Aika
Als Michiru aufwachte, dröhnte der Schmerz von ihrem Arm und Rücken durch ihren ganzen Körper. Ächzend vor Schmerz richtete sie sich auf, verwirrt sah sie sich in dem fremdem Schlafzimmer um. Es war eindeutig nicht ihr eigenes! Die kühle gradlinige Einrichtung und diese riesigen bodenlangen Panoramafenster, deuteten auf ein Hochhaus hin. Nun sah sie an sich herunter. Sie trug außer einer Menge Verband ein ihr viel zu großes Flash*T-Shirt und über ihren Slip eine längere blaue Männer-Boxershorts.
» Na wenigstens nicht nackt!« dachte sie und schlüpfte nun in die für sie bereitgestellten Hausschuhe. Michiru erkundete vorsichtig das riesige Apartment und landete am Ende im Wohnzimmer. Auf dem riesigen Fernseher lief eine Tierdoku über Geparden die auf stumm gestellt war und Haruka stand in einem schwarzen Anzug, mit schwarzem Hemd und roter Seidenkrawatte an einem der bodenlangen Fenster und telefonierte.
„ Warte mal.“ unterbrach Haruka ihr Telefonat und deutete Michiru in Richtung der offenen Küche.
„Aika hat die ein Sandwich gemacht und Tee, bedien dich ruhig.“ sagte sie mit einem leichten schmunzeln bei Michiru's zerknauschten Anblick. Michiru nickte und steuerte in Richtung Küche, während sich Haruka wieder dem Fenster zu wand und weiter telefonierte.
Das Sandwitch war auf einem Teller auf der Arbeitsplatte angerichtet neben einer Kanne Tee und einer bauchigen Tasse. Kurze Zeit später setzte sich Haruka zu ihr und trank auch eine Tasse Tee.
„Und gut geschlafen?“ brach Haruka die stille und suchte Michiru's Blick.
„ Ja danke. Wie lange bin ich schon hier?“ sagte sie und versuchte mit einer Hand ihre wüsten Haare zu bändigen.
„Seit...20 Stunden und 34 Minuten.“ sagte Haruka und sah auf die Uhr. Michiru's Augen weiteten sich und sie stand panisch auf.
„Was? Wie spät ist es?“
„Bleib ruhig und setzt dich wieder hin.“
„Nein ich hab heute noch einen Auftritt und ich muss noch nach Hause und oh Gott.“ Michiru wurde immer blasser und setzte sich ganz automatisch wieder hin.
„Deine Kleidung für heute Abend hat Aika schon organisiert so wie auch deine Violine, sie sind im Gästezimmer. Wir haben noch 3 Stunden Zeit bis zum Auftritt und wenn du erlaubst, begleite ich dich.“ sagte Haruka ruhig und trank ihren Tee aus und der leichte rote schimmern auf Michiru's Wangen blieb ihr nicht verborgen.
„ Wenn du möchtest, ich würde mich freuen.“
„ Ich lasse dich nie wieder alleine kämpfen und bin an deiner Seite wenn du mich brauchst. Das habe ich bei meiner Begegnung mit Prinzessin Serenity geschworen.“ sagte Haruka nun ernst und lies damit Mchirus zartes Lächeln verstummen.
„Wie?..“ begann Michiru verwirrt zu fragen aber wurde gleich von Haruka unterbrochen die ihren Verwandlungsstab auf den Tisch zwischen ihnen legte. Michiru wollte gerade protestieren.
„Bleib ruhig, vor allem kann man halt nicht davon laufen.“ sagte Haruka nun und steckte ihn wieder ein.
In diesem Moment kam eine junge Frau in die Küche mit ein paar Einkäufen. Sie drehte sich zu Haruka und Michiru um und schmunzelte vielsagend.
„ Sie ist ja wach unser Dornröschen. Hi ich bin Aika .“ begrüßte sie Michiru und setzte sich in ihrem sehr knappen Strandoutfit auf Harukas Schoss.
„ Äh Hi ich bin Michiru Kaioh.“ brachte Michiru nun peinlich berührt von der nähe der beiden heraus. Ihre Gedanken rasten und sie konnte die Beziehung der beiden nicht einschätzen, ob das nun Harukas Freundin war und so weiter.
„ Hilfst du ihr nachher beim Umziehen mit dem Kleid? Ich denke das ihr Arm sie dabei noch ziemlich behindern wird.“ fragte Haruka Aika sanft und fasst flüstern in ihr Ohr, die nur bestätigend nickte und nun noch demonstrativ einen Arm um Haruka legte.
„ Michiru ich hoffe du magst Roberto Cavalli, musste es ja ohne dich aussuchen. Aber ich denke wenn es mir passt, passt es dir auch.“ sagte nun Aika freundlich und trank aus Harukas Tasse auch Tee.
Michiru nickte nur und könnte sich selbst schlagen dafür das sie nur einen Moment dachte sie hätte eine Chance bei Haruka. Haruka merkte das Michiru sich anscheinend nicht so wohlfühlte und schubste Aika sanft von ihrem Schoß und stand auf, sie schloss ihr Jackett und trank den letzten Schluck Tee aus ihrer Tasse.
„ Wenn die Damen mich jetzt entschuldigen, ich muss noch kurz zu einem Termin. Ich werde aber natürlich rechtzeitig wieder da sein um den Traum in Cavalli zu ihrem Auftritt zu fahren.“ sagte Haruka und zwinkerte Michiru zu. Die jetzt total perplex war und sich fragte ob Haruka sie wirklich an geflirtet hatte.
Erst als Aika die Tür zufallen gehört hatte schnellte diese zu Michiru herum.
„Ist dir klar das du das erste Mädchen bist was Haruka hier hin mitgebracht hat und mir vorgestellt hat.“ sagte Aika mit einem unschuldigen breiten Grinsen auf dem Gesicht. Michiru war jetzt erst recht verwirrt, war Aika doch nicht Harukas Freundin. Aber Aika plapperte weiter.
„Sonst stellt sie nie eine ihrer Liebschaften ihrer kleinen Schwester vor. Du musst ihr echt wichtig sein....Jetzt verstehe ich auch warum ich dich ins Bett stecken sollte, ihr habt es noch nicht getan oder?“
Michiru war wie überrumpelt von Aikas Offenheit, auf der einen Seite war sie froh das Aika ihre kleine Schwester war aber auf der anderen waren ihre Fragen doch etwas zu direkt für die eher schüchterne Musikerin. Aika bemerkte wie Michiru rot wurde und grinste nun noch breiter.
„Aber geküsst habt ihr euch schon oder?“
Wieder schwieg Michiru und knabberte zaghaft mit gesenktem Kopf an ihrem Sandwitch.
„Boah du weißt nicht was dir entgeht, wenn man den anderen glauben schenkt. Aber das wird schon, sonst hätte der alte Geizkragen nicht so einen Aufriss betrieben wegen dir.“ sagte Aika nickend und zog Michiru nun ins Gästezimmer wo ihre Sachen aufbewahrt wurden. Nun machten die zwei Michiru fertig für den Abend und Michiru taute nun auch etwas auf.
„Aika erzähl mal, hatte Haruka schon viele Bekanntschaften?“
„Naja wie bringe ich dir es am schonendsten bei...Haruka flirtet mit alles was einen Rock an hat und nicht bei drei auf dem Baum ist...“ sagte Aika und schloss nun Michirus Kleid. Sie bemerkte auch Michirus seufzen und redete weiter: „..Aber irgend etwas hast du mit ihr gemacht, ich hab gemerkt wie ihr Herz gerast hat als sie dich in der Küche ansah und bis dahin hätte ich nie gedacht das sie eins hat.“
Michiru schmunzelte in sich hinein und schreckte von der Türklingel auf. War es schon so weit?
„Na los Aschenputtel, deine Kutsche wartet und denk dran keiner kauft die Kuh, wenn es die Milch umsonst gibt.“ sagte Aika und stupste Michiru mit einem verschwörerischen Grinsen an.
„Was soll das den heißen?“ sagte Michiru irritiert und runzelte die Stirn.
„Findest du schon früh genug raus.“ schmunzelte Aika und reichte ihr den Violineinkoffer.
