Zum Inhalt der Seite

Teach me how to love again

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

„Ich soll was tun? Vergiss es, Erik.“

Hank sah kopfschüttelnd von seinem Schreibtisch hoch. Die Verachtung in seinem Blick traf Erik nicht im Geringsten. Er hatte sich von Anfang an damit abgefunden, dass Hank ihn nicht mochte. Aber seine Ablehnung und Verachtung waren tiefer geworden und das war jetzt ein Problem. Er brauchte ihn, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

„Ich will ihm doch nur helfen, Hank. Das kann doch auch nur in deinem Interesse sein, oder willst du das er so weiter macht wie bisher?“

Erik ging zu dem Schreibtisch und stützte die Hände darauf, wohl etwas fester als beabsichtigt, denn Hank sah ihn erschrocken an. Die Schreibtischlampe und jeder andere Gegenstand aus Metall schien zu erzittern, als Erik seinen Blick wütend erwiderte.

„Du kannst mich gerne in Grund und Boden starren. Aber ich werde das Serum nicht verändern.“

Als Erik nichts erwiderte, ihn nur weiter anstarrte, ließ Hank den Stift sinken, mit dem er gerade etwas aufgeschrieben hatte und erwiderte seinen Blick. Ein Seufzen kam über seine Lippen, als er weitersprach.

„Es ist nicht so, dass ich es nicht schon versucht hätte. Beim letzten Mal…er wäre fast gestorben, Erik“, murmelte Hank und rieb sich die Stirn. „Die Stimmen waren zu viel für ihn und er hat sich eine Überdosis gespritzt. Allerdings waren es nicht nur drei oder vier Spritzen, was schon schlimm ist, aber noch relativ ungefährlich, sondern acht. Das Risiko gehe ich nicht noch einmal ein und dass sollte auch nicht in deinem Interesse sein.“

Erik schnaubte und wandte sich mit einem Ruck von Hank ab. Er musste all seine Kontrolle aufbringen, um dem anderen nicht eine zu verpassen. Dieses Gespräch ging jetzt schon über eine Stunde und Hank wollte einfach nicht einsehen, dass man Charles nicht anders helfen konnte. Das er jetzt mit dieser Geschichte kam, machte Erik einfach nur wütend. Natürlich würde es hart für Charles werden, es war für jeden Süchtigen hart. Aber es war zu schaffen, vor allem wenn andere einem halfen über die Sucht hinwegzukommen.

„Wenn du mir nicht hilfst, dann suche ich mir jemand anderen“, meinte Erik schließlich und öffnete die Tür.

Er hatte genug davon, mit Hank zu streiten.

„Dir kann sonst niemand helfen. Keiner kennt die Zusammensetzung des Serums“, erklang dessen Stimme hinter ihm.

Täuschte er sich, oder war da so etwas wie Unsicherheit in seiner Stimme zu hören. Erik grinste schadenfroh. Jetzt hatte er ihn da, wo er ihn haben wollte. Bevor er sich wieder zu Hank umdrehte, zwang er sich jedoch einen gelassenen Gesichtsausdruck anzunehmen.

„Das ist kein Problem. Ich weiß wo Charles seine Spritzen aufbewahrt. Ich bin sicher in einem Labor kann man herausfinden, aus was das Serum zusammengesetzt ist und es entsprechend modifizieren. Ich habe keine Bedenken, dass das ein Professor nicht hinbekommen würde.“

„Du weißt nicht, was sie mit diesen Informationen machen könnten!“

Hank war aufgesprungen. Erik erkannte, dass es ihn eine menge Selbstbeherrschung kostete, sich nicht auf ihn zu stürzen.

„Dann zwing mich nicht dazu den Menschen in die Hände zu spielen. Laut Logan, haben wir das schon genug getan und werden dafür büßen müssen!“

Hank sagte nichts dazu, sah ihn einfach nur an, was Erik eine Augenbraue hochziehen ließ. Er wusste, dass er den anderen überredet hatte. Aber Hank wollte es nicht zugeben. Erik schüttelte enttäuscht den Kopf und wandte sie wieder der Tür zu.

„Wenn du dich in zwei Stunden nicht umentschieden hast, gehe ich zu einem anderen Professor.“

Damit verschwand er aus Hanks Arbeitszimmer und lief zur Treppe. Er wollte zu Charles, der sich am Nachmittag in seinem Schlafzimmer verkrochen hatte, nachdem sie sich schon wieder über das Serum gestritten hatten. Es war jetzt schon zwei Tage her, dass er Charles das Versprechen gegeben hatte, ihm zu helfen. Aber es war fast so, als wolle dieser gar keine Hilfe. Jedes Mal, wenn Erik das Thema anschnitt, wurde der Kleinere wütend und verschwand in seinem Zimmer. War das normal, wenn man süchtig war? Erik wusste es nicht, ging aber stark davon aus.

Jetzt stand er vor Charles Tür und wollte diese öffnen, aber sie war verschlossen, mal wieder. Erik verdrehte die Augen und klopfte.

„Charles? Bist du da?“

„Ja, einen…einen Moment.“

Erik zog die Augenbraue hoch, bis ihm die Erkenntnis kam, was an Charles Stimme anders war. Das kurze Klirren bestätigte seine Annahme und er kniff wütend die Lippen aufeinander. Einen Augenblick später wurde die Tür geöffnet und Erik betrat das Zimmer, ohne Charles anzusehen. Sein Blick tastete durch den Raum und blieb an einer Flasche, auf einem Regal, im hintersten Winkel des Zimmers hängen.

„Wirklich, Charles?“, fragte Erik vorwurfsvoll, schnappte sich die Flasche und hielt sie anklagend hoch. „Ich dachte du meinst es ernst, dass du aufhören willst zu trinken.“

„Meinte ich auch, aber…Erik das ist verdammt schwer…“

Erik wandte sich zum Fenster, öffnete es und warf die Flasche hinunter auf die Terrasse. Das dünne Glas zerbarst augenblicklich in tausend Teile.

„Weiß du was ich tun werde?“, fragte Erik und sah sich suchend im Zimmer um.

Als er nicht fand, wonach er suchte, stürmte er an Charles vorbei auf den Flur und die Treppe hinunter. Der Kleinere lief ihm schnell hinterher, um womöglich eine Katerstrophe zu verhindern.

„Ich werde jede verfluchte Flasche Whisky die Toilette runter spülen! Das darf doch nicht wahr sein!“

Erik war wütend. Wütend auf Hank, der ihm nicht helfen wollte, wütend auf Charles, der sein Versprechen brach und wütend auf sich, dass er nicht schon viel früher auf diese Idee gekommen war. Sie hatten die Küche erreicht und fanden dort Logan, der, wie so oft, etwas trank. Erik knurrte etwas unverständliches, schnappte sich die Whiskyflasche vom Küchentisch und schüttete ihren Inhalt ins Spülbecken. Dann riss er Logan das Glas aus der Hand und verfuhr genauso damit. Dieser zog eine Augenbraue hoch und sah Charles an.

„Das hat er nicht wirklich getan, oder?“

Charles nickte nur und trat einen Schritt zurück. Logan konnte ziemlich ungemütlich werden, vor allem wenn es um seine Drinks ging.

„Wenn ich noch eine verdammte Flasche Whisky in diesem Haus sehen, dann werde ich den Käufer höchstpersönlich mit den Füßen an der Linde draußen aufhängen, bis ihm die Lust am Alkohol vergeht oder ihm der Kopf platzt.“

Er warf Logan einen Blick zu, der ihn sofort innehalten ließ. Da war er, der Erik, den er von früher…oder besser gesagt von später kannte. Er hatte keine Angst vor Erik, aber er respektierte ihn als Gegner.

„Wenn du unbedingt den Drang nach einem Drink verspürst, dann geh in eine Bar! Verdammt, kein Wunder das Charles nicht von dem Zeug wegkommt!“

Erik riss die Schränke auf und holte jede Flasche, die auch nur annähernd nach etwas alkoholischem aussah heraus, um ihren Inhalt ins Spülbecken zu kippen. Eine halbe Stunde später holte er tief Luft und lehnte sich gegen den Küchenschrank. Es war nur noch Charles da, Logan hatte sich verabschiedet um diese Verschwendung nicht mehr mit ansehen zu müssen.

„Geht es dir jetzt besser?“, wollte Charles wissen.

Seine Stimme klang angenehm beruhigend, als er sich Erik gegenüber gegen den Tisch lehnte.

„Ja, um einiges. Tut mir leid, aber das musste sein.“

„Ich…versteh das schon. Es ist wahrscheinlich besser so. Die Versuchung ist weg.“

Charles lächelte ihn an, wusste jedoch nicht ob er ihm dankbar sein sollte oder nicht. Er wollte zwar mit dem Trinken aufhören, aber nicht so. Die Entzugserscheinungen waren bei einem kalten Entzug schlimmer und er wollte sie nicht durchmachen. Aber Erik ließ ihm keine andere Wahl. Wenigstens lenkte ihn das von dem Serum ab.

„Erik?“

Hanks Stimme schien sie beide aus ihren Gedanken zu reißen. Er war in der Küche erschienen und sah Erik unverwandt an.

„Kann ich dich kurz sprechen?“, fragte er.

Erik nickte und verschwand mit ihm aus der Küche. Charles sah ihnen mit gerunzelter Stirn hinterher. Die beiden heckten etwas aus, dass konnte er spüren. Aber was? Er schlich ihnen nach, war jedoch zu langsam und konnte nicht sehen, wo sie hinliefen.

„Verflucht.“
 

„Hier.“

Hank warf Erik eine Spritze zu, der diese geschickt auffing und sie stirnrunzelnd betrachtete.

„Das ist das abgewandelte Serum?“

„Vertausch die Spritze mit der, die er sich morgenfrüh geben wird“, Hanks Stimme klang kalt. „Dir ist bewusst, dass er unerträgliche Schmerzen haben wird, oder?“

„Ja, aber es geht nicht anders.“

Erik steckte die Spritze in seine Hosentasche und nickte Hank, mit dankbarem Blick, zu. Dieser schenkte ihm nur ein kühles Lächeln und verschwand aus dem Zimmer, in dem sie sich versteckt hatten. Erik wartete einen Moment und verließ es dann auch. Er musste noch einmal in Charles Zimmer, um die Spritzen zu vertauschen. Ein leichtes Vorhaben, wenn Charles sich nicht entschieden hätte früh ins Bett zu gehen. Als Erik die Tür zu seinem Schlafzimmer öffnete und einfach hinein lief, blieb er augenblicklich wie angewurzelt stehen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück