der Hyuuga, die sich langsam wieder fasste. Als sie sich von ihm abdrückte, löste er leicht die Umarmung. Ließ sie aber nicht los. „Besser?“, fragte er sie und sie nickte leicht. Mit dem Handrücken wischte sich Hinata über die Augen. „Danke.“, murmelte sie. Der Uzumaki umfasste das Gesicht der Dunkelhaarigen und wischt die restlichen Tränen weg. Leicht lächelte sie ihn mit traurigen Augen an. „Hast du frei?“, fragte er sie und ließ sie nun endgültig los und trat einen Schritt zurück. Sie nickte nur. „Komm.“ und nahm sie bei der Hand. Hinata schnappte sich noch schnell ihre Tasche und ihre Jacke und folgte dem Blondschopf.

Zusammen gingen sie zum Parkplatz und danach setzten sich die zwei in des Auto des Uzumakis. Naruto fuhr los. Schaute aus den Augenwinkeln immer wieder zu der stummen Hyuuga. Er parkte auf einen öffentlichen Parkplatz und stieg aus. Umrundete seine Auto und öffnete die Beifahrertür. Dann hielt er ihr seine Hand hin. Die junge Ärztin nahm sie und zu zweit gingen sie in den kleinen Park, den Naruto als erstes entdeckt hatte. Er führte die Hyuuga zu einem kleinen Teich, der im Park angelegt wurde und setzte sich dort auf eine Bank.

Hinata sah sich um. Friedlich lag der See dort. Die Sonne schien aus einem blauem Himmel, mit weißen Wolken. Eine angenehme Ruhe war hier zu finden, wobei es nicht ganz still war. Die Blätter raschelten. Die Vögel sangen. Das Wasser plätscherte. Die Dunkelhaarige setzte sich neben den Uzumaki und besah sich diese friedliche Umgebung. Nach ein paar ruhigen Minuten legte der Uzumaki ihr einen Arm um die Schulter und zog sie an seine Seite. „Was ist passiert, Hinata – chan?“, flüsterte er in die beruhigende Ruhe. Sie wollte nicht. Sie konnte nicht. Doch strahlte der Blondschopf etwas beruhigendes aus. Etwas tröstliches.

„Einer meiner Patienten hat es nicht über die Nacht geschafft.“, todtraurig sah sie auf ihre Hände, die sie in ihren Schoß verschränkte hatte. „Er hat es einfach nicht geschafft.“, wisperte sie. Eine große gebräunte Hand legte sich auf ihr und drückte sie kurz. Trost gebend. Kraft gebend. Die Dunkelhaarige sah auf und sah ihm ins Gesicht. Blaue mitfühlende Augen sah zu ihr. Dann legte sie ihren Kopf an seine Schulter. „Ich weiß, dass ich nicht alle retten kann. Ich weiß das. Es tut bei jeden Mal wieder weh.“, seufzend saß sie so da.

Den Schmerz jemanden verloren zu haben, der einem am Herzen lag, kannte der Blondschopf zur genüge. Er hatte ja seine Eltern sehr früh verloren und ist dann von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gezogen. Dieser Schmerz des Verlierens nagte an einem. Stumm seufzend sah er zum Himmel. Unbewusst streichelte er der Hyuuga übers Haar. „Hinata – chan, so wie ich dich jetzt kennen gelernt habe, hast du doch alles versucht, oder nicht. Hast nicht aufgegeben. Hast um ihn gekämpft. Nur hatte der Kleine keine Kraft mehr zu kämpfen. Du darfst dich dadurch nicht von deinen Weg abbringen lassen. Die anderen brauchen dich doch noch.“, versuchte er sie auf zu muntern. Was auch teilweise klappte. So saßen sie eine Weile da. Hinata überdachte das Gesagte.

Die Dunkelhaarige sah auf und wieder direkt in seine Augen. Dieses himmelblau war einzigartig. „Hast du Hunger?“, fragte er sie plötzlich. Perplex sah sie ihn an. Hunger? Und dachte einen Moment nach. Dann bejahte sie seine Frage und der Uzumaki, der weiterhin ihre Hand hielt, stand auf und zog sie hinter sich her. Zusammen gingen sie durch den Park, nahmen aber nicht den gleichen Weg zum Auto zurück. Schweigsam liefen sie nebeneinander, immer noch Hand in Hand. Hinata spürte die Wärme vom Blondschopf und lächelte leicht.

Doch dann kam das Herz flattern zurück. Dieses Kribbeln im Bauch. Die Hyuuga dachte zurück und errötete. Sie waren sich so nah gekommen. So nah. Gedanklich hielt sie sich die Hände an den Wangen und murmelte immer wieder 'Oh mein Gott'. Verlegen schaute sie auf ihre Füße. So etwas war ihr ja noch nie passiert. Sie kannte ihn ja kaum. Schließlich war er Sakuras Freund. Und jetzt? Jetzt gingen sie auch gemeinsam etwas essen. 'Oh mein Gott!'

Der Blonde bekam von diesen Geschehen nichts mit. Er freute sich nur, das er helfen konnte. Die kleinere Frau neben sich zu haben, war schon etwas besonderes. Sie war etwas besonderes. Da hatte er die letzten Wochen bemerkt, die sie zu viert unterwegs waren. Eine ruhige Persönlichkeit mit einer inneren Stärke. Sanfte Augen und ein starkes Herz, obwohl sie mit ihren Patienten leidet. So viel, wie er von Sakura erfahren hatte, war sie früher, als sie sich kennen lernte, eine schüchternes Mauerblümchen, dass sich immer versteckt hatte. Zusammen bezogen sie ein gemeinsames Zimmer an der Universität und hatte sich angefreundet. Dadurch wurde die kleine schüchtern Hyuuga selbstbewusster und Sakura half bei der anderen Sache.

Grinsend verschränkte er seine Finger mit ihren und sah sie dann an. Feuerrot war sie geworden und sprach kein Wort. 'Süß.', schoss es ihm durch den Kopf und sein Grinsen wurde breiter. Sie gingen weiter hin durch die Gegend, wobei sie den Park verlassen hatten. In der Wohnungssiedlung war er in den letzten Wochen oft gewesen. Er sah sich um. Hier irgendwo war es. Langsam zog er die stumme Hinata hinter sich her und blieb abrupt stehe. Hinata, die das nicht kommen sah, lief in ihn hinein. Sie schaute fragend auf seinen Rücken und spähte dann über seine Schulter. Als sie nichts interessantes sah, trat sie neben ihn und sah sich um. Vor sich sah man ein Haus, das zum Verkauf stand. Daraus kamen gerade ein paar Interessenten und verabschiedeten sich von einem etwas älteren Mann. Die Hyuuga sah zum Uzumaki auf. Dieser hatte den Kopf schief gelegt und kniff die Augen zusammen. 'Das ist es', dachte er nur und zog die Dunkelhaarige hinter sich.

Der Verkäufer sah auf, als ein Pärchen auf ihn zu kam. Der blonde Mann kam mit entschlossen Blicken auf ihn zu und hatte ein gewinnendes Lächeln im Gesicht. Skeptisch sah er die beiden an. Ob sie sich wirklich so ein Haus leisten konnte? Sie sahen noch ziemlich jung aus. „Guten Tag.“, begrüßte Naruto den älteren Herrn. „Ist das Haus noch zu verkaufen?“, fragt er und sah es sich noch einmal an. 'Oh ja.... Genau richtig.', dachte sich der Blondschopf. Hinata traute sich schlicht weg nichts zu sagen und lächelte nur freundlich. „Ja.“, beantwortete der Verkäufer. „Dürften wir es uns ansehen?“, fragte der Uzumaki konzentriert. „Bitte folgen Sie mir.“, und bat sie herein. Zufrieden trat Naruto ein und sah sich um.

Der Verkäufer ließ alle Daten von sich. Baujahr, Wohnraum, etc. Doch hörte Naruto nicht wirklich zu. Er nickte nur abwesend und besah sich die ganzen Räume. Im unteren Stockwerk gab es eine offene Küche mit einem großen Essbereich. Das Wohnzimmer war ebenfalls recht geräumig und hatte einen kleinen Kamin. Ein kleines Bad und ein weiterer Raum, der als Büro oder ähnliches verwendete werde konnte, vervollständigte das Erdgeschoss. Oben gab es vier weitere Räume und ein großes Bad. Der Verkäufer erzählte dem Pärchen, das sowohl Küche und die beiden Badezimmer noch renoviert werden würden. Dann kamen sie aber in den Raum, den Naruto so herbei gesehnt hatte.

Er löste sich von Hinata, die bisher wortlos hinterher gegangen war, und trat ein. Blendete alles aus bis auf den Raum. Das Licht war grandios, das durch die großen Fenster schien. Naruto lief umher und nahm Augenmaß. Hier ein bequemes Sofa, dort ein kleines Podest. Konzentriert sah er zur Decke. Ein zwei Oberlichter würden alles noch weiter perfekt machen.

Die Hyuuga wusste nicht, was sie machen sollte. Sie lächelte den Verkäufer zu und hörte ihn auch zu. Doch ganz verstand sie es nicht. Was machte sie denn bitte. Der ältere Herr wurde unterbrochen. Und zwar durch den Blondschopf vor ihr, der nur zur Decke blickte. „Wie viel?“, fragte er rund heraus. „Naja.“, meinte der Angesprochene und sah zu dem jungen Mann. Er schnalzte mit der Zunge und sagte dem Blonden eine Summe. Neben sich hörte er ein kleines Keuchen, dass aber schnell wieder gedämpft wurde. „Mhm.“, sagte Naruto nur und sah sich noch einmal um. Das war hier einfach perfekt. Ohne auf die Summe zu reagieren, trat er zum Fenster und sah hinaus. Unten gab es einen kleinen Garten. „Wann wäre die Renovierung fertig?“, fragte er stattdessen. „Ungefähr vier Wochen, wenn es keine Pannen gibt.“, antwortete der Verkäufer.

Mit einem Grinsen drehte sich der Blondschopf um und sah ihn an. „Wo kann ich unterschreiben?“, völlig aus der Bahn geworfen sah dieser ihn an? Scherzte der Mann jetzt nur. Auch Hinata sah den Uzumaki nur mit großen Augen an. Doch der Blondschopf scherzte nicht.
 

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Heute war ihr fünftes Date. Die junge Hyuuga freute sich darauf. Seit dem Tag des Hauskaufes trafen sich die beiden. Als sie daran zurück dachte musste sie sich ein Lachen verkneifen. Nach dem er so großspurig verkündet hatte, das Haus so mir nichts dir nichts zu kaufen, waren sie zu einem späten Mittagessen zu einer kleinen Pizzeria in der Nähe gegangen. Sie hatte einen wundervollen Tag gehabt, obwohl er so mies angefangen hatte.

Nun freute sie sich auf den heutigen Abend. Sie hatte gekocht. Das Essen war so weit fertig. Auch sie war fertig. Für das Treffen hatte sie sich ein leichtes Kleid angezogen, in der Farbe der scheinenden Sonne. Schnell schaute sie noch einmal alles nach und wartete dann. Nur ganz kurz. Dann schellte es an ihrer Haustür. Die Dunkelhaarige öffnete diese mit einem Lächeln, dass noch strahlender wurde, als sie die Blumen sah. Es waren kleine Gänseblümchen mit einer blauen Schleife drum herum.

Auch Naruto trug ein strahlendes Grinsen im Gesicht, als er Hinata sah. Er kam in die Wohnung und schnupperte. Es roch wirklich gut. „Mh, was riecht denn hier so lecker?“, fragte er und lächelte sie sanft an. Dann nahm er sie in die Arme und schnupperte an ihre Nacken, bevor er ihr einen kleinen Kuss an diese gab. „Du riechst auch ganz gut.“, löste sich von ihr und gab ihr die Gänseblümchen. Errötend nahm sie die Blumen entgegen und ging voraus in die Küche. Dort hatte sie ihren Tisch hübsch gedeckt. Schnell fand sie eine Vase und stellte die Blumen auf den Tisch. „Setzt dich bitte.“, und zeigte auf den Stuhl. „Moment“, und hielt sie auf.

Der Uzumaki nahm ihre Hände in seine und sah ihr in die Augen. Dann strich er ihr sanft über die Wange und legte sein Hand auf diese. Die Hyuuga schmiegte sich an deine Hand. 'So warm.“, dachte sie und sah in seine strahlend blauen Augen. Er flüsterte ein 'Hinata – chan.' und zog ihr Gesicht zu seinem. Ihre Lippen berührten sich ganz sanft. Davon hatte Naruto die ganze Zeit geträumt. Es war ihr erste Kuss und die Dunkelhaarige war etwas erstaunt. Doch genoss sie ihn. Seine Lippen waren weich und schmeckte nach ihm. Sie intensivierte den Kuss ein bisschen. Hinata legte ihre Arme um seine Nacken und er zog sie in eine Umarmung. So verblieben sie ein paar Minuten. Widerwillig löste er sich von ihr, da er wieder atmen musste, auch sie holte tief Luft. Trennten sich aber noch nicht. Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen und er lehnte seinen Stirn an ihre. „Hinata – chan.“, murmelte er und schloss für kurz die Augen. Auch sie genoss seine Nähe. „Naruto, wenn du mich nicht los lässt, verbrennt unser essen.“ Nur ein verträumtes 'Mhm.' kam von ihm, aber er löste sich von ihr. Leicht gab er ihr nach einen Kuss auf die Stirn und ließ sie nun endgültig los.

Hinata ging in die angrenzende Küche und befüllte lächelnd die Teller. Mit zwei vollen Tellern kam sie zurück und stellte einen vor den Uzumaki, der sich schon gesetzt hatte. Sie begannen zu essen. „Wie war dein Tag?“, fragte die junge Frau. „Geht, ne. Die Bäder sind nun endlich fertig und die Küche wurde für übermorgen angesetzt.“ Seufzend nahm er den nächsten Bissen und verzog die Lippen. Es war lecker. „Mein Arbeitszimmer ist so gut wie fertig und auch das Schlafzimmer. Im Wohnzimmer muss nur noch ein bisschen Farbe an die Wand. Ansonsten brauch ich nur noch eine Erstausstattung.“, und grinste die Hyuuga an.

Da sie das Grinsen kannte, nahm sie nachdenklich einen Bissen und sagte dann: „Morgen, ab den frühen Nachmittag. Kommen Sakura und Sasuke auch?“ Der Blondschopf zuckte zusammen und verschluckte sich. Nach dem er einen Schluck Wasser getrunken hatte, ging es wieder. „Ich bitte dich Hinata – chan. Willst du mich quälen?“, fragte er sie mit einem flehenden Blick. Lachend sah sie ihn an und zeigte mit der Gabel auf ihn. „Du bist unmöglich. Aber ich versteh dich schon.“, und nahm den nächsten Happen. Beide konnten sich noch an die Diskussionen erinnern, die es bei Sasukes Einrichtung gab. Und das wollte der Uzumaki bei seinem Einkauf nicht. Natürlich würde Herr Oberschlau beim Zusammenbauen und Aufstellen helfen. Doch aussuchen tat es immer noch der Uzumaki.

Schweigend aber schmunzelnd aßen sie weiter. „Ach so, Hinata. Hast du nächstes Wochenende zeit?“, fragte er sie. „Zum Teil. Ich habe Bereitschaftsdienst. Warum?“ „Eine Galerie, die ich ins Auge gefasst habe, macht dort eine Vernissage. Hast du Lust mich zu begleiten?“, und sah sie fragend sowie bettelnd an. Hinata bejahte dies und freute sich über die Einladung. Es war für ihn wichtig, das hatte er ihr bei einem vorherigen Treffen erzählt. Doch dann runzelte sie die Stirn. „Was zieht man dafür an?“, fragte sie sich selbst laut. Naruto grinste nur und sagte schamlos. „Lass uns doch mal dein Kleiderschrank durchwühlen.“
 

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Unsicher strich sich die Hyuuga über ihr Kleid. Es war rot und kurz. Normalerweise trug sie so etwas nicht. So etwas hatte sie auch noch nie in ihrem Kleiderschrank gehabt. Doch durch eine blonden Nervensäge hatte sie jetzt so ein verdammt sexy Kleid. Nachdem Naruto nichts passendes in ihrem Kleiderschrank gefunden hatte, hatte er sie kurzer Hand zum Shoppen ausgeführt. Solch eine Tour hatte sie noch nicht einmal mit Sakura durch.

Nervös drehte sich Hinata zum Spiegel. Es wirklich extrem kurz. Ging ihr knapp bis zur Oberschenkelmitte. Lag sehr eng anliegend am Körper und sie drehte sich mit dem Rücken zum Spiegel. Tja, sie hatte wirklich einen wunderschönen Rücken. Denn konnten alle gut bewundern, da das Kleid sehr tief ausgeschnitten war. Seufzend dreht sie sich wieder um und legte den Schmuck an. Erbstücke ihrer Mutter.

Nach dem sie dies erledigt hatte, schnappt sie sich ihre Jacke – denn abends wurde es recht kühl – und ihre Tasche und ging zur Haustür. Schnell war sie aus dem Haus gegangen und sah ihn dort schon stehen. Grinsend. Der Uzumaki hatte einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd an, zu dem er eine rote Krawatte lose umgebunden hatte. In der Farbe rot. Wie ihr Kleid. Er lehnte an der Beifahrertür und schaute sie an. Gott sei dank konnte er sich ein Pfeifen verkneifen. Doch das Grinsen blieb. Naruto stieß sich ab und öffnete ihr die Tür. „Bitte, Mylady.“, und verbeugte sich leicht vor ihr. Ein Kichern kam ihr und sie stieg ein. Kurz darauf saß er auch schon auf seinen Platz und sie fuhren Richtung Innenstadt. Vergnügt berichtete der Blondschopf von seinen Tag und auch Hinata erzählte ihm von ihren. Seit dem Abendessen mit ihrem ersten Kuss hatte sie sich so oft gesehen wie möglich. Trotzdem fanden die beiden immer neuen Gesprächsstoff.

Naruto hielt an und parkte neben einen der vielen Luxuswagen. Der Parkplatz war schon recht gut gefüllt. Beide stiegen aus und Naruto nahm ihre Hand. Kurz führte er sie an seine Lippe und hauchte einen Kuss darauf. Dann beugte er sich zu ihr und gab ihr einen kurzen Kuss. „Du bist wunderschön.“ und lächelte ihr zu. „Komm.“ und zog sie hinter sich her. Hinata war bei seinen Worten leicht errötete, freute sich aber über sein Kompliment.

Als sie am Eingang waren, zog der Uzumaki zwei Karten hervor und zeigte sie dem Portier. Dieser besah sie sich und bat sie ein zu treten. Die Dunkelhaarige war erstaunt über so viele Leute. Sie hatte noch nie eine Vernissage besucht. Alle Besucher waren in kostbaren und kostspieligen Kleidern hier. Viel großer Schmuck blitze bei den Frauen auf und auch des Make – up von einigen war etwas zu viel eingesetzt worden. Die Hyuuga besah sich alles neugierig. Es war schon etwas besonderes.

Der Blondschopf ließ nicht ihre Hand los, schnappte sich ein Glas Sekt von einem vorbei eilenden Kellner und über gab es seiner Begleiterin. Die Jacke hatte sie vorhin abgeben müssen. Er konnte die vielen bewundernden und neidischen Blicke erkennen. Belustigt zog er sie weiter in den Raum und besah sich das erste Ausstellungsstück. Es war ein Aquarell mit einem tanzenden Mädchen darauf. Hinata konnte es kaum glauben, aber je mehr sie sich das Bild anschaute, um so mehr nahm sie war. Ihr erster Eindruck war eine wunderschöne Tänzerin, doch nach und nach verblasste diese und zeigte harte Arbeit mit Disziplin und Schmerz. Neben sich hatte Naruto den Kopf leicht schief gelegt und starrte auf das Bild.

Ein etwas korpulenter Mann trat neben sie und bewunderte das Bild mit ausschweifenden Tönen, wie schön es doch war, wie fröhlich. Die junge Frau sah ihn aus den Augenwinkel aus an und stimmte ihm gar nicht zu, sondern blieb stumm. Der Uzumaki hatte den Monolog mit bekommen und wandte sich kurz zu dem Mann. Mit einem ausdruckslosem Gesicht zog er die Dunkelhaarige weiter. „Was für ein Dummschwätzer.“, murmelte er nur für Hinata hörbar. Die Hyuuga nickte nur. So ging es den Abend weiter. Manchmal blieben sie stumm vor einem Bild stehen, mal unterhielten sie sich darüber.

Naruto gefiel, was er hier sah. Es war nicht über dekoriert oder überladen. Sondern leicht und locker. Und die Bilder sprachen ihre eigene Sprache. So etwas hatte er gesucht. Er legte einen Arm um Hinatas Schulter und zog sie neben sich. Es war ein schöner Abend. Jetzt musste er nur noch die Galeristen finden. Also sah er sich suchend um. Doch bevor er weiter schauen konnte, versteifte sich Hinata neben sich. Etwas verwirrt sah er zu ihr. Doch ihr Blick fokussierte etwas anderes. Der Uzumaki folgte.

Es war ein ältere Herr. Steif und verkrampft stand er in der Menge. Altes Blut und stinkreich. Das war Narutos Beurteilung. Die Hyuuga verspannte die Schultern. „He, was ist denn los?“, fragte er sie und strich ihr über den Oberarm. Bevor er weiter nachfragen konnte, kam dieser steife Herr auf sie zu. Mit stechenden Blick sah er auf die junge Frau. Diese verkroch sich immer weiter in den Uzumaki.

„Hinata.“, sagte der Ältere und blieb vor ihnen stehen. „Was machst du in solch einem Aufzug hier.“ Die Angesprochene strich sich verlegen über das Kleid und sah auf ihre Füße. Was sollte sie sagen? Sie hatte sich doch von ihm fern gehalten. „Du kommst sofort mit.“ und wollte nach ihrer Hand greifen. Da griff Naruto ein und stellte sich schützend vor sie. „Nein.“, sprach er nur ruhig. Kalte Augen sahen ihn an. „Wird sie nicht.“

Hinata krallte sich in das Jackett des Uzumaki und schüttelte nur den Kopf. 'Nicht hier. Nicht hier!', dachte sich die Dunkelhaarige nur. „Hinata ist erwachsen. Sie entscheidet selbst. Wer sind sie überhaupt?“, kam es von dem Uzumaki. „Das geht dich nichts an.“ „Vater.“, kam es von der Hyuuga. Diese hatte sich wieder etwas beruhigt und straffte die Schultern. Dann trat sie neben den Blonden. „Ich werden nicht mit dir gehen.“, sprach sie mit fester Stimme. Wenn es möglich wäre, wurden die Augen noch kälter.

Doch bevor alles eskalierte, kam ein braunhaariger Mann auf sie zu. „Was geht hier vor?“, und besah sich das Geschehen vor sich. Kurzer Hand entschied er sich. „Ich bitte Sie, sich zu trennen, Meine Herren. Sonst muss ich Sie bitten, zu gehen.“, sagte er mit Autorität in der Stimme. „Ich hatte so oder so vor zu gehen.“, damit drehte sich Hiashi um und ging seines Weges. Der Braunhaarige sah zu dem Mädchen, dass sich krampfhaft bemühte, nicht zusammen zu brechen. Er winkte die beiden mit sich.

Naruto hatte wieder den Arm um Hinata gelegt und folgte dem braunhaarigen Mann. Sie gingen zu einer Tür mit der Aufschrift 'Privat'. Dort ließ er sie in einen kleinen Salon. „Hinata – chan.“, flüsterte Naruto und führte sie zu einem Stuhl. Sie ließ sich darauf nieder und der Blondschopf kniete sich vor ihr. „He, ist doch gut.“, sprach er zu ihr. Und strich ihr dabei über die tränennasse Wange. „Hinata – chan, bitte, ich kann deine Tränen nicht ertragen. Bitte, hör auf.“, verzweifelt sah er sie an. Die Tränen flossen weiter. Ein Schluchzen entkam ihr. „Naruto, es tut mir so leid.“, schluchzte sie und verbarg ihr Gesicht in ihre Hände. „Ich wusste nicht, dass er hier ist.“ „He he, scht~.“ und zog ihr die Hände vom Gesicht. „Du kannst doch nichts dafür. Hinata – chan, sieh mich an. Du bist nicht schuld.“, versicherte er ihr.

Tränenreiche Augen sahen ihn an. „Du hast nichts falsch gemacht.“, flüsterte er. „Aber, aber...“, stotterte sie. Resolut nahm er ihr Gesicht in die Hände. „Nein, kein aber. Du hast nichts falsch gemacht. Warum hast du bloß solche Angst?“, Schweigen war die Antwort. „Hinata, wenn du es mir nicht sagst, kann ich dir nicht helfen? Vertraust du mir nicht?“, große Augen sahen ihn an. Ein Räuspern hinter ihnen, brachte sie um eine Antwort. Naruto drehte sich zu dem Störenden und sah den Retter der Situation von vorhin an.

„Ich will nicht unhöflich sein. Aber was war das gerade?“, fragte dieser. „Meinungsverschiedenheit.“, meinte der Uzumaki nur. Stumm blieb Hinata. „Aha, aber nicht in meiner Galerie.“ „Dann sind Sie also der Besitzer?“, fragte der Uzumaki erstaunt. „Ja, warum?“, Naruto sah zu Hinata. Die Dunkelhaarige lächelte traurig und nickte. Ein Lächeln erschien auch auf den Lippen des Blonden. Wieder sah er zum Galeriebesitzer. „Ich müsste kurz mit Ihnen sprechen.“, Erstaunt hob der Galerist die Augenbraue. Der Blondschopf stand auf und stellte sich vor: „Mein Name ist Naruto Uzumaki und ich würde gern meine Bilder bei Ihnen ausstellen lassen. Wenn sie möchten:“; die Augen des Besitzers wurden immer großer. Erstaunt sah er seinen Gegenüber an. Naruto Uzumaki, einer der erfolgreichsten Künstler der jetzigen Zeit. Sprachlos öffnete er den Mund, wusste aber nicht, was er sagen sollte.

Nach dem Schockmoment hatte er sich wieder gefangen und hielt den Blonden seine Hand hin. Gefasst blickte er in die Augen des Blonden. „Es wäre mir eine Ehre.“, sagte er nur und schüttelte ihm die Hand. Freudestrahlend sah er ihn an. Was für ein Glücksfall.

Hinata war währenddessen auf gestanden und stand jetzt an der Seite von Naruto und griff nach seiner Hand. Drückte sie und lehnte sich leicht an seinen Arm. Nach dem alles kurz besprochen war – Toja, der Galerist, sollte am Montag zu Naruto kommen, um sich die ersten Bilder an zu sehen -, gingen Naruto und Hinata zum Auto. Noch immer blieb sie ihm eine Antwort schuldig. „Naruto?“, fragte sie ihn leise. „Mh?“ „Ich, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.“, meinte sie und verschränkte ihr Hände in ihren Schoß. „Am Anfang wär nicht schlecht.“, versuchte er zu scherzen. Ein kleines Lächeln hatte sich gebildet, verschwand aber sofort wieder. „Aber warte noch einen Moment, ja?“, sagte er zu ihr und fuhr durch die Dunkelheit.

Bei sich angekommen, fuhr er in die Garage und stellte den Motor ab. Beide stiegen aus und gingen in die Küche. Es hatte sich viel getan, seit dem letzten Mal. Das Haus war fertig eingerichtet. Es war, soweit sie es sehen konnte gemütlich. Naruto ging zur Theke und stellte das Wasser an. Dann nahm er zwei Tassen aus dem Schrank und holte auch eine Teekanne hervor. Stille war während des Teekochen ausgebrochen. Hinata saß am Tisch und sah dem Uzumaki zu. Still beobachtete sie ihn.

Der Tee war fertig und Naruto setzte sich zu ihr an den Tisch. Er sah sie sanft an und wartete. Wartete einfach. „Mein, mein Vater und ich kamen noch nie ganz klar.“, fing sie an. „Ich war eine Enttäuschung für ihn. Obwohl ich immer gut in der Schule war, war es für ihn nicht gut genug. Und nachdem meine Mutter gestorben war, ging alles bergab. Früher war ich schüchtern und konnte mit anderen kaum ein vernünftiges Wort reden. Habe gestotterte und war eben eine Niederlage seinerseits. Eigentlich sollte ich auf ein Witschaftscollege gehen, um eben Wirtschaft zu studieren. Schließlich sollte ich doch die Firma übernehmen – ich war doch die älteste und somit Erbin -, aber das wollte ich nicht. Hatte mich dazu entschlossen Medizin zu studieren. Das gefiel ihm nicht, doch ich zog es durch. Danach habe ich kaum ein Wort mit ihm gesprochen. Habe mein eigenes Ding durch gesetzt. Durch Sakura hatte ich dann auch meine Schüchternheit abgelegt. Als ich mich ihm widersetzt habe, das hat ihm gar nicht gefallen. In den letzten zwei Jahren hab ich ihn weder gesprochen noch ihn gesehen. Doch in den letzten paar Wochen kam immer wieder auf mich zu. Der Grund ist mir unverständlich. Ich meine, ich versteh ihn nicht. Ich bin noch nichts besonderes. Was will er von mir.“, sie wurde leiser und leiser. Naruto hatte die ganze Zeit gelauscht. Doch bei den letzten Sätzen wurde er hellhörig. Nichts besonderes? Sie soll nichts besonderes sein?

Der Blondschopf stand auf, ging auf die Hyuuga zu und nahm ihre Hand. Er zog sie die Treppe hinauf in sein Atelier. Dort ließ er sie los und drehte sich zu ihr.

Neugierig sah sie sich um. Sie hatte – bis auf die Bilder von Sasuke – noch kein weiteres gesehen. Doch hier waren ein paar Dutzend davon. Einige fertig. Einige noch in Arbeit. Hier herrschte sein übliches Chaos, obwohl es auch eine Art Ordnung gab. Zögerlich nahm er ihre Hand und rieb sich mit der anderen den Nacken. So hatte sie den Uzumaki noch nie gesehen. „Ich möchte dich malen.“, sagte er nur und Hinata bekam große Augen. „Mich?“, fragte sie erstaunt nach. Er nickte nur. Ließ sie los und ging auf einen Kleidersack zu, nahm ihn in die Hand und drehte sich wieder zu ihr. „Seit ich dich besser kennen lernen durfte, wollte ich dich malen.“, sagte er und kam wieder auf sie zu. Überreichte ihr den Kleidersack. Neugierig öffnete sie ihn. Ein zarter Stoff kam zum Vorschein, in der Farbe ihrer Augen. Abrupt hob sie den Kopf und sah in seine blauen Augen. Lächelte ihn zu. Entschied sich. „O- ok.“, sagte sie. Breit grinsend sah er sie an.

Fluchs war sie in das Kleid geschlüpft. Es passte wie angegossen. Es war weich und fließend. Durch die Oberlichter strahlte der Mond und gab ihm genug Licht. Auf dem Podest, dass er mit dunkelblauen Stoff umwickelt hatte, stand ein hoher Thekenstuhl, den er mit weiß verhüllt hatte. Als sie kam, lächelte er zu ihr und arrangierte sie auf diesen Stuhl, bis es ihm gefiel. Kurz bevor er zu seiner Staffelei ging, küsste er sie auf den Mund und strich über ihr Haar. „Jetzt still halten.“ Sie nickte nur.

So verblieben sie ungefähr zwei Stunden. Danach machten sie eine Pause. Hinata war müde. Und durch die Haltung war sie ein wenig verkrampft. Naruto kam auf sie zu. „Das hast du gut gemacht, Hinata – chan.“ Sie lächelte ihn an. „Komm, wir gehen schlafen.“, und nahm ihre Hand. Hochrot war sie angelaufen. Grinsend zog er sie in sein Schlafzimmer, kramte kurz in einer Schublade und gab ihr ein Shirt für die Nacht. „Du weißt ja wo das Badezimmer ist.“, sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Nase. Stumm nickte sie und verschwand kurz.

Auch Naruto zog sich um. Ihr zuliebe zog er sich eine Pyjamahose und ein Shirt an. Er deckte gerade das Bett auf, als sie kam. Sein Shirt reichte ihr bis knapp zum Oberschenkel. Sie zog und zerrte daran, doch länger wurde es nicht. Lächelnd kam er auf sie zu und führte sie dann zum Bett. „Keine Angst. Ich fress dich schon nicht.“ „Ok.“, kam es kleinlaut von ihr und sie legte sich ins Bett. Auch er legte sich hin und nahm sie sofort in die Arme. Kuschelte sich an sie. Seine Wärme nahm sie gefangen. „Gute Nacht, Hinata – chan.“ und küsste kurz er Haar. „Gute Nacht, Naruto – kun.“ Beide schliefen fast sofort ein.
 

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Das Bild nahm am nächsten Tag weitere Formen an und war auch kurz darauf fertig. Naruto war sich sicher, das dies eine seiner besten Arbeiten war. Lächelnd besah er es sich und winkte Hinata zu sich. Auch sie sah es sich an und war erstaunt. So hatte sie sich noch nie gesehen. Feminin, sanft und doch irgendwie stark. Sie strahlte eine innere Ruhe und innere Stärke aus.

„Es ist schön.“, sagte sie nur und sah in an. Immer noch in dem Kleid sah sie bezaubernd aus. Naruto wischte sich gerade die letzte Farbe von den Fingern und nahm sie in die Arme. Lachend drehte er sie im Kreise und küsste sie dabei. „Schön? Nur schön?“, meinte er gespielt schmollend, doch konnte er das Lachen nicht verkneifen.

Danach folgte noch ein paar andere Bilder. Sie schlafend in seinem Schlafzimmer. Sie nachdenklich aus dem Fester blickend. Im Garten mit den Blumen, die sie gepflanzt hatte. Und alle hatte das Hinata - Violett in sich. Nicht Hyuuga, sondern Hinata. Denn nur ihr gehörte diese Farbe.
 

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Seit sechs Monaten waren die Hyuuga und der Uzumaki ein Paar. In dieser Zeit malte er sie ein paar Mal, auch wenn bei einigen Bilder ihr das Blut in die Wangen schoss. Sie trafen sich, wann immer sie konnten. Entweder nur die beiden oder mit Sakura und Sasuke. Sie wurde ein eingespieltes Team. Heute trafen sie sich wieder. Diesmal bei dem Uzumaki. Er hatte alles soweit vorbereitet. Heute war ein besondere Tag.

Es klingelte. Grinsend ging er zur Tür und öffnete sie. Dort stand sie. In einem dunkelblauen Kleid. Lächelnd. „Komm rein.“, bat er sie und trat einen Schritt zurück. Dann umarmte er sie und gab ihr auch einen Kuss. Einen kleinen. Bei dem es nicht blieb. Lachend machte sie sich von ihm los und ging zur Küche. Schön hatte er den Tisch gedeckt und neben ihren Teller lag eine Blume. Naruto schenkte ihr immer Blumen. Diesmal war es eine Tulpe und rot – gelb gestreift. Belustigt sah sie sie an und drehte sich zu ihm.

Dieser stand ihr mit ernstem Gesichtsausdruck gegenüber. Besorgt sah sie ihn an. „Was ist los?“, fragte sie, doch er schüttelte nur den Kopf. „Setzt dich bitte.“, sagte er stattdessen. Dies tat sie. Immer noch schaute sie den Blondschopf an, der zu ihr kam. Naruto nahm ihre Hände in seine und atmete einmal tief durch. Dann kniete er vor sich und sah auf ihre Hände. Den vor sich knienden vor Augen fing ihr Herz an zu klopfen. Stark zu Klopfen.

„Hinata – chan.“, begann er und sah auf: „Ich weiß, das wir uns erst seit einem guten halben Jahr kennen. Aber du hast mein Herz im Sturm erobert. Du bist meine Muse. Baust mich immer auf, wenn ich keine Ideen habe. Wenn ich mich mit Sasuke streite, bist du Schlichter. Ich habe dir nie gesagt, was ich für dich fühle, Hinata – chan.“, Tränen füllte ihre Augen. Naruto legte eine Hand auf ihre Wange. „Hinata – chan, ich liebe dich.“, sagte er: „Und ich weiß, dass das jetzt unerwartet kommt, aber möchtest du meine Frau werden?“

Völlig überwältigt blickte sie in die Augen, in die sie sich verliebt hatte. Ein Schluchzen war zu hören und dann ein 'Ja'. Hellhörig geworden, nahm er ihr Gesicht in die Hände. „Ja, Naruto - kun. Ich liebe dich doch auch.“ Mit einem liebevollen Kuss besiegelte sie ihr Versprechen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Stephhh
2016-03-16T03:49:57+00:00 16.03.2016 04:49
Einfach nur toll geschrieben und wirklich eine der schönsten NaruHina Geschichten :)
Von:  naruhina-chan
2014-09-19T10:16:29+00:00 19.09.2014 12:16
Ich weiß nicht wann ich das letzte mal eine gute NaruHina Geschichte gelesen habe, zu lange ist es her T.T
Ein sehr schöner und auch langer One-Shot. Gefällt mir sehr!
Auch wenn es mir vom Daten bis zum Antrag etwas zu schnell ging, aber ist ja schließlich ein OS, also kann man nichts machen :D
Nur zwei Kommentare sind nicht gerecht, hoffentlich vermehrt es sich noch~

Auf jeden Fall freue ich mich aufs nächste Kapitel und hoffe es dauert nicht zu lange^^

LG naruhina-chan

Von: abgemeldet
2014-09-15T12:30:18+00:00 15.09.2014 14:30
Bitte Schreib weiter. Der OS ist wunderbar und ich kann mich gut darin reinversetzten. Eine Schande das du nur zwei Kommis hast.
Von:  Kaninchensklave
2014-08-25T16:22:11+00:00 25.08.2014 18:22
ein Wunderschöner Os

nun der von Hiashi ausgewählte Kerl hat Pechdenn Hinata hat Ihren Traum Prinzen gefunden
und da er sein Arbeitszimmer in Huas hat ist es rehct Praktisch denn sobakd sie kinder haben brauch Hinata nicht hausfrau und Mutter zu sein
sie kann sich wieterhin Ihrem berfuwidmen und sihcer sein das die Kinder eines Tages in guten Händen sind
immerhin ist Naruto zwar ein Totaler Chaot doch er will seien Muse ein Herz nicht mehr her geben und darum ahtte er IHr schon nach 6 Monaten die iwchtigste Frage gestellt welche sie mit Ja beantwortet hatte warum auch nciht

alle Profiteiren davon auch der Gallerist der wohl einen Exklusiven Handschlag vertrag mit Naruto eingegenagen ist bis Sasuke ihn schriftlich fest gehalten hat,

Aufejden fall wird Ihr vater alles andere als begeister über seinen Schwiegerohn sein aber er sollte es so sehen der Sohn seines Stellvertretters wird das im Leben nicht verdienen was Naruto im jahr scheffelt, aber wenn man einer der besten Künstler  der Zeit ist und auch noch am Boden bleibt kann amn von Großen erfolg augehen

GVLG


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