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Grandpa's way

Autorisierte Übersetzung
von

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"Moving in" - „Einzug“

Nerima sah sicherlich nett aus am Morgen. Es war Mitte Herbst und die Straßen waren von gefallenen Blättern bedeckt, Menschen auf dem Weg zum Markt oder bei ihrem Morgenjog, Kinder, die zur Schule gingen... Es war ziemlich schön. Und das Auto war einfach spitze. Es war das erste Mal, dass er in der Stadt fuhr. Jedes Mal, wenn sein Vater ihn hatte fahren lassen(wenn sie unglaublicherweise länger als fünf Minuten zusammen waren), war es auf einem verlassenen Highway gewesen.
 

Akeru saß gemütlich auf dem Beifahrersitz, mit einem riesigen Grinsen im Gesicht um sich blickend. Er hatte Ryouga gebeten, ihm Nerima zu zeigen und er mochte es. Aber da war noch ein anderer Grund für Akerus großes Grinsen. Und Ryouga wusste einfach, dass es etwas mit der Verlobung zutun hatte. Er wusste einfach, gleich würde es aus heiterem Himmel kommen und er würde etwas sagen wie 'Ich will Enkelkinder' und so etwas.
 

Ryouga schüttelte sich bei dem Gedanken.
 

Für ihn zum Glück bat Akeru ihn nur, ihn zurück zum Ucchan's zu bringen, da es beinahe Mittagszeit war und er helfen musste. Außerdem musste er auch seine Mutter abholen. Lustig, er hatte halb erwartet, diese kleine Fahrt wäre eine Ausrede für lebensverändernde Nachrichten. Sie würden es heute sowieso beenden, wie er Ukyou in der Nacht zuvor gesagt hatte.
 

Was er aber nicht je erwartet hätte, war seine Mutter und seine Verlobte zu sehen, auf dem Bürgersteig von Gepäck umgeben auf ihn wartend.
 

„Ich denke, Ucchancita ist bereit zu gehen!“, verkündete Akeru.
 

„G-gehen?“
 

„Oh! Ich vergaß, es dir zu erzählen“, sagte Akeru, als er aus dem Auto stieg, „sie zieht zu euch.“
 

Ryougas Augen sahen aus wie zwei Ballons, in die plötzlich jemand mehr Luft gepustet hatte, als sie aushielten.
 

„Wa-?“ Er atmete aus.
 

„Komm schon, Junge! Hilf den Damen mit dem Gepäck!“, zwitscherte Akeru.
 

Ukyou stieg eilig auf die Rückbank und ignorierte das Winken ihres Vaters. Sie war gerade so angepisst wegen ihm.
 

Nachdem sie den armen Kofferraum mit Gepäck vollgestopft hatten, besetzten Ryouga und seine Mutter die vordere Sitzbank und der Wagen rollte zurück zum Hibiki-Anwesen.
 


 

Den Blick ihres Sohnes bemerkend, eine Mischung aus Ärger und Genervtheit auf sein Gesicht gepflastert, hatte sie das Gefühl, sich erklären zu müssen.
 

„Bevor du irgendetwas sagst, Liebling, lasse ich dich wissen, dass das die Idee deines Vaters war und ich hatte in der Sache nichts zu sagen.“
 

„Es ist okay, Mama“, sagte er wie tot. Er warf durch den Rückspiegel einen Blick auf Ukyou, sie sah aus dem Fenster, einen gelangweilten Ausdruck auf ihrem Gesicht.
 

„Ich weiß, wir hätten das zusammen besprechen müssen, aber dein Vater und Ichiro hielten es für besser, wenn alle Männer der Familie allein darüber reden.“
 

„Oh und ich soll jetzt ein Mädchen sein?“, spottete er, er hörte Ukyou schnauben.
 

„So ist das nicht, Ryouga. Du weißt, wie sie sind.“, sagte seine Mutter in einem entschuldigenden Tonfall.
 

„Ja, weiß ich“, grollte er.
 

Der Rest der Fahrt nach Hause verlief in Stille.
 


 

„Ukyou! Willkommen zuhause!“, begrüßte Hibiki Kida seine Schwiegertochter voller Freude, „Ich bin so froh, dass du endlich da bist!“
 

„Danke, Herr Hibiki...“, sagte sie tonlos. Offensichtlich teilte seine neue Tochter seine Aufregung nicht. Er wunderte sich warum.
 

„Schatz? Hast du deinen kleinen Job erledigt?“, fragte Aiko ihren Ehemann, als sie begann, Ryouga mit dem Gepäck zu helfen.
 

„Hm-mmh“, antwortete er. „Sie werden es mögen!“
 

Ukyou folgte der Dame ins Innere des Hauses, um mit dem Mittagsessen zu beginnen. Als sie an Ryouga vorbeikamen, sprach seine Mutter ihn an.
 

„Bring die in dein Zimmer, Honey. Und frag nicht, das war auch nicht meine Idee.“
 

Ryouga stöhnte.
 


 

Die Treppen mit schweren Schritten erklimmend, erreichte er die Tür zu seinem Schlafzimmer.
 

Was zur Hölle stimmt nicht mit ihr? Warum ist sie hier? Wir sollten heute die Verlobung absagen. Warum zieht sie ein?
 

Er lies die Taschen auf dem Boden liegen und zog die Tür auf. Er blinzelte. Dann zog er die Tür zu. Er schüttelte den Kopf.
 

„Ich habe das nicht gesehen“, verkündete er laut.
 

Er zog die Tür wieder auf und erstarrte.
 

Nein, es war nicht seine Einbildung gewesen. Da war wirklich ein Doppelbett in seinem Schlafzimmer.
 

„Auf keinen... Fall...“
 

Er schloss für eine kurze Weile die Augen und öffnete sie wieder. Das Bett war immer noch da. Es hatte eine fluffige, weiße Überdecke und bauschige, weiße Polster. Zwei kleine hölzerne Nachtschränkchen waren auf jeder Seite, passend zu einer niedlichen, weißen Anrichte mit einem großen Spiegel an der rechten Seite des Bettes. Und sein Kleiderschrank war irgendwie für zwei „vergrößert“ werden.
 

Entspannt... du musst entspannt bleiben...
 

„PAAAAAAAPS!“
 


 

Der Topf, den Ukyou hielt, fiel ihr beinahe aus den Händen, als der Schrei durch das Haus hallte. Sie warf Aiko einen forschenden Blick zu, die nur seufzte und weiter die Nudeln kochte.
 


 

Als sein Vater das Schlafzimmer mit dem Rest des Gepäcks erreichte, sah er seinen Sohn unschuldig an, der – aus irgendeinem Grund – diesen irritieren Ausdruck auf dem Gesicht hatte.
 

„Was ist, Sohn?“, sagte er, als er den gerade erst reformierten Raum betrat.
 

„Was ist? Ach, ich weiß nicht, Paps. Ich bin heute morgen in MEINEM Zimmer wach geworden, das völlig normal ausgesehen hat und nun sehe ich, dass es plötzlich perfekt für ein verheiratetes Paar angepasst wurde! Hast du irgendeine Ahnung, was passiert sein könnte, Papi?!“
 

„Äh... nun... wo sonst hätte Ukyou schlafen sollen?“ Er zuckte unschuldig mit den Schultern.
 

„Ich weiß nicht, Paps, im Gästezimmer vielleicht? Ich dachte, das sei ein Zimmer für Gäste“, konterte er giftig, seine Fangzähne ragten drohend heraus.
 

„Oh, aber es ist mit unseren Souvenirs belegt, deine Mutter wollte ein bisschen mehr Platz in unserem Zimmer und deins war auch wirklich vollgestopft.“
 

„Das ist also deine Ausrede.“
 

„Ja“, sagte er mit einem Grinsen, sein Schlafzimmer erreichend, „Nebenbei hast du in diesem Bett bestimmt mehr Spaß mit deiner Verlobten, glaubst du nicht, Junge?“
 

Auf den komplett perplexen und verlegenen Blick hin, den Ryouga ihm zuwarf, musste er lachen.
 


 

Mittagessen war wirklich, wirklich ruhig. Ryouga bekam kein Wort heraus, aß kaum, Ukyou stocherte gelangweilt in ihrem Essen, Aiko warf ihrem Ehemann hin und wieder strafende Blicke zu und Kida genoß einfach sein Essen, ab und an kichernd, wenn er einen schmutzigen Gedanken wegen der neuen Schlafarrangements bekam.
 


 

Ungefähr um drei am Nachmittag nahm Hibiki seinen Sohn zum leeren Grundstück neben ihrem Haus.
 

„Was machen wir hier, Paps?“ Er verschränkte unfreundlich die Arme, Ryouga war immer noch ziemlich sauer über das, was mit seinem Zimmer passiert war. Aber darüber wollte er nicht nachdenken, bis es Schlafenszeit war. Wenn er würde schlafen müssen... neben ihr... Er kniff sich in die Nase.
 

„Du weißt, dass dieses Grundstück zu uns gehört, richtig?“
 

Ryouga nickte. „Und?“
 

„Sohn, hier werden wir das Familiendojo aufbauen“, sagte Kida stolz.
 

Er sah seinen Vater überrascht an.
 

„Werden wir?!“, fragte er, Aufregung seine Stimme tränkend.
 

„Ja, du brauchst ein stabiles Einkommen, jetzt da du eine Familie haben wirst und wir hatten das sowieso immer vor.“
 

„Paps, ich weiß nicht, was ich sagen soll...“ Ryouga Augen wurden feucht. Die seines Vater leuchteten vor Stolz.
 


 

„Warum muss ich in seinem Zimmer schlafen, Frau Hibiki?“, protestierte Ukyou, als sie die Treppen zu ihrem neuen Schlafzimmer hochstiegen. Sie musste auspacken.
 

„Fragst du mich das wirklich?“ Sie lächelte. „Sie waren es, die das arrangiert haben, es war irgendwie vorauszusehen, dass das passieren würde.
 

„Da ist etwas dran.“ Sie seufzte.
 

„Außerdem war unser Zimmer vollgestopft mit Souvenirs, ich brauchte mehr Platz, jetzt da wir wirklich in dem Raum schlafen.“ Aiko kicherte. „Keine Sorge, Kida hat wahrscheinlich das Extrabett in Ryougas Raum gestellt. Es ist ein schönes Bett, du wirst dich wohlfühlen.“
 

„Solange es soweit von Ryougas weg ist, wie möglich“, murmelte die Köchin, als sie die Tür aufzogen.
 

SHLICK
 

„Oh... mein... Gott.“
 

„Das ist ein Doppelbett“, brachte Ukyou heraus, geschockt.
 

„Ist es“, lieferte Aiko.
 

Beide Frauen standen an der Tür, dümmlich das Bett anstarrend.
 

„Ich soll nicht hier schlafen, oder?“, fragte Ukyou zitternd.
 

„Ich befürchte doch.“ Aiko nickte. „Liebes, warum fängst du nicht schon mal an auszupacken? Ich werde dir gleich helfen, ich muss kurz mit meinem Ehemann sprechen.“
 

„Sicher.“
 


 

„Wow, Paps, jetzt hast du sie wirklich wütend gemacht, huh?“
 

„Nah, sie war schon etwas wütend wegen letzter Nacht“, kam seine Stimme gedämpft zurück.
 

„Nun, du hast hinter ihrem Rücken mit Akeru geredet.“
 

„Ach, du weißt, sie wäre nicht einverstanden gewesen, wenn wir es ihr erzählt hätten.“
 

„Eben“, spottete Ryouga. Er half seinem Vater aus dem Mülleimer und klopfte ihn ab.
 

„Und du beschwerst dich über deine Verlobte.“
 


 

Frau Hibiki kehrte zum Zimmer ihres Sohnes zurück, um Ukyou mit ihren Sachen zu helfen, nur um besagtes Mädchen immer noch im Türrahmen stehen zu sehen, immer noch sprachlos.
 

das passiert nicht, das passiert nicht, das passiert nicht...
 

„Ukyou, geht es dir gut?“
 

„Wa-?“ Das Mädchen blinzelte. „Ich weiß nicht... Das ist zu viel...“ Sie schüttelte den Kopf.
 

„Ich weiß, Süße, ich weiß, die Dinge sind zu schnell gegangen, aber traurigerweise sind nicht wir es, die das entscheiden.“
 

„Es tut mir leid, Frau Hibiki, aber ich glaube, ich kann das nicht mehr mitmachen.“ Ukyous Augen füllten sich mit Tränen.
 

Frau Hibiki zuckte zusammen. Sie hatte das nicht erwartet, zumindest nicht in näherer Zukunft.
 

„Komm rein, Mädchen. Lass uns reden.“
 

Aiko brachte das Mädchen dazu, sich auf das Bett zu setzen und setzte sich neben sie.
 

„Okay, Kind, erzähl mir, was nicht stimmt.“
 

Ukyou wischte sich die Tränen aus den Augen und räusperte sich. „Dinge sind nicht einfach für mich, Frau Hibiki. Das ist nicht, was...“ Sie seufzte. „Seit ich ein kleines Kind war, war ich mit Ranma verlobt. Selbst nachdem sie mich weinend im Dreck zurückgelassen haben, selbst nachdem ich meiner Familie versprochen habe, Rache zu üben, bin ich in der Erwartung aufgewachsen, ihn eines Tages zu heiraten. Meine Mutter wollte mich verheiratet sehen, mein Vater wollte unsere Ehre wieder herstellen. Es war alles, was ich je hatte.“ Sie schniefte. „Und nach zwölf Jahren kommt Paps zurück und ändert alles, wofür ich gelebt habe in nur einer Minute, ohne auf meine Gefühle zu achten oder so.“
 

„Liebes, wir beide wissen, Ichiro ist nicht das schärfste Messer in der Schublade. Aber ich weiß, er tut Dinge und denkt dabei an seine Familie. Dein Vater hat sich immer ein wunderschönes Leben für dich erträumt, vielleicht ist es deswegen, dass er dich überhaupt mit Saotome verlobt hat. Und ich weiß, deine Mutter wollte auch nur das Beste für dich, seit sie herausgefunden hat, dass sie mit dir schwanger war.“
 

Etwas im Inneren des Mädchens wärmte sich. Das einzig Gute an dieser ganzen Sache war, dass sie mehr über ihre Mutter herausfand.
 

„Wollte sie?“
 

„Mm-hmm“, die Dame nickte. „Außerdem, hättest du Ranma geheiratet, wäre deine Familienehre immer noch nicht wiederhergestellt, weil du ein Versprechen zu erfüllen hattest, dass viel mehr wog als deine Verlobung mit den Saotomes. Wir reden hier über ein drei-Generationen-Versprechen. Wenn es dich irgendwie tröstet, deine Verlobung mit ihnen war schon immer nichtig, da du schon uns gegenüber eine Verpflichtung hattest. Ich weiß nicht, wie Akeru reagiert hätte, wenn du Ranma geheiratet hättest.“ Aiko schüttelte sich.
 

„Nun, wenn ich ihn geheiratet hätte, hätte das bedeutet, ich hätte die Familie entehrt, da ich die Versprechen der Familie nicht erfüllt hätte. Dann hätte Großpapa Akeru mich vermutlich enterbt.“
 

„Was er auch jetzt tun wird, wenn du meinen Sohn nicht heiratest.“
 

Ukyous Augen wurden groß wie Untertassen. Selbst wenn das nicht erwähnt worden war, das war sicher, was passieren würde, wenn sie ablehnte, das Versprechen zu erfüllen, das sie vor so langer Zeit gemacht hatten. Dann würde sie ihr Familienerbstück(ihren Spatel) verlieren, den Familiennamen, ihren Familientitel als Okonomiyaki-Koch. Sie würde alles verlieren, was sie ist.
 

„Daran hatte ich nicht gedacht“, sagte sie, ihre Kehle wie zusammengeschnürt.
 

Aiko streichelte ihr sanft über den Kopf und stand auf.
 

„Denk einfach darüber nach. Vielleicht solltest du darüber mit deiner Großmutter reden“, sagte sie, während sie den Raum verließ.
 

„Vielleicht...“
 

Ukyous Miene verdunkelte sich, als die Auswirkungen dessen, wovon sie geredet hatten, begannen, in ihrem Kopf herumzuschwirren.



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