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Persona: Shadows of Mirror

Kagami no Kage
von

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L - Altmodische Ansichten

Montag, 10.August 2015
 

Mit einem kräftigen Stoß öffnete Mirâ die Tür zum zweiten Teil des Dungeons. Nachdem sie vor zwei Tagen den Zwischenboss besiegt hatten waren sie, anders als bei den letzten Malen nicht durch die Eingangstür wieder zurückgelangt, sondern durch ein weißes Licht, welches sie hinausgetragen hatte, so als hätte jemand bemerkt dass sie zu erschöpft gewesen wären um noch weiter zu kämpfen. Natürlich hatten sie sich alle die Frage gestellt, was in diesem Moment passiert war, doch schnell entschieden sie, es erst einmal so hinzunehmen. Immerhin fiel ihnen sowieso nichts Sinnvolles ein. Nachdem sie den Dungeon an diesem Abend wieder betreten hatten, waren sie auch durch eben dieses Licht wieder zurück in den Raum gelangt. Allerdings stellte sich der Gruppe dann auch schon die nächste Fragen: Wie kamen sie nun weiter? Die Eingangstür war immerhin verschwunden, nachdem sie in den Raum gelangt waren. So hatten sie sich aufgeteilt und den Raum gründlich durchsucht. Es hatte eine Weile gedauert, doch dann war Yasuo derjenige, der den Durchgang an der Rückwand der Bühne fand. Die Doppeltür war auf den ersten Blick kaum zu erkennen gewesen, da sie die gleiche Farbe und auch das gleiche Muster wie die Wand besaß. Allein an ihren Knäufen war zu erkennen gewesen, dass es sich um eine Tür handelte, doch diese zu erkennen war auf den ersten Blick kaum möglich. Selbst der Blauhaarige hatte zweimal hinschauen müssen, bis sie ihm aufgefallen waren. Und nun standen sie am Anfang des zweiten Teiles von Akisus Dungeon und wieder erwartete sie das gleiche Bild, wie bereits im ersten Teil. Erneut standen sie in einem langen Gang, an dessen Wänden sich Fensterscheiben aneinanderreihten und den Blick auf Zimmer freigaben, die eine Mischung aus Atelier und Tonstudio waren. Doch obwohl es das gleiche Bild war, was sich ihnen bot, breitete sich in Mirâs Magen Unbehagen aus. Sie hatte das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte, aber trotzdem wäre sie dankbar gewesen, wenn sie sich geirrt hätte. Doch kaum waren sie durch die Tür geschritten, schlug diese, wie bereits bei den Räumen im ersten Teil, mit lautem Knall zu und verschwand. Aus Akanes Richtung hörte die Violetthaarige einen erstickten Schrei. Anscheinend versuchte sich die Braunhaarige dieses Mal nicht anmerken zu lassen, dass sie schon wieder Angst bekam. Aber leider blieb es nicht dabei, denn plötzlich wurde es stockfinster. Nun entfloh Akane doch ein leichter Schrei und Mirâ merkte, wie sie sich an ihren Arm heftete. Beruhigend redete die junge Frau auf ihre Freundin ein, in der Hoffnung es würde helfen, aber leider machte ihr der Dungeon einen Strich durch die Rechnung, als nun die Fensterscheiben anfingen grünlich zu leuchten. Dadurch wurde zwar der Gang erleuchtet, aber das Bild was sich der Gruppe bot war doch recht unheimlich. Schatten zeigten sich in den leuchtenden Fenstern, die aber keine richtige Form annahmen, sondern nur vor sich hin wabbelten. Der Griff an Mirâs Arm wurde fester, als sich ihre Freundin noch doller an sie drückte. Auch das Zittern der Braunhaarigen fiel der jungen Frau dabei auf. Sie selbst fand es auch unheimlich, aber sie wusste auch, dass sie voranschreiten mussten, deshalb war ihre Hoffnung, dass sich das Bild wieder normalisierte. Doch das tat es nicht. Auch nicht nach einigen Minuten warten.

Also wandte sich die Violetthaarige an ihre Freundin und versuchte sie zu beruhigen: "Akane. Ich weiß, dass du Angst hast, aber wir müssen weiter. Es gibt keine Geister und abgesehen von den Shadows ist hier nichts, was dir gefährlich werden kann."

"I-Ich weiß...", durch das grünliche Lichter der Fensterscheiben konnte Mirâ erkennen, wie die Braunhaarige die Augen zusammengekniffen hatte.

Sie schrie leicht auf, als eine Hand ihre Schulter berührte, woraufhin Hiroshi diese sofort wieder zurückzog und dabei einen bösen Blick von Mirâ erntete. Beschwichtigend hob er beide Hände in die Höhe: "Tut mir leid, Akane. Ich wollte dich nicht erschrecken. Aber sieh es so: Das Schlimmste an diesem Ort sind die Shadows und die kannst du mit deiner Persona locker platt machen. Das musst du dir immer wieder sagen, dann wird es besser. Versprochen."

Vorsichtig öffnete Akane die Augen und sah ihren Kumpel an. Dann nickte sie. Langsam ließ sie Mirâs Arm wieder los, schaute sich aber trotzdem etwas ängstlich um. Als ihr Blick zurück zu ihrer Freundin ging, lächelte diese sie nur freundlich an, bevor die Violetthaarige ihr noch mal kurz über die Schulter strich, sich dann abwandte und weiter voranschritt. Akane blieb stehen und sah ihr nach. Auch Hiroshi lächelte sie noch einmal lieb an und strich ihr über den Kopf, bevor er Mirâ folgte. Masaru und Mika folgten den Beiden, während Kuraiko noch kurz wartete und dann kopfschüttelnd an der Braunhaarigen vorbeilief. Dieser war klar, dass die Schwarzhaarige dies nur machte, damit sie deren Kopfschütteln sah. Betroffen senkte sie den Blick und langsam wurde es ihr selber peinlich. Sie wusste ja, dass es kindisch war, aber ihr machten solche Dinge halt Angst. Das konnte sie doch nicht einfach abstellen. Etwas Warmes auf ihrer Schulter ließ sie wieder kurz zusammenzucken und zu ihrer Rechten schauen, wo Yasuo stand. Dieser hatte ihr die Hand auf die Schulter gelegt und sah sie mit einem kaum zu erkennenden Lächeln an. Akane erkannte es trotzdem und es beruhigte sie etwas.

"Lass uns auch weiter gehen. Ich bleib an deiner Seite. Okay? Dann brauchst du keine Angst haben.", sagte der Blauhaarige anschließend und ließ ihre Schulter wieder los, bevor er der Gruppe langsam folgte.

Die Braunhaarige wiederum war sofort rot angelaufen und starrte ihm noch eine Weile nach. Der Ältere schien kurz darauf zu bemerken, dass sie ihm nicht folgte und hielt wieder an, um sich zu ihr zu drehen und zu fragen was los sei. Erst dann erwachte Akane aus ihrer Starre und holte zu dem Blauhaarigen auf, damit sie ihren Freunden folgen konnten.
 

Erstaunlicherweise verhielt sich der Dungeons anfangs ziemlich ruhig. Er veränderte auch seine Form nicht mehr, selbst wenn die Gruppe in eine Sackgasse lief. Das beruhigte Mirâ erst einmal, auch wenn ihr die Umgebung immer noch Unbehagen bereitete. Auch musste sie nach einiger Zeit feststellen, dass durch das fahle Licht der Fenster die Shadows, welche ihnen entgegenkamen nur schwer zu erkennen waren. Es gab einige Situationen, in denen die Shadows die Oberhand im Kampf hatten, da die Gruppe sie viel zu spät wahrgenommen hatten. Das machte die Kämpfe um einiges schwieriger, doch da es sich um die gleichen Gegner handelte, welche sie bereits aus dem ersten Teil kannten, war es an sich kein großes Problem. Zwischen den Kämpfen, wenn die Gruppe ihren Weg fortsetzte, hörte man Akane immer wieder zu sich selbst sagen, dass das Schlimmste hier die Shadows waren und sie stark genug sei, diese zu besiegen. Es klang fast wie ein Mantra, doch es schien zu helfen die Braunhaarige zu beruhigen. Auch Yasuo hatte sein Versprechen gehalten und wich nicht von der Seite der jungen Frau, was zu ihrer Beruhigung beitrug. So irrten sie eine ganze Weile durch die Gänge, kämpften gegen Shadows und gelangten in Sackgassen, durch welche sie zum Umkehren gezwungen waren. Obwohl sich der Dungeon nicht mehr veränderte, stellte er sich als riesiger Irrgarten heraus, welche langsam auch an den Kräften der Gruppe zerrte. Nach einiger Zeit überlegte Mirâ, wie lange sie überhaupt schon in diesem Labyrinth herumwanderten. Die Zeit in dieser Welt verging schneller, als in der realen Welt und doch konnten auch in der richtigen Welt mehrere Stunden vergehen, je länger sie hier waren. Nach einer gefühlten Ewigkeit entschlossen sich die Persona-User eine kurze Pause einzulegen und etwas durchzuschnaufen.

"Oh man. Dieser Dungeon nervt mich.", meckerte Kuraiko, während sie sich gegen die Wand lehnte.

"Aber genug Energie zum Meckern hast du noch.", entgegnete Hiroshi beiläufig, was der Schwarzhaarigen nur ein abwertendes Schnaufen entlockte.

Masaru schaute in den Gang hinein und schien zu versuchen abzuschätzen, wie weit der Gang wohl noch hineinreichte. Aber obwohl der Gang beleuchtet war, wurde er nach hinten weg immer dunkler. So wie es auch bereits in den anderen Dungeons war. Es war schwer abzuschätzen, wo der Gang endete oder abbog. Jedoch mussten sie bald ans Ende kommen, denn ihre Kräfte schwanden. Ganz zu schweigen von ihrer Kondition. Allerdings merkte Masaru in diesem Moment vor allem an Akane und Hiroshi, welche körperlich anstrengende Sportarten betrieben, dass deren Kondition weitaus besser war, als seine oder die der anderen, die eher leichten oder gar keinen Sport betrieben. Mirâ gesellte sich zu ihm und auch sie versuchte den Gang abzuschätzen, schüttelte dann allerdings den Kopf und seufzte. Fragend sah Masaru sie an.

"Dieser Dungeon verlangt uns echt einiges ab.", sagte sie anschließend, "Ich hoffe, dass wir bald das Ende erreichen. Zumal wir auch nur noch ein paar Tage haben."

Ermutigend klopfte ihr der Ältere auf die Schulter: "Wir schaffen das schon."

Mirâ nickte: "Hoffentlich."
 

Ein lautes Geräusch ließ die Gruppe aufschrecken, welches sich anhörte wie sich überlagernde Mikrofone. Ein langgezogener schriller Ton, welcher die Persona-User dazu verleitete sich die Ohren zuzuhalten. Die Schatten auf den Fenstern, welche die sieben bis eben noch ignoriert hatten wabbelten plötzlich noch mehr und nahmen Formen an. Allerdings nicht die der Shadows in diesem Dungeon, sondern irgendwie menschliche. Man erkannte keine Gesichter, aber die Form war gut zu erkennen: Eine weibliche und eine männliche Gestalt.
 

"Wieso lässt du mich euch nicht helfen? Du weißt, dass ich es kann. Wieso sträubst du dich so sehr dagegen?", fragte eine männliche Stimme ziemlich wütend.

Mirâ erkannte sie und aus Reflex schlug sie die Hand vor den Mund. Die Stimme gehörte Kyo. Es war eindeutig.

Ein verächtliches Schnaupen war zu hören, gefolgt von einer genervten weiblichen Stimme: "Ich habe dir bereits gesagt, dass Männer in diesem Business nichts zu suchen haben."

"Das meinst du! Dann nimm endlich mal die Scheuklappen ab und schau dich in der Welt da draußen mal um! Du hast nur Angst, dass ich dich überflügeln könnte!", die männliche Stimme wurde immer lauter und aggressiver, "Vater konnte es auch!"

"Euer Vater ist nicht mehr hier! Und Akisu wird die Firma eines Tages übernehmen! So wie es sich für eine Frau der Yashiru-Familie gehört!"

Die Schatten bewegten sich passend zu dem Gespräch und die Körpersprache der männlichen Person sprach Bände, als sie kurz zu erstarren schien. Doch dann drehte sich der junge Mann ruckartig um: "Wie du meinst. Mach was du willst. Ich bin raus."
 

Die Schatten wabbelten wieder und gingen in ihre ursprüngliche Form zurück. Geschockt sah die Gruppe noch eine ganze Weile auf das Fenster, welches ihnen gerade diese Szene gezeigt hatte. Kurz ballte Mirâ die Hände zu Fäusten. Diese Szene... wahrscheinlich war sie der Grund, weshalb Kyo keinen Kontakt mehr zu Akisu hatte. Leichte Schuldgefühle überkamen die junge Frau, denn sie hatte wieder einmal ungewollt etwas Privates über eine Person in ihrem Umkreis erfahren, ohne dass diese ihre Zustimmung gegeben hatte. Aber wahrscheinlich war es für sie wichtig, das zu wissen.

"Was war das?", fragte Hiroshi irritiert.

"Wahrscheinlich der Grund, weshalb wir jetzt hier sind.", meinte Mirâ mit gesenktem Blick, "Kyo hat mir ja erzählt, dass er kein gutes Verhältnis zu seiner Schwester hat. Das hier ist bestimmt der Grund dafür."

Der Blonde kratzte sich am Hinterkopf: "Oh man. Was hat die Alte eigentlich für ein Problem? Wenn dieser Kerl so ein Talent hat, in dem was er macht, dann sollte er doch auch ne Chance bekommen."

"Manche sind noch ziemlich altmodisch... und wenn es wirklich ums Designen und Nähen geht, dann war das mal Frauensache.", Kuraiko zuckte mit den Schultern, "Das ist veraltetes Denken, ich weiß, aber manche sind so."

"Ich glaube sich darüber den Kopf zu zerbrechen bringt nichts.", kam es von Akane, woraufhin die Gruppe sie erstaunt ansah.

Sie sah überhaupt nicht verängstigt aus und alle schienen zu überlegen, ob die junge Frau ihre Angst überstanden hatte. Was keinem auffiel war, dass sie trotzdem leicht zitterte und ihre Angst nur überspielte. Niemand hatte mitbekommen, wie sie sich wieder einmal an Yasuo geklammert hatte, als die Schatten erschienen waren. Zu ihrem Glück, wie sie fand. Der Blauhaarige hatte ihr nur wieder über den Kopf gestrichen und nun sah er unbeteiligt in eine andere Richtung. Zu ihrem Glück spielte der junge Mann dieses Spiel für sie mit.

"W-wir...", ihre Stimme zitterte noch einmal kurz, weshalb sie kurz schluckte, um sich wieder zu fangen, "Wir sollten weiter gehen."

Die Anderen sahen erst die junge Frau und dann sich gegenseitig fragend an, ehe auch Mika meinte, dass es besser wäre weiterzugehen. So setzte die Gruppe ihren Weg fort, welcher sie noch weiter in dieses unübersichtliche Labyrinth führte.
 

Nach einigere Zeit und einigen weiteren Kämpfen jedoch erreichten sie einen langen Gang, an dessen Ende mal kein schwarzer Tunnel auf sie wartete. Der Gang hatte einen Abschluss und zur Freude aller handelte es sich dabei um eine Dopppelflügeltür. Auch der kleine blaue Schmetterling, welcher sie für heute wieder zurückbringen würde, war klar und deutlich zu sehen. Sie hatten das Ende erreicht.

"Endlich!", rief Akane erleichtert auf und stürmte bereits nach vorn.

Auch den Anderen war die Erleichterung ins Gesicht geschrieben und auch sie legten einen Zahn zu, um so schnell wie möglich an der Tür zu sein. Doch noch bevor Akane die Tür als erste erreicht hatte, blieb sie erschrocken stehen und sah zu ihrer Linken auf die Fensterscheiben, in denen die Schatten wieder anfingen sich zu verformen. Wieder bildeten sich zwei Gestalten und wieder waren sie männlich und weiblich. Allerdings handelte es sich dieses Mal um eine andere weibliche Gestalt. Ganz deutlich konnte man die zu zwei Zöpfen gebundenen Haare erkennen.
 

"Kyoyo. Wo willst du hin? Geh nicht weg!", flehte eine junge weibliche Stimme und wieder tanzten die Schatten passend zu dem, was gesagt wurde.

"Hier ist es nicht auszuhalten! Ich verschwinde von hier. Soll sie doch zusehen!", die Stimme von Kyo erklang wieder und sie klang sehr wütend. Seine Silhouette drehte sich ruckartig zu dem Mädchen, welches Mirâ als Akisu einschätzte: "Das hier gehört nun alles dir! So wie es Mutter wollte! Viel Spaß damit!"

Damit hatte sich Kyo wieder umgedreht und verschwand aus dem Bild. Nur die Silhouette von Akisu blieb zurück. Diese drückte ihre Hände an die Brust und ging auf die Knie, so als würde sie weinen.

"Du bist so gemein, Kyoyo! Du kannst mich doch nicht einfach alleine lassen! Du kannst mir nicht diesen Scherbenhaufen hinterlassen! Ich schaffe das hier nicht!"
 

Die Schatten verschwanden wieder und erneut sah die Gruppe geschockt auf das, was sie eben gesehen hatten. Das war also der Tag gewesen, an dem Kyo verschwunden war. Er hatte sich dem Willen seiner Mutter einfach so gebeugt und alles seiner kleinen Schwester überlassen. Mirâ konnte beide Seiten verstehen. Sowohl Kyo, der anscheinend versucht hatte in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und dem Steine in den Weg gelegt wurden, als auch Akisu, die sich von allen verlassen gefühlt haben muss und der einfach eine Firma aufs Auge gedrückt wurde, die sie wahrscheinlich nicht einmal führen wollte. Langsam konnte sich die junge Frau vorstellen, weshalb das Idol in dieser Welt gelandet war. Bei ihr lag einiges im Argen. Wahrscheinlich viel zu viel, als dass jemand in ihrem Alter so etwas ertragen könnte. Aber Mirâ hatte einen Hoffnungsschimmer. Denn egal was vorgefallen war, Akisu wollte Kyo wiedersehen und auch bei dem Studenten hatte Mirâ gemerkt, dass ihm seine Schwester wichtig war. Auch wenn Kyo meinte, dass das Verhältnis zu ihr schlecht wäre, die Beiden suchten sich und das gab der Violetthaarigen die Hoffnung, dass sie Akisu dadurch retten konnten. Sie griff in ihre Rocktasche, in welcher sich immer noch die Kette mit dem Medaillon befand und zog dieses kurz hervor, um es sich anzusehen. Diese Kette war der Beweis für ihre Hoffnung und sie würde sie einsetzen. Ohne sich noch einmal umzuschauen setzte sie sich nun in Bewegung und ging auf die Flügeltür zu, welche zwar Modern wirkte, aber trotzdem mit den üblichen Bildern verziert war. Interessiert betrachtete Yasuo die Verzierungen und strich einmal über das kalte Material. Masaru stellte sich zu ihm und erklärte ihm, was die Bilder zu bedeuten hatten, während er selber die Verzierung betrachtete. Der Blauhaarige hörte ruhig zu und nickte dann, als Zeichen, dass er verstanden hatte.

"Wir sollten dann gehen und ihr solltet dann erst einmal zurückkehren. Wir können eh erst einmal nichts weiter machen.", meinte Mika.

Mirâ nickte, drückte die Kette in ihrer Hand noch einmal kurz in der Faust und ließ sie dann wieder in ihrer Rocktasche verschwinden. Dann wandte sie sich ab und ging auf den kleinen blauen Schmetterling zu, welcher wieder freudig seine Kreise zog. Ihre Freunde folgten ihr und kaum hatte Mirâ den kleinen Flattermann berührt waren sie auch schon wieder zurück am Eingang des Parks.
 

Einige Zeit später hatten sie die Spiegelwelt auch schon verlassen und sich auf den Bänken auf dem Vorplatz vom Einkaufszentrum gesetzt. Sie wollten noch einige Minuten ausruhen, bevor sie sich, jeder für sich, auf den Heimweg machen wollten. Keiner sagte allerdings ein Wort. Jeder hing wieder seinen eigenen Gedanken nach.

"Ha! Gefunden!", kam es plötzlich von Hiroshi, woraufhin alle erschrocken zu ihm sahen.

"Was hast du gefunden?", fragte Akane neugierig.

"Das hier.", der Blonde hielt sein Smartphone mit dem Display zu seinen Freunden in die Höhe.

Alle rückten etwas näher heran, damit sie etwas lesen konnten. Auf der Internetseite eines Klatschmagazin stand in großen fetten Buchstaben: Warum das Idol Akisu wohl bald ihre Karriere aufgeben wird!
 

Fragende Blicke trafen den Blonden, welcher das Smartphone wieder zu sich zog: "Ich hab mir den Bericht mal grob durchgelesen. Akisus Nachname ist wohl Yashiru und ihrer Familie gehört ein großes Modelable hier in Kagaminomachi. Es heißt, dass es dort Tradition ist, dass die Frauen der Familie die Firma übernehmen. In diesem Fall wäre das Akisu und das würde auch erklären, weshalb sie die Firma übernehmen muss. Auch wenn sie das vielleicht nicht will. Außerdem erklärt das auch das Verhalten ihrer Mutter. Ich nehme mal an, dass diese Stimme und der Schatten ihre Mutter war. Und es erklärt was es mit ihrem echten Beruf auf sich hat."

"Und deshalb darf dieser Kyo die Firma nicht übernehmen.", stimmte Akane mit ein, woraufhin Hiroshi nickte.

"Das hat mich irgendwie beschäftigt. Deshalb hab ich mal das Internet befragt. In dem Bericht steht auch weiter, dass ihre Mutter, die auch gleichzeitig ihre Managerin ist, vor einiger Zeit schon verlauten ließ, dass Akisu demnächst ihren Rücktritt bekannt geben wird.", meinte er abschließend.

Kuraiko legte sich den Finger ans Kinn und schien zu überlegen: "Prinzipiell hätte uns allen das schon mal früher einfallen können. Dann wären wir nicht so ratlos gewesen."

Der Blonde lachte kurz: „Ja. Wir waren ganz schön verbohrt. Aber der Artikel ist von gestern. Anscheinend sucht die Presse nun Gründe für Akisus Verschwinden, da sich immer noch kein Erpresser gemeldet hat.“

Mirâ fasste sich an die Stirn. Ihre Freunde hatten Recht. Im Grunde hatten sie es sich viel zu schwer gemacht, dabei war die Lösung so nah gewesen. Aber nun war es nicht mehr zu ändern. Zumindest waren sie nun dem Rätsel auf die Schliche gekommen. Nun mussten sie nur noch den 14.08. abwarten, welcher in vier Tagen war. Dann würde wieder Neumond sein und sie konnten in Akisus Kammer eindringen und sie dort herausholen.

Mit der Abmachung, dass sie sich vor dem Bosskampf noch einmal richtig beraten würden, trennte sich die Gruppe anschließend und jeder machte sich auf den Heimweg, aber alle mit dem Gedanken nur noch ins Bett zu wollen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Neuer Monat - Neues Kapitel. ^___^ Endlich haben sie den Dungeon geschafft und können sich bald in den Bosskampf stürzen. Allerdings wird es bis dahin noch ein paar Alltagskapitel geben. xD Ich habe versucht die Sommerferien vollständig auszunutzen. XDDDD
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. :3 Bis zum nächsten Monat. ^___^

LG
Shio~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ShinoYuta
2019-03-03T11:16:01+00:00 03.03.2019 12:16
Wieder ein tolles Kapitel. Vor allem sehr spannend gestaltet. Mir gefällt Akkis Dungeon generell total gut. Du hast den soo toll ausgearbeitet *___*
Und ahh arme Akisu und armer Kyo ToT aber jetzt kommt endlich mal raus was da eigentlich vorgefallen ist in deren Familie, dass Kyo dann abgehauen ist xD

Antwort von: ShioChan
17.03.2019 10:56
Fidnest du? Ich hab mich mal wieder so durch den Dungeon gequält. Ich glaube länger als für Akisus Dungeon habe ich noch nie gebraucht. >___< Und das ist auch der erste Dungeon, der zwischendrin einiges an Alltagskapiteln hat. >____< Aber es freut mich, dass er die gefallen hat und dass ich das Verhältnis von Akki und ihrer Familie gut rüber gebracht habe. <3
Von:  fubukiuchiha
2018-08-01T17:49:31+00:00 01.08.2018 19:49
Hey Shio ^^

Klasse Kapitel und wieder ein süßer Akane Yasou Moment, aber ich kann Akane ein wenig verstehen. Mir würde es vermutlich nicht anders gehen, aber cool das Hiroshi sie aufmuntern will, auch wenn es anfangs nicht ganz geklappt hat X'D Später hat es ja doch geholfen.

Wenigstens war der zweite Teil nicht ganz so schlimm wie der erste, aber die Sache mit den Schatten am Fenster war schon gruselig. Akisu's Mutter kann ich echt nicht abhaben, warum muss die Olle so scheiß altmodisch sen? So Leute kann ich echt nicht abhaben, aber es erklärt die ganze Situation von Akisu und Kyu. Die beiden tun mir so leid ToT

Wenigstens haben sie jetzt das Ende des Dungeons erreicht und jetzt heißt es wieder warten, bis die Tür aufgeht, bin mal gespannt wie die Lagebesprechung der Gruppe ausgehen wird und ob wie der Plan am Ende aussehen wird. Masaru muss sich wohl ein bisschen anstrengen, damit die Zweitklässler ihn nicht komplett abhängen XD Wenn die Sportler schon so schlapp machen, wie müssen sich dann Yasou und Kuraiko fühlen, die ja nicht gerade viel Sport machen.

Freu mich schon auf den nächsten Monat ^^

Lg fubuki
Antwort von: ShioChan
03.08.2018 17:09
Hallo Fubuki,

Jetzt komme ich auch zum antworten. :)

Freut mich, dass die das Kapitel gefallen hat. :3

Ja Akane hat es nicht wirklich leicht mit ihrer Angst und Hiroshi kann froh sein, dass er von Akane keine gescheuert bekommen hat. XD Das hätte sicher wehgetan. XD

Ich habe echt lange überlegt, wie ich den Dungeon ausbaue. War gar nicht so einfach und das mit den Fenstern fand ich irgendwie am besten. XD Ich bin gespannt, was du zum Bosskampf sagen wirst. XD
Tja Akisus Mutter ist einfach eine dumme Kuh. Sie kommt nicht damit klar, das Kyo als Mann so gut in Designen ist. Ich erkläre aber auch noch, warum Akisu die Firma nicht übernehmen will. Da gibt es noch etwas mehr, als ihr Idol Dasein.

Tja... Kendo ist zwar körperlich auch anstrengend, aber ich denke nicht so wir Judo und Fußball. Ich meine Akane hat dadurch Muskeln überall aufgebaut und Hiroshi hat durch das ständige rennen Muskeln in den Beinen bekommen. Das sie dadurch eine wesentlich höhere Kondition haben ist klar. Für Kuraiko, Yasuo und Mira ist es am schwersten. XD

Ich freue mich auf deinen nächsten Kommentar.

LG
Shio~


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