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Mort des templiers

Tod den Templern!
von

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Ruhe vor dem Sturm

Yvettes Bauch war rund und prall. Das warme Bad, dass sie jeden zweiten Abend genoss sorgte dafür, dass die roten Risse in ihrer Haut vermieden wurden. Sie freute sich darüber, dass das Kind so sehr gedieh und mit jedem vergehenden Tag wuchs ihr Bäuchlein ein wenig mehr. Zumindestens kam ihr das so vor. Früh morgens verschwand Arno mit seinen Freunden und kehrte erst spät abends wieder heim. Alle 7 Tage nahm er sich einen freien Tag um über seine schwangere Verlobte zu wachen.
 

Eines Tages, sie war wieder alleine, kam eine Magd auf Yvettes Zimmer um ihr beim Ankleiden zu helfen. Der Bauch war im Weg, deswegen benötigte die Tragende viel Hilfe. „Erzähl mir, was passierte die letzten Monate nach der Hinrichtung ihrer Hoheit?“ fragte Yvette schließlich und die Magd schnürte das Unterkleid am Rücken locker zu. „Seitdem ich mich zurückgezogen habe, bekomme ich kaum was mit. Und Arno vermeidet es mit mir über das Thema zu reden.“ Das große, schwere Schwangerschaftskleid ließ sich einfach überwerfen und zeigte, wie groß ihr Bauch bereits war. Ein wenig verträumt strich Yvette mit ihrer Hand über den faltigen Stoff und lächelte sich selbst zu. „Nun es geschah der Sieg über die Aufständischen der Vendée bei Cholet. Einen Monat danach die Hinrichtung der Girondisten-Führer und die Gleichberechtigung von unehelichen Kindern. Die allgemeine Schulpflicht wurde eingeführt, gut also für euer Kind, Mademoiselle.“ Die Magd lächelte in den Spiegel und sah zu Yvette. Yvette nickte. „Und nach dem Jahresumschwung?“ - „Die Abschaffung der Sklaverei in den Kolonien und mehrere Hinrichtungen.“ Es ertönte ein Klopfen und ein breit grinsender Arno betrat das Zimmer. Yvette bedankte sich bei der Magd und ging auf den Franzosen zu. Liebevoll, aber auch leidenschaftlich umarmten und küssten sich. „Ich hoffe du bist spontan, Yvette. Morgen ist es soweit.“ Die Französin sah den Assassinen an. „Wie, soweit?“ - „Unsere Hochzeit. Die Girondisten haben zugestimmt. Im Gegenzug muss ich nur… etwas erledigen.“ Mit einem schiefen Lächeln ließ sie eine weitere feste Umarmung zu. „Endlich… ich kann es kaum abwarten an deine Seite zu gehören, Arno.“ hauchte sie und genoss die Streicheleinheiten über ihren geschundenen Rücken. „Wie geht es dem Kind?“ fragte er leise und sie streichelte über die Kugel. „Sehr gut. Hier.“ Sie öffnete seinen Lederhandschuh und streifte ihn ab. Arno legte seine große, warme Hand auf Yvettes Bauch und lächelte breit, zufrieden und unglaublich glücklich. „Sehr aktiv. Er … oder sie hat sich eben bewegt.“ flüsterte er. Die Magd huschte schnell aus dem Zimmer um die Zweisamkeit nicht zu stören. „Es dauert nicht mehr lange, ich spüre es bereits.“ - „Welcher Monat bist du nun?“ Yvette überlegte und zählte. Der Tag, an dem Charlotte Corday guillotiniert wurde, ist für sie der Tag, von dem sie an zählte und somit sich vergewissern konnte, wie weit sie war. „Sechster Monat. Eine Frau trägt ihr Kind 9. Also 3 Monate nur noch. Bis dahin müssen wir verheiratet sein und eine Kinderwiege gebaut haben.“ kicherte Yvette und Arno zog seinen schweren, dunkelblauen Assassinenmantel aus und wechselte ihn durch einen schlichten Ausgehmantel. „Fühlst du dich gut? Dann würde ich vorschlagen einen Schneider aufzusuchen und ein Kleid in Auftrag zu geben.“ Yvette strahlte. Seitdem sie mit Arno liiert war musste sie immer wieder erfahren, was es hieß, keine Marquise zu sein. Sie war sogar unter dem Stand einer Kaufmannstochter, etwas, was sie fast ihr ganzen Leben lang gewohnt war. In ihrem aktuellen Zustand war sie dem Stand einer Bäuerin gleich und Arno blieb ein Adliger. „Sag, ist es nicht… ungewöhnlich, dass ein Edelmann wie du jemanden wie mich heiraten will? Ich meine… was meinen Status betrifft bin ich wie die Mägde in Frédérics Haushalt.“ fragte sie ihn. Arno stellte sich hinter sie und umarmte sie. Er verbarg sein Gesicht in ihren Haaren und seufzte zufrieden. „Wenn wir heiraten, dann bist du wieder adlig, wie zuvor. Der soziale Stand meiner Familie ist in Frankreich anerkannt, aber nicht so bekannt, dass sie weltberühmt ist. Die Familie Dorian entstammt dem österreichischen Geschlecht.“ Er sah in den Spiegel und Yvette erwiderte seinen Blick. „Du wirst eine Dorian werden.“ Sie ließ sich nochmal ihren neuen Namen auf der Zunge zergehen. „Yvette… Dorian.“ murmelte sie. „Es hört sich immer noch total ungewohnt an.“
 

Schließlich gingen sie spazieren. Yvette hielt den Sonnenschirm von Charlotte Corday in der Hand. Die Sonne schien gnadenlos, doch das Wetter war frisch und so war es auch der Wind. Frierend zog sie den Umhang enger um ihre Schultern und Arno legte seinen Arm enger um sie. „Du hättest einen dickeren Schultermantel anziehen sollen.“ gab dieser tadelnd von sich und Yvette lachte bitter. „Nun, komischerweise bin ich schwanger. Und fett. Die meisten Sachen passen mir kaum noch!“ beschwerte sie sich und Arno strich eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Du bist nicht fett, du bist nur schwanger. Sobald dieses Baby das Licht der Welt erblickt hat, erlangst du deine schöne, filigrane Figur zurück.“ Sie knurrte. „Du hast mich fett gemacht.“ Arno lachte unsicher auf und betrat mit Yvette das kleine Gebäude einer Schneiderin. Sie schien im Moment nichts zu tun zu haben, denn es waren keine Kunden im Laden. „Bonjour, Mademoiselle.“ Die Schneiderin sah hinauf und erhob sich von ihrem Platz. „Bonjour.“ Sie machten einen Knicks. Anscheinend war es offensichtlich, dass Arno Status hatte. „Wir möchte etwas in Auftrag geben. Ein Kleid für eine Hochzeit, hübsch, schlicht und passend für eine Hochschwangere.“ gab Arno von sich und Yvette streichelte über ihr Bäuchlein. „Nun, bis wann?“ - „Morgen.“ Die Schneiderin hob sofort die Hände. „Verzeiht, aber auch wenn ich nur wenig zu tun habe, ist dies unmöglich zu schaffen, Monsieur.“ Yvette sah traurig drein. Sie ging auf die Schneiderin zu. „Je vous demande. Ich bitte euch so sehr. Lange warteten wir auf eine Erlaubnis der Kirche und es fehlt nur noch die Kleidung.“ bat Yvette flehend. Die Schneiderin sah ein wenig verzweifelt drein. „Wie ist die Bezahlung?“ Arno lächelte leicht. „Ich bezahle nach Stoffmenge, die verbraucht wird und nach Qualität. Liefert ihr ein gutes Kleid ab, könnt ihr euch sicher sein, dass ihr um einiges reicher sein werdet.“ Die Schneiderin holte einen alten Ordner hervor, gebunden mit Leinen und bestehend aus Stoff, die auf Holz gespannt wurden. „Ich hätte nie gedacht, dass ich den jemals hervor hole…“ murmelte sie und zeigte Yvette einige Modelle für Schwangere Bräute. Begeistert sah sich die Französin die skizzierten Bilder an. „Arno, hilf mir. Welches gefällt dir am besten?“ fragte sie ihren Verlobten letztendlich. Er sah sich alle Bilder ebenfalls an. Gemeinsam entschieden sie sich für ein hübsches lockeres Kleid mit viel Spitze und vielen weißen Bändern. Die Schneiderin seufzte erleichtert, denn es war ein einfacher Schnitt, der sich schnell aber ordentlich verarbeiten ließ. „Die Trauung ist erst gegen Abend. Also könnt ihr ruhig entspannen.“ gab Arno dankbar von sich und die Schneiderin hielt die offene Hand hin. „Ich möchte eine Vorauszahlung, als Absicherung.“ Verständnisvoll gab er ihr einen Viertel des geplanten Preises. „Bis morgen.“

Zufrieden verließ das Paar die Schneiderei und kehrte zurück nach Hause.
 

„Terror ist nichts anderes als unmittelbare, strenge, unbeugsame Gerechtigkeit; er ist also Ausfluss der Tugend; er ist weniger ein besonderes Prinzip als die Konsequenz des allgemeinen Prinzips der Demokratie in seiner Anwendung auf die dringendsten Bedürfnisse des Vaterlandes! Die Revolution ist ein wichtiges Muss! Die Revolution gehört zum Pariser Volk! Die Revolution kann keine Gegner gebrauchen!“ Robespierres’ Vortrag jagte Arno einen Schauer über den Rücken. Es war keine Frage, dass dieser Ansage,viele Menschenleben den nächsten Tag nicht überleben würden. Besorgt kehrte er heim um den ganzen Haushalt zu warnen. Ihre Leben waren schwerst in Gefahr.
 

„Robespierres hat Grenzen überschritten, Arno. Wir müssen einschreiten.“ Frédéric saß auf dem schweren massiven Holztisch und sah den Anführer der Bruderschaft an. Gillian und Julien hatten es sich auf den Sesseln gemütlich gemacht und Yvette saß zwischen den beiden und trank einen duftenden Früchtetee. „Fréd, du warst derjenige, der meinte, dass wir Assassinen im Geheimen agieren. Wir können uns da nicht einmischen, so wichtig es auch scheint. Es geht nicht.“ Wütend haute der große Franzose seine Faust auf den Tisch und knurrte verärgert. „Es gibt, verdammt nochmal, genug Menschen die gegen die Revolution sind! Werden Sie etwa alle sterben? Was ist mit uns? Wir sind auch gegen sie!“ zischte er und Arno sah zu Yvette. „Ich habe bereits Rosetten der Revolution gekauft. Sollten sie Kontrollen durchführen, werden wir diese Rosetten tragen und zeigen, dass wir für sie sind.“ - „Wenigstens etwas.“ murmelte Fréd, setzte sich auf seinen durchgesessenen Stuhl und sah sich verschiedenen Briefe an. „Es tut mir Leid, aber wir können diesbezüglich einfach nichts tun, Frédéric.“ gab Arno von sich. „Natürlich können wir diesbezüglich nichts tun, weil du ja eine dämliche Hochzeit planen musst und deine Braut vor Schaden bewahren musst.“ knurrte der Ältere wütend. Verwundert über Frédérics Ausdrucksweise lehnte er sich zu dem Assassinen hinunter und stützte sich auf dem Tisch ab. „Achte auf deine Worte, Frédéric Campbelle. Yvette ist nicht nur meine Braut, sie ist ebenfalls eine Assassinin dieser Bruderschaft. Es ist klar, dass wir sie schützen müssen, immerhin ist sie schwanger.“ Offensichtlich genervt und sauer, hob Fréd den Blick. „Hättest ja deinen Schwanz nicht in sie reinstecken müssen, Dorian, dann hätten wir dieses Problem nicht.“ Ohne die Diskussion weiter auszuweiten erhob sich Frédéric und verließ den Salon. Arno war kurz und dran ihm hinterher zu laufen, doch Yvette hielt ihn auf. „Nein, lass ihn. Sein Gemüt muss abkühlen.“ gab sie von sich. „Er hat uns beide in seiner unverständlichen Rage beleidigt.“ - „Das würde dir auch passieren, wenn du hilflos wie er zusehen musst, wie Menschen sterben und man nichts tun kann oder darf.“ Die Schwangerschaft schien der jungen Frau mehr als zu gute zu kommen. Arno seufzte und wischte sich über sein Gesicht. „Was ist eure Einstellung dazu, Gillian, Julien?“ Die beiden Männer hoben ihre Blicke. „Ich folge dir nicht blind, aber es hat einen Grund weshalb du so handelst. Ich werde treu sein und mich deinem Plan anschließen.“ gab Julien ernst von sich und Gillian nickte. „Ich bin der gleichen Meinung, Arno.“ stimmte dieser zu. „Gut. Yvette, holst du die Rosetten?“ Seine Verlobte nickte. „Natürlich.“ Trotz des schweren Bauches verschwand sie flink aus dem Salon und ging die Treppe hinauf zum Schlafzimmer um die kleine Kiste mit den Rosetten zu holen.
 

„Frere Fréd, Frere Fréd, schläfst du noch? Schläfst du noch?“ Marie stand unter einem hohen Baum und sah hinauf in den Wipfel. „Hörst du nicht die Glocken, hörst du nicht die Glocken?“ sang sie weiter. Frédéric sah hinunter auf die zierliche, hübsche Gestalt. Leicht lächelnd brummte er mit seiner Stimme zwei mal ein „Ding, Ding Dong.“ Marie kicherte. „Bruder Fréd, Bruder Fréd, was ist los? Was ist los? Dein Gesicht ist traurig, deine Stimme schaurig, ding Ding Dong. Ding Ding Dong.“ Frédéric kletterte hinab und sah Marie an. „Nun denkst du dir schon neue Gedichte aus? Weshalb dieses Lied?“ fragte er. „Mutter sang es uns vor, wenn wir nicht aufstehen wollten. Angeblich sangen es Mönche in Klöstern.“ Er nickte. „Wieso bist du so traurig, Frere?“ fragte sie ihn lächelnd aber auch besorgt. „Es ist etwas Schlimmes von Robespierres beschlossen worden. Und wir können nichts dagegen tun.“ hauchte er und ließ sich schwerfällig auf den Boden nieder. Marie setzte sich neben ihn und legte ihre Arme um seinen Hals. „Manchmal ist das halt so. Wir sind keine Helden und keine Weltretter. Wir sind Assassinen, Frere.“ Frédéric schloss Marie in seine Arme und drückte sie eng an sich. „Wenn wir nur Robespierres umbringen… das Volk wäre sicher.“ - „Wir sind nicht diejenigen die Geschichte schreiben.“ warnte Marie. „Sonst hätten wir so viele Adlige und Revolutionsführer auf dem Gewissen… wir müssen es dabei belassen.“ Sie löste sich von dem älteren Mann und sah ihn verständnisvoll an. „Ich weiß, wie sich das anfühlt. Ich hätte den Tod ihrer Majestät auch verhindern wollen. Doch ich konnte und durfte nicht.“ Frédéric lächelte leicht. „Ich danke dir Marie. Mein Gemüt hat sich beruhigt… verdammt, ich hätte nicht solch grausame Worte in den Mund nehmen sollen.“ Marie neigte ihren Kopf zur Seite. „Welche grausamen Worte?“ Fréd räusperte sich. „Es gehört sich nicht sie zu sagen. Komm, steh auf. Ich muss zurück zu Arno.“ forderte er auf und Marie rutschte von seinem Schoß. „Gib auf dich Acht, selbst hier im Garten, kann es nun gefährlich werden, Marie.“ warnte er die junge Dame und ging in die Villa um sich bei seinem Freund und Anführer zu entschuldigen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Uff. Das Kapitel musste ich wirklich zwanghaft aus mir rausquetschen. Es ist wieder ein langweiliges Filler-Kapitel und deutet nur vage die kommenden Ereignisse an.
Ich benötige nun etwas Zeit, damit eine Freundin den neuen Gastcharakter (ebenfalls ein OC) entwerfen und ausklügeln kann! C:
Also bleibt gespannt und werft regelmäßig einen Blick auf Charahub.com. Vielleicht sie dort schon bald hochgeladen und vorgestellt.

Erstmal kommt eine kleine Auszeit von vielleicht einer oder anderthalb Wochen. Mein Hirn ist leer und und ich benötige neue Inspiration für neue Kapitel.
Bis dahin,

Euer ArnoDorian Komplett anzeigen

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