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Geliebter der Nacht

Spuren der Vergangenheit HPxTR
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr Lieben.
Asche auf mein Haupt. Es hat ewig gedauert, ich weiß. Es tut mir auch unglaublich Leid.
Ich hab zwischendurch wirklich die Lust am Schreiben verloren und den Bezug zu dieser Geschichte verloren. Ich habe bereits eine neue FF angefangen, einfach, weil ich etwas neues brauchte.
Ich habe mir diese FF vor einer Woche noch mal durchgelesen und fand es dann aber zu schade, sie abzubrechen.
Also habe ich mich hingesetzt und euch ein neues Kapitel geschrieben.
Ich will ja selbst wissen, wie es weiter geht.
Ich hoffe, es gefällt euch. Das nächste Kapitel ist übrigens schon in Arbeit, also geht es weiter.
Ich verspreche euch, diese FF nicht abzubrechen und danke euch für eure Geduld.
Viel Spaß
Eure Eshek Komplett anzeigen

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Schlaf

Kapitel 32 - Schlaf
 

Die Sachen, die sie brauchten waren schnell organisiert. Severus hatte sich mit Draco und Blaise auf den Weg in ein Muggle Krankenhaus gemacht und dort alle Sachen besorgt. Harry war auch wieder zu sich gekommen. Sie erklärten ihm, was sie vorhatten. Harry lehnte gegen Tom und lauschte Fenrirs Ausführungen. „Also ein künstliches Koma?“ fragte Harry und drückte Toms Hand. Er hatte Angst davor. Angst, dass etwas passierte und er wach werden würde, um zu erfahren, dass sein Kind fort war. Fenrir schüttelte den Kopf. „Nicht ganz. Du bekommst Schlaftränke, bist aber zwischendurch wach. Für ein künstliches Koma bist du zu schwach.“ Harry nickte. „Wie lange wird er schlafen?“ wollte Tom wissen. Fenrir sah die beiden an. „Damit wir dich bis zum Termin so weit aufgepäppelt bekommen, damit du entbinden kannst musst du pro Tag mindestens achtzehn, besser noch zwanzig Stunden schlafen.“ Der Jüngste im Raum nickte nur. Er würde alles dafür tun, damit sein Kind überlebte. „Also bis zur Entbindung.“ sagte Tom mit belegter Stimme. Fenrir zuckte mit den Schultern. „Das weiß niemand. Vielleicht wecken wir ihn, wenn die Geburt los geht, vielleicht reagiert der Körper so gut, dass er nur bis zu Beginn des neunten Monats braucht, um sich zu regenerieren. Es besteht aber auch die Gefahr, dass wir es nicht rechtzeitig schaffen, und du stirbst.“ bei den letzten Worten hatte Fenrir sich wieder direkt an Harry gewand. Der nickte nur ruhig und klammerte sich an Toms Hand. „Wir versuchen es trotzdem.“ sagte er dann mit fester Stimme und sah zu Tom auf. In seinen Augen lag die Bitte. Die eine Bitte, die Tom ihm nicht erfüllen wollte. Der Vampir hielt kurz die Luft an. „Ich…ich kann es dir nicht versprechen.Ich weiß nicht, was der Vampir tut, wenn es schief geht.“ sagte er ehrlich und war überrascht, als Harry ihn anlächelte. „Das genügt mir. Gegen dein inneres Wesen kannst du nicht ankämpfen. Mir genügt, dass du mir gerade gesagt hast, dass du unser Kind retten willst.“

Die Türe zum Zimmer öffnete sich und Severus trat mit Blaise und Draco ein. Sie stellten ihre Lasten ab und begannen alles aufzubauen. Nachdem er von Severus eingewiesen wurde begann Draco damit, Harry zu verkabeln. Er klebte drei Elektroden auf seine Brust und jeweils eine rechts und links auf seinen Bauch. Severus reichte ihm die Kabel, die er an die Elektroden anschloss und bald darauf hörten sie das regelmäßige aber etwas zu schnelle piepen, dass Harrys Herzschlag anzeigte. Auf einem Monitor sah er, dass sein Blutdruck zu hoch und sein Puls zu schnell war. Fenrir nahm seine Hand und legte einen Festen Zugang. Tom sah nur stumm zu, während sein Gefährte langsam wie eine Marionette auszusehen begann. Er runzelte die Stirn, als Severus einen feinen Schlauch mit einem Gel einrieb und damit zu Harry trat. Er weitete die Augen, als der Tränkemeister den Schlauch nun in Harrys Nase schob. „Was zum…!“ rief er aus. Harry würgte kurz, dann war Severus fertig und fixierte den Schlauch mit etwas Klebeband an Harrys Wange. „Magensonde.“ sagte Harry nur und schluckte ein paar mal. Das war ein seltsames Gefühl. Er spürte, wie etwas in seiner Speiseröhre hing. Wirklich wiederlich, aber er wusste, er würde sich daran gewöhnen. „Damit wird Nahrung direkt in seinen Magen geleitet. Wir denken, dass er es so drin behalten kann.“ führte Thomas Harrys nicht gerade detaillierte Erklärung aus. Der Vampir wirkte skeptisch. Er mochte die Muggles nicht. Das war kein Geheimnis- und ihrer Medizin vertraute er auch nicht, aber die Anderen schienen sich sicher zu sein und das genügte ihm, um sie gewähren zu lassen. Am Ende zogen sich unglaublich viele Kabel und Schläuche durch das ganze Bett. Es klopfte an der Türe und Remus trat ein. Er sah Harry eine Weile lang an und meinte dann nur trocken: „Bei Merlin. So viele Kabel. Ich dachte, du läufst mit Batterien.“ Harry sah ihn kurz irritiert an, ehe er in Gelächter ausbrach. Auch Thomas und Fenrir mussten Lachen und Severus musste wenigstens schmunzeln. Die Anderen im Raum verstanden gar nichts. Sie hatten keine Ahnung, was Batterien sein sollten. Und Harry lief ja überhaupt nicht. Er lag nur im Bett. Harry sah Tom an. Seine Wnagen hatten vom Lachen etwas Farbe bekommen. „Ich erkläre es dir, wenn ich wach bin.“ versprach er. Severus trat näher und reichte ihm eine Phiole mit einem dunkelblauen Trank, der aussah, wie ein samtener Nachthimmel. Nach und nach entfernten sich alle, außer Remus. Sie hatten sich aufgeteilt. Immer einer würde bei Harry sein und die Geräte beobachten und Remus war als erster an der Reihe. Tom hatte sich knurrend damit abgefunden, dass auch immer jemand da war, wenn er selber schlafen ging, aber er wollte bei Harry sein und nicht in ein anderes Zimmer ziehen. Er brauchte ja zum Glück nur wenig schlaf.
 

Die Stunden, in denen Harry schlief, nutzte Lord Voldemort dafür, ihre Macht zu festigen. Die höchsten Ämter der Regierung wurden nun fast vollständig von seinen Anhängern bekleidet. Wenige Personen, wie zum Beispiel Miss Bones behielten ihre Ämter, da sie sich von Dumbledore nie hatten beeinflussen lassen, ganz im Gegenteil. Sie waren anscheinend froh darüber, dass der ehemalige Schulleiter von Hogwarts ihre Arbeit nun nicht mehr manipulierte und sie endlich das tun konnten, wofür sie eingesetzt waren. Die Leiterin der Strafverfolgung hatte alle Hände voll zu tun. Es kam immer wieder zu Übergriffen durch die Anhänger von Dumbledore und diese festzusetzen war unglaublich schwierig. Dumbledore hatte seine Leute einiges gelehrt. Sie schienen ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Dieser Umstand war Tom ein Dorn im Auge und so entsandte er zusätzlich zu den neuen Auroren und der Spezialeinheit der Strafverfolgung auch seine eigenen Leute, um endlich Herr der Lage zu werden und diese Irren ein für alle mal aus dem Verkehr zu ziehen.

Wenn Harry schlief drehte sich die Welt rasend schnell. Tom eilte von einem Ort zum Anderen. Wenn er zu Harry ging fühlte er sich schlecht. Wenn er nicht zu Harry ging hatte er ein schlechtes Gewissen. Es fiel ihm schwer, Harry so zu sehen, deshalb blieb er oft lange weg und dafür schämte er sich. Seufzend zog er sich in sein privates Arbeitszimmer zurück und nahm das erste mal, seit Harry bei ihm war das Buch wieder in die Hand, das Lucius ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. „Das Buch der Legenden“. Während er es in die Hände nahm spürte er, wie die Erinnerungen seiner Seele in ihm aufstiegen.
 

Schloss Hogwarts anno 1106
 

Er eilte durch die Gänge des Schlosses. Seine Leute hatten Späher in ihren Wäldern entdeckt und kurz darauf eine ganze Armee. Es war soweit. Heute würde es enden. Vlad erklomm die Stufen zu seiner Rüstkammer und trat ein. Er war zwar ein Vampir, aber die feindliche Seite hatte Pfeile mit Silberspitzen und er wollte nicht riskieren, durch so ein Ding zu sterben. Er legte langsam seine Rüstung an und bereitete sich innerlich auf den Kampf vor. Ganz in Gedanken versunken bemerkte er nicht, dass er nicht mehr alleine war. Erst, als schlenke Arme sich um seine Tallie legten kehrte er ins hier und jetzt zurück. Er ergriff eine der Hände und zog seinen Gefährten vor sich. Sie hatten sich gestritten. Gabriel hatte darauf bestanden, mit ihm zu kämpfen, wovon er nichts hören wollte. Immerhin war Gabriel schwanger. Sanft strich er über die blasse Wange seines Geliebten und legte sie dann in seinen Nacken. Vlad sah die Sorge und die Trauer in den Zügen des Jüngeren, obwohl der versuchte, es zu verbergen. „Musst du wirklich gehen?“ fragte nun der Kleinere und er seufzte. „Du hast genügend Generäle.“ versuchte Gabriel es erneut. Er knurrte tief. „Ich kann mich nicht hier verstecken. Was wäre ich für ein Fürst, wenn ich meine Leute für mich kämpfen lasse und mich selber hier verstecke?“ er war laut geworden und das brachte Gabriel dazu, zusammenzuzucken. Im selben Moment tat es ihm leid. Er zog ihn vorsichtig an sich und neigte den Kopf, um ihn zu küssen. „Es tut mir leid. Ich muss gehen.“ flüsterte er jetzt. Seine Hand wanderte langsam tiefer und legte sich auf den noch ziemlich flachen Bauch. „Pass auf euch auf.“ bat er. Gabriel löste ein feines weißes Seidentuch von seinem Handgelenk und band es an seiner Schulter an die Rüstung. „Komm zu mir zurück.“ die Stimme der Veela zitterte und jetzt sah er die ersten Tränen über seine Wangen rollen. Er strich die Tränen aus dem schmalen Gesicht. „Ich verspreche es dir.“ sagte er und küsste Gabriel auf die Stirn, ehe er sich umdrehte und die Stufen hinab in den Vorhof des Schlosses ging.

Die Schlacht war lang und blutig. Er sah viele seiner engsten Freunde fallen und der Schmerz dieser Verluste traf ihn. Einige von ihnen waren schon seit hundert Jahren an seiner Seite. Er schlug sich durch die Feinde, schwang sein Schwert immer weiter, bis er von etwas getroffen wurde, das ihn taumeln und vom Pferd stürzen ließ. Er rappelte sich auf und blickte an seine Seite, wo dickes dunkles Blut zwischen zwei Platten seiner Lederrüstung hervorquoll. Vlad versuchte, sich zu heilen, aber es gelang ihm nicht. Er fauchte, als er das Brennen der Wunde spürte und wusste, dass es ein Geschoss aus Silber war, das ihn getroffen hatte. Trotz des Schmerzes lief er weiter und mähte seine Gegner einer nach dem Anderen nieder. Etwas hielt ihn auf. Brüllend vor Schmerz versuchte er zurückzuweichen, aber was auch immer es war, das ihn umgab, es hatte ihn gefangen. „Versuch gar nicht erst, dich zu wandeln. Bestie.“ die Stimme war kalt und voller Hohn. Er entdeckte den Sprecher und erkannte, dass es Gabriels Onkel sein musste. Er hatte ihn nie zuvor gesehen, aber die Ähnlichkeit war unverkennbar. Der, der Gabriel nach dem Leben trachtete war der Bruder von dessen Mutter und genau wie Gabriel hatte er langes schwarzes Haar und ebenfalls strahlend grüne Augen. „Was ist das?“ brüllte Vlad und schlug um sich. Der Mann lachte und hob einen Zauberstab. „Magie.“ zischte er und sah den Vampir hasserfüllt an. Er bewegte den Stab und Vlad schrie auf, als sich eine weitere tiefe Wunde in seinen Körper grub. Er hörte seinen Angreifer schreien und als er die Augen öffnete lag dieser am Boden mit einem großen Loch in der Brust. „Du wirst…sterben, Vampir…das Silber ist…in deinem Blut…“ röchelte er und spuckte Blut, ehe er die Augen verdrehte und starb. Als er seinen letzten Atem aushauchte spürte Vlad, wie die unsichtbaren Fesseln ihn frei gaben. Er konnte sich nicht auf den Beinen halten und fiel nach vorne auf die Knie. Jemand kam auf ihn zu und verschwommen erkannte er das Gesicht seines engsten Vertrauten Graf Bal. Er würgte und spuckte einen Schwall Blut aus. „Die Schlacht ist gewonnen, mein Fürst. Die Angreifer ziehen sich zurück!“ rief der alte Vampir mit dem silberweißen Haar und fiel vor Vlad aus die Knie. Der Fürst der Vampire richtete sich auf und sah seinen Gefährten mit schmerzverzerrtem Gesicht an. Er spürte, wie sich das Silber seinen Weg durch seinen Körper bahnte und er immer schwächer wurde. „Ich sterbe.“ hauchte er und während er sprach quoll Blut aus seinem Mund. Mit einem Mal brach er zusammen und stürzte auf die Seite. Einige Andere stürzten herbei und knieten neben ihm nieder. Er hob kraftlos die Hand und spürte, wie Bal sie ergriff. „Bringt meinen Körper…nach Hause…ich habe ihm versprochen, dass….“ er spuckte erneut Blut und hustete. „ Ich hab versprochen, ich…kehre zurück…Gabriel…Ich habs…versprochen.“ Die letzten Worte des Vampirfürsten waren nur noch ein Flüstern. Während sein Geist in die Dunkelheit abdriftete sah er vor seinem inneren Auge das Gesicht seines Geliebten. Sein Herz wurde schwer, denn er starb nun und würde ihn nie wieder sehen. Eine Blutrote Träne entkam seinem Auge. Wenigstens war Gabriel jetzt frei. Sein Onkel war tot.

Der Fürst der Vampire öffnete noch ein mal mit letzter Kraft den Mund und röchelte seine letzten Worte. „Sagt ihm….ich liebe…ihn und wir…wir sehen uns….wieder…“ mit diesen Worten sackte er zusammen. Er hauchte seinen Atmen aus und spürte nicht mehr, wie seine Hand dem Griff von Graf Bal entglitt und neben ihm auf das blutgetränkte Schlachtfeld fiel. Er hörte nicht den Schrei seines treuen Freundes, nicht das Klagen seiner Männer. Er spürte nicht, wie Bal ihn verzweifelt schüttelte, spürte nicht die ersten Tropfen des Regens, der über sie hereinbrach und das Blut von der Erde und den Körpern wusch, es aber nicht vermochte, das Leid wegzuwaschen, und er spürte auch keinen Schmerz mehr.
 

Tom kam keuchend zu sich. Er spürte die Tränen, die über seine Wangen rollten. Der Schmerz seines früheren Lebens klang in ihm nach, wie der Hall in einer Glocke. Er griff sich an die Brust und krallte sich in sein Hemd. Der Schmerz des Silbers, das durch seine Adern strömte und ihn von innen verbrannte ließ ab, aber die Trauer darum, dass er Gabriel hatte verlassen müssen saß wie ein fester Knoten tief in seiner Brust. Er schluckte einige Male, versuchte den Kloß in seinem Hals loszuwerden. Er war in der Schlacht gestorben und würde keine Visionen mehr erhalten. Tom wollte wissen, was danach geschehen war. Was war geschehen, nachdem Vlad Thepes gestorben war? Erneut griff er nach dem Buch und schlug es auf. Er blätterte es durch und las auf den letzten Seiten einen Bericht darüber, was auf dem Schlachtfeld geschehen war und dann…endete das Buch. Er blätterte durch die letzten Seiten, aber sie waren leer. Fluchend klappte er das Buch zu. Dann fiel ihm etwas ein und er klappte es erneut auf, blätterte bis zu den leeren Seiten und hob dann eine Hand zu seinem Mund. Er biss sich mit einem Eckzahn in den Finger und ließ dann einen tropfen Blut auf die leeren Seiten tropfen. Gespannt starrte er das vergilbte Papier an auf dem sich langsam etwas tat. Das alte pergament saugte den Blutstropfen ein und nach kurzer zeit konnte er beobachten, wie sich blutrote Worte formten.

Der Titel lautete „Was nach Vlads Tod aus Gabriel wurde“ und war signiert von einer Victoria. Er dachte scharf nach und dann fiel ihm ein, wer Victoria war. Sie war die engste Vertraute und Freundin von gabriel gewesen. Er laß die Zeilen und war ganz vertieft darin. Als er die letzten Worte gelesen hatte und das Buch zuklappte hatte er erneut Tränen in den Augen. Sein Gefährte hatte sich umgebracht. Er hatte den Schmerz über den Verlust nicht ertragen können, denn als er seinen Leichnahm erblickte verlor er auch noch sein Kind. Tom legte das Buch beiseite und sah zu der zweiten Tür im Raum, die direkt in seine und Harrys Gemächer führten. Er erhob sich und folgte dem dringenden Bedürfnis, seinen Gefährten in die Arme zu nehmen und sicherzugehen, dass dieser noch da war. Er trat durch die Türe und ging direkt auf das Bett zu. In einem Sessel daneben saß Severus und als er die Tränen auf Toms Gesicht bemerkte stand er auf und ging nach nebenan. Er ließ die Türe offen, um das Piepen der Geräte hören zu können, aber er wollte Tom nicht stören. Irgendetwas musste den Vampir schrecklich aufgewühlt haben und so sehr er es auch versuchte, er konnte sich nicht daran erinnern, Tom schon eimal weinen gesehen zu haben. Sein Blick fiel auf ein Buch, dass aufgeschlagen auf dem Schreibtisch von Tom lag und neugierig trat er näher. Er überflog die letzten Seiten und wunderte sich, warum plötzlich mit roter Tinte geschrieben wurde. Jetzt verstand er, was den Vampir beschäftigte. Er hatte erfahren, was ihnen in ihrem letzten Leben passiert war. Ihm taten die beiden leid. Ihr Leben letztes Leben war in einer Tragödie geendet und er hoffte inständig, dass es diesesmal anders laufen würde.
 

Tom ließ sich auf der Bettkante nieder und nahm Harrys schmale Hand in seine. Beinahe erfürchtig streichelte er die weiche Haut und betrachtete das schlafende Gesicht. Er hob die Hand und fuhr mit einem Finger die lange Narbe nach, die sich von Harrys Stirn in einer geraden linie nach unten bis auf die Wange zog. Was für ein Glück er gehabt hatte, dass das Auge keinen Schaden genommen hatte. Er studierte das ansonsten ebenmäßige Gesicht mit solcher ausdauer, dass er bald jede Kurve genau kannte. Langsam beugte er sich vor und hauchte einen sanften Kuss auf die geschwungenen Lippen. Mit seiner freien Hand strich er über den schlanken Körper und stieß dann auf den gewölbten Bauch. Sanft streichelte er über die Wölbung und tastete nach dem kleinen Wesen. Er wandte den Blick von Harrys Gesicht ab und suchte mit seiner Vampirkraft nun nach dem Herzschlag ihres Kindes. Er entdeckte ihn. Sein Gesicht wurde ganz sanft, während er Harrys Hand haltend dem kleinen Herz beim schlagen zusah. Er spürte, wie Harry sich regte und sah auf. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass Harry nun erwachen würde. Als erstes verzog Harry das Gesicht und dann begann er zu blinzeln.

als er wach wurde spürte er, dass jemand bei ihm war. Er konzentrierte sich und merkte dann, dass es Tom war. Leise seufzend öffnete er die Augen und blinzelte gegen das Licht im Zimmer. Severus und Remus waren vor ein paar Tagen auf die Idee gekommen Tageslicht Lampen zu installieren, um ihn mit ausreichend Licht zu versorgen. Es war zwar nicht zu vergleichen mit der echten Sonne, aber es schien trotzdem zu helfen. Von Tag zu Tag nahm er an Gewicht zu und hatte mittlerweile eine zumindest annehmbare Figur. Gähnend öffnete er die Augen nun ganz und sah zu Tom, der ihn ansah. Er lächelte seinen Gefährten an, dann bemerkte er die Trauer in dessen Augen und die Tränenspuren auf seinem Gesicht. Alarmiert setzte er sich auf und fuhr mit den Händen über seinen Körper. Er legte die schmalen Finger auf seinen Bauch und spürte nach Sekunden der Angst die Bewegung seines Kindes. Er sah wieder zu Tom. Was hatte den Vampir so fertig gemacht, dass er sogar weinte. Er griff nach Toms Hand, die sich jetzt zu seiner auf seinen Bauch gesellte und drückte sie. „Was ist passiert?“ fragte er mit sanfter Stimme und musterte seinen Gefährten genau. Jetzt spürte er auch die Trauer durch ihre Verbindung strömen. Sein Daumen streichelte über Toms Handrücken. Der Vampir schüttelte nur den Kopf. Er wollte seinen Gefährten nicht aufregen. Nicht gerade jetzt, da es diesem so schlecht ging und er ihr Kind erwartete. Harry legte den Kopf schief und hob die Hand um über Toms Wange zu streicheln. Der Vampir legte seinen Kopf in die Hand die ihn streichelte und seufzte leise. „Es besorgt mich mehr nicht zu wissen, was los ist.“ sagte Harry nun, da er ahnte, warum Tom ihm etwas verschwieg. Der Vampir erhob sich und setzte sich dann neben Harry. Er lehnte an mehreren Kissen und legte einen Arm um seinen Partner. Harry schmiegte sich an Tom und lehnte den Kopf an seine Brust. Sie verschränkten ihre Finger über seinem Bauch miteinander und schwiegen eine Zeit lang. Irgendwann begann Tom dann, ihm zu erzählen, was passiert war. Harry sah schweigend zu ihm auf und streckte sich etwas, um ihn zu küssen. „Ich weiß.“ sagte er nur und lächelte ihn aufmunternd an. Er selber hatte die Vision bereits zu Anfang gehabt. Es schien ihm unendlich lange her zu sein, seit Thomas ihn schlafwandelnd gefunden und dann aus Hogwarts geholt hatte. Er erzählte Tom von seiner ersten Vision, ohne damit aufzuhören über seinen Unterarm zu streicheln.
 

Die Türe ging auf und Remus trat leise ein. Er lächelte, als er die beiden so vertraut miteinander im Bett sitzen sah und es tat ihm Leid, diesen Frieden jetzt zu stören. Er räusperte sich leise und wurde sofort von zwei Augenpaaren fixiert. Er trat langsam näher und las erst mal die Werte der Geräte aus. Als alles in Ordnung zu sein schien kontrollierte er Harrys Gewicht mit einem Zauber und nickte zufrieden. „Du springst besser auf unsere Bemühungen an, als erwartet.“ Er rief Thomas in Gedanken, der auch kurze Zeit später kam. Er konnte nur Werte ablesen und Gewicht kontrollieren. Für alle weiteren Kontrollen benötigten sie einen Heiler. Thomas setzte sich zu Harry und sah ihn sich genau an. „Wie geht es dir?“ fragte er und griff nach Harrys Handgelenk, um den Puls zu kontrollieren. Er sah dabei auf seine Uhr, als Harry meinte, es ginge ihm gut und er hätte nur Rückenschmerzen vom Liegen. Jetzt brannten alle auf die Untersuchungsergebnisse. Thomas hatte einen Diagnosezauber gesprochen und wartete auf das Pergament. Es tauchte auf und er griff sofort danach. Er las es sich erst einmal in Ruhe durch und ignorierte die ungeduldigen Blicke der Anderen im Raum. „Sieht gut aus. Sehr gut sogar. Du liegst vor unseren Einschätzungen. Ich denke noch drei Wochen, dann können wir mit dieser Methode aufhören. Dann hast du noch einen Monat bis zur Entbindung. Das Kind dürfte dich dann nicht mehr am Essen hindern, sodass du noch etwas zulegen kannst. Aber auch wenn deine Bettruhe vorbei ist musst du vorsichtig sein. Das Kind sollte nicht zu früh kommen.“ mahnte der Heiler und sah zu, wie Harry und Tom sich glücklich ansahen. „Die Rückenschmerzen können wir leider nicht verhindern, auch wenn wir dich drehen. Vielleicht hilft eine Massage…“ murmelte er und öffnete seine Tasche, um nach einem Öl zu angeln. Ehe er die Flasche entkorken konnte nahm Tom sie ihm aus der Hand und sah ihn fest an. Thomas verstand, was Tom wollte und erhob sich. Er kontrollierte den Tropf und gab noch einige Tränke dazu, ehe er mit Remus zusammen den Raum verließ. Severus war bereits bei Remus erscheinen durch die zweite Tür im Arbeitszimmer verschwunden.

Harry sah Tom lächelnd an und strich erneut über seinen Bauch. Es war alles in Ordnung. Ihm und dem Kind ging es gut und er würde bald aufstehen dürfen. Wenn bloß diese Rückenschmerzen nicht wären. Er sah Tom an, der das Öl in der Hand hielt. Tom stellte das Fläschchen kurz zur Seite. Er schwang seinen Zauberstab und befreite Harry mit einem kleinen Zauber von seiner Kleidung. Harry war überrascht. Tom hätte ihm doch nur das Oberteil ausziehen müssen, stattdessen lag er nun komplett nackt im Bett. Er errötete etwas, aber Tom schien einen Plan zu haben, also ließ er ihn machen. Der Vampir half dem Schwangeren dabei, sich auf die Seite zu legen und erhöhte dann die Temperatur im Raum, damit er nicht fror. Er entkorkte das Öl und ließ etwas davon in seine Hand laufen, dann legte er sich hinter Harry und begann langsam und mit kraftvollen Bewegungen seine Muskeln entlang der Wirbelsäule durchzukneten. Harry seufzte, als Tom ihn massierte und der Schmerz in seinem Rücken langsam nachließ. Er schloss die Augen und gab sich ganz den Berührungen des Vampirs hin. Tom startete an den Schultern und wanderte tiefer, bis zu Harrys Steiß und darüber hinaus bis auf das Gesäß. Er stöhnte leise, als er spürte, wie verspannt er gerade da unten war. Deshalb hatte Tom ihn also ganz entkleidet. Er hatte ja nicht gewusst, dass der Vampir so eine Ahnung von Anatomie hatte. Langsam entspannten sich die harten Muskeln an seinem Rücken.

Tom nahm diese Aufgabe sehr ernst. Endlich gab es etwas, was er für Harry tun konnte. Von den ganzen medizinischen Sachen hatte er keine Ahnung und fühlte sich daher oft sehr nutzlos, aber wenn er von einer Sache Ahnung hatte, dann vom Körper seines Gefährten. Er kannte jeden Winkel, jede Kurze und jede Falte des geliebten Körpers. Er genoss es zu spüren, wie Harry sich unter seinen Händen langsam entspannte, wie er anfing unter seinen Fingern ganz weich zu werden.

Er beugte sich vor und küsste Harrys Nacken, ehe er sich ebenfalls vollständig entkleidete und dicht an Harry heranrückte. Harry angelte nach der Decke und zog sie über sie beide. Er hatte Tom in den letzten zwei Wochen sehr vermisst. Sein Gefährte war nur selten hier oder nur ganz kurz. Er war ihm nicht böse, wusste er doch, wie schwer es Tom fiel, ihn so zu sehen. Der Vampir gab sich die Schuld an seinem Zustand, was natürlich Blödsinn war, aber ihn davon zu überzeugen war schier unmöglich. Harry schmiegte sich eng in die Arme seines Gefährten, der sorgsam darauf achtete keinen der Schläuche abzuknicken. Er drehte den Kopf etwas nach hinten und schloss die Augen, als Tom ihm entgegen kam und ihn innig küsste. Ein leises Schnurren drang aus seiner Kehle, als Toms Hand sich an seinem Körper hinab schob und dann auf seinem Bauch zu liegen kam. Irgendwann drehte er sich mühsam um. Er wollte seinen Gefährten sehen, wenn er schon nur vier Stunden wach sein konnte. Tom half ihm bei dem Wendemanöver und hielt die Schläuche und drähte hoch, damit sie Harry nicht in die Quere kamen. „Ich weiß nicht mehr, wie ich liegen soll.“ seufzte Harry. Es war zwar angenehm, mal nicht auf dem Rücken zu liegen, aber wenn er auf der Seite lag war es auch nicht bequem. Tom streichelte über seine Wange und lächelte. Remus hatte auch darüber geklagt, als er noch schwanger war und hatte ihm dann erzählt, dass er sehr zu Fenrirs Leidwesen in den letzten zwei Monaten immer ein Stillkissen mit im Bett hatte, das er sich zwischen die Beine legte, um das obere Bein höher zu lagern. Sie hatten viel geredet, als sie sich regelmäßig getroffen hatten. Tom hatte ja von Remus alles über Baby-Pflege gelernt. Der Vampir nahm sich fest vor so ein Kissen für Harry zu besorgen, wenn er mal nicht da sein konnte. Jetzt aber legte er sich selbst auf den Rücken und rutschte ganz an Harry heran. „Leg dein Bein über meine Beine.“ brummte er und spürte, wie Harry es tat. Überrascht sah Harry seinen Gefährten an. Das war viel besser. Tom erzählte ihm von seinem Gespräch mit Remus. „Ich besorge dir auch so ein Kissen. Aber wenn ich mit im Bett bin fliegt das Ding raus.“ knurrte er, was Harry zum lächeln brachte. „Du bist mir auch viel lieber, als so ein Kissen.“ schnurrte die Veela und seufzte, als Tom nun seinen Rücken kraulte. Sie redeten die ganze Zeit und Tom bemühte sich, Harry so viel Zuneigung zuteil werden zu lassen, wie es in der kurzen Zeit möglich war. Er erzählte ihm von den Fortschritten, die sie machten, verschwieg ihm aber, was für Probleme sie noch immer mit einzelnen Anhängern von Dumbledore hatten. Die Zeit verging wie im Fluge und Tom erhob sich, um sich und Harry wieder anzukleiden, bevor jemand herein kam. Remus trat ein, dicht gefolgt von Severus, dessen Aufgabe es war, Harry die richtige Dosierung Schlaftrank zu geben. Remus wusch Harry mit einem Zauber und stellte dann eine Schüssel auf seinen Schoß, damit er sich die Zähne putzen konnte. Am Ende kämmte er Harrys Haar und flocht es zu einem langen Zopf. Frisch gewaschen und gekämmt lag Harry nun wieder alleine in dem großen Bett. Severus zog mit einer Spritze den Schlaftrank aus einer Phiole und spritzte den Inhalt dann in einen Beutel Kochsalzlösung, mit dem er den fast leeren Beutel ersetzte. Er schloss den Tropf an und wechselte dann den Beutel mit der Nahrung, die Harry durch den Schlauch bekam. Harry spürte, wie der Schlaftrank sich langsam in seinem Körper ausbreitete und Tränen stiegen ihm in die Augen. Er hasste das alles. Jemand ergriff seine Hand und als er aufsah entdeckte er Tom neben sich, der seine Hand drückte. „Du bist sehr tapfer.“ sagte der Vampir ruhig und hob Harrys Hand an seine Lippen, um die Knöchel zu küssen. „Ich will dich nicht alleine lassen.“ hauchte Harry. Der Kloß im Hals machte ihm das Sprechen schwer. „Ich weiß.“ flüsterte Tom und streichelte über Harrys Handrücken. „Bist du da, wenn ich wach werde?“ fragte Harry nun und es viel ihm immer schwerer, die Augen offen zu halten. „Ich bin da.“ versprach der Vampir und beugte sich vor, um Harrys Lippen zu küssen. Der reagierte kaum noch und war kurze Zeit später eingeschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Omama63
2018-11-13T09:23:21+00:00 13.11.2018 10:23
Ein super Kapitel.
Ich freue mich so, dass du weiter schreibst und sie nicht abbrichst.
Die Beiden sind so süß. Tom massiert Harry damit es ihm besser geht, das finde ich so lieb.
Ich hoffe, dass alles gut geht.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

LG
Omama63

Von:  Sakura_Sira
2018-11-13T00:26:24+00:00 13.11.2018 01:26
ENDLICH. juhuuuuuu. Ich hab sooo lange gewartet.
Und der kleine schafft das, das hoff ich sehr.
Keine vlad/gabriel ateagödie die zweite bittttteeeer :)
Von:  ultraFlowerbeard
2018-11-12T23:17:17+00:00 13.11.2018 00:17
Ich bin so froh das es weiter geht. Die beide sind einfach so süß. Ich hoffe das nächste Kapitel dauert nicht so lange ^^ Bin auf jeden Fall gespannt
LG Flower
Von: AomaSade
2018-11-12T17:45:26+00:00 12.11.2018 18:45
Hallo Eshek,

toll, dass es mit meiner Lieblingsfanfiktion weitergeht. Ich habe mich sehr gefreut. Ein schönes Kapitel mit Harry und Tom. Der Dunkle Lord als Masseur - ein Sahnehäubchen.

Liebe Grüße
AomaSade
Antwort von:  Eshek
23.11.2018 23:46
Danke, dass es deine Lieblings FanFic ist. Ich fühle mich sehr geehrt.
Ja, die Charactere machen einfach, was sie wollen. -.-


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