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Mort des templiers

Tod den Templern!
von

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Assassinen werden durch Verlust geboren

Sie hatte zugestimmt. Yvette saß vor dem lodernden Feuer des Kamins und kraulte den Kopf des Assassinen, der irgendwann ihr Mann sein würde. Sie hätte niemals erwartet, dass Gefühle sie so weit treiben konnten. Doch Arno gab ihr die Kraft, die sie immer wollte. Nachdem die gefälschten Papiere für ihn angefertigt wurden, machte er sich sofort auf den Weg und tat seinen Job. Ein Templer war schließlich am Abend gefallen und Arno leicht verletzt durch ein paar Streifschüsse. „Arno?“ Der Angesprochene murmelte kurz vor sich hin, bevor er sich ächzend drehte, um Yvette direkt in die Augen zu sehen. „Ja, bitte?“ Yvette streichelte sanft über die bärtige Wange und das stoppelige Kinn, bevor sie sanft lächelte und das Gesicht ihres Verlobten mit gefühlt tausend Küssen bedeckte. „Du bist die wunderbarste Bereicherung, die ich je erlebt habe.“ gab sie von sich. „Pass bitte das nächste Mal ein wenig besser auf, auch Streifschüsse sind Verletzungen.“ Er nickte und hob seine Hand um sie zu sich hinunter zu ziehen. Er musste ihre rosigen Lippen nochmal kosten, bevor er einschlief. „Morgen bleibe ich hier und dann schauen wir, wie weit du bist mit deinem Training.“ Sie nickte. „Jawohl, Mentor.“ gab sie mit einem Lächeln auf den Lippen von sich und schließlich küssten sie sich sanft und genossen die herzliche Zweisamkeit.
 

An Ort und Stelle eingeschlafen, erwachte Yvette mit schmerzendem Rücken und bei hellen Morgengrauen. Arno lag nach wie vor auf ihrem Schoß und hatte die Länge des Kleides dafür genutzt um sich ein provisorisches Kissen zu formen. Das Feuer war erloschen und ein sanftes Glimmen war in der Asche zu erkennen. „Arno…“ flüsterte Yve und streichelte sanft durch dessen Haar. „Cher…“ murmelte der Assassine in den Stoff ihres Kleides und öffnete die Augen. „Bonjour…“ gab sie beinahe kichernd von sich und verwirrt blickte er sich um. „Sind wir hier…“ er gähnte. „… eingeschlafen?“ Sie nickte. „Merde… wie geht es deinem Rücken?“ - „Er schmerzt ein wenig, aber das tat er während des Trainings mit Connor ständig.“ Er blieb noch kurz liegen, bevor er sich erhob und seine leicht lockigen Haare bändigte. „Lass uns schauen, welche Waffen Frédéric zur Verfügung hat für dein Training.“ Yvette seufzte. „Arno, nicht so hastig. Ich muss mich umziehen, erstmal weil du mein Kleid vollgesabbert hast, wie ein Schwein und ich damit nicht üben kann. Und außerdem brauch ich einen Tee und etwas zu essen.“ Sie streckte sich und murrte, nachdem sie ein leises Knacken und Knirschen gehört hatte. „Na gut… ich muss mich auch umziehen.“ Er erhob sich und hielt sich die Seite. Der Streifschuss schmerzte höllisch. „Zieh dein Hemd aus, ich möchte sehen, wie die Wunde aussieht.“ verlangte Yvette. Ihr Verlobter öffnete das geschnürte, lockere Leinenhemd und ließ Yvette die Wunden betrachten. So fürsorglich wurde er schon lange nicht mehr behandelt. „Sag mal, bist du dir denn sicher? Also, Assassinin zu werden?“ fragte er und Yve sah zu ihm hoch. „Ja, natürlich, weshalb denn nicht? Ich muss mich nicht zum Meister hocharbeiten wie Connor oder du. Aber einige Fähigkeiten würden nicht nur dir sondern auch mir zu gute kommen. Meinst du nicht?“ Arno zuckte zusammen, als Yvette den angetrocknete Verband langsam entfernte und schließlich die Wunde begutachtete. „Hmh, mit so einer tiefen Wunde wird unsere Liebe warten müssen.“ gab sie feststellend von sich. „W-Was, nein! Ich hatte schon Schlimmeres!“ gab er von sich und sie kicherte. „Also?“ Er seufzte. „J-Ja, na gut. Aber Assassinen haben im Durchschnitt keine lange Lebensdauer.“ Nun seufzte Yve und sah ihn an. „Das stimmt gar nicht. Zumindestens nicht ganz. Ich habe Bücher gelesen. Dieser Assassine, Altaïr, aus Syrien. Er ist der Vater unserer Bruderschaft und wurde ganze 90 Jahre alt und das obwohl er während der Zeit der Kreuzzüge lebte.“ Arno schluckte. Er wusste nicht, wie er ihr das erklären konnte, immerhin lebte dieser beinahe gottgleiche Mann nur aufgrund der Edensplitter. „Es gab und gibt lebensverlängernde Methoden. Altaïr Ibn La’Ahad lebte vielleicht lange, verlor allerdings seine Frau mit knapp 53 Jahren. Er stürzte in schwerwiegende Depressionen und verlernte die Freuden des Lebens.“ Yvette hielt inne. „Woran starb sie?“ - „Sie wurde ermordet, genauso wie sein jüngster Sohn, Sef Ibn La’Ahad. Auch sein Vertrauter und bester Freund starb aufgrund von Verrat. Das sind meist noch die einfachsten Schicksale eines Assassinen.“ Sie setzte sich hin. „Gab es noch andere?“ - „Ezio Auditore da Firenze. Verlor die Hälfte seiner Familie durch den Galgen durch Verrat. Vater, zwei Brüder und die Mentalität seiner Mutter gingen verloren. Er ist eine Legende unserer Bruderschaft.“ Mit einem Knoten schloss sie den Verband und fing leicht an zu schmollen. „Connor erzählte mir, dass er seine Mutter durch ein Feuer verlor, dass von Templern gelegt wurde. Sein Vater war der Großmeister der Templer auf dem neuen Kontinent. Jedoch war es ihm möglich ihn zur Strecke zu bringen, wie seinen Nachfolger, Charles Lee.“ Arno setzte sich ebenfalls hin und nahm Yvettes Hände in seine. „Assassinen sind keine glücklichen Menschen. Ich verlor meinen leiblichen und meinen Ziehvater durch die Templer. Hinter jedem von uns steckt ein Verlust, ein Tod oder ein Verrat, Liebste.“ Yvette sah sehr nachdenklich aus. „Was ist mit Frédéric, Gillian und Julien?“ Arno streichelte sanft über ihre Handrücken. „Julien war Bibliothekar aus Leib und Seele. Doch die Templer verbrannte seinen Laden, weil er Assassinenliteratur beherbergte. Zum Glück konnte er alle Werke, von denen er nichts wusste, retten. Heute stehen sie dort, wo du sie vor 2 Jahren gelesen hast.“

begann Arno. „Gillian war ein Streuner, obdachlos, hungrig und arm. Der Mord einer Hure wurde ihm beinahe angehängt, bis ich mit Frédéric alles aufdeckte. Als Dank schloss er sich an.“ Yve hatte ein unangenehmes Gefühl im Bauch. Ihr wurde übel, versuchte jedoch den Reiz sich zu übergeben zu unterdrücken. „Und… und Fréd?“ fragte sie leise. „Ist alles in Ordnung?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich komme sofort wieder, gib mir eine Minute!“ Schnell erhob sie sich von ihrem Platz und begab sich ins Bad. Das steinerne Plumpsklo roch zwar unangenehm, aber Yvette musste ihren ohnehin schon leeren Magen quälen und übergab sich. „Nein. Nein, nein, nein. Nicht jetzt.“ Ihr kamen direkt danach die Tränen. „Das ist der falsche Zeitpunkt…“ wisperte sie leise vor sich hin. Schnell reinigte sie ihr Gesicht und spülte den Mund mit frischen Wasser aus. Sie musste Fassung bewahren. Wenn es alles glatt ging, dann würde Arno nichts bemerken. Schnellen Schrittes huschte sie in die Küche und ließ sich einen Pfefferminz-Lavendel Tee von einer Magd zubereiten. Sie hatte anscheinend gemerkt, dass Yvette ein Geheimnis mit sich trug. Lächelnd holte sie eine hölzerne Kiste hervor. „Wir haben auch Kamille, Mademoiselle. Sagt uns einfach nur Bescheid.“ gab diese fürsorglich von sich und Yvette bedankte sich mit einem Lächeln. Mit zitternden Händen hielt sie die heiße Tasse in der Hand und atmete ein und aus. „Mademoiselle Yvette? Sir Dorian sucht euch.“ gab ein Butler von sich und ging an ihr mit einer Weinflasche vorbei. „Wo ist er?“ - „Immer noch im Salon.“ Mit der Tasse Tee ging sie dort hin und traf auf einen besorgten Verlobten. „Ich habe hier zwei Gläser Wein. Möchtest du?“ - „Nein danke, nicht so früh am Morgen. Ich bevorzuge… meinen Tee.“ Normalerweise hätte Yvette nicht nein gesagt. Aber sie hatte eins gehört, dass Alkohol schlecht wäre bei ihrem Zustand. „Ein Tee. Wirst du krank? Sollen wir das Training lieber sein lassen…?“ - „Ich werde schauen, wie es mir gehen wird. Vielleicht kann ich nachmittags ein wenig trainieren.“

Dann war es erst einmal still und Yvette nippte vorsichtig am heißen Getränk. „Kommst du aus Österreich?“ fragte sie ihn plötzlich und Arno sah sie an. „Ich bin in Versailles aufgewachsen. Aber meine Mutter kommt von dort, der Grund weshalb ich dieses Land als meine Heimat ansehe, wie Frankreich.“ Lächelnd schnupperte sie an ihrem duftenden Tee und lehnte sich zurück. „Ich… bekomme kaum etwas von deinen Plänen gegen die Templer mit. Erzähle mir ein paar Dinge.“ forderte sie ihn auf und Arno stellte das erste leere Weinglas beiseite. „Es ist besser, wenn ich es für mich behalte. Du solltest kein Ziel für die Templer werden, denn es gibt überall Augen und Ohren.“ wehrte er dezent ab. Yvette nickte und seufzte. „Okay.“ Der Tee wärmte ihre Hände. Sie kämpfte mit sich selbst. Letztendlich traf sie aber die Entscheidung zu warten, bis es eindeutig war. Vielleicht hatte sie sich auch nur den Magen verstimmt, weil sie etwas Falsches am Vortag gegessen hatte. „Bist du mir böse, wenn ich zu Marie gehe?“ fragte Yvette und sah Arno an. Er nippte bereits am zweiten Weinglas, nach dem Motto handelnd das Gut nicht zu verschwenden, und lächelte. „Keineswegs. Geh nur.“ Sie küsste ihn lächelnd, hoffend, dass der Franzose es nicht bemerkte, dass sie sich übergeben hatte und verließ mit der Teetasse den Salon. „Yve, warte einen Moment.“ Überrascht und ertappt drehte sie sich langsam um und sah zu ihm hinüber. Er hatte sich vom harten Sofa erhoben und kam auf sie zu. Er streckte seine Hand aus und zog einen schlichten silbernen Ring von seinem Finger. „Er gehörte meinem Ziehvater.“ flüsterte er und geschockt sah sie zu ihm hoch. „Mon dieu, wage es dir! Das ist dein Ring, du kannst ihn mir nicht geben!“ Sie versuchte ihre Finger vor ihm in Sicherheit zu bringen, doch letztendlich waren ihre wehrenden Versuche hoffnungslos. Gerührt von seinem Vertrauen, seiner Liebe und seiner Überzeugung betrachtete sie den Ring an ihrem rechten Ringfinger. „Es gibt keinen passenderen Verlobungsring.“ hauchte sie und küsste das kalte Metall. „Ich danke dir, Arno Dorian.“ Rasch stellte sie die Tasse beiseite und umarmte ihn fest und stürmisch. „Bald heißt du auch wie ich.“ - „Yvette Dorian. Das hört sich zwar nicht so an, wie ich es mir gewünscht habe, aber der Klang macht mich unglaublich glücklich.“ Er drückte sie gegen sich. „Ich wünschte ich wäre ein normaler Mann ohne Pflichten und Verlangen nach Rache.“ murmelte er gegen ihre Brust und sie streichelte ihm durch das braune, offene Haar. „Ich liebe dich so wie du bist, Arno. Solange du stark bleibst, nicht nach gibst und deine Ziele verfolgst, bleibe ich dir treu.“ versprach sie flüsternd und sie fingen leise an zu kichern. „Hey, das nächste Mal, wenn du dich übergibst, achte darauf alles sauber zu machen, Yve.“ Gillian stand am oberen Ende der Treppe und rieb sich müde den Sand aus den Augen. „Überge… Bist du wirklich krank?“ fragte Arno besorgt. Gillian ging ohne ein weiteres Wort. „Ich… denke ich habe mir vielleicht den Magen verdorben. Die Meeresfrüchte gestern scheine ich nicht vertragen zu haben. Oder… etwas anderes.“ Sie zuckte mit den Schultern. Arno musterte sie. Still und erstarrt. „Oder was anderes?“ fragte er schließlich. „Abwarten.“ antwortete sie leicht aber unsicher lächelnd. Arno ließ sie hinunter und drückte eine Stirn gegen ihre. Sein Blick bohrte sich in ihre Augen und trotz der gewissen Schärfe und Verbissenheit entspannte sie sich. „Ich habe einen Verdacht.“ begann sie. „Aber ich bin mir nicht sicher. Deswegen will ich warten.“ Geduldig schmiegte der Assassine seine Stirn weiter gegen die seiner Verlobten. „Ein Baby, ja?“ hauchte er sanft und lächelnd. Sie nickte. „Meine Vermutung. Es wird aber noch dauern.“ Erfüllt von Glück drückte er Yvette an sich und schmiegte sich eng an sie. Als sie ein leises Schluchzen und nasse Tränen auf ihrer Schulter spürte, kamen ihr beinahe selbst die Tränen. Tief im Inneren hoffte sie, dass es wahr war und Arno bald seine Rolle als wunderbarer Vater übernehmen konnte.
 

Arno bestand darauf, dass Yvette sich von allen schweren Tätigkeiten zurück zog. Das Training wurde auf unbestimmte Zeit verschoben, was nur zugunsten des Assassinen war. Es dauerte allerdings einige Tage, bis es wirklich klar war. Yvette hatte einen Sprössling empfangen, welcher nun fleißig in ihr heran wuchs. Jeden Morgen litt sie unter Übelkeit und weinte endlose Mengen an Tränen. Doch die Freuden, die sie erwarteten stimmten sie glücklicher denn je. Eines Tages beschloss Yvette, gekleidet in einem schlichten braunen Kleid, Paris zu erkunden und frisches Obst für sich und Marie zu erstehen. Je tiefer sie jedoch in das Stadtzentrum drang desto enger wurden die Mengen und gaben ihr kaum Platz zum Atmen. „Excusez-moi, aber was geht hier vor?“ erkundigte sie sich. „Eine Hinrichtung!“ riefen ein paar Menschen und Yvette versuchte über die vielen Köpfe hinweg zu sehen. Es war ein junger Mann mit blonden Haaren. Wahrscheinlich musste er sterben um das Volk ruhig zu stellen. Ein einfacher Dieb, dem eigentlich einfach nur die Hand hätte abgehackt würde, wurde einfach ein Kopf kürzer. Ein Hauptmann hielt eine ausschweifende Rede, dessen Hälfte nur Lügen und Gerüchte waren. Still beobachtete sie das Geschehen und die Hinrichtung, entdeckte schließlich eine dunkle Gestalt, die sich von Dach zu Dach hangelte. Der dunkelblaue Mantel verriet, dass es ihr Verlobter war. „Tu deinen Job.“ hauchte sie lächelnd. Dann schien der Mann dort vorne auf dem Podest ein Templer zu sein. „Böse und mit täuschender Hand!“ schrie er. „Hier bezahlt ihr für eure Sünden und euer verschwenderisches Leben!“

Die Menge schrie bereits auf, als Arno auf die Guillotine sprang. „Seid Zeuge dieser Taten!“ kündigte sein Ziel unwissend an. Dann sprang der Franzose mit einer gezückten versteckten Klinge und peilte den Hauptmann an. Mit einem dumpfen Aufprall, plätschernden Blut und einem Seufzen hatte das Raubtier sein Opfer erlegt und betrachtete gleichgültig die panisch schreiende Menge. Die Soldaten waren aufmerksam geworden, forderten den Tod des Mannes. Aus dem Schatten tauchten Frédéric, Gillian und Julien auf und Yvette seufzte erleichtert auf. „Gott bewahre.“ Dann machte sie kehrt und rann so schnell wie ihre Beine sie tragen konnten.
 

Als die Menschenmenge begann sich aufzulösen, wurde es auch allmählich ruhiger. Mit einem Lächeln auf den Lippen und den geplanten Besorgungen im Kopf, wurde ihr nicht klar, dass sie verfolgt wurde. An einem Obst- und Gemüsestand wurde sie angerempelt, unter den Armen gepackt und mitgeschleppt. Die Männer waren keine Soldaten, sondern gehörten zum einfachen Volk. In einer dunklen Gasse wurden ihr Korb und Haube entrissen und Yvette gegen die Wand gedrückt. „Mademoiselle, ihr seid hiermit verurteilt als Verbündete der Assassinen.“ Eine ihr bekannte Stimme ließ sie aufhorchen und hinauf schauen. „Thomaj…“ hauchte sie beinahe verstört und legte ihre eigenen Arme um sich. „Bitte… nicht.“ Thomaj hob seine Hände. „Ihr versteht nicht! D- Die Templer… haben damit gedroht meine Familie umzulegen. Ich will nicht wieder ein Opfer bringen. Doch es ist nötig. Verzeiht!“ Mit einem Kniestoß, Tritten und Schlägen gab er Yvette keine Chance darauf etwas zu erwidern.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich brauche halt einfach Tod und Verderben.

Bis zum nächsten Kapitel Leute. x'D Komplett anzeigen

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