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Wie das Herrchen, so der Hund

Dramione
von

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Wie das Herrchen, so der Hund

Nachdenklich sah sich die junge Schwarzhaarige nach ihrem Handtuch um, das sie vor nicht einmal zehn Minuten auf eine der Liegen - an diesem herrlichen weißen Sandstrand - gelegt hatte. Mit der Sonnenbrille auf der zarten kleinen Nase und dem Eis in der Hand, sah sie sich in alle Richtungen um, doch von ihrem Handtuch war keine Spur zu finden. Genervt murmelte sie etwas vor sich hin, bevor sie doch noch den Übeltäter fand, der ihr Handtuch geklaut hatte. Ein großer brauner Hund hatte sich ihrem verlassenen Handtuch angenommen und zog es quer durch den Sand. Wütend ging sie ohne Scheu auf das scheinbar herrenlose Tier zu, nur um direkt daneben stehen zu bleiben und sich das Ende ihres Handtuchs zu schnappen.

„Aus, böser Hund, gib das sofort wieder her!“, wies sie den Hund zurecht, der dadurch auf sie aufmerksam geworden war und sich ihr gegenüberstellte. Knurrend sahen die grauen, fast schon weißen Augen zu ihr hinauf. Verwundert blickte sie den Hund einen Moment an, bevor sie verstand und nochmals an ihrem Handtuch zog.

„Aus, habe ich gesagt. Böser Hund! Hat dir dein Herrchen keine Manieren beigebracht?“, meckerte sie vor sich hin, wobei der Hund ihr ja doch keine Antwort geben würde. Zumindest hatte sie das gedacht, bevor dieser auch schon das Handtuch, an dem sie noch immer kräftig zog und sich dabei etwas nach hinten gelehnt hatte, losließ und sie mit einem lauten Aufschrei im Sand landete. Ihr Eis, das sie bis zu der Minute noch in der Hand gehalten hatte, lag nun im weißen Sand begraben und war nicht mehr zu gebrauchen. Hinzu kam, dass ihre Hand entsetzlich kalt und klebrig war, da sie sich versucht hatte damit abzufangen und sich dabei auf das Eis gestützt hatte. Fluchend und finster schielte sie über ihre schief hängende Sonnenbrille hinweg zu dem Übeltäter, der sich mit wedelndem Schwanz und lautem Bellen über sie lustig zu machen schien.

„Verdammter Köter, das ist alles deine Schuld!“, fauchte sie den braunen und eigentlich wunderschönen Hund an, der kurz auf und ab sprang mit seinen Vorderpfoten, bevor er sich an sie heran pirschte und dabei aussah, wie ein kriechender Soldat. Den Kopf schüttelnd beobachtete sie das kleine Spielchen ihres neuen Freundes. Scheinbar wurde dem Hund doch etwas beigebracht, nämlich wie man erst Unsinn anstellte und dann vor einem im Dreck kroch, um sich zu entschuldigen. Kaum war der Hund neben ihr angekommen, begann er auch schon das Eis von ihrer Hand zu schlecken. Verwirrt nahm sie ihre Sonnenbrille ab und steckte sie in ihre Haare, sodass sie auf ihrem Kopf liegen blieb. Nur langsam verstand sie, dass der Hund sie wohl nicht anfallen oder beißen würde. Sie lächelte leicht, als dieser ein leises Fiepen von sich gab und sie mit großen Augen ansah. Diese Augen, dachte sie sich. Sie kamen ihr bekannt vor, auch wenn sie gerade nicht wusste, wo sie sie schon einmal gesehen haben könnte. Gerade als sie sich aufrichten wollte, sprang der Hund wieder auf seine Pfoten und wedelte freudig mit seinem Schwanz, welcher sie ins Gesicht traf, da er etwas vorgetreten war. Fluchend hielt sie sich ihre Nase, die den Angriff genau abbekommen hatte.

„Heute ist echt nicht mein Tag“, murrte sie. Ohne sich weiter umzusehen, rappelte sie sich langsam in dem heißen Sand auf und wischte sich diesen von ihrem Bikini Höschen und ihren Händen.

„Super, mein Handtuch ist voll gesabbert, abgefressen und sandig. Das kann ich so doch nicht mehr nehmen und mein Eis kann ich auch vergessen. Und alles nur, wegen diesem verdammten Hund, dessen Herrchen keine Ahnung von Erziehung hat.“

„Es tut mir leid, wenn ich ihre, wie soll ich es nennen, ihre kleine Schimpftirade unterbreche? Aber scheinbar haben sie genauso wenig Erziehung, wie sie es Sheera unterstellen. Immerhin sagt man der betroffenen Person ins Gesicht, wenn man ein Problem mit ihr, oder ihm hat“, hörte sie hinter sich und als sie die Stimme erkannte, zuckte sie augenblicklich zusammen und ein eiskalter Schauer lief über ihren Rücken.

„Wenn ich gewusst hätte, dass dieses überaus liebreizende Wesen so einen miserablen Halter hat, hätte ich mir das ganze gespart. Bei Merlin, warum nur habe ich nirgends meine Ruhe vor dir, Draco Malfoy?“ Ruhig kamen die Worte über ihre Lippen, doch in ihrem Inneren tobte es. Es war ihr in der letzten Zeit öfter passiert, dass sie dem, wie sie zugeben musste, gutaussehenden und erfolgreichen Blonden begegnete. Sie fühlte sich schon fast gestalkt, doch konnte es absolut nicht sein. Niemand außer Harry und Ginny wussten, wie sie aussah, wenn sie vor den Medienrummel flüchtete und sich irgendwo zurück zog, um einfach nur zu entspannen. Langsam drehte sie sich zu ihm um und sah ihm in die blitzenden grauen Augen. Jetzt fiel ihr auch wieder ein, wo sie diese Augen schon einmal gesehen hatte. Es war ja klar, wie das Herrchen, so der Hund.

„Ich muss sagen, dafür dass es dein Hund ist, ist sie aber gut auf dich abgestimmt. Dieselben grauen Augen und dieselbe Masche vor einem im Dreck zu kriechen, um sich zu entschuldigen, wenn etwas falsch gemacht wurde“, merkte sie spitz an, während sich ein überlegendes Grinsen auf ihre Lippen legte.

„Aber um einmal auf das Eigentliche zurückzukommen, du schuldest mir ein neues Handtuch und ein Eis, dass deine Hündin mutwillig zerstört hat.“

„Sieh an, sie an, ich hab mich zuerst gewundert, wer da im Dreck vor meinem Hund herum kriecht, doch deine Ausdrucksweise und deine Abneigung verraten dich, Granger. Wenn du dich wirklich tarnen willst, solltest du dich auch anders benehmen. Wenn du ein neues Handtuch willst, dann komm mit. In meinem Hotelzimmer, hab ich noch welche zu liegen und was das Eis angeht, dass macht eh Fett und wenn ich dich so ansehe, kannst du das sicher nicht gebrauchen“, merkte Draco an und musterte sie einmal ausgiebig von unten bis oben.

„Wobei, an der Oberweite mangelt es noch ziemlich“, grinste er unverschämt. Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäusten und sah den ehemaligen Slytherin an, der sie nicht nur erkannt hatte, sondern auch noch die Frechheit besaß, sie zu beleidigen.

„Du bist wirklich so armselig, Malfoy. Nicht jeder Mann braucht große Brüste bei einer Frau, um sie attraktiv zu finden. Und brülle meinen Namen nicht so durch die Gegend. Ich habe keine Lust, gleich wieder von den nervigen Schreiberlingen der Zeitungen verfolgt zu werden“, murrte sie, unzufrieden mit sich und dieser Situation. Sie selbst hatte schon lange bemerkt, dass ihre Oberweite bei weitem nicht an die einer Durchschnittlichen Frau heran reichte. Dennoch war sie nicht bereit dazu, etwas an sich machen zu lassen, denn bis jetzt hatte sie doch des Öfteren jemanden kennen gelernt, der darüber hinweg sehen konnte, dass sie nicht viel hatte. Allerdings wurmte sie seine Bemerkung dennoch. Er hatte kein Recht so über sie zu urteilen.

„Wie du meinst, komm, Sheera, wir müssen der Dame noch ein Handtuch holen. Immerhin will ich niemandem etwas schuldig bleiben“, sprach er seine Hündin an und ließ die momentan Schwarzhaarige einfach stehen. Wütend funkelte sie ihn an, bevor er sich nochmals umdrehte und sie musterte.

„Was ist? Willst du da weiter in der Sonne stehen und bald aussehen wie ein Krebs, oder folgst du mir endlich?“

Erneut schluckte sie einen bissigen Kommentar herunter, bevor sie ihm hinterher lief.

„Glaub gar nicht, dass die Sache damit gegessen ist. Du schuldest mir dennoch ein Eis und es ist mir egal, wie du über meine Figur denkst.“ Noch immer kochte sie innerlich, doch biss sie ihre Zähne zusammen und versuchte sich so gut wie nichts anmerken zu lassen. Es war auch relativ leicht, da der Malfoy Erbe sowieso nur noch ein 'Ja, ja.', gebrummt hatte und sie nun schweigend nebeneinander her liefen. Bei seinem Zimmer angekommen, stand sie mit verschränkten Armen an der gegenüberliegenden Wand und wartete darauf, dass er hinein gehen und das Handtuch holen würde, doch das tat er nicht. Er stand lediglich in der offenen Tür und musterte sie erneut.

„Willst du das Handtuch nun?“, fragte er sie auch schon.

„Natürlich, du bist es mir schuldig.“

„Dann komm mit rein, hier warten schon keine Journalisten, die dich gleich überfallen wollen.“ Sie zögerte einen Moment und musterte nun ihrerseits den Blonden, der ihr gegenüber, auf die offene Tür deutete. Kurz wiegte sie die für und gegen ab, doch entschied sie sich, es einfach darauf ankommen zu lassen. Zur Not könnte sie ihn ja auch einfach noch verhexen. Leichten Schrittes folgte sie ihm in sein Apartment und sah sich erst einmal genau um. Es war nicht viel anders als ihr eigenes, doch musste sie anerkennen, dass es wesentlich ordentlicher als ihres war.

„Wie lang bist du schon hier drinnen? Es sieht so aus, als wärst du gerade erst eingecheckt.“

„Nicht ganz, ich wohne seit vier Tagen hier. Reise aber auch erst in einer Woche wieder ab. Und bevor du fragst, ich habe hier keine Hauselfen und auch die Putzfrau besteche ich nicht, damit es so aussieht. Ich bin ordentlich. Etwas, was du von deinen Freunden wohl nicht kennst“, antwortete er ihr. Einige Sekunden beobachtete er sie, wie sie sich noch weiter umsah, doch unzufrieden feststellte, dass sie bei ihm keine dreckige Wäsche finden würde. Sie überging seinen Kommentar einfach und dachte sich lieber ihren Teil. Ron und Harry hatten es wirklich nicht all zu sehr mit Ordnung am Hut, wenn sie auf Reisen waren, doch das sie hauptsächlich gefragt hatte, um heraus zu finden, ob sie schludriger war als er, verschwieg sie auch lieber.

„Ich hab das Handtuch. Und keine Sorge es ist frisch gewaschen“, hörte sie erneut seine Stimme, die sie aus ihren Gedanken riss.

„Gut, dann schuldest du mir lediglich noch ein Eis. Da ich nun weiß, wo du hier wohnst, kann ich auch noch einmal auf dich zukommen“, meinte sie und begab sich auf den direktem Wege wieder zum Ausgang des Zimmers. Sie wollte nicht unnötig länger in seiner Nähe sein als sie musste. Auf dem Gang angekommen, drehte sie sich wieder zu ihm um und sah an ihm vorbei, um den Hund, der ihr das überhaupt erst alles eingebrockt hatte, anzusehen. Sheera, wie sie sich erinnerte, wie die Hündin hieß, saß zufrieden hechelnd hinter ihrem Herrchen und wedelte mit ihrem Schwanz auf dem Boden herum.

„Na dann, gut zu wissen, dass du deine Schulden immer direkt begleichst. Zumindest in Ratenzahlungen“, verabschiedete sie sich und streckte ihm ihre Hand entgegen, um das Handtuch an sich zu nehmen, dass er noch immer festhielt.

„Weißt du, Granger, Schwarz ist so gar nicht deine Farbe, genau wie Rot“, grinste er und noch ehe sie fragen konnte, was das sollte und wie er denn auf Rot kam, machte es klick bei ihr und sie verstand, dass er nicht ihre Haarfarbe meinte, sondern auf Harry und Ron anspielte.

„Ach ja? Und was denkst du passt besser zu mir?“ Unbehaglich schüttelte sie sich kurz, als sie das schelmische Grinsen auf seinen schmalen Lippen entdeckte.

„Eindeutig Blond“, kam es von ihm, bevor er das Handtuch um ihren Nacken warf und sie daran zu sich zog. Überrascht weiteten sich ihre Augen, als sie seine Lippen auf ihren spürte. Ihr Herz blieb einen Moment stehen, nur um danach doppelt so schnell weiter zu schlagen. Der Kuss war sanft, doch erwiderte sie ihn nicht. Viel zu überrumpelt hatte sie die ganze Situation, was auch Draco Malfoy zu merken schien, denn schon im nächsten Augenblick löste er sich wieder von ihr und leckte sich lasziv über seine Lippen.

„Schokoladeneis also“, feixte er, bevor er sie nochmals musterte.

„Wir sehen uns dann.“ Seine Worte hallten noch immer in ihrem Kopf wieder, als er schon längst seine Tür geschlossen hatte. War das gerade wirklich passiert? Hatte er sie etwa wirklich geküsst? Sie wusste es nicht, doch was sie wusste war, sie hatte es genossen auch, wenn sie es nicht erwidert hatte.

Schokoladeneis zum Frühstück

Verspannt streckte sie sich etwas und versucht den Druck, der auf ihren Schultern lastete, loszuwerden. Die Liegen am hoteleigenen Pool waren allerdings nicht gerade die Besten. Trotz des hohen Komforts schaffte sie sich einfach nicht zu entspannen, sodass sie sich schon nach kurzer Zeit wieder auf setzte und seufzend durch ihre Sonnenbrille auf den Pool sah. Seit dem Treffen mit Draco Malfoy, vor zwei Tagen, konnte sie nur noch an ihr Gespräch denken.

'Weißt du Granger, schwarz ist so gar nicht deine Farbe, genau wie Rot. - Ach ja? Und was denkst du passt besser zu mir? - eindeutig Blond.' Kopfschüttelnd versuchte sie ihre Gedanken wieder zu ordnen, welche nach dem Kuss des Blondschopfes, komplett durcheinander waren. Warum hatte er sie geküsst? Denn das er sie geküsst hatte, dem war sie sich mittlerweile klar geworden.

„Oh Merlin, hätte ich doch nur nicht darauf bestanden“, murrte sie genervt von ihrer eigenen Hartnäckigkeit. Was hatte sie aber auch darauf bestehen müssen, ein neues Handtuch zu bekommen. Naja, wenigstens wusste sie jetzt, dass sie sich kein neues Eis ausgeben lassen würde. Noch einmal käme sie ihm nicht zu nah.

„Führst du schon wieder Selbstgespräche, Granger? Oder versucht du mittlerweile, mit dem Pool zu reden?“ Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie seine Stimme vernahm.

„Malfoy!“, fuhr sie ihn wütend an, als sie sich zu ihm umdrehte und ihn an funkelte.

„Halt einfach deine Klappe, okay? Was willst du überhaupt? Kannst du nicht zu der Blonden da drüben gehen, die sich schon den Hals nach dir verrenkt?“, fauchte sie ihn des Weiteren an. Sie war nicht blind und die Tatsache, dass sie ihn sowieso nicht sehen wollte, ließ ihren Blick umher wandern. Scheinbar hatte nur er es noch nicht bemerkt, oder und so schien es eher, es war ihm egal, denn schon im nächsten Moment war er um sie herumgelaufen und ließ sich auf die Liege neben ihr fallen.

„Eifersüchtig?“, war das Einzige, was seinen Mund verließ, bevor sich dieser zu einem Grinsen verzog und er sie schelmisch ansah.

„Träum weiter, Malfoy. Ich dachte nur, es könnte dich interessieren, da du ja auf blond zu stehen scheinst“, versuchte sie sich wieder zu beruhigen. Sollte er doch machen was er wollte, sie musste ihn ja nicht gerade beachten, wobei sie eigentlich wusste, dass er ihr sicherlich keine Ruhe lassen würde, wenn er sich schon die Mühe machte und sich neben sie legte. Seufzend lehnte sie sich wieder in ihrer Liege zurück und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf, Draco ignorierend. Sollte er doch neben ihr versauern. Es blieben ihr genau drei Minuten ruhe, bevor sie eine Bewegung neben sich wahrnahm. Ihre Augen wieder öffnend, die sie geschlossen hatte, schielte sie zur Seite, um zu sehen, was dort neben ihr vor sich ging. Am liebsten hätte sie jedoch gar nicht erst hin gesehen, denn direkt vor Draco stand die überreizende Blondine, die sie zuvor noch gesehen hatte und flirtete diesen an.

„Hey, ich hab dich hier so allein gesehen, da dachte ich mir, ich komme dir Gesellschaft leisten“, hauchte sie verführerisch und setzte sich neben den Malfoy Erben auf die Liege. Ihre Beine überschlug sie aufreizend langsam, damit er seinen Blick sofort dort hin lenken musste. //Manipulatives Püppchen//, dachte sie sich und rollte unter ihrer Sonnenbrille mit den Augen. Es war doch nicht zu fassen, wie schnell dieser Mann die Frauen an- beziehungsweise auszog. Aber sollte er machen. Ihr war es egal. Sich wieder ordentlich hinlegend, schloss sie erneut die Augen und versuchte, sich zu entspannen. Sollte er doch mit ihr in sein Zimmer verschwinden und wilden, hemmungslosen Sex haben, den sie sich schon so lange wünschte. Erschrocken über sich selber, riss sie ihre Augen weit auf und keuchte bestürzt. Hatte sie das gerade wirklich gedacht? Aber selbst wenn, sie wollte es nicht mit Draco. Nicht mit Draco Malfoy. Ekelnd verzog sie ihren Mund leicht, bevor sie sich wieder darauf konzentrieren wollte, sich zu entspannen.

„Nun ja, ich bin dir wirklich dankbar für deine Gedanken und ich könnte mir wirklich bei Weitem etwas Besseres vorstellen, als allein zu sein“, hörte sie seine Antwort von ihm. Erneut konnte sie nur mit den Augen rollen. Wie konnte man nur so widerlich sein? Erst küsste er sie vor zwei Tagen und nun würde er wohl gleich mit dieser dümmlichen Tussi abziehen, die sowieso nur an seinem Äußeren interessiert war. Aber warum machte sie sich darüber Gedanken? Sie mochte ihn ja selbst nicht einmal, auch wenn sie zugeben musste, dass er wirklich gut aussah nur in einer Badeshorts. Ein Schauer überlief sie, als sie erneut daran dachte, dass auch der Kuss nicht gerade schlecht gewesen war. Im Gegenteil, er war sogar mehr als nur gut und sie verfluchte sich, dass sie ihn nicht erwidert hatte.

„Mmh, da würde ich doch zu gern wissen, was du dir so vorgestellt hast. Vielleicht konnte ich dir ja ein bisschen behilflich sein?“, fragte sie ihn und lüpfte ihre Augenbraue etwas, während sie sich auf die Lippe biss und ihn verführerisch ansah. Erneut kroch die Übelkeit bei so viel Dreistigkeit in ihr auf. Wütend biss sie sich selber auf ihre Zunge um den bitteren Geschmack der Eifersucht zu verdrängen, der in ihr aufstieg. Warum nur? Warum wurde sie jetzt auf einmal eifersüchtig? Erneut kniff sie ihre Augen zusammen und hoffte, das Gefühl würde schnell wieder vergehen.

„Hmpf“, hörte sie da auch schon den vergnügten Laut Malfoys.

„Ich denke schon, dass du mir behilflich sein könntest.“ Seine Stimme, so samtig weich und verführerisch, wie sie Sie noch nie gehört hatte, umschmeichelte diese Frau. Es reichte ihr. Erst machte er sie an und dann zog er mit der Nächsten ab. Wer wusste schon, mit wie vielen er in den vergangenen zwei Tagen schon geschlafen hatte. Oder, wie vielen er schon seine Zunge in den Mund geschoben hatte.

„Ich denke, du könntest mir behilflich sein, indem du verschwindest“, verpackte er seine Worte nochmals anders und merklich abgekühlt. Überrascht schreckte sie aus ihrer verkrampften Pose hoch und sah zu ihm hinüber, wobei ihr, durch die ruckartige Bewegung, ihre Sonnenbrille von der Nase rutschte, ganz so, wie sie Harry damals in Hogwarts immer herunter gerutscht war. Überrascht und skeptisch zugleich musterte sie Draco, dessen Stimme sich bei seinem letzten Satz merklich abgekühlt hatte.

„Wie bitte?“, fragte die Blondine vor ihm verblüfft und wütend.

„Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden!“, fauchte sie auch gleich weiter. Den Kopf schüttelnd grinste Hermione leicht, während sie den beiden zusah. Draco, der sich langsam von der attraktiven Frau vor sich abwand und zu ihrer Seite hinweg aufstand, sah sie einen Moment an, bevor sich wieder ein milderer Ausdruck auf seine Züge schlich, der zuvor noch wütend und genervt gewesen waren. Ihr Grinsen verschwand, als sie seinen Blick bemerkte, der einfach nicht von ihr weichen wollte. Als er ihr auch noch näher kam, beobachtete sie seine Bewegungen misstrauisch, während sie im Augenwinkel immer wieder zu der Frau sah, die mit in die Hüften gestemmten Händen da stand und empört Dracos Rücken anstarrte, den er ihr zugewandt hatte.

„Ich habe schon meine Vorstellungen hier vor mir liegen“, entkam es ihm rauchig und sein Blick verfing sich in den braunen Augen Hermiones. Das war die Chance, etwas zu erwidern. Etwas zu sagen und ihn von sich zu stoßen, doch sie war gelähmt. Konnte ihm nichts entgegnen, es nicht bestreiten. Die Vorfreude darüber, dass er sie vielleicht doch noch einmal küssen würde und er diese hohle Nuss einfach fortschickte, brachte ihren Magen zum Kribbeln.

„Granger“, hauchte er nur noch, bevor sich seine Lippen auf ihre legten und sich erneut ein wundervolles Gefühl in ihrem Körper breit machte. Die Wärme, die von ihm ausging, konnte sie selbst ohne eine Berührung seinerseits spüren. Dieses Mal ließ sie nicht lange auf sich warten und erwiderte den Kuss. Sanft bewegten sich seine Lippen gegen ihre und sie hatte das Gefühl, noch nie so zärtlich geküsst worden zu sein. Erstaunt über die Gefühle, die er in ihr hervor holte, als seine Zunge über ihre Lippen strich, fragte sie sich, wie er dann erst war, wenn er eine Frau leidenschaftlich gegen eine Tür drückte und sie besinnungslos küsste.

„Draco“, keuchte sie in den Kuss und unterbrach ihn für einige Sekunden, bevor sie erneut mit ihren Zungen spielten und die Anwesenheit der Unbekannten vergaßen. Atemlos lösten sie sich irgendwann, ohne dass sie sich voneinander entfernten und sahen sich gegenseitig an.

„Ich denke, ich schulde dir noch immer ein Schokoladeneis“, hauchte er vor ihren Lippen, sodass sein Atem eben diese streiften und ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. Und sie musste zugeben, dass sie das Eis mittlerweile vollkommen vergessen hatte.

„Mmh, was hältst du dann von Schokoladeneis zum Frühstück?“

„Hmm, klingt super, aber nur, wenn deine Haare dieses schreckliche Schwarz verlieren und wieder genauso schokoladig werden, wie sie vorher waren“, stellte er noch eine Bedingung, auf die sie sich durchaus einlassen konnte. Schmunzelnd nickte sie zustimmend, bevor sie sich langsam erhob und ihn von oben bis unten noch einmal musterte.

„Ich denke, du hattest Recht, Blond passt wirklich besser zu mir.“ Schelmisch grinste sie ihn an, richtete ihre Sonnenbrille, schnappte sich ihr Handtuch, das sie auf der Liege liegengelassen hatte und wand sich von ihm ab, um ins Hotel zu gehen und ihr Eis zum Frühstück zu bekommen. Leise gluckste sie vor sich hin, als sie zum ersten Mal realisierte, dass sie sich nun wirklich auf Draco Malfoy einlassen würde.

„Hey, lässt du mich noch einmal einfach so stehen, wirst du mich nie wieder sehen“, meckerte er neben ihr brummig, was sie nur erneut zum Lachen brachte.

„Wirklich? Oh, warum hast du mir das nicht schon früher einmal gesagt?“, zog sie ihn auf, quietschte jedoch überrascht auf, als er ihr an den Hintern griff und einmal fest drückte.

„Vorsicht, Granger, ich kann noch ganz anders“, hauchte er erneut in ihr Ohr und sie zweifelte kein bisschen an seinen Worten, auch wenn sie sie eher in freudiger Erwartung neben ihm her laufen ließen, mit seinen Arm um ihre Hüfte. Auf das Eis würde sie dann großzügiger Weise verzichten.



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  MissVegeta
2019-05-16T17:30:45+00:00 16.05.2019 19:30
Hahahaa.
So Tussis kennt jeder, die die Personen daneben ignorieren und nur auf einen fixiert sind. Der Draco hat mir richtig gut gefallen. Erst mitgespielt und dann zack, abblitzen lassen!
Hermines Gedanken haben mich amüsiert. Alles in allem rund :)
Antwort von:  horo_koi
16.05.2019 20:16
oh ja, ganz schlimm diese art frauen >___<
was die sich dann auch einbilden, wie geil die sind... tzz
aber nicht mit draco und hermione :D
Von:  MissVegeta
2019-05-16T13:15:04+00:00 16.05.2019 15:15
Schön, dass es noch einen zweiten Teil gibt.
Die Hündin hat mir sehr gefallen und die spitzen Sprüche, die die beiden austauschen waren klasse.
Antwort von:  horo_koi
16.05.2019 16:41
es würde etwas fehlen, wenn sie nur in kuschelsprache miteinander sprechen würden :D
Von:  MiezMiez
2014-12-21T17:25:27+00:00 21.12.2014 18:25
Schön, dass es noch ein weiteres Kapitel gibt! Einfach herrlich!
Liebe Grüße MiezMiez
Antwort von:  horo_koi
21.12.2014 18:37
nya :D
auch nur, weil ich so viel liebes und positives feedback bekommen hatte =)
Von:  Omama63
2014-12-21T11:26:43+00:00 21.12.2014 12:26
Ein super Kapitel.
Ich liebe es, wenn Draco so verführerisch ist.
Das hat nicht nur Hermine gefallen, wie Draco die Blonde hat abblitzen lassen. Mir hat das sehr gut gefallen, und ich musste natürlich auch lachen.
Da hätte ich der ihr Gesicht sehen wollen. Wo war Draco bitte alleine? Es war doch Hermine neben ihm, aber die wollte die Schnepfe einfach nicht sehen.
Ein sehr schönes Ende.
Hat mir sehr gut gefallen.
Klasse geschrieben.

Wünsche dir ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Lg
Omama63
Antwort von:  horo_koi
21.12.2014 13:05
Uii dankeschön für dein Kommi *^*
Oh ja, da kann ich nur zustimmen~ Draco im Verführungs-Mode ist einfach unwiederstehlich <3
Schön, dass es nicht nur Hermione gefallen hat :D denn die Blonde fand das sicher nicht so lustig x'D
Tja... für solche Tussen reicht es manchmal schon, dass man allein irgendwo sitzt und mit niemandem erzählt xD dann ist man bei denen schon Einsam und allein xD

Dankeschön~ Ich wünsche dir auch ein tolles Weihnachtsfest und guten Rutsch :D
Von:  Gioia
2014-12-20T21:17:39+00:00 20.12.2014 22:17
grrrrr~ was eine süße geschichte ^///^
gefällt mir :)
Antwort von:  horo_koi
20.12.2014 22:22
nyaaa danke :D
schön, dass sie dir gefallen hat <3
Von:  MiezMiez
2014-11-25T08:45:22+00:00 25.11.2014 09:45
Bitte fortsetzten! Du schreibst so schön und kann nicht genug davon bekommen :-)
glG MiezMiez
Antwort von:  horo_koi
25.11.2014 13:43
awww wie süß von dir *^*
dankeeeeee x3 mal sehen was bei heraus kommt =)
Von:  CathrineMayleen
2014-11-10T16:05:07+00:00 10.11.2014 17:05
unbedingt fortsetzen!!!
Antwort von:  horo_koi
10.11.2014 17:08
hey =)
oh je xD
da muss ich mir aber erst etwas ein fallen lassen =)
wobei....stimmt schon
es fehlt eindeutig der teil, wo sie ihr eis bekommt
Antwort von:  CathrineMayleen
10.11.2014 17:10
nunja kannst dir ja auch zeit lassen :-) mein nur das ich gern weiterlesen würde
du kannst übrigens sehr schön schreiben hab die maeisten geschichten von dir gelesen.
Von:  SweetHeart26
2014-07-31T16:08:17+00:00 31.07.2014 18:08
Cooler Ine Shot
(und scheiss kram, ich komme einfach kaum noch dazu on zu kommen *heul*)
aba ich liebe es wenn ich on komme und neue one shots oder kappis von dir lese *schwär*
einfach nur geil, wäre ja echt cool wenn es iwie weiter geht, da das ende so offen is *lach*
aba sowas weiss ja immer nur der autor :D ob oder ob es nicht weiter geht
lg *knuddel*
Antwort von:  horo_koi
31.07.2014 21:43
ich hab ab den 8ten eh kein internet mehr bis zum 14. und dann mal sehen, vielleicht nutze ich die zeit dann etwas zu schreiben =)
dann ist ja hoffentlich das meiste im umzug fertig x3
denn den habe ich grade
umzugsstress... Es geht endlich richtig los
Und wenn ich dann durch bin, dann kann ich wieder kreativ sein x3
vielleicht, gehts dann auch weiter, wenn mir noch etwas einfällt x3
Von: KatieBell
2014-07-26T09:48:49+00:00 26.07.2014 11:48
Ich schließe mich hiermit der Mehrheit an!
Forsetzung! q.q!!
Aber auch wenn es ein OneShot bleiben sollte, ist es dir wie immer gelungen :)
Knackig auf den Punkt gebracht! So wie wir es nun mal lieben ;)

Danke für deine Arbeit!
Lg KatieBell :3
Antwort von:  horo_koi
26.07.2014 22:42
Ich muss mal sehen wenn, wann ich dazu komme...
bin nun komplett im umzugsstress angekommen wochenende soll der umzug starten bis dahin muss alles tapeziert und gemalert sein... *seufz* aber ich melde mich auf jeden fall back, wenn alles durch ist
Antwort von: KatieBell
26.07.2014 23:04
Mach dir keinen Stress :)
Ich sagte doch, selbst wenn nicht - bleibt es ein toller Oneshot ;)
Von:  Tatzi88
2014-07-03T15:54:29+00:00 03.07.2014 17:54
hi
echt süß.... ich mag den hund XD ich dachte ja erst draco ist es selber aber naja..... so gehts auch. auch wenn ich mich dauernd frag warum hermine vor der zeitung flüchten muss und worher es kommt das die zwei sich anscheinend öfter über den weg laufen. hmmm hmmm... der kuss von draco kam echt überraschend, auch für mich XD
njaaaa auf jeden fall wäre eine fortsetzung interessant, die spannende frage:kommen sie zusammen? WIE? u wann? und meint er es denn ernst??? UND!!!! gibt es iwann welpen???
XD XD ok genug geschwafelt! ich finds gut punkt. ist auf jeden fall in den favo´s gespeichert XD
Antwort von:  horo_koi
03.07.2014 18:38
also das mit der zeitung ist ganz einfach erklärt~
Sie war eine der kriegsheldinnen und ist demnach sehr beliebt bei den zeitungen und deren lesern~
JKR hat sogar mal geschrieben, dass Harry, Ron und Hermione zu den Schockofrosch Sammelkarten hinzugefügt wurden.
Zudem ist sie eine Angestellte im Ministerium wie er auch, aber es scheint wirklich sehr die nachfrage an an zweites Kap zu stehen =)
haha welpen? das wäre ne neue Idee xD
fragt sich nur wessen Hund es dann seind wird =)
Ich werd mir mal gedanken machen ^^


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