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A Melody in my Head

von

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Grünes Holz und bunte Träume

Sodelle~
 

Hier Kapitel Nummer 3~ :333
 

'_____' -> Hier Name mit einem 'X' einsetzen ^^
 

*_____* -> Hier richtigen Namen einsetzen ^^
 

Viel spaß ^^

_________________________________________________
 


 

Kapitel 3 – Grünes Holz und Bunte Träume
 

Du wachtest auf. Der Schmerz in deiner Brust hatte etwas nachgelassen, aber er war immer noch, seit deinem Beitritt nun, da. Würde es jemals aufhören, fragtest du dich. Langsam sahst du dich nun um. Du warst immer noch in dem Unterwasserberg in diesem Gängelabyrinth und hattest keine Ahnung wo du warst. Seufzend riebst du dir die Augen, bis du plötzlich spürtest, wie sich eine dritte Hand auf deine Wange legte. Sofort schnellte dein Oberkörper nach oben und du sahst mit weit aufgerissenen Augen in das leicht verschreckte Gesicht von Demyx. Ach stimmt, der war ja auch noch da, kam es dir sofort wieder in den Sinn. Seine Hand hatte er wieder von dir weggezogen und schuate dich mit leicht verschreckten Augen an.

„Alles in Ordnung, '____'?“, fragte er dich und beruhigte sich wieder.

„J-Ja, alles in Ordnung, du hast mich nur etwas erschreckt.“, logst du und versuchtest etwas zu lächeln.

Doch Demyx sah dich weiterhin etwas besorgt an. Wieder legte er seine Hand an deine Wange und strich ein paar Mal darüber.

„Du hast im Schlaf geweint.“, meinte er daraufhin und zog seine Hand langsam wieder zurück.

„Was?“

Du hattest geweint? Nein, dein Spiegelbild an diesem Strand hatte geweint. Du hattest nur diesen stechenden Schmerz in deiner Brust gespürt, der jetzt zwar immer noch da war, aber nicht mehr so weh tat,

„Ich habe wirklich...?“

Du befühltest deine Wangen und deine Augen. Dadurch, dass ihr unter Wasser wart, konntest du natürlich keine nassen Tränen erfühlen. Doch in einem der leuchtenden und spiegelnden Kristalle um euch herum konntest du deine leicht geröteten Augen erkennen.

„Oh... tatsächlich....“, erkanntest du nun und wischtest dir nochmal über die Augen.

„Hattest du vielleicht einen Albtraum?“, fragte Demyx dich wieder.

„Naja... nicht direkt. Es war eigentlich mehr schön, aber das Ende hat mir etwas Angst gemacht.“, gabst du nun zu.

„Oh, deshalb hast du wahrscheinlich auch geweint, weil du Angst hattest.“, lächelte er leicht, „Soll ich dir noch was auf meiner Sitar vorspielen, damit es dir wieder besser geht?“, schlug er vor.

Dies brachte dich zum Lächeln.

„Ja, gerne.“

„Aber das du mir nicht mehr dabei einschläfst, ja?“

Der Wassermagier beschwörte wieder seine blaue Sitar und begann wieder eine sanfte Melodie zu spielen. Diesmal hieltest du aber deine Augen offen. Du wolltest nicht noch einmal riskieren einzuschlafen. Stattdessen fragtest du dich weiter, warum du geweint hattest, oder besser, warum dein Spiegelbild in deinem Traum geweint hatte. Du warst dir zwar nicht ganz sicher, aber du hattest die Vermutung, dass dieser Traum ein Teil deiner Vergangenheit war. Doch war irgendwas in deinem früherem Leben vorgefallen, dass dich so sehr zum Weinen brachte? Irgendwas richtig schlimmes? Immerhin hattest du dich am Strand immer wohl gefühlt, also warum hatte dein Spiegelbild dort geweint?

„Demyx?“, sagtest du dann schließlich.

„Hm?“

Die Melodie verklang und Demyx schaute zu dir.

„Habe ich... im Schlaf vielleicht irgendwas gesagt?“, fragtest du ihn.

Vielleicht hattest du ja irgendwas gesagt, was auf dein Weinen zurückführen könnte. Vielleicht der Name einer Person, oder irgendwas anderes, was dir weiterhelfen könnte.

„Ja, hast du. Als du langsam begannst zu weinen, hast du einen Namen ganz leise gemurmelt. Ich mein, du hättest 'Jonas' gesagt.“, antwortete er dir wahrheitsgemäß.

„Jonas....?“

Jonas. Dieser Name sagte dir nichts. Wirklich gar nichts. Egal, wie tief du gerade in deinem Gedächtnis nach diesem Namen suchtest, du fandest nichts. Keiner aus deiner Familie und auch keiner deiner Freunde, an denen du dich erinnern konntest, hieß so. Oder wurde dieser Name vielleicht aus deinem Gedächtnis gelöscht?

Ein Seufzer entwich deiner Kehle und du standest vom Felsen auf. Deine Schwanzflosse bewegtest du ein paar Mal hin und her, um wieder ein Gespür dafür zu bekommen.

„Alles okay? Du hast gerade wieder so traurig ausgesehen.“, meinte Demyx dann plötzlich und schwamm zu dir.

„Naja... Dieser Name sagt mir nichts. Ich glaube, ich habe immer noch nicht an alles erinnert. Geschweige denn, was mein Spiegelbild in meinem Traum in den Händen hielt und darauf etwas gespielt hat.“, sagtest du und verschränktest leicht verärgert die Arme.

„Hm... In den Händen gehalten? War es groß oder eher klein?“, fragte dich nun der Wassermagier.

„Eher klein und sie hatte den Kopf zur Seite geneigt.“

„'Sie'?“

„Ja, 'sie'. Mein Spiegelbild.“

„Dann musst du aber sagen 'es'.“

„Klugscheißer! Dass, ausgerechnet du sowas sagst...“, meintest du schließlich und gabst ihm eine Kopfnuss.

„Autsch! Das war doch nur ein Witz...“, schmollte er daraufhin und rieb sich die leicht schmerzende Stelle.

„Sorry...“, entschuldigtest du dich und tätscheltest vorsichtig seinen Kopf.

„Jetzt ruinier bloß nicht meine Frisur!“

„Upps! Sorry, war nicht mit Absicht.“

Nochmal entschuldigend lächeltest du ihn an während er immer noch mit einem schmollenden Gesicht versuchte seine Haare wieder zu richten.

„Schon gut, ich hab sie wieder gerettet.“, meinte er dann.

„Gut.“

„Also, eher klein und 'sie' hatte den Kopf zur Seite geneigt?“

„Äh... Ja, hatte sie. Und sie hat ihren rechten Arm immer hin und her bewegt.“

„Etwa so?“

Demyx hielt seine Arme so, wie dein Spiegelbild es am Strand getan hatte, und bewegte den rechten hin und her.

„Ja genau so!“

Und mit einem Mal erschien dir plötzlich ein Bild vor den Augen. Du schautest geradewegs auf eine mit Geschenkpapier umwickelte Box. Um dich herum stand deine Familie und gratulierten dir zu deinem 10. Geburtstag. Neugierig zerrissen deine kleinen Hände das Papier und hervor kam eine schwarz glänzende Box. Mit großer Vorsicht nahmst du den Deckel ab und betrachtetest das Instrument vor dir. Das smaragdgrüne Holz und die silbrigen Saiten schimmerten dir entgegen. Sofort brannte in dir die Lust auf diesem Instrument etwas zu spielen, wenn du nur wüsstest, wie es funktionieren könnte. Da hob dich plötzlich jemand hoch und drückte dich. Es war dein Vater, der freudestrahlend dich ansah.

„*_____*, ich werde dir beibringen wie man darauf spielt!“
 

„'_____'? Hey, '_____'!“

Da rüttelte dich wieder jemand an der Schulter und die Bilder verschwanden.

„Hä? Was?“, fragend schautest du Demyx na, der dich wieder aus deinen Träumen geholt hat.

„Du hast schon wieder geträumt.“

„Oh... Ja, stimmt.... Aber, ich weiß jetzt endlich wieder was es war!“, sagtest du voller Enthusiasmus.

„Dank meiner Hilfe aber nur!“

„Ja, schon klar. Warum war mir das nicht früher eingefallen? Es war so offensichtlich, dass dieses Instrument eine -“

„Hinter dir!!“, rief Demyx plötzlich und wich einige Meter von dir.

Er setzte ein verängstigtest Gesicht auf und schwamm dann plötzlich in einen der Gängen.

„SCHWIMM WEG!!“, konntest du ihn noch schreien hören, bevor du dich kurz umdrehtest, nur um ihm danach zu folgen.

„Warte Demyx!“

Herzlose waren plötzlich erschienen. Der Grund, warm auch Demyx so schnell verschwand. Es waren seltsame grüne Herzlose mit grünen Lanzen, die sehr schnell hinter dir her waren und nach dir stachen. So schnell wie du konntest, versuchtest du vor ihnen zu fliehen und Demyx einzuholen. Doch verschwand der Rest seiner Schwanzflosse in der Dunkelheit vor dir.

„Demyx!!“, riefst du, aber er blieb nicht stehen.

Wieder kamst du an einer Gabelung, doch von Demxy fehlte jede Spur.

„Scheiße!“

Die Herzlosen waren direkt hinter, also nahmst du willkürlich irgendeinen Gang und schwammst um dein Leben. Du wusstest nicht, wie oft du an einer Gabelung einen anderen Gang nahmst, aber geschätzt wären es um die 19 gewesen. Du wusstest noch nicht einmal, ob die Herzlosen noch hinter dir her waren, aber du schwammst weiter aus Angst, dass sie doch noch da waren. Plötzlich sahst du an dem Ende deines Ganges ein Licht. Der Ausgang, schoss es dir in den Sinn. Und wirklich, es war der Ausgang, aber du schwammst noch so lange weiter, bis du dich hinter einem Felsen auf dem Meeresgrund verstecken konntest. Nichts ist dir gefolgt. Die Herzlosen hattest du anscheinend abgeschüttelt. Erleichtert wischtest du dir einmal über die Stirn und kamst dann hinter dem Felsen wieder hervor. Vorsichtig schautest du dich um. Demyx war nirgends zu sehen, dafür aber entdecktest du ein Schiffswrack. Voller Neugier nährtest du dich ihm. Der Bauch des Schiffes war in zwei Teile gebrochen und der Mast trieb schief im Wasser herum. Die Segel waren zerfleddert, einige Taue bewegten sich im Wasserstrom hin und her und hier und da waren einige Einschusslöcher, durch die man sehen konnte. Vermutlich in einem Gefecht untergegangen, dachtest du dir. Du schwammst nun an Deck des Wracks und entdecktest eine offene Tür, durch die du in die Kapitänskajüte kamst. Die Wände und an der ganz hinteren Seite die Fenster waren mit Algen bewachsen, die zerstörten Wände und die wahrscheinlich von Schusswaffen und Schwertklingen zerstörte Einrichtung ließen den Raum ungemütlich und bedrohlich wirken, doch was dich förmlich anzog, war ein großes Bild an der noch halbwegs ganzen Wand. Der obere Teil war noch gut erhalten, doch der untere Teil des Bildes war zerrissen und angekokelt. Vermutlich ein Feuer, so wie der Rest der Wand und des Bodens aussah.

Das Bild hatte einen goldenen, noch leicht schimmernden Rahmen und wurde mit Ölfarben gemalt. Zwar war es auch mit einigen Algen bewachsen, doch konnte man zwei Personen darauf deutlich erkennen. Ein groß gewachsener Mann mit einem leichten Bart, dunklen Haaren und einem langen dunkelblauen Mantel. Auf dem Kopf trug er einen Hut mit einer weißen Feder und einem angesteckten goldenen Orden mit rubinroten Bändchen daran. Neben ihm stand eine Frau. Ihre Haare waren lang und blond. Sie trug ein grünes Kleid mit hellgrüner Spitze am Hals, an den Ärmeln und dem Saum ihres herunterfallenden Rocks. Beide Erwachsenen hatten jeweils eine Hand auf die Schultern eines Kindes gelegt. Allerdings konntest du von dem Kind nur erkennen, dass es vermutlich ein gelbes Kleidchen trug, demnach auch ein Mädchen war und, ein freudiges Lächeln. Der Rest des unteren Bildes war verbrannt und schwarz angekokelt.

„Schade.“, murmeltest du.

Wahrscheinlich war es mal ein wirklich schönes Bild gewesen.

Plötzlich spürtest du ein Ruckeln des Wracks. Es kippte ein wenig nach rechts, dann aber wieder nach links zurück, allerdings so stark, dass es umkippte und liegen blieb. Durch den Aufprall, der dir nichts anhaben konnte, da du mitten im Raum im Wasser schwebtest, fiel allerdings das Bild von der Wand auf dich drauf. Nur schwer konntest du es davon abhalten dich auf dem Boden zu erdrücken, denn es war nicht gerade leicht. Vorsichtig versuchtest du das Bild hinzulegen, was dir auch gelang, ohne ihm nicht noch mehr zu schaden. Du schautest nun nach oben, wo das Bild eben noch hing und du stauntest nicht schlecht, als du ein kleines Türchen mit einem verrosteten Schloss fandest. Also ein kleiner geheim Tresor, dachtest du dir. Vielleicht sind da drin ja ein paar Juwelen drin.

Du schwammst zu dem kleinen, ebenfalls aus Holz bestehendem, Türchen und zogst an dem kleinen Knauf. Da das Schloss verrostet und das Holz morsch waren, ließ sich das Türchen ganz leicht öffnen. In dem kleinen Versteck fandest du allerdings keine Juwelen, sondern einen Stapel Briefe, die mit einem Stück Kordel zusammengebunden waren. Neugierig nahmst du sie an dich und betrachtetest sie genauer. Das Papier war vergilbt, aber die Briefe fühlten sich noch relativ fest an. Du beschlossest also die Briefe zu behalten und sie im Schloss zu trocknen. Vielleicht stand ja was ganz interessantes drin.

Gerade wolltest du die Briefe wegstecken, da wackelte das Wrack noch einmal. Doch diesmal war es kräftiger und plötzlich krachte etwas großes durch die grün angelaufenen Fenster. Du erkanntest sehr große spitze Zähne, eine fast schon schwarz geschuppte Haut und zwei leblose leere Augen, die dich direkt anblickten. Voller Panik ließt du den Packen Briefe fallen und flüchtetest aus dem Wrack. Der Hai befreite sich währenddessen aus den kaputten Scheiben, die ihm die Haut aufkratzten und verfolgte dich. Mit schnellen Bewegungen wolltest du wieder in den Unterwasserberg flüchten, doch genau in diesem Moment schossen die Herzlosen, die dich eben verfolgt hatten, hinaus und nahmen Kurs auf dich. Verzweifelt schwammst du in irgendeiner Richtung, hoffend beide Verfolger los zu werden. Die Herzlosen waren zum Glück zu langsam um mit dir und dem Hai mitzuhalten. Doch der Hai war allerdings schneller als du und schnappte nach deiner Schwanzflosse. Da machtest du geschwind einen scharfen Bogen nach links und entkamst ihm gerade noch. Doch lange konnte diese Jagd nicht mehr gehen, denn du spürtest langsam die Erschöpfung. Du würdest müde und langsamer. Doch dann sahst du einen kleinen Spalt in einer großen Steinwand. Weder der Hai, noch die Herzlosen würden da hinein passen. Mit der letzten Kraft schafftest du es wohlbehaltend durch den Spalt zu schlüpfen und warst nun in einer Sackgasse. Von draußen hörtest und spürtest du, wie der Hai gegen die Wand krachte. Aber nicht nur einmal, sondern immer wieder. Die Wand bebte, die Decke zitterte. Kleine Steinchen fielen auf dich herab. Da brach plötzlich ein Stück Wand an dem Spalt ab. Würde der Hai weiter so machen, hätte er dich bald. Den nahen Tod schon ahnend, schlossest du die Augen und drücktest dich an die ganz hintere Wand. Warum war Demyx auch so schnell gewesen und hatte dich alleine gelassen? Also richtig im Stich gelassen? Nicht mal auf deine Rufe hatte er reagiert. Und trotzdem blieb sein unbekümmertes Lächeln in deinen Gedanken hängen und ein Echo seiner Stimme halte dir durch den Kopf.
 


 

„Ich hab dich gefragt, ob du nicht Lust hättest mit mir meine Mission zu vollenden.“
 

„Umdrehen reicht doch, oder?“
 

„Dann musst du aber sagen 'es'.“
 

„Was hast du denn früher am liebsten gemacht?“
 

„Keine Sorge, du wirst deine Waffe schon noch hervorrufen können '_____'“
 


 

Und genau nach diesem letzten Echo in deinem Kopf, spürtest du, wie tief in dir eine starke Macht entflammte und dir jegliche Erschöpfung und Ermüdung nahm. Langsam floss sie durch deinen Körper, bis in die Fingerspitzen und gab dir neue Kraft. Das Krachen der Wände und die herabfallenden Steinchen hörtest du plötzlich nicht mehr. Innerlich wurdest du sehr ruhig und auch fühltest du alles in Zeitlupe. Du öffnetest wieder deine Augen und sahst deine Handflächen plötzlich grünlich aufleuchten. Zuerst schwach, doch das Licht wurde schnell heller und du konntest daraus plötzlich etwas hören. Es war das Flüstern des Windes, die rauschenden Blätter von Bäume, das bunte Treiben in der Stadt, das Zirpen von Grillen, den Gesang der Berge und die Ruhe der Nacht. Alles konntest du ineinander vermischt hören und wieder schlossest du die Augen. Von den Lauten geleitet, flog dein inneres Auge durch die Luft, über Wälder, Städte und Berge, nahmst deine bunte Umgebung und jeden ihrer Laute war und gabst dich ihnen hin. Da fühltest du mit einem mal ein, nein zwei Gegenstände in deinen Händen. Der große, sowie der dünne Gegenstand kamen dir sehr vertraut vor und vor allem dieses geschmeidige glatte Holz.

Du öffnetest deine Augen und besahst beide Sachen. Deine Augen fielen dir beinahe aus dem Kopf, als du es erkanntest. Smaragdgrünes Holz und silbrige Saiten schimmerten dir entgegen. Es war eine, nein, es war deine Violine! Das Griffbrett, der Saiten- und der Kinnhalter waren aus edlem glänzendem schwarz. Die Schalllöscher und der Steg schimmerten in dem gleichen Silber, wie die Saiten, die sich den geraden Hals der Violine hinaufzogen und an den grünen Wirbeln endeten. Von der Form betrachtet, glich sie allerdings keiner normalen Violine mehr, sondern in etwa Demyx' Sitar. Der untere Teil war etwas breiter, als der obere Teil und die Schnecke am oberen Ende war nicht eingedreht, sondern wies drei spitze Zacken einmal nach links, rechts und nach oben auf. Ihre Form war also dem Symbol der Niemande sehr nahe. Das einzige, was normal blieb, waren der Feinstimmer und der Bogen. Dieser war in demselben grün, wie das der Violine und auch das Rosshaar schimmerte silbrig.

Sachte strichen deine Finger über das Holz. Es war so glatt, so geschmeidig. Lächelnd mit nassen Augen legtest du den Bogen an. Dein Kinn legtest du an den Kinnhalter und zaghaft begannst du den Bogen über die Saiten zu streichen. Ein heller leiser Ton erklang. Darauf ein tieferer, dann wieder ein etwas hellerer, noch ein heller, dann wieder ein ganz tiefer. Du spieltest so lange so weiter, bis die einzelnen Töne nach und nach zu einer Melodie verschmolzen und dich mitriss. Du musstest du Augen nicht schließen, um wieder in deinen Träumen zu versinken. Die Melodie ließ deine Umgebung mit ihr verschmelzen und du befandest dich plötzlich auf einer grünen weiten Wiese. Die Sonnenstrahlen fielen auf dich hinab und wärmten dich. Der Wind strich über die langen Grashalme und brachte sie im Takt deiner Musik zu tanzen. Du wusstest nicht, ob das die Wirklichkeit oder nur ein Traum war, doch fühlte sich der Wind und die Sonnenstrahlen auf deiner Haut so echt an. Mit fröhlichen und entspannten Gemüt spieltest du weiter auf deiner Violine, tanztest dabei mit den Grashalmen. Du drehtest dich in deinen Tanzbewegungen um und um und um, sahst nur diese grüne Wiese und den wolkenlosen, blauen Himmel. Ein wenig leer, dachtest du dir. Es fehlten dir das Vogelgezwitscher, die Bäume mit ihren rauschenden Blättern und das Plätschern von Wasser. Und als hätte jemand deine Gedanken gehört, wuchsen zwischen den Grashalmen Bäume empor, bildeten breite Äste und ihr dickes raschelndes Laub. Vögel in allen verschiedenen Farben flogen plötzlich aus den neuen Baumkronen, flogen und tanzten um dich herum, bildeten hier und da Schwärme und sausten durch den neuen, lichterfüllten Wald. Direkt neben dir sank der Boden ein und Wasser trat hervor, sammelte sich und bahnte sich einen Weg durch das Gras. So entstand ein kleiner Bach, bald darauf ein breiter Fluss mit seinem Geplätscher, wie man es von ihm kennt. Freudestrahlend blicktest du um dich. Nun warst du dir sicher, dass dies nur ein Traum war, in dem du bestimmen konntest, wie alles auszusehen hat. Vielleicht konntest du aber auch mehr ausrichten. In deinen Gedanken befahlst du nun dem Wasser sich in einer Spirale aufzutürmen, doch wie sehr du dich anstrengtest, es klappte nicht. Etwas niedergeschlagen wechseltest du plötzlich deine Melodie. Statt der fröhlichen, die du vorher gespielt hattest, erklang nun eine bedrückte, traurige Melodie mit lang gezogenen Tönen. Augenblicklich verwelkten die grünen Blätter und fielen herab. Der Wind hob das Laub hoch und ließ es einige Male noch in der Luft tanzen. Die Vögel flogen davon, oder verbargen sich in einigen Löchern der Bäume und das Wasser vom Fluss wurde trüb, ruhig und langsam. Das Gras schrumpfte in sich zusammen und machte einen verkümmerten Eindruck, während der Himmel sich mit gräulichen Wolke zuzog. Erstaunt sahst du dich wieder um, nicht vergessend weiter auf deiner Violine zu spielen. Alles sah trüb, traurig und wirkte bedrückend auf dich. Passend zu deiner Melodie. Da kam dir plötzlich eine Idee in den Sinn. Langsam wechseltest du wieder den Rhythmus und spieltest wieder deine fröhliche Anfangsmelodie. Sofort wechselte sich alles wieder. Das Gras, sowie die Laubblätter wurden grün und saftig, die Himmel und das Wasser klarten wieder auf und die Vögel stimmten wieder ihr glückliches Gezwitscher ein.

„Also so kann ich das bestimmen...“, sagtest du zu dir selber und lächeltest.

Dieses Ereignis nahmst du als Beweis. Mit deiner Musik konntest du also die Umgebung in deiner Traumwelt beliebig ändern. Sachen konntest du hinzufügen und alles ändern wie du wolltest. Doch ob man dieses Talent auch als effektive Waffe benutzen konnte, war dir noch unklar. Allerdings konntest du dir nicht vorstellen deine Gegner mit Vogelgezwitscher und tanzenden Grashalmen zu töten, oder wenigstens kampfunfähig zu machen. Dieser Gedanke ließ dich schmunzeln. Nein, es musste doch noch einen anderen Weg geben. Wenn du mit fröhlicher Musik eine wunderschöne Landschaft und mit trauriger Musik eine trübe Landschaft erschaffen konntest, was würde dann passieren, wenn du plötzlich ganz schiefe und grässliche Töne spielen würdest?

Doch kamst du leider nicht dazu es auszuprobieren, denn plötzlich gerietest du ins Schwanken und ein starke Schmerz zuckte durch dein linkes Bein. Geschockt und aufschreiend ließest du deine Violine fallen und hieltest dir die schmerzende Stelle. Mit dem verklingen deiner Melodie verschmolz auch deine Welt wieder zur Unterwasser, in der du dich immer noch befandest. Dein Versteck war mittlerweile aufgebrochen worden und nun erkanntest du, was dir so unglaubliche schmerzen bereitete. Ein schwerer Felsbrocken ist auf deine Schwanzflosse gefallen und hinderte dich zur Flucht. Deine Violine lag zwar griff bereit neben dir, doch zittertest du am ganzen Körper und versuchtest den Stein von dir zu schieben, doch es half nichts. Mit Tränen in den Augen starrtest du nun dorthin, wo eben noch der Spalt gewesen war. Ein großes Loch klaffte mittlerweile in der Steinwand und der Hai war immer noch da. Noch einmal krachte er mit seinem Maul gegen die Felswand, welches schließlich nun ganz auseinander fiel und dich als Beute frei gab. Gebannt starrtest du in die leblosen Augen deines Feindes, der schnell auf dich zu kam und nach deinem Oberkörper schnappte. Den Angriff wichest du gerade noch aus, in dem du dich noch schnell ducktest und nach deiner Violine griffst. Der Hai krachte so an die hintere Steinwand und prallte von ihr ab. Jetzt oder nie, dachtest du dir. Ob mit Schmerz oder ohne, du musstest dir jetzt irgendwas einfallen lassen. Wenn deine Violine schon vermutlich deine Waffe war, dann sollte sie dir auch diesen Hai vom Hals schaffen können.

Schnell legtest du den Bogen wieder an und erneut spieltest du deine Musik. Nichts geschah. Deine Umgebung änderte sich nicht und auch der Hai war noch da. Fieberhaft wühltest du in deinem Kopf nach irgendwas tödlichen. Etwas, was diesen Hai auf der Stellen umbringen könnte. Da kam dir ein Einfall. Ruhig spieltest du einige leise Töne auf dem Instrument, deinen Blick dabei starr auf den Hai gerichtet. Langsam schmolz deine Umgebung wieder zusammen, doch der Hai blieb erhalten. Verwirrt durch die verschmolzene Umgebung schien er dich nicht mehr zu finden, sondern schwamm in dem Farbenwirrwarr hin und her. Plötzlich ließest du einen quietschenden und schiefen Ton erklingen. Darauf noch einen und noch einen. Der Hai zuckte zusammen und das Farbenwirrwarr wurde grässlich grau und grün. Das Meerwasser verschwand nun endgültig und der Hai krachte mit einem lauten Rumms auf einen grauen vertrockneten Boden. Er zappelte wie wild mit allen Gliedmaßen, doch würde ihm jetzt nichts mehr helfen können. Du spieltest die quietschend schiefe Melodie weiter, wurdest im Rhythmus sogar schneller. Der Hai soll sterben, schriest du in deinen Gedanken und schon blies ein eisig kalter Wind um deinen Ohren und raubte dem Hai jegliche Flüssigkeit. Du konntest genau zusehen wie die schuppige Haut langsam, in sich zusammen fiel, je mehr Wind darüber strich. Die Gräten bildeten sich plötzlich sehr genau ab und die eingefallenen Schuppen begannen sich zu lösen und mit dem Wind davon zu wehen. Du hieltest deine Augen zu, da du nicht sehen wolltest wie der Hai von den schneidenden kalten Wind in seine Einzelteile zerfiel und von dem Wind mitgetragen wurden. Dies hier war zwar deine Welt, oder deine Traumwelt, deine Illusion, wie du es auch immer nennen wolltest, und dein Feind konnte dir hier nichts anhaben, doch wurde dir extrem unwohl. Allein schon diese schiefen Töne ließen dich schaudern. Zudem kam noch, dass dir plötzlich der Geruch von Verwesung in die Nase stieg und du ein Würgen unterdrücken musstest. Krampfhaft hieltest du dein Instrument fest, darauf bedacht deine Musik beizubehalten. Doch erschrakst du sehr heftig, als du mit einem Mal den verzweifelten Schrei eines Sterbenden hörtest. Sofort verstummte die Melodie und ließt deine Violine fallen. Sie verschwand daraufhin in demselben grünen und bunten Licht, aus dem sie gekommen war. Du öffnetest wieder deine Augen und starrtest auf das, was vor dir lag. Die grau-grüne grässliche Welt schrumpfte in sich zusammen und schon befandest du dich wieder auf dem Meeresgrund, immer noch unter dem Felsbrocken eingequetscht. Doch die Schmerzen, die du in deiner Flosse noch spürtest, bekamen gerade keine Aufmerksamkeit von dir. Direkt vor dir trieb der Hai, oder das, was noch von ihm übrig war im Wasser. Nur der Kopf an einer sehr langen Gräte und einige Fleischstücke hingen noch zusammen. Der Rest trieb zerfetzt um dich herum. Du nahmst wieder den Geruch von Verwesung wahr und direkt wurde dir wieder übel. Die Hand auf den Mund gepresst, konntest du aber nicht den Blick von dem Hai lassen. Eher gesagt, von seinen Augen. Sie waren zwar leer und leblos, doch sie vermittelten etwas. Es schien so, als läge darin noch eine panische Verzweiflung. Wie dieser Schrei, den du eben noch vernommen hattest. Vielleicht hatte dies ja irgendeinen Zusammenhang, dachtest du dir. Aber weiter nachzudenken, stand nicht ganz oben auf der Liste. Auf deiner Flosse lag ein großer Felsbrocken und hinderte dich daran von hier wegzukommen, um dich herum trieben blutige Überreste und sogar noch einen Teil des Magensinhalts von dem Hai, dir war kalt, du hattest Schmerzen und vor allem Angst.

„HILFE!“, riefst du und hörtest gleich drei Mal dein Echo.

Irgendjemand musste doch hier sein und dir helfen können. Verzweifelt legtest du deine Hände an den Felsbrocken und versuchtest ihn mit aller Gewalt von dir zu schieben. Doch es half nicht. Der Stein war viel zu schwer. Du versuchtest deine Ruhe zu bewahren und deine Violine hervorzurufen. Vielleicht konntest du ja mit Musik dich befreien.

Du legtest also wieder den Boden an die Saiten und stimmtest wieder ein fröhliches Lied an. Wieder erschien die grüne Wiese und der wolkenlose Himmel mit der warmen Sonne. In dieser Welt hattest du wieder Beine und deine Kutte an, doch spürtest du nach wie vor diesen Schmerz in deinem linken Bein. Unruhig versuchtest du an etwas positives, freies zu denken. An irgendetwas, was dir wirklich helfen konnte. Tausend Sachen schossen dir durch den Kopf, doch du konntest dich nicht entscheiden. Unbemerkt veränderte sich der Rhythmus deines Liedes. Es war nun schneller, fast schon hektisch und ungeduldig und du verfehltest einige Töne. Du wolltest diesen Felsbrocken von dir haben und zurück ins Schloss kehren. Das war das einzige, was du wolltest und nicht die bunten Vögel, wachsenden Bäume und fließender Bach, welches sich alles um dich herum zuerst auf den Lauten des fröhlichen Taktes aufbaute, mit dem hektischen Rhythmus und mit den falschen Tönen aber wieder in sich zusammen fielen. Genauso wie die Wiese austrocknete, der Himmel sich mit schweren schwarzen Wolken zuzog und plötzlich ein lauter Donner krachte.

Erschrocken dadurch hörtest du sofort wieder auf zu spielen und wieder warst du auf dem Meeresgrund. Immer noch unter dem Felsen. Laut seufzend hieltest du dir eine Hand an den Kopf. Ein stechendes Pochen durchzog deine Schläfen und ließ dich wieder müde und kraftlos werden. Die Schmerzen in deiner Schwanzflosse taten ihr übriges. Erschöpft ließest du dich nach hinten fallen. Das Instrument löste sich wieder in deinen Händen auf.

Sanft massiertest du deine Schläfen. Du musstest dich beruhigen. Unbedingt. Sonst würdest du nie von hier wegkommen. Und erst recht nicht noch einmal nach Hilfe rufen. Die Überreste des Hais hatten sich schon gut verteilt und du wusstest, dass der Geruch und der Geschmack des Blutes sich leicht im Wasser verbreiten und somit weitere Feinde anziehen konnte. Sei lieber still, ermahntest du dich. Noch so eine Aktion und du wärst sicher ein gefundenes Fressen. Eine andere Option wären natürlich auch die Herzlosen gewesen. Sie konnten zwar nicht mitkommen, aber du warst dir sicher, dass sie noch da waren. Irgendwo. Also entweder noch mehr Haie oder Herzlose. Oder vielleicht noch Demyx, aber da warst du dir wirklich im Klaren, dass er wieder im Schloss war.

„Dieser Penner.....“, fluchtest du leise und schlossest die Augen.

Natürlich ahntest du nicht, dass etwas deinen Ruf gehört hatte und dir bereits schon sehr nahe war.
 

_________________________________________________
 

So~

Das war's auch schon wieder ^^
 

Bis zum Freitag den 13.06 x3
 

GLG Lucy Blue and Pinky ^^



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