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Die Blume und der Schmetterling

12 Monate - 12 Leitmotive
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April - Lüge

April – Lüge


 

Ihm stieg der Geruch des Apfels in die Nase, den er gerade mit einem Kunai schälte und schnitt. Choji bot seinem besten Freund ein Stück an, der allerdings ablehnte. Choji und Shikamaru saßen oder lagen im Schatten eines großen Baumes auf dem Trainingsplatz und warteten auf den Rest ihres Teams. 

Er nahm selbst das Stück in den Mund, das noch leicht sauer schmeckte, als er schnelle Schritte näher kommen hörte. Er hob den Blick und entdeckte Ino, die gut gelaunt auf sie zugelaufen kam. Zu seinem Pech wusste er, warum sie so fröhlich gestimmt war.

„Na, Jungs, alles in Ordnung mit euch?“ Lächelnd ließ Ino sich neben sie ins Gras fallen. Shikamaru hob ein Augenlid an, zu mehr Aktion ließ er sich nicht herab. 

„Hm...“, grummelte er. Choji nickte und bot auch ihr ein Apfelstück an, das sie dankend annahm. 
 

Lüge. 
 

Es war nicht alles in Ordnung.
 

Sie ließ sich mit dem Apfelstück im Mund nach hinten fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Glücklich grinste sie in die Baumkrone, hinter der das Sonnenlicht schimmerte und er war sich fast sicher, dass sie auch gelächelt hätte, wenn es gestürmt und geschneit hätte. Eigentlich wäre er froh über ihr Glück gewesen, wenn er nicht wüsste, woher es rührte. 

„Hm!“, nuschelte sie und schlang das Apfelstück hinunter. Mit einem Ruck setzte sie sich wieder auf. „Das hätte ich beinahe vergessen. Nach dem Training kann ich leider nicht, ich... ich habe was vor. Das macht euch doch nichts aus, ohne mich loszuziehen?“ 

„Keine Bange“, antwortete er. „Wir kommen auch so zurecht.“
 

Lüge. 
 

Er war weit davon entfernt, ohne sie zurecht zu kommen. 
 

„Warum sollten wir auch nicht? Nimm dich mal nicht so wichtig“, nuschelte Shikamaru. Bevor Ino ob dieser Erwiderung losschlagen konnte, meldete sich ihr Sensei zu Wort, der sich hinter Ino aufgebaut hatte. 

„Hört auf zu streiten. Lasst uns lieber anfangen“, grummelte er. Ino warf Shikamaru einen letzten vernichtenden Blick zu und sprang anschließend auf die Füße. Choji und Shikamaru ließen sich mehr Zeit, aufzustehen.

Während des Trainings schob Choji jegliche romantische Gedanken beiseite. Körperkontakt war unvermeidbar, bedeutete im Training allerdings nichts. Daran hatte er sich schon eine lange Zeit zuvor gewöhnen müssen. Er genoss diese Zeit, in der er nicht an sie dachte, nicht an sie, nicht an ihn und schon gar nicht an sie zusammen. Schließlich riss eine Stimme vom Ende des Trainingsplatzes ihn aus diesen Momenten. 

Inos Kopf fuhr augenblicklich herum und sie begann zu strahlen und als Asuma das Training beendete, konnte sie gar nicht schnell genug zu ihm. Nur Chojis Hand, die plötzlich zu ihrem Arm fuhr, hielt sie davon ab, zu ihm zu gehen. Ihr Blick suchte fragend den seinen. Er selbst starrte sie einige Sekunden an, suchte irgendetwas in ihrem Gesicht, fand es aber nicht. Ihre blauen Augen wirkten langsam ungeduldig, als er schließlich hervorbrachte:

„Ich freue mich für dich.“ 

Er hatte einen schalen Geschmack im Mund, der den frischen des Apfels verdrängte, als sie ihm lächelnd dankte und zu ihm verschwand. 
 

Aber zumindest das hatte der Wahrheit entsprochen.



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