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Blinddate

Feuerschwingen (Sessh x Sayo)
von

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Ein neuer Gegner

Sesshomaru hatte einige Zeit gebraucht, aber er hatte etwas gefunden für sie. Hoffentlich würde sie ihren Rausch ausgeschlafen haben. Sie konnte keine weitere Verzögerung akzeptieren. Hoffentlich würde es sie etwas aufheitern. Er war nie ein Mann der Worte sondern nur der Taten gewesen. Es war ihm egal, was Ren denken würde, aber manches musste man tun.

Als er in der Nähe der Schneiderei ankam, bemerkte er etwas Komisches. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Er versteckte sie und betrachtete die Gegend erst eingehend, bevor er weiter ging. Es sah nicht gut aus. Als er sie nicht roch, erstarrte er kurz, rannte aber dann los. Die Schneiderei lag regelrecht in Trümmern, aber anscheinend lebten alle noch und waren geflohen, zumindest konnte er keine Toten entdecken. Als er bei Rens Büro ankam, erstarrte er ein weiteres Mal. Er roch Blut und nicht gerade wenig.

„Mist.“, knurrte er und schon die Tür auf. Dort lag Ren, aber er schien noch zu leben, aber schwer verletzt zu sein. Er schritt über die zerstörten Schälchen hinweg und kniete sich in die Nähe von Ren, aber passte auf, dass seine Kleidung nicht mit Blut getränkt wurde.

„Ren, wach auf, was ist geschehen?“

Ren öffnete leicht die Augen und man hörte Blut in seiner Lunge. Er würde eine Zeit heilen, aber wahrscheinlich wieder gesund werden. Seine lila farbenden Haare waren Blut getränkt und sein Atem war rasselnd: „Sayo…Sie… wurde… ent-führt … von… urghh…“

Sesshomaru lauschte ihm und blickte sich um. Sie war weg, aber kein Blut. Wenigstens etwas, aber er hatte nicht riechen können, wohin sie entführt worden war. Wahrscheinlich über die Luft, dann kam nur einer in Frage oder? Ein Phönix war etwas Besonderes: „Red nicht weiter, ich werde sie finden.“ Sesshomaru holte ein Kissen und hob Rens Kopf an und bettete ihn darauf. Das Rasseln wurde ruhig, Ren war wieder eingeschlafen. Es würde dauern, aber er erholte sich jetzt schon. Es war Abend, also konnte es nicht so lange her sein, dass sie entführt worden war. Er stand auf und knurrte. Das würde er nicht verzeihen, egal wer es gewesen war. Schnell bewegte er sich über die Dielen zum Gemach und schnappte sich ihre Rüstung und ihr Schwert, bevor er eine Nymphe entdeckte und sie zu Ren schickte. Leider hatte auch sie nichts Genaues gesehen, sie hatte sich unter den Dielen versteckt gehabt, bis alles vorbeigewesen war. Er war wütend. Sehr wütend. Auf diesen Mann und auf sich, dass er sie aus den Augen gelassen hatte. Eine Dummheit, die sie nachher ihr Leben kosten könnte. Direkt machte er sich auf den Weg. Er würde sie finden, bevor es zu spät war und wenn ihr ein Haar gekrümmt würde, würde er, egal wer es war, ihn schlachten und in Fetzen reißen bei lebendigem Leibe. Langsam, sehr langsam, würde er diesem Dreckskerl die Haut von den Muskeln schälen und ihm nach und nach die Federn ausrupfen, wenn es Akaya war.

Nie hatte es jemand gewagt ihm etwas zu entwenden. Er sprang hoch und flog. Es war schwierig eine Fährte zu finden, aber er wusste, wenn es Abend wurde, würde er ihren besonderen Blumengeruch wahrnehmen und sie finden, wenn sie es nicht unterdrückte. Warte nur Sayo, ich werde kommen.

 

Sayo drehte sich um und erstarrte. Das konnte doch nicht wahr sein. Wie war das geschehen und was war mit Ren und den andere? Sie ging ein paar Schritte zurück und sog die Luft ein. Sie schluckte und sah ihn an: „Akaya.“

„Ja, Spätzchen?“, fragte er sachte und ging auf sie zu und strich über ihre Wange. Sie zuckte kurz zusammen, aber hielt der Berührung stand. Die würzige Schokolade betörte sie, aber sie würde standhalten. „Tut mir leid, für die Entführung, aber es ging nicht anders. Sie haben dich betäubt.“

„Betäubt?“ Ihre Augen weiteten sich. Hatte er vermutet, dass sie sie betäubt hatten? Es war ja schon niedlich, aber was hatte er dann ihnen angetan? „Ich habe eine Flasche Sake getrunken, die hatten keine Schuld… Ich sollte nur meinen Rausch ausschlafen.“

Er erstarrte und sah sie an: „Dabei wollte ich doch der Ritter sein. Den Dämon hab ich wohl zum Glück am Leben gelassen. Doch er hat dir noch etwas anderes gegeben, was dich betäubt hat. Wahrscheinlich, damit der Rausch schneller vergeht. Nun gut, es ist nicht zu ändern.“

Sie seufzte etwas erleichtert auf und betrachtete ihn. Er benahm sich wirklich komisch für einen bösen Mann. Hatte er sich wirklich um sie gesorgt? Wahrscheinlich aber nur, weil sie mit ihm eine Bindung eingehen sollte. Diese Männer hier waren wirklich alle etwas seltsam, aber sie durfte nun keinen falschen Schritt machen, sonst würde es ihr den Hals noch kosten. „Akaya, ist das dein richtiger Name?“

Er legte den Kopf schief. Wahrscheinlich hatte er alles, nur nicht das erwartet. Kurz überlegte er und betrachtete sie wieder: „Nein. Nur wäre mein echter etwas schwierig für dich. Mein wahrer Name lautet Huitzilopochtli. Zumindest ist es einer meiner Namen. Es bedeutet Kolibri des Südens.“ Sollte er mehr preisgeben? Sie verwirrte ihn einfach. Gerade hatte er ihr doch gesagt, dass sie einen ihrer Freunde verletzt hatte. „Willst du nicht wissen, wie es diesem Mann geht?“

„Wenn du ihn nicht umgebracht hast, wird der wieder. Wie du sagtest, es ist nicht zu ändern. Aber wieso nennst du dich dann Akaya, also blutrote Nacht? Wäre Hachidori no Minami? Oder einfach Hachidori?“, fragte sie etwas irritiert und betrachtete ihn. Sie standen hier stock steif. Was sollte das werden? Sie betrachtete ihn kurz, drehte ihm aber nicht den Rücken zu, als sie nach einem Sitzplatz suchte. Sie fand einen großen Stein und setzte sich, aber ließ ihn nicht aus den Augen.

Akaya folgte ihrer Bewegung und beobachtete sie: „Blutrote Nacht passt, auch wenn ich in meiner Heimat als Sonnengott geehrt wurde, sind meine Hände mit Blut getränkt. Das andere. Ich wusste es nicht.“ Langsam kam er zu ihr und betrachtete sie. Dann schien er zu überlegen und sah sich um.

„Was tust du?“, fragte sie leise und sah zu ihm auf. Jetzt sah sie ihn das erste Mal richtig. Sie nahm seine breiten Schultern und die schwarzen Schwingen wahr, an deren Ende blaue Spitzen waren. Es hatte etwas sehr schönes, aber auch finsteres. Ein Sonnengott? Wie konnte das sein, wenn er doch so schwarz war wie die Asche und einer blauen Flamme?

„Warte hier bitte.“, meinte er kurz und flog davon. Seine Schwingen glänzten im Sonnenlicht. Sie schillerten wie Seide, sodass sie sich fragen musste, ob sie sich auch so anfühlen würden. Phenea sagte es wäre ihre Schwachstelle, also mussten viele Nerven dort zusammenlaufen. Waren die Flügel dann auch warm wie Feuer? Noch eine Frage tat sich in ihr auf, nämlich ob es wehgetan hatte, wenn die Flügel wuchsen. Sie fasste an ihren Rücken und strich darüber. Ihr Leben würde aufhören, wie es war, wenn ihr Flügel wuchsen, aber sie würde fliegen können, wie Akaya und wahrscheinlich wie Phenea. Nach kurzer Zeit hörte sie wieder das Schlagen und sah ihn wiederkommen. Sie musste brav sein, um sein Vertrauen zu gewinnen, auch glaubte sie nicht so einfach entkommen zu kommen, obwohl er sie bestimmt laufen lassen würde, weil sie noch gar nicht erwacht war.

Sie blickte zu ihm herauf. Er wusste wie er sich darstellen musste. Er glich wirklich einem Gott, auch wenn sein Kleidergeschmack nicht dazu passte. Als er grazil landete, ging etwas in die Knie vor ihr und hielt ihr seine geschlossenen Hände hin. Irritiert blickte sie ihn an, aber hielt dann vorsichtig die Hände schüsselförmig auf. Er legte die Hände über ihre und sie spürte, wie etwas in ihre Hände fiel. Als er die Hände wegnahm, entdeckte sie einen saftigen rosanen Pfirsich in ihren Händen. Sie blickte leicht auf und sah, wie er selbst einen in den Händen hatte und reinbiss. Sie tat es ihm nach und spürte den süßen Saft ihre Kehle herunterlaufen. Es tat wirklich gut und überdeckte den Geschmack vom Erbrochenen. Sie aß ihn recht schnell, sie hatte noch immer nichts gegessen gehabt. Es musste Nachmittag sein, denn die Sonne wanderte langsam Richtung Horizont. Als sie ihn aufgegessen hatte seufzte sie und leckte sich über die Lippen: „Wirklich lecker, danke, Hachidori-san. Du hast nicht zufällig irgendwo an deinem Körper noch mehr versteckt, oder?“

Akaya aß genüsslich auf und beobachtete sie. Warum war sie so anders? Dann sah er ihre Pupillen. Stimmt, das letzte Mal, war es nicht so gewesen. Er lächelte leicht und deutete auf einen Riemen, der quer über seinen Körper verlief und an der Seite verschwand. Er löste einen Knoten und nahm die Tasche ab. Es war eine recht große und sie wunderte sich, dass sie sie nicht bemerkt hatte. Er griff hinein und holte noch einen Pfirsich für sie hervor und reichte ihn ihr: „Es dürfte genug sein, ich hab es mir schon gedacht. Alkohol ist nichts für unsereiner und das Kraut was er dir gab hinterlässt einen hässlichen Nachgeschmack. Iss so viel du willst, da sind noch andere Früchte drin.“

„Warum bist du nett zu mir? Ich meine nur wegen der Sache mit Phenea, sie sperrst du ein und bei mir?“, fragte sie sehr leise und betrachtete ihn, während sie auch diesen Pfirsich verschlang und ein paar andere kleinere süße Früchte aus der Tasche zog und verspeiste.

Er breitete seine Flügel elegant aus und bewegte sie leicht, sodass sie schillerten: „Hmm. Du bist anders. Phenea ist wütend, weil ich in ihrem Gebiet bin. Wenn ich sie frei lasse, wird sie mich umbringen. Leider kann man sie nicht überzeugen so einfach.“

„Naja, du hetzt Untote durch die Gegend und greifst andere an. Sie ist der Meinung, dass man nicht eingreifen sollte. Darf ich das fragen? Diese Monster, sie rochen nach Verwesung, aber kannst du auch frisch gestorbene Wiedererwecken, die normal weiter leben können?“, fragte sie heiser und starrte ihn erwartungsvoll an. Sie musste es einfach wissen.

„Interessante Frage. Ein Phönix herrscht über Leben und Tod. Sieh es so. Diese Wesen waren schon längst tot von einem Friedhof, auf dem ein Krieg geherrscht hatte. Je nachdem steckt in ihnen Leben. Sie spüren nichts mehr, die perfekten Kämpfer. Ein Frisch gestorbener ist eine andere Sache. Man sollte Wunden vorher heilen und es schnell machen. Die Zeit spielt eine Rolle kann man sagen. Ich habe es bisher nicht häufig getan, denn es benötigt viel mehr Kraft. Sehr viel mehr. Jedoch ist es nicht immer gut sie wiederzubeleben. Je nachdem, wie sie gestorben sind, kann das schwere Schäden verursachen. Manche werden verrückt oder panisch. Sie brauchen viel Zuwendung. In der Sache hat deine Phenea recht, dass man nicht immer angreifen sollte. Du fragst mich, weil du die toten Nymphen wiederbleben wolltest oder? Dämonen wären glaube ich noch eine andere Kategorie. Ein Mensch ist anders als ein Dämon oder einem göttlichen Wesen. Ein Mensch stirbt leicht, es braucht nicht viel um ihn zu retten. Ein Dämon aber ist stärker, du brauchst mehr Kraft, während ein göttliches Wesen wiederzubeleben dein Leben verschlingen würde. Du bezahlt mit etwas deines Lebens dafür.“, versuchte er zu erklären und betrachtete sie, während er seine Flügel dehnte und streckte.

Sie erstarrte. Es kostete Lebenskraft? „Diese Monster die du erschaffen hast, haben dich also alles Lebenskraft gekostet?“

„Ja. Das was du befreit hast aus ihnen, war meine Lebenskraft. Du gibst etwas von ihr ab, meist kehrt sie aber zu dir zurück, wenn das Wesen sein Leben verwirkt, oder du nimmst es dir wieder, aber so lange ist es dort. Meist fühlen sie es auch, dass etwas in ihnen ist. Später bekommst du ein Gefühl für deine Lebenskraft. Sie steigert sich mit der Zeit. Darum solltest du die Finger von so etwas lassen, was dir Phenea mitgeteilt hat, wenn sie nicht dumm ist. Denn es könnte dir dein Leben kosten. Es würde es wohl auch. Du bist noch nicht einmal erwacht, weswegen deine Kraft beschränkt ist fürs Erste. Du könntest es schaffen, wobei du wahrscheinlich zu wenig dann abgibst. Du würdest es wie beim Heilen für einen Schwächeanfall halten, jedoch würde sich das nicht ändern. Du würdest so schwach bleiben, bis deine Kraft zunimmt. Du könntest dich nicht mehr bewegen und wärst gelähmt.“, meinte er und betrachtete sie bedrückt. Er war wirklich ehrlich. Also hatte es einen Preis, dies zu tun. Langsam erahnte sie schreckliches. Pheneas Abneigung war so groß gewesen und er sprach davon, als wäre es Normalität.

PHENEA? Bitte, sag es mir. Du bist noch nicht so alt, tippe ich mal. Hast du damals deinen Liebsten versucht wiederzubeleben? Tut mir leid, dass ich das frage, aber was genau ist passiert? Wäre ich du, hätte ich es versucht…

Sayo. Du willst die Wahrheit hören wahrscheinlich. Ja, ich habe es versucht. Ich war zu schwach und habe ihm nicht genug geben können, auch wenn ich es versucht hatte. Mein Leben war geschwächt und seins war auch nur schwach. Er war besorgt um mich, dass ich mich aufopferte. Es war nicht genug, er wurde regelrecht verrückt, sein Körper war weder lebendig noch tot. Ich habe es ignoriert, genossen ihn nicht verloren zu haben. Nach und nach wurde er anders. Still und in sich zurückgezogen. Er stand zwischen den Schranken. Mit einem Fuß stand er im Grab und konnte mein Leiden nicht ertragen, auch das Land nahm schaden, die Ernte war gering. Am Ende hat er sich selbst getötet, damit ich wenigstens leben kann. Darum solltest du es nie tun. Am Ende verletzt es dich viel mehr.

Es tut mir leid, Phenea. Darum willst du keine Einmischung. Ich wusste nicht, dass es so viel Kraft benötigt und so schief gehen kann. Bisher hatte ich im Kopf, ich könnte Sesshomaru retten, wenn etwas passiert, aber anscheinend werde ich es nicht können, wenn es passiert.

Sayo. Es wird alles gut.

 Sayo stand langsam auf und ging zu Akaya und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er blickte sie mit seinen eisblauen Augen an. Sie waren so kalt und doch schien viel dahinter zu stehen: „Hast du schon jemanden verloren?“ Ernst blickte sie ihn an und fühlte die seidige Haut. Er war so angenehm warm und weich. Was steckte hinter dem Gesicht eines Monsters? Ein gebrochener Mann? „Wieso willst du dich an den Menschen rächen?“

Akaya blickte sie an und schüttelte leicht den Kopf. Er wollte nicht wirklich reden und blickte zur Seite: „Ich komme aus einer anderen Region. Ich war der Sonnengott der Azteken. Sie haben mich verehrt, doch ein anderes Volk ist einmarschiert und hat sie alle getötet. Die Azteken waren kein friedliches Land. Sie waren blutrünstig und auch ich gierte nach den blutigen Herzen der Kriegsgefangenen. Wahrscheinlich habe ich selbst schuld. Sie haben alle getötet. Ich konnte sie nicht retten. Wir sehen nur zu. Ja, ich habe eine Frau belebt, doch sie wurde vor ihren Tot misshandelt, vergewaltigt und auf schreckliche Arten verletzt. Ich war töricht genug zu glauben, dass sich nichts verändert. Doch sie ertrug ihre Erinnerungen nicht. Du kannst niemanden einfach vergessen lassen. Nur der Schrecken war in ihren Gesicht. Ihre Familie war tot. Alle waren es und sie hatte die qualvolle Erfahrung des Sterbens gemacht. Man sollte vorsichtig sein. Es gab aber schon andere Fälle. Kleine Kinder zu heilen ging oft sehr gut, sie vergaßen schneller, aber bei Erwachsenen ist es anders.“

Ihr Herz zog sich zusammen. Er musste es nicht sagen, er hatte diese Frau wahrscheinlich geliebt, so gebrochen, wie seine Stimme klang. Sie überlegte kurz, was sie von der Geschichte wusste. Es war wahrscheinlich um 15Hundert irgendwas. Es passte in etwa mit der spanischen Invasion. Die Azteken waren ein grausiges Volk gewesen, doch hatten sie ihre Götter immer verehrt und ihnen wunderschöne Tempel gebaut, die jedes Jahr um eine Ebene Wuchsen. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte ihm gegenüber. Er war der Gott einer mörderischen Zivilisation, aber er schien auch Gefühle zu haben, aber blutrünstig zu sein. Sie schluckte. Langsam strich sie über seine Schulter: „Es tut mir leid.“ Er starrte sie an und in seinen Augen erschien etwas Trauriges.

„Menschen sind vergänglich. Meine Heimat wurde überrannt. Die Menschen vergessen. Diese Leute sind anders. Sie glauben nicht, sie gieren nur. Haben alle Tempel entweiht.“, flüsterte er heiser und löste sich von ihr. Er drehte ihr den Rücken zu und sah zum Himmel auf. Langsam trat sie von hinten an ihn heran und strich sacht über seine Flügel. Erst verspannte er sich, aber dann entspannte er sich langsam und ließ sich streicheln. Es war sein Schwachpunkt, sie könnte ihn jetzt verletzen, doch er schien ihr zu trauen. Ob er sie belog? Aber sein Blick schien nicht zu lügen.

Was sollte sie nun tun, da sie doch im inneren seine Beweggründe verstand. Wahrscheinlich rann er auf Rache, wie Phenea sich gerächt hatte und wie jeder anderer in dieser Zeit sich rächte. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Er wollte Vergeltung um sein Herz zu beruhigen, doch kämpfte er gegen die Falschen. War er wütend auf sich, wie sie es war, als sie die toten Nymphen gesehen hatte? Sie massierte leicht über seinen Flügelbogen. Leicht lehnte er sich zurück und legte den Kopf in den Nacken: „Spätzchen. Lass uns über andere Dinge reden.“

Sie nickte leicht und lehnte ihren Kopf an seine Flügel. Sie waren weich und warm und seidig und rochen köstlich. Vorsichtig blickte sie sich um und ging zu einem Hügel im hohen Gras und ließ sich hinein fallen. Er folgte ihr und setzte sich neben sie, wobei er ein Bein anzog und sein Kopf auf das Bein legte. Die Zeit veränderte wirklich jemanden.

„Tut es weh, wenn die Flügel kommen?“, fragte sie leise und berührte seine Flügelspitze. Seine Flügel spritzten sich, sodass man die einzelnen Federn sah und hielt sie ihr hin, damit sie weiter streichen konnte.

„Hm. Ich weiß es nicht wirklich mehr, meist geschieht es schnell, eigentlich tut es nicht weh, höchstens der Hautdurchbruch könnte kurz weh tun, aber das überlebt man. Es passiert einmal in deinem Leben. Manches vergisst man jedoch. Ich kann dir da nicht helfen.“, hauchte er und schüttelte leicht seinen Flügel. Golden glitzernder Staub rieselte auf sie herab und ließ sie niesen.

Sayo schüttelte sich noch etwas und drückte seinen Flügel zart weg: „Hey, Weg mit dem Feenstaub. Kannst du die Flügel verschwinden lassen? Eine dumme Frage in deinem Blick wahrscheinlich, aber in meiner Zeit gibt es keine besonderen Wesen mehr.“

Er hörte mit dem Staub auf und überlegte. Er legte seine Flügel an und schloss die Augen. Nichts geschah: „Weiß nicht, ich habe keine Idee wie. Außer, wenn du sie dir abschneidest, aber die Schmerzen wären wahrscheinlich groß und sie würden immer wieder nachwachsen. Klingt nicht gut, wenn die Zukunft uns vergessen hat. Bleib doch hier, wenn du nicht zurück kannst.“

Sie seufzte tief. Ihr war zum Heulen. Ihre ganze Welt wurde auf den Kopf gestellt. Auch wusste sie nicht, was sie mit ihm anstellen sollte. Er wollte Rache und war kein guter Kerl, aber sie verstand ihn schon. Menschen rissen alles nieder und hatten wohl auch die Natur auf dem Gewissen. Wenn sie wieder in ihre Zeit ginge, würde sie es ändern können? Könnte sie eine heile Welt schaffen bei der Verschmutzung? Würden sie sie untersuchen und ihr die Flügel rausreißen? Sie zitterte, setzte sich auf und zog die Knie an sich. Was sollte sie machen? Ein Flügel und ein Arm schloss sich um sie und zog sie an sich. Nur kurz würde sie sich an diesen Mann lehnen.

„Erzähl mir von deiner Zeit. Was wird sich noch alles ändern?“, fragte er und lauschte ihren Erzählungen und sie erzählte ihm auch ihre Ängste. Was sollte sie nur tun? Irgendwie fühlte sie sich einsam. Wie es Sesshomaru wohl gehen würde? Er hielt sie dicht an sich und lauschte ihr eingehend. „Schlimm, wie es die Menschen sind, aber gesitteter. Aber eine traurige Zukunft in der alles verschwindet. Vielleicht sind aber noch welche da, aber sie zeigen sich nicht.“

Sayo betrachtete ihn: „Kannst du nicht mit Phenea reden und sie freilassen?“

„Nein. Noch nicht. Wie gesagt, sie wird mich töten.“

„Sie tötet dich, wenn du weiter machst mit deinem Feldzug. Es waren Spanier und keine Japaner. Die Welt ändert sich, sie haben schlimmes getan, ich würde auch Rache wollen, aber du kannst nicht auf alle Menschen losgehen.“, murmelte sie und betrachtete ihn. Er war mächtig, wollte er vielleicht doch das Land übernehmen? „Oder willst du das Land übernehmen, weil du deins verloren hattest?“

„Hmm.“, überlegte er und betrachtete sie: „Eine Heimat wäre schön und eine Frau, die nicht so schnell stirbt.“

Sayo sah ihn an. So schlimm klang es gar nicht, aber wenn sie Phenea richtig verstand, gab es in der Zukunft von Japan keinen Phönix mehr. Wieso denn das nur? Er schien eher auf Brautschau zu sein und einheiraten zu wollen: „Eine Frage. Antworte mir ehrlich. Würdest du Phenea töten, wenn ich dir zustimmen würde? Oder wenn ich es nicht täte? Würdest du einen Phönix töten?“

Er schüttelte energisch und angeekelt den Kopf: „Wieso sollte ich einen Phönix töten? Ich wäre dumm, das würde das Land zerstören. Auch wenn ich diese Heimat in Anspruch nehmen würde, meine Kraft ist an mein Land gebunden und versorgt dieses Land. Man kann die Macht nicht auf ein anderes Land schieben. Man ist eng damit verbunden. Ich wäre dumm, meine eigene Heimat dem Tot zu weihen. Wieso fragst du? Meinst du in der Zukunft lebt sie nicht mehr?“

„Genau. Phenea meinte zu mir, man wacht über alle Familien, mit denen man etwas hatte, da ein Phönix entstehen könnte und lehren ihn dann. Doch in meiner Zeit wusste keiner etwas. Niemand und es kam auch keiner. Im Wald hat sich ein Portal geöffnet und ich fand sie. Die Natur war mehr karg nicht so leuchtend wie hier. Ich habe es auf die Umweltverschmutzung geschoben, aber es scheint mir so, dass ihr dem entgegenwirken könnt. Das heißt sie ist tot, sie meinte zumindest sie ist noch nicht so alt und müsste in 500 Jahren noch leben.“

„Da hat sie recht, sie ist noch am Anfang ihrer Zeit, ich bin schon recht alt, für mich könnte es knapper ausgehen, da mein Volk vernichtet wurde. Komplett. Der Grund, weswegen ich einen Phönix suche. Es gab so eine Verbindung noch nie wirklich. Nur ich habe keine Ewigkeit mehr. Es ist meine einzige Chance einen Phönix zu finden und trotzdem weiß man nicht was passiert. Wenn es ein Phönix hervorbringt, wäre noch die Frage für welches Land er geprägt wird. Aber glaub mir, einen Phönix würde ich nie töten. So dumm wäre ich nicht. Ich will verehrt werden und meinen Standpunkt verdeutlichen, aber so weit gehe ich nicht. Wenn sie sich beruhigt, lass ich sie auch gehen.“, meinte er und wuschelte ihre Haare.

„Aber du legst eine Grausamkeit an den Tag!“, grummelte sie und rückte etwas zur Seite.

Ein tiefes Lachen, dass ihr innerstes Erschütterte. Es war kalt aber hatte auch etwas Warmes. Er war in seinem Land als Gott verehrt wurde und strahlte regelrecht Macht aus: „Du klagst mich ganz schön an.“ Er stand auf und betrachtete sie. „Ich rieche diesen Hundedämon an dir.“ Sayos Augen weiteten sich. Würde er jetzt wütend werden? Sie schluckte und lauschte ihm weiter. „Ihm vertraust du mehr als mir. Ja, ich bin grausam, aber meine Krieger sind Untote, die nichts mehr spüren und auch niemanden zurücklassen. Hast du je überlegt, wie dein hübscher Mann an die Macht kam? Er hat dich beinahe erwürgt. Sein schönes Gesicht ist eine Maske von einem Monster, das alles niedermäht. Wie hat er wohl seinen Standpunkt verdeutlicht? Bei ihm bist du wirklich blind geworden. Wie viele Dämonen für ihn in den Krieg zogen, als andere sein Gebiet übernehmen wollten. Ihm sind andere Leben egal. Es geht nur um ihn. Er ist nett zu dir, ja. Aber nur jetzt, weil du ihm von Nutzen bist. Hast du nie den Gedanken gehegt, er würde dich opfern oder töten, wenn du keinen Nutzen mehr darstellen würdest? Wie viele Menschen hat er wohl getötet aus Spaß oder um ihnen zu zeigen, dass niemand sich gegen ihn stellt? Wie viel Blut klebt an seinen Krallen? Ich bi nicht dumm, du bist nett zu mir um mein Vertrauen zu gewinnen. Jedoch bin ich ehrlich zu dir, vielleicht verstehst du mich. Aber vergiss nicht, dieser Mann, nachdem sich dein Herz zurzeit sehnt, ist nicht anders als ich. Ich werde nicht zulassen, dass jemand vergisst, wer wir sind und das solltest du und Phenea auch nicht zu lassen.“

Sie starrte ihn ungläubig an und legte den Kopf auf die Knie: „Ich habe schon darüber nachgedacht, dass er mich töten würde. Aber jetzt ist es anders, wo ich ein anderes Wesen bin. Oft ist er komisch, ein Mistkerl, aber sonst war er zärtlich zu mir.“

„Du glaubst doch nicht, dass er dich liebt. Ein eiskaltes Mann. Du bist dumm und jung. Ich zeig dir etwas, vielleicht wirst du dann verstehen.“, flüsterte er in ihr Ohr. Sie zuckte zusammen. Wann war er hinter ihr gekommen. Dieser Geruch, den er ausströmte legte sich auf ihre Zunge und ihren Geist. Was hatte er vor? Langsam strichen seine Hände über ihren Hals und spielten am Kragen des Kimonos. „Liebe und Lust liegen dicht beieinander, doch bedeutete es nicht das gleiche. Lass dich fallen, ich werde es dir zeigen.“ Langsam küsste ihren Nacken und spielte mit ihren Haar, während seine andere Hand über ihre Seite strich.

Sayo wusste nicht warum, aber dieser Geruch betäubte sie regelrecht und wirkte entspannend. Seine Küsse waren fest, aber weich. So zarte Lippen, die sich um ihre Halsschlagader schlossen und zart daran sogen. Es kribbelte zwischen ihren Beinen. Das konnte doch nicht wirklich geschehen? Sie versuchte loszukommen, doch er hielt ihre Handgelenke fest und liebkoste weiter ihren Hals: „Bitte, hör auf, ich will das nicht!“ Sie schloss die Augen und ein leichtes Keuchen entrann ihren Lippen. Warum empfand sie so? War das nicht nur bei Sesshomaru? Warum bei diesem Mann?

„Lüg nicht. Ich kann deinen Geruch wahrnehmen, du kannst ihn nicht mehr unterdrücken. Dämonen können übrigens auch Menschen beeinflussen, ohne dass du es merkst. Aber was wir hier tun ist Leidenschaft und Lust. Du liebst mich nicht und doch springst du auf mich an, nicht wahr?“, flüsterte er in ihr Ohr und leckte über die Ohrmuschel. Sie zitterte erregt und keuchte. Er ließ ihre Handgelenke los und strich über ihren Rücken. Danach drehte er sie, sodass sie vor ihm saß. Sie starrte ihn verwirrt an. Sie verstand es nicht. Akaya beugte sich vor. Was sollte das werden? Sie war einfach so verwirrt, sie hatte diese Gefühle für Liebe gehalten und er sagte ihr, es wäre Lust? Seine Hand strich über ihren Hinterkopf und zog sie dichter an sich. Ihr Atem wurde schneller. Sollte sie sich fallen lassen? Nein, sie mochte doch Sesshomaru oder? Der Mann, der ihr gesagt hatte, ihm täte der spätere Mann leid. Der Mann, der nur für jetzt darauf einging, aber niemals etwas Engeres haben wollte. Nur für jetzt, dann würde er sie einfach gehen lassen. Vielleicht hatte er recht und Sesshomaru empfand nur Lust für sie. Ein wirkliches Date hatten sie nicht gehabt. Auf einmal spürte sie die zarten Lippen auf seinen. Sein Geruch ebbte ab, aber der Geruch war noch da. Sie keuchte in den Kuss und ließ seiner Zunge einlass, während er sie mit den Händen erkundete. Es fühlte sich gut an, auch wenn in ihr etwas schrie. War das ihr Leben? Schnell löste sie sich keuchend und betrachtete ihn. Ihre Lippen fühlten sich geschwollen an, ihr Haar hing ihr teils im Gesicht und sie betrachtete ihn keuchend. Sie umarmte ihren Körper. Verwirrung machte sich breit.

„Es hat dir gefallen, nicht wahr? Woher willst du wissen, was du für ihn empfindest? Du kennst ihn ein paar Tage und er ist ein kalter unberechenbarer Mann, der noch nie eine Frau hatte. Wer sagt dir, dass er sich nicht eine andere jetzt nehmen würde, wenn du nicht zur Verfügung stehst?“, flüsterte er heiser. Sie blickte hinab und bemerkte seine Erregung. War das wirklich gerade geschehen? Sie wusste wirklich nicht wie Sesshomaru dazu stand. Er wollte keine Schwäche zeigen. Anfangs ging es ums Ausprobieren, aber immer noch? Irritation zerfraß sie. Die letzten Male hatte sie ihn normal angesehen.

„Wie sieht eine liebende Aura aus?“, fragte sie seufzend und hielt ihre Hand an ihre Lippen. Sie war hochrot und schluckte.

„Wie es aussieht? Wunderschön. Ich kann es dir nicht erklären. Du siehst zurzeit nur durch die normalen Augen, du kannst beides auf einmal nutzen, wenn du übst, siehst du die schillernde Aura um die Person herum. Du musst sie übereinander legen. Wenn du sie siehst, wirst du es erkennen. Ich gebe es auch zu, dass ich dich nicht liebe. Dafür hab ich dich nur einmal gesehen. Es wäre eine Zweckgemeinschaft. Ob sich was ändern würde, würde die Zeit ergeben. Doch verwechsel Liebe nicht mit einem schönen Gesicht, das dich liebkost. So etwas kann ich dir auch geben. Meinst du dieser Mann wüsste was Liebe ist? Er hatte noch nie eine Frau gehabt, nicht wahr?“, er lächelte etwas und ging zu einer Blume, pflückte sie und steckte sie ihr ins Haar.

„Hachidori, danke für die Blume. Vielleicht hast du recht. Ich gebe zu, noch nie hat sich mir ein Mann genähert, außer sie wollten mir was tun und jetzt? Hier in dieser Welt schein ich ja beliebt zu sein. Mit Sesshomaru war abgesprochen für das jetzt, aber weil es nicht anders geht, doch schien es ihm ernst zu sein. Ich denke über deinen Vorschlag nach, aber bitte, lass Phenea frei, es nützt doch keinem. Wenn sie in der Zukunft tot ist, kann es dadurch geschehen sein. Vielleicht würde sie auch darauf eingehen, wenn du ihr dein Wohlwollen zeigst.“, flüsterte sie  und berührte die Blume. „Woran kann ich sonst noch erkennen, dass jemand einen liebt?“

„Hm. Schwere Frage. Man möchte für die Person alles tun, doch kann es auch nur der Beginn sein, es muss bleiben das Gefühl. Akzeptanz des Ganzen. Man ist nicht egoistisch. Es geht nicht um das Ich, sondern um das Wir. Ich habe ihr damals oft Blumen gebracht. Kleinigkeiten reichen meist. Geschenke kann es geben, aber auch die Ehrlichkeit. Es ist einfach da irgendwann. Jeder hat einen anderen Aspekt. Wenn du Probleme hast, komm zu mir. Mit Phenea zu reden wäre wohl angebracht. Doch für mich ist das Beleben etwas anderes. Ich würde mich für niemanden ändern. Das muss man auch akzeptieren. Du musst das Gefühl haben, ihn nicht verändern zu müssen.“

„Hast du Phenea erzählt, was bei dir geschehen ist?“

„Nein. Sie hat mir nicht die Chance gelassen, sie ist auf mich losgegangen wie eine Furie. Uhh.“, schüttelte er seine Federn und spreizte sie. Es war schon interessant, wie seine Emotionen sich auf die Flügel ausbreiteten. Vorsichtig streckte sie die Hände danach aus. Er zog die Augenbrauen hoch und hielt ihr die Federn hin, schüttelte und ließ eine strahlendblaue Feder fallen. „Anscheinend wirst du langsam an den Flügeln interessiert. Sehr niedlich. Aber du musst bedenken, in welcher Zeit wir hier sind.“

Sayo schnappte sich die Feder und strich sanft darüber. Die Feder war wunderschön. Wie würden ihre Flügel später aussehen? Sie steckte die Feder hinter die Blüte und betrachtete ihn. „Bring mich hin, ich rede mit ihr. Wirst du eigentlich in dein Land zurückkehren später?“

„Das hatte ich vor. Man kann seinem Territorium nicht ewig fern bleiben. Ich komme wegen eines Kindes. Ich würde aber immer wieder kommen, wenn ich einen Grund habe. In erster Linie jedoch bin ich wegen eines Nachfolgers hier und einer Heimat, bis sich mein Land beruhigt hat. Es ist nur die Frage, was übrig bleibt, ob ich noch die Macht wieder gewinnen könnte.“

Sayo nickte. Wenigstens konnte sie es vielleicht schaffen, dass sie sich vertragen würden. Er war ein merkwürdiger Kauz, aber nicht böse. Wer brachte Phenea dann um?

Phenea? Wir werden zu dir kommen. Bitte, hör ihn an. Er scheint nicht so schlimm zu sein. Ich weiß aus der Zukunft, was in der Zeit dort abgeht. Er lügt also nicht. Lass uns versuchen ohne Krieg das Ganze zu meistern. Zumindest glaube ich ihm, dass er dir nichts antun würde.

Sayo… In Ordnung. Aber, was ist, wenn er dich gefangen nehmen will?

Wird er nicht. Dann hätte er es gemacht. Er hat mich weggebracht, aber er dachte, sie wollten mir was tun. Wenn ist er ein guter Schauspieler und spielt mir die Verzweiflung vor, aber somit find ich raus, wo du bist und wenn du ihn nicht bekämpfst, wird er dich nicht weiter einsperren. Lass es uns versuchen, Phenea. Bitte.

„Unterhältst du dich mit ihr? Was sagt sie? Ich spüre den Energiestrom. Das zeigt zumindest, dass sie deine Mentorin ist.“, flüsterte er und ließ sie aufblicken. War das so? Sie dachte es lag an dem Stein, aber stimmt, als sie das erste Mal zu ihr gesprochen hatte, hatte sie den Stein noch nicht gehabt.

Sayo. Hier ist jemand, ihr seid es nicht oder? Ich höre eine Stimme. Er redet davon, sich an mir zu rechen. Bitte. Ich weiß nicht.. Hilfe… WAHHHHHH!

Sayo schreckte hoch, ihre Augen weiteten sich: „Schnell! Bring mich zu ihr, irgendwer ist da und will sich an ihr Rächen, schnell!“ Dicke Tränen rannen über ihr Gesicht und Angst drückte auf ihr Herz. Sie war die einzige Chance noch heim zu kommen und ihre Mentorin. Würde das das Ende Japans einläuten? Akaya nickte ernst, schloss sie in die Arme und hob ab, wobei sie bemerkte, dass seine Flügel größer geworden waren. Riesige Schwingen, die sie durch die Luft trugen. Sie schloss die Arme um seinen Hals und klammerte sich an ihn. Immer schneller wurde er, der Wind pfiff durch ihre Ohren. Sie presste ihr Gesicht an seinen Hals.

Wir komme! Halte durch!

Hilfe. Ahhhhh…. Ich kann ihn nicht erkennen, er ist gefährlich…. ahhhhh…. es tut so wehhhh…

„Können wir noch schneller fliegen? Bitte. Sie hat Schmerzen, sie darf nicht sterben, bitte.“ Ihre Stimme zitterte und Akayas Flügel schwangen noch schneller und schneller, er war nicht mehr weit entfernt und konnte das Blut riechen. Er beeilte sich und landete vor der Höhle.

„Sayo, du bleib hinter mir. Keine Heldentaten. Wenn du die Chance hast, schnapp sie und flüchte mit ihr, verstanden?“, knurrte Akaya und rannte mit ihr hinein. Er kannte den Weg und war schnell da, während ein Mann über der Frau stand mit erhobenem Schwert.

„Weg da!“, fauchte Akaya und warf einen blauen Feuerball auf den Mann. Dieser wich aus und starrte ihn an. Die Höhle war dunkel und doch hatte er kurz ein schwarz umrahmtes Gesicht ausgemacht, welches von Hass erfüllt war. Lange schwarze Haare flatterten umher. Der Mann rannte an ihm vorbei nach draußen. Erst hatte er überlegt ihm zu folgen, als sein Blick auf Phenea fiel. Flammenrotes Haar in dunkelrotes Blut getaucht. Es fehlte etwas, aber er sah es nicht sofort. Als er es erkannte, stockte ihm der Atem. Er rannte zu ihr, kniete sich hin und hob sie in seine Haare. Auch Sayo kam zu ihm und starrte sie verängstigt an: „Wird sie sterben, Hachidori? Was ist mit ihr?“

Er blickte an ihr herab, um erkennen zu können, was alles geschehen war, dann begann er seine Energie in sie fließen zu lassen: „Sie wird überleben. Keine Sorge, aber sie wird große Schmerzen haben. Ihr Herz ist beschädigt, aber die Wunde kann ich heilen, doch eine andere kann ich nicht heilen. Sie wird Zeit brauchen. Dieser Mann hat ihr die Flügel abgeschnitten.“

Sayos Augen weiteten sich. Stimmt. Dort waren keine Flügel. Sie blickte sich um und fand sie. Schöne Feuerrote Flügel mit goldgelben Schattierungen wie Flammen. Das konnte doch nicht sein. Sie hatte ihr gesagt, es war die empfindlichste Stelle. Wer war dieser Teufel gewesen? Wäre sie nicht in der Vergangenheit gewesen, wäre sie jetzt schon eigentlich gestorben?

Phenea? Du bist in Sicherheit, du wirst wieder! Hachidori hat dein Herz geheilt, aber er meint, deine Flügel kann er nicht heilen, es würde eine Zeit dauern. Gib also nicht auf, kämpfe um dein Leben!

Ahhh…. Sei nicht so laut. Danke. Dieser Mann, ich bin mir nicht sicher, ich glaube ich kenne ihn. Wer ist Hachidori?

Hachidori ist Akaya. Sein eigentlicher Name bedeutet Kolibri des Südens. Ich finde Kolibri ist ein freundlicherer Name als Akaya. Wie schlimm sind die Schmerzen?

Ich werde es überleben. Das Fliegen werde ich vermissen. Es wird weh tun, wenn sie nachwachsen. Ich danke dir. Dank ihm auch, auch wenn er mich eingesperrt und ausgeliefert hat.

Sayo seufzte erleichtert und blickte in Hachidoris fragenden Ausdruck: „Ihr geht es gut, sie meint, sie kennt diesen Mann vielleicht, aber sie ist sich nicht sicher. Ich soll danke machen, aber dich auch erinnern, dass du Schuld bist, weil du sie eingesperrt hattest. Was machen wir jetzt?“

„Ich verstehe.“, er hob sie hoch und hielt sie an sich. Seine Kleidung war mit Blut durchtränkt, wie auch seine Hände und alles. Dieser Anblick war grausig. Die Flügel sahen schön aus und waren groß. Wie konnte man so etwas nur jemanden antun? Würde er wieder kommen? Sie folgte Hachidori, als dieser aus der Höhle ging und betrachtete Phenea besorgt. Die Blutung hatte aufgehört, doch die Stümmel von ihren Flügeln, sahen schrecklich aus. Ihr wurde schlecht. Das konnte doch nicht wahr sein. Wenn die Flügel so empfindlich waren, würde es höllisch weh tun.

Sesshomaru hatte den Geruch wahrgenommen, aber auch seinen. Dieser Mistkerl ließ die Finger nicht von ihr. Er stürmte vor. Es war nicht so weit weg. Eine Sicherung brannte in ihm durch. Niemand fasste sie an, außer ihm. Wutentbrannt verwandelte er sich, fletschte die Zähne und würde diesen Vogel mit seinen Zähnen zerreißen. Niemand beschmutzte sein Eigentum!

Als er fast da war, bewegten sie sich auf einmal schnell weg. Der Geruch war verebbt gewesen, was ihn hoffen ließ, dass nicht viel passiert sein könnte.

Nie im Leben, würde er es verzeihen, er würde ihm zumindest benehmen beibringen. Er hatte Ren verletzt und nahm sich sein Weib. Auf einmal roch er Blut und nicht gerade weniger. Es ähnelte Sayos sehr stark. Er ahnte schlimmes. Hatte dieser Mann nicht bekommen, was er wollte und tötete sie nun? Sein Füße bewegten sich noch schneller, bis er vor ihnen stand.

Sayo war da, aber sie war unverletzt, jedoch bestürzt und beugte sich über das Gesicht einer Frau, welche in den Armen dieses Mistkerls lagen. Sie blutetet stark und er war blutgetränkt. Hatte er Phenea getötet, oder wie ihr Name war? Er stellte sich wütend vor ihn und knurrte laut, wobei Sayos Angst ihm einen Schlag versetzte. Akaya bewegte sich nicht und starrte ihn nur an, wobei seine Arme sich fester um den verletzten Körper schlossen.

„Der Hundedämon.“, bemerkte Akaya und knurrte. Diese Szene war erschreckend und doch, wollte er diesen Mann töten und sein Blut schmecken. Verbot hin oder her, er hatte diese Frau verletzt und seine Frau angefasst. Er beugte sich aggressiv vor und säureartiges Gift troff aus seinem Mund und verätzte den Boden. Seine Wut war unermesslich.

Sayo zitterte. Was war das? Wieso nannte Hachidori ihn Sesshomaru? War das Sesshomarus wahres Gesicht? Eine wütende Bestie, mit so großen Zähnen? Sein Sabber verätzte den Boden und ließ ihn dampfen. Also hatte es das zu bedeuten. Ein Hundedämon zu sein. War dies seine wahre Gestalt und die andere eine Täuschung? In seinen Augen stand nur ein wildes Tier, das nach Blut dürstete. Sie erinnerte sich an diesen Blick. Er war es und fixierte seine Beute. Sie blickte zu Hachidori und wieder zu Sesshomaru. Wusste er, dass er sie versucht hatte zu verführen oder war es sein Stolz? Oder die verletzte Frau? Sie sah in ihm keinerlei Menschlichkeit mehr. Das hatte also Hachidori damit gemeint. Er war kein Mensch, so wie sie aufgewachsen war. Er war eine Bestie. Ein Monstrum. Sie hatte Angst, aber das half nicht. Phenea brauchte Ruhe und Hachidori war nicht schuld. Sie mussten den wahren Täter verfolgen und zur Strecke bringen. Sie schloss die Augen und atmete tief ein, bevor sie sich vor Akaya stellte und ihre Arme ausbreitete. Ihr Körper zitterte, aber sie hoffte, er würde ihr Vertrauen und sie nicht verletzten, wobei dieses Monster aussah, als wäre ihr alles egal.

„Sesshomaru? Wenn du es bist, bitte, hör auf! Er hat ihr nichts getan, er hat ihr Leben gerettet. Es ist nicht er, der sie töten wollte. Das war nie in seinem Sinne. Seine Gründe sind nicht nur edel, aber er ist kein Monster! Jemand anderes ist hinter Phenea her. Bitte. Phenea muss sich ausruhen und wir müssen diesen Mann finden! Bitte! Mir zu liebe, beruhig dich!“, stotterte sie und ging langsam auf den monströsen Hund zu, welcher vor ihr wich. Wieso? Sie hatte Angst, aber hoffte darauf, dass er ihr nichts tun würde. Irgendwie musste sie ihn beruhigen, sonst würde es noch ein größeres Blutbad geben. Vorsichtig setzte sie einen Schritt nach den anderen nach vorne und ließ seine Augen nicht aus ihren Blick. Er fixierte sie, das war wenigstens etwas, so könnte Hachidori mit Phenea fliehen, wenn sie ihn nicht beruhigen konnte.  Sesshomarus Atem steifte ihr Gesicht. Schlimmer Mundgeruch. Wenn sie überlebt, würde sie ihm Pfefferminze besorgen. Sie hob vorsichtig die Hand und hörte sein lautes Knurren. Sie spürte Hachidoris Macht in ihren Rücken. Er machte sich bereit einzugreifen, nur hoffte sie, dass dies nicht sein würde.

„Sesshomaru, bitte. Beruhige dich, niemand hat mir etwas getan.“, flüsterte sie sachte und sah ihn traurig an. Er war ein Monster, doch sie versuchte sich zu erinnern, wie er sonst so war. Würde er ihr verzeihen? Noch ein tiefer Atmer, dann tat sie einen riesigen Schritt und berührte seine kühle und feuchte Nase. Ihre Hand war winzig auf dieser Nase. Er sog ihren Geruch ein und sie versuchte ihren blumigen Geruch ausstrahlen zu lassen. Vielleicht hätte der etwas Beruhigendes oder entspannendes auf ihn. Sein Knurren war noch da, aber ruhiger. Diese großen Augen fixierten ihn, doch sie vertraute ihm. Hatte das nicht Hachidori gesagt, dass in eine Liebe Vertrauen gehörte? Sie würde ihm trauen, sie konnte nichts verlieren, außer ihr Leben. Langsam ließ sie ihre Hand höher wandern und lehnte sich an seine Schnauze, während sie ihre Hand über das kurze Fell seines Nasenrückens gleiten ließ. Es war weich und warm. Langsam strich sie immer wieder darüber und kraulte ihn leicht an der Schnauze: „Bitte, beruhige dich. Wir brauchen deine Hilfe jetzt. Spring über diesen dummen Stolz. Bitte.“ Flüsterte sie und drückte ihr Gesicht an seine Schnauze und schloss die Augen. Sie wartete ab, dass er sein Maul öffnete, es quer stellte und sie biss, doch nichts geschah, auch das Knurren wurde ruhiger, während ihre Hand sachte sein Fell streichelte. Erleichtert seufzte sie auf und sah wieder auf. Seine Augen schienen beruhigter zu sein und sie hörte ein kurzes winselndes Fiepen. Anscheinend hatte er sich Sorgen gemacht. Unbedingt mussten sie reden über ihre Gefühle. Dieses Monster schien ihr jetzt nur noch wie ein zu groß geratener Hund, der gekrault werden wollte.

„Danke. Wir müssen irgendwo hin, wo Phenea sich ausruhen kann, jemand hat ihre Flügel abgeschnitten und versucht sie zu töten, wir kamen im richtigen Moment, bevor er sie enthauptet hat. Bitte. Ich kenne mich nicht aus, er auch nicht. Bitte.“, flehte sie und sah ihn traurig an. Er schien sie zu verstehen und stupste sie etwas mit der Nase an, sodass sie los ließ und ihn ansah. Ob er einen Platz wusste? Nur wäre das Tragen schwerer, aber das schien er auch zu verstehen, denn er legte sich flach auf den Boden. Sie verstand und nickte: „Hachidori, setz dich mit Phenea auf seinen Rücken, er kennt einen ruhigen Ort, wo sie sich ausruhen kann und sicher ist. Schnell!“ Sie überlegte, wie sie auf ihn kommen sollte, denn Hachidori flatterte etwas und saß schon auf ihm. Dann überlegte sie kurz, ging zu seiner Vorderpfote und kletterte Barfuß an ihm hoch. Er hob sogar etwas das Bein, wobei sie sich festkrallen musste, weil sie Angst hatte, runter zufallen. Als seine Pfote still hielt, stand sie auf und sprang auf ihn. Sie vergrub ihre Hände in sein Nackenfell und blickte zu Hachidori, der weiterhin Phenea fest hielt. Ihr ging es wirklich nicht gut. Sie hoffte, sie würde sich wirklich wieder holen von diesem Schlag, sonst wäre sie immer hier an diese Zeit gefesselt. Sesshomaru erhob sich wackelnd und ihr Griff in sein Fell wurde fester. Sie war sich nicht sicher, ob ihr Zug ihm weh tat oder kaum spürbar war, da sie klein und leicht war, während er ein Koloss war. Seine Beine bewegten sich und auf einmal flogen sie. Der Wind zerzauste ihr Haar noch mehr und trieb ihr Tränen in die Augen. Sie beugte sich tiefer, sodass sie aus dem Wind rauskam. Immer wieder blickte sie zu Hachidori. Er schien wirklich besorgt, vielleicht hatte er wahrlich ein schlechtes Gewissen, weil er indirekt beinahe für ihre Tod verantwortlich war. Es zerriss ihr das Herz diese Szene zu sehen. Anscheinend war ein Phönix doch nicht so unsterblich, zurzeit sah sie nicht majestätisch aus. Ihr langes Kleid mit diesen Federn ähnlichen Steifen, die von ihrer Hüfte aus nach unten ließen, waren blutdurchtränkt. Sie sah so schwach aus und verletzlich, während ihre Stimme so machtvoll geklungen hatte. Sie würde wieder gesund werden, doch das Abtrennen ihre Flügel, würde bestimmt sie lange verfolgen. Wie lange es wohl dauern würde, bis sie nachwuchsen? Es klang nach einer langen Zeit, als es ihr gesagt wurde. Wenn er sie nicht heilen konnte, musste es viel Kraft kosten. Hatte er nicht gesagt, eine Art Gottheit, also ein Phönix das Leben wieder zu bringen, würde einen das Leben kosten. War in den Flügeln so viel macht? Es kam ihr in den Sinn, dass sie beinahe sterblich aussah, so wie sie selbst. Erwacht würde sie Flügel tragen. Sie sorgte sich sehr und vergrub sich tief in Sesshomarus Fell. Ihr Herz schlug jedoch immer noch schnell. Ihre Angst war riesig gewesen, doch sie hatte vertraut. Ob das eine Sache war, die zur Liebe gehörte? Dass man einer Person blind vertrauen konnte? Aber sie hatte es nicht ganz gekonnt, sie hatte vor ihm Angst. War es erst Liebe, wenn sie keine Angst haben würde, wenn er knurrte? Damals hatte sie keine Angst gehabt, weil sie seine Aura gesehen hatte, doch diesmal hatte sie es nicht getan aus Angst vor dem, was sie sehen würde.

Eine Zeit lang flogen sie noch, bevor ein riesiger Pagodenähnlicher Komplex vor ihnen erschien. Es sah majestätisch aus, ein riesiger Palast mit schönen Verzierungen. Wo brachte er sie hin? Lebte er in diesem Schloss etwa? Oder lebte hier normal Phenea? Sie drehte sich um.

Phenea? Bist du noch da? Wir sind an einem Schloss angekommen, dir wird es bald besser gehen, ich versprech es dir, wir werden das Rächen!

Ich bin noch da, keine Sorge. Ich versuche mich zurzeit noch etwas selbst zu regenerieren. Es kostet viel Kraft. Lass mich noch etwas überlegen, woher ich sein Gesicht kannte. Wartet bis dahin bitte. Wenn es der ist, der es sein könnte, benötigt ihr mehr Informationen.

In Ordnung. Ich werde es den anderen ausrichten.

Sie landeten und Hachidori sprang mit Phenea sachte ab und achtete darauf, ihren Körper nicht zu stark zu schütteln, weswegen er über den Boden schwebte. Sayo rutschte an der Seite runter und betrachtete den Dämon neben ihr, der sich langsam wieder in ein menschenähnliches Wesen und betrachtete sie. „Hier entlang.“ Er klang kalt. Sie spürte, dass er innerlich immer noch wütend war. Er hatte sie so angeschaut. Dann fasste sie ans Haar und fischte Blume und Feder heraus. Ohje. War das der Grund dafür gewesen? Sie hielt die Sachen in den Händen und folgte ihnen. Sesshomaru bog um einige Ecken und ging hoch. Sie folgten ihm, bis zu einem Raum, der fast unter dem Dach lag. „Sie kann erstmal hier bleiben.“

Hachidori nickte und brachte sie zu einem weichen Futon und setzte sich mit ihr im Arm hin, bevor er ein Kissen schnappte, welches fest gestopft war und es oberhalb ihrer Flügelansätze hinlegte und dann hinlegte. Sie suchte noch ein Kissen für ihren Kopf und bettete sie ordentlich hin: „Die Wunden müssen unbedingt desinfiziert und gewaschen werden. Erhalte ich irgendwo Verbandsmaterial?“

Sesshomaru deutete auf einen Diener, der sich verneigte und Hachidori mit sich nahm.

Sayo seufzte und spürte seine Blick. Sie ging zu Phenea und legte auf ihre Brust die Blume und die Feder: „Die brauchst du wohl mehr, als ich.“ Danach stand sie auf und ging zu Sesshomaru und betrachtete ihn traurig. Ihr Blick sank zu Boden und sie schluckte. „Sesshomaru.“

Er knurrte leise und drehte sich weg. Sie zuckte zusammen und hielt ihn an seinem Ärmel fest. Sein wütender Blick verletzte sie. Vorsichtig hob sie die Hand, doch er Schritt zurück und wich ihrer Hand aus. Sie seufzte leise und sprang noch vorne und umarmte ihn. Er knurrte, doch sie hielt ihn fest an sich und weinte leise: „Sesshomaru… Ich hatte so Angst.“

Er stockte und hörte auf sie loswerden zu wollen: „Was hat er mit dir gemacht?“ Sein Knurren dröhnte in ihren Körper.

„Sorgen hat er sich gemacht, mir Essen gegeben und naja…. Mir etwas beigebracht. Es verwirrt mich noch… Er hat mir nichts angetan. Lass ihn bitte in Ruhe, er hat mir einiges erklärt. Bitte.“, flüsterte sie und drückte sich fester an ihn. „Hoffentlich überlebt Phenea. Sie sieht so schwach aus.“

Sesshomaru umarmte sie und drückte sie an sich. Die Wut war wie weggeblasen. Sie hatte die Sachen von ihm abgelegt und schien ihm damit ein Zeichen geben zu wollen. Er hatte sich Sorgen gemacht. Noch nie war er so wütend gewesen, wegen einer anderen Person. Sie schmiegte sich enger an ihn und zitterte. So etwas schrecklich schien sie gesehen zu haben.

„Ich hätte dich töten können, hattest du keine Angst?“

„Doch… erst, aber ich habe dir vertraut. Hachidori hat mir erklärt, dass es dazu gehört, dass man dem anderen trauen muss. Das will ich. Phenea brauchte Hilfe und Hachidori hatte nichts getan. Du warst so wütend, ich wusste nicht, dass du ihnen etwas tust und hoffte, dass dieses Monster noch sich an mich erinnerte… Nicht mal wirklich wusste ich, ob du es bist. Sie hatten Hundedämon gesagt, aber dass direkt ein Hund gemeint war… hatte ich nicht gedacht. Ich war nur froh, als du dich beruhigt hast.“

Er beobachtete sie und strich ihr Haar glatt: „Du Dummerchen. Ich war einfach wütend. Einmal gehe ich weg, komme wieder und die Schneiderei liegt beinahe in Schutt und Asche, Ren ist verletzt und meint du wurdest entführt. Er hätte dir sonst etwas tun können, nur weil ich nicht da war. Als ich dann auch noch deinen und seinen Geruch roch, wollte ich ihn mit meinen Zähnen zerreißen.“

Ein Lächeln entstand auf ihren Gesicht, dass traurig war: „Ich bin noch gar nicht erwacht, was hätte er davon? Wir haben geredet und er wollte mir einen Einblick geben, was Lust und Liebe ist. Aber jetzt werd nicht sauer. Er hat mich geküsst, damit ich einen Vergleich habe. Es ist nicht der richtige Weg, aber es hat mich verunsichert. Seine ganzen Worte. Doch ich traue dir. Nur deine Eifersucht musst du kontrollieren lernen. Du kannst nicht jeden zerbeißen.“ Sie drückte sich an seine Brust fester.

Tief einatmend beruhigte er sich und schloss die Augen: „Geküsst oder mehr?“

„Ein Kuss. Er wollte Phenea freilassen, doch da kam der Angriff. Drück ein Auge bei ihm zu. Er hat mir etwas die Augen geöffnet. Ich sehe ihn mit anderen Augen, denn würde ich ihn wirklich wie ein Monster sehen, wärst du noch ein schlimmeres. Meine ganzen Moralansprüche sind in dieser Zeit hinfällig, nicht wahr? Er will dein Land nicht übernehmen. In keinster Weise. Er hat Pheneas Leben gerettet. Ich kenne die Geschichte seines Volkes und verstehe seine Verzweiflung. Hört ihm erst einmal zu. Wobei im Augenblick hat er wegen Phenea ein schlechtes Gewissen. Anscheinend weiß er, was der Verlust eines Phönix für ein Reich bedeutet. Er meinte man kann nur für sein eigenes sorgen, man ist daran gebunden.“, flüsterte sie und schmiegte sich an ihn. Sie atmete den Geruch seines Fells und den der wilden Rose ein. Es beruhigte sie.

Er nickte leicht und betrachtete sie: „Fürchtest du dich vor meiner wahren Gestalt?“

Sie sah ihn an und spielte mit seinem Fell: „Was für eine Frage. Nein. Anfangs schon, aber du warst wütend, aber danach nicht mehr, dein Fell ist weich und kuschelig. Vielleicht Kraul ich dir ja mal den Bauch.“ Sie zwinkerte ihm zu und küsste ihn auf die Lippen kurz. „Jetzt lass uns um Phenea uns kümmern. Vertrau mir bitte.“

Sesshomaru nickte und ging zu der verletzten Phenea. Er kniete sich neben sie. Es war wirklich ein schrecklicher Anblick. Was würde er tun, wenn so etwas mit Sayo geschehen würde? Wahrscheinlich würde er zur rasenden Bestie werden. Sie löste in ihm Gefühle aus, die er nicht wirklich verstand, aber er ahnte, dass es das war, was seinen Vater in den Tod getrieben hatte. War das etwas wie Liebe? Hoffentlich würde er es früh genug wissen, jedoch würde sie verschwinden in ihre Welt, wenn alles gemeistert war, aber er war sich nicht mehr sicher, ob er sie einfach gehen lassen konnte oder wollte.

Hachidori kam mit Verbandsmaterial regelrecht rein gestürzt und schob Sesshomaru und Sayo regelrecht beiseite, bevor er sich vor sie kniete und die Flügel weit ausbreitete, dass ihnen der Blick auf Phenea versperrt wurde. Man hörte Wasser platschen. Er rieb sie sauber. „Hachidori, was machst du da?“

„Niemand sollte sie so sehen. Im Moment ist sie sehr schwach und verletzlich. Ich bin für sie verantwortlich, ich bin daran schuld, also ist es meine Aufgabe für ihre Sicherheit zu sorgen. Ich werde ihr nichts tun, schon um das Spätzchen nicht zu verletzen. Pass auf sie auf, sie scheint lebensmüde zu sein. Sayo hast du schon rausbekommen können, wer es war?“, meinte er ernst und zerriss Pheneas Kleidung sachte, um an tiefere Wunden zu kommen. Sayo verstand, dass niemand ein verletztes, göttliches Wesen sehen sollte, was entblößt wurde. Sie schob Sesshomaru etwas mehr beiseite.

„Ja und nein. Wir sollen warten, bis sie wach wird, sie überlegt. Anscheinend kennt sie ihn, aber sie ist sich nicht sicher, ob er es sein könnte und wenn, brauchen wir Informationen. Sesshomaru, könnten wir für Phenea neue Kleidung besorgen? Ich glaube nicht, dass Hachidori ihr etwas tut, denn sonst hätte er es vorher schon getan und sie umgebracht, als sie dem Sterben nahe war.“, meinte sie ernst und nahm Sesshomarus Hand und zog ihn aus dem Raum.

„Danke.“ Ein leises flüstern, aber es kam von Hachidori. Es war unvorsichtig, aber er würde ihr nichts tun, daran glaubte sie fest.

Als sie vor der Tür standen, blickte sie sich erst um, bevor sie Sesshomaru fragend anschaute.

„Die Kleidung. Ich weiß.“, meinte Sesshomaru ernst und ging voran, doch ließ er nicht ihre Hand los. Sie lief rot an und dackelte ihm hinterher an verschiedenen Zimmern vorbei. Einige eilten an ihnen vorbei, wobei manche einen verwirrten Blick auf diese Konstellation warfen, bevor sie sich tief verbeugten und ihn ehrenvoll grüßten. Anscheinend war es sein Schloss. Vorsichtig blickte sie in die Räume beim Vorbeigehen. Es sah sehr normal aus, doch erschreckten sie die Wesen, die hier waren. Viele hatten kein bisschen ein menschliches Aussehen. Anscheinend waren sie so, während die höheren eine menschliche Gestalt annehmen konnte. Leicht ängstlich drängte sie sich dichter an Sesshomaru, dem ihre Angst nicht verborgen blieb und etwas langsamer ging und ihre Hand etwas fester drückte. Es gab ihr Sicherheit, er war ja da und würde sie beschützen. Leicht lehnte sie sich an sein Fell beim gehen und schielte zu den anderen, die sie eingehend betrachteten und anschielten. Sie fühlte sich wirklich unwohl in diesem Gebiet, denn diese Dämonen schienen ihr nicht so freundlich gesinnt zu sein. Würden sie sie töten, hätten sie die Chance dazu?

Sie kamen in einem großen Raum an und Sesshomaru ließ die Schränke durchsuchen nach Kleidung für Phenea. Sayo beobachtete das Schauspiel. Er schien sich an nichts die Finger schmutzig machen zu müssen. Als etwas gefunden war, schickte er sie zu dem Raum und sagte ihr, sie sollte die Kleidung vor der Tür ablegen und es ankündigen. Sie betrachtete ihn, hier ging er in seinem Element wirklich auf. Majestätisch und kühl, schien jeder vor ihm zu kuschen und keiner stellte seine Handlungen in Frage, so wie es Ren getan hatte. Jeder fürchtete ihn. Leise seufzte sie und sah ihn an. „Ich muss mit dir reden, können wir das machen an einem ruhigen Ort?“

Sesshomaru nickte. Nur war er sich nicht sicher, um was es gehen sollte, aber es schien ihr sehr wichtig, denn sie sah ihn ernst an und mit einem Blick, der kein Nein zulassen würde. Er ging vor und sie folgte ihm dicht auf den Fersen. Diesmal hielt sie sich nur leicht an seinem Fell fest. Sie gingen nach ganz oben und kamen in einen Großgeschnittenen und wunderschön eingerichteten Raum. Viele Bilder und bequeme Ecken gab es, wie auch ein Balkon. Sie kam nicht aus dem Staunen raus und folgte Sesshomaru, welcher sich vor einen Tisch in den Schneidersitz setzte. Sie setzte sich auch hin und betrachtete die reichlich verzierte Teekanne. Jemand hatte Tee serviert, aber wann? Er dampfte zumindest noch. Sie nahm sich eine Schale und füllte sie für Sesshomaru und dann eine für sich. Sie sah in den Tee. Wie sollte sie mit ihm darüber reden?

„Was liegt dir auf dem Herzen?“, fragte er ruhig und trank etwas vom Tee.

Sie schluckte leicht und nickte: „Sesshomaru… Ich weiß, du hast gesagt, ich soll mir nichts einbilden, dass dies alles ohne jegliche Gefühle von statten geht. Doch ich bilde mir etwas ein. Hachidori wollte mir erklären, dass es Einbildung sein kann, doch war es bei ihm anders als bei dir. Ich weiß, du möchtest nichts Engeres in dem Sinne, ich wollte dir nur mitteilen, dass ich mich vielleicht etwas in dich verliebt habe. Eigentlich hätte mich deine wahre Gestalt abschrecken sollen, aber das hat es nicht. Am Anfang hatte ich Angst, doch dann habe ich deinen Blick gesehen du in meine Gedanken kam nur der Gedanke von einem Hund, der bellt aber nicht beißt. Irgendwie wollte ich dich nur noch kraulen und berühren. Eigentlich sollte es mich gruseln, dass ich mit einem Hund schlafe, aber, ich weiß nicht. Als du da warst, hatte ich Angst, aber es war auch ein wohliges Gefühl dort, dass mir nichts mehr passieren kann. Du musst nichts sagen, ich weiß, für dich ist es etwas anderes. Es ist nicht schlimm. Nur es hat mich wirklich verletzt, als du meintest, der Mann später, der mich abbekommt, tut dir leid. Was ist an mir so schrecklich?“

Sesshomaru betrachtete sie und schloss die Augen. „Das mit dem späteren Mann, war anders gemeint.“ Er stand auf und ließ sich hinter ihr dann nieder und zog sie auf seinen Schoß. „Es war so gemeint, dass ich dich nicht teile und dieser Mann sterben wird. Denn ich werde dich niemanden überlassen. Du gehörst mir.“

Sayo starrte ihn verwirrt an.  Hatte sie das gerade richtig verstanden? Sollte man sowas als Liebeserklärung auffassen? Eine sehr merkwürdige Art, es einem zu zeigen. „Meinst du das ernst? Ich dachte, du wärst an so etwas nicht interessiert und wir dürfen doch eigentlich auch nicht… Und wieso bist du dann bitte schön abgehauen?“ Sie sah ihn ernst an und seufzte. Es war wirklich verwirrend. Manchmal konnte sie ihn immer noch nicht verstehen, aber es fühlte sich gut an, dass er so etwas sagte. Wenn sie Flügel bekam, würde sie wahrscheinlich erstmal noch hier bleiben und später zurückkehren, wenn sie das überleben würden. Seine Hände strichen über ihre und er ließ etwas in ihre Hände gleiten. Sie blickte verwirrt zu ihm auf und sah dann in ihre Hände. Eine schöne Blume lag dort, gefertigt aus einem schönen roten Material. Was es wohl war? Aber es war sehr schön und war an einer Spange befestigt. Sie blickte zu ihm auf fragend.

„Königin der Nacht. Nach der Blume riechst du.“

Ihr Mund klappte auf und sie sah die Blume noch einmal genauer an. Danach roch sie also, nach dieser schönen Blume. Sie war atemberaubend und ein Lächeln trat auf ihr Gesicht. Er hatte ihr so etwas besorgt. Vorsichtig befestigte sie es in ihren Haaren, stütze sich an seinen Schultern ab und küsste ihn. „Danke, ein wunderschönes Geschenk, nur das wird nur noch mein Haar schmücken!“ Sie küsste ihn noch einmal und diesmal erwiderte er den Kuss zärtlich. Auch wenn sie je heim gehen würde in ihre Zeit, würde sie immer diesen Haarschmuck aufheben. Ihr größter Schatz und ihr schönster. Die blaue Feder war auch schön gewesen, aber dies übertraf es und sie bereute nicht, die Feder abgegeben zu haben. Ob sie mit einem so eifersüchtigen Mann leben konnte? Wahrscheinlich hätte sie keine große Wahl.

Er schloss die Arme um sie und zog sie an sich. „Es gefällt dir?“

„Jah! Mehr als das, ich liebe es, weil es von dir ist und so schön. Das ist also die Königin der Nacht. Versuch aber bitte nicht mehr zweideutig zu sein. Es hatte man echt falsch verstanden.“, flüsterte sie begeistert und lehnte sich an. „Ich hoffe nur Phenea geht es bald besser. Hachidori schien echt schockiert. Er war so verzweifelt gewesen.“

„Wieso Hachidori?“, fragte er heiser und streichelte ihr über das Haar.

„Naja, sein Name bei den Azteken war Huitzilopochtli, das bedeutet so viel wie Kolibri des Südens. Darum dachte ich, ich nenne ihn Kolibri einfach.“, erklärte sie ihm und lächelte.

„Aha, Kosenamen also?“

„Nein, als sein neuer Name. Er wollte doch einfach einen passenden Namen und Hachidori ist nicht so furchteinflößend. Besser als Akaya, oder?“, hauchte sie und küsste ihn auf den Hals.

„Oh. Du lässt anscheinend niemand seinen eigenen Willen, wie es mir scheint. Na gut, dann werde ich ihn auch Hachidori nennen, dann ist es kein Kosename mehr.“

Sie nickte sacht und schmiegte sich an. Es würde dauern, bis Phenea aufwachen würde und dann ginge der Kampf los. Doch nun würden sie ihre Zweisamkeit genießen. Seine sanften Küsse ließen sie vergessen, was sie erlebt hatten. Sie fühlte sich für den Moment glücklich, auch wenn sie nicht wusste, ob es Liebe war von ihnen beiden oder nur die Lust und die Leidenschaft, doch irgendwann würden sie es wissen. Eine ungewisse Zukunft enthüllte einen Wunsch in ihr, jede Minute zu nutzen und nicht mehr zu bereuen. Ihr blieb auch nichts anderes übrig, Hachidori würde niemanden in Pheneas Nähe lassen.

 

Währenddessen hatte Hachidori begonnen, Phenea die Kleidung vom Körper zu trennen. Er hatte alle rausgeschickt. Der Schock war zu groß. Er wusste, wie es sich anfühlte. Einst war er schwer verletzt worden. Die Flügel waren so empfindlich. Er war jung gewesen, es hatte wirklich lange gedauert, bis es geheilt war und er hatte nur im Bett gelegen. Sie jedoch müsste es schon besser haben, denn sie war viel älter als er es gewesen war, aber die Schmerzen waren wahrscheinlich die gleichen. Es machte sie sterblich. Wenn die Flügel abgeschnitten wurden, konnte man einen Phönix töten. Das hatte dieser Mann gewusst, denn er hatte zuerst die Flügel abgeschnitten. Sie musste diesen Mann kennen. Er war merkwürdig gewesen, seine Aura war anders gewesen. Nur sie wusste es und würde es hoffentlich mitteilen. Vorsichtig hob er sie hoch und zupfte die Kleider von ihren Rücken. Langsam und vorsichtig. Die Kleidung klebte an den Wunden. Es war gut, dass sie nicht wach war, es musste schmerzhaft sein. Langsam löste er die Kleidung von ihren ganzen Körper und förderte ihren nackten Körper zum Vorschein. Er seufzte leise, nahm ein nasses Tuch und säuberte die Wunden. Ein Teil war geheilt, aber nur langsam, denn das meiste konzentrierte sich auf die Flügelheilung. Schon beinahe zärtlich rieb er ihr das Blut aus dem Gesicht und lauschte ihrem Atem. Er war flach, aber stetig, das war gut, doch würde sie dieses Ereignis nie im Leben vergessen. Das plötzliche Wachsen war nie schlimm gewesen, aber das Verlieren der Flügel und das Neuwachsen, war schlimmer als alles andere. Wahrscheinlich würde sie lange ausfallen. Er hatte 2 Jahre als Kind gebraucht. Sie würde mindestens einen Monat brauchen, vielleicht aber auch viel länger.

„Wir werden deine Flügel rächen. Sie wachsen nach, es wird schmerzhaft sein, aber es wird wieder heilen.“, flüsterte an ihr Ohr und wusch sie. Ihr Körper war von vielen Wunden übersät, sie hatte sich gewehrt, aber es musste Magie im Spiel gewesen sein. Mächtige Magie, dass diese Frau so verletzt war. Sacht drehte er sie um und hielt sie mit einem Arm an den Schultern fest, indem sie auf seinem Arm lag. Dann sah er die Flügel und schluckte. Er leckte sie in die Kissen und begann langsam sich um ihre ehemaligen Flügel zu kümmern. Es sah schrecklich aus. Es war nicht mit einem Schlag geschehen. Hatte der Mann sie irgendwie gebannt? Sie hätte sich doch gewehrt, oder? Es müssen mindestens 5 Schläge an jedem Flügel gewesen sein. Ihm wurde schlecht. Er hatte mit Grausamkeiten gelebt, von Menschenherzen getrunken, aber dies war wirklich eine Gräueltat. Sie war bei Bewusstsein. Seine Opfer hatte er vorher betäubt gehabt.

Beruhigend war nur, dass der Heilungsprozess langsam seine Arbeit verrichtet. Es bildete sich alles nach und kleine neue Federn sprießten. Eher Federflaum. Die richtigen würden kommen, wenn die Flügel komplett regeneriert waren, vorher sähe sie aus wie ein Küken, von den Flügeln her.  Sie zuckte auf einmal zusammen, doch er machte weiter. Für eine gute Heilung, musste die Wunde gut ausgewaschen sein. Sie krallte sich ins Kissen, wurde sie wach?

„Phenea, ich muss das säubern.“, flüsterte er und wusch die Flügel zu ende. Flügel waren empfindlich, sie konnten verschiedene Gefühle auslösen. Sie würde brauchen, denn ohne Flügel hatte auch er sich falsch gefühlt. Unbedingt musste sie die Flügel still halten. Er konnte nur hoffen, dass sie es nicht vergaß. „Du darfst deine Flügel nicht bewegen, verstanden? Das kann die Heilung verlangsamen und wenn du Pech hast, reißen die Wunden auf.“

Als er fertig war mit waschen, hielt er sie noch weiter in den Armen, da ihre Flügel besser lagen. Ein Klopfen ließ ihn aufhorchen: „Ja?“

„Ich habe Kleidung für die Dame, ich lege sie hier ab!“

„Nein, bring sie mir bitte.“, meinte er und die Frau brachte sie ihm und ging wieder. Er war sich nicht sicher, ob sie es gesehen hatte. Er legte Phenea so auf seinen Beinen ab, dass die Flügel ausgespart wurden und nahm sich den Kimono zu Brust. Er prüfte wo die Flügel sein sollten und ließ seine Krallen wachsen. Vorsichtig schnitt er Aussparungen raus und dann weiter nach unten und in der Mitte zusammen. der Gürtel würde den hinteren Streifen befestigen, sodass er sie besser anziehen könnte. Langsam zog er sie an. Beim Rücken legte er den Längsstreifen, der oben am Kragen befestigt war, zwischen ihre Flügel und band es mit dem Gürtel fest. Das war geschafft.

Langsam drehte er sie wieder und setzte sich mit ihr hin. Er setzte sie auf und betrachtete sie. Ein Flattern. Sie war also wach. Dann öffnete sie die Augen und sah in seine. Ihre Augen waren so blau, wie die Sayos.  Die Abstammung erkannte man wirklich.

„wo…bbb“, stotterte sie und atmete schwer dabei. Er legte ihr einen Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf.

„Du solltest eben nicht reden. Du musst dich erholen. Der Mistkerl hat deine Flügel verstümmelt. Die Schmerzen werden noch schlimmer sein, aber du schaffst das. In der Zeit werde ich auf dich Acht geben.“, murmelte er und strich ihr ein paar Haare aus dem Gesicht.

Hörst du mich so?

Ja, ich kann dich hören, aber verschwende nicht all deine Macht. Seine Stimme war besorgt, er hatte noch nie so gesprochen. Es war etwas eigenartig, aber gut, wenn er sie so vom Reden abhalten konnte. Sie tat ihm wirklich leid. Er machte sich Vorwürfe. Ohne Sayo, wäre er schuld an ihren Tot gewesen. Er war Egoistisch gewesen und hatte nicht an die Folgen gedacht.

Danke noch einmal für die Rettung. Du hättest mich einfach sterben lassen können und hättest mein Land gehabt, aber du hast mir geholfen.

Jetzt versteh ich, warum du mich umbringen wolltest. Ich möchte ein Phönix Kind, da mein Leben nicht ewig ist und mein Volk ausgelöscht wurde vor kurzen. Das heißt, dass meine Vorarbeit zerstört wurde. Ich bin geflohen zum Teil. Aber man kann von einem anderen Phönix nicht das Gebiet übernehmen. Wir sind an unseres gebunden. So wurde es mir erzählt. Wenn wir zu lange in anderen Gebieten sind, wirkt es schädlich für beide. Es tut mir leid, dass ich nicht früher da war.

Wirklich? Ihre Stimme klang überrascht. Sie hatte es wirklich nicht gewusst. Also wolltest du nicht das Gebiet, sondern… ein Kind? Aber so etwas gab es noch nie und und… Das ist wirklich überraschend.

Ein leises Lachen durchfuhr ihren Kopf: Dich trifft keine Schuld. Und ja, es gab es noch nie. Aber ich weiß auch nicht von einem Fall, bei dem ein ganzes Volk ausgelöscht wurde. Ich weiß nicht ob es funktioniert, aber es ist ein Versuch wert. Ruh dich aber aus. Deine Heilkraft ist groß, du hast schon einige Flaumfedern. Die Schmerzen werden dummerweise am größten sein, wenn dir die richtigen Federn wieder wachsen, weil dann deine Nerven repariert sein werden. Versuch sie ja nicht zu bewegen.

Sprichst du aus Erfahrung, oder warum weißt du so viel darüber?

Erfahrung. Ich war jedoch noch ein kleiner.  Es ist schrecklich, aber meine Schwester konnte es nicht ertragen, dass ich geboren wurde von meiner Mutter und tötete sie. Jedoch wurde ich geboren und rächte meine Mutter, dabei verlor ich meine Flügel. Es hat Jahre gedauert. Ich war am Anfang gelähmt.

Schrecklich. Es tut mir leid. Das nächste Mal sollte ich jemanden anscheinend ausreden lassen, bevor ich ihn zerfetzen will, was? Autsch…

Wäre ein Plan. Du bist wirklich sehr feurig. Wie deine Nachfahrin. Sie lässt sich auch nichts sagen. Weißt du, ich frage mich, ob du einmal genauso warst wie sie. Wild und ungestüm. Wobei Wild bist du, du hast mir den Rücken gut zerkratzt, als ich ihn dir zugewandt hatte, aber du hast meine Flügel nicht verletzt. Weißt du eigentlich jetzt, wer es war? Auch wenn du es nicht magst, hab ich noch ein paar Untote, die für mich die Gegend sondieren und nach demjenigen suchen.

Ich glaube, ich weiß es, aber ich will es nicht glauben. Wenn das wahr ist… Es wäre einfach grausam. Jemand treibt ein böses Spiel. Er müsste lange tot sein, er dürfte da nicht stehen und diese Grausamkeit. So eine Rachsucht, ich weiß nicht, warum er mir das antun würde.

Hat er dich gebannt, als er deine Flügel abschnitt oder warst du gelähmt aus Angst?

Beides wahrscheinlich. Als ich seine Augen sah, erinnerte ich mich an damals. Der ganze Schmerz war da. Kurz hatte ich mir es zurückgewünscht, doch dann redete er von Rache und übermannte mich. Sein Blick hat sich in meinen Kopf gebrannt. Ich kann diesen Blick nicht vergessen, wie er mich angesehen hatte. Ich war wie gelähmt, doch er half auch noch nach. Immer wieder schlug er zu, um die Flügel erst zu zertrümmern, dann erst schnitt er sie ab. Ich dachte er hört nie auf und dann hob er das Schwert und stieß einmal ins Herz. Er hat sich an dem Blut ergötzt und davon getrunken, bevor er wieder ansetzte und mir den Kopf abschlagen wollte. Dann kamst du. Er vernahm die Trauer in ihrer Stimme, ein leises Wimmern. Sie kannte diesen Mann und das anders, ihm war es schnell klar, sie hatte einst diesen Mann wohl geliebt.

Du hast diesen Mann geliebt, nicht wahr? Sonst hättest du dich mehr gewehrt gegen diesen Mann. Hast du ihm erzählt, dass wir sterblich werden, wenn unsere Flügel abgetrennt werden? Normal behalten wir das Geheimnis, aber hast du es ihm gesagt?

Nein… Ich wusste es selbst nicht. Woher weißt du es? Er hörte ihre Irritation. Sie hatte es nicht gewusst, dass machte es noch gefährlicher. Vielleicht hatte jemand ihren Liebsten wiederbelebt und es ihm verraten. Gedankenkontrolle wäre möglich, doch er wollte es ihr noch nicht mitteilen.

Nicht gut. Hinter deinen ehemaligen Liebsten muss noch jemand stehen, der unsere Geheimnisse kennt. Du wirst unter meinem Schutz so lange bleiben. Keine Eigenaktionen, auch wenn ich glaube, du wirst mir nicht zuhören, wie deine Zichirgendwas Ur-Enkelin. Sie lässt sich nichts sagen und hat sich dem Hundedämon entgegen gestellt, welcher im Blutrausch war. Aber vielleicht gibst du klein bei, wenn du daran denkst, dass dein Schützling sonst alles alleine lernen muss.  

Du schaffst sowieso Dinge, die nicht sein sollten. Ich habe nur gehört, dass nur Mentor und Schüler einen geistigen Kontakt aufbauen können. Doch du! Du schaffst es so einfach mit mir in Kontakt zu treten.

Tja. Wir sind sehr kämpferisch in der Linie. Uns fällt nicht alles in den Schoß, wie euch Männern. Wir müssen unseren Standpunkt klar äußern. Du hattest mich gefangen, aber ich habe sie geholt, sie hätte mich gerettet und dann hätte ich dir den Hintern versohlt. … Hmm… Wobei. Ich werde dir auch immer noch den Hintern versohlen, wenn ich zu Kräften komme. Vertrau mir.

Hrr. Was für eine Frau. Sayo hat wohl viel von dir. So ein Starrsinn. Aber ich bin schuld an dein Leiden, ich werde mich opfern, auch wenn ich eher auf Kratzen und Beißen als auf Popo klopfe stehe. Aber wer weiß? Vielleicht finde ich ja gefallen. Sein Lachen erklang und stichelte. Er versuchte sie zu provozieren. Zumindest würde es sie von der Wunde ablenken.

Empört hörte er sie tief einatmen, doch er spürte auch ein Lächeln.

Du stehst auf Schmerzen oder wie? Das kannst du haben. Nur, weil du dich um mich kümmerst, heißt es noch lange nicht, dass ich dir alles verzeihe. Wenn du drauf stehst, zieh ich dir deine Schokoladenfarbende Haut ab.

Humm… Meine Haut will ich behalten, aber du kannst ja kosten, ob es Schokolade ist. Ich werde auch brav still halten.

Du bist wirklich gemein. Er spürte ihr schmollen und lächelte. Vielleicht hätten sie sich gleich so unterhalten sollen. Ich will dich ärgern und du ärgerst mich zurück. Unverschämt. Das wirst du bereuen. Wirklich. Sie spürte seinen Geruch und atmete ihn ein. Es roch wirklich gut. Vielleicht sollte sie ihn in heißes Wasser einlegen. Er würde einen bestimmt guten Tee ergeben. Irgendwie würde sie es ihm heimzahlen. Er sollte nur abwarten, bis sie sich wieder würde bewegen können. Macho-Kerl. Aber sie war froh, noch am Leben zu sein, aber was sollte sie tun, wenn es um ihren Liebsten ginge? Es war schon über 200 Jahre her. Dieser schwarzhaarige Mann, der Macht ausgestrahlt hatte. Seine breiten Schultern, die sich immer um sie geschlossen hatten. Er hatte so schön gelacht und immer für sie gesorgt, bis er gestorben war und die Hölle für sie anbrach. Am Ende hatte er ihr die Lebensenergie wieder zurückgegeben, damit sie leben konnte. Es hatte ihr das Herz gebrochen, doch sie hatte es lange vorher gewusst, dass sie nicht hätten so weiter leben können, denn die Armee stand schon vor den Türen. Nur warum wollte er jetzt Rache haben? Wieso hatte er ihr Blut getrunken? Es machte ihr Angst. Wie sollte sie nur ihm sich gegenüberstellen? Vielleicht sollte sie Akayas, nein Hachidoris und Sayos, wie auch Sesshomarus Macht weiter nutzen und sie schicken, wenn es wirklich stimmte, dass sie zurzeit sterblich war. Ihre Energie ging komplett für die Heilung zurzeit drauf. Wie sollte sie das nur überstehen? Es zerbrach ihr das Herz ein weiteres Mal und sie schmiegte sich sacht an Hachidori. Seine Wörter, die Leidenschaft verhießen, trösteten sie etwas, aber sie konnte es nicht vergessen.

Würdest du mich etwas halten? Nur etwas noch. Vielleicht sollte ich dem Kampf fernbleiben, ich will ihn nicht so sehen. Nicht wieder…

Seine Hände schlossen sich enter um sie. Seine Flügel bettete er um sie und schloss sie ein in einen Kokon, der sie vor der Außenwelt verbarg. Einfach vergessen wollte sie. Dieser eiskalte Blick. Damals war er sanft. Kleine Tränen liefen über ihre Wange ihr Gesicht hinab. Für sie war es kaum zu ertragen.

Auch wenn du mir nicht glaubst, ich verstehe dich. Denjenigen, den man liebt, will man nur im Guten in Erinnerung haben. Eine Frau belebte ich wieder, doch die Macht machte sie verrückt. Einerseits bereut man es, doch andererseits, hätte man es auch bereut, nicht versucht zu haben. Vielleicht kann man deinen Liebsten zurückholen. Es könnte eine Gedankenkontrolle haben. Behalte ihn wie er war in Erinnerung.

Kaum zu glauben. Ob jeder Phönix so etwas einmal durchlebt? Dabei sind wir doch so stark und in Wirklichkeit können wir nichts für uns bewahren, nur für andere.

So soll es sein. Ich werde den Übeltäter dahinter niederstrecken. Versprochen.

In Ordnung. Danke.

Nichts zu danken, ich bin daran schuld.

Bestimmt nicht nur. Denn ohne dich, wäre ich tot. Wäre er zu meiner Residenz gekommen, hätte ich mich genauso verhalten. Darum. Es ist gut so.

Ich halte mich dran, jetzt schlaf aber bitte.

Er spürte ihr Einverständnis und wie sich ihre Muskeln entspannten. Vorsichtig setzte er sich bequemer hin und hielt sie. Es würde schon werden. Er würde dieses Monster töten. Jemand trieb ein übles Spiel. Das ging eindeutig zu weit. Was für ein Krieg würde das noch werden. Zart streichelte er sie und seufzte. Eine hübsche Frau. Der Gedanke an ihr Leiden schmerzte ihn. Man sollte einem göttlichen Wesen nicht so etwas antun. Anscheinend war es ein Umbruch. Erst wurde sein Volk ausgelöscht und jetzt versuchte einer den Phönix dieses Landes zu töten. Jemand ging vielleicht mit Berechnung vor, auch wenn er es nicht glauben wollte, könnte es sein, dass hier jemand seine Finger im Spiel hatte und jeden Phönix auslöschen wollte für seinen Plan oder ihren.

Doch er würde es nicht zulassen. Phenea würde er mit seinem Leben beschützen. Die Zukunft durfte nicht sterben. Auch wenn er nicht sein Kind bekam und sein Leben enden würde, bevor er einen bekam, würde er wenigstens diese beiden Phönixe retten. Die Welt durfte nicht alle verlieren.

 

Sayo löste sich aus den Armen ihres Liebsten und ging zum Balkon und riss die Tür auf. Der Mond schien wunderschön auf sie herab und ließ sie in seine Strahlen eintauchen. Vorsichtig setzte sie sich auf die Balken und beobachtete den Mond. Würden sie das überstehen? Phenea hatte ihr erzählt, was ihr passiert war. Sie wollte bei ihm sein, doch die Zukunft verschloss noch ihre Pforten für sie. Als sie ein Rascheln hörte, blickte sie zurück und entdeckte Sesshomaru, welcher sich neben sie sinken ließ und zum Mond schaute. Er gab kein Mucks von sich, sondern schloss nur die Augen und genoss das Licht.

Staunend betrachtete sie ihn. Er sah aus, als wäre er nicht von dieser Welt. Sein Haar schillerte im Licht des Vollmondes. Er war wirklich schön, auch wenn es nur eine Tarnung war und er in Wirklichkeit ein Hund war. Sie lehnte ihren Kopf leicht an seine Schulter und blickte nach oben: „In der Zukunft sieht man selten die Sterne so wunderschön und klar. Es ist auch das erste Mal, dass ich sie so sehe.“

„So viele erste Male.“, brummte er und legte seinen Arm um sie, damit sie es bequemer hatte. Sie lächelte ihn an und strich über seine Seite. Sie fragte sich, wie es Phenea ging, doch sie musste ruhen und Hachidori würde wahrscheinlich auch nicht mit ihr reden wollen. Sie wünschte, sie könne diese Zeit mit ihm genießen, doch ihr Herz war in Aufruhr.

Erschrocken führ sie hoch, als sie einen Kuss auf ihrer Stirn spürte. Langsam führten seine Küsse tiefer. Er küsste ihren Hals und öffnete ihren Kimono leicht. „Er hat dir ein Knutschfleck gemacht.“, knurrte er leicht und machte einen eigenen über den von  Hachidori. Sie keuchte und schob ihn lächelnd davon. Kopfschüttelnd zog sie an seinem Band und öffnete sein Oberteil. Zärtlich küsste sie seine Brust und schaute ihn genau an.

„Du weißt, dass es gemein ist, dass du in jeder Situation gut aussiehst, während ich bestimmt wie ein Kauz aussehe.“, schmollte sie und fuhr seine Bauchmuskeln nach. So ein Mann. Ob sie so einen verdiente? Bzw. so einen Hund verdiente?

Er biss sacht in ihren Hals und zog sie dicht an seine Brust, während seine Zähne an ihrer Halsschlagader spielten: „Ich bin halt atemberaubend.“

Sie hielt die Luft an, bis er von ihr abließ und den Kopf schieflegte. Schnell holte sie tief Luft und rieb sich die Augen: „Du hast doch gesagt, atemberaubend. Darf ich noch mal deine wahre Gestalt sehen?“ Ihre Stimme klang heiser und schüchtern. Ihr Gesicht wurde rot, auch wenn es der Mond zu verbergen wusste, aber sie wollte noch einmal sein Fell berühren und streicheln. Alles wollte sie über ihn erfahren und vorhin hatte sie es nicht auskosten können.

Sesshomaru stand auf und zog sich ordentlich an, danach bot er ihr eine Hand, die sie dankbar annahm. Auch sie machte ihren Obi zu, bevor sie sich an ihn festhielt und er von ganz oben in die Tiefe sprang. Bevor sie schreien konnte, küsste er sie jedoch. Es musste nicht jeder wissen, was sie trieben. Er brachte sie zu einem See mit einer großen Wiese davor. Sayo ließ von ihm ab und starrte ihn an, wie irgendein Wunder.

Er schnaubte leise, dann verwandelte er sich vor ihr und sie erkannte nur Bewunderung. Als er fertig war, legte er sich hin und erstarrte, als er sie nicht mehr sah. Eine plötzliche Berührung an seiner Seite ließ ihn aufschrecken. Dann entdeckte er sie. Sie hatte es ernst gemeint und spielte an seinem Bauchfell rum. Sache ließ er sich auf die Seite fahren und beobachtete sie argwöhnisch, während sie weiter machte.

Irgendwann war sie fertig und wanderte um ihn herum. Eine Zeit stand sie an seinen Ohren und streichelte sie: „Hängeohren, wie niedlich.“ Sie strahlte und küsste das Fell am Ohr, welches er darauf leicht schüttelte mit seinem Kopf. Sie seufzte und wanderte um ihn herum. Als sie fertig war, ging sie zu seinem Gesicht und streichelte über sein Kopffell: „Wunderschön. Du bist so weich. Ich find es interessant.“

Leise knurrte er und verwandelte sich zurück. „Du bist lebensmüde.“ Zärtlich zog er sie an sich und küsste sie. Eine verrückte Frau, aber er würde sie bei sich behalten, denn es war spannend. Unbedingt musste er sich etwas einfallen lassen. Sacht strich er ihre Haare und brachte sie zurück. „Schlaf jetzt.“, meinte er und legte sich auf die Kissen und hielt die Arme offen. Schnell folgte sie ihm und warf sich auf ihn. Er knurrte, doch zog er sie an sich und bedeckte sie mit Küssen. Verrücktes Weib. Immer eine neue Idee, wie sie ihn ärgern konnte. Ihre Lippen trafen sich und verschlangen in einem wilden Liebesspiel, das sie erfüllte mit Wärme und unverhofften Sehnsüchten.

Die Gefühle schienen ihnen intensiver als zuvor und rissen sie mit in eine unerwartete Tiefe.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sess-fan
2014-09-30T14:05:19+00:00 30.09.2014 16:05
Deine Kapitel sind n bisschen zu lang das nimmt sehr viel Spaß


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