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Es gibt nur eine Wahrheit.

von

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Die Ehrlichkeit der Gefühle

Wie konnte ein so kurzer Moment so entscheidend sein. Verwirrt stand Ran im Türrahmen, starrte ihren kleinen Conan an und konnte nichts sagen. Die Worte, die sie gerade gehört hatte schockten sie bis ins tiefste Innere und doch hatte sie es immer gespürt. Gespürt, dass Shinichi irgendwie immer in ihrer Nähe gewesen war. Aber sollte sie wirklich glauben, was sie da hörte? Unsicher trat sie einen Schritt nach vorn, musste aber gleich wieder eine Hand an die Wand legen, damit sie nicht aus dem Gleichgewicht kam. Mit einem dicken Kloß im Hals versuchte sie irgendetwas zu sagen. „Was…“. Ihr Blick schweifte zu Kid, der sich versuchte unauffällig zurückzuziehen. Allerdings war ihr das vollkommen egal und sie reagierte nicht darauf.
 

„Es ist nicht so wie du denkst Ran!.“ sagte Conan aufgebracht. Doch Ran konnte es nicht verstehen und letztendlich kullerte die erste Träne über ihre Wange. „Was bedeutet das?“ fragte sie den Kleinen zögerlich, doch ließ sie ihn nicht zu Wort kommen. „Ich verstehe es nicht. Du bist doch Conan, mein kleiner Conan. Wie kann es sein, dass du Shinichi sein sollst?“ Conan wusste nicht, wie er die Situation erklären sollte, stattdessen entschuldigte er sich bloß bei ihr: „Es tut mir so leid Ran… Ich will dich hier nicht mit reinziehen.“
 

Nach einer weiteren kurzen Stille nahm Ran wieder das Wort auf: „Warum redest du nie mit mir, nie erzählst du mir was, das war schon immer so. Ich habe dich so vermisst, immer gehofft, dass es dir gut geht und dass du bald zurückkommst. Und du belügst mich die ganze Zeit!“ Ihre Trauer wurde zu Wut weil sie einfach nicht weiter wusste.
 

„Ran jetzt hör mir doch zu!“ Conan ging auf sie zu, wollte sie beruhigen, ihr alles erklären, seiner geliebten Ran. Doch sie wich zurück. Eine Träne nach der anderen lief ihr über die Wangen.
 

Nachdem Conan merkte, dass er Ran so nicht erreichen konnte, blieb er stehen. Er sah ihr tief und ernst in die Augen. Nichts tat ihm mehr weh, als so der Person gegenübertreten zu müssen, die ihm am wichtigsten war. „Ran bitte. Wenn du gewusst hättest, was passiert ist, wärst du in großer Gefahr gewesen. Und das bist du auch jetzt! Ich erkläre dir alles, vertrau mir!“
 

Aufgelöst hallten die eben gefallenen Worte in Rans Kopf wieder, doch es war zu viel auf einmal als dass sie sie ordentlich aufnehmen konnte. Vertrauen? Wie sollte sie vertrauen nach dieser riesigen Lüge. Schluchzend schüttelte sie mit dem Kopf. „Ich… ich muss jetzt erst mal alleine sein.“ damit drehte sie sich um und ergriff die Flucht.
 

Conan wollte ihr hinterher, jedoch schaffte er es nicht mit seinen kurzen Beinen mitzuhalten. „Ran, warte! Warte doch!“ schrie er ihr noch hinterher, bevor er sich nach Luft schnappend hinhockte. Sein Kopf platzte fast, was sollte er jetzt tun? Er musste Ran komme was wolle beschützen und wenn es ihn sein Leben kosten würde. So von ihr angesehen zu werden bereitete ihm einen großen Stich im Herzen und er bereute es, sie so lange alleine gelassen zu haben. Verbittert sah er in den Himmel hinauf, der ebenfalls graue Wolken zeigte und auf Regen hinwies. Verdammt! Er wollte sie doch bloß beschützen, nur das Beste für sie tun und sie nicht in gefährliche Situationen bringen auch wenn er wusste, dass sie immer stark war.

Conan sah, wie sich ein paar Sonnenstrahlen langsam durch die Wolken drückten, als wollten sie sich nicht unterkriegen lassen. Bei dem Gedanken spürte auch Conan ein lautes Schreien aus seinem Inneren. Ein Schreien das raus wollte und auf keinen Fall verlieren wollte. Heftig trat er mit dem linken Fuß auf den Boden auf und stemmte sich wieder nach oben. Fest entschlossen rannte er nun die Straßen entlang auf der Suche nach Ran. Er wusste, dass im Moment jede Bewegung gefährlich war die er machte. Doch er musste das jetzt klären um Ran nicht zu verlieren und sie weiterhin schützen zu können. Das war jetzt wichtiger als alles andere und erst danach würde er sich überlegen, wie es weiterging.
 

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Nachdem Ran eine Weile gelaufen war, geweint und geschluchzt hatte, erreichte sie den naheliegenden Damm, welcher vor dem Fluss entlanglief. Sie blieb stehen und sah eine Weile in die Ferne, während die Sonnenstrahlen ihr Gesicht trockneten. Hier war sie jeden Nachmittag nach der Schule mit Shinichi lang gegangen, oftmals hatten sie hier noch ein wenig Zeit miteinander verbracht. Ran konnte sich an jedes Detail erinnern, wie das Wetter war, wie Shinichi wieder irgendetwas über Sherlock Holmes und seine Abenteuer erzählt hatte oder wie er sie einfach immer wieder zum Lachen gebracht hatte. Manchmal regte er sie auf tierisch auf, aber lange böse sein konnte sie ihm nie.

Ein leichtes Lächeln zog sich über Ran’s Lippen, als sie es bemerkte legte sie die Hand leicht davor.
 

Dann aber ließ sie einen tiefen Seufzer heraus und setzte sich unten an das Flussufer, um nachdenken zu können. Die Knie vor die Brust gezogen sah sie über das glitzernde Wasser, was im gleichmäßigen Strom den Fluss entlang zog. Wie sollte sie sich eigentlich fühlen? Normalerweise sollte sie doch sauer auf Shinichi sein, aber das war sie nicht. Ran horchte tief in sich hinein und spürte eher Erleichterung, dass es Shinichi gut ging, dass sie nun endlich wusste, wo er war. Wenn sie es sich so durch den Kopf gehen ließ, hatte er sie trotz seiner Veränderung immer beschützt und immer über sie gewacht. Trotzdem änderte das alles nichts daran, dass er sie die ganze Zeit belogen hatte. Alle Dinge die sie gegenüber Conan gesagt oder gefühlt hatte. Plötzlich musste sie tierisch das Gesicht verziehen. „All diese Dinge…“ sagte sie zu sich selbst und wurde sofort rot. Da waren einige gewesen, die sie Shinichi gegenüber niemals, aber auch wirklich niemals gesagt hätte. Dafür würde er auf jedenfall noch eine Lektion bekommen! Sie ertappte sich selbst dabei, wie sie lachte und sich eigentlich freute, ein Lebenszeichen von Shinichi zu haben und ebenso gestand sie sich ein, dass sie ihn wirklich liebte. Mit dieser komplizierten Situation umzugehen war dann die andere Sache. „Schluss jetzt damit!.“ Ran schlug sich leicht mit den Handflächen gegen die Wangen. „Jetzt habe ich ihn endlich wieder und jetzt muss ich auch stark sein für ihn.“ sie merkte gar nicht, dass sie mit sich selbst redete und die Leute, die an dem Fluss vorbei gingen sahen sie schon schräg an.
 

Ran blieb noch eine ganze Weile am Fluss sitzen und ließ ihre Gedanken umher schweifen. Sie erinnerte sich an so viel und fühlte jedes Erlebnis mit Shinichi so, als wäre es gerade erst gewesen. Nachdem sie sich entschlossen hatte, ihm zuzuhören, stand sie auf und ging los.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ten-nii-san
2014-06-22T02:15:30+00:00 22.06.2014 04:15
Schönes Kapitel :-D
Ich stimme kokuchou nur zu. Ich denke auch, dass Ran so reagieren würde. Und ich finde hast du auch gut rüber gebracht.
Hat mir gefallen weiter so ♡♡
Von:  kokuchou
2014-06-21T21:05:23+00:00 21.06.2014 23:05
Ja, so stell ich mir das auch vor, wenn es rauskommt!
Niemals die Hoffnung aufgeben ;)
Wunderbares Kapitel ^^
bis zum nächsten **

VLG ruha


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