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Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas

FF-Wettbewerb des Majestics-Fanzirkel
von

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Es waren nicht die mörderischen Kopfschmerzen, die ihn aufweckten – auch wenn sich die Raggaeband in seinem Schädel besonders mit dem Bongo-Solo die größte Mühe gab. Es war das penetrante Klopfen an der Zimmertür, das ihn sehr unsanft aus Morpheus' Armen riss. Fluchend schälte sich Johnny McGregor aus der Bettdecke und wankte knurrend und mit halb geschlossenen Augen zum Ursprung der nervtötenden Geräuschquelle.
 

"Was?", schnauzte er die vor der Tür befindlichen Personen an, nachdem er die Tür aufgerissen hatte und kniff die Augen zu. Das Licht im Flur war deutlich heller, als das diffuse Zwielicht in seinem Zimmer mit den zugezogenen dunklen Vorhängen und animierte sein Schädelhämmern zu neuen Höchstleistungen.
 

Es waren Oliver und Enrique, die sich einen Blick zuwarfen, als ob sie sich nicht ganz sicher waren, ob sie nun die nächste Psychiatrie anrufen oder ihren Teamkameraden lieber in Ruhe lassen sollten. "Du siehst scheiße aus", sagte Enrique schließlich mit der Spur eines gehässigen Grinsen auf den Lippen und ließ die Hand, mit der er bis eben an der Tür geklopft hatte, langsam sinken.
 

"Du könntest auch nicht gerade für Armani modeln", konterte Johnny sofort angriffslustig, besann sich dann aber schnell eines Besseren und winkte ab. Er hatte Kopfschmerzen, war übermüdet und hatte deswegen nicht die geringste Lust, sich um diese unchristliche Zeit ausgerechnet mit Enrique zu streiten. Er wollte einfach nur zurück in sein Bett und diesen Kater auskurieren.
 

"Enrique hat es nicht sehr feinfühlig ausgedrückt, aber mit deinen Augenringen könntest du bei Michael Jacksons Thriller Video als Zombie mitspielen", versuchte sich Oliver ziemlich halbherzig an Schadensbegrenzung. Wenn er ehrlich war, hatte er nicht besonders viel Mitleid mit Johnny, aber er würde sich hüten, seine Schadenfreude so offen zu zeigen wie es Enrique mit seinem breiten Grinsen tat.
 

Johnny schenkte dem Franzosen nur einen Blick, der töten konnte, ehe er sich umdrehte und die beiden ungebetenen Gäste an der Zimmertür stehen ließ. Oliver und Enrique warfen sich kurz einen fragenden Blick zu, ehe Ersterer mit den Schultern zuckte, seinem Freund ins Zimmer folgte und somit Letzerem die ehrenvolle Aufgabe überließ, die Tür zu schließen.
 

"Ich hoffe für euch, dass gerade die Welt untergeht. Ansonsten habt ihr besser eine verdammt gute Erklärung, warum ihr mich so früh am Morgen weckt", murmelte Johnny auf dem Weg zurück in Richtung seines großen kuscheligen King Size Bettes.
 

Erneut warfen sich seine Teamkameraden einen Blick zu, der deutlich machte, dass die nonverbale Diskussion um die Psychiatrie noch nicht endgültig vom Tisch war. "Du weißt schon, dass es schon vierzehn Uhr ist. Nachmittags", sagte Oliver schließlich vorsichtig und erntete dafür einen verständnislosen Blick von Johnny.
 

"Was?", erwiderte der Schotte nicht sonderlich intelligent und sah verdutzt von Einem zum Anderen. "Ihr verarscht mich", stellte er dann fest und warf den Beiden einen bösen Blick zu.
 

Während Enrique schadenfroh vor sich hin grinste und den Eindruck erweckte, als ob er gerade einen Mordsspaß hatte, übernahm Oliver gezwungenermaßen und mit einem lautlosen Seufzen die Rolle des Aufklärers. "Tut mir leid, aber wir haben bereits Nachmittag", wiederholte der Franzose und fühlte sich irgendwie nicht wohl in der Rolle, die sonst für gewöhnlich Robert innehatte.
 

"Kann gar nicht sein", beharrte Johnny auf seiner Meinung und warf sich sehr ungalant bäuchlings über sein Bett, um nach seiner Armbanduhr zu angeln, die auf der anderen Seite auf dem Nachttischchen lag.
 

An und für sich war daran auch nichts seltsam – bis auf Enrique, der sich plötzlich in die Hand biss, um so krampfhaft ein Lachen zu unterdrücken. Oliver warf ihm einen fragenden Blick zu und der Italiener nickte daraufhin in Richtung Johnny. Und was Oliver da zu sehen bekam, ließ selbst ihn nach Luft schnappen.
 

Bei Johnnys ziemlich unkoordinierter Aktion, um an seine Uhr zu kommen, hatte sich das Shirt, mit dem er geschlafen hatte, so weit nach oben geschoben, dass es fast den halben Rücken zeigte. Und da, direkt über dem Bund der Shorts, prangte farbenfroh ein Tattoo, welches – und da war sich Oliver hundertprozentig sicher – gestern noch nicht da gewesen war.
 

"Ähm … Du, Johnny …", fing der Franzose vorsichtig an und stieß dem neben ihm stehenden Enrique den Ellenbogen in die Seite, damit er endlich aufhörte so verräterisch zu glucksen. "Ich wusste gar nicht, dass du so sehr auf die USA stehst", mischte sich deswegen nun der Italiener breit grinsend ein.
 

Johnny, der inzwischen endlich an seine Uhr gekommen war und mit halbzugekniffenen Augen versuchte, die Uhrzeit abzulesen, sah mit einem verwirrten Blick zu seinen Freunden. "Hä?", fragte er verständnislos und hatte wirklich keine Ahnung, auf was Enrique anspielte.
 

"Du hast da ein Tattoo", sagte der breit grinsende Italiener und tauschte einen wissenden Blick mit seinem Freund Oliver. "Stars and Stripes", fügte der Franzose lapidar hinzu und auch bei ihm schlich sich langsam aber sicher ein schadenfrohes Lächeln ins Gesicht.
 

"Ich habe was?!" Mit einem Satz war Johnny aus dem Bett gesprungen und hellwach, als er versuchte, einen Blick auf seinen unteren Rücken zu erhaschen. Aber alles Verrenken und um sich selbst drehen half nicht viel, weswegen er nach einigen Sekunden einfach die Tür des Kleiderschrankes aufriss und sich im an der Innenseite angebrachten Spiegel begutachtete.
 

Enrique gab sich wirklich die größte Mühe, um bei diesem Bild für die Götter nicht in schallendes Gelächter auszubrechen und stutzte für einen kurzen Moment, während Oliver nicht sicher war, ob er nun schadenfroh sein sollte oder doch lieber Mitleid haben sollte.
 

"Das darf doch wohl nicht wahr sein!", rief Johnny lautstark und bereute es anscheinend augenblicklich, so laut geworden zu sein, wenn man seinen gequälten Gesichtsausdruck bedachte. "Was zum Teufel …?!" Er sah Oliver und Enrique mit einem hilfesuchenden und fragenden Blick an, doch die Beiden konnten nur synchron mit den Schultern zucken.
 

"Kannst du dich denn an Nichts erinnern?", fragte Oliver vorsichtig nach und klopfte dem Schotten mitfühlend auf die Schulter, während er sich noch immer im Spiegel begutachtete. Der Franzose konnte sich sehr gut vorstellen, wie sich Johnny jetzt fühlen musste, als Schotte und Mitglied des britischen Königshauses ausgerechnet die Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika direkt über dem Hintern tätowiert zu haben.
 

Und während der Franzose versuchte, seinen fassungslosen Freund und Teamkameraden moralisch wieder auszubauen, stutzte Enrique erneut und warf dieses Mal der geschlossenen Tür zum angrenzenden Bad einen missbilligenden Blick zu. Er war sich fast sicher, etwas hinter der Tür gehört zuhaben. Deswegen öffnete er besagte Tür vorsichtig – und wäre fast vom Glauben abgefallen.
 

"Blöde Frage …", fing er vorsichtig an und starrte reichlich irritiert ins Badezimmer. "Aber seit wann gehört eine Ziege zum Inventar dieses Hotels? Und wo ist eigentlich Robert?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  JoMarch
2014-09-15T16:14:41+00:00 15.09.2014 18:14
Oh mein Gott, der arme Johnny. XD *lol*

Ich musste die ganze Zeit beim lesen lachen, wenn man sich die Szenen alle Bildlich vorstellt.

Er ist tierisch verkatert und weiß nicht was letzte Nacht los war und die beiden anderen kriegen sich kaum noch ein, so lustig finden sie seine Verwirrten Zustand. Was hat er nur alles genommen damit womit er hinterher in so einem Zustand ist. Und dann das Tattoo: Oje, das muss für ihn erst recht grausam sein, eine Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika zu haben *LOL* Es wäre für ihn bestimmt nicht so schlimm wäre es eine Britische oder Schottische Flagge, aber eine Amerikanische Flagge? Das ist muss sehr schrecklich für ihn sein, hoffentlich kann er sich das entfernen lassen.

Wenn ich dabei wäre, ich würde vor lachen nur auf dem Boden liegen und mich kaum wieder einkriegen. So wie ich die beiden kenne, werden sie es ihm ewig daran Erinnern und sich immer wieder aufs neue Lustig machen.

Bin schon neugierig was es mit der Ziege auf sich hat und wo der arme Robert ist und was noch so alles lustiges passiert.
Von:  KradNibeid
2014-07-08T08:35:19+00:00 08.07.2014 10:35
....Ich muss sagen, dass ich diesen Anfang verstörend finde. Ich meine, bei Hangover waren wenigstens alle verkatert - aber hier scheint ja nur Johnny Mist gebaut zu haben? o.O

Aber ich frage mich echt, ob es normal ist, dass Tatoo-Studios volltrunkenen Kunden Tattoos stechen. >.< Armer Johnny, mit Stars and Stripes auf dem Rücken lebt es sich nciht chön, glaube ich - ich hoffe, er kann sihc das wieder entfernen lassen. D:

Aber ich bin ja wirklich gespannt, was in der FF noch so alles passiert - und wo Robert ist. xD
Von:  Marron
2014-06-05T12:52:47+00:00 05.06.2014 14:52
Gute Frage. Wo ist Robert abgeblieben? O.O
Das ist ein erstes Kapitel, wo man echt aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Wie besoffen (oder zu) muss Johnny gewesen sein, um sich dieses Tattoo stechen zu lassen? XD Die amerikanische Flagge kann man noch nicht mal umändern, also wird er danach wohl immer auf seinen Rücken aufpassen müssen.
Fast tut er mir Leid...aber nur fast. :D Wer viel trinkt, muss mit den Konsequenzen leben. (Und notfalls eben auch mit der Ziege.)

Aber wo ist Robert nur abgeblieben? Sitzt er in einer Gefängniszelle? Ist er ob des Blödsinns abgehauen nach Deutschland? Oder haben ihn die anderen im Suff ausgesperrt? Fragen über Fragen, die wohl nur das nächste Kapitel beantworten kann. Und genau darauf warte ich jetzt einfach mal ganz geduldig. (Mit anderen Worten: Mach bloss schnell weiter! ^^ *g*)
Antwort von:  ChogaRamirez
22.06.2014 04:26
Uh, die Idee mit der Gefängniszelle ist wirklich sehr schön. ^^ Sie passt nur leider nicht in mein Konzept - was wirklich sehr schade ist.
Von:  Phase
2014-06-04T09:01:50+00:00 04.06.2014 11:01
What the- ?! xD
Oh mein Gott, was tust du Johnny nur an?! xD

Das Kapitel ist wunderbar geschrieben und flüssig und gut gelesen. Die Prise Humor ist großartig!
Johnny könnte einem wirklich fast Leid tun - nur irgendwie gehe ich davon aus, dass er sich das Ganze selbst zuzuschreiben hat. Was er wohl alles genommen hat? Das muss ja wirklich eine hammer Nacht gewesen sein...
Ich finde es toll, wie du dieses Kapitel angegangen bist, wie Enrico und Oliver Johnny aufsuchen, der noch total durcheinander ist und sich dann Stück für Stück die Abgründe der vergangenen Nacht auftun.
Ein wirklich herrlicher Einstieg in die FF - auch wenn ich jetzt schon erahnen kann, dass das Ganze für Johnny nicht besser werden wird. Ich bin ja wirklich sehr gespannt, was da jetzt noch alles kommen wird!
Wo kommt die Ziege her und was ist eigentlich aus Robert geworden?

Ich hoffe wirklich, dass es hier sehr schnell weiter geht - ich bin nämlich tierisch gespannt, wie sich das ganze entwickeln wird! *o*
Also: bitte bitte bitte ganz schnell das nächste Kapitel online stellen!
Antwort von:  ChogaRamirez
22.06.2014 04:25
Es war definitiv eine Hammer Nacht. :D Um was wetten wir, dass Enrique den armen Johnny (der so gar kein Mitleid von mir bekommt ^^) noch ewig damit aufziehen wird?


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