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Mort des templiers

Tod den Templern!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Achtung! Dieses Kapitel enthält den Verlust eines Babys (Fehlgeburt), sowie das Quälen eines Charakters und eine Enthauptung.

Ich hoffe, dass das Kapitel nicht Adult ^^!

Viel Spaß beim Lesen von insgesamt 3311 Wörter! Komplett anzeigen

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Vive la France! Liberté ou la mort!

„Wie konnte das passieren?“ Arno saß im Salon zusammen mit Frédéric und starrte in das lodernde Feuer das Kamins. Einen halben Tag lang hatte er sich um Yvette gesorgt und gegen Abend nach ihr gesucht. Eine Menschenmenge hatte den vier Assassinen schnell verraten, wo seine Verlobte steckte. Verprügelt und in Abfällen und Dreck liegen gelassen, hielt Yvette sich ihren Bauch und weinte leise. Es war nur Blut aus Nase und Mund zu sehen. Vielleicht gab es noch Hoffnung hatte sich Arno gedacht und sie schließlich heim gebracht. Erfüllt von Angst und Sorge hatte er einen Arzt kommen lassen und Yvette untersuchen lassen. Nun saß seine Verlobte im warmen Wasser im Bad und wurde von zwei Bediensteten gepflegt und betreut. „Wir müssen abwarten, bis sie redet.“ gab Frédéric von sich. Bevor Arno darauf etwas erwidern konnte ertönte ein Schrei und das Trappeln der Füße. Sofort sprang Arno auf und kam den Bediensteten fast in die Quere. „Monsieur, nicht!“ warnte eine von ihnen den Franzosen, doch Arno ließ sich nicht aufhalten und stürmte ins unverschlossene Bad. Yvette saß im dampfenden Wasser und hatte ihr Gesicht hinter ihren Händen verborgen. „Yv-…“ gab er leise von sich und stockte mitten im Satz, als er das blutige, hellrote Wasser entdeckte. Immer wieder wechselte sein Blick zwischen Yvette und dem Blut. „A-Arno… Arno…“ wimmerte sie und schluchzte schrecklich. Mit letzter Kraft schleppte er sich zur steinernen Wanne und kniete sich neben sie. Er zog Yvette in seine Arme und drückte sie an sich. „Es tut mir Leid… es tut mir Leid…“ wisperte sie schluchzend und ließ die unbequeme Umarmung zu. „Wer hat dir das angetan…? Wer hat das unserem Kind angetan?“ - „Es tut mir Leid…“ flüsterte Yvette immer wieder während Arno sie leicht hin und her wog. Schließlich wurde die Krämpfe immer schlimmer und sie löste sich von ihm. „Mademoiselle, bitte kommt raus aus dem Wasser.“ Die zwei Mägde forderten Arno auf das Bad zu verlassen. „I-Ich kann nicht, meine Verlobte hat ihr Kind verloren, wieso soll ich…“ Eine der Mägde kam auf ihn zu. Sie war viel älter als Arno und sah ihn ernst an. „Ich arbeite hier seit ich junge 15 Jahre alt bin, Monsieur. Das ist nicht meine erste Frau, die ihr Kind verloren hat. Ihr als Kindsvater solltet euch den Anblick ersparen, der sich zwischen den Schenkeln eurer Mademoiselle abspielt.“ Arno sah zu Yvette. „Ich bin Assassine und habe definitiv schon Schlimmeres gesehen.“ - „Nein, das habt ihr nicht. Und jetzt geht.“ Er wurde aus dem Bad ohne ein weiteres Wort befördert und die Tür wurde geschlossen. Yvettes Schluchzen und Weinen drang bis zu ihm durch und er setzte sich auf den Boden direkt neben die Tür und wartete. Frédéric kam auf ihn zu sah ihn besorgt an. Sein bester Freund setzte sich mit zu ihm. „Und?“ - „Mein Kind ist tot.“ gab Arno von sich und hob seinen Blick zu Frédéric. „Die eine Bedienstete… und die andere… was machen sie jetzt?“ fragte Fréd leise. „Sie entfernen… den Rest, weil Yvette starke Schmerzen hat. Sie kriegt kein Wort aus sich hinaus außer Entschuldigungen…“ flüsterte Arno. Fréd legte seinen Arm um ihn. „Verdammt, ich will wissen, wer das getan hat, ich will diesen Scheißkerl zur Strecke bringen und ihn die Schmerzen spüren lassen, die ich nun spüre!“ hauchte Arno verzweifelt und unterdrückte die aufkommenden Tränen. Die Tür zum Bad wurde geöffnet und Yvette wurde von den Bediensteten raus begleitet. Sie hielt jedoch an und sah zu Arno. Tränen liefen immer noch über zerkratzte und blaue Wangen. „Es war Thomaj.“ hauchte sie und ließ sich dann auf das gemeinsame Schlafzimmer bringen.
 

Arno lag mit Yvette in den Armen auf dem gemeinsamen Bett und streichelte ihren aufgeblähten Bauch. Sie litt dank des Mohnes nicht unter Schmerzen, war jedoch still und Arno hatte Angst, dass sie jederzeit aufhören würde zu atmen. „Bist du dir sicher, dass es Thomaj war?“ Sie nickte leicht. „Die Templer… drohten…“ begann sie und wischte ein paar Tränen weg. „…seine Familie zu töten… wenn ich nicht… verschwinde.“ murmelte sie. Sie drehte sich zu ihm um und er erstarrte, als er ihren leeren und doch traurigen Blick entgegnete. Er erinnerte sich wieder an die kleine Geschichtsstunde mit ihr.
 

‚Wahre Assassinen werden durch Verlust geboren, Yvette. Und das ist Fakt.‘
 

„Ich werde ihn aufspüren und zur Strecke bringen.“ flüsterte er und küsste ihr Gesicht. Doch sie streichelte über seine bärtige Wange und lächelte. „Nein. Das wirst du nicht.“ gab sie von sich und Arno versuchte sofort herauszufinden, was sie damit meinte. „Y-Yvette, wieso nicht? Thomaj… hat dich so zugerichtet und unser Kind auf dem Gewissen.“ hauchte der Assassine verletzt. „Sei stark, Arno. Beschütze die Armen und richte die Falschen. Es waren die Templer, nicht Thomaj.“ gab Yvette von sich. Er verstand und drückte sie an sich. „Aber ich bin dafür, dass ihr ihn aufspürt, denn ich habe Fragen an ihn.“ Arno nickte stumm. „Wie geht es dir?“ Sie lächelte. „Leer. Aber ich werde es überleben.“ Der Schmerz in Arnos Brust tat unendlich weh und ließen ihn die Nacht über nicht mehr los.
 

Am nächsten Morgen erwachte Arno durch das schmerzvolle Stöhnen von Yvette. „Cher?“ - „Amour…“ Yvette lächelte ihn leicht an und zuckte zusammen. „Was ist mit dir?“ gab er besorgt von sich. „Mein Körper… stößt nur die Reste aus.“ wisperte sie und schrie schließlich kurz auf. „MERDE!“ fluchte sie und krümmte sich. „Ich hole sofort Mohnsaft.“ Sie nickte und Arno eilte auf und verließ das Schlafzimmer um aus der Küche das Mittel zu holen. Zusammen mit Wasser flößte er es ihr ein und beruhigte sich ein wenig, als sie die Krämpfe aufhörten und Yvette sich entspannte. „Merci, mon petit.“ Schwach lächelnd ließ sie sich von ihm aufhelfen und zum Bad begleiten. „Bist du dir sicher, dass du dabei sein willst? Der Anblick ist wirklich widerlich.“ Arno nickte. „Es war auch mein Kind.“
 

Ein wenig später saß Arno mit Yvette und den anderen leichenblass am Tisch. Er bekam kaum einen Bissen runter und war darüber verwundert, dass Yvette den Umständen entsprechend recht glücklich wirkte. „Das macht der Mohnsaft.“ Julien meldete sich zu Wort. „Und außerdem ist dies die erste Stufe des Verlustes. Das Verdrängen und Einbilden von Fröhlichkeit treten bei 92 von 100 aller Betroffenen auf.“ Gillian hielt sich zurück seinem guten Freund einen Schlaf auf den Hinterkopf zu geben. Immerhin war es noch nicht lange her, dass er niedergeschlagen wurde. „Julien hat Recht. Ich versuche nur mein Leben weiterzuleben… Immerhin… war es erst wenige Tage alt. Hatte keine feste Form. Und ich bin noch jung.“ Sie sah zu Arno und lächelte ihn zuversichtlich an. „Schwester, wie fühlt es sich an?“ fragte Marie und biss von ihrer Scheibe Brot ab. „Es tut sehr weh, Marie. Doch es fühlt sich an, wie die Mondblutung.“ Die Jüngere nickte. „Was habt ihr für heute geplant? Captain Xavier ist tot und im Moment regen sich die Templer kaum.“ Arno legte sich Schinken auf seinen Teller und nahm ein paar Weintrauben zwischen die Zähne. „Thomaj aufspüren, so wie du es dir wünschst und herbringen.“ Frédéric wurde hellhörig und erhob sich ein wenig von seinem Platz. „Ich werde mitkommen, dem werd ich was erzählen! Mein Patenkind ist immerhin wegen ihm…“ knurrte er und erntete einen verwirrten Blick von Yvette. „Patenkind?“ Sie sah zu Arno doch der schüttelte den Kopf. Frédéric grinste. „Reines Pflichtgefühl. Irgendwie hätte ich mir die Rolle bei euch erschlichen.“ Die Runde lachte leise auf und widmete sich vorerst wieder dem reichhaltigen Frühstück.
 

Yvette versuchte sich nach dem schwerwiegenden Verlust zurück ins Leben zu pendeln. Das Tuch zwischen ihren Beinen war sperrig und nicht gerade hilfreich, denn sie musste ihre verhassten Kleider tragen und das Bad öfter in Anspruch nehmen als sonst. Die 4 Männer der französischen Bruderschaft waren unterwegs. Yvette hatte ihnen Tipps gegeben, wo sie ihn finden könnten. Es würde also nicht lange dauern, bis sie heim kamen. Während sie ein Buch über die Geschichte der Assassinen weiterlas, kamen ihr viele Fragen auf. Wer war der Spitzel, der die Templer mit Informationen versorgte? Wusste Thomaj, dass Yvette eine Leibesfrucht trug? Und warum hatte er ihr nicht einfach die Kehle aufgeschlitzt? Das wäre zwar dreckiger, aber einfacher gewesen. Sie seufzte auf und zuckte zusammen, als sich der nächste leichte Krampf meldete. „Gib endlich Ruhe Körper… gib endlich Ruhe.“ wisperte sie und ließ es wortlos geschehen, dass die Tränen sich wieder hervor kämpften und langsam ihre Wangen hinunterliefen.
 

„Bitte, bitte nicht. Lasst mich nach Hause, ich wollte nur meine Familie beschützen.“ flehte Thomaj ohne einmal Luft zu holen. Er war an einen Stuhl gefesselt und wurde durch eine Augenbinde daran gehindert, sich die Umgebung zu merken. „Das ist wirklich… wirklich wunderbar, Thomaj. So ein Gefühl verspüre ich auch. Nur hast du meine Familie auf dem Gewissen.“ knurrte Arno und befestige den ausgestreckten Arm auf einer metallenen Ablage. „W-Was hast du vor, Arno, bitte… was hat es damit auf sich…“ wimmerte der ehemalige Bedienstete Yvettes. „Yvette, deine ehemalige Herrin, die dich immer anständig, fair und liebenswürdig behandelt hat, trug mein Kind, als du sie schlugst. Jetzt blutet sie. Du hast es getötet und wirst uns mit allen Informationen versorgen, die wir brauchen. Für jegliches Weigern, Fragen stellen oder um Verzeihung bitten, werden wir dir einen Fingerknöchel amputieren.“ Panisch versuchte Thomaj seinen Arm loszulösen. Doch Arno schnürte die Gurte nur enger und legte die Werkzeuge bereit. „Wer ist wir?“ fragte Thomaj. „Meine Verlobte und ich.“ Mit zitternder Stimme flüsterte Thomaj ein Gebet. Er vernahm das Quietschen einer Türangel und hohe Schuhe auf Stein, die im Sekundentakt aufeinander prallten. „M-Mademoiselle…!“ - „Guten Tag, Thomaj.“ gab Yvette starr von sich. Es war für sie ein grausames Gefühl auf ihren Peiniger zu treffen. „Bitte, bitte, lasst es nicht zu. Mademoiselle, ihr habt ein großes, gutes Herz…“ bat der Gefangene. „Oh Thomaj, das glaubst du. Aber ich habe mein Herz verloren wegen dir…“ raunte sie und reichte Arno das scharfe geschliffene Messer. Dieser zog einen hölzernen Hocker herbei und setzte sich direkt vor dem verängstigten Gefesselten. „Nein, nein, nein! Ich wusste nicht…! Ich wusste nicht, dass ihr…!“ Yvette zog einen kleinen Jutesack aus der Küche über seinen Kopf und befestigte diesen mit einem Strick um die Stirn an der Lehne des Stuhls. „Wer ist der Spitzel der Templer aus unserer Mitte?“ - „Ich weiß es nicht! Ich weiß es nicht!“ Sie ließ von ihm ab und kippte einen kleinen Eimer Wasser über ihn aus. Ein Gurgeln und Sprotzen ertönte und ließen sie zufrieden lächeln. „Gut, vielleicht fällt es dir ein, wenn ich dir eine weitere Frage stelle. Wie heißt der Templer, mit dem du in Kontakt getreten bist?“ Thomaj wimmerte. „K-Keine Ahnung!“ Enttäuscht seufzend nahm sie den nächsten kleinen Eimer Wasser. „WARTET!“ rief er. „Lasst einen guten Zeichner kommen, ich kann ihn euch beschreiben! Auch den Spitzel!“ - „Noch mehr Gold für dich ausgeben? Bist du dir auch sicher, dass sich das lohnt?“ Thomaj nickte verzweifelt. „Sehr sogar, sehr sogar, bitte…“ flehte er. „Oh, wie widerlich.“ gab Arno angewidert von sich und deutete auf den dunklen Fleck, der sich im Stoff von Thomaj Hose breit machte. Yvette kippte aus Reflex den Eimer Wasser darüber. „Beschreibe ihn.“ befahl sie und hielt den nächsten Eimer bereit. „Wieso… bitte…!“ - „BESCHREIBE IHN!“ gab Yvette beinahe hysterisch von sich. Thomaj atmete zitternd ein. „Ich will… wissen wieso du so was getan hast. Wieso ich mein… Baby verlieren musste, weil du ein elender Gottverdammter bist…“ setzte sie fort und zog den Sack von Thomaj Gesicht. Sie entfernte auch die Augenbinde, ließ jedoch das Seil an Ort und Stelle. „Schau mich an, Thomaj. Schau mich an. Du hast auch Kinder. Du hast mir meins genommen. Ich… ich bin nur noch.. eine leere Hülle auf dieser Erde.“ Schluchzend betrachtete sie das entstellte, blaue Gesicht und schob die Augenbinde wieder dort zurück, wo sie zuvor war. „Beschreibe ihn. Arno kann sich die Details zusammen setzen.“ Sie ging zu ihrem Verlobten, gab ihm einen Kuss und verließ weinend den Kellerraum. „Nein! NEIN! Mademoiselle! Bitte, lasst mich hier nicht alleine!“ brüllte Thomaj verzweifelt und schrie schließlich nur noch, als das Messer durch sein Fleisch schnitt.
 

Später am Abend saß Arno vor dem Kaminfeuer und wärmte seine erschöpfte zukünftige Frau mit seiner Körperwärme und einer Decke. Es hatte sich nach der dritten Amputierung herausgestellt, dass ein junger Bursche aus Frédérics Haushalt für viel Geld Informationen verkauft hatte. Der Strafe gerecht wurde dieser durch seinen Herren einen Kopf kürzer und Thomaj war seinen kleinen Finger los. Der Templer, der alles anordnete, war ein Marquis namens De Bouillon. Arno schmiedete bereits Pläne um ihn dafür büßen zu lassen. Das Volk Frankreichs wurde aktiv und war wütend, verlangte Rache und Opfer aus den Reihen der Adligen. „Er ist also wieder zurück bei seiner Familie?“ fragte Yvette. „Ja. Und wir haben ihm befohlen Paris, nein, am besten sogar Frankreich zu verlassen. Nach Spanien… oder Deutschland.“ berichtete Arno. Sie schwiegen beide eine kurze Weile, bevor sie beide gleichzeitig anfingen zu reden. Yvette lachte leise und gab ihm den Vortritt. „Es tut dir mehr weh, als du zugibst, oder?“ gab er von sich. „Der Verlust unseres Kindes…“ Yvette hatte sich zurück gelehnt und sah Arno an. Sie begann seine Wange und seinen Hals zu kraulen und schmiegte sich eng an ihn. „Ja. Sehr sogar. Unerwartet schlimm.“ hauchte sie und ließ eine engere, liebevollere Umarmung zu. „Wenn ich mir so vorstelle, dass ich in einigen Monaten ein kleines Wesen im Arm gehalten hätte, dass nicht nur mir sondern auch dir ähnlich sieht…“ Arno küsste ihre Stirn. „Ich verspreche dir, dass wir die wunderschönsten Kinder haben werden, die Gott jemals gesehen hat. Mit deiner süßen Stupsnase…“ Yvette grinste. „Und deinem markanten Kinn.“ schwärmte sie. Dann schwieg sie aber und dachte über ihre Worte nach. „Sag’ Arno… was ist, wenn dieser Vorfall meine Fruchtbarkeit einschränkt? Was ist, wenn mein Körper sich weigert deinen Samen aufzunehmen? Wirst du mich dann minder lieben?“ - „Niemals. Ich werde dich für die Ewigkeit lieben, Yvette Antoine. Mit oder ohne Kind, dass ist egal.“ Mit Tränen in den Augen gab sie dem Franzosen einen Kuss und rieb ihr Gesicht an seinem Hals. „Womit habe ich dich nur verdient, Arno Dorian?“ flüsterte sie und Arno lächelte. „Ein Dämon braucht einen Engel an seiner Seite, damit das Gleichgewicht bewahrt wird. So steht es in der Geschichte der Assassinen geschrieben.“ antwortete er.
 

Der königliche Palast wurde nun schon seit einigen Tagen belagert und der Marquis De Bullion lebte sein pompöses Leben, abgeschottet von der grausamen Wahrheit der Revolution. Arno hielt sich an einer Hauswand fest und kontrollierte seine Umgebung. Wütende Bürger hatten sich vor dem Schloss versammelt, verlangten Nahrung, Gerechtigkeit und Freiheit. Geschickt sprang er zur gegenüberliegenden Seite und hangelte sich hinab. Bevor er jedoch zum Schloss musste, rief ihn seine Pflicht. Eine Frau schrie nach Hilfe, durch ein offenes Fenster sah man königliche Soldaten, die sie bedrohten. Mit einem kleinen Anlauf sprang er hindurch, erlegte die beiden Feinde und sprang ohne ein Wort aus einem weiteren Fenster hinaus auf die Straße. „Merci, Monsieur! Merci!“ rief die gerettete Ehefrau und wand sich von Arno ab um ihren Ehemann von den Fesseln zu befreien. Seine Füße trugen ihn schnell und flink eine Barrikade hinauf und hinunter in die Menge. Schreie und Proteste auf Französisch erklangen im Chor, brüderliche Gesänge kamen aus allen Gassen und Straßen. Arno bemerkte eine Wache, die ihre Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt hatte. Er wandte sich ab und ließ Frédéric den Job erledigen. Er bedankte sich mit einem Nicken und tauchte in der Menge ab.

Ein Assassine war die Klinge des Volkes. Jederzeit bereit drückte er sich an Menschen vorbei und schob sie sanft beiseite, um schließlich los zu stürmen und die unwachsame Wache mit einem geschickten Tritt und einem gezielten Stich zu erlegen. Die Menge nahm diese Chance beim Schopfe und stürmte voran. Eine weitere Wache fiel Frédéric zum Opfer, den Rest erledigten die Protestanten. Angetrieben von Wut stürmten sie voran in die Hof des Palasts. Ohne ein weiteres Wort flüchteten die beiden Assassinen und kletterte die Außenwand des Gebäudes hinauf und drangen durch die Fenster ein. Julien und Gillian saßen bereits in Position und bevor eine Wache Alarm schlagen konnte, stieß Julien sie zu Boden und erstach sie mit der Klinge. „Vorwärts.“ gab Arno beinahe lautlos von sich und seine drei Kollegen schlichen voran. Arno wollte sich vergewissern und nahm einen schwer bewachten Weg nach rechts. Der Marquis redete harsch und mit bösen Worten mit seinen Wachen bevor er den Weg zum Festsaal einschlug. Arno kehrte zurück. Gillian hatte ein Schloss geknackt und somit einen weiteren sekundären Weg freigelegt. Arno schlich seinen Kollegen nach und wartete. Schritte verrieten ihm, dass ein Soldat kam. Dieser blieb vor der Tür stehen und sah einer Mademoiselle nach. Sein Todesurteil. Kaum schien sie fort, schnappte der Franzose sich den unaufmerksamen Idioten und erlegte ihn mit einem tödlichen Stich in den Nacken. Mit gurgelnden Geräuschen verabschiedete sich sein Leben und gab den Weg für die kleine Assassinengruppe frei. „Leise.“ gab Julien von sich und Arno nickte. Er ging voran und bemerkte zu spät, dass zwei Soldaten unerwartet eine nicht kalkulierte Position besetzten. Frédéric stieß ihn beiseite und schnitt ihnen rasch die Kehle durch. Mit einem Bolzen brachte Gillian eine alarmierte Wache zum Schweigen. „Merci.“ - „Côte a côte, Arno.“ gab Gillian grinsend von sich und schnappte sich die Lanze von der toten Wache. „Nimm sie. Sie wird uns sicherlich gleich helfen.“ Arno klopfte seinem Assassinenbruder auf die Schulter und nickte zuversichtlich. Ohne etwas zu erwidern kletterten sie nach einander aus den Fenstern und balancierten auf Fahnenstangen. „Der Jardin du Luxembourg. Noch ist es ruhig.“ gab Frédéric vorausschauend von sich. „Allerdings.“ bestätigte Arno und sprang nach rechts um eine Wand hinauf zu klettern. Sie waren ins nächste Stockwerk gelangt und lagen somit in perfekter Höhe zum Festsaal. Entspannt schritten sie zur Brüstung und sahen hinüber.
 

„Sehr geehrte Gäste, wir danken euch für euer Erscheinen trotz all der Missgünstigen dort draußen.“ gab eine fette, weißgeschminkte Frau von sich.

„Unser erlauchter Gastgeber, der Marquis, möchte euch versichern, dass uns durch dieses Gesinde keine…“
 

Und dann passierte es. Die Rebellen hatten mithilfe eines kleinen Katapultes einen Felsbrocken geschleudert. Das Glas zerbarst und der Brocken traf den toupierten Kopf der fetten Frau. Arno sprang von der Brüstung und landete auf einem Soldaten, den er geschickt und schnell tötete. Panik brach aus, Frauen und Männer schrien und der Marquis gab den Befehl, dass Feuer zu erwidern. Die Wachen waren beschäftigt dem Befehl nachzukommen oder nachzudenken und Arno erledigte sich zweier, bevor ein schwer bewaffneter und dem Anschein nach auch talentierter General auf ihn zukam. „Assassine!“ knurrte dieser und Arno zog sein Entersäbel. „En Garde!“ provozierte er. Der Kampf war nervenaufreibend. Die Klinge schnitt sich einige Male in Arnos Fleisch und hinterließ blutige Spuren an Armen und Beinen. Doch der General war einen Moment unaufmerksam und bezahlte mit seinem Leben. „Arno!“ Gillian kam zu ihm. „Es geht. Stellt sicher, dass der Marquis nicht entkommt!“ befahl er. Gillian ließ ihn in Frieden und ging bedrohlich auf den grell geschminkten Mann zu. Arno atmete tief durch und folgte ihm auf kurzer Distanz. „Nein! Nicht! Wenn ihr mich verschont, dann können wir zusammen arbeiten! Ihr kriegt Gold, Ruhm!“ bot der hagere Mann an. Sein pinkes Gewand nervte Arno. „Verdammt, diese Bestien da draußen… sie sind doch nur Gesinde!“ brüllte der Marquis ängstlich. Arno machte einen Schritt vor und packte den Marquis am Kragen. „Sind sie nicht. Das Volk ist stärker als jeder Adliger, als jeder König.“ Er warf ihn in die Richtung eines Tisches. Der Templer schrie ängstlich auf und versuchte sich aufzurappeln. „Nein, nein, nein…“ wimmerte der Marquis. „Wirft ihn den Volk zum Fraß vor. Er soll dafür büßen die Nahrung gehortet und den Tod meines Kindes befohlen zu haben.“ knurrte Arno und er sah zu Gillian und Julien. Die beiden Männer grinsten und packten ihr Opfer um es vom Balkon aus dem Volk zu zuwerfen.
 

„Vive la France! Liberté ou la mort!“
 

Einen Wimpernschlag später war der entstellte Kopf des Marquis aufgespießt und vom Volk als Trophäe des Siegs behandelt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
"Lang lebe Frankreich! Freiheit oder Tod!"

Ich weiß selbst nicht, wieso mir das so in den Kopf gekommen ist... Yvette zerbricht aber nicht an dem Verlust... Arno ist ja da :3

Wer es bemerkt hat: Ich habe die Situation des Co-Op Modus hier eingebaut! :D

Bis zum nächsten Kapitel! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ikee
2014-11-19T16:35:42+00:00 19.11.2014 17:35
Wieder sehr genau beschrieben auch das zum Schluss mit dem wimpernschlag genial:)


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