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Abbygails Abenteuer

Road to Lavandia
von

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Die Rettung naht (Von Blumen und Schildern)

„Sku“, flüstere ich, so leise ich kann. Sie hört mich und hebt den Kopf zu mir. „Check die Tür.“ Ich wage kaum, meine Lippen zu bewegen aus Angst, Caros Plan könnte wegen mir scheitern. Der Kampf der beiden ist in vollem Gange, während Sku langsam rückwärts tippelt, ein kleiner Schritt nach dem anderen. Zum Glück sind alle Augen auf Caro und ihren Gegner gerichtet.

„Nochmal Eisenabwehr!“, ruft Caro und plötzlich weiß ich, was sie vorhat. Sie will nicht gewinnen. Sie weiß, dass sie nicht gewinnen kann. Sie will uns Zeit verschaffen. Ich werfe einen verzweifelten Blick zu Sku, die jetzt ganz nah bei der Tür steht. Sie kratzt am Boden und wartet.

„Feuerzahn!“, bellt Robin und das Arkani verbeißt sich noch tiefer in Scherox´ leuchtend roten Panzer. Scherox windet sich, versucht mit allen Mitteln zu entkommen, aber es gelingt ihm nicht. Caro beißt sich auf die Lippen. Dann wimmert Sku leise und ich schaue zu ihr. Sie drückt gegen die Tür und ich kann sehen, wie sie sich öffnet. Der Spalt ist so schmal, dass er von weiter weg nicht zu erkennen ist, aber er ist da. Ich nicke ihr dankbar zu, dann winke ich sie zu mir. Sku läuft auf mich zu und gemeinsam gehen wir zu Caro. Sie schaut mich böse an, als ich mich neben sie stelle.

„Brauchst du Hilfe?“, frage ich und sehe sie flehend an. Ich kann nicht laut sagen, dass Linda da ist, aber sie muss es in meinen Augen sehen. Sie muss!

„Das ist mein Duell, Honey. Halt dich raus“, sagt Caro, aber ihr von Robin abgewandtes Auge zwinkert. Sie hat verstanden.

„Unsinn!“, sage ich lauter und reiße an ihrem Arm. „Lass mich helfen.“

„Nein!“, schreit sie und stößt mich brutal weg. Scherox windet sich in Arkanis Biss, während ich unsanft zu Boden falle. „Sku, Toxin.“ flüstere ich und Sku rennt auf mich zu, als würde sie nur zu ihrer Trainerin laufen wollen. Sie beugt sich über mich, dann hebt sie den Kopf, faucht und speit eine violette Flüssigkeit auf das Arkani. Es lässt Scherox sofort los und rollt sich verzweifelt über den Boden, aber das Gift reibt sich nur noch tiefer in sein Fell und beginnt langsam, seine ätzende Wirkung zu entfalten.

„Jetzt!“, schreie ich und Caro und Scherox nehmen reis aus. Ich springe ebenfalls auf und renne ihnen hinterher.

„Folg ihnen!“, befiehlt Robin wutentbrannt, aber Arkani braucht ein wenig, bis er sich von dem ersten Giftschock erholt hat und nimmt nur langsam die Verfolgung auf. Dank dieser kleinen Verzögerung erreichen wir die Tür vor dem gewaltigen Feuerpokémon und Scherox wirft sich gegen die Tür. Sie schwingt weit auf und wir rennen alle in den Raum dahinter. Etwas Großes wirft sich jetzt von innen gegen die Tür und schließt sie mit einem gewaltigen Knall, als Metall auf Metall trifft. 

Dann erfüllt eine gewaltige Feuerbrunst mein ganzes Sichtfeld und trifft die Tür. Das große Etwas von eben ist verschwunden und steht laut hechelnd neben uns. Die Metalltür beginnt rot zu glühen, dann verschmelzen die äußeren Teile innen mit den Metallplatten der Wände. Die Quelle des Feuers kann ich immer noch nicht erkennen, aber sie scheint von irgendwo aus Bodennähe zu kommen. Der Flammenwurf lässt ab, die Tür glüht noch einige Sekunden orangerot nach, dann kühlt das Metall und zurück bleibt nichts als ein geschmolzener Metallfleck.

„Freddy, Glut“, sagt eine weibliche Stimme. Linda, denke ich sofort und dann erleuchtet Freddy den Raum. Es ist ein Floink, ein kleines, braun-orange gefärbtes Schweinchen mit einem dicken gelben Streifen, der seine Nase entlang läuft. Sein Mund ist leicht geöffnet und verströmt warmes Licht, das von der kleinen Flamme auf seiner Zunge herrührt. Ich drehe mich um und entdecke das Große Wesen, das neben mir steht. Nur dass es kein Pokémon ist, wie ich angenommen hatte.

Es ist Linda.

Das Feuer wirft von unten viele Schatten auf ihren sehr ausladenden Körper. Sie ist fett. Mindestens einhundert Kilo bei etwas mehr als meiner Größe, wahrscheinlich mehr. Ihr blondes Haar hängt in zwei Zöpfen von beiden Seiten ihres Kopfes und sie trägt eine große dunkle Hornbrille. Ein geblümtes weißes Kleid flattert träge um ihre Knie und weiße Sandalen bedecken ihre Füße. Ich kann nicht behaupten, dass sie schön ist, aber ehrlich gesagt bin ich dankbarer als je einer anderen Person in meinem Leben.

Caro geht auf sie zu – und umarmt sie. Ich habe Caro noch nie in so engem Kontakt mit einer anderen Person gesehen und ich habe sie mir auch eigentlich nicht als Umarmtyp vorgestellt, aber es ist nicht die erste Überraschung des Abends.

„Das war knapp“, sagt sie und löst sich von Linda, die sie mit ihren fleischigen Händen an den Schultern festhält und begutachtet.

„Dir scheint es gut zu gehen.“ stellt sie mit weicherer Stimme fest, als ich ihrem Körperbau zugetraut hätte. „Schlitzer?“ Sie schaut das Scherox an, das einige Meter hinter Caro steht und gekrümmt seine Wunden betrachtet. Es sind tiefe Einkerbungen in seinem Panzer zu erkennen und es winselt bei jeder Bewegung.

„Drei Eisenpanzer, aber er hat trotzdem einiges abbekommen. Fuck.“ Caro reibt sich die Schläfen. „Ich brauche einen Bodenkäfertyp, und zwar bald.“ Es hämmert an der Metalltür. Kratzen von Krallen auf Metall. Schreie, gedämpft durch den Stahl zwischen uns.

„Du kannst morgen einen neuen Versuch starten“, beruhigt Linda sie, dann nimmt sie ihre Hand. „Komm, lass uns hier verschwinden.“

Caro nickt, geht zu Scherox und hebt ihren Pokéball. Er kreischt und winselt und bewegt sich weg von ihr, doch der rote Lichtstrahl trifft ihn trotzdem und befördert ihn zurück. Der Ball wackelt einige Male und ich glaube schon, dass Scherox es schaffen und ausbrechen wird, aber dann kommt der Pokéball zum Stillstand. Scherox ist zu geschwächt, um sich selbstständig zu befreien.

„Wo sind wir?“ frage ich, während ich den beiden durch den kleinen Raum zu einer schmalen Treppe folge, die noch tiefer nach unten führt.

„Im Untergeschoss des Kaufhauses“, antwortet Linda gelassen. „Es gibt eine Verbindung zwischen dem Untergrund und dem Keller.“ Bis auf Freddys Glut haben wir keinerlei Licht und weil das Feuer in seinem Mund ist, werfen seine Zähne bewegliche Schatten in alle Richtungen, was meine ohnehin blank liegenden Nerven nicht unbedingt beruhigt. Sku läuft dicht neben mir, ihre Nähe der einzige Halt in dieser dunklen Untergrundwelt.

„Wie bist du so schnell hergekommen?“, frage ich Linda und sie lacht.

„Ich wohne hier“, sagt sie vergnügt und grinst mich an. Wenn sie so lächelt wirkt sie um einiges hübscher. Eigentlich hat sie ein schönes Gesicht, wenn ich jetzt so darüber nachdenke.

„Naja, eigentlich wohnt sie bei mir“, sagt Caro. „Im Gästezimmer.“ Sie wirft mir einen vielsagenden Blick zu.

„Ich will niemandem sein Bett wegnehmen“, protestiere ich, während wir die Stufen hinunter steigen und in einem Labyrinth aus Gängen, Kisten und noch mehr Treppen und Türen landen.

„Ach was, wegnehmen, es gehört mir schließlich nicht“, widerspricht Linda und lächelt mich an. „Ich habe schon früher hier unten gelebt, ein paar Tage oder Wochen machen mir da nichts aus.“

„Das Angebot steht“, sagt Caro zu ihr und dreht sich zu ihr um. „ Wenn du das Sofa haben willst, oder mein Bett oder ´ne Matratze unten im Fuckraum-“

Ich schaue sie entgeistert an und Linda muss wieder lachen. Es klingt glockenklar. „Ihre Werkstatt mit dem Fuck off-Schild.“

„Ach so.“

„Wie gesagt“, wiederholt Caro.

„Lass mich doch“, sagt Linda fröhlich. „Ich bin schon total verwöhnt von dir. Erst der Job, dann das Bett, ich kann ruhig ein paar Wochen wieder hier unten schlafen. Das hat meinen Schlafrhythmus noch nie gestört. Außerdem finde ich es gut, dass du die Kleine aufgelesen hast.“ Sie nimmt Caros Hand und zieht daran, sodass Caro ihr in die Augen sieht. „Wirklich.“

„Fein“, gibt sie sich geschlagen und drückt Lindas Hand, dann gehen wir weiter.

„Also, wer hat Ärger gemacht?“, fragt Linda nach einer weiteren Abzweigung. Ich habe längst den Überblick verloren. Jeder Gang ist mit denselben Kästen und Kartons vollgestellt. Meiner Meinung nach sieht alles identisch aus, aber Linda schient den Überblick zu haben, also folge ich ihr genauso selbstverständlich wie Caro.

„Robin, dieser Scheißkerl“, erwidert Caro und reibt sich wieder die Schläfen. „Er ist zurückgekommen. Ich dachte, seine letzte Niederlage hätte ihn gebührend eingeschüchtert, aber anscheinend hat er sich ein Arkani zugelegt.“

„Das ist in der Tat ziemlich problematisch“, stimmt Linda ihr zu. „Du solltest unbedingt an dem Käferturnier morgen teilnehmen. Wenn du keinen passenden Typ findest und ihn bald auf Vordermann bringst, kannst du dich hier unten nicht mehr blicken lassen.

„Das Training wird das nächste Problem“, fährt Caro bitter fort. „Der Laden macht morgen wieder auf, ich habe einfach nicht die Zeit, ein Pokémon in Rekordzeit hoch zu ziehen.“

„Das kann ich übernehmen“, schlägt Linda vor. „Oder ich kümmere mich um den Laden und du trainierst in der Zwischenzeit.“

„Ich kann dich nicht alleine in dem Laden lassen, Linda.“ Caro wirft ihr einen wütenden Blick zu. „Ich müsste Robin schon sehr falsch einschätzen, wenn er nicht innerhalb der nächsten Tage vorbeikommt und mir einen Besuch abstattet. Wenn wir Glück haben, will er nur noch einen Kampf. Und wenn ich nicht da bin, rächt er sich mit etwas Pech, indem er das Haus in Brand setzt.“

„Und wie willst du dann ein neues Pokémon fangen?“, fragt Linda skeptisch und ich stimme ihr insgeheim zu.

Caro seufzt. „Robin hat Männer, die mich mit hundert prozentiger Sicherheit ab morgen beobachten. Wenn ich das Haus für eine Stunde verlasse, wird ihm das egal sein. Wenn ich aber jeden Tag von morgens bis abends abhaue, könnte er glaube, ich bereite irgendetwas vor.“

Wir nehmen eine weitere Treppe, dieses Mal endlich wieder nach oben und kommen in einem kleinen Lagerraum an. Eine verschlossene Tür ist der einzige Ausgang, wenn man nicht wieder die Treppe hinunter steigen will.

„Ich kann das Pokémon trainieren“, sage ich, als wir stehen bleiben. Caro schaut mich skeptisch an.

„Nichts gegen dich, aber ich habe dich noch nie kämpfen sehen. Und dein Pokémon benutzt eher passive Attacken.“

„Ich bin eigentlich ziemlich gut darin, Pokémon zu trainieren“, kontere ich, leicht gekränkt „Sku und ich sind nur ein wenig faul, aber ich weiß genau, wie ich das Beste aus einem Pokémon heraushole.“

„Uhuh.“ Sie zieht eine Augenbraue hoch.

„Vielleicht solltest du der Kleinen vertrauen, Caro“, sagt Linda freundlich und lässt sich wenig elegant auf den Boden fallen, wo sie sich hinsetzt. „Du hast mir gesagt, sie hätte eine gute Beziehung zu ihrem Pokémon. Warum soll sie nicht auch ein guter Trainer sein?“

Caro schaut zwischen uns hin und her, dann seufzt sie. „Fuck, ich kann so nicht denken“, sagt sie und zieht eine Zigarette aus ihrer Hosentasche. Dann steckt sie sie an Floinks Glut an und zieht erst einmal kräftig. Der kleine Raum füllt sich zusehends mit Rauch.

„Also“, sagt sie dann. „Wie würdest du mein potenzielles Pokémon trainieren?“

„Zuerst würde ich seine Basiswerte überprüfen, recherchieren, welche Attacken es auf welchem Level lernt und mir dann anhand dieser Informationen einen Attackenbuild aussuchen. Anschließend  würde ich ein gezieltes EV-Training durchführen, dass dem Build entspricht und danach das Leveltraining starten.“

Caro schaut mich perplex an und Linda lacht herzhaft und klopft ihr auf den Rücken. „Caro, Caro, vielleicht solltest du dich weniger darüber beschweren, dass andere Leute dich nach deinem Aussehen beurteilen und selber mal hinter die Fassade schauen“, sagt sie und ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus.

„Okay, Pokédex“, erwidert Caro nachdenklich. „Wie kann ich Robins Arkani besiegen?“

„Du brauchst ein Pokémon, dass entweder vom Typ Wasser, Boden oder Gestein ist, oder eine Attacke dieses Typs erlernen kann. Und es sollte nicht allzu anfällig gegen Feuer sein. Bei Anfälligkeit sind ein starker Angriff und hohe Initiativewerte essentiell.“

„Gut. Also ein Käfertyp mit Zweittyp Wasser, Boden oder Gestein“, sagt Caro und zieht nochmal an ihrer Zigarette.

„Warum willst du unbedingt einen Käfertyp?“, frage ich und sie zuckt die Achseln.

„Nur so.“ Ich verdrehe die Augen und Linda lacht.

 

Weil das Kaufhaus über Nacht geschlossen hat, übernachten wir mit Linda in dem kleinen Räumchen. Nachts wird es in dem Keller ziemlich kühl, deshalb ziehen Caro und ich unsere mitgebrachten warmen Sachen an. Ich weiß nicht, wofür sie ursprünglich gedacht waren, aber jetzt bin ich froh, sie dabei zu haben. Sku liegt eingerollt unter meinem Kopf und ihr Schnurren hält mich für lange Zeit wach, bevor es abnimmt und schließlich ganz aufhört. Danach schlafe ich sofort ein.

Linda ist die erste, die aufwacht und sie weckt uns mit sanftem Rütteln. Als ich verschlafen die Augen öffne, kann ich ihre große Gestalt nur als Schatten über mir wahrnehmen. Als ich mich aufsetze, entdecke ich Caro nur durch den rot glühenden Punkt ihrer Zigarette. Floink entfacht erneut ein Feuer in seinem Maul und ich kann endlich wieder sehen, wo wir sind.

Linda beginnt, mit einem kleinen Gegenstand in dem Schloss an der Tür herum zu stochern, dann schwingt diese quietschend auf.

„Kommt“, flüstert sie und wir schleichen uns aus dem kleinen Raum heraus. Jetzt erkenne ich das Untergeschoss des Kaufhauses auch endlich wieder. Wir sind aus der Tür gekommen, die mir gestern schon aufgefallen ist. Es scheint früh genug zu sein, denn von den Maschock ist noch keines zu sehen.

„Was machen wir jetzt?“, frage ich Linda, die mit einigen Schwierigkeiten über die Kisten klettert, die den Eingang zum Hauptraum versperren.

„Wir warten, bis die Maschock kommen“, sagt sie und nickt in Richtung des Aufzugs. „Sie können uns nicht verraten und sind im Allgemeinen sehr ignorant Besuchern gegenüber, so lange man nicht versucht, an ihren Kistenstapeln rum zu pfuschen.“

„Das habe ich gemerkt“, murmele ich und folge ihr über die Kartons. Caro folgt und Sku taumelt hinterher. Man könnte meinen, dass sie schon wieder müde ist, aber ich weiß, dass sie sich nur vor der Bewegung drücken will. Ich seufze und rufe sie zurück in ihren Pokéball.

Wir warten, bis der Aufzug runterfährt und die Maschock aussteigen und ihre Arbeit aufnehmen. Ein paar von ihnen schauen uns misstrauisch an, aber nachdem sie sichergestellt haben, dass keine Waren fehlen, legt sich ihre Aufmerksamkeit, bis wir nur noch Luft für sie sind. Nur einer von ihnen wirft mir ab und zu Blicke zu und ich glaube in ihm das Maschock von gestern erkennen zu können.

Als wir von oben gedämpfte Schritte hören, steigen wir in den Aufzug und fahren ins Erdgeschoss. Linda wirkt bei Tageslicht nicht mehr ganz so dick, aber sie hat trotzdem ein beachtliches Gewicht. Ihre Kleider sind süß gehalten, genauso wie ihre Frisur. Ich kann sie mir ehrlich gesagt viel besser als Blumenladenbesitzerin vorstellen als Caro in ihren schwarzen Lederklamotten.

Ihr Make-Up hat die Nacht relativ gut überstanden, aber für den Alltag ist der dicke Auftrag eigentlich nicht gemacht. Kaum steigen wir aus, richten sich alle Blicke auf uns.

Eine dicke Frau mit Blümchenkleid und Mädchenzöpfen, eine in Leder und Korsett gekleidete Gothikone mit blauen Haaren und ein fünfzehnjähriges Mädchen, die am frühen Morgen aus dem Keller des Kaufhauses kommen. Wir könnten nicht unauffälliger sein.

Ich scheine die einzige zu sein, die sich unwohl fühlt. Caro greift nach einer weiteren Zigarette, hält aber in der Bewegung inne. Ich folge ihrem Blick zu dem Rauchen verboten-Schild an der Mittelsäule. Sie flucht leise, dann greift sie in ihre andere Hosentasche und fördert ihre fast leere Kaugummipackung zu Tage. Sie kippt sich die restlichen ohne Umschweife in den Mund und beginnt genervt auf ihnen zu kauen. Dafür, dass sie mich für den Ticketdiebstahl nicht angeschwärzt hat, nimmt sie Rauchverbote erstaunlich ernst.

Dann macht Caro sich auf den Weg zur Treppe.

„Caro?“, frage ich und folge ihr. „Wo willst du hin?“

„Ich brauche neue Kaugummis, neue Zigaretten und noch ein paar andere Sachen. Geht ruhig schon mal vor.“

„Ich komme mit“, sage ich stattdessen und winke Linda, die mich anlächelt und dann das Kaufhaus verlässt. „Wo geht sie hin?“, frage ich, während ich Caro die Treppen hoch in den ersten Stock folge.

„Den Laden aufmachen, Honey, was sonst?“, antwortet Caro und reibt sich über den Nacken. Dann legt sie den Kopf ein wenig schief und es knackt mehrere Male schnell hintereinander. Sie atmet erleichtert aus und wir erreichen den ersten Stock.

Caro bleibt aber nicht stehen, sondern läuft weiter die Treppen hoch, bis wir schließlich das dritte Obergeschoss erreichen. Die Arzneimittelabteilung, wie das Schild neben dem Treppenaufgang uns informiert. Hier kauft Caro von dem sichtlich verunsicherten Verkäufer zehn Päckchen Zigaretten, fünf Packungen Kaugummi und Aspirin. Der Arme lässt ihr Geld fallen und Caro bläst eine ihrer Kaugummiblasen auf, lässt seine Ungeschicklichkeit jedoch unkommentiert. Trotzdem wird der Verkäufer knallrot und versteckt sich hinter einem Schleier aus braunen mittellangen Haaren und einer überdimensionalen Brille.

„Bitteschön“, winselt er, als er Caro ihre Tüte reicht und zu meiner und seiner Überraschung nimmt Caro die Tüte entgegen, lächelt ihn freundlich an und bedankt sich. Während ich dem Verkäufer dabei zusehe, wie ihm eine mentale Kinnlade runterklappt, geht Caro schon zur nächsten Treppe.

Ich laufe ihr hinterher und fühle mich plötzlich wie ein kleines Hündchen. Als sie sich an den TM-Stand stellt, um was auch immer zu kaufen, laufe ich ziellos in der großen Halle umher. Es ist noch fast niemand da und ein Blick auf mein Handy bestätigt, dass es gerade einmal kurz nach Sieben ist.

Caro steht eine Minute später neben mir. „Willst du noch hoch?“, fragt sie. „Die verlosen da täglich Preise.“

Ich überlege kurz, dann schüttele ich den Kopf. „Ein anderes Mal vielleicht.“ Sie nickt.

„Gut, dann gehen wir jetzt ins Pokécenter und treffen danach Linda im Laden.“ Dieses Mal nehmen wir den Aufzug.

 

Die Tür des Blumenladens steht weit offen, als wir um halb neun dort ankommen. Scherox war schwerer verletzt als wir zuerst gedacht haben und die Behandlung dauerte dementsprechend lange. Aber jetzt läuft er wieder hinter Caro her, sein Panzer ist an den Bissstellen noch nicht ganz wiederhergestellt, aber er knurrt jeden an, der seiner Trainerin zu nahe kommt. Allzu schlecht kann es ihm also nicht gehen.

Als wir eintreten, steht Linda neben den Blumen und arrangiert sie. Als sie uns sieht, lächelt sie und winkt uns zu. „Hast du alles gekriegt?“, fragt sie Caro, die vage nickt und sich eine Zigarette ansteckt.

„Was für eine TM hast du eigentlich gekauft?“, frage ich, nachdem sie mir einen Putzeimer in die Hand drückt, mit dem ich wohl irgendetwas putzen soll.

„TM28. Für den Notfall“, erwidert sie und deutet zur Tür. „Kannst du die putzen?“

„Klar.“ Ich gehe zur Eingangstür, die weit geöffnet ist und fange an, die Glasfront mit dem Reiniger zu besprühen, bevor ich mit einem Tuch darüber wische. Caro verschwindet unterdessen in den hinteren Teil. Es dauert lange, bis sie wieder kommt und sowohl Linda als auch ich sind mit unseren Aufgaben fertig und stehen mehr oder weniger dumm in der Gegend rum. Naja, ich stehe dumm in der Gegend rum. Linda wirkt immerhin so, als wüsste sie genau, was sie tut, auch wenn sie im Grunde nichts tut. Scherox hat sich inzwischen in den Garten verzogen und liegt in der Sonne.

Caro hat sich geduscht und umgezogen, denn als sie zurückkommt, trägt sie ein einfaches schwarzes Shirt, dessen rote, verlaufende Schrift von ihrer geblümten Schürze überdeckt wird. Vielleicht ist es besser so. Die Lederhose hat sie gegen einen kurzen roten Faltenrock mit schwarzer Spitze und Abnähern eingetauscht. Als sie uns unbeschäftigt sieht, zieht sie eine ihrer gezupften Augenbrauen hoch und fährt sich durch ihr nasses blaues Haar.

„Linda, kannst du mir bei den Blumensträußen helfen?“, fragt sie und steckt sich ein Kaugummi in den rot geschminkten Mund. Linda nickt und kommt zu ihr. Sie passt gerade so durch die Hintertür. „Abby.“ Ich richte mich etwas auf. „Geh duschen, zieh dich um, schnapp dir was aus dem Kühlschrank, dann komm wieder runter. Bis dahin hab ich eine Bestellung fertig, die du ausliefern kannst.“

„Kein Ding.“ Dankbar schlängele ich mich an ihr vorbei, gehe die Treppe hoch in ihre Wohnung und laufe schnurstracks ins Badezimmer. Meine Klamotten sind inzwischen verschwitzt und stinken und ich werfe alles auf den Boden. Dann schnappe ich mir ein Handtuch von dem Regal an der Wand, lege es über das Waschbecken und gehe unter die Dusche. Das kalte Wasser trifft mich wie ein Schlag, aber nachdem es sich aufgewärmt hat, bleibe ich einfach nur mit offenem Mund stehen und lasse das Wasser über mich laufen. Erst später kommt mir die glorreiche Idee, meine Haare zu waschen.

Fünfzehn Minuten später verlasse ich das Bad in nichts als ein Handtuch eingewickelt und mit einem Berg Wäsche in den Armen und  wende mich nach rechts in Richtung mein neues Zimmer. Gerade, als ich den kleinen Flur erreiche, kommt Scherox die Treppe hoch. Einen Moment lang schaue ich ihn entgeistert an, weil ich fast nackt bin, aber dann fällt mir ein, dass er ja ein Pokémon ist. Es ist ein merkwürdiges Gefühl mit Scherox. Er ist ein Pokémon und sieht auch wirklich nicht menschlich aus, abgesehen von der Größe und den Basisgliedmaßen. Aber die Art wie er und Caro miteinander umgehen macht ihn irgendwie menschlicher. Meistens habe ich das Gefühl, es handele sich bei ihm um Caros super eifersüchtigen Freund. Daher mein Schock.

Aber Scherox schaut mich nur ausdruckslos an. Ich will schnell an ihm vorbei, aber er hebt einen Arm und hält mich davon ab, indem er mir den Weg versperrt. „Ehm, Scherox? Ich muss da lang“, sage ich vorsichtig, aber er ignoriert mich. Stattdessen hebt er jetzt auch den anderen Arm und legt seine Scheren auf meine Schultern. Ich schlucke. Dann tut er etwas, womit ich nie in meinem gesamten Leben gerechnet hätte.

Er beugt sich nach vorne – und umarmt mich.

Es ist eine sehr steife Umarmung, denn Scherox hat keine normalen Arme und lehnt sich im Grunde nur an mich und ich kann die Geste nicht erwidern, weil ich in der einen Hand einen Haufen Wäsche halte und mit der anderen mein Handtuch vorm Runterfallen bewahre.

Nach ein paar langen, unbeholfenen Sekunden richtet sich Scherox wieder auf und, als ob nichts gewesen wäre, geht er an mir vorbei in Richtung Wohnbereich. Ich bleibe noch einen Moment verblüfft stehen, dann gehe ich in mein Zimmer.

Hier angekommen packe ich meinen Rucksack aus, den ich zusammen mit meiner Wäsche herum geschleppt habe, frage mich, was es mit den warmen Klamotten auf sich hatte und ziehe mir eine blaue Shorts, ein weißes Top mit spitzenbesetzten Längstreifen und meine Sandalen an, dann flechte ich meine Haare zur Seite und fische mein Nietenhalsband und die Ohrringe aus dem Wäschehaufen.

Anschließend werfe ich die gebrauchten Sachen aufs Bett und gehe in die Küche. Scherox sitzt auf dem Sofa, aber als ich den Kühlschrank öffne, schaut er plötzlich in meine Richtung und kommt dann interessiert zu mir. Immer noch unschlüssig, was ich von der Umarmung halten soll, schaue ich ihn fragend an. „Willst du auch was?“, frage ich unsicher und Scherox nickt. „Cool“, erwidere ich und wende mich wieder dem Kühlschrank zu. Er ist vollgestopft mit Gemüse, Käse, Milch, Quark und Früchten. Und Eiern. Ein ganzes Fach ist voll mit Eiern, mindestens fünfzig oder sechzig Stück. Wahrscheinlich mehr. Ich deute darauf und gucke zu Scherox. Er nickt, sein Blick gierig. Eier also. Ich hole ein Sechserpack aus dem Kühlschrank und für mich den Käse. Brot muss ich erst noch suchen, aber nachdem ich alle Schränke einmal geöffnet und eine Pfanne gefunden habe, entdecke ich auch endlich den Brotkorb. Ich bin eine ganz passable Köchin, weil ich früher immer mit Mama gekocht habe.

Früher.

Es ist gerade mal zwei Tage her, seit ich das letzte Mal mit ihr in der Küche gestanden habe, aber es kommt mir wie ein halbes Leben vor. Soviel ist in der Zwischenzeit passiert.

Ein paar Minuten später stehen wie gestern eine große Pfanne mit Rührei und ein Haufen Käsebrote auf dem Tisch. Sku sitzt neben mir auf dem Boden und futtert Käse, Scherox vertilgt alle Eier und noch eins von den Broten und ich versuche, seine Präsenz auszublenden.

Er flößt mir Respekt ein, nur wenn er da sitzt. Und gerade ist er nicht mal aggressiv oder feindlich gesinnt, so wie gestern. Ich glaube, wenn er das wäre, hätte ich in meinem Zimmer gegessen. Oder unten. Oder gar nicht.

Essen wird vollkommen überbewertet.

Nach dem Essen spüle ich ab, stelle das Geschirr weg und frage Sku, ob sie in ihrem Pokéball schlafen will. Sie nickt und ich rufe sie zurück. Ich werde sie am späten Nachmittag rauslassen, sonst hält sie mich wieder die Nacht über wach.

Als ich runtergehe, ist die Tür zum Fuckraum weit offen und ich schiele neugierig hinein. Er ist ziemlich groß, wirkt aber durch die Werkbank, die Verpackungspapierrollen und diversen Scheren und Werkzeuge an den Wänden sehr beengt. Vielleicht liegt es auch daran, dass Caro und Linda nebeneinander stehen und riesige Blumensträuße binden. Sie sind wunderschön und ich starre die beiden an.

Als Linda meinen Blick sieht, lacht sie herzhaft und Caro wirft mir nur einen kurzen Blick zu. „Abby, wir sind gleich fertig. Hast du Scherox etwas gekocht?“

„Ja, hab ich. Und, wow. Das ist unglaublich.“ Ich mache eine vage Geste, die den ganzen Raum einschließt.

„Wir sind Floristen, Honey, wir verstehen unser Geschäft.“

„Sie will sagen: Danke für das nette Kompliment, aber ich bin zu cool, um freundlich auf dich einzugehen“, sagt Linda und lacht wieder laut und herzerwärmend. Ich kann nicht anders als mitzulachen und Caro schaut ihre Freundin böse an.

„Mach lieber deine Arbeit“, sagt sie, aber als sie den Blick auf das Gesteck senkt, kann ich einen ihrer Mundwinkel zucken sehen.

Ich warte ein paar Minuten und nutze die Zeit, um in Caros Werkstatt umher zu wandern. Der ganze Boden ist mit abgerissenen Blättern und Stängelspitzen übersäht und jeder Quadratzentimeter scheint mit irgendetwas bedeckt zu sein. Ich habe keine Ahnung, was für einen Boden dieser Raum hat.

„So“, sagt Caro und ich drehe mich zu ihr und Linda um. Sie wischt ihre Hände an der blauen Schürze mit dem Blumenmuster ab, das überhaupt nicht zu ihrem restlichen Outfit passt. Ihr Haar ist inzwischen getrocknet und fällt in leichten Wellen über die linke Seite ihres Kopfes.

„Das Gesteck hier und der Blumenstrauß da vorne müssen an eine alte Dame geliefert werden. Sie bestellt jeden Dienstag frische Blumen für ihr Haus und normalerweise bringen ich oder Linda sie vorbei, aber sie freut sich bestimmt, ein neues Gesicht zu sehen.“ Sie holt den Blumenstrauß und verstaut ihn in einem großen Korb. Dann legt sie das Gesteck dazu. „Sei nett, sei liebenswürdig und wenn sie dich in eine Unterhaltung verwickelt, geh darauf ein.“

„Sie ist sehr einsam“, fügt Linda hinzu. „Sie freut sich jeden Dienstag auf die Blumen und ein kleines Gespräch. Leiste ihr einfach ein bisschen Gesellschaft, wärst du so gut?“

„Ja, klar.“ Ich nehme den Korb entgegen. „Wie heißt sie?“

„Karin“, antwortet Caro und bugsiert mich aus der Werkstatt in Richtung Verkaufsraum. „Sie wohnt in der Straße, die zwischen Pokécenter und Spielhalle verläuft. Du kannst ihr Haus nicht verfehlen.“

„Warum?“, frage ich und Linda grinst mich breit an.

„Weil die Dukatia City-Gemeinde ein Schild vor ihrer Tür aufgestellt hat.“

„Warum würde man einer alten Frau ein Schild vor die Tür stellen?“, frage ich entrüstet und Caro schmunzelt ein bisschen, als sie mich aus der Tür schiebt.

„Sie ist Bills Mutter.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Kerstin-san
2017-04-02T10:05:13+00:00 02.04.2017 12:05
Hallo,
 
Caro ist da schon ziemlich in Bedrängnis und ich kann mir vorstellen, dass sie an dieser unrühmlichen Flucht noch ne Weile zu knabbern haben wird. Kann mir schon vorstellen, dass Robin jetzt Morgenluft gewittert hat, aber ob er gleich Caros Blumenladen abfackeln würde, wenn sie nicht da ist? Na ja, kann schon verstehen, warum Caro das nicht riskieren will, aber sie kann sich auch nicht den ganzen Tag zu Hause verkriechen. Abby ist großartig. Mit der Antwort hat Caro wohl nicht gerechnet, haha.
 
Scherox ist genauso unberechenbar wie Caro. Beide schätze ich nicht als Personen ein, die großzügig Umarmungen verteilen, von daher darf sich Abby schon was darauf einbilden. Linda ist ein ziemlicher Gegensatz zu Caro, aber ich kann verstehen, dass die beiden befreundet sind. Es dauert vermutlich ne Weile bis man Caros Panzer geknackt hat, aber ich denke, dass sie ne loyale Freundin ist, wenn sie jemanden erst mal in ihr Herz geschlossen hat.
 
Liebe Grüße
Kerstin
Von:  _Risa_
2015-07-18T00:51:07+00:00 18.07.2015 02:51
Na, Linda hast du nicht gerade gesegnet. ^^

>>„Naja, eigentlich wohnt sie bei mir“, sagt Caro. „Im Gästezimmer.“ Sie wirft mir einen vielsagenden Blick zu.
„Ich will niemandem sein Bett wegnehmen“, protestiere ich, während wir die Stufen hinunter steigen und in einem Labyrinth aus Gängen, Kisten und noch mehr Treppen und Türen landen.
„Ach was, wegnehmen, es gehört mir schließlich nicht“, widerspricht Linda und lächelt mich an. „Ich habe schon früher hier unten gelebt, ein paar Tage oder Wochen machen mir da nichts aus.“
„Das Angebot steht“, sagt Caro zu ihr und dreht sich zu ihr um. „ Wenn du das Sofa haben willst, oder mein Bett oder ´ne Matratze unten im Fuckraum-“<<
Uhm... wir wissen, was los ist? o.o

Was ich nicht ganz so mag, oder eben einfach nicht meinem Geschmack entspricht, ist diese Versteifung auf die Typen. Da sich die Pokemon frei bewegen können und nicht wie angegossen im Spiel herumstehen und warten, bis die nächste Attacke sie trifft, sehe ich keinen Grund, warum Scherox Arkani nicht besiegen könnte, auch nicht, wenn er auf dem selben Level ist. Und naja, TMs, VMs, Leveln, lassen die Pokemon etwas wie Maschinen erscheinen. Also nicht Maschinen, wie Digimon, wie ein digitales, aber fühlendes Wesen, aber weniger aus Fleisch und Blut, weil.. nun ja Spielemechanik. ^^Aber die EV-DV-Erklärung finde ich, ist dennoch gut umgesetzt gewesen. :)

Mit Scherox komm ich immer besser klar.
Mal sehen, was Bills Mommy passiert. :)
Antwort von:  yazumi-chan
18.07.2015 03:29
Das mit den Typen ist natürlich Geschmackssache. Ich genieße auch die realistischeren Versionen, aber als ich mit der Fanfiction angefangen habe, wollte ich mich stark an den Spielen orientieren und damit an dem Kampfsystem. Ich habe außerdem die vier Attacken übernommen, auch wenn das ein sehr kontroverses Thema zu sein scheint. Letztlich ist denke ich wichtig, dass spannende Kämpfe möglich sind und man bei einer Variante bleibt. Typen, Level, Attacken, all das wird bei mir eine Rolle spielen und darauf müssen Leser sich einstellen ;)

Der Fuckraum war der Raum mit dem Fuck Off Schild, wenn du dich erinnerst xD Alles an Caro ist sehr merkwürdig, darüber also nicht wundern ;)
Antwort von:  _Risa_
18.07.2015 03:34
Ich dachte, das wäre eine dumme Ausrede, das Schild. ='D
Antwort von:  yazumi-chan
18.07.2015 03:36
Einfach ein kreatives Schild, um Unbefugte von Caros Blumenatelier fern zu halten :D
Von: abgemeldet
2015-02-26T07:40:47+00:00 26.02.2015 08:40
Cy, setz Grammatikkeule ein! "Reißaus nehmen", nicht "reis aus nehmen". Es war sehr effektiv!
Mir ist im Übrigen aufgefallen, dass du die beiden Wörtchen "und" und "dann" zu lieben scheinst^^ An sich nichts schlimmes, aber an manchen Stellen (auch schon in vorherigen Kapiteln) wirkt es dadurch ein wenig überladen. Ich weiß nicht, wie ich es am besten erklären soll ... Stell dir vor, ein Satz wäre wie ein normaler Spaziergang durch den Wald. Mit jedem "und" das verwendet wird, musst du einer Pfütze ausweichen. Das ist hin und wieder ganz normal, aber auf dauer kann es schon anstrengend werden. Ich hoffe du verstehst, was ich meine?^^ Hier und da kann man sicher ein "und" oder "dann" wegkürzen und durch einen anderen Satzbau ersetzen. Dann liest es sich wieder flüssiger.

"Ich habe Caro noch nie in so engem Kontakt mit jemandem gesehen" - Wie lange kennen sie sich? 20 Stunden? XD Und auf wie viele Menschen sind sie seither gemeinsam getroffen? 6? 7? Na ja, und 4 davon wollten sie verprügeln xD Ein wenig unglücklich formuliert, find ich^^''
Schön, dass Schlitzer langsam auftaut :) Aber so ist es eben mit "Tieren" - sie sind ehrlich und dankbar, im Gegensatz zu Menschen. Das hat Caro schon lange erkannt. Sicher ebenfalls ein Grund, weshalb sie eine so enge Bindung zu ihrem Scherox hat. Übrigens fand ich die Stelle schön, in der er sich streuben wollte, in den Pokéball zurückzukehren^^ Die beiden erinnern mich wirklich stark an Aster und Sarah.
Noch mehr Vegetarier^^ Na gut, in einer Welt, in der nur Pokémon und keine normalen Tiere existieren, kann ich mir das schon irgendwie gut vorstellen. Ein Tier zu schlachten und zu essen, welches intelligent genug ist, die menschliche Sprache zu verstehen und umzusetzen, ist schon eine merkwürdige Vorstellung. Aber ich kann mir irgendwie schon denken, dass es vielleicht irgendwann mal zur Sprache kommt, dass man auf jemanden trifft, der Pokémon zum Fressen gern hat ... ^^ Bear Grylls oder so.
Antwort von:  yazumi-chan
26.02.2015 16:28
Ja, und dann und während... Ich bemühe mich inzwischen, die drei weniger oft auftauchen zu lassen, aber leider kommen sie immer wieder unter. Oh Gott, Caros und Abbys Beziehung xD Ging viel zu schnell, du hast völlig Recht. Das ist einer der Gründe, warum ich diese Saga gerne erneuern möchte.
Zum Thema Vegetarismus. Das ist in meiner Fanfiction tatsächlich der Standard. Da es keine Tiere gibt, stelle ich mir vor, dass Vegetarier zu sein in dieser Welt der normale Trend ist, so wie es in unserer Welt der Trend ist, nicht Vegetarier zu sein. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber keine öffentliche Einrichtung würde bei mir Fleisch servieren, eben weil, wie du sagtest, Pokémon dem Menschen in ihrer Intelligenz sehr ähnlich sind.
Antwort von: abgemeldet
26.02.2015 16:38
Um ehrlich zu sein, liegt Veganismus zur Zeit sogar bei uns ziemlich im Trend ;) Es ist nur noch nicht die Norm und wird es wohl auch nie. Aber mittlerweile gibt es deutlich mehr Vegetarier und Veganer, als noch vor 10 Jahren. Oder gar vor 5.
Antwort von:  yazumi-chan
26.02.2015 16:39
Das stimmt natürlich :) Ich meine nur, dass Leute im Normalfall davon ausgehen, dass du Fleisch ist, wenn du nichts anderes sagst.
Von:  Kalliope
2014-12-04T18:53:07+00:00 04.12.2014 19:53
Schlitzer gefällt mir in dem Kapitel sehr gut, wohingegen ich mit Caro noch nicht warm geworden bin. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt :)
Antwort von:  yazumi-chan
04.12.2014 19:57
Schön, dass du Zeit gefunden hast ;D
Von:  ZombieBabyHitlar
2014-10-07T22:34:05+00:00 08.10.2014 00:34
Warum sperrt man sie nicht gleich in ein Museum? Da wird sie weniger belästigt UND kann Kohle dafür verlangen.

Es wirkt etwas komisch von Caro Abby um Rat zu fragen, welchen Typ sie gegen Feuer braucht, wenn sie im letzten Kapitel noch "Ich brauche ein Käferbodenpokemon" gesagt hat". Sie wirkte jetzt auch nicht unbedingt wie der Typ, der jemanden so etwas grundlegendes wie Typvorteile erfragen würde.

Jetzt wo der vogestellte Konflikt erst einmal auf Eis gelegt wurde, gibt es hier viele Informationen, die den Leser (oder zumindest mich) nicht interessiert haben. Wie du letztes mal schon bemerkt hast, ist hier vieles überflüssig und man hätte es kompakter gestallten können, aber das weißt du ja auch =)
Dass der Konflikt jetzt beiseite geschoben wird, damit Abby ne Nebenstory mit Bills Muddi haben kann, find ich jetzt nicht so dolle, da ich mich gefreut habe, dass endlich mehr Action kommt. Ich verstehe auch nicht, warum sie nicht augenblicklich ein neues Pokemon suchen, da sie anscheinend in Gefahr stehen, zufällig von dem Ganster angegriffen zu werden. Ein Schild mit "Wir haben heute leider geschlossen" sollte wohl nicht so schlimm sein, oder?

Außerdem kaufe ich dir nicht ab, dass Bills Mutter "sehr einsam" ist, wenn die Stadt ihr Haus ausgeschildert hat. So VIP wie die ist, wäre das Haus durch tausende von Pokemaniacs abgerannt worden.

Ich kann ansonsten nicht viel sagen. Dass sie im Kaufhaus rauskommen würden, war ja ziemlich klar, aber ansonsten passiert nun nicht wirklich viel. [Vorhersage: TM28 wird i-wann benutzt, wenn gleich nicht unbedingt gegen Robin]
Linda wirkt ziemlich herzlich und nett, aber da sie nur dieses Kapitel da war, kann ich sie nicht wirklich einschätzen.

Ansonsten. Die Umarmung von Scherox war etwas merkwürdig. Schlitzer ist echt das Posterpokemon für fragwürdige Beziehungen. Ob es mal im Fuckraum war? xD
Antwort von:  yazumi-chan
08.10.2014 00:42
Ah ja, das ganze Nebenher. Die ein oder andere Essensbeschreibung hätte ich mir wirklich sparen können xD Das mit dem Rat bezog sich nicht unbedingt auf den Typ, so weit kann Caro dann doch denken. Abby hat einfach nur sehr ausführlich geantwortet. Zu dem Nebenplot sage ich nichts :P


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