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Mission Undercover

Das Lachen wird ihnen vergehen...
von

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Unannehmlichkeiten

"Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen... Mrs. Smith", sagte Tony grinsend und Natasha bekam das Bedürfnis, ihm ihr Weinglas über den Schädel zu ziehen. Im Augenwinkel sah sie, wie Clint einen großen Schluck nahm und es offensichtlich bedauerte, dass Richard ihm keinen Schnaps angeboten hatte.

"Ebenfalls, Mr. Stark", flötete Natasha. "Ich habe schon ziemlich viel von Ihnen gehört, aber ich denke, die Klatschblätter übertreiben maßlos. Denkst du nicht auch, John?"

"Unbedingt", bemerkte Clint leidenschaftslos und als hätte er gerade nicht zugehört. Natasha trat ihm leicht gegen das Knie und funkelte ihn an. Er zuckte mit den Achseln und wandte sich nun Tony zu. "Mr. Stark, wie ich höre, fahren Sie gerne einen Porsche. Ich bin selber ein sehr großer Fan, wollen Sie mir den nicht zeigen?"

Eigentlich verspürte Tony absolut keine Lust, alleine mit dem Bogenschützen nach draußen zu gehen, aber Natashas Blick sagte ihm, dass er ohnehin keine Wahl hatte. Außerdem fand er es ziemlich amüsant, anscheinend gerade in eine Undercover-Mission der Beiden geraten zu sein.

Die anderen fünf Teilnehmer der Runde wollten ebenfalls nach draußen, aber Natasha lenkte das Gespräch auf eine Verhandlung von George, dessen Erzählung Richard unweigerlich torpedieren wollen würde. Tatsächlich hörten die Frauen wie gebannt zu, wie die beiden Männer gegenseitig versuchten, sich auszustechen und bekamen so nicht mit, wie Clint Tony aus dem Wohnzimmer zog.
 

"Also? Wie lebt es sich als Mr. Smith?", fragte Tony breit grinsend, sobald die Haustür hinter ihnen geschlossen war und Clint sich überzeugt hatte, dass ihnen niemand zuhören konnte.

"Halten Sie den Mund, Stark", zischte Clint gereizt und sah auf die Uhr. Sie mussten sich beeilen, damit die Gäste nicht misstrauisch wurden. "Das Einzige, was Sie wissen müssen, ist, dass Sie ab jetzt so tun werden, als würden Sie uns nicht kennen. Sie sind ein einfacher Gast auf einer langweiligen Party mit langweiligen Teilnehmern und langweiligen Gesprächen. Es interessiert Sie nicht, was Natasha und ich tun und es interessiert Sie auch nicht, was wir noch tun werden. Sie unterhalten sich mit ihrem scheinbaren Schulkameraden, meinetwegen auch mit den Anderen, aber am Ende des Abends wird jeder davon überzeugt sein, dass wir uns nicht kennen und wir werden uns voneinander verabschieden, als wäre alles in Ordnung."

"Und nächste Woche erzählt ihr Zwei mir, dass ihr auf einer Mission wart und niemand von uns darf nähere Fragen stellen", meinte Tony enttäuscht. Es hatte ihn schon lange brennend interessiert, welche Aufträgen man den zwei Superkiller vertraute und nun war er endlich bei einer dabei und würde trotzdem nichts erfahren.

"Ganz genau, Sie haben es verstanden", sagte Clint und ignorierte die Tatsache, dass Tony ihn mal wieder nicht gesiezt hatte. "Und nun werden wir herein gehen, ich schwärme ein wenig von Ihrem Auto und dann werden Sie für den Rest des Abends kein einziges Gespräch mehr mit uns führen."

Tony schnaubte, aber entweder hatte Clint ihn nicht gehört oder er tat nur so. Vermutlich eher letzteres.

Gemeinsam gingen sie wieder in das Haus, gerade rechtzeitig, als Jennifer nun das Essen ankündigte. Richard verlangte sofort, dass Tony sich neben ihn setzte und verwickelte ihn in ein Gespräch über ihre ehemaligen Lehrer. Tony musste sich innerlich ermahnen, an den passenden Stellen zu nickte oder "Aber ja." zu sagen. Diese "Party" langweilte ihn jetzt schon. Hätte Pepper ihm nicht in Aussicht gestellt, ansonsten zu einem vermutlich noch langwierigerem Geschäftsessen teilzunehmen, hätte er Richards Einladung niemals angenommen. Er hatte sich noch nicht einmal erinnern können, wer Richard Greenhill überhaupt war. Selbst in der Schulzeit hatten sie eher einen oberflächigen Kontakt miteinander gepflegt, weil sie in demselben Physikkurs waren. Diese Kleinigkeit war ihm allerdings auch erst eingefallen, als Jarvis ihm die Kursliste gezeigt hatte. Aber anscheinend hatte Richard geglaubt, Tony wäre sein "Kumpel" gewesen und dieser hatte es ihm durchgehen lassen, mit der Aussicht, nicht auf das Geschäftsessen gehen zu müssen. Und dann hätte er auch nicht erlebt, wie die Russin und der Bogenschütze sich als frischverheiratetes Pärchen vorstellten. Immer wieder flüsterte Clint Natasha etwas ins Ohr, woraufhin sie leise kicherte. Tony tippte drauf, dass sie eher Mordfantasien austauschten als irgendwelche liebevollen Komplimente.

Ein hohes und verärgertes Babyschreien ließ alle Gespräche verstummen und Jennifer Greenhill stand hastig auf, um nach ihrem Nachwuchs zu sehen.

"Ja, ja, sie hat ein kräftiges Organ, unsere liebe Susan", sagte Richard und prostete seinen Gästen zu. "Aber das ist ja nicht unbedingt etwas Schlechtes, nicht wahr?"

"Natürlich nicht", beeilte sich Elena zu sagen. "Unser Mäxchen hat uns auch die Nächte durchweg wach gehalten, aber das ist ja nicht weiter schlimm. Und wie sagt man so schön? Ein lautes Organ zeigt meistens den starken Willen des Kindes."

"Ganz genau und gibt es etwas Besseres als einen starken Willen?", fiel George ein. "Natürlich nicht, vor allem in der heutigen Zeit muss man immer wieder seine Beharrlichkeit beweisen!"

Tony unterdrückte ein Augenrollen. Vielleicht hätte er doch zum Geschäftsessen gehen sollen. Auch seine beiden Avenger-Kollegen sahen aus, als würden sie sich zu Tode langweilen. Vielleicht sollte er etwas zur allgemeinen Stimmung beitragen? "Sie haben alle Recht, schließlich sind Kinder unsere Zukunft und was wären wir nur, wenn unsere Zukunft schwach wäre?", mischte sich Tony ein und die beiden Agenten sahen ihn misstrauisch an. "Wie ist es denn mit Ihnen, Miss Montgomery, wenn ich fragen darf?"

Sofort wurde Valerie rot. "Nun, ja, ähm, wie Sie sehen, bin ich nicht verheiratet", sagte sie und deutete auf ihren ringlosen Finger. "Aber vielleicht, wenn mein Freund mir einen Antrag macht... Kinder hätte ich schon gerne."

"Ja, das verstehe ich. Alleine ein Kind großzuziehen ist vermutlich sehr schwierig", meinte Tony und warf dann Natasha und Clint einen Blick zu. "Wie steht es denn mit Ihnen Beiden? Verheiratet sind Sie schließlich schon, kamen denn da schon Gespräche bezüglich Nachwuchs in den Lauf?"

Natasha verschluckte sich an ihrem Wein und Clint sah Tony mit einem Blick an, den Andere vielleicht als freundlich einstufen konnten, von dem Tony allerdings schon sehr genau wusste, dass dieser Blick für die Leute aufgespart wurde, denen Clint einen äußerst grausamen Tod wünschte.

Auch Valerie, Elena, George und Richard sahen nun äußerst interessiert zu Clint und Natasha und sie war es dann auch, die sich leicht räusperte.

"Wir haben darüber noch nicht gesprochen", sagte sie mit fester Stimme, während Clint einen weiteren Schluck Wein nahm.

"Haben Sie schon einmal von der biologischen Uhr gehört, meine Liebe? Wie alt sind Sie? Mitte Dreißig? Hören Sie die Uhr schon ticken?", fragte Tony und musste ein Lachen unterdrücken. Es war einfach zu herrlich, die beiden Superkiller zu veralbern. Ein harter Trick gegen sein Schienbein ließ ihn allerdings zu dem Schluss kommen, dass er es leicht übertrieben hatte. Clint lächelte ihn süffisant an, ehe er noch einmal zutrat und Tony den Schmerzenslaut in einen Hustenanfall verstecken musste.

Allerdings war der Rest der Gesellschaft nun neugierig und indiskret genug, um Tonys Werk fortzuführen.

"Tony hat Recht, man muss sich beeilen, die Wahrscheinlichkeit, ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen, verringert sich, je älter die Frau wird", sagte Richard. "Und bei den Männern ist es genauso, nicht wahr, John? Irgendwann läuft es nicht mehr so, wie es laufen soll."

"Oh ja, so etwas kommt mit dem Alter, John", konnte sich Tony nicht verkneifen zu sagen und Clints Blick wünschte ihm Höllenqualen. "Allerdings kann das natürlich auch bei jüngeren Männern passieren, aber Gott sei Dank gibt es ja medizinische Hilfe. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, John?" Diesmal trat Natasha zu und Tony unterdrückte ein Stöhnen. Warum nur hatte sich diese Frau spitze Schuhe anziehen müssen?

"Denkt doch noch einmal darüber nach", bat Elena mit leuchtenden Augen. "Kinder sind etwas Wunderbares und eures wird bestimmt unglaublich süß sein!"

"Und unser Maximilian wird bestimmt gerne auf eure Kleinen aufpassen", tönte George. "Natürlich verstehe ich euch: ihr seid noch jung und noch nicht sonderlich lange verheiratet, aber irgendwann werdet ihr es bereuen, das Gespräch immer wieder verschoben zu haben. Und mal davon abgesehen, gehört die zu einem Kind benötigte Voraussetzung nicht gerade zu den unangenehmen Dingen des Lebens, hab ich nicht Recht?" Er lachte laut und prostete Clint zu.

Dieser hatte eine leicht verkniffene Grimasse gezogen. "Ich denke, Jane und ich haben noch genug Zeit der Welt... um darüber zu reden."

"Und ich bin 28", murmelte Natasha in ihr Weinglas hinein. Sie warf Tony einen wütenden Blick zu. "Außerdem könnte man Sie genauso fragen, warum Sie noch keine Kinder haben."

Tony grinste breit. "Ich habe leider keine so reizende Frau an meiner Seite wie John." Diesmal bekam Tony zwei Tritte aus zwei verschiedenen Richtungen ab. Morgen früh würde sein Knie blau sein, aber das war ihm im Moment egal. Dafür hatte er gerade einfach zu viel Spaß.

"Valerie, erzähl uns doch einmal über deinen neuen Freund. Ich habe gehört, dass er sehr nett ist", wechselte Natasha das Thema und Clint schloss erleichtert die Augen. Nun kam auch Jennifer Greenhill wieder und setzte sich, begierig darauf, Neues über ihre Nachbarin zu hören.

"Oh ja, das ist er wirklich", antwortete sie und Tony bemerkte sofort, dass sie nervös wurde. Anscheinend gehörte die Dame allgemein zu den eher unsicheren Frauen. Tony verlor jetzt schon das Interesse an ihr und wären da nicht Natashas und Clints mörderische Blicke, würde er das Thema wieder auf sie lenken. Außerdem besaßen die Beiden Zimmer in seinem Tower- und er traute ihnen durchaus zu, dass sie nachts in sein Zimmer kamen, um ihn zu massakrieren. Selbst dann, wenn sie keinen Schlüssel für die Eingangstür des Towers hätten.

Er horchte erst wieder auf, als er hörte, wie Natasha Valerie dazu ermunterte, mehr Zeit mit ihrem neuen Freund zu verbringen. Zugegeben, wenn man nicht wusste, dass Natasha Happy, seinen Bodyguard mit einer Leidenschaft fürs Boxen, innerhalb weniger Sekunden zusammengefaltet hatte oder dass Clint mit seinem Bogen eine Fliege treffen konnte, würde man den Beiden ihre Freundlichkeit fast abnehmen. Doch da Tony wusste, wer die Beiden waren, wurde er sofort misstrauisch, als die Beiden zustimmten, mit Valerie und ihrem Freund auf ein Doppeldate zu gehen. Zwar fügten sie hinzu, dass sie gehen würden, sobald Valerie ihnen das Zeichen dazu gab, aber Tony bezweifelte, dass sie den gleichen Gefallen George, Richard oder deren Frauen gemacht hätten. Ihr Zielobjekt war also Valerie Montgomery. Aber was war es, dass diese Frau für sie so interessant machte? Sie war ziemlich mager (zwar erreichte sie nicht ganz Jennifers Maße, aber sie war dennoch knochig), hatte ein blasses Gesicht mit dunklen Augenrändern und auch die blonden Haare wirkten, als hätte sie nicht genau gewusst, wie man sie am Besten hätte frisieren können. Sie war das komplette Gegenteil von den Frauen am Tisch, ob nun die Rede von Natasha, die sowieso immer aussah, als wäre sie hauptberuflich Model, Elena, die mit ihren braunen Rehaugen und den dunklen Haaren eine klassische Schönheit war oder Jennifer, die, abgesehen von ihrer offensichtlichen Magersucht, wusste, wie man sich stilsicher kleidete, war. Tony war sogar überrascht, dass Valerie überhaupt einen Freund hatte. Vielleicht versteckte sich hinter dieser unscheinbaren und unruhigen Frau ja eine gefährliche Kriminelle. Aber warum taten sich dann Natasha und Clint dieses Doppelleben überhaupt an? Hätten sie sie nicht sofort erschießen können? Vielleicht war aber auch ihr Freund das Interessante und sie kamen ihm nur über Valerie auf die Spur.

Tony nippte nachdenklich an seinem Weinglas und bemerkte, dass Clint ihn aus dem Augenwinkel beobachtete, während Natasha damit beschäftigt war, Valerie einzulullen.

Er musste grinsen. Dieser Abend war nun wirklich reizvoller geworden als er gedacht hatte...
 

"Auf Wiedersehen, Tony, und es war mir wirklich eine Freude, dich wiederzusehen!" Richard riss Tony in seine Arme und Clint konnte ein Knacksen hören. Nach Tonys Gesicht zu urteilen, hatte er sich das Geräusch auch nicht eingebildet und vielleicht hätte Clint auch Mitleid bekommen, wenn dieser vorhin sich nicht nach Leibeskräften abgemüht hätte, Natasha und ihn in verfängliche Diskussionen zu bringen. "Und es ist wirklich in Ordnung, John? Es ist immerhin eine ziemliche Strecke-"

"Aber natürlich, Richard. Jane wollte schon immer einmal den Stark-Tower sehen und wie wir hörten, ist er besonders in der Nacht einzigartig", antwortete Clint und zwinkerte Natasha zu, die leise kicherte und ihren Kopf an seinen Schulter lehnte.

"Ich kann mir auch gerne ein Taxi rufen", sagte Tony. Anscheinend besorgte ihn bereits die Aussicht, mit Natasha und Clint für eine halbe Stunde in einem kleinen Raum zu verbringen. Selbst schuld.

"Aber nicht doch, Tony, wir haben uns doch so gut verstanden", flötete Natasha und klimperte mit den Wimpern. Spätestens jetzt stand Tony der Angstschweiß auf der Stirn und Clint konnte sein schadenfrohes Grinsen nicht mehr verkneifen. Er selbst hatte auch schon einen solchen Blick von Natasha abbekommen und danach zwei Monate auf der Krankenstation auf dem Helicarrier verbracht. Und das auch nur, weil Nick Fury, Maria Hill und Phil Coulson dazwischen gegangen waren und ihm geholfen hatten. Heute würde niemand Tony retten. Tatsächlich würde Clint entweder Natasha helfen oder sich danebensetzen, mit einem gekühlten Bier in der Hand. Beide Möglichkeiten hatten ihren Reiz.

Tony sah aus, als wäre er auf dem Weg zu seinem Henker, als er sich auf die Rückbank von Clints Auto setzte. Natasha und Clint warfen sich noch grinsend einen Blick zu, dann gab er Gas und sie rasten durch die Straße.

"Ein herrlicher Abend!", sagte Tony schließlich; die Ruhe beunruhigte ihn fast noch mehr als alles andere. "Nette Leute, nette Gespräche, gutes Essen. Ich habe noch nie einen so leckeren Hackbraten gegessen."

"Johannas ist besser", meinte Clint.

"Wer ist Johanna?"

"Ebenfalls eine Nachbarin." Clint richtete den Rückspiegel so, dass er Tony genau ins Gesicht sehen konnte. "Wirklich? Medizinische Hilfe? Wie kommen Sie auf die Idee, mich als impotent darzustellen?"

"Außerdem tickt meine biologische Uhr noch nicht", zischte Natasha und durchbohrte Tony mit ihren Blicken.

"Und ich bin nicht impotent!"

"Ich wollte nur ein wenig die Stimmung auflockern", verteidigte sich Tony vorsichtig.

"Die Stimmung auflockern? Die Mission wird noch ewig dauern, weil Valerie ihren verfluchten Hintern nicht hoch kriegt und jetzt müssen Clint und ich von irgendwoher ein Kind auftreiben!"

"Ich weiß ja nicht, was du über die menschliche Biologie weißt, aber eine Schwangerschaft dauert normalerweise neun Monate..."

Wütend fuhr Natasha zu Clint. "Fahr sofort rückwärts gegen einen Baum!"

"Sorry, aber Nick bringt mich um, wenn ich schon wieder einen Dienstwagen schrotte", meinte Clint und Tony atmete erleichtert auf, ehe er sagte: "Wenn, dann müssen wir die Plätze tauschen, Natasha."

"Dagegen habe ich nichts."

"Oder aber wir warten solange, bis die Mission zu Ende ist und denken uns in der Zwischenzeit eine angemessene Rache aus als einen langsamen Tod in einer zerbeulten Karre."

"Ich bin mir sicher, Fury wäre nicht sonderlich glücklich darüber, wenn ihr einen der Avengers umbringen würdet", meldete sich Tony von der Rückbank zu Wort. "Vor allem nicht denjenigen, der die Hälfte der Kosten begleicht, die das gesamte Team an Schaden hinterlässt."

"Nichts ist einfacher als ein Bankkonto zu leeren", sagte Natasha kalt. "In meiner Zeit bei Stark Industries habe ich mir die dazugehörigen Nummern geholt."

"Moment einmal, wieso denn das?"

"So etwas kann nie schaden", mischte sich Clint ein und Tony hatte das Gefühl, als würde er noch mehr Gas geben.

"Ich will sofort aussteigen!"

"Das können Sie vergessen, Stark. Erst gefährden Sie unsere Mission und jetzt wollen Sie sich in Sicherheit bringen?", fragte Natasha und hob eine Augenbraue. "Haben Sie eigentlich eine Ahnung, was wir uns jetzt alles über Babys anhören können? Sie werden uns so lange nerven, bis wir uns eins besorgen und `Mutter, Vater,Kind´ spielen!"

Clint drehte das Radio auf und eine Männerstimme sang: "Mama´s got a real bad temper and Daddy´s got a shotgun!" Grinsend sah er zu Natasha. "Ich liebe diesen Sender."

"Ich finde, ihr beide dramatisiert die Geschichte", sagte Tony und setzte sich gemütlicher hin. "Ich wette mit euch, dass eure Mission noch nicht einmal so lange dauern wird, dass sich Natasha einen Babybauch umschnallen muss."

"Haben Sie heute Valerie gesehen?", knurrte Natasha. "Wenn wir bei dieser Frau nicht nachgeholfen hätten, wäre das Date erst in einem Jahr gewesen."

"Apropos Date, wer ist das Typ, dass ihr euch freiwillig in eine solche Gemeinschaft begebt?"

"Niemand von Interesse", antwortete Clint und Natasha synchron.

Tony verdrehte die Augen. "Klar, deswegen gebt ihr euch ja auch mit solchen Langweilern ab und nennt euch John und Jane Smith. Wer hat sich eigentlich die Decknamen ausgedacht?! Und spielt ihr eigentlich auch das Ehepaar, wenn ihr in eurem Haus seid?"

"Die Ideen für die Rollen kommen üblicherweise von Phil", erklärte Clint seelenruhig. "Und die letzte Frage geht Sie nichts an, Stark."

"Langweiler." Tony wurde langsam nervös. Die Beiden waren nicht einmal ansatzweise so wütend, wie er es eigentlich gedacht hätte. Tatsächlich waren sie mehr als ruhig. Natürlich fuhr Clint schneller als üblich und Natasha sah stur in die Dunkelheit hinaus, aber er hatte zumindest ein Messer erwartet.

Clint machte eine Vollbremsung, als sie beim Stark-Tower angekommen waren.

"Nun, ähm, danke für das Nachhause bringen", sagte Tony schließlich. "Ihr wisst schon, man sieht sich, habt noch einen schönen Abend, das übliche Blabla."

Tony griff nach der Türklinke, als er plötzlich bemerkte, wie die zwei Agenten sich ansahen. Clint hob eine zur Faust geballte Hand, Natasha hatte die Hand lang ausgestreckt und grinste. Ihr Partner wirkte enttäuscht.

"Habt ihr gerade ein mentales Stein-Schere-Papier gespielt?", fragte Tony fassungslos. "Ihr wisst schon, dass ihr auf diese Weise noch mehr wie ein altes Ehepaar wirkt?"

"Sie wissen doch gar nicht, was der Einsatz war, Stark", sagte Natasha mit samtweicher Stimme und drehte sich lächelnd zu ihm um.

"Nein, aber ich wünsche mir irgendwie, dass unser Spatzenhirn gewonnen hätte."

"Wir müssen jetzt weiter, wir sind schon viel zu spät dran", meinte Clint lächelnd und Tony wurde noch mulmiger zumute. Es konnte einfach nichts Gutes bedeuten, wenn die Beiden so freundlich taten. Vor allem dann, wenn sie eigentlich sauer auf ihn waren.

Hastig machte er sich daran, aus dem Auto auszusteigen.

Natasha kurbelte das Fenster herunter und winkte ihm lächelnd zu, als Clint losfuhr. "Gute Nacht Stark... und träumen Sie schön!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LisaTachibana
2015-05-05T22:50:26+00:00 06.05.2015 00:50
Oh man, hahaha. :D Es hat echt einen hedienspaß gemacht dieses Kapitel zu lesen und auch das Tonys Bein morgen blau sein würde. Und das Ende, mmm uhh. Das kann ja interesannt werden!


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