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Abbygails Abenteuer

Road to Lavandia
von

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Aufgeflogen (Absols Gesetz)

Am Morgen des 20. Februars warten Louis und ich südlich von Saffronia City auf Valentin, der uns auf Route 6 entgegen kommen wird. Louis hat eine Tüte Muffins zum Aktionspreis ersteigert und auf zwei ausgebreiteten Handtüchern genießen wir die Aussicht auf die Felder und Wiesen zu unseren Füßen, das weit entfernte Meer und die ersten wärmenden Sonnenstrahlen des nahenden Frühlings. Den Wetterberichten zufolge wird das gute Wetter nicht lange anhalten und Kanto stattdessen von einer weiteren Kältefront heimgesucht werden, aber bisher ist davon nichts in Sicht.

„Ich werde in nächster Zeit viel pendeln müssen“, sage ich mit vollem Mund und schlucke, bevor ich fortfahre. „Wenn Julius vor mir in Lavandia ist, habe ich schlechte Karten, ihn aufzuhalten. Und wenn ich hier keinen Job finde, wird Cornelia herhalten müssen.“

Louis schaut nachdenklich in den Himmel. „Du bist zwar kein Protrainer, aber warum duellierst du dich nicht um Geld?“, schlägt er dann vor. „Die Trainer können nicht allzu schwach sein, wenn sie vorhaben, gegen die Arenaleiter hier anzutreten.“

„Sabrina ist offiziell die sechste Arenaleiterin in Kanto“, stimme ich zu.

„Der sechste… Dann ist sie so stark wie Jasmin?“

„Wahrscheinlich.“

Er denkt kurz nach, dann grinst er breit und beißt in seinen Muffin. „Das trifft sich doch super. Du kannst deine Pokémon trainieren und gleichzeitig Geld verdienen.“

„Ich weiß nicht, Louis“, erwidere ich zögernd. „Das ist verdammt riskant. Wenn ich nur einen Kampf verliere, bin ich auf einen Schlag mein gesamtes restliches Geld los. Auf dem Niveau hier kämpft man wahrscheinlich um 1000 PD.“

Er zupft eine Ecke von seinem Muffin und wirft sie nach mir. Er lacht, als mein Ausweichversuch fehlschlägt und das Stück Muffin gegen meine Wange prallt. „Dann darfst du eben nicht verlieren.“

Ich hebe den Muffinkrümel auf und werfe ihn zurück, ein Lächeln auf den Lippen.

„Scherzkeks.“

Diesen mehr oder weniger durchdachten Plan im Hinterkopf, unterhalten wir uns weiter, bis Louis mich eine knappe Stunde später auf jemanden aufmerksam macht, der in unsere Richtung kommt. Aus dieser Entfernung kann ich es nicht genau sagen, aber auch so bin ich ziemlich sicher, dass es sich um Valentin handelt. Seine Bewegungen haben etwas fließendes, wie ein Fischpokémon im Wasser.

Wir packen die Reste unseres Frühstücks zusammen, stopfen die Handtücher zurück in unsere Rucksäcke und rufen unsere Pokémon zurück, die bis dahin alleine über die angrenzenden Wiesen gestromert sind. Dann laufen wir Valentin entgegen.

Kaum sind wir in Hörweite, winke ich und rufe seinen Namen. Als er den Kopf hebt und zurückwinkt, lege ich überrascht den Kopf schief. Er kommt näher und mein Eindruck verstärkt sich. Sein Kreuz, das vom Schwimmen ohnehin schon sehr breit war, ist nun noch auffälliger und auch seine Arme und Beine scheinen an Muskelmasse gewonnen zu haben.

Ich zucke zusammen, als Louis mich amüsiert in die Wange pikst.

„Hey, Valentin!“, begrüßt er ihn dann.

Val überbrückt die letzten Meter in einem lockeren Jogg und bleibt schließlich vor uns stehen.

„Hallo Louis“, begrüßt er ihn nickend, bevor er sich an mich wendet. „Hey, Abby. Lange nicht gesehen.“

„Gleichfalls“, erwidere ich und gemeinsam machen wir uns auf den Rückweg nach Saffronia City. „Wie war dein Training?“

„Es hat über eine Woche gedauert, bis ich Bruno gefunden habe“, erklärt Valentin stirnrunzelnd. „Ich bin mindestens zweimal zwischen allen Eilanden umhergependelt, bis ich ihn auf Eiland Eins erwischt habe. Er trainiert auf dem Glühweg mit seinen Kampfpokémon und ich bin ihm so lange gefolgt, bis er mich unterrichtet hat.“ Er schmunzelt. „Es gibt dort eine natürliche Therme. Nach dem Training war das sehr erfrischend, nachdem ich nicht mehr befürchten musste, dass er währenddessen abhaut.“

„Klingt, als hättest du Spaß gehabt“, meine ich grinsend.

„Es war nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte“, sagt Val achselzuckend. „Teil des Trainingsprogramms war, jeden Morgen um die Insel zu schwimmen, deswegen bin ich nicht aus der Übung. Ich werde wahrscheinlich nicht lange hier bleiben, sondern bald zurück nach Anemonia City reisen. Ich fühle mich in Großstädten nicht besonders wohl.“

„Ah, da fällt mir ein…“ Ich bleibe stehen und angele den Wasserstein aus meinem Rucksack. „Möchtest du den hier vielleicht haben?“

Valentin nimmt den blau melierten Kristall in seine Hand und betrachtet ihn eine Weile nachdenklich, dann schüttelt er den Kopf und gibt ihn mir zurück. „Ich würde die Entwicklung gerne noch eine Weile vor mir herschieben.“

„Du kannst ihn trotzdem schon mitnehmen“, entgegne ich.

„Behalte ihn lieber“, sagt Val und strafft seinen Rucksackträger. „Ich habe noch genug Geld, mir in Prismania City einen eigenen zu kaufen und so wie ich dich kenne, kann es nicht schaden, wenn du einen Gegenstand hast, der etwas Geld wert ist. Du wirst ihn bestimmt noch brauchen.“

Nachdenklich betrachte ich den Stein. Zum Verkaufen ist er mir eigentlich zu schade, schließlich war er damals ein Geschenk von Caro. Aber vielleicht hat Val Recht. Ich darf nicht wählerisch sein, und wenn mein Plan, bei den Duellen außerhalb der Stadt Geld zu verdienen, fehlschlägt, kann ich ihn für etwa 1000 PD im nächsten Markt eintauschen.

„Du wirst also nicht im Dojo trainieren?“, hakt Louis nach. „Ich hatte gehofft, mir ein paar Tricks bei dir abzugucken.“

„Doch, ich werde auf jeden Fall dort trainieren“, sagt Valentin. „Aber nicht ewig. Ein oder zwei Wochen reichen mir.“

Auf dem Weg zum Pokécenter erkläre ich Valentin auf dessen Frage, wie es zu meinem gebrochenen Arm gekommen ist und dass ich inzwischen ein neues Team Mitglied habe. Als wir das Center erreichen, mietet Val gleich für die nächsten zwei Wochen sein Zimmer auf unserem Stockwerk und lässt unser Doppelzimmer zu meiner Erleichterung unkommentiert. Er weiß zwar, dass Louis und ich ein Paar sind, aber trotzdem ist mir das Doppelzimmer noch ein wenig unangenehm.

Während wir mit Valentin durch die Stadt stromern und ihm am Ende des Tages das Dojo zeigen, wird mir plötzlich bewusst, dass Louis nicht eifersüchtig zu sein scheint. Bisher hat ihn jeder falsche Blick in meine Richtung auf die Palme gebracht, aber seit wir uns in Anemonia City getrennt haben und es im Hauptquartier zu unserem Wiedersehen kam, scheint er solche Dinge entspannter zu sehen.

Vielleicht fühlt er sich nicht mehr bedroht. Oder er ist erwachsener geworden, als ich dachte.

 

Am nächsten Morgen verabschiede ich Valentin und Louis, die sich im Dojo vorstellen wollen, bestelle mir bei Joy ein einfaches Frühstück und mache mich dann auf den Weg nach Osten zu Route 8.

Nach Norden hin begrenzt eine Gebirgskette den Streckenabschnitt, im Süden sind die Felsklüfte weniger hoch, aber von dichtem Wald umgeben, der ein Vorankommen unmöglich macht. Die Route selbst liegt zwischen beiden Steinmassiven, ein Wechsel aus feinem Geröll und Grasabschnitten, durchzogen von einigen Baumgruppen und ziemlich mittig einem abgezäunten Pokémonschutzgebiet, in dem das Gras höher ist und das viele verschiedene Arten beherbergt.

Ich folge zunächst einem platt getretenen Pfad, an dessen Ende der Eingang zur Unterführung nach Prismania City liegt, die Trainer mit Fahrrädern oder zu Fuß durchqueren können, wenn sie sich nicht durch die bevölkerten Straßen Saffronia Citys schlagen möchten.

Als ich an dem kleinen Häuschen vorbei gehe, muss ich schlucken. Hier wird in einer Woche die Übergabe stattfinden. Zweifel überkommen mich zum wiederholten Mal, seit ich mein letztes Telefonat mit Holly geführt habe. Wenn Team Rocket weiß, dass wir sie dort erwarten, wenn sie nicht dort sind… Ich habe keine Zweifel, dass Holly ihre Drohung wahrmachen und mich festnehmen wird, sollten meine Informationen sich als falsch erweisen. Ich habe es vermutlich nicht anders verdient, schließlich war ich mir von Anfang an des Risikos bewusst, dass die Hypnose von Rita bedeutete. Aber es ist meine einzige Chance, Richard aus der Haft zu holen.

Der lose Weg weicht einer breiten, fest angelegten Asphaltstraße, die sich durch die ganze Route schlängelt und von Trainern bevölkert ist, die sich hier treffen, um Duelle auszufechten. Wer für seinen Kampf mit Sabrina trainieren möchte, hat nicht viele Optionen, denn die Wildwiesen um die Hauptstadt herum sind nur spärlich vorhanden und Reisende von Lavandia müssen hier durch, wenn sie keinen Umweg über Orania City machen wollen.

Viele Kämpfe sind schon in vollem Gange, bei anderen werden noch die Siegbedingungen und Einsätze diskutiert. Ich ziehe den Reisverschluss meiner Jacke höher, zurre meine Mütze zu Recht und mache mich auf ins Getümmel.

 

Zwei Duelle später finde ich mich wieder im Pokécenter vor, wo ich meine Pokémon heilen lasse. Gott hat beide Kämpfe so gut wie alleine bestritten und sich gar nicht schlecht geschlagen. Mit Level 31 ist er zwar schwächer als einige der anderen Pokémon, aber sein Potential, dass mir schon in Viola City aufgefallen ist, zeigt sich immer mehr.

Ich lächle zufrieden, während ich daran denke, wie stark er als Tornupto wäre. Natürlich ist das Wunschdenken. Gönnen würde ich ihm den Kräfteschub natürlich, aber mit seinem steigenden Level sinkt auch mein Einfluss über ihn und seine ohnehin aggressive Art möchte ich mir nicht bei einem achtzig Kilogramm schweren, mannsgroßen und feuerspeienden Pokémon vorstellen.

Er greift nicht wahllos an, das ist mir inzwischen klar, aber seine Kriterien sind trotzdem sehr vage und wenn ich es jetzt schon nicht schaffe, ihn vollends unter Kontrolle zu halten, kann ich das nach seiner Entwicklung vergessen.

Trotzdem. Ein Trainer darf träumen.

Auf meinem Rückweg zu Route 8 klingelt plötzlich mein Handy. Verwirrt ziehe ich es aus meinem Rucksack und lehne mich an eine Hausmauer, um den anderen Passanten nicht im Weg zu stehen. Ich lese den Namen auf dem Display und bin gleich noch verwirrter.

„Hallo, Agnes“, begrüße ich sie.

„Abby, schön, deine Stimme wieder zu hören“, erklingt ihre Stimme in meinem Ohr. „Störe ich dich oder hast du ein paar Minuten Zeit?“

„Du störst nicht“, versichere ich. „Was gibt es?“

„Ich wollte mich erkundigen, wie es dir geht“, sagt Agnes und ich kann ihr Schmunzeln förmlich hören. „Ich habe seit unserem letzten Treffen nichts mehr von dir gehört und deine E-Mails hast du scheinbar auch vernachlässigt.“

„Ach, verdammt, da war ja was“, lache ich. „Tut mir leid, ich bin vor ein paar Tagen nach Saffronia geflogen und hatte davor einiges um die Ohren. Ich bin auf dem Eis ausgerutscht und habe mir den Arm gebrochen, aber sonst geht es mir super.“

„Ach du lieber Himmel“, murmelt Agnes und seufzt. „Wenn du mal nicht mit Verbrechern kämpfst, stolperst du also. Aber du bist in Saffronia, das trifft sich gut. Ich wollte dir ohnehin etwas vorschlagen, aber das macht es leichter.“

„Was?“, frage ich, neugierig geworden.

„Natalie hat einen Termin im Fanclub in Saffronia City und wird den ganzen Tag dort sein. Warum nutzt du die Gelegenheit nicht und unternimmst etwas mit ihr? Vielleicht fällt es dir leichter, wenn ihr auf neutralem Boden miteinander redet.“

Ich beiße mir auf die Lippen. Selbst Louis hat mir dazu geraten, mich wieder mit meiner Mutter zu versöhnen, aber sie jetzt sofort treffen… Ich fühle mich sehr unvorbereitet. Und natürlich wird sie mich mit Gips sehen. Agnes versteht mein Schweigen als die Unentschlossenheit, die es ist und seufzt erneut.

„Bitte, Abby“, sagt sie. „Es muss nicht lange sein. Nur ein kurzes Gespräch würde sie glücklicher machen, als du dir vorstellen kannst. Und vielleicht hilft es ihr, wenn sie dich an einem öffentlichen Ort trifft und nicht zu Hause.“

Ich reibe mir die Schläfe und nicke schließlich, obwohl Agnes das natürlich nicht sieht.

„In Ordnung“, gebe ich mich geschlagen. „Ich werde mal bei ihr vorbeischauen. Weiß sie davon, dass du mich angerufen hast?“

„…Ehrlich gesagt, hat sie mich darum gebeten, es dir vorzuschlagen. Sie vermisst dich, Abby, und sie macht sich Sorgen. Dein Verschwinden hat sie sehr tief getroffen. Inzwischen hat sie Skrupel, dich erneut zu kontaktieren, aus Angst, sie könnte dich weiter vergraulen.“

„Ich gehe sie besuchen“, sage ich. „Danke für den Anruf, Agnes.“

„Kein Problem, Abby. Grüß deine Pokémon von mir.“

Wir legen auf und ich bleibe eine Weile unschlüssig stehen, bevor ich auf dem Absatz kehrt mache und statt dem Durchgangshäuschen den nördlich gelegenen Fanclub ansteuere.

 

Saffronias Trainerfanclub hat sich erst vor einigen Jahren etabliert, nachdem klar wurde, dass Trainer wie Red und Gold von den Medien genutzt werden können, um Geld zu verdienen. Er beansprucht die untersten drei Stockwerke in einem der Hochhäuser und schon von weitem kann ich die zahlreichen Plakate ausmachen, die von innen gegen die Fenster geklebt wurden und diverse Clubtreffen, Autogrammstunden und Lotterien für PCS-Tickets ankündigen.

Vor dem Eingang bleibe ich einige Sekunden unschlüssig stehen. Ich war ein paarmal mit Mama in dem Fanclub in Orania City, wenn sie mich während der Arbeit nicht alleine zu Hause lassen konnte, aber dort ist der Fokus auf die Pokémon gelegt, nicht auf die Trainer.

Ich denke an Jonas zurück, einen von Raphaels Fans, der mich sofort aus seinem ersten ausgestrahlten Arenakampf erkannt hat. Er wird nicht der einzige sein. Meine Mütze tiefer ins Gesicht ziehend, hole ich tief Luft und trete ein.

Ein Schwall Gesprächsfetzen kommt mir entgegen, kaum dass ich durch die Tür gegangen bin. Fans unterschiedlichsten Alters sitzen verteilt in dem großen Erdgeschoss, das mit Sofas, Sitzecken, Vitrinen, Regalen voller Bücher und Autogrammkarten und einem großen Fernsehgerät ausgestattet ist.

Überwältigt bleibe ich stehen und schaue mich suchend um, aber von Mama ist wie erwartet nichts zu sehen.

„Willkommen im Trainerfanclub!“, erschallt eine weibliche Stimme neben meinem Ohr und ich mache einen Satz zur Seite. Vor mir steht ein Mädchen in meinem Alter, mit bunt gefärbtem Regenbogenhaar, das sie zu zwei kleinen Dutts an den Seiten ihres Kopfes hochgesteckt hat und mich in einem T-Shirt begrüßt, auf dessen Vorderseite Noahs dunkles Gesicht mit den schwarzen Korkenzieherlocken gedruckt ist.

Ungeachtet meiner Reaktion nimmt sie meine Hand und zieht mich zu einer der Sitzecken, die unbesetzt ist. „Das ist dein erstes Mal hier, nicht wahr?“, fragt sie freundlich und lässt sich mir gegenüber auf einem Sofa nieder. „Möchtest du dich alleine umsehen oder soll ich dich den anderen Mitgliedern vorstellen? Zugang zu den Clubräumen im obersten Stockwerk erhältst du erst, wenn du Mitglied bist, aber bis dahin kannst du dich hier gerne aufhalten und mit uns über deine Lieblingstrainer diskutieren!“

„Ich-“

„Entschuldige, dass ich dich das so direkt frage, aber wer ist dein PF?“

„PF? Was?“

„Dein persönlicher Favorit.“ Sie zwinkert. „Welcher Trainer ist deiner Meinung nach der beste von allen? Aussehen, Kampfstil, Vergangenheit, Charakter, wen würdest du am liebsten in deine Tasche stecken und überall hin mitnehmen?“

„Eh. Raphael ist cool. Und Gold und Red.“, sage ich. Der Redeschwall des Mädchens hat mich völlig aus der Bahn geworfen. „Aber ich würde sie nicht-“

„Mein Liebling ist Noah Reynes, aber das ist ziemlich offensichtlich“, lacht sie und deutet auf ihr T-Shirt. „Ich habe ihn erst einmal persönlich getroffen, aber er hat auf meinem Rücken unterschrieben! Das war der beste Tag meines Lebens. Er ist so süß! Ein bisschen verlegen, obwohl er schon so lange im Rampenlicht steht, und so natürlich und unschuldig! Wenn ich nur an sein Lächeln denke…“

Sie legt die Hände an ihre Wangen und schließt gedankenverloren ihre Augen, bevor sie sie schlagartig wieder öffnet und erneut meine Hand nimmt.

„Mein Name ist übrigens Jeanne, aber jeder hier nennt mich Jee. Was kann ich für dich tun?“

„Eigentlich bin ich nur hier, um meine Mutter zu besuchen“, sage ich. „Sie arbeitet für den Pokémonfanclub in Orania City und ist heute für ein Meeting hier.“

„Oh.“ Enttäuscht zieht Jee eine Schnute. „Na gut, da kann man nichts machen. Unterhalte dich doch mit den anderen hier, während du wartest, der erste Teil des Meetings sollte bald vorüber sein, dann schicke ich deine Mutter runter. Deine Garderobe kannst du dort hinten aufhängen.“

Ich zupfe an meiner Mütze. „Kann ich die anlassen?“

Sie sieht mich überrascht an. „Wenn du das möchtest, darfst du das natürlich. Aber ist dir nicht viel zu warm? Und du hast so eine schöne Haarfarbe! Zeig mal her.“

Bevor ich reagieren kann, ist sie schon näher gekommen und betrachtet meine Haare und mein Gesicht von nahem. Ihre Augenbrauen ziehen sich zusammen und sie nimmt einen Schritt Abstand.

„Jetzt, wo ich dich so ansehe, kommst du mir sehr bekannt vor. Warst du sicher noch nie hier?“

„Vielleicht sind wir uns mal auf der Straße begegnet“, lenke ich schnell ein, auch wenn ich sicher bin, dass mir ihre Haare in Erinnerung geblieben wären.

„Nein, nein, ich kenne dich von irgendwo anders… Ach Mann, woher denn nur?“ Verzweifelt trommelt sie mit ihren Fingerknöcheln gegen ihre Schläfen, bevor sie seufzt und sich abwendet. „Es fällt mir bestimmt später ein. Mach es dir bequem!“

Erleichtert atme ich aus, bringe meine Jacke zur Garderobe und kehre unschlüssig in den Hauptraum zurück. Unter normalen Umständen würde ich mich zu einer bestehenden Gruppe setzen und ein bisschen tratschen, aber ich habe das ungute Gefühl, dass einer von den anderen mich auf jeden Fall erkennen wird, selbst wenn Jeanne vorerst auf dem Schlauch zu stehen scheint.

Stattdessen laufe ich die Regale voller Fanartikel und unterschriebener Bücher und Plakate ab und bewundere die Autogrammkarten, die aus Nahaufnahmen von Turnierkämpfen der Favoriten und anderer Trainer bestehen und zum Teil so aussehen, als hätte der Fotograf sein Leben für den Schnappschuss riskiert.

Vertieft in meine Recherche bemerke ich Jee erst, als sie mich von hinten anspringt und mir ein Amateurfoto vor die Nase hält.

„Ich hab´s!“, verkündet sie begeistert und deutet mit dem Zeigfinger auf das Bild. „Eins unserer Mitglieder hatte Plätze auf Höhe der VIP-Box bei der letzten PCS und ein paar Fotos von den Favoriten ergattert. Und das hier…“ Sie tippt mit ihrem pink lackierten Fingernagel auf ein leicht verschwommenes Gesicht, „…bist du.“

Sie hat Recht. Leider.

Die Bildqualität ist nicht gerade herausragend, aber meine Gesichtszüge sind trotzdem erkennbar und wahrscheinlich gibt es von dem Tag auch Kameraaufnahmen. Ich seufze.

„Ja, das bin ich“, sage ich leise und ziehe sie mit mir zu der Sitzecke, in der wir eben erst zusammen gesessen haben. „Und es wäre mir wirklich, wirklich lieb, wenn du diese Erkenntnis nicht an die große Glocke hängst.“

„Was? Warum?“ Sie runzelt die Stirn, dann hellt sich ihr Gesicht auf. „Ahh, ich verstehe. Du bist seine Ex-Freundin. Mein Beileid, dass Raphael dich für diese Elizabeth sitzen gelassen hat. Er war ein wirklich guter Fang.“

„Wir waren nie zusammen!“, entgegne ich wütend und eindeutig zu laut, denn die Konversationen, die bis dahin im Hintergrund vor sich in geplätschert sind, verstummen schlagartig. „Ich meine… ich bin nicht seine Ex-Freundin“, fahre ich etwas leiser fort. „Tut mir leid, dass ich geschrien habe, aber du bist nicht die erste, die das vermutet und langsam regt es mich ziemlich auf.“

„Oh, das tut mir leid.“ Sie legt den Kopf schief und einen Finger an ihre geschminkten Lippen. „Aber wenn du nicht seine feste Freundin bist, warum warst du dann mit ihm auf der PCS?“

Ich lehne mich in den Kissen zurück. „Wir sind Freunde. Ich habe ihn kennen gelernt, danach wurde er berühmt, das ist alles.“

„Hmm…“ Sie denkt nach, dann hellt sich ihr Gesicht auf.

Verdammt. Ich hätte einfach nichts sagen sollen. Gar nichts.

„Wenn das so ist, dann… bist du das Mädchen aus seinem Arenakampf in Orania City? Ja, das muss es sein! Deine Mutter arbeitet dort, also musst du dort aufgewachsen sein. Wie heißt deine Mutter noch?“

„Habe ich nie erwähnt“, sage ich kurz angebunden.

„Ach was, das finde ich schnell heraus. Moment.“ Sie springt auf, rennt nach oben und taucht nur eine Minute später schwer atmend wieder auf. Sie grinst bis über beide Ohren. „Die einzige Frau, die heute aus Orania angereist ist, um an dem Meeting teilzunehmen, ist Natalie Hampton. Also bist du auch eine Hampton. Ahh, wenn ich jetzt noch deinen Vornamen wüsste, dann-“

„Abby? Bist du das?“

Ich lasse meinen Kopf nach hinten sacken und verfluche das Universum. Warum bin ich hergekommen? Wenn auch nur die kleinste Möglichkeit besteht, wird es in einem Desaster enden. Wie nennt man das noch gleich? Absols Gesetz?

Ich öffne wieder die Augen und entdecke Mama, die am Fuß der Treppe steht und mit Tränen in den Augen auf mich zukommt, wenn auch zögerlich.

„Hallo, Mama“, sage ich und mir entgeht Jees siegessicheres Grinsen nicht, als sie mir beide Daumen hoch gibt und sich dann zurückzieht, die Worte Bis dann, Abby auf ihren grellpinken Lippen.

„Abby, du bist gekommen“, sagt Mama und lässt sich mir gegenüber auf dem Sofa nieder. „Ich hatte nicht mehr daran geglaubt. Nachdem du gegangen bist, war ich… ich wusste nicht…“ Sie schluchzt auf und ich muss nicht lange nachdenken, bevor ich das Sofa wechsle, mich neben sie setze und sie umarme.

Ich will mich entschuldigen, aber mir kommt kein Wort über die Lippen. Was soll ich auch sagen? Tut mir leid?

Tut es nicht.

„Ich dachte, dieses Mal hätte ich dich für immer verloren“, flüstert Mama hilflos und krallt sich an meinem Rücken fest. „Bitte, tu mir das nie wieder an.“

Schweigend halte ich sie fest. Sie weiß genauso gut wie ich, dass ich es wieder tun würde. Sie seufzt und als sie sich beruhigt hat, löst sie sich von mir und nimmt mich in Augenschein.

„Hast du dir den Arm gebrochen?“, fragt sie mit erstickter Stimme.

„Ich bin auf Eis ausgerutscht“, sage ich. „Der Gips kann in drei Wochen wieder ab.“

Sie zögert. „Abby, ich habe nachgedacht“, sagt sie dann. „Ich weiß, das hätte ich schon früher tun sollen, aber dein letzter Besuch hat mir klar gemacht, dass du nicht mehr mein kleines Mädchen bist. Du bist eine junge Frau, die ihren eigenen Weg in dieser Welt sucht und auch wenn ich täglich krank vor Sorge bin und mir wirklich wünschen würde, dass du zu Hause bleibst,… bin ich mit Bernhard und Agnes zu dem Schluss gekommen, dass ich deine Reisen unterstützen werde.“

„Das bedeutet mir sehr viel“, sage ich wahrheitsgemäß.

„Aber im Gegenzug wünsche ich mir, dass du dich öfter bei uns meldest“, fährt Mama ernst fort. „Wenn du nicht bei Agnes gewesen wärst, wüsste ich wieder nicht, wo du bist. Zumindest eine kurze Mail jede Woche oder ein Anruf ist machbar, oder nicht?“

„Wenn du mich nicht bei jeder Gelegenheit zurück beordern würdest, hätte ich das schon früher getan“, sage ich und umarme sie noch einmal fest. „Ich werde mich regelmäßiger melden, versprochen.“

„Danke.“ Mama reibt sich die Augen. „Übrigens habe ich einen Freund von dir auf der Arbeit getroffen.“

„Einen Freund?“, frage ich. „Meinst du Valentin? Er ist vor kurzem durch Orania City gekommen.“

„Nein, an Valentin hätte ich mich erinnert“, sagt Mama und denkt kurz nach. „Er trug eine Brille und er hat sehr viele Fragen gestellt.“

Meine Nackenhaare stellen sich auf. Er wird doch nicht…

„Was wollte er wissen?“

„Oh, er hat glaube ich nach dir gesucht, er hat in der ganzen Stadt nach dir gefragt, bis ihn jemand zu mir in den Fanclub geschickt hat. Ich habe ihn zum Abendessen eingeladen. Er war sehr nett.“

„Nein…“, murmele ich und balle meine gesunde Faust. Mein linker Arm beginnt, heftig zu pochen. „Also weiß er, wo ich wohne?“

„Weißt du, von wem ich rede?“, fragt Mama. „Hätte ich ihn nicht einladen sollen?“

„Nein, hättest du nicht“, presse ich hervor, ermahne mich aber zur Ruhe. Mama kann nichts dafür. Sie weiß nicht, was sie getan hat. „Egal, reden wir nicht darüber. Ich muss jetzt zurück, ich habe noch etwas zu erledigen.“

Mama nickt matt und erhebt sich. „Wir hören voneinander. Viel Spaß. Und pass auf dich auf.“

„Werde ich“, sage ich, recke mich, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben, sammle meine Jacke ein und gehe schnellen Schrittes nach draußen. Fast automatisch tragen meine Beine mich Richtung Osten, denn mein Kopf ist mit ganz anderen Dingen beschäftigt.

„Du bist zu gut in diesem Spiel, Julius“, flüstere ich tonlos und stapfe zerknirscht über die Straße. „Viel zu gut.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kerstin-san
2017-04-18T08:34:09+00:00 18.04.2017 10:34
Hallo,
 
bin schon super neugierig, wie die Übergabe von statten geht. Bei Abbys Glück zweifel ich keine Sekunde dran, dass es an irgendeiner Stelle Komplikationen geben wird. Also technisch geseheh ist "Ich bin auf Eis ausgerutscht und hab mir  den Arm gebrochen" gar nicht mal gelogen xD
 
Ich hab ja die leise Hoffnung, dass endlich etwas Bewegung in die verzwickte Beziehung von Abby und ihrer Mutter kommt. Wie Abby sich im Fanclub schlägt ist urkomisch zu lesen. Das ist Fangirltum aus dem Lehrbuch zusammengequetscht auf engstem Raum. Irgendwie scheint sie jder für Raphaels Ex zu halten und wenn sie jetzt auch noch in den Fokus durchgedrehter Fans gerät, dürfte das die Krönung sein. Wobei sie es bestimmt schwieriger hätte, wenn alle sie für Raphaels feste Freundin halten würden. Das gäbe Zickenkrieg hoch zehn.
 
Puh, endlich gibts einen Kompromiss zwischen Abby und ihrer Mutter. Ich denke zwar, dass sie Abbys Reisen nicht wirklich unterstützt, ihr aber klar ist, dass sie Abby nicht daran hindern kann und deshalb lieber gute Miene zum bösen Spiel macht, um wenigstens ein wenig den Kotnakt aufrechterhalten zu können.
 
Was will Julius damit bezwecken, dass er bei Abby zu Hause rumschnüffelt? Er hat ja seine Story schon fertig, gibt eigentlich keinen Grund das Risiko einzugehen, bei ihr zu Hause aufzutauchen. Bin jedenfalls gespannt, was genau er ausheckt.
 
Liebe Grüße
Kerstin
Von:  _Risa_
2015-09-06T14:01:36+00:00 06.09.2015 16:01
Absols Gesetz, schön abgewandelt. :D

>Louis hat eine Tüte Muffins zum Aktionspreis ersteigert und auf zwei ausgebreiteten Handtüchern genießen wir die Aussicht auf die Felder und Wiesen zu unseren Füßen, das weit entfernte Meer und die ersten wärmenden Sonnenstrahlen des nahenden Frühlings.<
Ein Picknickdate!

Da ist Valentin zurück x3

>vielleicht fühlt er sich nicht mehr bedroht. Oder er ist erwachsener geworden, als ich dachte.<
Jetzt hat er Muskeln und fühlt sich fescher xD

>„Mein Liebling ist Noah Reynes, aber das ist ziemlich offensichtlich“, lacht sie und deutet auf ihr T-Shirt.<
Ohje noch mehr Fangirls xD

>„Vielleicht sind wir uns mal auf der Straße begegnet“, lenke ich schnell ein, auch wenn ich sicher bin, dass mir ihre Haare in Erinnerung geblieben wären.<
XD

>„Ja, das bin ich“, sage ich leise und ziehe sie mit mir zu der Sitzecke, in der wir eben erst zusammen gesessen haben. „Und es wäre mir wirklich, wirklich lieb, wenn du diese Erkenntnis nicht an die große Glocke hängst.“
„Was? Warum?“ Sie runzelt die Stirn, dann hellt sich ihr Gesicht auf. „Ahh, ich verstehe. Du bist seine Ex-Freundin. Mein Beileid, dass Raphael dich für diese Elizabeth sitzen gelassen hat. Er war ein wirklich guter Fang.“
„Wir waren nie zusammen!“, entgegne ich wütend und eindeutig zu laut, denn die Konversationen, die bis dahin im Hintergrund vor sich in geplätschert sind, verstummen schlagartig. „Ich meine… ich bin nicht seine Ex-Freundin“, fahre ich etwas leiser fort. „Tut mir leid, dass ich geschrien habe, aber du bist nicht die erste, die das vermutet und langsam regt es mich ziemlich auf.“<
Ohje Abby, die sind alle verrückt, lauf! XD

>Tut es nicht.
„Ich dachte, dieses Mal hätte ich dich für immer verloren“, flüstert Mama hilflos und krallt sich an meinem Rücken fest. „Bitte, tu mir das nie wieder an.“
Schweigend halte ich sie fest. Sie weiß genauso gut wie ich, dass ich es wieder tun würde. Sie seufzt und als sie sich beruhigt hat, löst sie sich von mir und nimmt mich in Augenschein.<
:'( teeh truue drama!

>Mama nickt matt und erhebt sich. „Wir hören voneinander. Viel Spaß. Und pass auf dich auf.“
„Werde ich“, sage ich, recke mich, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben, sammle meine Jacke ein und gehe schnellen Schrittes nach draußen. Fast automatisch tragen meine Beine mich Richtung Osten, denn mein Kopf ist mit ganz anderen Dingen beschäftigt.
„Du bist zu gut in diesem Spiel, Julius“, flüstere ich tonlos und stapfe zerknirscht über die Straße. „Viel zu gut.“<
-___-
https://youtu.be/L_3xmhK4--4
;o
Antwort von:  yazumi-chan
06.09.2015 16:08
Wenn Abby jemals verfilmt wird, bist du für den Soundtrack verantwortlich xDD
Antwort von:  _Risa_
06.09.2015 16:09
Richy hat schon everybody loves me 8)
Jeder. Außer die Polizei xD
Von:  Kalliope
2015-05-25T18:28:55+00:00 25.05.2015 20:28
Oha, Julius schreckt ja vor nichts zurück. Noch ein Grund mehr, warum Abby sich endlich mal auf Hilfe verlassen sollte (oder Gott auf Julius hetzt).
Antwort von:  yazumi-chan
25.05.2015 20:46
Wer braucht schon Hilfe, wenn er Gott an seiner Seite hat xD
Von: abgemeldet
2015-05-12T23:23:28+00:00 13.05.2015 01:23
Muffins zum Frühstück. Hm! xD
Moment - Absols Gesetz? XD Das Gegenstück zu Murphys Gesetz in unserer Welt? Genial! XD

Julius ist übrigens einer dieser Charaktere, die ich irgendwann sterben lassen würde, um dem Leser einen Augenblick der Genugtuung zu geben. Und vermutlich würde ich es so grausam machen, dass die Hauptfigur sich den Konsequenzen ihres Handelns bewusst wird xD
Antwort von:  yazumi-chan
13.05.2015 01:26
Ja, es ist das Gegenstück :) Einer meiner besseren Momente xD Hahaha, ich finde es einfach genial, wie enorm der Hass auf Julius ist, wenn man bedenkt, dass er wirklich nicht viele Szenen hatte. Ich werde mich in dieser Fanfic von Foltermethoden fernhalten, aber ihr könnt euch ja ein paar Szenarien ausmalen xD
Antwort von: abgemeldet
13.05.2015 01:29
Hass ist an meiner Stelle vielleicht nicht der perfekte Ausdruck. Er ist ja jetzt nicht unbedingt "böse" im klassischen Sinn. Er is einfach nur n perfides, kleines Arschloch xD Er nervt mich von seiner Art. Die anderen Bösen mochte ich bisher eigentlich xD Also Mel und Teal. Und auch Ruth, die ja anfänglich auch sowas wie 'ne "Böse" war, find ich ja als Charakter toll. Aber der Kerl... xD KP, der erinnert mich mit seinem hellen Wuschelhaar an N aus Death Note. Und den find ich auch zum Kotzen >.>
Antwort von:  yazumi-chan
13.05.2015 01:30
Geh mir weg mit N xDD
Antwort von: abgemeldet
13.05.2015 01:31
Ich merk schon - du verstehst mich xD
Von:  Lenny-kun
2015-03-27T13:02:20+00:00 27.03.2015 14:02
Julius ist echt böse :/ da denkt man abby hat noch nicht genug Probleme und dann taucht so ein Typ auf. Hoffe das abby Gott noch unter Kontrolle kriegt , damit es zu Einen Tornupto werden kann :D
Antwort von:  yazumi-chan
27.03.2015 14:36
Wir werden sehen, was Gott davon hält :D
Antwort von:  Lenny-kun
27.03.2015 15:12
Jaaaa 😆😆😆😈
Von:  Teilchenzoo
2015-03-26T20:56:15+00:00 26.03.2015 21:56
Tja. Wenn er so weiter macht, bekommt Julius demnächst auch einen kräftigen Dämpfer, einen, wie Abby ihn schon so oft erhalten hat. Wäre mal fällig, verdient und vermutlich auch nicht vermeidbar. Ich mag ihn WIRKLICH nicht. Das muss man erst mal schaffen, einem als eigentlich normaler Typ mit so wenigen Auftritten so unsympathisch zu sein.

Dagegen freut es mich aber sehr, dass Abby sich mit ihrer Mutter ausgesprochen hat. Hoffentlich wars das dann mit den großen Unstimmigkeiten. Allgemein scheinen sich trotz aller heraufziehender Unglücke die persönlichen Beziehungen verbessert zu haben - Valentin ist dem Kampfsport nicht mehr abgeneigt, Louis ist erwachsen und gelassen in der Beziehung. Hm, und ob sich das Problem mit Gott klären würde, wenn Abby sich stärker wie ein Pro-Trainer aufs Trainieren verlegen würde? So wie die anderen Mitglieder von Team Shadow? In den Spielen hieß es ja immer, man könne durch die Orden sein Team gut kontrollieren (etwas, was mir nie einleuchten wollte), aber wodurch gelingt das deiner Meinung nach? Ich bin gespannt, was du in der Geschichte für eine Lösung dafür findest.
Antwort von:  yazumi-chan
26.03.2015 22:07
Ich regele das mit dem Gehorsam von Pokémon so: Pokémon sind, durch ihre Attacken, den Menschen in Sachen Kämpfe überlegen, dafür sind Menschen strategisch meist besser ausgestattet. Ein Pokémon, das zusammen mit seinem Trainer stärker wird, Kämpfe durch seine Entscheidungen gewinnt und allgemein Vertrauen in dessen Fähigkeiten als Teamleiter gewinnt, wird dem Trainer gehorchen. Erhält ein unerfahrener Trainer ein Pokémon, das relativ stark ist, ist die Gefahr groß, dass das Pokémon glaubt, alles besser zu wissen und in Kämpfen seine eigenen Entscheidungen trifft. Orden zeigen in den Spielen und auch in dieser Welt mehr oder weniger den Stärkegrad der Pokémon und die Strategiefähigkeiten des Trainers, sind also eine Art Indiz :)
Gott hat ein sehr hitziges Temperament und vertraut Fremden nicht, außerdem reagiert er sehr sensibel auf Stimmungen und andere Menschen oder Pokémon. In Kämpfen gehorcht er Abby, weil er mit ihr schon viel durchgemacht hat und aus ihren Kämpfen meist siegreich hervorgeht, aber Abby befürchtet, dass sich seine Aggressionen nach seiner Entwicklung verschärfen werden. Derzeit kann sie ihn nur schwer zurückhalten, und eine Feuerattacke von einem Tornupto macht dann doch mehr Schaden als die eines kleinen Igelavars. Ob sie mit der Einschätzung richtig liegt, weiß man aber natürlich nicht^^

Oh je, die Erklärung fiel lang aus xD Ich hoffe, ich konnte deine Frage beantworten und wie immer danke für deinen Kommentar! :D


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