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Live And Learn

Sasuke und Sakura | Modern World
von

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Misunderstanding


 

- φ - 

Z W E I

Atemlos schnappte Sasuke nach Luft, als er die 115 Treppenstufen gestiegen war und sich nun im fünften Stockwerk, Nummer 253, befand. Keuchend wippte er leicht in die Knie, um nach Luft zu schnappen. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, die Treppen schnell hoch zu besteigen – aber ein gewisses Mädchen hatte sein Ego gekränkt und ihn zum Kampf herausgefordert.

Sasuke atmete tief den Sauerstoff ein, und rückte sich seine schwarze Schuluniform gerade, weil diese vorhin total zerknautscht wurde. Noch einmal schaute er auf die goldenen Ziffern mit der Zahl 253, danach zu der weißen Klingel, die an der Flurwand befestigt war. Sasuke konnte unter der Klingel das Namensschild von Sakura erkennen – Jigoku.
 

Der Schüler runzelte die Stirn. Jigoku? Warum um alles in der Welt besaß sie so einen Nachnamen? Die Bedeutung davon ist das komplette Gegenteil von Himmel, nämlich Hölle. Nun, wenn Sasuke so tiefsinnig überlegte, musste er feststellen, dass Sakura ein kleiner Teufel war. Also passte es perfekt zusammen.
 

Sasuke klopfte dreimal sonor an der Tür. Einige Sekunden vergingen, indem Sakura nicht die Tür aufmachte. Ob sie eventuell ins Spionglas hineingeschaut hatte und ihm die Tür deswegen nicht öffnen wollte? Sasuke schüttelte den Kopf und versuchte es mit der Klingel. Eine musikalische Melodie ertönte im Inneren der Wohnung.

Eine Minute. Zwei Minuten. Drei Minuten.

"Verdammter Dreck! Mach endlich die scheiß Tür auf!", rief Sasuke laut. Er wollte gerade ununterbrochen an der Klingel drücken, als urplötzlich die Tür langsam aufging und ein alter Mann mit Krückstock verwirrt vor Sasuke stand. Der alte Mann, den Sasuke ungefähr um die 70 schätzte, zitterte etwas mit den schlabbrigen Beinen.
 

Sasukes Mund öffnete sich einen Spalt. Er konnte es kaum in Worte fassen. "Ähhh …", sagte er betreten. Sasuke musterte ihn von oben bis unten; ein langes Shirt mit einer warmen Strickjacke in grau. Eine kurze beige Hose, wo man seine beharrten Beine sah, und rosa Pantoffeln. Wirklich rosa.
 

Der Mann rückte sich die Brille mit den großen Gläsern zurecht, weil sie auf der Nase leicht runtergerutscht war. Seine blauen Augen wurden durch die Gläser wirklich um einiges größer. Er legte den Kopf schief. "Sissy? Sissy bist du's?", fragte er und tastete Sasukes Brust an.
 

Sasuke ging es ruhig an, nahm zähneknirschend die schrumpeligen, fremden Hände von seiner Brust weg und presste seine Lippen bedrohlich zusammen. "Nein …", knurrte er. "Ich bin nicht Sissy."
 

Der Mann kniff die Augen zusammen. "Stimmt. Sissy war um einiges freundlicher. Wer bist du überhaupt, Kleiner? Und was verschafft dich zu mir?", sagte er mit einem sehr saftlosen Ton in der Stimme.
 

"Ich suche ein Mädchen; langes blondes Haar, so um die 1,60 Meter groß, und sie besitzt grüne Augen. Sie soll hier angeblich wohnen. Kennen Sie sie zufällig?", begann Sasuke beherrscht.
 

Der Gefragte blinzelte mehrfach. "Bist du etwa ein Bulle? Herrgott, ich habe es doch schon mal gesagt, dass ich keine Drogen an minderjährigen verticke! Du verwechselst mich mit jemand anderem, und jetzt verschwinde gefälligst!" Der alte Mann schlug mit dem Krückstock nach Sasuke, der schmerzlich kurz zusammen zuckte und den Gegenstand hektisch umfasste.
 

"Was? Nein – nein, verdammt! Mein Name ist Sasuke Uchiha, und ich wohne in diesem Gebäude!" Sasuke sah, wie der Mann sich beruhigte und seinen Krückstock wieder zu sich nahm.
 

"Oh … Verzeihung. Mein Name ist Yugao Jigoku. Komm doch rein, Kleiner. Ich lade dich zu einer Tasse Tee ein. Dann kannst du mir auch etwas von deiner verschollenen Katze erzählen, die dir weggelaufen ist", bat er den verdatterten Jugendlichen und trat einen Schritt zur Seite, um ihn den Eintritt zu gewähren. Mit verschollener Katze meinte er tatsächlich Sakura. Was zum …?! Wo um alles in der Welt befand sich Sasuke gerade?
 

Sasuke verneinte. "Entschuldigen Sie mich jetzt, aber ich suche dann weiter nach meiner verschollenen Katze …" Er verdrehte fassungslos die Augen, und er war sich bewusst gewesen, dass er Itachi eine gewaltige Standpauke halten wird.
 

"Aber, Sissy! Ich habe auch leckere Kekse, die magst du doch so gern!"
 

"Ich heiße nicht Sissy, verdammt nochmal!"
 


 

"Ino? Hallo? Noch am Leben?" Sakura wedelte mit der Hand vor Inos schönem Gesicht, während sie gegenwärtig etwas rot um die Nase war und verträumt auf die weiße Decke starrte.
 

Ihre Augen funkelten prachtvoll. Ino schaute prompt mit einem erwartungsvollen Gesichtsausdruck zur ihrer verdatterten Freundin. "Sakura, meinst du, Itachi-kun hat bereits eine Freundin? Oder vielleicht eine Verlobte? Oder meinst du, er ist bereits verheiratet und hat ein Kind?", fragte sie aufgebracht.
 

Sakuras rechte Augenbraue zuckte. Das war wiedermal eine der Tatsachen, dass Ino sich in jeden charmanten Kerl verschoss, der wirklich auch nur Ansatzweise nett zu ihr war. "Woher soll ich das wissen, du Genie? Ich kenne ihn doch genauso lange wie du; vor fünf Minuten."
 

Inos Röte nahmen noch mehr zu. "Kyaah!", kreischte sie, während sie ihre Hände um ihre glühenden Wangen legte. "Nein, nein, nein! Itachi-kun ist nicht vergeben, sonst hätte er mir niemals so schöne Augen gemacht!", schwärmte sie verliebt, wobei sie ihren Kopf hin- und her schüttelte, als sie an Itachis kleine Rettungsaktion dachte.
 

Sakura verdrehte genervt die Augen. "Hinterher stellt sich noch heraus, dass er schwul ist oder so", sagte sie leise zu niemandem, während sie dabei war, ihre Wohnungstür aufzuschließen. Sie verabschiedete sich vorerst von der verträumten Ino, bevor sie auch schon ihre leere Wohnung betrat.
 

Mit einem erledigten Seufzer stellte Sakura ihre Schultasche in irgendeine Ecke und zog sich danach die Schuhe aus. Ihre rosa Socken mit einem süßen Bärenkopf berührten das kühle Laminat der Wohnung. Mit leicht knarrenden Schritten näherte sich Sakura der kleinen Küche, füllte sich ein Glas kaltes Wasser ein und trank genüsslich draus.
 

Dampfende Schritte ertönten in ihrer Nähe, ehe ihr kleiner Labrador Gesellschaft in der Küche leistete und sofort Sakuras Füße beschnüffelte.
 

Sakura lachte, weil es kitzelte. Sie beugte sich ein Stück runter und hob den Welpen hoch, der prompt begann an Sakuras Nasenspitze zu lecken, was ihr erneut ein Lachen entlockte.

Plötzlich wurde ihr Blick melancholisch, als sie daran dachte, dass sie wieder einmal alleine in der Wohnung war. Diese Wohnung gehörte eigentlich ihrer Eltern, die aber durch geschäftliche Verhältnisse kaum Zeit fanden, nach Hause zu kommen. Manchmal hinterließen sie eine Nachricht an ihre Tochter, doch heute bekam sie keine.

Sakura unterdrückte sich ein Seufzen. Deren Arbeit war wohl wichtiger als die Verbindung der Familie.
 

Kopfschüttelnd, weil sie nicht mehr daran denken wollte, ließ sie den Hund los und holte sich an der Wohnungsflur eine Leine, die an der Wand hing und band sie um Niwaki, ihre Hündin. Niwaki bellte und freute sich, dass sie mit ihr Frauchen endlich spazieren gehen konnte.
 

Sakura und Niwaki stiegen die Treppen hinunter und betraten den Flur. Der Welpe übernahm heute die Führung und schnüffelte an allen Gegenständen herum, nur um möglichst irgendwo hin zu urinieren.
 

"Niwaki, aus!", sagte Sakura scharf, als die Hündin tatsächlich auf eine Vase pinkeln wollte, die bei dem Befehl gehorchte und wieder auf vier Beinen stand.
 

Just in diesem Moment ertönte ein Piepen des Fahrstuhls, der sich automatisch öffnete, woraufhin zwei männliche Bewohner den Flur ebenso betraten. Reflexartig schaute sich Sakura um, und erblickte ihren schlimmsten Albtraum, der mürrisch einen alten Mann am Rollstuhl kutschierte.
 

"Wusstest du, dass ich als einziger Japaner im Zweiten Weltkrieg den Nationalsozialisten damals entwichen bin? Ich sag's dir, mein Junge, diese Idioten dachten, ich wäre viel zu blöd, um denen zu entkommen! Ha! Jetzt wissen die ja, wer zuletzt ins Grab gebissen hat, hahaha!" Yugao lachte, wobei Sasuke tonlos auflachte.
 

Plötzlich schaute er hinauf, geradeaus in Sakuras grüne Augen, und blieb sofort stehen, während der alte Mann fragte, was los sei. Sakura zuckte zusammen, als er sie gesehen hatte – aber sie konnte sich nicht von der Stelle rühren. Sie war wie angewurzelt.

Doch Sasukes Gesichtszüge wurden abrupt düster, als er dachte, was sie zu ihm gesagt hatte und danach wie ein Feigling abgezischt war.
 

"Du …", knurrte Sasuke bedrohlich. Er zog seine schwarzen Augenbrauen zusammen und eine schnurgerade Linie auf die Lippen, während er den Griff vom Rollstuhl enger umfasste, bis die Knöchel seiner Hände weiß hervorragten.
 

Yugao schaute Sasuke fragend an, ehe er seinen Augen folgte und seine Nachbarin sah, die immer noch angewurzelt dort stand. Niwaki bellte einmal laut und holte sie aus den Gedanken raus. "Oh, wenn das nicht die liebe Sakura ist! Wie geht es dir denn, Liebes?"
 

Sasuke zuckte überrascht zusammen, als er den Alten sprechen hörte. Nun kannte er endlich ihren Namen, welch Erleichterung. So fiel die Suche nicht nochmals schwer aus.
 

Sie schaute den alten Mann an und zwang sich zu einem Lächeln. "Yugao-san, guten Tag", begrüßte sie ihn und verbeugte sich optimistisch. Die Schülerin schaute desinteressiert den angespannten Jugendlichen im gleichen Alter an, bis sie anfing mit der Zunge zu schnalzen. "Dir auch, Bastard."
 

"Na warte–"
 

"Ihr kennt euch?", unterbrach der Ältere Sasukes Drohung. Yugao wechselte seinen fragenden Blick zwischen Sasuke und Sakura, während Letztere die Finger knacksen ließ.
 

"Mehr oder weniger", kommentierte sie.
 

Yugao lachte. "Ach ja, die junge Liebe! In eurem Alter waren meine Frau und ich genauso. Wir hatten uns auch immer gezankt, aber gerade deswegen, weil wir uns lieben. Wie lange seit ihr beide schon ein Paar?", fragte er lächelnd.
 

Vor Übelkeit zogen sich deren Mägen zusammen. Im Synchron verneinten die beiden diese abrupte Frage klipp und klar, woraufhin Yugao nachdenklich summte. "Na ja, was nicht ist, kann noch was werden!"
 

"Niemals."

"Lieber sterbe ich."
 

Der Mann lachte und kam aus dem Lachen gar nicht mehr heraus, ehe er anfing zu husten. Sakura und Sasuke zuckten gleichzeitig zusammen, bis Letztere den Rücken des Mannes leicht tätschelte. "Geht's?", fragte er vorsichtig nach.
 

Yugao winkte lächelnd ab. "Ja, geht schon. Danke für deine Hilfe, Sissy."
 

Sasuke knickte wegen dem falschen Namen den Kopf ein. Der Mann litt wirklich an Amnesie, es war zum Verrücktwerden. Er murmelt irgendetwas Undeutliches, während Sakura anfing laut zu prusten.
 

"Si– Sissy? Hahaha! Der passt perfekt zu dir!", lachte sie und hielt sich die freie Hand auf dem Bauch, weil sie Bauchschmerzen vor Lachen hatte. "Sissy, hahaha, neeeein! Ich schmeiß mich weg!"
 

Sasuke errötete. "Halt die Klappe!", brummte er wütend. "Hör auf zu lachen! Das ist verdammt nochmal nicht lustig!"
 

Sakura wollte sich beherrschen, hielt für einige Sekunden inne, bevor sie den Druck nicht mehr halten konnte und anfing wieder laut zu lachen. Einige Lachtränen kamen aus dem Augenwinkel heraus. "T-tut mir l-leid, Sissy", lachte sie mittem im Satz. Yugao lachte mit, während Sasuke das Testament für Sakura unterschrieb.



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von: abgemeldet
2014-06-23T21:24:04+00:00 23.06.2014 23:24
Uhh ... da wird als Sasuke doch noch ein Mädchen! xD
Der Alte Mann ist wirklich genial! Klasse Kapitel! :D
Von:  hinata-hyuuga12
2014-06-21T17:21:52+00:00 21.06.2014 19:21
Sissy! XD geniale Idee^^
Von:  hinata-hyuuga12
2014-06-21T17:21:51+00:00 21.06.2014 19:21
Sissy! XD geniale Idee^^
Von:  dragonfighter
2014-06-19T21:08:06+00:00 19.06.2014 23:08
XDDDDDD
Ich habe richtig gelacht Armer Sasuke wird erst auf komische weise betatscht und dann auch noch Sissy genannt XD
Deine Ff ist einfach der Hammer!
Von:  Farbwolke
2014-06-18T13:10:16+00:00 18.06.2014 15:10
Hallu :)
Genial. Da wird Sasuke gleich zum Raudi lol. Was mir gut gefallen hat ist die Idee von Sakura mit dem Hund. Und der Name gefällt mir von der Hündin :) Schön wie du die "Beziehung" haha von Sasuke und Sakura darstellst. Die zwei können sich wirklich kein Stück leider. Sehr gut. Orr Schule Ita, dass wäre doch was für Ino lol.

Ich gehe direkt zum nächsten Kapitel

Grüße
Wolke
Antwort von:  A-materasu
18.06.2014 15:18
Hey. :)
Aw, das freut mich. :) Ich dachte, der Name käme nicht gut an oder so. vv" Danke dafür. ^-^ Haha, mal schaun was wird. :D


Lieben Gruß,
A-materasu
Von:  Yuuka-Chii
2014-06-18T12:54:07+00:00 18.06.2014 14:54
Sissy!!! Wie geil!! xD Darauf wäre ich niemals gekommen, echt jetzt. xD So geil dein Humor! Ich liiiiiebe es! =]

LG
Antwort von:  A-materasu
18.06.2014 15:01
Hey. :) Aww, das freur mich total!! :3 Vielen lieben dank. ♥:-)

Lieben Gruß,
A-materasu
Von: abgemeldet
2014-06-18T04:13:39+00:00 18.06.2014 06:13
Super Kapitel.
Antwort von:  A-materasu
18.06.2014 13:43
Dankeschön! Freut mich. ^-^
Von:  DarkBloodyKiss
2014-06-17T16:36:05+00:00 17.06.2014 18:36
Tagchen ^^
Super mega tolles Kappi !!!!
freu mich sehr aufs nächste Kappi !!!!

glg & einen ganz tollen Dienstag DarkBloodyKiss ^^
Antwort von:  A-materasu
18.06.2014 13:44
Danke! ♥ :-)
Von:  Sanaki1
2014-06-17T08:20:12+00:00 17.06.2014 10:20
Sissy XD ah, das war ein lustiges Kap! So eine richtige Auflockerung für zwischendurch ;D denn ich schätze, im nächsten Kapitel werden Sasu und Saku wieder ordentlich aneinanderkrachen!
und ich finde es voll süß, dass Sakura einen Hund hat *-* Inos Schwärmereien von Itachi brachten mich auch zum Lachen xD
Bin gespannt, wie es weitergeht!! :)
Antwort von:  A-materasu
17.06.2014 16:03
Heyo. Habe mich sehr über dein Kommentar gefreut! :3
Oh ja, das kann ich dir sagen, wie sehr die auseinanderkrachen werden! 8D
Wie Pech und Schwefel - aber mehr sage ich nicht. xD
Aw, danke nochmals. e3e Ich schreibe bereits weiter. :33

Lieben Gruß,
A-materasu
Von:  blackLies
2014-06-16T17:08:04+00:00 16.06.2014 19:08
Oh gosh, die FF ist der hammer!! :D Ich komm aus dem Lachen gar nicht Mehr raus. XD
Antwort von:  A-materasu
17.06.2014 16:07
Hey. :3
Awww, wie süß! Danke. *-* Freut mich, dass du die FF gut findest. :3
Das motiviert mich sehr. >w<

Lieben Gruß,
A-materasu


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