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Azurblau

Blau ist die schönste Farbe die es gibt, außer in Form von blauen Flecken
von

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Der Pullover

„Kiba warte! Mach etwas langsamer für einen alten Mann wie mich.“ rief ich, während ich übertrieben laut nach Luft schnappte, die Hände auf den Knien abgestützt.

„Ach komm Naruto, du bist nur zwei Monate älter als ich und 17 ist nicht alt.“

Ich hob meinen Kopf leicht, um meinen besten Freund, der bereits ganz oben auf der Treppe angekommen war, mit einem Schmollmund anzusehen.

„Jetzt hör auf zu schmollen das zieht nicht und beeil dich gefälligst, ich will bei Iruka nicht schon wieder zu spät kommen“ sagte er desinteressiert und drehte sich noch im selben Moment um, um weiter zu gehen.

„Hey! Heute kennst du wieder kein Mitleid“, jammerte ich und ging die Treppe hinauf um ihm hinterher zu trotten. Als ich oben angekommen war nahm ich kräftig Anlauf um Kiba auf den Rücken zu springen. Ich wuschelte ihm einmal kräftig durch die Haare, während ich versuchte nicht runterzufallen, denn Kiba wehrte sich kräftig gegen meine Attacke. „Seit wann bist du eigentlich so ein Streber? Das wäre das erste Mal, dass du pünktlich in den Unterricht kommst.“

„Woah Naruto! Du bist so schwer! Wo hast du denn das ganze Gewicht hingesteckt? Das sieht man dir gar nicht an.“

„Du bist einfach nur ein Schwächling das ist alles“, sagte ich beim herunter klettern von seinem Rücken. In diesem Moment musste ich daran denken was Sakura mir vor einigen Wochen gesagt hatte, als wir betrunken nach drausen taumelten um etwas frische Luft zu schnappen. Mit roten Wangen lallte sie, dass ich zwar schlank wäre, aber nicht zerbrechlich schlank, sondern muskulös schlank, also Jemand hinter dem man sich bei einer Schlägerei mit gutem Gewissen verstecken kann. Das war der erste Abend an dem wir uns wirklich unterhalten haben. Am nächsten Morgen schämte sie sich für das was sie gesagt hatte und für das was sie gesagt, aber vergessen hatte um so mehr. Trotzdem war ich froh über den Abend, denn seit dem sind wir irgendwie vertrauter, was daran liegen könnte das sie ziemlich viel von ihren Gefühlen über mich preisgegeben hat. Kiba riss mich aus meinen Gedanken indem er mich an der Schulter packte und mich ins Klassenzimmer schob.

Die Tische waren in einer U- Form aufgestellt, Kiba und ich setzten uns direkt an den Anfang. An diesen Platz hatte man uns verbannt da wir angeblich zu viel quatschten und man uns im Auge behalten musste. Shikamaru wurde deshalb nach hinten gesetzt, aber es schien ihn nicht zu stören, denn er hatte keinen Ton dazu gesagt. Mit einem seufzen ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen. Bio war keines meiner lieblings Fächer. Nicht nur die Themen waren anstrengend, sondern auch die Lehrerin, die penibel auf jedes Wort achtete.

„Töte mich, ich schaff Bio heute nicht“, stöhnte ich theatralisch, dabei lag mein Kopf auf dem Tisch und meine Augen waren geschlossen, doch als ich nach einer gefühlten Ewigkeit keine Antwort bekam entschied ich mich nachzusehen was mit Kiba los war. Er saß neben mir und hielt das Biologiebuch falsch herum vor sein Gesicht, wahrscheinlich sollte es so aussehen als ob er lesen würde aber sein Blick ging eindeutig nicht in das Buch. Ich versuchte seinem Blick zu folgen und als ich begriff was er da tat machte sich ein dickes Grinsen in meinem Gesicht breit.

In einer einfachen und flüssigen Handbewegung nahm ich ihm das Buch aus der Hand und schlug es ihm auf den Hinterkopf.

„Hör auf Hinata so offensichtlich anzustarren ein Gentleman tut so etwas nicht!“

Kiba sah beschämt zu Boden und biss sich auf die Unterlippe, während er sich seinen Hinterkopf rieb um den Schmerz zu lindern. Noch während ich vor mich hin kicherte geschah das, was ich schon die ganze Zeit zu vermeiden versuchte.

Genau gegenüber von mir auf der anderen Seite des U's saß Sasuke Uchia. Ich sah ihn an und verstummte mit einem Mal. Wie in Zeitlupe sah ich wie er seinen Kopf drehte, unzwar direkt in meine Richtung. Für einen Augenblick trafen sich unsere Blicke, doch ich wurde in Lichtgeschwindigkeit rot und sah deshalb runter auf meine Füße. Kiba der dies gesehen hatte brach in lautes Gelächter aus.

„Kiba halt die Klappe!“, brachte ich mit zusammen gebissenen Zähnen heraus.

„Es ist deine eigene Schuld. Du starrst genau so wie ich“ sagte er belustigt.

„Stimmt doch gar nicht! Ich hab mich nur gerade gefragt wieso Sasuke bei dem Wetter einen Pullover trägt es ist verdammt heiß heute, das ist alles.“

Als ich begriff was ich da gerade gesagt hatte wurde ich stutzig. Es war ja eigentlich nur eine Ausrede aber nun wurde es zu einer Frage. Warum trug er bei fast 30 Grad einen Pullover?

Das Gesehene

Bio war, wie erwartet, mehr als langweilig, aber vor allem anstrengend. Ich wollte auf gar keinen Fall mehr in Sasukes Richtung sehen, aber das zu vermeiden war gar nicht so einfach, denn die Verlockung war groß. Sasuke trug einen dünnen schwarzen Pullover und ziemlich enge Jeans. Auch wenn sich das einfach anhört, sah er damit einfach gut aus. Er hätte sich glatt vor eine Kamera stellen können, um Poster für eine Modelinie zu machen. Das schönste an ihm waren seine dunklen, fast schwarzen Augen und seine makellose Haut. Er hatte weiche Gesichtszüge, die ihn aber nicht kindlich oder jungenhaft wirken ließen. Die schwarzen Haarsträhnen, die ihm immer wieder ins Gesicht fielen und diesen starken Kontrast zu seiner weißen Haut verursachte. Sein Anblick war so unbeschreiblich.

Weil ich so stark versuchte mich abzulenken und ihn nicht anzusehen fühlte ich mich beobachtet. Konnten sie alle Gedanken lesen oder bildete ich mir das nur ein? Ich spürte das etwas meinen Finger streifte. Vor mir lag ein kleines Stückchen Papier das zu einem Ball zusammengeknüllt worden war. Ich sah in die Runde um herauszufinden von wem der Papierball kam, aber niemand sah in meine Richtung.

Neugierig fing ich an das Papier zu entknittern, doch da wurde es mir schon aus der Hand gerissen. „Es existiert so etwas wie ein Postgeheimnis weißt du das?“, sagte Kiba schnippisch und steckte den Brief in seine Hosentasche. Automatisch sah ich zu Hinata rüber und auch wenn sie versuchte unauffällig zu wirken indem sie 'beschäftigt' etwas in ihr Heft schrieb, wurde sie von ihren roten Wangen verraten. Naja wenigstens hatte Kiba etwas Glück. Das Klingeln war mehr als erlösend. Sasuke war wie immer der erste der seine Sachen eingepackt hatte und das Klassenzimmer verließ. Mein eiserner Willen war in dem Moment gebrochen als er aufstand und in meine Richtung, also in Richtung Tür lief. Mein Blick blieb zunächst auf seinen Schuhen hängen. Auf seinen dunkelblauen Chucks, die keinen Fleck hatten und arbeitete sich dann langsam hoch. Alles kribbelte, als sich unsere Blicke trafen. Er sah mir tief in die Augen, so tief, dass die Zeit stehen blieb, mein Herz und das ganze Universum. In seinem Gesicht gab es keine einzige Emotion, die verraten hätte was er gerade denkt.

„Jetzt erzähl schon Kiba!“, bettelte ich.

„Du nervst“, erwiderte er trocken und nahm einen Schluck aus seiner Cola Dose. Enttäuscht rutschte ich ein bisschen tiefer auf der Parkbank . Es war bereits später Abend und die Sonne ging unter, was dem Himmel die schönsten Farben verlieh. Trotzdem war es nicht kalt, sondern angenehm warm. Ich liebte den August. Mit meinen Fingern strich ich leicht über die Dose, die ich in meinen Händen hielt.

„Dann muss es was ernstes sein.“

„Weil ich dir nicht verrate was in dem Brief stand?“

„Nein, sondern weil sie die erste ist die du anständig behandelst.“

„Sie ist eben anders. Hinata ist besonders.“

Kiba hatte sich bisher im Bezug auf den Umgang mit Frauen nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber als Freund, war er der ehrlichste, hilfsbereiteste und verlässlichste Kerl den ich kannte. Kiba stand auf und entfernte sich ein paar Schritte von der Bank.

„Also was ist jetzt Blondie? Spielen wir noch ne Runde bevor ich Hinata treffe?“

Während er die Frage stellte warf er mir den Basketball zu. Da ich den Ball nicht erwartet hatte schlug er mir leicht in den Bauch, weshalb ich erst einmal tief Luft holen musste bevor aus mir raus platzte : „ Waaaaaas?! Du triffst dich mit Hinata? Wie hast du das denn geschafft? Ich glaubs nicht, dass sie sich mit jemandem wie dir freiwillig trifft“ , meinte ich sarkastisch.

„Naja, sie weiß noch nichts davon... aber ich weiß wann sie zuletzt mit ihrem Hund raus geht und dabei laufe ich ihr dann zusammen mit Akamaru über den Weg und naja du weißt schon dann können wir ja zusammen einen Spatziergang mit unseren Hunden gehen.“

„Kiba, du alter Romantiker!“ Das hätte ich wirklich nicht von ihm erwartet.

„Davon kannst du dir mal eine Scheibe abschneiden. Wie sieht's eigentlich bei dir aus? Hat sich zwischen Sasuke und dir was getan?“

Ich war unendlich froh das ich mit Kiba so offen reden konnte. Er war der einzige der von meinen Gefühlen für Sasuke wusste. Er hat mich nie verurteilt oder so reagiert, das es mich verletzen könnte. Trotzdem wollte ich jetzt nicht über Sasuke reden. Ich ärgerte mich über mich selbst und über mein Verhalten ihm gegenüber. Normalerweise sprach ich Mädchen die mir gefielen einfach an, aber mit Sasuke war das alles nicht so einfach. Er war manchmal so einschüchternd, wenn er diesen emotionslosen, eisernen Blick hatte. Er war intelligent, machte nie einen Fehler, er war einfach so unnahbar, was ihn nur noch attraktiver und begehrenswerter machte. Ich hatte ein unglaublich starkes Verlangen danach ihm nah zu sein und ein Teil seines Lebens zu werden.

„Willst du quatschen oder spielen ?“

Ich dribbelte mit dem Ball an ihm vorbei aufs Spielfeld. Nach einer Stunde lagen wir beide verschwitzt und schwer atmend nebeneinander auf dem Boden. Kiba hatte die Uhr für keine Minute außer Acht gelassen und tänzelte förmlich vor Freude davon. Weil ich noch nicht müde war entschied ich mich den langen Weg nachhause zu nehmen, nicht zuletzt weil dieser an Sasukes Wohnung vorbei führte. Sasuke wohnte in einer guten Gegend, in der jeder Baum und jeder Busch sorgfältig und akkurat in eine perfekte Form geschnitten wurde. Ich ging an einer Hecke vorbei und blieb am Ende der Straße stehen. In Sasukes Wohnung brannte Licht. Was er jetzt gerade wohl tat? Ich wüsste so gern wie es in seiner Wohnung aussieht. Aus dem Augenwinkel sah ich, das eine große Gestalt, umhüllt von einem schwarzen Mantel die Treppe zu Sasukes Wohnung hinauf ging. Die Größe und Breite der Gestalt ließ auf einen Mann schließen. Sasuke öffnete die Tür, als er die Person erkannte weiteten sich seine Augen, das konnte ich sogar aus dieser Entfernung sehen. Sasuke öffnete leicht den Mund, es schien als wollte er etwas sagen. Unter dem Mantel des Mannes kam eine Hand hervor, die Sasuke unsanft in seine Wohnung schubste, der Mann ging hinein und die Tür viel mit einem Knall zu.

Ich stand da mit offenem Mund, nicht sicher was ich nun denken oder tun sollte. Wer war das? Und was hatte das zu bedeuten?

Der Schock

Mir wurde gleichzeitig warm und kalt. In meiner trockenen Kehle hing ein dicker Kloß.

„Denk nach und reiß dich zusammen!“, befiehl ich mir selbst. Es könnte doch auch ein Freund sein oder? Kiba und ich gehen auch nicht immer sorgsam miteinander um. Aber die Angst, die in Sasukes Gesicht eindeutig zu erkennen war...Was soll ich tun? Ich kann doch nicht einfach mitten in der Nacht bei Sasuke klingeln und fragen ob alles in Ordnung ist. Willst du einfach weg sehen Naruto? Das was du gerade gesehen hast war doch nicht normal. In meinem Kopf begangen mehrere Stimmen miteinander zu streiten. Okay ich klingle einfach und tue dann überrascht, wenn er die Tür öffnet, so als ob ich gar nicht zu ihm wollte. Genau! Ich weiß überhaupt nicht das er hier wohnt, nein ich möchte zu jemand anderem und so ganz nebenbei sehe ich ja dann auch wie es Sasuke geht. Mach einfach das was du am besten kannst Naruto, improvisieren!

Ich war fest entschlossen zur Tür zu gehen, als in der Wohnung plötzlich das Licht ausging. Wie gebannt sah ich auf das Fenster. Die Tür öffnete sich langsam und vorsichtig, daraufhin ging ich 2 Schritte zurück und versteckte mich wieder hinter der Hecke. Heraus kam der Mann, der nur einige Minuten zuvor hinein gegangen war. Er war nicht auffällig mit seinem schwarzen Mantel mitten in der Nacht. Er ging zu seinem Auto und fuhr davon. Ich war mehr als erleichtert dafür, das man mir die Entscheidung was ich tun sollte abgenommen hatte, aber ich fühlte mich trotzdem schlecht und auch irgendwie schuldig. Ich blieb noch eine Weile da stehen und sah weiterhin auf das Fenster, das noch immer dunkel war. Aus irgend einem Grund wartete ich auf ein Zeichen von Sasuke oder vom Universum, das mir verriet was ich nun tun sollte, nein ich hoffte mehr auf ein Zeichen.

„Sasuke“, flüsterte ich leise in die kühle Nachtluft.

Nun bekam ich auch mein Zeichen, denn es fing an zu regnen. Zuerst war es nur ein leichter Schauer, der dann aber schnell zu starkem Regen überging. Trotzdem beeilte ich mich nicht nachhause zu kommen. Meine Wohnung war einsam, deshalb freute ich mich auch nie wenn ich nachhause kam. Niemand wartete auf mich. Soweit ich wusste hatte auch Sasuke keine Familie mehr. Durchnässt warf ich mich auf mein Bett. Ich war nicht müde, ich wollte nachdenken. Wieder und wieder dachte ich darüber nach was ich gerade gesehen hatte. Ich konnte es nicht deuten, ich wusste aber das ich das nicht so stehen lassen konnte. Während dem nachdenken fielen meine Augen dann doch irgendwann zu.

Am nächsten Tag war ich überpünktlich in der Schule, denn ich wollte Sasuke so schnell es ging sehen. Zumindest wollte ich mich versichern, das es ihm gut ging. Ich wartete angespannt im Klassenraum. 5 Minuten vergingen, 10 Minuten vergingen und nach 20 Minuten klingelte es, aber sein Platz war immer noch leer. Mein Herz fing an zu rasen und mir wurde schwindelig. Ihm war etwas passiert. Sasuke! Ich hätte doch nach ihm sehen sollen! Ist doch egal was er von mir gedacht hätte, dann hätte ich mich eben blamiert, na und? Ich war so feige!

Kiba sah mein blasses Gesicht und zog mich wortlos nach draußen.

„Frag nicht“ sagte ich leise während ich mich auf den Boden setzte, die Beine nah an meinen Körper gezogen.

„Du willst nicht drüber reden?“

„Jetzt noch nicht“

„Okay“

Noch eine gute Eigenschaft von Kiba. Er fragte nicht viel und bohrte auch nicht. Trotzdem fragte ich mich, ob es nicht doch ein Fehler war nicht mit ihm darüber zu reden, denn ich hätte gerne mit jemandem geredet, aber ich wusste nicht wie und etwas in mir sträubte sich auch dagegen.

Ich wollte es zuerst mit mir selbst ausmachen und ich hatte einen Entschluss gefasst. Noch heute würde ich zu Sasuke gehen!

Die Enttäuschung

Nach dem Unterricht ging ich sofort zu Sasuke. Irgendwie war es eigenartig, das ich mir keine Gedanken darüber machte, was ich eigentlich sagen wollte. Vielleicht lag es daran das ich gar nichts sagen wollte, ich wollte ihn einfach nur sehen und ihn an mich drücken, ob er wollte oder nicht. Ich musste einfach sehen das es ihm gut ging. Die Sorgen um ihn waren größer als die Aufregung. Die letzten Meter auf dem Weg zu ihm rannte ich. Vor seiner Tür begang mein Herz dann doch zu rasen, aber es war ein gutes Gefühl denn es war heute das erste Mal das ich mich nicht betäubt fühlte. Vorsichtig drückte ich die Klingel. Nun war es endlich so weit. Ich versuchte meinen hektischen Atem, der vom rennen und von der Aufregung kam, unter Kontrolle zu halten und zu beruhigen. Dann hielt ich ihn an, denn ich bemerkte das niemand die Tür öffnete. Ich versuchte Geräusche von innen zu hören. Nichts. Oder hörte ich da ein leises Wimmern? Nein wahrscheinlich nur Einbildung oder vielleicht auch ein Kind aus der Nachbarschaft. Obwohl nichts passiert war fühlte ich mich komplett überrumpelt. All die Pläne die ich hatte wurden plötzlich über den Haufen geschmissen.

Zuhause kochte ich mir einen Tee und setzte mich an den Tisch um nachzudenken. Ich war schon armselig. Ich vergötterte Sasuke, ich liebte ihn, aber ich hatte nicht einmal seine Nummer. Ich hatte keine Ahnung wie ich ihn erreichen sollte, wenn er mir die Tür nicht öffnete.

Ich könnte ein Mädchen aus unserer Klasse nach seiner Nummer fragen, denn Sasuke war der Schwarm aller Mädchen.

Warme Tränen liefen mir übers Gesicht. Was sollte ich nur tun? Ich wollte Sasuke bei mir haben. Ich vermisste ihn. Es war als hätte ich nur noch ein halbes Herz in meiner Brust.

Eine Woche verging und Sasuke war noch immer nicht in der Schule aufgekreuzt.

„Naruto kann ich dich kurz sprechen?“, fragte Hinata und Kiba, den ich aus dem Augenwinkel sehen konnte, bekam den Mund nicht mehr zu.

„Na klar Hinata, lass uns doch nach draußen gehen“, antwortete ich mit einem breiten Grinsen.

„ Ähm...ja … naja.... ich wollte dich etwas fragen...“, stotterte sie etwas beklemmt. Sie versuchte ihre Hände zu beschäftigen indem sie an ihrem Oberteil zupfte, dabei sah sie nach unten auf ihre Finger.

„ Ja , also... Aber Naruto?! Geht es dir gut? Du bist so blass und hast Augenringe!“, rief sie geschockt, als sie ihren Blick hob um mich anzusehen.

„Das war deine Frage?“, fragte ich nun sehr verwundert.

„Nein naja es ist mehr eine Bitte... undzwar würde ich gerne mit Kiba ausgehen, aber ich bin zu schüchtern und außerdem erlauben es meine Eltern nicht, deshalb haben ich an ein inoffizielles doppel Date gedacht... naja offiziell sind wir nur Freunde die zusammen weggehen.“

„An wen hast du gedacht? Ich bin in keiner Beziehung.“ Innerlich war ich total angespannt. Kiba hatte hoffentlich nichts über mich und meine Gefühle für Sasuke erzählt.

„Ja, ich weiß. Du bist noch in keiner Beziehung, aber es ist so offensichtlich, jeder weiß es bereits. Kiba hat mir zwar davon erzählt, aber eigentlich war es mir schon vorher klar.“ Meine Hände ballten sich zu Fäusten, bereit Kiba, der höchstwahrscheinlich hinter der Tür lauschte zu verprügeln. „Ach ja ist das so?“

„Ja und wenn du willst frag ich sie auch für dich.“

Ich war verdutzt. „Sie?“

„Ja, Sakura.“

„Sakura?“

„Ja das weißt du doch. Seit der Party erzählt sie nur noch von dir. Wie ihr draußen zusammen gesessen habt und wie toll es war. Sie steht auf dich. Wusstest du das nicht?“

„Oh nein, das wusste ich wirklich nicht. Ich steh nicht auf sie aber wenn du möchtest können wir trotzdem zusammen weggehen. Ich tu dir den Gefallen gern und Kiba ist schließlich mein bester Freund.“

Hinata strahle und man konnte ihr wirklich ansehen wie dankbar sie war.

Wenn Blicke töten könnten wäre ich tot umgefallen als ich zurück ins Klassenzimmer kam, denn Kiba hatte einen seiner Todesblicke aufgelegt.

„Schau nicht so das verunstaltet dein süßes Gesicht, ich erklärs dir später“, sagte ich lässig während ich mich auf den Stuhl neben ihm fallen ließ. Ich sagte es gerade noch rechtzeitig. Eine Sekunde später hätte ich nicht mehr so lässig wirken können, denn mein Herz blieb fast stehen, als ich sah, das Sasuke gerade die Tür reinkam.

Das Wiedersehen

Sasuke steuerte seinen Platz an. Ich sprang auf, durch seine Gegenwart fand in meinem Bauch eine Explosion statt. Nicht wie bei anderen Leuten ein Feuerwerk, nein ich fand dieser Vergleich war viel zu schwach. Es war eindeutig eine Explosion.

„Sasuke!“, schrie ich glücklich. Erst eine Sekunde später begriff ich was ich gerade getan hatte.

Ich versteifte mich und drehte lediglich meine Augen in Richtung meiner Mitschüler, doch niemand sah mich geschockt an.

„Alter es hat geklingelt, jetzt setz dich“, murrte Kiba genervt.

Puh, das erste Mal das ich für das Klingeln dankbar war, denn es hatte anscheinend meinen Schrei überdeckt. Sasuke stand mitten im Raum. Während dem gehen war er in seiner Bewegung wie eingefroren, dabei schaute er mich über seine Schulter an. Hatte er mich gehört?

Sasuke starrte mich den ganzen Unterricht über an, ich hatte Mühe nicht hin zu sehen. Mein Heft ähnelte einem abstraktem Kunstwerk. Weil ich nicht zuhören wollte und auch sowieso keine Antwort wusste, kritzelte ich wild in meinem Heft herum.

Nach dem Unterricht war Sasuke ausnahmsweise mal nicht der erste der verschwand, ganz im Gegenteil. Es sah so aus als würde es ihn ziemlich anstrengen seine Bücher einzupacken. Seine Bewegungen waren steif und abgehackt. Sein Gesicht war dabei ziemlich ernst, fast schon verkrampft. Ich konnte nicht anders als ihn dabei anzustarren. Was war mit ihm los? Als er es endlich geschafft hatte und am Pult vorbei ging wurde er von unserer Lehrerin Tsunade gestoppt.

„Sasuke hast du eine Minute? Ich würde gerne mit dir reden, wegen der letzten Woche.“

„Ja, natürlich“, antwortete er ruhig und gelassen wie immer.

Ich seufzte leise. Ich hatte seine Stimme so sehr vermisst.

„Könntest du mir vielleicht helfen die Atlanten wieder zurück in die Bibliothek zu tragen?“, fragte sie mit einem aufmunternden lächeln, während sie auf den Stapel Bücher zeigte.

„Ich werde mitkommen, ich kann auch tragen helfen, es sind ja immerhin ziemlich viele“, selbstsicher bewegte auch ich mich auf das Pult zu. Ich musste einfach erfahren warum er in der letzten Woche nicht da war. Ich wollte unbedingt seine Entschuldigung hören.

„Ich schaff das schon.“ Sasuke funkelte mich böse an. Er hatte wirklich etwas zu verbergen.

„Richtig, Sasuke schafft das schon“, mischte Kiba sich jetzt ein. Er kam auf mich zu und packte mich am Arm.

„Denk bloß nicht das du dich wieder drücken kannst Blondie, du bist mir noch eine Erklärung schuldig erinnerst du dich?“

Augenblicklich wurde ich von Kiba auf den Gang gezogen Sasuke und Tsunade liefen an uns vorbei.

Hastig versuchte ich Kiba alles zu erklären. Als er endlich alles verstanden hatte und einen Rotschimmer bekam drehte ich mich um und rannte Sasuke hinterher. Vielleicht redeten sie ja noch und ich konnte wenigstens noch einen Teil belauschen. Je näher ich kam desto langsamer wurde ich, schließlich wollte ich nicht das sie mich hörten. Ich wollte gerade abbiegen als ich nach einer Vollbremsung, welche erstaunlich leise war, mich hinter der Wand versteckte.

Um die Ecke, an der gegenüberliegenden Wand stand Sasuke zitternd und kraftlos. Er atmete tief und sein Gesicht war schmerzverzerrt. Verdammt, sogar in diesem Zustand sah er noch unglaublich sexy aus. Mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt rutsche er diese hinunter bis er schließlich auf dem Boden saß, dabei schob sich sein Shirt hinten etwas hoch. Meine Augen weiteten sich als ich seine Haut sah, die durch das Hochrutschen des Shirts sichtbar wurde.

„Sasuke was ist das?“, fragte ich als ich aus meinem Versteck heraus kam.Geschockt sah er mich an gleichzeitig zog er an seinem Shirt.

„Ich weiß nicht was du meinst und was machst du hier überhaupt? Verfolgst du mich etwa?“

Er versuchte aufzustehen. Ich konnte sehen das es ihm weh tat und es wunderte mich auch nicht. Sein Rücken war komplett blau und an seiner Seite hatten die Blauenflecken die Form von Fingern.

„Oh nein du bleibst schön hier“ sagte ich als er aufgestanden war. Ich packte ihn am Kragen und drückte ihn gegen die Wand.
 

So jetzt noch ein paar Worte von der Autorin die niemanden interessieren :D

Ich freu mich nämlich so arg über jedes Kommentar und muss das irgendwie rauslassen. Ganz besonders hab ich mich über das Kommentar und vor allem über die Sucht von Bettykings gefreut :)

Ich hoffe das ich weiterhin so tolle Kommis krieg.

Sackgasse

Sasuke wimmerte leise und kniff die Augen zusammen. »Verdammt Naruto was machst du denn da?! Du kannst jemanden in diesem Zustand doch nicht so unsanft gegen eine Wand drücken! Was soll das überhaupt werden? Sasuke wird mich umbringen so wie ich gerade mit ihm umgehe. Als wäre ich ein Schläger und wollte ihn verprügeln oder seine eifersüchtige Freundin der er eine Erklärung schuldet.« Kühle Finger legten sich um meine Handgelenke und zogen meine Hände mit einem Rück von seinem Kragen weg. Perplex sah ich Sasuke nach, der in Lichtgeschwindigkeit seine Tasche geschnappt hatte und ging. Er sagt kein einziges Wort. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken, aber Momentan tat es auch die Schultoilette. Ich saß in einer Kabine auf dem Boden und starrte die Wand an. Ich wollte einfach nur sitzen, atmen und nachdenken. Sasuke war eigentlich ständig in meinen Gedanken, aber heute um so mehr. Ich könnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken, als mir auffiel, dass ich Sasuke noch nie so nah gekommen war. Und seine Finger hatten mich berührt. Langsam strichen meine Finger an mein Handgelenk, an die Stelle an der er mich zuvor berührt hatte.

„Komm da raus.“

Vor der Kabine stand ein Paar rote Chucks, auf der rechten weißen Spitze der Schuhe war mit Edding ein Tik Tak Toe Feld aufgemalt worden.

„Kiba warum hast du Tik Tak Toe auf deinen Schuhen gespielt?“

„Hinata war langweilig“

„Wow du legst dich ja wirklich ins Zeug“

„Komm raus“

Ich stand nicht auf, aber ich öffnete die Tür und Kiba kam zu mir rein.

„Erzähl schon. Was ist passiert?“

Ich erzählte ihm die ganze Geschichte und war ein bisschen darüber erstaunt das der sonst so coole Kiba sprachlos war.

„Das ist wirklich übel“, waren seine ersten Worte.

„Mhm“

„Richtig übel“

„Ja ich weiß“

„Aber vielleicht ist es ja auch etwas ganz anderes. Vielleicht fährt er heimlich Motorrad uns ist gestürzt“

„Kiba er ist doch erst 17“

„Oder mit dem Fahrrad gestürzt oder vielleicht ist er auch eine Treppe heruntergefallen“

Langsam drehte ich den Kopf zu ihm und sah ihn mit einem bösen Blick an.

„Was denkst du was ich tun soll?“

„Ich weiß es nicht ich muss darüber nachdenken. Ich weiß nicht was man in so einer Situation macht. Ich denke nicht das Sasuke darüber reden will, aber wir müssen ihm auf jeden Fall helfen.“

„Ja, ich denke er hat niemanden mit dem er darüber reden kann, zumindest hat er hier keine Freunde, er isoliert sich total“

„Steh auf Blondie ich will nachhause ich hab Hunger“

Bis zur Kreuzung liefen wir zusammen nebeneinander her, aber wir redeten nicht miteinander.

Wieder nahm ich den längeren Weg nachhause um an Sasukes Wohnung vorbei zu laufen. Wie eine Woche zuvor stand ich hinter der Hecke und beobachtete seine Wohnung und wieder brannte Licht. Ein Auto mit einem fremden Kennzeichen fuhr an mir vorbei und hielt in der Sackgasse in der Sasuke wohnte. Ein Mann mit einem dunklen Mantel stieg aus.

Bei Sasuke

Mein Herz raste und mein Atem stoppte. Dieses Mal musste ich nicht lange nachdenken um zu wissen was zu tun war. Blitzartig kamen die Bilder von den vielen blauen Flecken, verteilt auf Sasukes Körper, in meinen Kopf. Meine Beine bewegten sich fast automatisch, während mein Hirn fast komplett leer war. Ich rannte an dem Auto vorbei und die Treppe hinauf zu der Wohnung von Sasuke. Wie wild hämmerte ich gegen die Tür. Es dauerte nicht lange bis Sasuke öffnete, aber er sah mich nicht an. Sein Blick war auf etwas hinter mir gerichtet. Ich drehte mich um und war ziemlich verblüfft als ich sah wer da stand.

Seine Augen waren genau so wie die von Sasuke. Dunkel, fast schwarz und stechend, nahezu durchschauend. Seine Gesichtszüge ähnelten denen von Sasuke sehr. Er hatte genau so schwarzes Haar wie Sasuke, nur länger und zu einem Zopf zusammengebunden. Der Fremde starrte Sasuke ziemlich eindringlich an. Es war erschreckend wie emotionslos sein Gesicht dabei war.

„Sasuke ich bin jetzt da. Du weißt schon wegen dem Referat.“, sagte ich während ich mich wieder zu Sasuke umdrehte. Ich versuchte glaubwürdig zu klingen und sprach deshalb ruhig, obwohl mein Herz raste.

„Ja und die Anderen kommen auch gleich.“ Sasuke sah mich immer noch nicht an. Ich hoffte den Fremden loszuwerden indem ich erzählte, das in wenigen Minuten mehrere Teenager hier aufkreuzen würden.

„Sasuke...“ langsam wurde ich nervös.

Ich musste irgendetwas tun, ich konnte nicht warten bis der Fremde die Initiative ergriff, denn ich war gerade nicht darauf vorbereitet. Ich stieß Sasuke in seine Wohnung und knallte hinter uns die Tür zu. Sasuke fiel rückwärts um und ich rannte zum nächsten Fenster um den Fremden im Auge zu behalten. Er war verschwunden. Hecktisch sah ich mich nach ihm draußen um. Sein Auto war nicht mehr da und er selbst auch nicht. Wie hat er das gemacht? Es waren doch höchstens 2 Sekunden.

Ich war mehr als verwirrt, doch dann viel mir Sasuke wieder ein.

Als ich aus dem Zimmer ging sah ich Sasuke mitten auf dem Flur stehn. Ich ging auf ihn zu und stellte mich ihm direkt gegenüber. Nur das Licht von den Straßenlaternen viel durch die Fenster in die Wohnung, deshalb musste ich Sasuke ziemlich nah kommen um ihn in der dunklen Wohnung zu erkennen. Wie in Trance starrte er ins Leere.

„Sasuke...“

Er reagierte nicht.

„Hey Sasuke wir müssen unbedingt reden“

Immer noch keine Reaktion von ihm.

„Ähm wenn du sauer bist wegen vorhin, naja das mit der Wand tut mir leid, da hab ich echt übertrieben.“

Jetzt sah er mir in die Augen. Sein Blick war glasig.

„Geht es dir gut?“, während ich das sagte streckte ich einen Arm nach ihm aus um ihn an der Schulter zu berühren. Durch den Pullover spürte ich das er förmlich glühte. Um mich zu vergewissern wollte ich seine Stirn fühlen.

„Sasuke du hast Fieber“

Ohne eine Vorwarnung fielen seine Augen zu und er sackte in sich zusammen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich ihn auffangen.

Da stand ich nun mit Sasuke in meinen Armen. Ich wusste nicht wie lange ich davon geträumt hatte, aber jetzt gerade wäre es mir viel lieber gewesen wenn er mir gegenüber stehen würde anstatt fiebrig und vor allem ohnmächtig in meinen Armen zu liegen. Ich bekam angst und Verzweiflung machte sich in mir breit. Einige Tränen liefen mir meine Wange hinunter und ich konnte nichts dagegen tun. Beruhige dich Naruto alles wird gut.

Zuerst musste ich Sasuke in sein Zimmer kriegen, denn ich hatte Angst das er von der Couch fallen würde. Am ende der Wohnung war eine kleine Treppe, die ich ihn hinauftragen musste. Das zweite Zimmer im zweiten Stock war seins. Er hatte wirklich ein riesiges Bett . Vorsichtig legte ich ihn ab. Er war schweißgebadet, deshalb wollte ich ihm seinen Pullover ausziehen, doch davor musste ich zuerst einmal den Lichtschalter finden. Er sah so niedlich aus und so hilflos. Ich biss mir auf die Unterlippe, denn in mir machte sich das Verlangen breit ihn zu küssen. Konzentriere dich gefälligst Naruto, Sasuke geht es schlecht du kannst jetzt unmöglich ans Küssen denken.

Ich fing an seinen Pullover von unten nach oben hochzuschieben um ihn auszuziehen. Ich brauchte einige Sekunden um mich von seinem Anblick zu erholen und wieder zu fangen. Heute Mittag hatte ich gesehen das sein Rücken blau ist und die Flecken an seiner Seite die Form von Fingern hatte. Dazu kamen Kratzer die über seinen gesamten Oberkörper verteilt waren. An seinem Hals waren Knutschflecken, die aber viel zu schmerzhaft aussahen als das sie den Eindruck vermittelten das sie gewollt waren und aus Liebe entstanden sind.

Nun verstand ich auch warum er im Sommer einen Pullover trug. An seinen Handgelenken waren tiefe Spuren zu sehen. War er etwa gefesselt worden? Sasuke würde sicher einen Schock bekommen wenn er erfährt das ich ihn so gesehen habe, aber er wird es sowieso erfahren wenn er bemerkt das er einen anderen Pullover trägt. Okay dann kann er auch so bleiben, denn mit Fieber wollte ich ihm nicht unbedingt mehr anziehen als nötig.

Das erste Zimmer war eine Badezimmer, daraus holte ich einen kalten Lappen für seine Stirn. Ich setzte mich neben ihn auf sein Bett und seufzte.

„Was soll ich denn jetzt mit dir machen?“
 

Soo liebe Leute ich hab mich dieses Mal bemüht das Kapitel ein bisschen länger zu machen

Nachts

Ich saß Stunden neben Sasuke, die mir allerdings vor kamen wie eine Sekunde. Ich konnte mich nicht an ihm satt sehen. Seine leicht geröteten Lippen, seine blasse makellose Haut und seine Haare die ihm stränchenweise ins Gesicht fielen. Aber wenn ich seinen Oberkörper betrachtete verkrampfte sich mein Magen. Ich hatte Schmerzen schon allein vom Hinsehen. Vorsichtig fühlte ich seine Stirn um herauszufinden ob er noch Fieber hatte. Meiner Meinung nach hatte es sich etwas gebessert, denn zuvor war er quasi seine eigene Sonne und schulg, dank der Fieberträume, wild um sich. Vielleicht konnte ich ja ein Thermometer finden, ich wollte mir seine Wohnung sowieso genauer ansehen. Im ersten Stock war rechts von Sasukes Zimmer aus ein Badezimmer und links eine kleine Abstellkammer. Die Kartons darin waren aufeinander gestapelt, aber nicht beschriftet. Allerdings waren sie mit Symbolen versehen. Auf den meisten waren Totenkreuze. Irgendwie war mir dieser Raum hier unheimlich. Ich ging runter ins Erdgeschoss. Rechts neben der Treppe standen eine Couch und ein Fernseher, dahinter war ein Esstisch und die Tür zum Balkon. Den Flur entlang war eine ziemlich kleine Küche und das letzte Zimmer, neben der Haustür war verschlossen. Die Wohnung war elegant und modern eingerichtet, aber auch kalt. Man sah einfach nicht das hier eine Person lebte, nur die nötigsten Möbel waren darin und alles war so sauber und geordnet, als ob jeden Moment ein Fernsehteam herein kam. In meiner Wohnung war es eher chaotisch. Kiba sagt immer, das es eben eine Jungsbude ist. Ich weiß nicht wie ich es genau beschreiben sollte aber es war in meiner Wohnung, trotz des Chaos, irgendwie wohnlicher.

Was wollte ich eigentlich suchen?

Ein Gefühl der Angst überkam mich plötzlich und ich ging zurück zu Sasuke, denn bei ihm fühlte ich mich sicher. Er war nun so ruhig das ich zwischendurch vergewissern musste das er noch atmete. Sein Fieber sank immer weiter und ich war zwar froh darüber, aber nun musste ich mir auch eine Ausrede überlegen, wieso ich hier neben ihm saß. Aber eigentlich sollte er mir doch dankbar sein, schließlich hatte ich mich um ihn gekümmert.

Nein es war egal was er dazu sagen würde, ich konnte ihn ja sowieso nicht einschätzen also war es unnötig sich eine gute Ausrede einfallen zu lassen. Das gehörte zu den Dingen die ich an Sasuke liebte. Man wusste nie was als nächstes passieren würde. Einmal hatte er die ganze Mathestunde lang aus dem Fenster gesehen, er hatte noch nicht einmal mitgeschrieben, was die Lehrerin ziemlich wütend machte. Sie schrieb eine Aufgabe an die Tafel die wirklich beängstigend aussah, sie legte Sasuke die Kreide auf den Tisch und sagte dies wäre eine Leistungskontrolle, um ihn , wegen seiner Arroganz und seinem Desinteresse, wieder zurück auf den Boden zu holen. Wir alle wussten das es reine Schikane von ihr war, da sie ihn unbedingt bloßstellen wollte. Ich wollte gerade sagen wie wenig Courage sie hatte, doch er stand lässig, mit einer Hand in der r Hosentasche auf, lief genervt zur Tafel und löste die Aufgabe gekonnt. Nachdem er fertig war, war die Halbe Tafel vollgeschrieben, mit Zeichen, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Auch meinen Mitschülern ging es nicht anders und sogar die Augen der Lehrerin waren geweitet. Er warf ihr diesen 'Da hast du' Blick zu und setzte sich wieder. Ich war so unglaublich beeindruckt! Er war so selbstbewusst und selbstständig er brauchte keine Hilfe, denn er war unverletzbar.

Ich sah runter zu ihm und fühlte mich ihm fern, obwohl ich neben ihm saß. Eigentlich wusste ich nichts über ihn. Ich berührte eine seiner weichen Haarsträhnen. Zwischen meinen Fingern drehte ich sie hin und her während mein Blick wieder ruter wanderte zu seinem Gesicht. Zwei dunkle, glasige Augen beobachteten mich.

Was sollte ich ihm jetzt sagen?

Sollte ich besser gehen?

Seine Hand umschloss mein Handgelenk und ich ließ augenblicklich seine Haarsträhne los. Langsam zog er mich zu sich runter, bis wir uns gegenüber lagen und uns in die Augen sehen konnten. Obwohl ich neben ihm lang ließ er mein Handgelenk nicht los und ich hatte nicht vor mich dagegen zu wehren. Vor Aufregung wurde mir ganz schwindelig. Sollte ich etwas sagen? Was sollte ich sagen? Ich musste unbedingt mit ihm reden. Wer war dieser Kerl und warum tat er Sasuke so weh?

All meine Gedanken verstummten, als ich sah das sich die dunklen Augen von Sasuke mit Tränen füllten. Langsam liefen sie ihm seinen Wangen hinunter. Vorsichtig löste ich seinen Griff um mein Handgelenk, rutschte näher zu Sasuke und umarmte ihn. Kurz darauf fing er an richtig zu weinen. Er klammerte sich an mich und schluchzen. Ich spürte wie mein Shirt sich mit seinen Tränen vollsaugte und an mir klebte und drückte ihn noch fester an mich. Ich kann nicht sagen wie lange es dauerte bis er einschlief, denn mit Sasuke verging die Zeit immer schnell.

Um 2 Uhr morgens entschied ich mich zu gehen, denn ich wusste nicht wie ich ihm gegenübertreten sollte. Ich konnte doch nicht einfach mit ihm zusammen frühstücken als wäre nichts passiert. Leise schlich ich mich aus seiner Wohnung. An schlafen war trotzdem nicht zu denken. Ich konnte es kaum erwarten bis die Schule anfing um ihn endlich wieder zu sehen.

Wieder war ich der erste in der Klasse und bekam von Kiba deshalb verwirrte Blicke zugeworfen. Sasuke ging langsam zu seinem Platz und atmete tief als er sich setzte. Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie schmerzhaft es sein musste. Er hatte diesen ängstlichen Blick und es war das erste Mal das wir uns im Unterricht gegenseitig ansahen. Nicht aus versehen, sondern bewusst. Kiba beobachtete uns kritisch und gab mir unter dem Tisch einen Tritt.

Nach dem Unterricht kam Sasuke auf mich zu und noch bevor ich darüber nachdenken konnte was er von mir wollte sagt er: „Wir müssen reden“

Fragen, Antworten und Lügen

Ich stand auf und sah ihn direkt an.

„Ja ich weiß.“

Wir mussten wirklich reden und ich würde ihm all meine Fragen stellen und Antworten verlangen.

Gerade wollte ich mich in Bewegung setzen, da wurde ich von jemandem nach hinten gezogen.

Ich blinzelte und versuchte die Person zu erkennen die meinen Arm umklammerte und mich festhielt. Große grüne Augen sahen mich an, ein schmales blasses Gesicht umrahmt von rosa Haaren.

„Hey den Jungskram könnt ihr doch später noch besprechen. Zuerst muss ich mit Naruto über etwas viel wichtigeres reden. Also Naruto es geht um unser Date.“

Ich biss mir auf die Unterlippe als sie das Wort Date überflüssig laut und langgezogen aussprach.

Warum musste sie das genau vor Sasuke sagen?

Ich sah zu ihm rüber und erschauderte kurz als ich sah was für einen bösen Blick er drauf hatte. Zügig verließ er den Raum und ich kam mir so vor als würde ich ihn betrügen. Genervt drehte ich mich zu Sakura um.

„Können wir das nicht wann anders besprechen? Ich bin beschäftigt.“

„Sasuke ist doch sowieso schon weg.“

„Das ist mir egal ich möchte jetzt nicht über unser Date reden, ich tu das nur für Kiba und weil Hinata so schüchtern ist.“

Oh verdammt, so hart hätte ich das vielleicht doch nicht sagen sollen.

„Es ist ja so süß wenn Jungs nicht zu ihren Gefühlen stehen können“, sagte sie mit einem sanften lächeln.

Hab ich was verpasst? Wie war die denn drauf? Direkter konnte man es doch nicht sagen.

„Also wollen wir essen gehen ? Oder lieber ins Kino? Was möchtest du denn? Und wann hättest du denn Zeit?“

Ich nahm ihre Hände in meine, ich dachte wenn ich mitspielte würde ich sie vielleicht schneller los werden.

„Weißt du es ist mir ganz egal. Ich überlasse alles dir, denn du kannst das am besten. Besprech das doch einfach mit Hinata.“

Sprachlos und mit einem breiten Grinsen ließ ich sie zurück. Um Sasuke einzuholen war es wohl zu spät und deshalb war ich auch leicht sauer und genervt, denn das bedeutete noch länger auf Antworten warten.

Ich seufzte und verließ die Schule, wenigstens hatte ich den Tag heute überstanden.

Der Himmel war von vielen dunklen Wolken bedeckt. Es war Gewitterwetter, solches nach dem man auf einen Regenbogen hoffen kann. Ich blieb einen Moment stehen, schloss die Augen und atmete tief ein.

Etwas entfernt lehnte gegenüber eine Gestalt an einer Säule, bei genauerem Hinsehen erkannte ich das es Sasuke war. Hatte er etwa auf mich gewartet? Schon einige Sekunden später bekam ich meine Antwort, denn er lief auf mich zu.

Okay Naruto bleib ruhig und blamier dich jetzt nicht sagte ich mir selbst.

Wieder hatte er diesen gleichgültigen Blick, als würde es ihn nerven jetzt mit mir reden zu müssen. Dieses Mal war ich leicht genervt von seiner Arroganz.

Ich schaute ihm zu wie er zu mir gelaufen kam, als er mich erreicht hatte sagt er nur ganz beiläufig :„Komm mit“, und lief weiter. Ich folgte ihm wie ein braver kleiner Hund und noch in diesem Augenblick sagte ich mir selbst, das ich nicht möchte das er über mir steht. Ich musste mit ihm auf eine Stufe kommen!

Als wir etwas von der Schule entfernt waren fing er an zu reden.

„Was du da gesehen hast war vielleicht zu viel für dich und ich bin mir ziemlich sicher das du es falsch verstanden hast.“

„Aha?“, ich war verwirrt. Gestern noch weint er in mein Shirt und heute stellt er mich da als würde ich die einfachsten Zusammenhänge nicht erkennen.

„Ja, den Mann den du gesehen hast war mein Bruder, er wollte nur nach mir sehen.“

Konnte das stimmen? Der Mann hatte wirklich eine große Ähnlichkeit mit Sasuke, er könnte wirklich sein Bruder sein.

„Nach dir sehen?“

„Ja, du hast wahrscheinlich die vielen Kratzer und die blauen Flecken auf meinem Körper gesehen als du mir meinen Pullover ausgezogen hast.“

„Ja, das hab ich“, jetzt wurde ich wirklich neugierig wie er mir das erklären wollte, ich war mir nämlich ziemlich sicher das der unbekannte Mann, also laut Sasuke, sein Bruder etwas damit zu tun hatte.

„Deshalb hat er nach mir gesehen, er wollte sich vergewissern das es mir gut geht und als er gesehen hat das ich in Gesellschaft bin ist er wieder gegangen.“

„Wie kam es denn dazu das du so viele blauen Flecken hast.“

Ich konnte seine Antwort kaum abwarten. Die Frage war endlich drausen und er konnte ihr nicht ausweichen, da sie so direkt war. Meine Fingernägel bohrten sich in meine Handflächen, so aufgeregt und nervös war ich.

„Ich bin von der Treppe gefallen.“

Was? Das war alles? Keine bessere Ausrede? Das war ich nicht von ihm gewohnt. Er versuchte ja nicht einmal wirklich es zu verstecken. Lag es daran das er wusste das es sinnlos war mich anzulügen? Oder sollte das ein Hilfeschrei werden?

„Die Treppe runtergefallen achso“, murmelte ich in Gedanken.

„Naja ein paar Spuren hat sicherlich auch der Sport hinterlassen, du weißt ja das ich Basketball spiele, also natürlich nur als Hobby, aber man gibt ja immer sein Bestes...“

Mitten in seinem Satz griff ich fest nach seinem Handgelenk und sah wie sich seine Augen vor Schmerzen verengten. Ich blieb stehen und sah ihn ernst an.

Er versuchte seine Hand aus meiner zu ziehen, doch mein Griff blieb fest und ihm blieb nichts anderes übrig als mich nervös und hilflos anzusehen.

Wortlos schob ich den Ärmel seines Pullovers etwas nach oben, so das die Schlieren an seinen Handgelenken sichtbar wurden.

Ich starrte auf die tiefen Furchen in seiner Haut, die teilweise noch rot, aber auch blau und lila waren. Er drehte seinen Kopf zur Seite um mich nicht ansehen zu müssen. Immer wieder versuchte er seine Hand wegzuziehen, aber ich war fest entschlossen nicht los zu lassen, auch weil ich Angst hatte er würde gehen.

„Ich wusste nicht das so etwas durch den Sturz von einer Treppe passieren kann oder beim Basketball.“

„Lass mich los“ sagte er kaum hörbar.

Ich ließ unsere beiden Hände sinken und tat was er verlangte, bereit ihn sofort wieder festzuhalten wenn er Anstalten machte zu gehen.

Sanfte Tropfen fielen auf meine Haut die langsam immer härter wurden. Es hagelte, mitten im August.

Sasuke und ich hielen uns unsere Taschen über unsere Köpfe und liefen zu einer Unterführung ganz in unsere Nähe, es war als hätten wir uns abgesprochen. Irgendwie war ich glücklich über den Hagel, denn so würde Sasuke ganz bestimmt nicht weglaufen können, er war quasi gefangen, naja zumindest so ein bisschen. Wir setzten uns nebeneinander auf den trockenen Boden.

„War das wirklich dein Bruder?“, ich wollte das Gespräch von vorhin wieder aufgreifen und entschied mich erst einmal langsam anzufangen.

Sasuke nickte stumm. Ich kann es nicht erklären, aber an der Art wie er es tat wusste ich, das es nicht gelogen war. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich das er auf seiner Unterlippe kaute.

„Wegen Gestern, ich wollte gar nicht in deine Wohnung, ich wollte nur... ach ich weiß auch nicht, also der Typ, auch wenn er dein Bruder ist, er ist so unheimlich und ich traue ihm irgendwie nicht und ich... ich hab ihn schon mal in deine Wohnung gehen sehn und … dieses Mal naja... ich hatte einfach das Gefühl das ich eingreifen muss... und dann bist du mir ja quasi in die Arme gefallen und... ausziehen wollte ich dich auch nicht aber du hattest Fieber und dein Pullover war schon ganz nass geschwitzt...“

Geweitete schwarze Augen die mich durchbohrten unterbrachen mein Gestotter.

Er war mir nah, viel zu nah unsere Nasen berührten sich fast. Doch dies war kein romantischer Moment, denn sein Blick war kälter als kalt.

„Was weißt du?“, fragte er ernst.

„Was soll ich denn wissen? Ich hab dir doch gerade eben alles erzählt.“

Er stand auf und ging ans andere Ende der Unterführung um dem Hagel zuzusehen, der langsam schwächer wurde.

Ich ging ihm hinterher. Leise und langsam.

Okay Naruto du musst jetzt zuerst die Gefühlshose runterlassen und dich öffnen, denn sonst tut er es auch nicht und mehr als Hassen kann Sasuke dich auch nicht.

Ich ging noch einen Schritt näher auf ihn zu und umarmte ihn von hinten.
 

Ich hoffe es hat euch gefallen und vielleicht habt ihr ja auch gemerkt das ich mir Mühe gebe die Kapitel immer etwas länger zu machen :)

Vielen Dank für 50 Favos und an meine fleißgen Kommentarschreiber :D

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie sehr ich mich über Kommentare freue ich glaube ich checke am Tag 100 Mal ob es was neues gibt ich kleiner Suchti

Ich beeil mich und schreib ganz schnell weiter :)

Nadeln und andere verletzende Dinge

Ich umarmte ihn vorsichtig, so das ich ihm nicht weh tat, aber trotzdem noch so fest das er spürte das ich das wollte. Er war so warm und es fühlte sich so gut an. Egal was nun passieren würde, das war es auf jeden Fall wert. Ich war schon mit so vielen Mädels zusammen, aber irgendetwas fehlte immer. Ich war mir nie sicher und wusste nicht was ich wollte, ich sehnte mich nach diesem Gefühl eine Person bedingungslos zu lieben, mich für diese Person aufzuopfern und ihr alles zu geben. Wann das mit Sasuke dann angefangen hat kann ich gar nicht so genau sagen. Meine Blicke blieben mit der Zeit ungewöhnlich oft an ihm hängen. Zuerst dachte ich es wäre lediglich Bewunderung, aber als dann diese seltsame Übelkeit dazu kam wusste ich das irgendetwas nicht stimmte. Immer wenn er da war bekam ich ein komisches Gefühl im Bauch was sich wie Übelkeit anfühlte. Ich konnte seine Nähe nicht mehr ertragen. Zufällig wurden wir in Kunst zusammen in eine Gruppe gesteckt. Wir mussten eine Fotostory machen. An der Arbeit an sich gab es nichts besonders romantisches oder besonderes, außer ihm zuzusehn. Wie perfektionistisch er war. Er wusste was er wollte und was er machen musste um es zu bekommen. Jede seiner Bewegungen war elegant und anmutig. Nichts was er tat war unnötig. Weil die anderen dann keine Zeit mehr hatten entwickelten wir die Bilder alleine in einer Dunkelkammer in unserer Schule. Eigentlich war ich nur ein Klotz am Bein, denn ich saß in der Ecke und schaute ihm zu. Ich hatte keine Ahnung was er da tat und ob ich helfen konnte. Aber mir wurde heiß und kalt bei seinem Anblick. Der Raum wurde immer kleiner und es gab nur noch ihn und mich. Als er fertig war schenkte er mir dieses kleine Lächeln und da war es um mich geschehen.

„Sasuke, lüg mich doch bitte nicht an.“

Ohne jede Vorwarnung befreite er sich aus der Umarmung und schubste mich von sich weg.

„Was denkst du überhaupt wer du bist?!“, schrie er mich an.

„Du kennst mich doch gar nicht! Plötzlich platzt du in mein Leben und denkst du kannst dich einmischen! Ich brauche dich nicht, ich bin auch ohne dich ganz gut zurecht gekommen!“

Das tat weh. Ich wollte doch nur für ihn da sein und ihn beschützen und nun warf er mir sowas an den Kopf. Meine Gedanken waren für einen Moment wie leer und ich konzentrierte mich nur auf den stechenden Schmerz in meiner Brust, was Sasuke da sagte traf mich wirklich tief und tat weh.

War ich wirklich so ein schlechter Mensch der nichts tat als sich einzumischen?

Nein, ich musste aufhören mich selbst zu hinterfragen. Was ich da tat war richtig. Ich wusste das es nicht leicht werden würde und wenn Sasuke meine Hilfe freiwillig nicht akzeptierte, dann musste ich ihn eben zu seinem Glück zwingen.

Seine Augen funkelten böse, so böse, dass ich angst hatte ihn zu berühren, da er mir wahrscheinlich eine knallen würde. Schluss mit der sanften Tour, ich würde ihm meinen Standpunkt verbal ganz gut klar machen.

„Weil es dir so gut geht hast du gestern auch so viel geweint, richtig?“

„Das geht dich nichts an.“

Innerlich wusste ich das er einsam war und verzweifelt. Er konnte sich aus seiner Lage nicht selbst befreien und ich war mir ziemlich sicher, dass er immer auf jemanden gewartet hat der ihn durchschaut und ihn rettet.

Wir wussten beide nicht was wir sagen sollten und sahen uns deshalb nur an. Nur zu gern hätte ich ihn geschlagen und ihn angeschrien, das er aufwachen soll und begreifen soll das ich ihm nichts böses will.

Das Rauschen vom Regen und Hagel wurde immer leiser und verstummte fast völlig.

Sasuke wandte seinen Blick ab und lief zu seiner Tasche um zu gehen, doch ich wusste das jetzt irgendwas passieren musste, denn so durften wir nicht auseinander gehen. Egal wie sehr er mich gerade verletzt hatte, ich durfte ihn nicht aufgeben.

„Du wirst nirgendwo hingehen, du bleibst hier.“

Er drehte sich mit seinem Oberkörper zu mir. Sein Gesichtsausdruck war arrogant, er hatte eine Augenbraue hochgezogen.

„Da bin ich anderer Meinung“, entgegnete er nur knapp.

„Aber ich nicht. Du wirst mit mir kommen. Wir gehen ins Krankenhaus und lassen dich untersuchen.“

„Ganz bestimmt nicht.“

„Oh doch und du wirst freiwillig mitkommen.“

„Hast du mir gerade nicht zugehört? Ich hab nein gesagt.“

„Ist mir egal und jetzt komm mit oder willst du das da;s was du unter deinem Pullover versteckst, alle erfahren?“

„Was?“, seine Stimme war leise, es war fast nur ein hauchen. Er sah verängstigt aus und es tat mir leid das ich ihn so verängstigen musste, aber irgendwie musste ich an ihn rankommen und seine Schale durchbrechen, auch wenn das bedeutete ihn zu etwas zu zwingen. Es war mir lieber das es ihm gut ging und er mich hasste als umgekehrt und sobald sein Problem mit seinem anscheinend sehr gewalttätigem Bruder gelöst war würde ich aus seinem Leben verschwinden.

Er fing sich wieder und antwortete mir selbstüberzeugt.

„Als ob dir jemand glauben würde.“

Ich zuckte mit den Schultern.

„Du hast recht, mir glauben sie vielleicht nicht, aber den Bildern den ich gemacht habe glauben sie bestimmt“, log ich ziemlich überzeugend.

Seine Tasche fiel ihm aus der Hand. So aufgelöst und durcheinander hatte ich ihn noch nie gesehen. Er wurde blass, zu blass, selbst für seine Verhältnisse.

Ich sah zu wie er ein paar Schritte zurück taumelte und sich hinsetzte.

Dieser Anblick war wirklich herzzerreißend. Ich ging zu ihm und kniete mich vor ihn.

„Das würdest du nicht tun“, flüsterte er und sah mich mit großen leeren Augen an.

„Sasuke, ich will dir doch nicht weh tun. Versteh doch bitte das ich mir nur Sorgen mache und das sich unbedingt ein Arzt deine Verletzungen ansehen muss.“

„Nein du verstehst das nicht!“

„Es wird doch nichts passieren, sie werden dich schon nicht aufschneiden und wenn du angst vor Nadeln hast...“

„Du verstehst es wirklich nicht!“

Ich war verwirrt. Was hatte er denn?

„Was soll ich denen denn erzählen? Meinst du etwa das die glauben meine Treppengeschichte?“

So weit hatte ich gar nicht gedacht. Plötzlich schämte ich mich.

„Ich bin noch nicht volljährig die stecken mich in irgendein Heim oder zum Psychiater was weiß ich!“

Er hatte recht. Die Knutschflecke, die Schlieren, die blauen Flecken in Form von Fingern... sie würden die Lüge sofort erkennen.

Am liebsten hätte ich ihn einfach nur an mich gedrückt.

Er saß da mit angezogenen Beinen , er sah wieder so zerbrechlich aus.

„Wir gehen zu meinem Onkel, der ist auch Arzt und der wird bestimmt nichts sagen.“

„Naruto, warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen ?“

„Diese Frage beantworte ich jetzt nicht, beeil dich ich will zu ihm bevor seine Praxis schließt.“

Mit einem Ruck zog ich ihn hoch und anschließend hinter mir her.

Erstaunlicherweise war er auf dem Weg dorthin relativ still und beschwerte sich auch nicht mehr. Er musste wohl zu viel Angst haben, das ich ihn wirklich verraten würde wenn er sich weigerte. Wie konnte ich das jemals wieder gut machen?

Mein Onkel war ziemlich erstaunt über meine plötzliche bitte, aber er untersuchte Sasuke ohne weiter nachzufragen, er wusste das ich ihn nicht fragen würde, wenn es nicht wirklich wichtig war.

Ich wartete im Wartezimmer und jede Minute in der ich nicht bei Sasuke sein konnte tat mir weh. Wie gerne wäre ich bei ihm und würde seine Hand halten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam mein Onkel aus dem Zimmer, ich stand auf weil ich zu Sasuke wollte, aber er packte mich an der Schulter und zog mich mit sich.

„Wo hast du den denn gefunden?“

Ich antwortete nicht.

„Du weißt das er eigentlich in ein Krankenhaus müsste“

Ich sah zu Boden.

„Versprich mir wenigstens das du dich um ihn kümmerst.“

„Natürlich.“

„Außerdem möchte ich ihn noch einmal sehen das das klar ist.“

„Ja Onkel.“

Ich war schon ganz hibbelig und endlich konnte ich zu Sasuke gehen.

Er lag auf einer Liege, sein Gesicht war schneeweiß und in seiner rechten Hand war ein kleines Röhrchen aus Plastik.

Oh scheiße. Wenn ich eine Infusion sah wurde mir generell schlecht und schwindelig.

Sasuke öffnete langsam die Augen und sah mich direkt an.

Ich setzte mich schnell auf den kleiner Hocker neben ihn bevor er bemerkte das ich weiche Knie bekam.

„Wie geht es dir?“

„Geht so“, er klang irgendwie traurig.

„Du hattest recht Naruto.“

„Hm?“

„Ich hab wirklich angst vor Nadeln.“

Ich hätte jeder Tomate Konkurrenz gemacht. Sasuke gab mir eine Schwäche zu??? Mir??

„Dann … haben wir ja was gemeinsam.“ Ich lächelte ihn vorsichtig an. Ich fühlte mich schrecklich schuldig, weil er nur wegen mir hier lag mit einem Schlauch in der Hand, obwohl er Angst vor Nadeln hatte.

Gerade wollte ich seine Hand nehmen, da kam mein Onkel rein.

„Okay, es ist durchgelaufen, ich entferne den Zugang jetzt wieder.“

Bei diesem Satz machte ich mich bereit wieder nach drausen zu gehen um zu warten, doch unerwartet packte er mich an der Hand.

„Bitte bleib hier.“

Bei Naruto

Hatte ich mich verhört? Der mega coole, unnahbare Sasuke wollte das ich bei ihm blieb?

Mein Onkel hatte bereits mit seiner Arbeit begonnen und Sasuke kniff die Augen zusammen.

„Schau nicht hin, sieh mich an.“

Ungewöhnlicherweise tat er was ich sagte und ich wurde rot, so rot das ich das Blut in meinen Ohren rauschen hören konnte und ich kein Wort mehr raus brauchte....na toll...gut gemacht Uzumaki.

„Was war das überhaupt?“, auf dem Heimweg versuchte ich ein Gespräch zu beginnen.

„Hm?Was meinst du?“

„Die Infusion, wieso hast du sie gebraucht?“

„Achso das. Ich weiß es nicht so genau, ich konnte gar nicht so genau zuhören, so nervös war ich. Irgendwas mit einer Elektrolyten wegen dem Fieber oder so, ich hab keine Ahnung.“

Die Stimmung war komisch. Sie war gedrückt.

Nur noch wenige Meter, dann waren wir bei Sasuke.

Ich war traurig darüber, auch wenn es ein Anstrengender Tag war, ich verbrachte gern Zeit mit Sasuke. Wir gingen gerade die hohe Hecke entlang, die wie eine Mauer wirkte, als Sasuke plötzlich stehen blieb und ich, gedankenversunken wie ich war, gegen ihn lief.

„Was hast du denn?“, fragte ich ihn verwirrt.

Ich bekam keine Antwort, deshalb zog ich ihn an der Schulter zurück und trat vor ihn, um zu sehen was ihn in so eine Schockstarre versetzte.

Der unheimliche Mann, also Sasukes Bruder, lief gerade die Treppe zu seiner Wohnung hoch. Ich sah Sasuke an, sah wie er sich verkrampfte und ängstlich vor mir stand.

Er sollte mir nicht noch einmal erzählen das alles in Ordnung war. Ich nahm seine Hand und zog ihn hinter mir her. Erst nach einiger Entfernung zu seiner Wohnung traute er sich zu sprechen.

„Wo gehen wir hin?“

„Wirst du sehen.“

Nach einiger Zeit blieben wir vor einem Hochhaus stehen.

Sasuke hatte den ganzen Weg lang nicht mehr gesprochen. Als wir im Fahrstuhl waren sah er mir neugierig zu wie ich den Knopf mit der Ziffer 8 drückte.

Der Fahrstuhl war alt und deshalb sehr langsam. Er knatterte und die Fahrt war holprig, trotzdem schien es nicht so als ob er keine Angst hätte. Meine Wohnung war ziemlich klein. Mein Zimmer, Wohnzimmer Küche und Bad. In meiner Wohnung war es unordentlich. Überall lagen Klamotten rum es war einfach unordentlich.

„Willkommen im château Uzumaki.“

„Was wollen wir hier?“

Ich sah ihn mit großen Augen an.

„Willst du etwa zu dir nachhause zu deinem Bruder?“

Er sah still zu Boden.

„Hast du Hunger?“

„Nein, ich will nur schlafen.“

Ich ging mit ihm in mein Zimmer, er konnte mein Bett haben ich selbst würde auf dem Sofa schlafen.

Gezwungenermaßen legte ich mich auch gleich hin, denn ich wollte keinen Krach machen, auch wenn an schlafen noch lange nicht zu denken war.

Stundenlang wälzte ich mich hin und her und bekam trotzdem kein Auge zu. Heute war einfach zu viel passiert und verdammt, Sasuke lag in meinem Bett!

Dieses Bett würde ich mit Sicherheit nie wieder überziehen!

Um 2 Uhr morgens hielt ich es nicht mehr aus. Für solche Fälle hatte ich immer ein paar Schlaftabletten da, natürlich nur leichte, aber die lagen in der Küche und dafür musste ich durch die ganze Wohnung. Naja, da Sasuke sowieso am schlafen war war es sicherlich kein Problem, wenn ich leise genug war.

Vorsichtig und auf Zehenspitzen machte ich mich auf den Weg. Das Funktionierte besser als gedacht, ich gab kaum einen Ton von mir. Meine Zimmertür war offen, also wagte ich einen Blick hinein.

Sasuke saß im Schneidersitz mitten auf dem Bett.

Ich lehnte mich leicht an den Türrahmen.

„Ich dachte du schläfst.“

„Nein ich kann nicht und was ist mit dir?“

„Ich auch nicht.“

Ich ging weiter in die Küche und kam wenige Minuten später mit zwei Tassen zurück.

Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und gab ihm den Tee.

„Danke“, murmelte er.

Ich wollte das Thema wechseln, aber mir viel nichts ein. Es war einfach schön mit ihm hier zu sitzen, denn es fühlte sich vertraut an. Wir mussten nicht reden, einfach nur zusammen sein.

Langsam setzte ich die Tasse an meinen Mund an und nippte etwas von dem Tee.

„Guten Morgen Sasuke.“

„Guten Morgen Naruto.“

Plötzlich mussten wir beide lachen. Ich kann nicht beschreiben wie gut das tat.

„Wir werden morgen in der Schule bestimmt schrecklich aussehen“, sagte er als er sich wieder gefangen hatte.

„Oh shit wir haben ja Schule!“

„Blitzmerker“, kommentierte er.

Ich legte mich auf den Rücken und er tat es auch. Wir lagen nebeneinander und sahen die Decke an.

„Was ist deine Lieblingsfarbe?“

„Wieso willst du das wissen?“

Er war erstaunt über meine Frage aber es schien nicht so als ob er nicht antworten wollte. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er etwas zwar wollte, aber trotzdem nicht gleich ja sagen konnte. Fast so als ob er manchmal einen kleinen Schubs brauchte oder er gezwungen werden wollte.

„Weil ich fast nichts über dich weiß.“

„Blau und deine?“

„Orange.“

Er hielt die Tasse in beiden Händen und strich mit dem Daumen sanft über die warme Seite.

„Meinst du wir können noch schlafen?“

„Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich bin hellwach.“

„Ja, ich auch.“

Ich stand auf und ging zu dem Schrank gegenüber von meinem Bett, öffnete eine Schublade und setzte mich auf den Boden.

„Freak“, hörte ich von Sasuke hinter mir, der mir gefolgt war und nun hinter mir stand. Mit einem Grinsen sah ich zu ihm auf.

„Wie kann man nur so viele DVD's haben?“

„Ja, ich geb's zu ich hab ne kleine Sucht.“

„Klein ist gut... das sind bestimmt hunderte!“

„240 wenn du es genau wissen willst. Komm runter und hilf mir beim aussuchen. Wenn man nicht schlafen kann gibt es nichts besseres.“

Mit einem Seufzen setzte er sich zu mir und zusammen wühlten wir uns durch meine Sammlung.

„Wie wär's denn mit der hier?“

Er drehte die DVD zwischen seinen Fingern. Als ich das Cover erkannte nahm ich sie ihm aus der Hand.

„Nein die nicht.“

So ein Mist! Ich hatte ungefähr 240 DVDs und er musst ausgerechnet den einen Horrorfilm erwischen den es gab.

„Wieso denn nicht?“

„Weil“

„Weil ist keine Begründung.“

„Doch ist es.“

Traurig sah er zur Seite. Shit! Eigentlich wollte ich doch nie so kalt zu ihm sein. Ich wollte eine Freundschaft mit ihm aufbauen, denn ihn als festen Freund zu haben war ziemlich unwahrscheinlich.

Okay Naruto du musst es ihm sagen, auch wenn es echt peinlich ist, denn so denkt er das er dich nervt.

„Okay ich erzäh's dir. Naja.... es ist so.... ich hab Angst vor Horrorfilmen. Ich hab auch nur den einen und ausgerechnet den musstest du erwischen.“

Er lachte laut los und es zerriss mir fast das Herz. Ich war ehrlich und aufrichtig zu ihm, ich teilte sogar meine Ängste mit ihm und dafür lachte er mich aus?

„Der ist doch noch nicht mal gruselig“, sagt er in während er Luft holte zum weiter lachen.

„Oh es tut mir leid das ich nicht so perfekt bin wie du! Der große Sasuke hat natürlich vor nichts Angst!“

Ich war verletzt und das sollte er merken. Ich versuchte nicht einmal es zu verstecken.

Sein Lachen verstummte.

„Das stimmt doch gar nicht.“

„Ja sicher!“, sagte ich genervt und stand auf.

„Ich hab auch Angst.“

„Jaja ganz bestimmt. Ich geh zurück auf die Couch. Gute Nacht.“

„Naruto.“

Er packte mich am Handgelenk, sein Blick in Richtung Boden gerichtet.

„Ich hab Angst vor dem Alleinsein, aber noch viel mehr Angst hab ich davor, das Itachi uns hier findet.“

Dunkelheit

Ich spürte das sich sein Griff um mein Handgelenk löste und seine Hand langsam in seinen Schoß fiel, sein Blick beschämt auf den Boden gerichtet.

Ich setzte mich wieder neben ihn.

Eine Weile saßen wir einfach nur so da uns schwiegen uns an, doch die Stille wurde unerträglich.

„Sasuke meinst du nicht, dass du mir langsam mal erzählen solltest was da eigentlich zwischen dir und deinem Bruder läuft? Ich meine, ich habe selbst keine Geschwister, deshalb kann ich das vielleicht schlecht beurteilen, aber wenn ich welche hätte, würde ich bestimmt nicht vor ihnen davon laufen und Angst vor ihnen haben, geschweige denn sie verprügeln.“

Er hob den Kopf und sah mich mit einem dieser leeren und emotionslosen Blicke an. Hatte ich etwas falsches gesagt? Hatte ich ihn beleidigt oder verletzt? Es sah nicht danach aus als ob er etwas dazu sagen würde. Die Stille zwischen uns wurde erdrückend und peinlich. In meinem Kopf versuchte ich verzweifelt etwas zu finden was ich in dieser Situation sagen konnte, doch mir fiel absolut nichts ein. Vor Verzweiflung stand ich auf und plötzlich sah ich nur noch Schwarz. War ich bewusstlos? Nein, ich stand immer noch auf meinen Füßen.

„Sasuke?“ fragte ich in die Dunkelheit.

Er antwortete mit einem leisen: „Hm?“

Vorsichtig bewegte ich mich zum Lichtschalter, doch es tat sich nichts. Bei einem Blick aus dem Fenster fiel mir auf das nirgendwo Licht brannte.

„Ein Stromausfall?“, fragte es plötzlich hinter mir.

„Ja anscheinend“, gab ich zurück.

Ich setzte mich auf's Bett und zu meiner Überraschung setzte er sich zu mir, aber ich konnte nicht erkennen ob er mich ansah oder nicht.

„Ich weiß nicht wie“, sagte er etwas schüchtern.

„Was meinst du“, im ersten Moment konnte ich ihm nicht folgen.

„Ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll und was ich sagen soll. Ich will es dir ja schon sagen, ich meine nach dem was du gesehen hast und nach meinen schlechten Ausreden ist es ja auch dein Recht Fragen zu stellen, ich meine wer würde das nicht tun, aber ich weiß einfach nicht wie.“

Ich glaube ich hatte Sasuke noch nie so viel auf einmal reden hören. Vor allem war er so überraschend ehrlich zu mir.

Mein Herz begang schneller zu schlagen und ich war froh über die Dunkelheit, denn wahrscheinlich hätte ich einer Tomate Konkurrenz gemacht. Am liebsten hätte ich ihn an Ort und Stelle abgeknutscht, so süß war er in diesem Moment, doch ich musste mich beherrschen.

„Du musst es mir ja auch nicht jetzt sofort erzählen.“

„Ich will aber, ich will das du mich verstehst.“

Meine Ohren wurden warm und ich konnte hören wie das Blut in ihnen rauschte.

„Meine Eltern sind früh gestorben. Itachi ist der einzige aus meiner Familie der noch da ist. Wir hatten nie ein besonders gutes Verhältnis zueinander, er war immer kalt und abweisend ganz egal was ich tat.“

Irgendwie hatte ich bei der Geschichte jetzt schon ein blödes Gefühl.

Ich versuchte mir ganz genau den kleinen Sasuke vorzustellen und wie er um die Aufmerksamkeit seines großen Bruders kämpfte. Er tat mir in diesem Augenblick einfach nur leid.

„Mit den Jahren wurde das alles schlimmer. Er hat einen riesigen Hass auf mich entwickelt.“

„Wieso?“

„Er gibt mir die Schuld an dem Tod unserer Eltern.“

Ich musste erst einmal Schlucken. Das war wirklich viel auf einmal. Mein Bild, das ich bisher von Sasuke hatte, war nun völlig gestört. Sasuke war immer der coole, selbstbewusste und selbstständige und vor allem unerreichbarste Typ gewesen. Jetzt kam er mir so klein und hilflos vor. Mir fiel nichts ein was ich hätte sagen können, das auch nur annähernd gepasst hätte, aber gar nichts sagen war natürlich auch keine Option. Ich suchte im dunkeln nach seiner Hand und hielt sie vorsichtig. Ich hatte noch so viele Fragen, aber ich hatte auch Angst sie zu stellen. Ich wollte ihn auf keinen Fall überfordern oder ausquetschen.

„Warum hast du nie etwas gesagt?“

„Was hätte ich denn schon sagen sollen? Wenn es raus gekommen wäre, dann hätten sie mich bis zu meiner Volljährigkeit in ein Heim gesteckt. Itachi ist zum Glück nur selten zuhause, er studiert nämlich. Ich dachte es wäre besser einfach alle auf Abstand zu halten, denn wenn mir niemand zu nahe kommt, dann kann es auch niemand herausfinden. Insgeheim habe ich auf ein Stipendium nach dem Abitur gehofft, dann wäre ich endlich weg von ihm.“

Was er sagte ergab alles einen Sinn. Ich wunderte mich wie er nach all dem noch so stark sein konnte und vor allem, wie er noch Hoffnung haben konnte. Höchstwahrscheinlich wäre ich nach so etwas ein Wrack gewesen.

Wieder wurde mir klar, wie wenig ich eigentlich über Sasuke wusste.

Ich wurde wütend auf Itachi, weil er Sasuke so etwas antat und auch auf Sasuke, der dies Jahrelang geduldet hatte.

„Aber wir müssen doch etwas tun können!“

„Was heißt wir? Das ist meine Sache.“

„Ach verlangst du von mir etwa das ich dabei zusehe?“

„Ich verlange das du dich nicht einmischst.“

„Das hab ich doch schon längst.“

Sasuke verstummte.

Du bist mir wichtig! Ich kann es nicht ertragen wenn ich sehe wie man dir wehtut, denn ich liebe dich und es klingt kitschig aber ich würde alles für dich tun! Wenn ich könnte würde ich die Schläge auf mich nehmen!

Wie gerne hätte ich ihm das alles einfach gesagt. Diese Worte stauten sich in meiner Kehle und warteten nur darauf ausgesprochen zu werden, doch alles was herauskam war:

„Ich kann dich echt gut leiden Sasuke.“

Es war mir dann selbst peinlich, denn eigentlich war ich es nicht von mir gewohnt das ich nicht sagen konnte was ich dachte.

Die Stimmung war so drückend und traurig das ich entschied das Thema zu wechseln.

Ich legte mich ins Bett und versuchte gelangweilt und entspannt zu wirken.

„Was denkst du wie lange wir noch Stromausfall haben?“

„Weiß nicht.“

Ich konnte spüren das er sich neben mich legte. Nicht so das wir uns berührten, aber der bloße Gedanke mit Sasuke in einem Bett zu liegen, so nah bei einander, ließ mich verlegen werden und verschaffte mir Schmetterlinge im Bauch.

Wenig später konnte ich hören wie sein Atem langsamer ging und etwas lauter wurde. Er war wirklich neben mir eingeschlafen. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken was ich alles mit ihm anstellen konnte. Einen kleinen Kuss würde ihn sicher nicht wecken. Wenn ich leise und vorsichtig genug war, würde ich es bestimmt schaffen ihn vorsichtig zu küssen.

Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Wie oft wurde Sasuke schon gegen seinen Willen angefasst und ich durfte nicht das gleiche tun. Zwar kam ein Kuss einem Schlag nicht wirklich ähnlich aber es ging um's Prinzip.

Am nächsten Morgen staunten die anderen nicht schlecht, als Sasuke und ich zusammen in die Schule kamen, auch weil Sasuke einen Pullover von mir trug.

Ich wusste sofort was Kibas Blick zu bedeuten hatte : Er wollte so schnell wie möglich mit mir reden, denn er war verdammt neugierig. Mit einem Lächeln erwiderte ich seinen Blick.

Ich war glücklich und Stolz zugleich über die neidischen Blicke von den Mädchen und eins war sicher, ich würden diesen Pullover nie wieder waschen! Der Schultag, der aus sechs Stunden bestand, verging heute wie in fünf Minuten. Ich war wie benebelt. Den ganzen Tag sah ich Sasuke an und versuchte erst gar nicht meine roten Wangen oder meine Blicke zu ihm zu verbergen. Er sah so süß aus in meinem Pulli, das ich es kaum ertragen konnte. Immer wieder fuhr ich mit meinem Blick seine Konturen nach. Keine Ahnung wie er es schaffte beim schreiben sexy auszusehen, aber es war so.

Nach der Schule liefen wir zusammen nachhause. Wir hatten das Schulgelände noch nicht verlassen, da hörte ich das Lachen von mehreren Personen hinter uns und kurz darauf schrie eine Stimme, die ziemlich gut hörbar war, quer über den Schulhof.

„Na ihr Schwuchteln ?!“

Komm mit, lauf weg

Dieser Satz ging mir tief in die Knochen. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken und ich erstarrte. Wie sollte ich jetzt reagieren? Genau genommen war ich schwul, denn die Sachen die ich mit Sasuke anstellen wollte sprachen für sich selbst. Trotzdem konnte ich mir das hier in aller Öffentlichkeit nicht vorwerfen lassen, schließlich war Sasuke bei mir. Kiba gegenüber hatte ich mich zwar geoutet, aber noch nicht vor Sasuke. Ich wollte ihm meine Liebe für ihn romantisch gestehen und ihn jetzt mit meiner Sexualität nicht abschrecken.

Schwul. Dieses Wort hatte irgendetwas abschreckendes, etwas was mich auf Distanz hielt. Ich verliebte mich doch nicht in einen Penis oder in die Oberweite einer Frau, sondern in den Menschen. In ein Lachen, den Charakter und die Augen.... Ich war zwar schwul und mir dessen bewusst, aber ich würde mich niemals so nennen. Ich empfand es als ganz normale ebenso reine Liebe.

Okay Naruto, du wirst jetzt ganz cool reagieren, mit einem lässigen Kommentar oder einer Geste. Du wirst es nicht abstreiten und auch nicht zugeben.

Ich riskierte einen Blick zu Sasuke der neben mir stand.

Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Sein ganzer Körper war angespannt. Man konnte deutlich sehen das er wütend war. Sogar sehr wütend. Ich hob die Hand. Ich wollte ihn zu mir drehen. Ich wollte sein Gesicht sehen und ihm sagen, dass er es ignorieren soll. Am liebsten hätte ich mich vor ihn gestellt und diese Typen beleidigt, ihnen am besten einen Vortrag darüber gehalten, das an Schwul sein nichts schlimmes ist, doch noch bevor ich ihn an der Schulter packen konnte lief er los. Sasuke steuerte genau auf die Typen zu, die uns gerade eben noch so beleidigt hatten. Ich war überfordert. Sasuke sollte seiner Wut ruhig freien Lauf lassen, sie hatten es auch nicht anders verdient, aber ich wollte auch keine unnötigen Probleme am Hals haben.

Letztenendes hatte ich Mitleid und ging Sasuke hinterher, denn ich wollte wirklich nicht wissen was er mit ihnen anstellen würde.

Ich erreichte ihn und hielt ihn am Arm, doch er riss sich genau so schnell wieder los wie ich ihn geschnappt hatte.

Für die Typen sah ich schon keine Zukunft mehr, doch plötzlich tauchte eine Gestalt hinter den Jungs auf die deutlich größer war. Die Gestalt packte einen der Jungs und hielt ihn vor sich in der Luft. Erst bei genauerem Hinsehen sah ich wer es war....

„Kiba!!“,schrie ich. Ich war noch nie so glücklich ihn zu sehen. Vielleicht lag es daran, das ich nicht jeden Tag in solch einer Situation war, aber ich hatte mich ziemlich verloren gefühlt. Kiba war ein Stück weit meine Familie.

Sasuke blieb stehen und wir sahen beide zu, wie Kiba die beiden durch die Luft schleuderte und sie anschrie, bis sie verängstigt davon liefen.

Langsam fing ich an mich von dem Schock zu erholen und kam auf Kiba zu.

„Danke...“, weiter kam ich nicht, denn er viel mir ins Wort.

„Kein Thema.“

Er grinste und klopfte mir auf die Schulter.

„Du weißt ja ich bin Kiba, der Beschützer der Armen und Schwachen“, als er das sagte musste er selbst anfangen laut zu lachen.

„Jaja, wie gesagt, danke.“

Ich drehte mich wieder zu Sasuke und musste feststellen, das dieser einfach weiter gegangen war. Ohne auf mich zu warten hatte er sich wieder umgedreht und war in Richtung nachhause gelaufen.

Ich musste zugeben, das dies für ein wenig schlechte Laune bei mir sorgte.

Mit schnellen Schritten hatte ich ihn bald eingeholt, doch dann wurde er noch schneller. Es war als würde er versuchen vor mir weg zu laufen.

Ich wurde wieder schneller, daraufhin fing er wirklich an zu rennen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Was war denn heute nur los ?

So einfach konnte ich ihn nicht gehen lassen. Sasuke war schnell, aber ich gehörte auch nicht gerade zu den langsamsten und so hetzte ich ihm hinterher. Nach einigen hundert Metern hatte ich ihn erneut eingeholt. Dieses Mal musste ich sicher stellen das er nicht gleich wieder abhauen würde. Ich schnappte ihn am Arm und an der Schulter und riss ihn zu Boden.

Er wimmerte etwas als ich ihn unsanft auf den Boden drückte. Schnell begang er sich zu wehren und versuchte sich von mir loszureißen. Da Sasuke so ein Fliegengewicht war, war es nicht besonders schwer für mich ihn auf dem Boden zu halten. Sein Gezappel wurde immer schlimmer. Ich nahm seine Hände und drückte sie rechts und links von seinem Körper auf den Boden, während ich auf ihm saß.

„Was ist denn los Sasuke?“

Er reagierte nicht auf meine Frage.

„Was hab ich dir denn getan?“

Wieder keine Reaktion. Ich wurde wütend. Richtig wütend. Wieso konnte er mir keine Antwort geben?

Womit hatte ich es verdient, das er mich so behandelte?

Ich nahm seine beiden Hände in meine eine Hand mit der anderen drehte ich seinen Kopf zu mir, denn es störte mich, das er mich nicht einmal ansah.

„Geh runter von mir“, knurrte er jetzt.

Na endlich, wenigstens eine Reaktion.

„Gib mir gefälligst eine Antwort! Was hab ich dir getan?“

„Nichts!“

„Wieso behandelst du mich dann so?“

Wir schrien uns in der Öffentlichkeit an, mitten auf der Straße, aber es störte uns nicht.

„Ich weiß es nicht!“

„Wie du weißt es nicht?!“

„Ich bin eben wütend!“

Ich hob eine Augenbraue.

„Ja, verdammt! Ich weiß ja selber nicht wieso mich das so trifft, aber es ist eben so!“

Ich war schockiert.

„Weil man dich als schwul bezeichnet hat?“

Er drehte seinen Kopf wieder zur Seite, meine Finger die immer noch um sein Kinn gelegt waren drehten sein Gesicht wieder zu mir.

„Steh bitte auf und geh von mir runter.“

Das sagte er in so einem ruhigen und doch eindringlichen Ton das ich tat um was er mich bat.

Ich stand auf, doch es dauerte eine Weile bis Sasuke sich regte.

Er setzte sich hin und lehnte seine Stirn gegen seine Knie, die Arme um die Beine geschlungen.

Es war ein unbeschreibliches Bild. Das Sasuke sich mir gegenüber so verletzlich zeigte.

Das Bedürfnis ihm nah zu sein und für ihn da zu sein überkam mich und so kniete ich mich neben ihn.

Sein Duft stieg mir direkt in die Nase, dieses Mal war er ein wenig anders, er war mit meinem vermischt, da er bei mir geduscht hatte und meinen Pullover trug.

Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen.

Bevor ich wirklich verstand was geschah und was ich tat, umarmte ich ihn.

Mir wurde warm ums Herz und die Schmetterlinge breiteten sich in meinem ganzen Körper aus und flogen wild umher. Niemand konnte mich so aus der Fassung bringen, nur Sasuke und das war ein weiterer Grund weshalb ich ihn so liebte. Ich konnte mich und alles um mich herum komplett vergessen und mich einfach nur fallen lassen wenn er da war.

Vielleicht war es töricht in meinem Alter über Liebe zu sprechen aber ich empfand es so.

Ein dumpfer Schmerz traf mich in den Bauch und noch während ich um Luft rang fand ich mich auf dem Rücken liegend wieder.

Schnell versuchte ich mich aufzurichten und sah Sasukes verzweifeltes und knall rotes Gesicht, mit großen Augen die mich ansahen.

Tränen sammelten sich an den äußeren Rändern seiner Augen und liefen ihm vereinzelt die Wangen hinunter.

„Was ist denn mit dir los?!“

Das waren seine letzten Worte, bevor er erneut aufstand und wegrannte.

Der Schlag war noch lange nichts im Vergleich zu dem Schmerz den er mir durch sein Verhalten und seinen letzten Satz zufügte.

Ich hatte keinen Schimmer davon wo er hingerannt war und gerade war ich auch nicht in der Stimmung es herauszufinden.

Mit Schmerzen schleppte ich mich nachhause.

Suche im Regen

Sasuke war wie immer ein Rätsel für mich.

Jedes Mal wenn ich dachte, dass wir einen Schritt nach vorne machten, gingen wir wieder zwei zurück.

Durchnässt kam ich endlich zuhause an. Mein Kopf war voll mit Fragen und Reflektionen von diesem Merkwürdigen Tag und trotzdem irgendwie leer.

Ich war einfach nur müde, innerlich Müde. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber die Sache mit Sasuke hinterließ doch Spuren bei mir.

Alles was ich wollte war mein Bett, das ich meine Bettwäsche durchnässen würde war mir egal.

Der Raum war dunkel, lediglich durch einzelne Schlitze im Rollladen drangen vereinzelt Lichtstrahlen in mein Zimmer. Ich breitete mich im Bett aus und ließ meinen Blick durch den Raum wandern und betrachtete die Schatten, die von den Gegenständen in meinem Zimmer an die Wand geworfen wurden.

An schlafen war nicht zu denken, aber ich konnte mich auch nicht dazu bewegen etwas sinnvolles zu tun. Ich fühlte mich rastlos und egal wie oft ich mich auch im Bett drehte und das Kissen aufschüttelte, ich wusste das sich das nicht ändern würde solange ich nicht wusste wo Sasuke war und wie es ihm ging. Jede Faser meines Körpers schrie nach ihm und eine Stimme in mir befahl mir nach ihm zu suchen.

Da es draußen immer noch regnete und ich weder Zeit noch Lust hatte meinen Regenschirm zu suchen behielt ich einfach meine ohnehin durchnässten Sachen an und machte mich auf sie Suche.

Ich konnte kaum die Hand vor Augen sehen, denn es schüttete wie aus Eimern.

Trotzdem konnte mich nichts davon abhalten Sasuke zu suchen und hoffentlich auch zu finden.

Weil ich keine Ahnung hatte wo ich anfangen sollte mit meiner Suche ging ich zuerst zu ihm nachhause.

Der Weg dahin der eigentlich nur wenige Minuten dauerte, erschien mir unendlich lang. Ich war froh, als ich bei ihm zuhause ankam. Schon von weitem konnte ich ein kleines schwaches Licht in einem Fenster sehen, der Rest der Wohnung war verdunkelt.

Schon dabei hatte ich ein ungutes Gefühl im Bauch, das sicher nicht von dem Schlag kam.

Wie gelähmt ging ich auf seine Wohnung zu. Die Tür stand einen Spalt weit offen und ich trat in die Wohnung, von der dieses unbehagliche gedämmte Licht kam.

Ich konnte die Tür nicht ganz öffnen und als ich mich durch den Spalt drängte bemerkte ich auch sofort wieso.

Hinter der Tür lagen Scherben und Trümmer von einem Regal.

Mein Blick hob sich etwas um den Flur entlang zu sehen und ich bemerkte, das die ganze Wohnung so aussah.

Glasscherben und Möbelteile zierten die gesamte Wohnung. Vorsichtig trat ich ein und ging den Flur entlang.

Schnell bemerkte ich das meine Füße kalt wurden. Ich sah an mir herunter und bemerkte, das ich in einer Pfütze stand.

Was zum Teufel war hier nur passiert?

Ich stand am Anfang des Wohn- und Esszimmers. Es brannte kein Licht und ich konnte den Raum deshalb nicht ganz sehen.

Ich hörte wie etwas in der hinteren Ecke des Raumes leise zischte. Wie gebannt starrte ich ins Dunkle. Mein Körper war angespannt und ich hielt die Luft an, denn ich wollte keinen Ton von mir geben. Ich hatte ein ungutes Gefühl, nein mehr noch, ich hatte Angst.

Angst das mich jeden Moment etwas anspringen könnte. Ich kam mir vor wie in einem Horrorfilm und ich musste mich beherrschen um nicht zu wimmern.

Irgendetwas kratzte über den Boden, gleich danach ein dumpfes Geräusch als würde jemand einen Sack über den Boden ziehen.

In mir klingelten alle Alarmglocken. Ich wollte nachhause in mein Bett und von all dem nichts wissen. Vielleicht stand da Sasukes Bruder Itachi in der Ecke, bereit mir eins überzuziehen.

Ich machte mich auf einen Schmerz gefasst und hoffte, das ich schnell ohnmächtig werden würde, oder erst gar nicht mehr aufwachen würde. Ich versuchte gar nicht mich zu wehren und die Sache länger hinauszuziehen. Nein, es sollte schnell vorüber sein.

„Na... Naruto?“

Eine leise krächzende und fragende Stimme kam aus der Ecke in der ich bis vor einem Augenblick noch meinen Mörder vermutet hatte.

Trotz des Krächzen erkannte ich die mir nur allzu bekannte Stimme.

Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und ich erkannte langsam Umrisse einer Person die auf dem Boden lag.

Wortlos lief ich rüber zu Sasuke, mein Körper immer noch angespannt. Innerlich war ich trotzdem noch darauf gefasst jeden Moment einen Schlag abzubekommen.

Es war gar nicht so einfach die wenigen Meter zu Sasuke zu laufen, da der ganze Boden voll mit Trümmern war.

„Sasuke?“ flüsterte ich emotionslos während ich neben ihm kniete.

Er antwortete nicht, aber in dem Lichtschein, der durch das zerbrochene Fenster von einer Lampe hereinkam, konnte ich sehen, dass ihm eine Träne über die Wange lief.

Ich nahm sein Kinn zwischen meinen Daumen und meinen Zeigefinger und drehte sein Gesicht zu mir. Zu meiner Überraschung wehrte er sich nicht dagegen.

„Es tut mir leid“, formte er tonlos mit seinen Lippen.

„Psst“, entgegnete ich.

Ich weiß nicht ob ich nichts sagen konnte, weil mich die Situation so mitnahm und ich bei diesem Anblick wortwörtlich Herzbluten bekam oder weil ich mich in seinen Augen verloren hatte.

Ich ließ meinen Blick über seinen Körper wandern.

Er lag leicht verdreht, aber der Blickfang war definitiv der Holzbalken, der quer auf ihm lag.

Der Schmerz den ich bei diesem Anblick bekam verwandelte sich jetzt in Stärke.

Tatsächlich schaffte ich es den Balken zu bewegen und von Sasuke runter zu schieben.

Erleichtert sah ich rüber zu Sasuke, der sich jedoch kein Stück bewegt hatte.

Ein Schauer lief mir über den Rücken.

Ich kniete mich wieder neben Sasuke und nahm seine Hand. Seine Augen waren offen und er flüsterte etwas, was im ersten Moment nicht verstand, doch ich schaute genauer auf seine Lippen und er wurde auch etwas lauter.

„Es tut mir so leid, Naruto.“

Das wiederholte er in einer Endlosschleife.

Tränen sammelten sich in meinen Augen und liefen meine Nasenspitze hinunter.

Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und fixierte seinen Blick mit meinem.

Sasuke verstummte, sein Mund blieb einen Spalt weit offen.

Die warmen Tränen liefen mir immer noch über mein Gesicht.

Hinter mir hörte ich Schritte, doch das kümmerte mich nicht. Die Welt hätte untergehen können, es wäre mir egal gewesen, denn ich war bei dem Menschen für den mein Herz schlug.

Wir waren uns so nah, das ich seinen Atem schwach auf meiner Haut spüren konnte.

Seine Hand hob sich und krallte sich in mein feuchtes Shirt.

Sein emotionsloser Blick wurde ernst.

„Ich liebe dich.“

Meine Augen weiteten sich.

Ich hatte kein Problem damit ihn zu verstehen, denn er sagte es deutlich.

Ich wusste das es keine Einbildung war, aber es war so schön, dass ich es noch einmal hören wollte.

„Was hast du gesagt?“

Wie lange hatte ich auf diesen Satz gewartet, mir heimlich in meinem dunklen Zimmer erträumt das er es mir irgendwann sagen würde und doch hatte ich niemals damit gerechnet.

„Ich...“

Weiter kam er nicht.

Seine leuchtenden Augen wurden leer und er viel in einen tiefen Schlaf.

Um mich herum wurde alles taub.

Das Lächeln, das Sasuke gerade eben noch auf meinen Mund gezaubert hatte verschwand.

Innerlich fiel ich in mich zusammen wie ein wackeliges Kartenhaus.

Ich schüttelte Sasuke an seinen Schultern hin und her, doch er rührte sich nicht, nicht mal ein Zucken.

Immer wieder flüsterte ich seinen Namen, doch das Flüstern ging allmählich in ein Schreien über.

Die Schritte hinter mir wurden lauter.

Eine Hand packte mich an meiner Schulter und zog mich nach hinten, weg von Sasuke.

Leute in roten Jacken drängten sich um den Schwarzhaarigen und auch um mich.

Alles ging so schnell, viel zu schnell.

Ein grelles Licht leuchtete in meine Augen und gleichzeitig spürte ich an meiner Hand einen stechenden Schmerz.

Ich wollte ihnen noch erklären, das mit mir alles in Ordnung war, doch da lag ich auch schon auf einer Trage.

Kindheitserinnerungen

Erst Stunden später war ich wieder ganz bei mir und hatte mich von dem Schock erholt, ich erinnerte mich an nichts und erst als ich das bekannte Gesicht meines Onkels sah ging es wieder Berg auf mit mir.

Obwohl ich froh war meinen Onkel zu sehen, reden wollte ich mit meinem Onkel trotzdem nicht und mit den Ermittlern erst recht nicht.

Ich wollte warten und mit Sasuke vereinbaren was gesagt werden sollte und was nicht.

Als endlich alle begriffen hatten das es mir, von dem Schock mal abgesehen, gut ging und Kiba auch endlich im Krankenhaus eingetrudelt war, versuchte ich so schnell wie möglich vom Krankenhaus wegzukommen. Klitschnass und völlig außer Atem stand Kiba vor mir.

Die ersten Sekunden starrte er mich lediglich mit offenem Mund an und Atmete laut ein und aus.

Ohne mich noch einmal umzudrehen packte ich ihn am Arm und zog ihn mit mir aus dem Krankenhaus.

„Naruto, jetzt bleib doch endlich mal stehen!“, unterbrach er mich.

„Ich will hier weg.“

„Und ich will wissen was passiert ist!“

„Später.“

„Naruto!“

Er griff nach meinem Unterarm und zog kräftig daran, so das ich mich mit einem Ruck drehte und ihn direkt ansehen konnte.

Er sah wirklich besorgt aus, diesen Gesichtsausdruck kannte ich nicht von ihm.

„Was ist passiert?“, wiederholte er noch einmal ziemlich eindringlich.

„Ich hab Sasuke gesucht und in seiner zertrümmerten Wohnung gefunden.“

„Wie geht es ihm?“

„Ich weiß es nicht, ich darf nicht zu ihm, aber es ist nichts lebensgefährliches. Sie sagen er schläft.“

Einen Augenblick lang sahen wir uns wieder nur an. Der Regen viel weiter auf uns herab.

„Wie geht es dir?“

„Ich weiß es nicht. Es ist einfach alles so viel. Ich will einfach nur noch schlafen, aber ich kann nicht, ich bin so rastlos.“

„Hm.“

Ich überlegte. Sollte ich Kiba sagen das ich ein Liebesgeständnis bekommen hatte?

„Was denkst du wer es war?“

„Ich glaube es war sein Bruder.“

„Was machen wir jetzt? Ich glaub ich brauch ne Zigarette.“

„Kiba bist du es wirklich? Der immer gesunde Kiba, der niemals zu McDonald's geht braucht eine Zigarette?“

„Ausnahmen bestätigen die Regel, was soll ich denn machen wenn mir dein Onkel am Telefon sagt das du im Krankenhaus bist?“

„....Kiba.....“

Tränen sammelten sich in meinen Augen und bevor sie runter laufen konnten machte ich einen Satz nach vorne und umarmte Kiba.

Es war ein schrecklicher Tag und ich war unendlich froh das Kiba da war und wir redeten.

Kurz darauf fand ich mich in Kiba's Wohnung wieder bei einer Tasse Tee.

Es war ungewohnt, denn eigentlich hatten wir nicht so ein Verhältnis zueinander.

Wir waren Kumpels die immer füreinander da waren und über alles reden konnten, aber wir tranken nie zusammen Tee um unsere Probleme zu bequatschen.

Trotz dem ungewohnten Gefühl tat es gut.

Nach einigen Stunden verließ ich seine Wohnung wieder.

Wir hatten über Sasuke und Hinata geredet und auch über das noch ausstehende Date mit Hinata und Sakura.

Ich war schon auf dem Heimweg und schlich förmlich durch die dunklen Straßen. Es war unbehaglich und ich fühlte mich beobachtet.

Meine Hand wanderte zu meiner leeren Hosentasche.

Als ich Kiba im Krankenhaus anrufen wollte, bemerkte ich das ich mein Handy verloren hatte, deshalb bat ich meinen Onkel darum.

Ich wusste ganz genau wo ich es verloren hatte.

Sollte ich wirklich zurück zu Sasukes Wohnung?

Mein Stolz ließ es nicht zu das ich Angst hatte.

Entschlossen ging ich zur Wohnung.

Es war immer noch kalt und nass, aber mir war warm.

Vor der Wohnung blieb ich kurz stehen.

Die Tür war ausgehängt und hing armselig im Türrahmen.

Absperrband, welches lieblos angebracht wurde, sollte die Wohnung notdürftig schützen.

Es war nicht viel Arbeit in die Wohnung zu gelangen, sich darin zurecht zu finden schon eher.

Es war immer noch dunkel und die Trümmer erschwerten den Weg.

Was zum Teufel war hier passiert das ein einziger Mensch so viel Chaos anrichten konnte und wieso hatte das niemand gehört?

Nach gefühlten Stunden stand ich ungefähr da wo Sasuke zuvor gelegen hatte.

Ich ging auf die Knie und tastete den Boden nach meinem Handy ab.

Der Boden war sandig und ich erwischte ständig irgendwelche Holzbretter, an denen ich mir Splitter zuzog.

Ich wurden beim suchen immer vorsichtiger, denn nun spürte ich auch die Glassplitter.

Trotz der größten Vorsicht konnte ich einige Kratzer nicht vermeiden.

Meine Augen hatten sich zwar an die Dunkelheit gewöhnt, aber ich sah trotzdem nichts außer Schwarz.

Ich war mit Sicherheit noch nie in so einem dunklen Raum.

Von meinem Handy gab es keine Spur.

Mit jeder Minute die verging und jedem Splitter mehr in meinen Fingern schwand die Hoffnung mein Handy zu finden.

Es war sinnlos hier zu bleiben. Ich konnte nichts sehen und ich würde es heute Nacht nicht mehr finden.

Langsam richtete ich mich auf.

Vom Bücken hatte ich Rückenschmerzen.

Ich machte einen Schritt nach vorne und hörte wie unter meinem Fuß etwas zerbrach.

Schnell sprang ich zurück.

Es war die ganze Zeit so still gewesen ,dass mich das Geräusch ziemlich erschreckte.

Nachdem ich den kleinen Schock überwunden hatte ging ich wieder auf die Knie und schaute mir an was ich da gerade zertreten hatte.

Es hatte sich ziemlich nach Plastik angehört, weshalb mein Handy nicht in Frage kam.

Das Ding hatte ungefähr die Größe eines Buches. Im ersten Moment spürte ich nur Hartplastik.

….Moment...nie im Leben könnte ich dieses Gefühl vergessen.... es war eine VHS-Kassette!

Was machte die denn hier?

Ich überlegte was ich damit machen sollte.

Einfach zurückwerfen auf den Boden?

Dann kam mir ein Gedanke....

VHS-Kassetten waren ziemlich alt, vielleicht waren es Kindervideos von Sasuke.

Das konnte ich mir nicht entgehen lassen, der kleine Sasuke mit süßen Pausbacken.

Die Kassette musste ich mir unbedingt „ausleihen“.

Da es wirklich nicht viel Sinn machte noch länger in der dunklen Wohnung zu bleiben suchte ich, so schnell wie es die Dunkelheit erlaubte, nach dem Ausgang.

Unter den Laternen konnte ich die Kassette genauer betrachten.

Ich hatte sie nicht zerbrochen, es war lediglich ein Riss im Plastik. Diese alten Teile waren einfach nicht kaputt zu kriegen.

Auf dem Etikett stand : „Sasuke #7“

Meine Hoffnung stieg das es wirklich Aufnahmen aus seiner Kindheit waren.

Plötzlich fiel mir Sasuke wieder ein und ich entwickelte Sehnsucht nach ihm.

Ich wusste nicht mehr wieso ich im Krankenhaus so schlecht gelaunt war und nur noch weg wollte, eigentlich hätte ich alles versuchen sollen um doch irgendwie zu ihm zu kommen.

Auf dem nachhause Weg dachte ich zum ersten Mal über das Liebesgeständnis von Sasuke nach.

Es kam so unerwartet und so ungeplant, genau so wie ich es immer wollte.

Eigentlich war ich bisher davon ausgegangen, dass ich ihm ein Liebesgeständnis machen würde.

Wie sollte es jetzt zwischen uns weiter gehen?

Durch das intensive Nachdenken über Sasuke erschien mir der Weg nachhause sehr kurz.

Andererseits konnte ich es auch kaum erwarten endlich das Video anzusehen.

Obwohl es schon längst keine Kassetten mehr gab besaß ich immer noch einen Videorecorder.

Ich war felsenfest davon überzeugt, dass meine Kinder irgendwann die alten Disney Filme auf dem Videorecorder ansehen würden. Der schlechte Ton und das unscharfe Bild waren irgendwie ein Teil meiner Kindheit, einer wunderschönen und unbeschwerten Kindheit, und ich wollte das genau so an meine Kinder weitergeben.

Also schob ich die Kassette aufgeregt in den Recorder.

Meine Mundwinkel sanken innerhalb weniger Sekunden und meine Stirn legte sich in Falten.

Ich hatte ein helles Bild erwartet, mit Sasuke der quer durch das Bild sprang und vielleicht ein paar Luftballons oder Spielzeug, irgendetwas aus seiner Kindheit, irgendetwas glückliches.

Stattdessen schwenkte die Kamera leicht hin und her.

Vielleicht machte der Kameramann noch irgendwelche Einstellungen, aber der Raum war düster und angsteinflößend und so war mir schon von Anfang an klar, dass es kein Kindervideo war.
 


 

Puuuh ich glaube ich hab noch nie so lang für ein Kapitel gebraucht. Tut mir wirklich leid das es so lange gedauert hat.

Manche von euch waren ja leicht beunruhigt, weil ich an einem Wettbewerb teilnehme der am 1.11. endet, sprich die FF dann auch fertig sein sollte, aber ich kann euch beruhigen, ich werde das Ende nicht einfach so hinklatschen und es wird definitiv noch ein paar Kapitel geben.

Danke an alle Kommischreiber, an meine treuen Leser und an gfgdestroyer und seine Freundin, deren Namen ich leider nicht kenne, für die tolle Unterstützung :)

Ich beeil mich mit dem nächsten Kapitel, bis demnächst

lg animefan975

Später

Hitze stieg in mir auf und ich wurde unruhig. Dieses Gefühl erinnerte mich an meine Kindheit, als ich mit vorgespieltem Mut versuchte einen Horrorfilm zu sehen. Dabei hielt ich die Fernbedienung fest in meiner Hand um in den entscheidenden Stellen wegzuschalten. Genau dieses Gefühl, dieses Herzrasen, die aufsteigende Wärme in meinem Körper und die Angst im Nacken, das überkam mich nun erneut.

Plötzlich gab es nur noch mich und diese Kassette. Es war als wäre die Kassette zum Leben erwacht, im Raum herrschte eine unglaubliche Spannung.

Ich hielt es nicht mehr aus. Ich schnellte vor und drückte die Stop- Taste.

Damit viel eine unglaubliche Last von mir. In meiner Wohnung hielt ich es plötzlich nicht mehr aus ich musste das Video sehen, aber ich wollte nicht.

Ich konnte nicht.

Jetzt nicht, sagte ich mir schließlich, später.

Ich schnappte meine Jacke und meinen Schlüssel und verließ das Gebäude.

Draußen war es kalt und die Luft war feucht. Ich schloss meine Augen, sog die Luft ein und konzentrierte mich einen Moment darauf wie die Wärme aus meinem Körper floss und die kalte Luft um mich herum meine Wärme aufnahm.

Als ich meine Augen wieder öffnete hatte ich eine Entscheidung getroffen.

Es war nicht nur das Video was mich so unruhig machte.

Die Sehnsucht nach Sasuke war unendlich und ich musste ihn jetzt einfach sehen.

Ich ging in Richtung Stadt.

Noch nie zuvor hatte ich ein ähnliches Gefühl erfahren, dazu kam, dass es so unglaublich schwer in Worte zu fassen war.

Als bestünde ich aus zwei Hüllen.

Die äußere war taub und kalt, in der inneren herrschte eine Leere und trotzdem ein Tatendrang, eine Wut.

Solch eine Art Wut die nicht eher verschwand bis man etwas unternahm.

Es war alles so kompliziert und verstrickt.

Ich wünschte mich zurück in die Vergangenheit, als ich Sasuke noch von meinem Platz aus ganz unschuldig anstarren konnte und von all dem noch nichts wusste.

Ich wollte wirklich nichts mehr davon wissen, ich wollte nicht mehr in dieses Chaos involviert sein.

Es war zu viel und es ging mir schrecklich an die Substanz zu wissen das Sasuke so viel Leid erfahren musste.

Aber wenn ich versuchte mich aus dem Chaos zu entziehen wäre er wieder allein.

Was konnte ich tun um ihn vor jemandem zu beschützen der in der Lage war innerhalb kürzester Zeit eine ganze Wohnung auseinanderzunehmen ?

Ich war so vertieft in meine Gedanken und so konzentriert eine Lösung zu finden, dass ich gar nicht bemerkte das meine Beine längst stehen geblieben waren.

Ein großes weißes Gebäude stand vor mir wie ein riesiger Fels.

Da es erst 5 Uhr morgens war, also noch viel zu früh für die Besuchszeit zögerte ich zu beginn.

Ich hatte noch nie etwas unrechtes getan, nie gegen irgendwelche Vorschriften verstoßen.

Aber was sollte schon passieren? Was konnten sie schon tun außer mich rauszuwerfen?

Selbstsicher trat ich ein, trotzdem noch darauf bedacht so unbemerkt wie möglich zu bleiben.

Das Krankenhaus war leer, ich sah keine Ärzte oder Schwestern auf den Gängen.

In dem Gang zu Sasukes Zimmer war ich besonders vorsichtig, aber im Schwesternzimmer saß nur eine kleine dicke Frau mit Hornbrille die gerade konzentriert vor dem Computer saß und versuchte irgendetwas einzutippen.

Langsam öffnete ich die Tür zu seinem Zimmer und schloss sie fast geräuschlos hinter mir. Im Zimmer war es warm und es roch nach ihm.

Neben seinem Bett brannte ein kleines gedämpftes Nachtlicht.

Sasuke schlief tief und fest während um ihn herum einen Haufen blinkender und piepsender Maschinen stand.

Es brach mir das Herz ihn so zu sehen und in mir kam das Gefühl von Schuld auf.

„Du hast ihn nicht beschützt“, sagte eine Stimme in meinem Kopf.

Die Herkunft einer Kassette

Tränen stiegen in meinen Augen auf, kullerten über meine Wangen bis zum Kinn, wo sie sich dann sammelten und runter tropften.

Wie benommen taumelte ich zu Sasukes Bett und setzte mich neben ihn auf den Rand.

So etwas würde nie wieder passieren, denn ich würde ihn nie wieder alleine lassen.

Ich wollte das er, wie in einer Liebesschnulze, die Augen aufschlug und wir uns küssten, aber dies geschah nicht. Es war nicht annähernd so romantisch wie in den Filmen.

Ich saß stundenlang neben ihm auf dem Bett und beobachtete ihn beim schlafen.

Je länger ich bei ihm saß desto ruhiger wurde ich. Irgendwann drehte er seinen Kopf in meine Richtung und rutschte ein Stück näher zu mir. Obwohl wir nicht redeten und eigentlich gar nichts geschah fühlte ich mich vertrauter mit ihm und mehr zu ihm hingezogen.

Vorsichtig suchte ich sein Hand unter der Decke und hielt sie sanft in meiner. Sie war eiskalt, vermutlich weil er am Tropf hing. Irgendwie tat mir das leid und ich wärmte seine Hand so gut es ging. Noch nie hatte ich so viele Gefühle gespürt wie in dieser Nacht. Das Resultat war, dass ich mich fühlte wie ein Wrack.

Morgens verließ ich kurz sein Zimmer um mir einen Kaffee zu besorgen und mein Gesicht zu waschen. Das schlimmste am Krankenhaus war der Geruch. Es roch nach Krankheit und Desinfektionsmittel.

Das Neonlicht, welches viel zu hell war, wurde von den weißen, sterilen Wänden reflektiert und brachte den Gang zum leuchten.

Ich fand es immer schon verwunderlich das man im Krankenhaus so gut wie nie einem Arzt über den Weg lief und Schwestern nur hinter Papierstapeln vermuten konnte und so war es auch heute.

Dafür konnte man in so mancher Ecke Angehörige von Patienten sehen.

Sie warteten, weinten, schliefen oder gingen nervös den Gang rauf und runter.

Das war das traurigste am Krankenhaus. Die traurigen und verängstigten Menschen die in jeder Ecke klebten wie die Fliegen.

Mein Herz raste und ich erinnerte mich zurück an den Tag an dem ich da auf dem Flur hockte und nicht mehr aufhören konnte zu weinen.

Wie lange war das jetzt schon her?

„Aus dem Weg!“, schrie ein in weiß gekleideter Mann der ein Bett vor sich herschob und in meine Richtung gerannt kam. Mit einem großen Schritt zur Seite versuchte ich ihm so gut wie möglich Platz zu machen.

Müde sah ich dem Mann hinterher und sprach der Person die im Bett lag innerlich mein Mitleid aus.

Abgesehen von meiner Geburt war ich selbst noch nie im Krankenhaus und Abgesehen von dem Tag an dem meine Eltern starben. Da lag ich allerdings nicht selbst im Krankenhaus, sondern war einer von vielen die auf dem Gang auf Nachrichten wartete.

Der Kaffee war besser als ich ursprünglich erwartet hatte, obwohl der Automat ziemlich schäbig aussah.

Sasukes Zimmer war wie ein Zufluchtsort für mich.

Ich war froh als ich die Tür hinter mir schließen konnte, denn damit blieb auch alles andere draußen.

Zunächst sah ich nur auf den Boden der penibel sauber war und ließ dann meinen Blick hoch wandern.

Innerlich zuckte ich kurz zusammen, aber äußerlich verzog ich keine Miene.

Sasuke war wach und starrte mich an. Sein Gesichtsausdruck war kalt, wie eingefroren und verriet nicht das geringste über seine Gedanken.

Wie in Zeitlupe öffnete er den Mund und sagte gut hörbar:„Ich hasse Krankenhäuser.“

Ich lächelte leicht und erwiderte:„Willkommen im Club.“

Einen Moment lang war ich so perplex von dem wachen Sasuke das mein Herz aussetzte, jedenfalls fühlte es sich so an.

„Du bist ein Egoist“ , sagte Sasuke so unerwartet, dass wenn nicht gerade eben schon, dann spätestens jetzt mein Herz tatsächlich aussetzte.

Was sollte das denn bedeuten?

Etwa wegen vorhin als er wegrannte und ich ihm nicht mehr hinterher kam?

Weil ich nicht nach ihm gesucht hatte, sondern nachhause ging?

Wie konnte er sich so etwas nur erlauben ?!

Er wusste doch gar nicht was passiert war und wie ich mich fühlte.

Es war unverschämt mich einen Egoisten zu nennen.

Sekunden vergingen in denen niemand von uns etwas sagte und langsam begann diese Stille uns zu erdrücken, denn die Luft zwischen uns war zum zerreißen gespannt.

Auch Sasuke merkte das.

„Ich hoffe das ist mein Kaffee den du da in den Händen halltest, denn ansonsten bist du ein ziemlicher Egoist.“

Die ganze Spannung die sich in mir angesammelt hatte um ihm etwas gleich bedeutendes an den Kopf zu werfen war mit einem Mal wie weggeblasen und ich fühlte mich schlecht.

Er versuchte einen Witz zu machen und ich stellte ihn in so einem Licht dar.

Plötzlich fühlte ich mich wirklich wie ein Egoist.

Ich versucht mir nichts anmerken zu lassen, meinen Gesichtsausdruck zu lockern und ging langsam auf ihn zu.

„Den besten Krankenhausautomaten- Kaffee für ihre Majestät, aber selbstverständlich“, sagte ich in einem übertriebenen Ton mit einem angedeuteten Kniefall.

„Das will ich aber auch hoffen.“

Er sagte das in einem arroganten Ton und ich war froh das der alte Sasuke zurück war.

„Wie geht es dir?“, fragte ich während ich mich zu ihm aufs Bett setzte, so selbstverständlich als wäre es schon immer mein Platz gewesen.

„Zum sterben zu gut und zum leben zu schlecht.“

„Weißt du noch was passiert ist?“

„Vor oder nach unserer Auseinandersetzung?“

Es war mir unangenehm darüber zu reden, meine Ohren wurden warm und ich konnte das Blut in ihnen rauschen hören.

Trotz das ich knall rot angelaufen war hatte Sasuke kein Erbarmen, sondern wartete immer noch auf eine Antwort von mir.

„Danach“, nuschelte ich vor mich hin.

„Ich bin nachhause gegangen.“

Wieder wartete ich bis er weiter erzählte, aber die Pause wurde länger und länger also musste ich nachhaken.

„Und dann?“

„Nichts. Ich war dann eben zuhause.“

„Da fehlt aber ein ganzes Stück. Ich war auch zuhause, aber ich bin jetzt nicht im Krankenhaus.“

„Ja genau wieso bist du jetzt eigentlich hier.“

„Was? Nein du kannst dieses Gespräch nicht so einfach umdrehen! Ich will ein paar Antworten.“

„Sei leise wir sind im Krankenhaus.“

Und für einen Moment hielt ich wirklich inne.

Geduld Naruto, du brauchst nur etwas Geduld.

„Also du warst zuhause und dann?“,versuchte ich es erneut.

„Wieso fragst du denn überhaupt? Du weißt doch was passiert ist. Mein Bruder ist nachhause gekommen.“

Ja, eigentlich wusste ich es wirklich, aber ich musste es einfach noch einmal von ihm hören.

„Der Kaffee ist gut, ist der wirklich vom Krankenhaus?“

„Was willst du jetzt machen?“

„Es geht wie bisher weiter nach meinem Plan.“

„Welcher Plan?“, fragte ich erstaunt, denn ich dachte an einen Plan wie man seinen Bruder so schnell und unbemerkt wie möglich töten könnte.

„Gute Noten haben, auf ein Stipendium hoffen und mich so schnell wie möglich aus dem Staub machen.“

Ich kam nicht in seinem Plan vor und zugegeben, es verletzte mich.

Erinnerte er sich etwa nicht mehr an das Liebesgeständnis, das er mir gemacht hatte?

„Und du denkst ernsthaft er wird so leicht aufgeben?“

„Wenn ich zur Polizei gehe, dann muss ich ins Heim und wenn ich ihn töte, muss ich ins Heim und viel mehr andere Alternativen habe ich ja nicht. Ich muss irgendwie durchhalten bis ich auch rechtlich gesehen selbstständig sein kann.“

Ich versuchte gar nicht erst ihn davon zu überzeugen, dass ein Heim vielleicht doch die bessere Option sei, denn ich war dort und ich wusste das es die schlechtere sein würde.

Mir fiel die Kassette wieder ein und ich überlegte wie ich ihn am besten darauf ansprechen konnte.

„Hey Sasuke hast du früher Disney Filme gesehen?“

„Hat die nicht jeder gesehen?“

„Hehe, ja schon, aber weißt du ich schaue sie immer noch auf den alten VHS-Kassetten, denn nur dann erinnern sie mich wirklich an meine Kindheit, du weißt schon, die schlecht Bild- und Tonqualität und so.“

Er sah mich an mit einem Blick der kritischer nicht hätte sein können.

„Aha und was willst du mir damit sagen?“

„Hast du noch welche?“

„Nein, wieso interessiert dich das überhaupt?“

Ich stand auf und ging rückwärts in Richtung Tür.

„Ach ich wollte nur wissen ob du viel Krempel mitbringst wenn du bei mir einziehst.“

„WAS?! Bei dir einziehen wie kommst du denn auf den Quatsch?“

Es klang ziemlich ernst, aber ich konnte sehen dass er einen Rotschimmer hatte.

„Wiedersehen Sasuke, ich komme sobald es geht wieder vorbei.“

Ich hatte die Türklinke schon in der Hand als ich mich noch einmal umdrehte, denn ich konnte es mir einfach nicht verkneifen.

„Ach übrigens ich liebe dich auch.“

Ich gab ihm keine Chance etwas zu antworten und sein Gesicht konnte ich auch nicht sehen, aber es war wichtig für mich es ihm zu sagen.

Wenigstens hatte ich erfahren das die Kassette nicht von ihm war.

Fernsehabend

War es seltsam das ich trotz allem irgendwie glücklich war?

Ich hatte das Gefühl das es mit Sasuke und mir voran ging.

Fröhlich schlenderte ich durch den Nieselregen.

An einem Samstag Morgen um diese Zeit gab es nicht viele Menschen auf den Straßen.

Alte Leute die mit ihrer Sportausstattung aussahen als ob sie zur Olympiade fahren würden und genervte Mitarbeiter die an einem Samstag ins Büro mussten oder hinter die Kasse.

Es war schon ein lustiges Bild und trotzdem war ich froh als ich wieder zuhause war.

Ich setzte mich auf den Boden direkt vor den Fernseher.

»Okay Naruto, egal was dich erwartet es ist nur eine Aufnahme.

Du schaffst das, stell dich nicht so an, schließlich sind wir hier nicht bei The Ring!«

Trotz aller Motivation war ich mir nicht sicher ob ich sehen wollte was auf der Kassette war.

Ich erinnerte mich zurück an die Zeit zu der ich krampfhaft versuchte einen Horrorfilm zu überstehen. Zur Sicherheit hatte ich stets die Fernbedienung in der Hand, damit ich bei den besonders gruseligen Stellen auf ein anderes Programm schalten konnte.

Dieses Mal war es genau so, auch wenn es kein Horrorfilm war.

Ich atmete tief durch und bewegte meinen Finger langsam zur Play Taste.

Für einige Sekunden blieb das grieselige Bild, als Kinder sagten wir dazu immer Ameisenfußball.

Danach wurde es schwarz und es blieb schwarz.

Nach einer Weile löste ich mich aus meiner Starre und fing an ernsthaft darüber nach zu denken ob mein Rekorder kaputt sein könnte.

Das Bild veränderte sich.

Man konnte Umrisse von Personen erkennen oder war es nur eine ?

Die Kamera wackelte hin und her, das Bild war entsprechend unscharf.

Dazu kam, dass das Bild ziemlich dunkel war.

Ich erkannte graue schmutzige Wände die übersät waren mit Graffiti.

Möglicherweise ein leerstehendes Gebäude, eine Lagerhalle oder ähnliches.

Dann hörte das Wackeln der Kamera endlich auf und visierte etwas an.

Was es war konnte man nicht sehen, denn im selben Moment lief ein Mann ins Bild. Er war wohl hinter der Kamera gestanden und bewegte sich jetzt auf das zu was er filmen wollte.

Zuerst konnte man nur seinen Rücken erkennen, er stand dort ziemlich lange und tat irgendetwas mit seinen Händen.

Angestrengt starrte ich auf den Bildschirm und tat mein bestes alles erkennen zu können, denn trotz allem war es nun mal kein HD und die schlechte Beleuchtung machte das nicht besser.

Irgendwann bewegte sich der Mann zur Seite.

Mein Herz blieb kurz stehen, nur um danach zu rasen.

Ich sah Sasuke gefesselt auf einem Stuhl. Er war schweißgebadet und sah mit weit aufgerissenen Augen Hilfe suchend um sich.

Nicht nur seine Hände und Füße waren gefesselt, auch sein Mund war zugeklebt.

Meine Hand umschloss die Fernbedienung so fest das es weh tat.

Mein Daumen fuhr sanft über die Tasten der Fernbedienung und drückte dann um so fester die Pause-Taste.

Ich brauchte einen Moment und ich brauchte frische Luft. Mir wurde übel und meine Knie wackelten.

Auf weichen Knien lief ich zum Fenster und atmete tief ein.

Es nutzte nichts ich brauchte etwas anderes.

Zielgerade lief ich zu der Komode in meinem Zimmer und öffnete eine Schublade.

Zu beginn meiner Teenager Zeit, kurz nachdem meine Eltern gestorben waren, hatte ich ein ziemliches Zigarettenproblem.

Nur eine Schachtel hatte ich seit meinem Entzug behalten, für Notfälle sozusagen und das hier war ein Notfall.

Mit zittrigen Fingern zog ich an der Zigarette.

Es waren lediglich 5 Züge nötig bis ich sie bis zum Filter aufgeraucht hatte.

Eine ganze Weile saß ich mit rasendem Herzen und angezogenen Beinen, die von meinen Armen umschlungen wurden, vor dem Fernseher und betrachtete das erstarrte Bild.

»Es hilft nichts Naruto, du kommst nicht drum rum, also mach weiter.«

Ich schloss die Augen, ließ das Video weiter laufen und öffnete sie langsam wieder.

Sasuke zappelte auf dem Stuhl hin und her so gut es ging.

Tränen liefen ihm über die Wangen.

Er schaute in Richtung Kamera, sein Blick blieb auf etwas hängen, etwas was hinter der Kamera war.

Der Mann, der kurz zuvor verschwunden war trat jetzt wieder ins Bild.

Wieder war er nur von hinten zu sehen, dieses Mal allerdings ohne Hose.

Wie ein Mädchen hielt ich mir eine Hand vor den Mund.

Man hörte ein lautes Ratsch, gefolgt von einem Schmerzensschrei.

Offenbar war Sasuke das Klebeband um seinen Mund jetzt los.

Mit aller Kraft drehte Sasuke seinen Kopf weg, doch der Unbekannte packte ihn gekonnt am Kinn und drehte ihn wieder zu sich.

Ich konnte es nicht ertragen ihn so zu sehen.

Ich konnte es nicht ertragen von all dem zu wissen und ich konnte den Rest des Videos nicht ertragen.

Die beste Lösung die mir einfiel war das ganze zu beschleunigen.

Ich sah mir das Video im Zeitraffer an und trotzdem kam ich nicht darum herum mir an einigen Stellen die Augen zu zuhalten.

Als der Bildschirm wieder schwarz wurde wusste ich zuerst nicht was ich mit diesem Wissen nun anfangen sollte.

Sasuke direkt damit konfrontieren?

Eine Erkenntnis brachte mir das Video auf jeden Fall... eine gleichgeschlechtliche Liebe mit Sasuke konnte ich nun wirklich vergessen, nachdem was ich gesehen hatte war das so gut wie aussichtslos.

Das Video wurde automatisch zurück gespult und fing von vorne an.

Noch einmal konnte ich mir das nicht antun also lief ich schnell nach vorne zum Rekorder.

Ich stand direkt vorm Fernseher, als mir ein ganz bestimmtes Graffiti an der Wand im Hintergrund auffiel.

Es war so auffällig für mich weil ich es selbst gesprüht hatte.

Kiba und ich hatten damals unsere rebellische Phase und wollten uns überall verewigen, am Ende hatten wir es vielleicht 5 Mal geschafft, das schränkte die Suche nach der Lagerhalle natürlich ein.

Irgendwie wollte ich dort unbedingt hin, weil ich die absurde Idee hatte ich könnte irgendetwas finden.

Ich sah mir das Video noch einmal im Zeitraffer an und achtete auf Details.

Am Ende des Videos, als Sasuke bewegungslos auf dem Boden lag, trat der Mann aus dem Bild und kam dann von der Seite auf die Kamera zu.

Dabei konnte ich einen kleinen Teil seiner rechten Gesichtshälfte sehen.

Es war wie gesagt ein kleiner Teil aber ich war mir ziemlich Sicher das es das Gesicht von Itachi war.

Nachts im Wald

Taschenlampe, Wasser... und was noch? Was sollte ich noch mitnehmen? Ja, genau! Mein Handy durfte ich nicht vergessen! Oh richtig... ich hatte ja gar keins mehr. Was sollte ich noch mitnehmen, wenn ich zur Lagerhalle gehen würde? Ich wusste schon seit Tagen nicht mehr wo mir der Kopf stand. Alles war viel zu kompliziert geworden.

Ein Blick an mir runter riss mich aus meinen Gedanken.

Meine Klamotten waren immer noch etwas feucht und schmutzig.

Für gewöhnlich achtete ich in meinem Alltag penibel darauf das ich steht's ansehlich war, vor allem für den Fall das Sasuke mir über den Weg lief.

Da es bereits dämmerte stand ich unter Zeitdruck, schließlich wollte ich nicht in völliger Dunkelheit durch den Wald laufen.

Trotz größter Überlegungen fiel mir nicht mehr ein und so beschloss ich einfach los zu gehen.

Den Weg kannte ich auswendig und so war es keine große Mühe die engen Pfade trotz schlechtem Licht zu finden.

Langsam wurde es richtig dunkel und das knirschen der Zweige und rascheln der Blätter unter meinen Füßen beunruhigte mich.

Es war so schrecklich laut und ich fühlte mich als würden mich alle anstarren, obwohl ich mir ziemlich sicher war das um diese Uhrzeit niemand mehr hier draußen war.

Aber noch schlimmer als laufen war stehen zu bleiben, denn die Stille war mindestens genau so bedrohlich.

Nie zuvor war ich alleine hier draußen.

Kiba war immer mit mir zusammen hier.

Langsam konnte ich dunkle und große Mauern erkennen.

Sie sahen nicht gerade einladend aus, sondern eher kalt und unheimlich, aber sie waren mir bekannt und deshalb gaben sie mir auch ein Gefühl der Sicherheit.

Ich ging vorbei an zerbrochenen Fenstern und der Mauer entlang.

Die großen schweren Metalltüren waren längst nicht mehr fest verankert.

Es war einfach sie einen Spalt aufzuschieben und in die Halle zu gelangen.

Drinnen war es kalt und feucht.

Jeder Schritt den ich ging hallte von den Wänden.

Vor allem war es um einiges dunkler und ich war über meine Taschenlampe sehr froh.

Ich sah mir die Wände an um mich zu orientieren.

Es dauerte nicht lange bis ich das Graffiti von Kiba und mir fand, aber im Gegensatz zum Video sah das Graffiti hier sah ausgebleicht aus und übersprüht.

Das konnte nur bedeuten, dass das Video älter ist, als ich ursprünglich dachte.

Ich ging ungefähr an die Stelle an der ich das Geschehen vermutete.

Es war nichts zu sehen.

Kein Stuhl, keine Seile oder Klebeband, nichts was darauf hindeutete das hier jemand war.

Die Lagerhalle war komplett leer.

Aber was hatte ich erwartet zu finden? Ein Geständnis ? Eine DNA-Probe?

Ich war eben einfach kein guter Detektiv.

Bei dem Gedanken daran wie dämlich ich war, da ich mir ernsthaft einbildet hatte Beweise zu finden, musste ich schmunzeln.

>Dummer, dummer Naruto<, tadelte ich mich selbst.

Mir blieb nichts anderes übrig als zurück zu gehen.

Der Rückweg ging glücklicherweise schneller, jedenfalls kam es mir so vor.

Ich konnte es kaum erwarten nachhause zu kommen und die Tür hinter mir zu schließen.

Dieses Gefühl, das ich beobachtet werde, wollte einfach nicht verschwinden.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich versuchte meine Atmung so flach und leise wie möglich zu halten.

Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, fühlte ich mich, als hätte ich ein Spiel um Leben und Tod gewonnen.

Selten war ich so erleichtert gewesen, obwohl im Prinzip ja gar nichts passiert war.

Müdigkeit machte sich langsam in mir breit.

Ich wusste nicht wann ich zum letzten mal geschlafen hatte und war deshalb einfach froh mein Bett zu sehen.

Nur wenige Minuten später sah ich nichts außer Schwarz und dämmerte.

In meinen Träumen war ich weit weg von allem.

Ich träumte von einem hellen Wald durch den ich lief und in dem die Bäume sprechen konnten.

Sie wollten mir den Weg zum Limonadensee zeigen, doch plötzlich fiel einer nach dem anderen mit einem lauten knall um.

Der Knall wurde immer lauter.

Mit einem Ruck öffnete ich die Augen und richtete mich auf.

Der Krach war real!

Allerdings kam er nicht von sprechenden Bäumen sondern von der Haustür.

Irgendjemand klopfte heftig gegen sie.

Obwohl man das kaum noch klopfen nennen konnte es grenzte an einem Versuch sie einzutreten.

Von einer Sekunde auf die andere raste mein Herz.

Mein ganzer Körper begann zu zittern.

Wer konnte das sein?

Was sollte ich tun?

War es möglich das da Sasukes Bruder vor der Tür stand?

Die Erinnerung an das Video kam wieder und ich spürte nur noch Wut.

Jetzt hoffte ich das er es war!

Ich wollte das er es war.

Ich riss die Tür auf und war auf alles gefasst, nur nicht auf das was ich sah.

So schnell wie die Wut in mir aufgekommen war verschwand sie auch wieder.

Vor der Tür war nicht Itachi.

Es war nicht Sasukes Bruder, es war Sasuke selbst.

„Sasuke?! Was tust du hier? Wieso bist du nicht im Krankenhaus?“

Ich hatte 1000 Fragen.

Sasuke atmete schwer und war schweißgebadet.

Auf seinen Wangen lag ein leichter rosa Schimmer.

Er sah einfach so unbeschreiblich gut aus.

In diesen Augen konnte man sich einfach nur verlieren!

„Was sollte das heißen?“, schrie er mich an.

„W-Was? Was sollte was heißen?“

„Du hast gesagt : Ich liebe dich auch. Was sollte das heißen?“

Dabei betonte er das 'auch' ganz besonders.

„Oh, das meinst du.“

Ich packte ihn am Kragen und zog ihn in meine Wohnung, schließlich musste das was jetzt kam nicht jeder hören.
 

Es tut mir so unendlich leid das ihr so lange warten musstet

Ich verspreche ab jetzt wieder mehr zu schreiben und vor allem schneller

ganz ganz liebe Grüße

animefan975

Besuch

„Was soll das gib mir gefälligst eine Antwort!“

„Jetzt beruhige dich erst mal.“

„Wie soll ich mich denn beruhigen wenn du so etwas sagst und mich einfach stehen lässt?“

„Weißt du das du mir gerade eben richtig Angst gemacht hast?“

„Tut mir leid. Bekomme ich jetzt endlich eine Antwort?“

Auf diese Situation war ich nicht vorbereitet.

Ich hatte bis jetzt nicht ein einziges Mal darüber nachgedacht wie ich Sasuke meine Liebe gestehen sollte.

Irgendwie hatte ich mir das alles anders vorgestellt.

„Naruto?“

Sasuke kam einen Schritt näher.

Seine Augen leuchteten vor Neugier.

„Also... ich...weißt du....ähm....also wir.....“

Mist ich brachte keinen Ton raus!

Mein Hals war trocken und mein Gesicht wurde heiß.

Ich wollte unbedingt die richtigen Worte für ihn finden.

Und dann begriff ich das es keine richtigen Worte für ihn gab.

Jetzt gab es nur noch eine Sache die zu tun war.

Oh man... eigentlich sollte das ganz anders laufen.

Konnte er nicht einfach ohnmächtig werden oder so ?

Aber er stand weiter vor mir und fixierte mich mit seinen dunklen Augen.

Für einen kleinen Moment schloss ich die Augen und als ich sie wieder öffnete sah ich nur noch seine Lippen.

Die Zeit verging auf einmal viel langsamer, es war fast wie in Zeitlupe, als ich sein Gesicht in meine Hände nahm. Ich wusste ich hatte nur eine Chance ihn zu überraschen, aber für den Fall das er dennoch reagieren könnte, zog ich sein Gesicht etwas kräftiger als nötig zu mir.

Sein Gesicht und speziell seine Lippen waren meinen noch nie so nah.

Dann ging alles ganz schnell.

Ich konnte nicht mehr denken ich schloss meine Augen und wartete nur noch darauf das meine Lippen seine trafen.

Sie waren schmal und weich und ich küsste sie so sanft und vorsichtig als könnten sie zerbrechen.

Sein Geschmack ließ mich in eine Art Trance fallen.

Alles was ich fühlte waren seine Lippen und die vielen Schmetterlinge in meinem Bauch.

Wie benebelt stand ich da und konnte mein Glück kaum fassen.

Der Kuss war einseitig, denn er küsste nicht zurück, aber das störte mich nicht.

Wie lange wir uns küssten weiß ich nicht mehr, denn ich hatte jegliches Gefühl verloren.

Als mir der Atem ausging löste ich mich von ihm und versuchte ihm in die Augen zu sehen.

Sein Blick war leicht gesenkt und sein Kopf knallrot.

Ich war verwundert darüber das er mich nicht von sich gestoßen hat.

„Ich liebe dich auch“, sagte ich noch einmal, wie bereits im Krankenhaus.

Er blieb still.

Sekunden vergingen in denen wir nichts sagten, uns nicht einmal bewegten.

Die Stimmung war angespannt.

Hatte ich alles was zwischen uns war in diesem Moment zerstört?

Konnte ich mich wirklich so geirrt haben was unsere Gefühle zueinander betrifft?

Hitze stieg in mir auf.

„Sasuke...“, wollte ich beginnen, aber eigentlich wusste ich nicht was ich sagen sollte.

Dann endlich eine Regung von ihm.

Er ging an mir vorbei in Richtung Couch und setzte sich.

Ich hatte ihn total überrumpelt.

Beichte

„Sasuke, sag doch was.“

Ich hatte alles falsch gemacht.

So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Ich wollte immer das es ein schöner Moment wird, voller Liebe und Leidenschaft und jetzt war alles anders. Wir schwiegen uns an und er konnte mich noch nicht einmal ansehen.

Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder, seine Stirn lag in Falten.

„Sasuke.... bitte..“

„Nein Naruto. Nein es geht nicht.“

Autsch.

Ich wusste das es nicht einfach werden würde, darauf hatte ich mich eingestellt seit dem mir bewusst wurde das ich mich in ihn verliebt hatte, aber das es mich so sehr verletzen würde, darauf war ich nicht vorbereitet.

„Ich kann das einfach nicht versteh das doch.“

„Aber du hast es doch auch gesagt, das du in mich verliebt bist.“

„Da war ich doch nicht zurechnungsfähig.“

Nach diesem Satz wäre ich am liebsten in Tränen ausgebrochen.

„Wieso bist du dann hier.“

„Ich weiß nicht.“

Wieder tiefes Schweigen, doch es machte mir nichts aus. Ich war damit beschäftigt die Tränen die in meinen Augen standen wegzublinzen.

Ich riskierte einen Blick zu Sasuke. Sein Kopf war gesenkt und er sah aus als wäre er in seinen Gedanken versunken.

„Versteh es doch Naruto.“

„Ich weiß doch selbst das es nicht so einfach ist okay?!“

Mein Ton wurde lauter.

Die Wut die schon die ganze Zeit in mir aufstieg konnte ich nun einfach nicht mehr zurück halten. Ich war so wütend weil es nicht so funktionierte wie ich es mir vorgestellt hatte. Wütend auf mich weil ich alles versaut hatte und weil ich mir so viel auf irgendetwas eingebildet hatte was es anscheinend gar nicht gab. Wie konnte man so blöd sein?

„Ich weiß selbst nicht was in mich gefahren ist das ich dir meine Liebe gestanden habe wo ich doch weiß das es gerade für dich nicht einfach ist eine Beziehung mit einem Mann einzugehen!“

Shit. In dem Moment in dem ich es ausgesprochen hatte bereute ich es schon.

Sasukes Kopf fuhr herum.

„Was meinst du damit?“

Plötzlich war er ganz und gar nicht mehr in Gedanken.

„Nichts.“

„Komm schon spucks aus.“

Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.

„Ich weiß nicht du hast doch freie Auswahl bei den Mädels wieso solltest du einen Kerl nehmen?“, log ich verzweifelt.

„Nein, nein das ist es nicht.“

Er packte mich mit einer Hand am Kragen und zog mich zu sich.

„Ich will die Wahrheit wissen. Was verheimlichst du ?“

„Wegen deinem Bruder“ , brachte ich kurz hervor.

„Was hat das damit zu tun?“

Was sollte ich jetzt sagen? Ich wusste das er mir keine Ausrede und keine Lüge glauben würde.

Während ich mit den Worten rang wurde sein Griff fester.

„Die Videos, ich weiß davon..“

„Welche Videos?“

Wie welche Videos ? Wusste er etwa nichts davon ?

„Naruto welche Videos?!“

„Du... und dein Bruder... in der Lagerhalle...Ich hab das Video gefunden.“

Jetzt schien er zu begreifen welche Videos ich meinte. Seine Augen weiteten sich und sein Griff löste sich. Er stand auf und ging ein paar Schritte sein Gesicht vergrub er dabei in seinen Händen.

Noch nie hatte ich jemanden derart verzweifelt erlebt.

„Wo ist es?“

Seine Stimme war leise und trotzdem voller Spannung.

Wortlos stand ich auf und brachte es ihm.

Er strich mit seinem Finger über das Etikett.

Mein Blick hing an seinen Fingern die vorsichtig darüber streichten, so als ob es zerbrechen könnte. Das kleine Wassertropfen darauf fielen bemerkte ich gar nicht richtig.

„Wo hast du das her?“, fragte er mit erstickter Stimme.

„Ich habs bei dir zuhause gefunden. An dem Tag als, naja..“

„Ja ja ich weiß schon. Er hat es wohl liegen lassen, ich dachte er hätte es rechtzeitig eingesteckt.“, unterbrach er mich.

„Das war sein Trumpf, weißt du?“, fuhr er dann weiter fort.

„Was sein Trumpf?“

„Ja, seine Versicherung das ich bei ihm bleibe und nicht wegrenne. Das ich mich keinem anvertraue. Er hat immer gesagt wenn ich weglaufe, es jemandem erzähle oder irgendwas anderes versuche veröffentlicht er es. Oder hast du wirklich geglaubt ich bleibe bei ihm nur damit ich nicht ins Heim komme? Ich glaube das geht auch gar nicht.“

„Oh“, ich schämte mich dafür das ich die Dinge nicht hinterfragte.

„Da steht #7 wie viele von denen gibt es?“

„Ich weiß es nicht ich hab irgendwann aufgehört zu zählen.“

„Aber wenn wir irgendwie an die Bänder kämen dann wäre dein Problem doch gelöst.“

„Meinst du das hätte ich nicht schon längst versucht? Und überhaupt was heißt wir? Du halt dich da gefälligst raus das ist meine Sache!“

„Warum willst du mich immer von dir fernhalten?“

Für Sasuke war ich immer noch niemand der mit ihm auf Augenhöhe stand.

„Ich muss jetzt gehen Naruto.“

„Gehen? Wohin? Wieder ins Krankenhaus?“

„Stell doch bitte nicht so viele Fragen!“, damit drehte er sich um und war auch schon im begriff zu gehen, doch da hatte er dich Rechnung ohne mich gemacht. Wie konnte er denken das ich ihn nach allem einfach so gehen und alleine lassen konnte? Gerade eben noch gab es einen Moment der Ehrlichkeit zwischen uns und jetzt waren wir schon wieder unendlich weit weg voneinander.

Ich versuchte seinen Ärmel zu packen, darauf bedacht sein Handgelenk dabei nicht zu fest zu drücken und ihn zu mir umzudrehen.

„Sieh mich doch wenigstens an.“

Sein Blick war stur nach unten gerichtet und die Lippen fest aufeinander gepresst.

Es hatte nicht den Anschein als ob er etwas dazu sagen würde, also zog ich ihn ein Stück näher zu mir.

„Ich kann nicht Naruto!“ und dann platzte alles aus ihm raus.

„Du wirst es nie verstehen, wie auch? Du hast das nie durchgemacht! Ich schäme mich einfach so dafür das er mit mir tun kann was er will! Und du weißt alles! Ich brauche deine mitleidigen Blicke nicht, ich bin niemand der gerettet werden muss also lass mich einfach in Ruhe! Jedes Mal wenn ich dich ansehe sehe ich jetzt auch ihn, jedes Mal wenn du mich so gedankenverloren ansiehst werde ich mich fragen was du jetzt wohl über mich denkst !“

Je mehr er mich anschrie desto mehr Tränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln.

„Ich brauche dein Liebesgeständnis aus Mitleid nicht!!“; dann sank er zu Boden. Obwohl er versuchte stark zu sein und die Nerven zu bewahren endete es damit das er auf dem saß und weinte, während ich geschockt und unfähig etwas zu sagen oder mich zu bewegen daneben stand.

Mein Kopf war leer und mein Körper fühlte sich taub an.

Vielleicht stand ich minutenlang so da, ich hatte absolut kein Gefühl mehr.

Am Rande bekam ich mit wie Sasuke sich wieder aufrichtete, sich über die roten Augen wischte.

Last minute

Ein lautes schrilles Geräusch riss mich aus meiner Trance.

Ich brauchte einige Sekunden um herauszufinden wo es herkam. Als ich dann bemerkte, dass es mein Telefon war, war ich umso erstaunter. Fast niemand hatte meine Festnetznummer.

Als ich ran ging wurde ich von meinem Freund angeschrien, noch bevor ich >Hallo< sagen konnte.

„Naruto wo bleibst du?!! Du weißt doch ganz genau, dass heute das doppel Date ist! Was soll das? Sakura nervt jetzt schon.“

Verdammt! Vor Wochen hatten sie einmal davon geredet, dass sie sich treffen wollten, aber wann hatten sie den Termin denn ausgemacht? Ich kramte in meinem Kopf doch ich konnte mich an dieses Gespräch nicht erinnern.

Jetzt ein Date? Es passte mir eigentlich gar nicht in den Kram, nach dem was sich gerade abgespielt hatte. Irgendwie kam es mir auch Taktlos vor aber ich hatte es Kiba versprochen. Immerhin war er mein bester Freund und ich schuldete ihm diesen Gefallen.

„Ja ich bin gleich da, ich bin schon auf dem Weg. Wo hast du gesagt treffen wir uns?“

Ohne noch mehr Worte oder Zeit zu verlieren legte ich auf und ging aus dem Haus.

Ich hatte kaum Zeit darüber nachzudenken wie wenig Lust ich hatte Sakura zu treffen. Kiba konnte von Glück reden das wir so gut befreundet waren. Dann saß ich eben im Kino und versuchte so eine Lösung für Sasuke zu finden. Insgeheim wünschte ich mir auch ein wenig mit Kiba reden zu können, denn trotz allem war mein Liebesgeständnis in die Hose gegangen und ich brauchte dringen männliche Unterstützung. Gut also, dass Frauen immer zu zweit aufs Klo gingen.

Wenig später traf ich vor dem Kino auf die anderen.

Sakura war die erste die mir auffiel, mit ihren leuchtenden rosa Haaren... wie ich diese Farbe hasste..

Sie stand zum Rücken zu mir, drehte sich aber immer wieder um, um Ausschau zu halten. Kiba hatte nur Augen für Hinata und umgekehrt, doch irgendwie bemerkten sie mich dann doch.

„Idiot, du kommst viel zu spät!“

„Hallo Kiba ich freu mich auch dich zu sehen.“

Dann schaltete sich auch Sakura ein: „Naruto der Film hat längst angefangen! Wo hast du so lange gesteckt?“

„Es tut mir leid. Ich hatte das heute irgendwie gar nicht mehr auf dem Schirm.“

„Leute hört auf zu streiten das ist doch nicht schlimm! Wir gehen einfach in die Bar nebenan!“, Hinata hatte wie immer schlichtende Worte parat.

Eigentlich war es mir egal, was wir unternahmen, jede Ablenkung war mir recht, aber im Kino hatte ich den Vorteil nicht mit Sakura reden zu müssen. Leider war ich nicht in der Position Forderungen zu stellen.

Missmutig begab ich mich in die Bar mit Sakura, ihren Arm um meinen geschlungen.

Ich spürte wie sich mein Körper anspannte, mit jedem Augenblick, in dem ich Notiz von ihr nahm.

Mein neuer Plan bestand aus Alkohol. Anders konnte ich diesen Abend nicht überstehen.

Während meines ersten Whisky redeten sie über Mathe und die kommenden Ferien, während des zweiten über das Verhalten von Pärchen in der Öffentlichkeit. Während des 'Dates' versuchte ich die ganze Zeit das passiv-aggressive Verhalten zu unterdrücken, dass Sakura in mir auslöste. Trotzdem war die Stimmung nicht so mies wie ich sie mir vorgestellt hatte, was vor allem an Hinata lag.

Nach gefühlten Stunden musste Sakura dann doch auf die Toilette und wie erhofft schleifte sie Hinata mit.

Eigentlich war das die perfekte Gelegenheit um mit Kiba zu reden, doch er kam mir zuvor.

„Ich glaub ich frag Hinata heute noch. Ich will unbedingt mit ihr zusammen sein.“

„Ja ihr passt gut zusammen.“

„Hast du gesehen wie sie mich ansieht? Mit ihren großen Augen.“

„Gegen einen Vampir hilft Knoblauch was hilft gegen einen verliebten Idioten wie dich?“, gluckste ich vor mich hin. Trotz allem freute ich mich für Kiba. Er hatte es verdient glücklich zu sein und ich gönnte es ihm mehr als jedem anderen.

„Apropos Idiot, was ist eigentlich mit dir los? Du hast heute fast noch nichts gesagt.“

„Ich erzähl's dir wenn wir mal eine Minute haben“, sagte ich während ich beobachtete wie Hinata und Sakura sich uns näherten.

Wie sagte man so etwas eigentlich? >Hey Kiba meine große Liebe, der ich mit allen Gefühlen die mir zur Verfügung stehen ein Liebesgeständnis gemacht habe, hasst mich jetzt, weil es total falsch rüber kam?<

An den Gesprächen die sie führten interessierte mich nichts, aber ich versuchte mich für Kiba zusammenzureißen und es mir nicht anmerken zu lassen. Immerhin hatte einer, bzw. zwei ihren Spaß.

Den ganzen Abend über hatte ich keine Gelegenheit mehr mich mit Kiba zu unterhalten, aber ich denke selbst wenn ich gekonnt hätte, hätte ich nicht mit ihm darüber geredet, denn er sah einfach glücklich aus und ich wollte ihn mit meinen Sorgen nicht belasten.

Trotz allem vergaß ich meine Manieren nicht und versuchte so gut es ging Sakura zuzuhören, während ich sie nach Hause brachte. Ich war wirklich froh, dass das nicht all zu lange dauerte, obwohl ich dazu sagen muss, dass ich wirklich große Schritte gemacht hatte. Hauptsache sie war schnell und sicher Zuhause und ich hatte meine Ruhe.

Als ich wieder am Bahnhof war regte ich mich nicht einmal darüber auf, dass die nächste Bahn erst in 40 Minuten kam. Mir war alles egal. Immer wieder ermahnte ich mich nicht an Sasuke zu denken und immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich es tat.

Draußen war es kalt und die Nacht kam mir viel Finsterer vor als sonst, aber ich fühlte mich wohl.

Ich starrte auf meine Schuhe und erst nach und nach wurde mir bewusst, dass neben meinen eigenen noch ein weiteres Paar stand.

Langsam schaute ich hoch, nachdem ich ein paar kleine Tränen weggeblinzelt hatte.

Es war ein Typ mit roten kurzen Haaren, Piercings und einer großen Lederjacke.

„Hey Heulsuse, hast du Feuer?“

Wie reagiert man auf so etwas? Eigentlich wäre ich bei so einem Spruch aufgesprungen und hätte gefragt was sein verdammtes Problem ist, aber ich hatte einfach nicht die Kraft dazu.

Ein niedergeschlagenes: „Verschwinde“, war alles was ich raus brachte.

„Ich setzt mich jetzt zu dir und du kannst es mir erzählen, denn wahrscheinlich hast du keine Freunde, sonst würdest du hier nicht sitzen.“

„Nein danke.“

„Also ich bin Pain.“

„Das ist schön für dich, aber ich will wirklich nicht darüber reden und mit dir schon gar nicht.“

Ich kam mir vor wie im falschen Film was stimmte mit diesem Kerl nicht?

„Ja ja schon gut, also warum sitzt du hier? Bist du obdachlos? Du siehst nicht aus wie ein Obdachloser. Du kannst mit zu mir.“

Ich sammelte all meine Kraft und Schlagfertigkeit, um ihm endgültig klar zumachen, dass er verschwinden sollte, aber als ich den Kopf hob sah ich auf der anderen Seite des Gleis eine dünne Gestalt mit schwarzen Haaren, die eine Sporttasche hinter sich herzog.

Ab diesem Moment waren meine Augen nur noch darauf fixiert.

Ich erkannte natürlich sofort das es Sasuke war, gleichzeitig sah ich wie Lichter immer näher auf uns zu kamen. Lichter von einem Zug, in den Sasuke offensichtlich einsteigen wollte.

Automatisch stand ich auf und rannte in die Unterführung, die zum anderen Gleis führte.

Schon auf der Treppe zum anderen Gleis rief ich nach Sasuke.

Der Zug war ein Eilzug in die nächst größere Stadt, die über 100 Km entfernt war. Was um alles in der Welt hatte er dort verloren?!

„Sasuke wo willst du hin?!“ Ich wusste das er mich hören konnte, doch er stieg einfach ein, ohne sich auch nur einmal umzudrehen.

Im letzten Augenblick rannte auch ich in den Zug, der nur eine Sekunde später losfuhr.

„Was machst du hier?!“, fragte ich völlig außer Atem.

Allein ohne ihn

„Was machst du hier?!“, fragte ich völlig außer Atem.

„ Nein, die Frage ist, was machst du hier? Hast du überhaupt ein Ticket?“

Shit! Das hatte ich nicht nur vergessen, dafür war überhaupt keine Zeit gewesen!

„Das ist doch jetzt nicht wichtig!“

Sasuke sah sich im Zug um, dann bemerkte auch ich die Blicke der anderen Passagiere.

Ohne etwas zu sagen drehte er sich um und suchte nach einem Sitzplatz.

„Was ist das hier?“

Keine Antwort.

Sasuke sah starr aus dem Fenster.

„Sasuke...“

Mit zusammengebissenen Zähnen antwortetet er, immer noch aus dem Fenster starrend: „Naruto…. Hatte ich dir nicht gesagt du sollst dich da raushalten?“

„ Und dann? Was dann? Dann bist du ganz alleine.“

Nur aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er mich.

„Ich nehm das jetzt selbst in die Hand.“

„Wie?“

„Das ist meine Sache.“

„Warum willst du mich so unbedingt ausschließen? Warum können wir nicht zusammen eine Lösung finden?“

„Es gibt nur eine Lösung.“

Ich konnte nicht verstehen was er mir damit sagen wollte.

„Ich werde dich nie wieder alleine lassen! Ich werde nie wieder zulassen, dass du im Sommer einen Pullover tragen musst, um Blutergüsse und Strimen an deinen Handgelenken zu verdecken. Sasuke ich liebe dich, aber nicht aus Mitleid. Ich hab dich geliebt, noch bevor ich den ersten blauen Fleck gesehen habe. Ich werd dir das alles noch beweisen, wenn du mir dich Chance dazu gibst, aber so oder so werde ich dich auf keinen Fall aufgeben!“

Endlich sah er mich direkt an.

„Liebe Fahrgäste, der Zug endet hier. Der Ausstieg befindet sich in Fahrtrichtung links. Wir bedanken uns dafür, das Sie mit uns gefahren sind und wünschen Ihnen einen guten Tag.“

Ich wurde nervös. Solange der Zug fuhr konnte Sasuke nicht weglaufen. Er musste hier bleiben bei mir und mir zuhören.

„Sasuke, bitte, bitte geh nicht weg.“

Er sah nachdenklich aus. Langsam öffnete er seine Tasche, kramte ein Stück Papier und einen Stift raus. Der Zug wurde immer langsamer, bis er schließlich zum Stillstand kam. Sasuke stand auf und steckte mir im Vorbeigehen das Stück Papier zu. Schnell versuchte ich es auseinander zu falten und einen Blick darauf zu werfen.

Ich versuchte ihm hinterher zu kommen, aber die Leute ließen mich nicht vorbei, es entstand ein unglaubliches Gedränge.

Ganz egal wie sehr ich versuchte durch zu kommen, die Menschen waren wie eine Mauer. Ich konnte gerade noch sehen wie Sasuke durch die Tür ging und folgte ihm kurz darauf.

Draußen wurde er von zwei Männern im Anzug empfangen. Vor Schreck blieb ich stehen. Wer waren die denn? Sie sahen aus wie Schränke groß und breit gebaut.

Verzweifelt versuchte ich sie in der Menschenmenge nicht zu verlieren. Direkt vor dem Bahnhof stand ein Auto in das sie stiegen. Bevor Sasuke einstieg warf er mir einen flüchtigen Blick zu.

Ich konnte nichts tun außer hinterher zu sehen.

Meine letzte Hoffnung war das kleine zerknüllte Papier in meiner Hand, auf dem stand : Triff mich in zwei Tagen an den Zwillingstürmen.

Obwohl ich die Stadt nicht kannte, genügte ein Blick um herauszufinden wo das sein sollte, denn es gab in der ganzen Stadt, die ansonsten flach wie eine Flunder war, nur zwei Hochhäuser.

Allerdings hatte Sasuke keine Uhrzeit darauf geschrieben.

Niedergeschlagen fuhr ich, dieses Mal mit Ticket, zurück.

Mittlerweile dämmerte es bereits. Ich fühlte mich hilfloser als je zuvor.

Zuhause angekommen konnte ich nur noch ins Bett fallen.

Man sagt kommt Zeit, kommt Rat, aber nicht bei mir. Am nächsten Morgen war ich der Lösung meiner Probleme noch kein Stück näher, ganz im Gegenteil. Ich hatte mich entschieden als erstes zu meinem Onkel zu gehen, denn der hatte mir mehrere besorgte Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter gelassen. Weil Sasuke einfach so aus dem Krankenhaus abgehauen war, hatten die Krankenschwestern meinen Onkel informiert. Sasuke hatte keine Familie mehr und er war der einzige Anhaltspunkt. Was ich ihm erzählen sollte überlegte ich mir den ganzen Weg zu ihm, aber ich konnte mir nichts halbwegs glaubhaftes einfallen lassen. Mein Hirn war wie ein vollgesaugter Schwamm, der einfach nichts mehr aufnehmen konnte. Ich wusste gar nicht wo in diesem ganzen Urwald aus Problemen ich anfangen sollte. Sasuke war irgendwo in einer Großstadt, die nicht gerade um die Ecke war, sein Psycho Bruder, von dem ich zu Hause noch ein selbstgedrehtes Video hatte, lief hier immer noch rum und mein Handy war verschollen. Letzteres war vielleicht mein kleinstes Problem, aber man war doch recht abgeschnitten. Erst wenn es nicht mehr da war merkte man wie oft man es für irgendetwas unnötiges brauchte und sei es nur als Taschenlampe.

Als ich bei meinem Onkel angekommen war wünschte ich mir ich hätte intensiver über Ausreden nachgedacht, denn ihm gegenüber auf dem Flur standen zwei Polizisten.

„Naruto!“, rief er als er mich entdeckte, hob seinen Arm und winkte mir zu.

Wieso musste er das so offensichtlich machen? Zuerst hatte ich versucht ein paar Schritte rückwärts zu gehen, aber das konnte ich jetzt vergessen.

Sofort wurden die Beamten auf mich aufmerksam.

Widerwillig ging ich auf die drei zu.

„Sind Sie Naruto Uzumaki?“, fragte mich die Polizistin. Sie hatte ihre langen blonden Haare zu einem Zopf zusammengebunden.

Ich nickte.

„Würden Sie bitte mit uns kommen? Wir haben da ein paar Fragen.“

Mir wurde heiß und kalt als ich sie zu einem „ruhigen Raum“ begleitete.

>Bleib ruhig Naruto, lass dir bloß keine Nervosität anmerken<, sagte ich mir selber.

„Herr Uzumaki, laut den Sanitätern, waren Sie an besagtem Tag in der Wohnung von Sasuke Uchia, aber der Notruf kam nicht von Ihnen.“

„Ja.“

Mein Hals war trocken und ich wollte nicht mehr sagen als nötig. Ich wollte ihnen nichts geben, bei dem sie nachhaken konnten.

„Was haben Sie dort gemacht?“

„Ich wollte zu meinem Freund Sasuke.“

„Sind Sie gut mit Herr Uchia befreundet?“

Ich musste kurz überlegen. Wenn ich mit nein antworten würde, wäre es dann unglaubwürdig das ich Sasuke zuhause besuche? Aber wenn ich mit ja antworten würde wäre das bestimmt auch nicht gut, immerhin müsste ich ihnen dann bestimmt einiges über ihn erzählen.

„Wir gehen in die gleiche Klasse, wir sind ganz normale Schulfreunde.“

„Waren Sie an besagtem Tag miteinander Verabredet?“

„Wir spielen manchmal abends ein bisschen Basketball“, log ich um glaubhaft zu klingen.

„Wieso haben Sie den Notruf nicht gewählt?“

„Zuerst wusste ich nicht ob Sasuke überhaupt zu Hause war, als ich ihn gefunden hatte wollte ich ihm zuerst helfen, ein schwerer Balken lag auf ihm, bevor ich den Notruf wählen konnte waren die Sanitäter schon da.“

„Und haben Sie dabei vielleicht das hier verloren?“

Der Polizist griff in seine Jackentasche. Er hielt mir mein Handy in einer durchsichtigen Plastiktüte vor die Nase.

„Ja, das gehört mir.“

Die Polizisten sahen sich gegenseitig an.

„Haben Sie noch andere Personen in der Wohnung bemerkt?“

„Nein.“

„Und haben Sie eine Ahnung wer in der Nacht in die Wohnung eingedrungen, randaliert und Sasuke Uchia verletzt haben könnte?“

„Nein.“

„Hat er irgendwelche Feinde?“

„Nein.“

„Ich frage Sie noch einmal, wie gut kennen Sie Sasuke Uchia?“

Die Polizistin sah mir mit durchdringendem Blick in die Augen.

„Das sagte ich doch bereits, wir sind normale Freunde, wir gehen in die gleiche Klasse.“

Hatte ich mich verraten? Wieso fragte sie zwei Mal das selbe?

„Wissen Sie wo er sich momentan aufhält?“

„Nein.“

„Wissen Sie, es kann sein, dass Herr Uchia schwere Verletzungen davongetragen hat. Die Ärzte konnten ihn nicht hinreichen untersuchen. Also, haben Sie irgendeine Ahnung wo er sich befinden könnte?“

„Nein.“

„Gut, dann wären wir hier fertig. Wenn Ihnen doch noch etwas einfallen könnte, melden Sie sich bitte.“

Sie schob mir eine kleine Karte zu.

„Wann kann ich mein Handy wieder haben?“

„Das kann noch etwas dauern, es ist Beweismaterial.“

„Beweismaterial? Für was?“

„Ich darf momentan noch nicht darüber sprechen. Bitte bleiben Sie in der nächsten Zeit für uns erreichbar, wir haben uns bereits über Ihre Adresse erkundigt.“

Ich war verwirrt. Was hatte mein Handy damit zu tun? In Lichtgeschwindigkeit versuchte ich mich daran zu erinnern, ob ich irgendetwas mit oder über Sasuke geschrieben hatte. Bis vor kurzem hatte ich nicht einmal seine Nummer. Wenn, dann kann ich nur mit Kiba über ihn gechattet haben. Wofür waren peinliche Schwärmereien über Sasuke denn ein wichtiger Beweis?

Die Polizistin musste gesehen haben das ich nachdenklich wurde, denn bevor sie aufstand sagte sie mit Nachdruck: „ Vielleicht wissen Sie ja, dass Sasuke Uchia aktuell in keiner guten Verfassung ist. Im Krankenhaus wurde alles sorgfältig dokumentiert. Wir möchten Sasuke gern helfen, er kann sich wehren.“

Sie verließen den Raum und ließen mich sitzen.

Scheiße. Scheiße, Scheiße, Scheiße.

Hatten sie es etwa rausgefunden? Durfte ich deshalb nicht zu Sasuke?

Sorgfältig dokumentiert, das hatte er bestimmt nicht freiwillig über sich ergehen lassen. Diese Schweine! Ich ballte meine Hände zu Fäusten. War er deshalb abgehauen?

Ich zwang mich tief durchzuatmen. Sasukes Leben wurde komplett auf den Kopf gestellt, nicht das es vorher nicht schon schlimm genug war, jetzt wurde es auch noch in die Öffentlichkeit gezerrt. Sein schlimmster Albtraum wurde wahr und er konnte nicht einmal was dafür.

Mir war übel vor Aufregung. Langsam und mit tiefen Atemzügen verließ auch ich den Raum und bahnte mir den Weg durch den Gang. Schon von weitem sah ich die Polizisten die mit einer Schwester redeten, die immer wieder ungläubig den Kopf schüttelte.

„Und konnten Sie denn schon etwas rausfinden?“

„Nein, leider haben wir noch keine neuen Hinweise.“

„Das gibt es doch nicht, der arme Junge! Wissen Sie, als Mutter tut mir so etwas besonders weh! Wer tut denn sowas? Haben Sie auch Kinder?“

Der Polizist verneinte, doch seine Partnerin gab zu Mutter eines kleinen Mädchens zu sein.

„Dann wissen Sie ja was ich meine. Als ich es gesehen habe, das hat mich unglaublich getroffen, wie Sie die Bilder sicher auch oder sind Sie das berufsbedingt gewöhnt?“

Mein Magen verkrampfte sich. Meine Vermutung war richtig, sie hatten tatsächlich Bilder gemacht. Die Menschen am andern Ende des Ganges sagten etwas unverständliches und bewegten sich auseinander. Ich konnte nur noch auf den Boden sinken. Innerhalb nicht einmal einer Stunde hatten sich meine Probleme mindestens verdoppelt.

Mein Onkel erschien plötzlich vor meinen Augen.

„Naruto alles in Ordnung?“

Ich konnte ihn nur stumpf ansehen ohne zu antworten.

Er zog mich auf meine Beine und hinter sich her.

Wir setzten uns auf Stühle neben einem Kaffeeautomaten.

„Das mit Sasuke nimmt dich wohl sehr mit, was?“

Ich nickte uns sah dabei in Richtung des Kaffeebechers in meinen Händen. Tiefes dunkles Schwarz.

Jetzt, wo sie sowieso schon alles wussten, jetzt wo sowieso alles zu spät war, sollte ich ihnen das Video geben und einfach sagen das es Itachi war?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute das ist meine erste Fanfic und ich hoffe das es nicht all zu viel schlechte Kritik gibt, aber wenn ihr was zu kritisieren habt der irgendwelche Fragen könnt ihr mir einfach ein Kommentar da lassen :) natürlich freu ich mich auch über Kommentare ohne Kritik Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo das Kapitel ist zwar etwas kurz geworden, aber ich wollte trotzdem so schnell wie möglich für euch weiter schreiben
Vielen Dank für die tollen Kommentare ich hab mich wirklich über jedes einzelne wie ein kleiner Schneekönig gefreut Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo ihr lieben... tut mir wirklich leid das es s lange gedauert hat bis dieses Kapitel fertig war und auch das es wieder so kurz ist. Ich bin momentan etwas im Stress und ich dachte lieber ein kurzes Kapitel als gar keins :)
Wie immer vielen Dank an alle Kommischreiber ich freu mich riesig wenn ihr mir was da lasst *_*
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel viel Spaß
lg animefan975 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So Leute endlich ein neues Kapitel fertig :)
Tut mir echt leid das es mal wieder so lange gedauert hat, ich hoffe ihr seid mir trotzdem treu geblieben ;)
Danke für die vielen tollen Kommentare.
Manche von euch haben sich ja Gedanken gemacht wie es weiter gehen könnte und das fand ich richtig süß :)
Leider war das Kapitel zu dem Zeitpunkt schon fast fertig
Bis zum nächsten mal
gaaanz liebe Grüße Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, ich weiß es ist mal wieder echt kurz geworden, aber momentan stehen viele Klausuren an... ich wollte euch nicht so lange warten lassen und dachte mir, lieber ein kleines Kapitel als gar keins :)
Wie letztes mal versuche ich auf alle Kommis zu antworten
lg animefan975 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So ihr Lieben :)
Ich freue mich das das Kapitel endlich fertig ist. Es tut mir leid das ihr so lange warten musstet, aber jetzt sind die Prüfungen um und ich bin sicher das es jetzt schneller weiter geht!
Ich wollte mal fragen ob ihr lieber ein Happyend oder was trauriges zum Abschluss haben wollt ( keine Sorge es wird noch einige Kapitel geben). Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (139)
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Von:  Tenshirei
2017-10-24T17:45:28+00:00 24.10.2017 19:45
Hey,
Ich war ziemlich lange nicht mehr aktiv und dann meldet man sich wieder an und sieht, dass du neue Kapitel hochgeladen hast, was mich mega gefreut hat ;D
Ich liebe solche Geschichten mit Missbrauch und sowas und finde es toll, wie du diese Themen behandelst. Vor allem Sasuke tut mir leid, aber du gibt ihm hoffentlich ein schönes Ende mit Naruto ;D
Von:  namenloses_etwas
2017-08-31T22:30:49+00:00 01.09.2017 00:30
Ich bin echt froh darüber, dass du wieder weiter schreibst. Hatte inzwischen schon fast die Hoffnung aufgegeben, aber freue mich jetzt umso mehr. xD
Ach ja, falls ich mich nicht täusche und heute wirklich dein Geburtstag ist, alles Gute!
Von:  solty004
2017-08-30T19:35:49+00:00 30.08.2017 21:35
Hey,
Das mega Kapitel.
Der arme Naruto macht an einem Tag ganz schön was mit.
Doch was hat Sasuke vor und was wird bei ihrem Treffen geschehen.
Und was noch wichtig ist Wer waren die Kerle mit denen Sasuke mit ist.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Von:  solty004
2017-08-27T11:27:15+00:00 27.08.2017 13:27
hey,
Schön das es weiter geht.
Das war ein Hammer Kapitel.

Bin auf Sasuke's Antwort gespannt auf Naruto Frage und ob er wider mit ihm mit geht.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Antwort von:  animefan975
27.08.2017 14:55
Oh Mann wie schön das du es nach der extrem langen Pause immer noch liest ich freu mich wirklich :)
Von:  Lindner
2017-07-10T20:08:16+00:00 10.07.2017 22:08
finde die story echt sehr gut schreib bitte schnell weiter =)
Von:  little_sunshine
2017-02-24T11:18:32+00:00 24.02.2017 12:18
Eine super Story, spannend und gefühlvoll erzählt. Hoffentlich schreibst du irgendwann weiter.

Lg
Von:  Shinozaki
2015-11-30T08:10:42+00:00 30.11.2015 09:10
Schreib bitte schnell weiter. Bin so gespannt was noch kommt
Von:  ultraFlowerbeard
2015-10-13T20:39:39+00:00 13.10.2015 22:39
Wieder ein neues Kapi. Juhu! Wirklich super Kapitel. Toll gemacht. Da hat sich die lange warte Zeit echt gelohnt
Antwort von:  animefan975
20.10.2015 20:30
Ja das es so lange gedauert hat tut mir wirklich leid.... Uni eben...
Von:  Tenshirei
2015-10-13T18:50:38+00:00 13.10.2015 20:50
Oh wow..
eine echt gute story.
das mit dem Mitleid und liebesgeständnis hat mich irgendwie verwirrt aber auch nicht.
Sasuke denkt warscheinlich es war aus mitleid und will nur..
oh man..dummer sasu,dumm.

Von:  solty004
2015-10-13T17:56:03+00:00 13.10.2015 19:56
Hei,
Es super das es weiter geht.
Das war soen tolles Kapitel mit so viel Gefühlen und Emotionen.
Man konnte Sasukes Angst und Schmerz gerade zu gereifen. Dann den Zwiespalt in den sich Naruto befand war zum greifen und man lied mit ihm mit.
Ob Naruto in noch ein hold und Sasuke davon überzeugt das es kein Mitleid ist für ihn sondern wahre Gefühle. Der er ihm hilft aus den klauen seines Bruders zu entfliehen.


Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty


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