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Zwerg am Haken oder wie angelt FRAU sich einen König?

Hobbit (Kurz)geschichte - Humor - Real Live - Parodie
von

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filmreife Flucht

Damit hetzten wir drei armen Irren, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter uns her weiter durch das Kaufhaus, gerade so als könnten uns dadurch Flügel wachsen. Leider geschah genau das nicht, denn dann hätten wir diesen hässlichen Ekelvisagen vermutlich sehr viel leichter entkommen können. Vor allem der im rosa Primaballarina Kleidchen war besonders erpicht darauf Thorin in die dreckigen Griffel zu bekommen. Er war deutlich schneller als der Rest seiner Kumpane und er brüllte auch wesentlich lauter...was damit selbst in der dicht belebten Einkaufspassage nicht länger zu überhören war.
 

Er klebte uns äußerst hartnäckig an den Fersen und war dran immer näher aufzuholen..wo wir in halsbrecherischem Tempo durch die breiten Gänge schlidderten und versuchten ihn mit möglichst strategischem Haken schlagen anzuhängen und zwar so wie die Karnickel das zumeist ebenfalls sehr erfolgreich zuwege brachten, wenn sie verfolgt wurden.
 

Um mehr Zeit zu sparen, nahmen wir dieses mal kurzerhand die Rolltreppen nach oben auf das Parkdeck auf dem Lizzys Oldtimer Ente ja hoffentlich immer noch auf uns warten würde...sofern sie noch nicht abgeschleppt worden war, wegen Ermangelungs von TÜV oder sonstigem, wie der simplen Bezahlung ihrer Autoversicherung, was meine beste Freundin dann schon mal eben einfach so vergessen haben konnte.
 

„Beeilt euch, der komische Knilch im Tüllröckchen hat uns gleich eingeholt!“ Kreischte Lizzy derweil nahezu hysterisch vor sich hin, als sie sich kurz umdrehte und Bolg oder wie der Kerl auch heißen mochte, näher und näher zu uns aufschließen sah. Wir waren fast oben auf dem Parkdeck angelangt...alle anderen dieser hässlichen Kerle hatten wir vollständig hinter uns gelassen. NUR der Große mit der angenagelten Augenklappe und dem grimmigen Blick wollte und wollte einfach nicht aufgeben.
 

„Verschwindet...ich kümmere mich darum!“ Grollte Thorin ganz plötzlich energisch, wobei er Lizzy und mir eine heftigen Stoß gab, mit dem er uns unmissverständlich dazu aufforderte, dass wir schleunigst verschwinden sollten..worauf er absichtlich etwas zurück fiel und tatsächlich Anstalten machte, sich dem komischen URGH..zu stellen.
 

„Bist du wahnsinnig geworden? Thorin das schaffst du nie im Leben!“ Schrie ich ihn erschrocken und verängstig zugleich an, auch weil ich mir wirklich ernsthafte Sorgen um den Zwerg machte. Ich wollte nicht schon wieder vor der Wahl stehen, wie gewonnen so zeronnen! Nein, ich wollte den Mann gewiss nicht wegen mir sterben lassen...also auf keinen Fall, das kam nicht in die Tüte.
 

Doch er reagierte entsprechend kurz angebunden und wie üblich typisch männlich heroisch...
 

„Ich werde ihn nur von euch ablenken..geht vor, ich komme gleich nach!“ War daher seine durchweg klare Ansage an mich, die mir deutlich machte, worin unsere Aufgabe bestand, nämlich schleunigst in das Fluchtgefährt zu kommen und ihn im Anschluss daran dann möglichst eben so flink wieder einzusammeln...damit wir hoffentlich alle an einem Stück von dort verschwinden konnten.
 

„Gut...auf deine Verantwortung hin Mann!“
 

Rief ich ihm damit noch kurz im Weiterlaufen nach...dann packte ich meine beste Freundin entschlossen am Arm und zog sie einfach weiter mit mir mit. „Komm schon Lizz, schneller schwing die Hüften...du hast ihn gehört und ich habe beileibe die geringste Lust, dass dieser riesige Mistkerl Thorin zu Zwergenfrikasse verarbeitet!“ Fuhr ich sie dabei nicht minder nachdrücklich an, worauf sie mit einem entrüsteten Schnaufen antwortete.
 

„Na du hast ja vielleicht Nerven erstmal können vor lachen, wie soll ich bei dem Gerennebitte schön meinen Schlüssel finden können? Ach..und außerdem wird dir dein Zwerg schon nicht gleich abhanden kommen. Glaub mir, der Kerl ist zäher als er dir vielleicht vorkommen mag UND er steht auf dich, liebste Ruth...ein Umstand,den ich übrigens immer nocht nicht so wirklich nachvollziehen kann! Aber mich hat ja keiner gefragt!“ War die Antwort von ihr, die ich jetzt nun nicht wirklich erwartet hatte. Damit wusste ich aber wenigstens endlich Bescheid, wie sie die Sache zwischen IHM und MIR denn so interpretierte.
 

Noch während wir beide weiter rannten, schenkte sie mich ein entsprechendes süffisantes breites Grinsen, wobei mir angesichts der angespannten Lage im Augenblick alles andere als zum Lachen zumute war. Na ihr Wort in Gottes Ohr....wenn das mal stimmte. Dachte ich so bei mir und entgegnete ihr dann etwas brüsk.
 

„Es ist mir momentan ehrlich gesagt herzlich egal, was du darüber denkst Lizz, wenn du nur endlich deine verdammten Autoschlüssel aus der Tasche zauberst. Wir sind gleich da und ich glaube, wir können nicht mehr viel Zeit mit Suchen vergeuden, wenn ihn uns dieser ekelhafte Knilch im Tüllröckchen nicht noch Scheibchenweise zum Abendessen kredenzen soll.
 

Hast du verstanden?“
 

Lizz schnaubte angesichts meiner Aussage abermals nicht mit sonderlicher Begeisterung, tat aber dann um was sich sie gebeten hatte, auch wenn es während dem Laufen sicherlich alles andere als lustig war, nach ihrem Autoschlüssel zu kramen. Es hatte ein wenig etwas von einem epileptischen Anfall, mit dem sie wie irre hektisch nacheinander in ihren sämtlichen Taschen kramte, um den Übeltäter dann schließlich aus ihrer linken Hosentasche zu zaubern und mir unter triumphalem Geheule unter die Nase zu halten.
 

„ICH HAB IHN...KOMM RUTH!“
 

Brüllte sie dabei in einer solch ohrenbetäubenden Lautstärke, dass sich sämtliche Kaufhauskunden, die noch zufällig auf dem selben Parkdeck mit uns waren, erschrocken herum drehten um zu sehen, wer da so einen invernalischen Lärm veranstaltete. Doch dazu hatten wir keine Zeit...ich sah auch nicht nach, ob der URGH Thorin derweil nicht schon längst in seine Einzelbestandteile zerlegt hatte.
 

Sagen wir besser ich konnte einfach nicht hinsehen....und so rannten wir Frauen, bis uns mehr oder weniger die Luft weg blieb und wo wir es doch tatsächlich auf Anhieb schafften, Lizzys gelbe Ente wieder auf zu finden. Kaum da angekommen, riss sie den Schlüssel hoch und hatte ihre Fahrertüre so schnell aufgeschlossen, dass ich gar nicht mehr mit Staunen nachkam.
 

Eilig nahm sie auf dem Fahresitz platz und langte flux rüber um mir die Beifahrertüre zu öffnen. Kaum offen schrie sie...“schnell steig ein, ich werde versuchen jetzt den Zwerg einzusammeln, sofern er noch an einem Stück ist! Los nun mach schon!“ Mit einem Stuntmen reifen Satz katapultierte ich mich dank der äußerst netten Aufforderung zu ihr ins Auto und auf den Beifahrersitz.
 

Doch dann fiel es mir auf..noch in dem Moment, wo Lizzy kurz den Motor aufheulen ließ, den sie zwischenzeitlich schon gestartet hatte.
 

„Ääähhh LIZZ eine Frage...WO setzen wir den Zwerg denn jetzt gleich hin..etwa aufs Dach oder wie? Die Klapperkiste ist ein Dreitürer, falls du das vergessen haben solltets!“ Was daher meine etwas überhastete Frage an sie...doch Lizzy nahm das offenbar nicht ganz so eng.
 

„Ach was dann steck ihn in den Kofferraum oder zu dir auf den Beifahrersitz ist mir doch egal, wie du das anstellst Ruth, ich fahr jetzt los, also halt dich besser fest!“ Kreischte sie mich in diesem Fall nicht sonderlich kooperativ an, wobei sie gleichzeitig bestrebt war, mit einem halsbrecherischen Tempo aus der Parklücke zu fegen, einmal kurz die Handbremse anzuziehen, worauf die Kiste eine elegante halbe Drehung um sich selbst vollführte, um dann genau in Thorins Richtung wieder für Sekundenbruchteile zum Stehen zu kommen, ehe Lizzy erneut das Pedal bis zum Anschlag durchtrat und Gas gab...was die Ente mit ihren 45 PS an Maximumspeed an die äußerste Grenze ihrer Motorstabilität brachte. Hieß im Klartext, die Kiste war soooooo kurz davor die Grätsche zu machen.
 

Ohhhh nein..nein..nein, nicht ausgerechnet jetzt du saublöde Kiste...du wirst jetzt nicht auseinander fallen.
 

NICHT AUSGERECHNET JETZT!
 

Betete und fluchte ich innerlich so ziemlich alle Stoßgebete gen Himmel, die mir dazu einfielen und oh Wunder sie erhörte mein Flehen offensichtlich. Der Motor heulte einmal auf und die Ente schoss auf Thorin und den URGH zu, die beide geradewegs bestrebt waren, sich mit ihren übergroßen Fleischermessern gegenseitig zu filetieren.
 

Als Thorin und der Urgh...die Ente auf sich zu fahren sahen reagierten sie recht unterschiedlich, denn während Thorin einen hastigen geistesgegenwärtigen Satz auf die Seite machte, dass Lizzy ihn nicht noch als unfeiwillige Kühlerfigur aufgabelte, blieb das „Tütüröckchen“ geradewegs stehen und starrte uns mit ungläubigem Blick entgegen. Lizzy wollte noch bremsen, doch es war aussichtslos bei dieser Geschwindigkeit.
 

Mit einem ungeheuren BUMS fuhr sie ihn geradewegs glatt voll über den Haufen. Im Auto tat es einen Schlag, dass wir beide fast das Amaturenbrett geküsst hätte und der Urgh machte einen Satz durch die Luft, wo er im hohen Bogen auf sein hässliches Hinterteil segelte und dann völlig benommen sitzen blieb.
 

Während Lizz versuchte sich etwas zu erholen, riss ich die Türe auf und versuchte den angesichts dieser Umstände ebenso verblüfften Zwerg einzusammeln. „Thorin nun komm schon, worauf wartest du noch? Willst du da draußen etwa Wurzeln schlagen oder was?“ Keuchte ich ihm entsprechend kurzatmig entgegen.
 

Auch mir war der Schock darüber ordentlich in die Knochen gefahren. Doch der Zwerg tat zur Abwechslung tatsächlich einmal was man ihm sagte. Mit zwei hastigen Sätzen kam er auf meine Seite.
 

„Rutsch rüber Ireth!“
 

Knurrte er mich erwartungsgemäß unwillig an, als er Anstalten machte um einzusteigen. „Geht nicht Scherzkeks, ich bin angeschnallt!“ Fuhr ich ihn derweil ebenso unerfreut an. Das Resultat das in diesem Fall darauf folgte, war eben jenes, dass ich ihn etwa eine Sekunde später tatsächlich allen Ernstes auf meinem Schoß sitzen hatte...und zwar noch ehe ich Piep sagen konnte.
 

Er nahm zunächst keine Notziz von dieser Tatasache und knallte die Türe zu. Das Zeichen für Lizz ordentlich Gas zu geben, worauf sie die altersschwache Ente in aller Eile vom Parkdeck in Richtung Innenstadt manövrierte. Die Fahrt dauerte allerdings nur kurz..erstens weil obwohl ich es absichtlich vermieden hatte etwas zu sagen, der Zwerg nicht gerade leicht war den ich da auf dem Schoß sitzen hatte und es sicherlich auch nicht mehr werden würde.
 

Und dazu kam eben auch noch der Umstand, dass meine herz allerliebste Freundin offensichtlich vergessen hatte voll zu tanken...was in diesem Fall bedeutete, dass wir aus Ermangelung von ausreichend Benzin nur in etwa bis zum städtischen Bahnhof kamen, der an das hiesige Rotlichtviertel und den Stadtpark angrenzte...was für uns momentane Endstation bedeutete.
 

Aber uns war in dem Moment eigentlich so ziemlich alles egal, hauptsache wir hatten diese ekligen Biester abgehängt, na und das war uns Dank unserer halsbrecherischen Flucht tatsächlich geglückt....vorerst jedenfalls!



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