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Joey Wheeler alá Sherlock Holmes

3. Puppyshipping-Challenge von Puppyshipping4ever
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Mord und Ermittlung

Kapitel 1: Mord und Ermittlung
 

Ein allseits bekannter Blondschopf, namens Joey Wheeler, sieht für sein Leben gerne Krimis im Fernsehen. Diese Leidenschaft dafür hat er bereits in Kindertagen entwickelt, da sein Vater im Kriminalamt der Polizei tätig ist. Früher hat dieser Joey oft in seine Polizeistation mitgenommen. Dort durfte er oft bei der Forensik und der Spuren- und Beweismitteluntersuchung zusehen. So wurde in Joey das Interesse geweckt, später auch beim Kriminalamt Polizist werden zu wollen. Und dieses Interesse hat er bis heute nicht verloren, bzw. zu einem seiner Lieblingshobbies gemacht.

Wenn etwas zum Beispiel verloren gegangen ist, - dazu muss man sagen, dass Joey schon mehrmals seine Fernbedienung verlegt hatte – hatte er es wiedergefunden. Aber mal ehrlich. Eine Kunst war das sicher nicht. Nur Joey hat sich tierisch darüber gefreut, wie ein kleines Kind, und gemeint, dass dies der Beweis wäre, dass er einen super Spürsinn hätte. Vielleicht hat er den ja tatsächlich.
 

So hat er sich nach der Schule des Öfteren wieder ins Kriminalamt aufgemacht, um die Polizisten dort von ihrer Arbeit abzuhalten, indem er ihnen mit einer Menge an Fragen lästig wurde. Ehe sie ihn rausgeworfen haben, um in Frieden arbeiten zu können, hat er den Polizisten, und Kollegen seines Vaters, prophezeit: „Ich werde euch beweisen, was in mir steckt. Irgendwann werde ich einen schwierigen Fall aufklären. Ihr werdet schon sehen.“ und reckte dabei seine Faust in die Höhe. Die Polizisten haben ihn zwar ausgelacht, doch Joey wollte sich dadurch natürlich nicht entmutigen lassen. Er wollte sich beweisen, denn nun war sein Kampfgeist geweckt.
 

Die nächsten Tage über ging er seinen Freunden dermaßen auf die Nerven, dass sie ihm eine Beschäftigung aufdrängten. Tea vermisste seit einiger Zeit ihren iPod und Tristan hatte sein Handy verloren. Und nachdem Joey ihnen nach einigen Tagen diese Dinge wiedergebracht hatte, - wie er das wohl geschafft hat? – konnten seine Freunde nichts mehr gegen ihn sagen und nahmen die Tatsache hin, dass er damit nervte, Sherlock Holmes´ Nachfolger zu sein.

So nimmt auch, am heutigen Tage, der Beginn seiner Karriere seinen Lauf.
 

Der Blondschopf kommt zum allerersten Mal pünktlich in die Schule und gibt mit seinem Können an, während er sein Handwerkzeug dafür, welches er ständig mit sich führt, vorführt. Als der Lehrer den Klassenraum betritt, um mit dem Unterricht zu beginnen, räumt er alles in seine Tasche zurück und versucht dem Unterricht zu folgen.
 

In der Pause kann es sich Seto Kaiba, des Blondschopfs erklärter Erzfeind, natürlich nicht verkneifen, darüber herzuziehen: „Köter, welch hirnrissige Idee, dich als Sherlock Holmes versuchen zu wollen. Schließlich müsste man dafür etwas im Hirn haben.“ Joey erwidert beleidigt: „Erstens, Kaiba, bin ich kein Hund und zweitens hab´ ich sehr wohl was im Hirn.“ Fies grinsend erwähnt Kaiba: „Stroh reicht hier aber leider nicht aus. Das bestätigen doch schon deine Noten, Köter.“ „Hör auf, mich so zu bezeichnen. Ich bin kein Hund.“ ärgert sich der Blonde über Kaiba´s Bemerkung. „Tja, ich kann nichts dafür, wenn du dich aber immer wie einer benimmst.“ gibt Kaiba spöttisch von sich, wendet sich ab und geht.

Joey will sich das aber nicht gefallen lassen, rennt ihm nach und fängt ihn am Flur ab, indem er ihn am Oberarm packt und zu sich herumreißt. Ein dunkles Grollen, das an den weißen Drachen mit eiskalten Blick erinnert, schleicht sich durch die Kehle des Brünetten, als der Blondschopf bereits ansetzt: „Wie kommst du auf die hirnrissige Idee, ich würde mich wie ein Hund benehmen? Ich habe nichts mit einem Hund gemein.“ „Das denkst aber auch nur du, Flohschleuder.“ erwidert Kaiba genervt. „Ich habe keine Flöhe. Schließlich bin ich auch kein Hund.“ pocht Joey auf seine Behauptung.

Plötzlich vernehmen beide ein schmerzhaftes Ächzen und beide zucken ruckartig auseinander, als ein Mitschüler direkt zwischen ihnen, vor ihre Füße, zu Boden fällt. Doch sofort ist beiden klar, dass dieser Schüler nicht bloß zu Boden gefallen ist, denn er hat ein Messer im Rücken stecken und aus der Wunde fließt Blut. Eine Menge Blut. Kaiba weitet seine Augen und hält sich angeekelt die Hand vor den Mund und Joey reißt erschrocken seine Augen auf.

Sofort sieht sich Joey nach dem Täter um, doch da mehrere Schüler den Flur durchqueren, und diesen die Situation nicht klar zu sein scheint, ist dieser nicht mehr auszumachen. Ein Blick zu Kaiba sagt Joey, dass das nun seine Chance sein könnte, Kaiba zu beweisen, dass er das Zeug zu einem echten Sherlock Holmes hat. Er zückt eine Lupe aus seiner Tasche, die er stets bei sich trägt, kniet sich hin und beginnt das Opfer zu untersuchen.

Kaiba verdreht genervt seine Augen, meint, nachdem er seine Hand wieder von seinem Mund entfernt hat: „Wäre es nicht sinnvoller, erst mal zu überprüfen, ob der Junge nicht noch am Leben ist und einen Notarzt zu rufen, ehe du von einem Mord ausgehst?“ und verschränkt seine Arme, während er sein Gewicht auf sein rechtes Bein verlegt.

Verlegen kichernd, kratzt sich Joey am Hinterkopf und erwidert: „Oh! … Äh, … stimmt, hehe.“ Kaiba schüttelt fassungslos seinen Kopf. „Und so ein Idiot will Detektiv spielen.“ murmelt Kaiba vor sich her. Joey knurrt, da er jedes Wort verstanden hat, und überprüft Puls und Atmung des Opfers.

„Er ist tot. Also handelt es sich hier eindeutig um Mord.“ erklärt Joey Kaiba herausfordernd. „Dann sollten wir dem Direktor Bescheid sagen, damit der die Polizei alarmiert.“ Joey sieht Kaiba trotzig an. „Oh, nein. Du willst doch nicht wirklich den Mord alleine aufklären, oder?“ fragt der Brünette entsetzt. „Komm schon. Mit dir als Unterstützung …“ will Joey zur Überzeugung ansetzen, doch Kaiba fährt ihm dazwischen: „Vergiss es. Halt mich da schön raus. Ich will mit dem Mist nichts zu tun haben. Schließlich sollte dir nicht entgangen sein, dass ich eine Firma zu leiten und einen Ruf zu verlieren habe. … Was gebe ich mich mit dir überhaupt noch ab?“ und wendet sich wiederholt zum Gehen ab.

Joey springt auf und hält Kaiba an seinem Unterarm fest. „Warte, Kaiba. … Komm schon. So eine Chance bekomm´ ich nie wieder, mein Können unter Beweis zu stellen. … Sieh´s als Herausforderung, den Mörder zu finden.“ Es läutet zum Unterricht und Kaiba zögert. „Dir ist hoffentlich klar, dass wir uns dadurch eine Menge Ärger einhandeln können, Köter.“ gibt der Brünette nach einer Weile resignierend von sich. Joey hat den Köter geflissentlich überhört und fragt nach: „Heißt das, du hilfst mir?“ Kaiba seufzt: „Jemand muss schließlich darauf achten, dass du keinen Unsinn anstellst.“

Überschwänglich vor Freude hängt sich Joey um Kaiba´s Hals und drückt fest seine Lippen auf die des Anderen. Der Brünette erstarrt sofort zur Salzsäule und kann sich nicht rühren, zu perplex ist er. Die Nähe des Blondschopfs lässt ihn allerdings zusätzlich unruhig und nervös werden. Als Joey allerdings klar wird, was er da tut, löst er sich rasch und bringt Sicherheitsabstand zwischen sich und Kaiba, da er gerne noch weiterleben möchte. Nun hofft er nur, dass der Brünette ihn dennoch nicht im Stich lässt, weil dieser ihn bereits wütend ansieht. Deshalb nuschelt er auch ein leises: „Entschuldige, Kaiba.“

Dieser schnaubt wütend und ist schon nahe dran, einfach zu gehen, als ihn unerwartet ein ausgereifter Hundeblick seitens des Blondschopfs trifft. Dummerweise Kaiba´s einzige Schwäche. Selbst Mokuba vermag er nichts abzuschlagen, wenn der diesen Blick gegen ihn verwendet. Und ein Straßenköter, wie der Blonde, hat nun mal den besten Hundeblick drauf. Kaiba seufzt und nuschelt zu sich selbst, in seinen nicht vorhandenen Bart: „Und da behauptet der, er hätte nichts mit einem Hund gemein.“

Deshalb schnaubt der Brünette belustigt auf und erklärt warnend: „Lass dir ja nie wieder einfallen, mir zu nahe zu kommen. … Untersuch´ lieber das Mordopfer.“ „Oh, … klar.“ kratzt sich Joey verlegen am Hinterkopf. Kaiba schüttelt über sich selbst den Kopf und beobachtet, wie Joey die Leiche inspiziert.

„Also, … das Opfer wurde eindeutig durch ein Messer erstochen. Dieses steckt ja auch noch in der Wunde drin. … Von der Höhe des Messers schließe ich, dass ein lebenswichtiges Organ getroffen wurde, was den sofortigen Tod erklärt. … Aber, um genaueres herauszufinden, werde ich das Messer untersuchen müssen.“ Kaiba starrt den Kleineren fassungslos an.

Dieser beginnt allerdings bereits in seiner Tasche zu kramen, holt eine Sofortkamera, einen Plastikbeutel und Wegwerfhandschuhe heraus. Erst umkreist Joey die Leiche und macht mehrere Fotos, die er Kaiba in die Hand drückt, damit diese trocknen können. Danach zieht er sich die Handschuhe über und holt das Messer vorsichtig, um keine Fingerabdrücke zu verwischen, aus der Leiche heraus. Anschließend verstaut er das Messer in dem Plastikbeutel und hält ihn Kaiba hin. „Sag mal, Wheeler? Was soll ich mit dem … Ding?“ fragt Kaiba mit angehobener Augenbraue. „Na, dass du es am Verschluss festhältst. Ich kann dieses Beweisstück schließlich schlecht in meine Tasche tun, denn sonst würden vielleicht Fingerabdrücke verwischt werden. … Also, halte den Beutel mal, ja?“ Der Brünette verdreht die Augen, nimmt ihm aber den Plastikbeutel ab.

Nun macht sich Joey daran, die Leiche umzudrehen, um das Opfer eventuell identifizieren zu können und macht noch weitere Fotos, um sie rumzeigen zu können. „Kennst du den zufällig?“ fragt Joey an Kaiba gewandt. „Seh´ ich so aus?“ hebt dieser fragend eine Augenbraue. „Ach, ich vergaß´, dich interessieren ja deine Mitmenschen keinen Pfifferling.“ merkt der Blondschopf an. „Warum sollte es auch?“ zuckt Kaiba gleichgültig mit seinen Schultern. Joey schnaubt fassungslos, belässt es allerdings dabei.

„Zur Mittagspause machen wir die Zeugenbefragungen und können auch gleich herumfragen, um wen es sich bei dem Opfer handelt. Da sollten dann genug Schüler hier herumlaufen, die etwas gesehen haben könnten oder das Opfer eventuell kennen.“ überlegt Joey laut. „Glaub´ ja nicht, dass ich mich daran beteilige.“ verschränkt der Brünette demonstrativ seine Arme. „Wenn du mir nicht hilfst, Kaiba, dann werden wir morgen noch nicht fertig sein und vielleicht wichtige Informationen verpassen.“ klingt der Blonde beinah flehend. „Ist das etwa mein Problem?“ meint Kaiba kalt und desinteressiert. „Kaiba.“ klingt der Blonde bereits recht genervt, „Wenn du mir schon bei meiner Arbeit zusehen willst, dann kannst du mir auch dabei helfen.“ „Erstens, bei deiner Arbeit? Wie ich das sehe, hast du dir diese Arbeit selbst aufgebürdet und zweitens, habe ich dir bereits erklärt, dass ich mich raushalte. Ich bin nur hier, um sicherzustellen, dass du keinen Unfug treibst.“ erklärt Kaiba und sieht den Blonden drohend an. Joey verdreht die Augen, da es ihn nicht juckt. „Ach, komm schon. Sei´ doch keine Spaßbremse. Es ist total spannend auf Mördersuche zu gehen und Fakten zu sammeln.“ versucht Joey, Kaiba zu überreden. „Muss ich mich wiederholen?“ fragt der Brünette warnend. „Ach, vergiss es. Dann muss ich halt alles alleine machen.“ seufzt Joey resignierend. Kaiba zuckt nur mit den Schultern.

„Dann hast du sicher auch nichts dagegen, mir jetzt, zu mir nach Hause, zu folgen, nicht wahr?“ fragt der Blonde provokant. „Wenn´s denn sein muss.“ antwortet Angesprochener gelangweilt. Joey verdreht die Augen und macht sich davon. Kaiba zuckt nur mit den Schultern und folgt ihm, während sich der Blonde der Wegwerfhandschuhe entledigt.
 

Nach einem einigermaßen langen Fußmarsch kommen beide im Armenviertel vor einem renovierungsbedürftigen Gebäude an. Kaiba rümpft die Nase, bei dem Anblick, hält sich aber zurück, einen Kommentar abzugeben, denn wie sollte auch schon ein Joey Wheeler wohnen? Eben.

Nachdem sie vier Stockwerke nach oben gestiegen sind, kommen sie endlich bei der Wohnung an, die Joey mit seinem Vater bewohnt. Der Blonde schließt die Tür auf und tritt ein, während Kaiba zögert, ihm zu folgen. „Komm schon rein. Du wirst sehen, drinnen sieht es besser aus, als von außen. Das kannst du mir ruhig glauben.“ Kaiba verdreht die Augen, folgt Joey aber dann in die Wohnung und schließt die Tür hinter sich. Zu seinem Erstaunen hat Joey nicht übertrieben. Die Wohnung ist zwar billig, dennoch sehr geschmackvoll eingerichtet, sodass er sich ein anerkennendes Nicken verkneifen muss. Als der Blonde allerdings in einem Zimmer verschwindet, folgt Kaiba ihm rasch und reißt die Augen auf. So etwas hat er in seinem Leben noch nie gesehen. Ein richtiger Labortisch mitten in Joey´s Schlafzimmer. Der hat wohl früher Mal als Schreibtisch gedient. Kein Wunder also, dass Joey nie Hausaufgaben macht.

Joey begibt sich direkt zum Labortisch und nimmt Kaiba dabei den Plastikbeutel mit dem Messer aus der Hand. Wieder zieht er sich Wegwerfhandschuhe an und holt das Messer vorsichtig aus dem Plastikbeutel, um es auf den Tisch zu legen. Nun nimmt er eine Lupe zur Hand und begutachtet das gute Stück vor sich. Da er so nichts erkennen kann, legt er die Lupe zur Seite und nimmt sich eine Puderdose zur Hand, um etwas davon auf den Messergriff zu geben. Danach holt er sich aus einer Schublade schwarzes Papier und einen Klebestreifen, um die nun sichtbaren Fingerabdrücke auf Papier zu bringen.

Nachdem er das erledigt hat, will er sich zu Kaiba umdrehen, um ihm seinen Fund zu zeigen, als er plötzlich eine Brust anstarrt. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass Kaiba direkt hinter ihn getreten war. Sofort röten sich seine Wangen leicht, während er seinen Blick leicht nach oben hebt, um in Kaiba´s Augen blicken zu können. Dessen Blick ist allerdings auf das kleine Chemielabor auf dem Tisch gerichtet. Als er seinen Blick dann zu dem Blondschopf senkt, wird ihm erst klar, wie nah er an diesem steht und macht einen Schritt zurück. Dennoch kommt Kaiba nicht drum herum, eine Augenbraue anzuheben, als er die leichte Röte seines Gegenübers vernimmt. „Ähm, … ich hab´ Fingerabdrücke gefunden.“ gibt Joey unsicher von sich. „Sehr aufregend.“ kommentiert Kaiba sarkastisch Joey´s Aussage, „War das schon alles?“ Nervös dreht sich Joey wieder zum Tisch und überlegt, was er noch herausfinden könnte. Kaiba geht um den Blondschopf herum und stellt sich neben den Tisch, um einen besseren Überblick zu erhalten. Plötzlich vernimmt dieser einen eigenartigen Geruch, den er nicht sofort zuordnen kann. Der Brünette beginnt in der Luft zu schnuppern und hält sich sofort die Nase zu. Joey drückt er ein Tuch, dass er auf dem Tisch rumliegen sieht, vor die Nase. Der Blondschopf erschrickt durch diese Geste, als Kaiba ihm auch schon den Grund dafür nennt: „Cyankali. In der Luft ändert sich die Zusammensetzung von Cyankali zu Blausäure. Schon das Einatmen von Blausäure kann bleibende Schäden hinterlassen.“ Joey sieht Kaiba geschockt an und stottert: „Wo…woher weißt du das?“ „Ich habe den süß-säuerlichen Geruch von frischen Mandeln in der Nase. … Es sei denn, du bunkerst hier irgendwo erntefrische Blätter von Mandeln.“ Langsam bewegt sich Joey´s Kopf zu einem Kopfschütteln. „Das Mordopfer wurde demnach nicht nur erstochen, sondern auch vergiftet. Und das ist die tatsächliche Todesursache.“ fasst Joey zusammen. Deshalb nimmt der Blondschopf das Messer wieder und gibt es zurück in den Plastikbeutel, um die Gefahr zu bannen. Erleichtert atmen sie nun wieder durch die Nase, nachdem sie ihre Nase wieder freigegeben haben. „Das bedeutet auch, es war geplanter Mord. Denn wer würde sich schon die Mühe machen, das Messer mit Gift zu versehen, wenn er sich ein beliebiges Opfer auswählt.“ kombiniert Joey. „Da gebe ich dir ausnahmsweise Recht.“ gibt der Brünette zu. „Und was gedenkst du jetzt weiter zu unternehmen?“ will Kaiba von Joey wissen. Der Blonde überlegt kurz und fragt dann: „Wie spät ist es jetzt?“ Der Größere wirft einen Blick auf die Uhr und versteht, auf was der Blonde hinaus will. „Du willst die Befragung echt durchziehen?“ fragt Kaiba ihn fast entsetzt. „Wir müssen schließlich in Erfahrung bringen, wer mit dem Opfer zu tun hatte. Der Mörder kann schließlich nur jemand aus seinem Umfeld sein.“ Kaiba´s rechte Augenbraue schwingt nach oben, denn diese Tatsache hatte er gar außer Acht gelassen. „Klever.“ entkommt ihm ungewollt über die Lippen und Joey´s verziehen sich zu einem Grinsen der Genugtuung, denn Kaiba musste für diesen Augenblick einsehen, dass er gar nicht so dumm ist, wie dieser ihm immer vorwirft.

So nimmt sich Joey einen Notizblock aus der Schublade und beginnt eine Notiz für seine Recherche zu erstellen:
 

> Mordopfer:

> Mordart: Geplanter Mord auf zugänglichem Schulflur

> Todeszeitpunkt: Montag, 23.März 1998, 9.50 Uhr

> Todesursache: Messerstich mit Cyankali

> Beweismittel: Messer, Fingerabdrücke

> Freunde des Opfers:

> Feinde des Opfers:

> Familie des Opfers:
 

„Ah! … Ich fürchte, wir müssen doch die Polizei einschalten. Jemand muss schließlich der Familie Bescheid sagen, dass der Junge ermordet worden ist. Und ich bin schließlich ungern derjenige, der das übernimmt. Schließlich muss die Familie ja auch befragt werden.“ fällt dem Blonden ein. „Da kommst du aber früh drauf.“ meint Kaiba sarkastisch und verdreht seine Augen. „Dann lass uns zurück zur Schule gehen. Dann kann ich auch das Messer wieder zur Leiche legen, damit man mir keine Beweismittelunterschlagung vorwerfen kann.“ Der Brünette schüttelt nur den Kopf, über so viel Dummheit. „Mitdenken ist wohl nicht deine Stärke, was?“ kann sich Kaiba nicht verkneifen und doch fällt dem Blonden plötzlich auf, dass jener ihn schon eine Weile nicht mehr mit Schimpfwörtern betitelt hat. Dennoch bereitet Joey nun alles vor, was er geplant hat. Eine Liste von Augenzeugen, die er einzutragen gedenkt, ein Stempelkissen, um Fingerabdrücke abzunehmen und Papier, wo die Fingerabdrücke platziert werden, die natürlich auch namentlich festgehalten werden. Die Sachen packt er in seine Tasche und verkündet: „Wir können los.“ „Na, Gott sei Dank.“ kann Kaiba nur von sich geben und betet, dass diese Mordsache bald aufgeklärt ist, damit er endlich wieder seine Ruhe hat, von dem Blondschopf.

So verlassen sie wieder die Wohnung und machen sich auf den Weg zurück zur Schule. Als sie vor dem Schulgebäude ankommen stellen sie fest, dass die Mittagspause noch nicht begonnen hat. Diese Gelegenheit will Joey nutzen, um zur Leiche zu schleichen und das Messer dort abzulegen. „Komm, Kaiba, beeilen wir uns.“ drängt er diesen und rennt in das Schulgebäude. Der Brünette schüttelt den Kopf und schreitet ihm gemächlich nach.

Bei der Leiche angekommen, wundert er sich dann doch, dass die Leiche noch nicht aufgefallen ist. „Sind alle denn blind, eine Leiche zu bemerken?“ fragt Joey an Kaiba gewandt. Dieser zuckt allerdings nur mit den Schultern. Also reißt Joey einen Zettel aus seinem Notizblock und schreibt eine Nachricht: „Liebe Herren Polizisten des Kriminalamtes. Ich fordere Sie hiermit heraus, den Mord vor Ihnen zu lösen. Mit lieben Grüßen Joey Wheeler. PS: Vorsicht! Das Cyankali hat sich bereits in Blausäure verwandelt.“ Als Kaiba die Nachricht liest, kann er sich nicht verkneifen, einfach drauf loszulachen: „Du willst allen Ernstes … unsere Polizei herausfordern? … Hahaha! … Das ich nicht lache!“ „Wieso nicht? Schließlich bin ich ihnen schon einen Schritt voraus.“ erwidert Joey frech, legt den Plastikbeutel neben die Leiche und die Nachricht darauf.

Nachdem sich Kaiba wieder beruhigt hat, fragt dieser nach: „Du willst dich also wirklich mit unserer Polizei anlegen?“ „Nein, ich will mich mit ihnen messen. Das bin ich ihnen noch schuldig. … Zumindest den Kollegen meines Vaters.“ Nun blickt Kaiba ihn verwundert an und lässt langsam eine Augenbraue nach oben schwingen. Allmählich dämmert es Kaiba, was es mit dem Sherlock Holmes-Getue auf sich hat. Deshalb schließt er schnaubend die Augen und beginnt sich nachdenklich die Naselwurzel zu massieren. Unsicher blickt Joey Kaiba ins Gesicht und befürchtet bereits, von ihm im Stich gelassen zu werden.

Als Kaiba seine Augen wieder öffnet, fragt er offen nach: „Sag mir ganz ehrlich, … ist es dein Wunsch, später für das Kriminalamt tätig zu sein?“ Verwundert über diese Frage, sieht Joey ihn dümmlich an, antwortet aber dann wahrheitsgemäß: „Bereits, als mein Vater mich das erste Mal mit dorthin genommen hat, wollte ich nichts anderes.“ und legt den Kopf schief, weil er bereits erwartet, dass Kaiba ihn auslacht. Doch nichts dergleichen passiert. Der Brünette sieht ihn ernst an und erwähnt: „Dir ist aber schon klar, dass dein Notendurchschnitt nicht gerade damit prahlt, fürs Kriminalamt geeignet zu sein?“ Beschämt senkt Joey seinen Kopf. „Ich versteh nun mal das meiste nicht. Und meine Freunde sind auch nicht in der Lage, mir die Fächer zu erklären, sodass ich mitkomme.“ Kaiba seufzt und überlegt.

„Ich schlage dir etwas vor. Wenn du mir beweist, dass du diesen Mordfall lösen kannst, dann gebe ich dir Nachhilfe.“ schlägt der Brünette ihm vor. „Aber alleine geht das doch nicht. In den Krimiserien sind es immer zwei Polizisten, die einen Mordfall auflösen, weil sie sich untereinander austauschen und Rückendeckung geben können, falls es hart auf hart kommt.“ erwidert der Blonde entmutigt. „So schnell wirfst du das Handtuch? … Ich bin schließlich auch noch da.“ erwähnt Kaiba. „Du … willst mir helfen?“ fragt Joey ihn beinahe fassungslos und gerührt. „Dein Berufswunsch ist ein ehrbares Ziel. Und es soll nicht an mir liegen, es nicht zu erreichen.“

Wieder kann sich der Blondschopf nicht halten und hängt sich um den Hals von Kaiba, um ihm mehrere Küsse auf die Lippen zu pressen, während er zwischen jedem ein „Danke.“ einfügt. Wieder erstarrt Kaiba zur Salzsäule, entspannt sich aber bald wieder und schließt die Augen, um diese Prozedur über sich ergehen zu lassen. Denn er muss zugeben, dass es sich gar nicht so übel anfühlt.

Nachdem sich Joey wieder löst, nimmt er wieder Sicherheitsabstand, da ihm klar ist, dass er bereits zum wiederholten Mal, die Grenze überschritten hat. „Ich weiß ja, dass die Mädels auf mich fliegen, aber von dir, Wheeler, hätte ich bessere Manieren erwartet.“ meint Kaiba. Beschämt senkt Joey den Kopf und wundert sich nach einer Weile, dass nichts weiter folgt.

„Herrgott, Wheeler, leite endlich die nächsten Schritte ein. Oder muss ich dir die auch noch vorsagen?“ drängt Kaiba Joey, um von seiner Reaktion abzulenken. Prompt hebt der Blonde den Kopf und geht im Kopf die nächsten Schritte durch. „Also, zuerst den Direktor über den Mord aufklären, damit dieser die Polizei ruft. … Sobald es zur Mittagspause läutet, was in wenigen Minuten der Fall ist, die Schüler befragen, ob sie das Opfer kennen oder etwas gesehen haben und gegebenenfalls Fingerabdrücke entnehmen, um diese mit denen des Täters zu vergleichen. … Ja, ich denke, das sollte vorerst alles sein, bis wir mehr wissen.“ Kaiba seufzt zufrieden auf und nickt zustimmend.

Also marschieren die beiden zum Direktor. Vor dessen Bürotür hält Joey allerdings inne und dreht sich zu Kaiba. Der hebt fragend eine Augenbraue. „Was sollen wir ihm eigentlich erzählen, warum wir nicht sofort von dem Mord erzählt haben?“ fragt Joey. „Hm, … Eigentlich sollte man die Lehrer fragen, warum ihnen der Schüler auf dem Boden noch nicht aufgefallen ist. Schließlich kann man nicht behaupten, dass die Leiche sehr unauffällig daliegt. Zudem sollte man doch davon ausgehen können, dass der Lehrer den Schüler vermisst, wenn er nicht mehr am Unterricht teilnimmt.“ erklärt Kaiba. „Stimmt auch wieder. … Mir ist schon kurz nach dem Mord aufgefallen, dass die Schüler den Toten einfach ignoriert haben, als wäre er gar nicht da. … Ob die ihn alle nicht leiden können? … Oder vielleicht hat er die Schüler immer geärgert?“ fragt sich der Blondschopf laut. „Wäre eine Möglichkeit. … Aber melden sollten wir ihn trotzdem.“ „Ich weiß. … Redest du für mich? Der Rex hat etwas gegen mich.“ erwähnt der Blonde verlegen. „Wen wundert das schon.“ schüttelt Kaiba seinen Kopf. Deshalb klopft der Brünette an die Bürotür, wartet das „Herein.“ ab und tritt, mit dem Blonden gefolgt, in das Büro ein. „Ah, Mister Kaiba. Was beschert mir das Vergnügen?“ wird er schleimig vom Direktor begrüßt. „Mich wundert, dass noch niemand in der Lage war, die Polizei zu rufen, da im Flur ein toter Schüler liegt, der eindeutig eine Stichwunde aufweist. … Sie haben Glück, dass sich Wheeler bereits der Aufklärung angenommen hat, sodass der Mörder schneller gefunden werden kann. Und da ich über ihn die Aufsicht übernommen habe, bin ich sicher, dass sie uns beide vom Unterricht freistellen werden.“ erklärt Kaiba gleich vorweg, während Joey ihn verwundert dabei betrachtet. Die Augen des Direktors hingegen weiten sich geschockt, als er auch schon zur Antwort ansetzt: „Äh, … sicher doch, Mister Kaiba. So etwas ist ja noch nie vorgekommen. Finden Sie bitte schnell den Mörder, Mister Wheeler. Wir wollen doch schließlich nicht, dass noch mehr Schüler verletzt werden.“ Der Blondschopf beginnt zu grinsen: „Mit Kaiba´s Hilfe finde ich bestimmt schnell den Mörder. Geben Sie uns doch bitte freie Hand, jeden Schüler befragen und Fingerabdrücke entnehmen zu dürfen. Das wäre nämlich wichtig, um dem Mörder einen Schritt näher zu kommen.“ „Ist das so?“ fragt der Direktor nach, dessen Blick allerdings an den Großgewachsenen gerichtet ist. „In der Tat wäre es uns sehr hilfreich, bei der Suche, nach dem Mörder, weiterzukommen.“ bestätigt der Brünette. „Gut, Erlaubnis erteilt.“ stimmt daher der Direktor zu. Beide nicken verabschiedend dem Direktor zu und verlassen das Büro.

„Boah, ich fasse es nicht. Wir haben wirklich die Erlaubnis gekriegt.“ springt der Blonde jubelnd um Kaiba herum, als die Schulglocke zur Mittagspause läutet. „Halt die Füße still. Wir haben etwas zu erledigen.“ erinnert Kaiba den Blondschopf, an ihre selbstgewählte Aufgabe. „Oh, sorry.“ entschuldigt sich Joey, fast schon selbstverständlich bei Kaiba. Irgendwie scheint er sich schon daran gewöhnt zu haben, anstatt dabei an seinen Stolz zu denken.

Daher schreiten beide nun in den Schulhof, da sich dort die Mehrheit der Schüler aufhält und Joey beginnt einige Schüler zu den Fotos zu befragen, die er von der Leiche gemacht hat. So erfahren sie, dass es sich bei dem Mordopfer um einen gewissen Juan Rodriguez, 19 Jahre alt, handelt. Dieser kam vor zweieinhalb Jahren von Spanien nach Japan an diese Schule und scheint bis vor kurzem noch ein Schläger gewesen zu sein, obwohl er in der Schule eigentlich immer unauffällig und ein Einserschüler war. Auf Grund dessen nimmt Joey sogar an, dass er zu einen der Gangs gehörte, die in den ärmeren Vierteln der Stadt ihr Unwesen treiben, oder gar ein Yakuza war. Diese Annahme müsste aber erst bestätigt werden, was allerdings ein gefährliches Unterfangen wäre. Zur Tat selbst konnten sie leider keine Zeugen auftreiben, sowie auch alle bisherigen Alibis stichhaltig sind. Freunde konnte er nur drei ausmachen. Janine Vogh, Bastian Kelsher und Wesley Nightwalk. Feinde sind leider keine bekannt. Joey nimmt allerdings an, sollte er wirklich zu einen der Gangs gehört haben, oder ein Yakuza gewesen sein, dass er sich bereits durch diese Tatsache genügend Feinde gemacht haben muss. Und die Fingerabdrücke, die sie von den Schülern entnommen haben, waren auch nicht mit denen des Täters passend. So notiert er seine neuesten Informationen in seinem Notizblock. „Fuck.“ ärgert sich Joey, weil sie dem Täter immer noch keinen Schritt näher gekommen sind. Aber zumindest konnten sie einige Informationen über das Mordopfer sammeln. „Achte auf deine Ausdrucksweise.“ ermahnt ihn Kaiba, aber Joey schnaubt nur.

Plötzlich hört man auch schon die Sirenen der Polizei. „Schnell, wir müssen uns verstecken.“ nimmt Joey Kaiba an die Hand und zieht ihn mit sich, hinter das Schulgebäude. „Was soll das?“ will Kaiba aufgebracht wissen, während der Blonde hinter der Wand nach vorne blickt, wo die Polizeiwagen gerade parken. „Wenn sie uns finden, werden wir ausgefragt und verlieren wertvolle Zeit, weiter nach dem Mörder zu suchen. Außerdem werden sie uns auffordern zu verraten, was wir bisher bereits herausgefunden haben.“ Kaiba nickt langsam, obwohl Joey es nicht sehen kann, weil dieser immer noch sein Augenmerk den Polizisten widmet, die gerade das Schulgebäude betreten.

„Mist, aber auch. Wir müssten zum Direktor, um an die Wohnadresse des Mordopfers zu gelangen. Seine Familie könnte unter Umständen noch wertvolle Informationen haben.“ Kaiba sieht an seinen Armen herab, wo er normalerweise seine Aktentasche mit sich führt, und meint: „Wenn ich meinen Laptop dabei hätte, könnte ich sie raussuchen. Und der ist noch in der Klasse. Wir haben schließlich die Klasse einfach hinter uns gelassen, wegen des Mordes an dem Schüler.“ „Stimmt. Ich hab meine Schulsachen auch noch dort. Wenn die Polizisten die Sachen finden, wissen die doch sofort, dass wir uns hier noch aufhalten. Wir sollten sie uns holen. Da jetzt Mittagspause ist, wird dort jetzt eh kaum wer sein." schlägt Joey seinen nächsten Schlachtplan vor. Kaiba nickt nur bestätigend.

Joey nimmt Kaiba wieder an die Hand und beide rennen Hand in Hand ins Schulgebäude, halten sich allerdings vor der Polizei versteckt, während sie sich einen Weg ins Klassenzimmer bahnen. Doch kurz bevor sie dort hingelangen kommen plötzlich zwei Polizisten aus ihrem Klassenzimmer, die anscheinend grade ein paar Schüler zum Mordopfer befragt haben. Schnell packt Kaiba den Blondschopf an der Taille und zieht ihn mit, hinter eine Ecke, während er ihm den Mund zuhält, ehe sie gesehen werden können. Fest drückt der Brünette den Blonden an sich, damit sich dieser nicht, aus Versehen, bemerkbar machen kann, sodass eine Gesichtshälfte gegen dessen Brust gedrückt wird. Und was Joey zu hören bekommt, raubt ihm den Atem. Kaiba´s Herz schlägt hinter dessen Brust und der Blonde kann es einfach nicht fassen, dass der Brünette so etwas überhaupt besitzt. Kennt er doch nur den gefühllosen Geschäftsmann ohne Herz. Er ist davon richtig angetan, es nun hören zu können und lehnt sich leicht gegen den Größeren.

Als Joey jedoch zwei Polizisten an ihnen vorbeigehen sieht, weiten sich seine Augen und versteht Kaiba´s Handeln. Der Blonde legt seine Hand auf die von dem Brünetten an seinem Mund, und zieht sie vorsichtig herunter, ohne die Hand jedoch sofort wieder vom anderen zu entfernen, während Kaiba um die Ecke lugt, um zu sehen, ob die Luft rein ist. Für einen kurzen Augenblick kommt dem Blonden in den Sinn, dass es sich gut anfühlt, Kaiba so nah zu sein, schüttelt den Gedanken aber schnell wieder ab und löst sich vom Größeren. Dieser findet es beinah schade, dass sich Joey so rasch von ihm gelöst hat, da er ja schon des Öfteren in den Genuss seiner Nähe kommen durfte, wenn auch ungewollt.

„Danke, Kaiba.“ bedankt sich Joey, auf Grund der raschen Reaktion des Anderen, und wundert sich, wie flüssig ihm die Worte aus dem Mund fließen. Dann zuckt er mit den Schultern, nimmt den Brünetten wieder an die Hand und zieht ihn mit ins Klassenzimmer. Als sie durch den Türbogen kommen, bremst sich Joey ruckartig ein, da er seine Freunde erblickt hat, und Kaiba stößt ihm gegen die Seite, während sie ihre Hände lösen. Nachdem dieser seinen Blick hebt, da er die ganze Zeit ihre Hände angestarrt hat, weil er nicht fassen kann, dass der Blonde ständig seine Hand nimmt, als würden sie Händchen halten, bemerkt auch er die Freunde des Blondschopfs. Nun kann er sich ein Schnauben nicht mehr verkneifen. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Dummerweise hat Yugi sie bereits gesehen, sodass es nun kein Entkommen mehr gibt. Joey seufzt genervt auf. Ausgerechnet seine Freunde mussten im Klassenzimmer sein. Jetzt muss sich dieser etwas einfallen lassen, um ihnen nicht alles lang und breit erklären zu müssen, um wertvolle Zeit zu verlieren. „Joey, wo warst du denn die ganze Zeit? Seit der Frühstückspause haben wir dich schon vermisst. Wir dachten schon, Kaiba hätte sonst was mit dir gemacht.“ Der Blonde kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Na, weißt du …“ überlegt der Blondschopf sich schnell eine Ausrede, „… ich habe ganz plötzlich schreckliche Bauchschmerzen bekommen.“ Joey hält sich demonstrierend einen Arm um den Bauch - fällt ja auch überhaupt nicht auf, dass das gespielt ist. „Kaiba war mit mir bei der Schulkrankenschwester und die meinte, dass Kaiba mich nun nach Hause bringen soll, weil man mir nicht zumuten kann, alleine nach Hause zu gehen.“ versucht sich Joey zu erklären und Erwähnter eilt schnell an dessen Seite, um so zu tun, als würde der ihn tatsächlich stützen.

Yugi´s Augen werden groß und sorgenvoll, da er des Blondschopfs Schmierentheater nicht zu durchschauen scheint. Tea runzelt irritiert die Stirn und Tristan wundert sich darüber, dass es zwischen Joey und Kaiba keinen Streit gibt. „Wir wollten uns nur noch schnell unsere Schulsachen holen, ehe wir gehen.“ fügt der Blonde an und zieht Kaiba mit an seinen Platz, wo er sich seinen Schulrucksack schnappt. Danach machen beide einen Bogen zu Kaiba´s Sitzplatz, sodass dieser sich seine Aktentasche mitnehmen kann und erwähnt: „Ach, es könnte sein, dass ich die nächsten Tage nicht in die Schule komme, macht euch also nicht so große Sorgen um mich, ich komme schon klar.“, ehe er mit Kaiba das Klassenzimmer wieder verlässt, ohne dass seine Freunde etwas erwidern können.

Nachdem sie von seinen Freunden nicht mehr gehört werden können, meint er zum Brünetten: „Nichts, wie weg hier.“ Kaiba nickt zwar, fragt aber nach: „Wheeler, du hast nicht gerade den Kindergarten … äh, deine Freunde von oben bis unten angelogen?“ „Hey, ich kann ihnen doch nicht ausgerechnet jetzt alles lang und breit erklären. Das würde erstens zu lange dauern und zweitens das Risiko erhöhen, von den Polizisten doch noch gefunden zu werden. … Ich werde ihnen davon erzählen, wenn der Mord aufgeklärt ist. Dann hab ich genug Zeit dafür.“ erklärt ihm Joey und auf Kaiba´s Lippen legt sich allmählich ein Grinsen. „Wow, zum ersten Mal in deinem Leben hast du Mal dein Hirn benutzt.“ kommentiert der Brünette provozierend und Joey sieht ihm wütend ins Gesicht.

Plötzlich kommt eine weitere Streife den Flur entlang. Beide reißen entsetzt die Augen auf und Kaiba reagiert sofort, aber nicht so, wie der Blonde annehmen würde. Die Aktentasche und der Schulrucksack Joey´s sind dabei zu Boden gegangen. Denn der Größere presst seinen Körper gegen Joey, während er die Handgelenke gepackt und seine Lippen auf die des Blonden gelegt hat, um diesen zu küssen. Der Blondschopf ist zu perplex, um zu reagieren, beginnt aber nach einer Weile sogar den Kuss zu erwidern, während die Polizisten bei ihnen ankommen.

Diese werfen einen entsetzten Blick auf die beiden und fragen sich, ob das während der Schulzeit überhaupt gestattet ist, schütteln den Kopf und gehen dann weiter. Doch wider Erwarten fühlt sich der Kuss für beide so gut an, dass ihn keiner von beiden lösen will. Hatten sie doch keine Ahnung, dass streiten nicht alles ist, was sie können. Auf Grund von Sauerstoffmangel sind sie allerdings gezwungen, den Kuss zu lösen und blicken sich mit geröteten Wangen verlegen an. Kaiba räuspert sich, um seine Verlegenheit zu überspielen und meint: „Sie sind weg. Wir haben jetzt freie Bahn.“ Kurz zögert der Blonde noch, während er Kaiba´s eindrucksvolle Augen betrachtet, die in diesem Moment einfach nur betörend auf ihn wirken. Der Brünette löst nur langsam den Griff um die Handgelenke des Kleineren, versteht er doch nicht, was in ihn gefahren ist, einfach den Blonden zu küssen. Im Nachhinein fallen im mehrere Möglichkeiten ein, die sie nutzen hätten können, um sich vor den Polizisten in Sicherheit zu bringen, aber nun ist es zu spät und er würde sich am liebsten den Schädel einschlagen. Ob Wheeler´s Dummheit ansteckend ist? Kaiba löst sich nun ganz, von diesen im Moment betörenden honigbraunen Augen, nimmt Joey an die Hand und zieht ihn den Flur entlang, Richtung Ausgang des Schulgebäudes.

Nachdem sie dieses verlassen haben, fragt der Brünette: „Und wohin jetzt?“ „Gehen wir hinüber in den Park. Dort kannst du mit dem Laptop in Ruhe nach der Adresse des Mordopfers suchen.“ Kaiba nickt zustimmend und eilt mit Joey, immer noch Händchen haltend, über die Straße zum Park, der sich gleich gegenüber von der Schule befindet. Dort suchen sie sich eine abgelegene Parkbank und machen es sich darauf bequem, wobei sie ihre Hände wieder lösen. Kaiba legt die Aktentasche auf seinen Schoß und dem Blondschopf geht kurz durch den Kopf, wie es wohl wäre, jetzt selbst, anstatt der Aktentasche auf Kaiba´s Schoß zu sitzen, ist aber zu sehr entsetzt über diesen Gedanken, sodass er ihn wieder abschüttelt. Danach holt der Brünette den Laptop aus der Aktentasche, bittet indirekt: „Halt mal.“ und reicht Joey die Aktentasche, damit sich Kaiba den Laptop auf den Schoß stellen kann. Sofort wird dieser auch eingeschaltet und fährt hoch. Nach mehreren Sekunden ist der Laptop betriebsbereit und Kaiba sucht die Adresse des Mordopfers heraus. Unbemerkt rutscht Joey immer näher an Kaiba heran, um ihm über die Schulter blicken zu können. Denn ohne es zu merken, hat er begonnen, die Nähe von Kaiba zu suchen. So legt er auch eher unbewusst einen Arm um Kaiba´s Rücken, um seine Hand auf dessen gegenüberliegender Schulter zu platzieren. Kurz versteift sich der Brünette, wegen der ungewohnten Berührung, entspannt sich aber wieder, als er merkt, dass sich diese Geste nicht unangenehm anfühlt. Rückt sogar seinen Laptop etwas näher zum Blonden, damit dieser besser mitschauen kann.

Nachdem der Brünette die Adresse des Mordopfers herausgefunden hat, ruft er ein Programm auf, damit er weiß, wie sie dorthin kommen. Danach dreht Kaiba seinen Kopf zum Blondschopf und bemerkt erst jetzt, wie nah Joey ihm eigentlich ist, was nun auch diesem bewusst wird und sich etwas von Kaiba entfernt. Dieser runzelt irritiert die Stirn und setzt zum Sprechen an: „Was genau hattest du eigentlich geplant, wenn wir dort sind?“ „Hm, … Eigentlich wollte ich die Familie zum Mordopfer befragen. Ob sie noch weitere Freunde, oder gar Feinde kennen. Was er so macht. Mit wem er sich so abgibt.“ zuckt Joey mit seinen Schultern. „Vielleicht solltest du auch bitten, dir sein Zimmer ansehen zu dürfen. Dort befinden sich vielleicht auch einige Hinweise. … Hast du auch bedacht, wenn die Familie sich weigern sollte, uns Einlass zu gewähren? Schließlich sind wir nicht die Polizei und können mit einem Hausdurchsuchungsbefehl aufwarten.“ Nachdenklich senkt Joey seinen Blick und überdenkt Kaiba´s Worte. Dann hebt er den Blick und antwortet: „Dann müssen wir eben einsteigen.“ „Warum hab´ ich mit dieser Antwort fast schon gerechnet?“ fragt sich Kaiba laut und es legt sich fast automatisch ein Lächeln auf seine Lippen. Der Blonde ist von diesem Lächeln so fasziniert, dass er beinahe nachzufragen vergisst, was Kaiba im Sinne steht. Aber, das braucht er auch gar nicht, denn dieser rückt freiwillig mit der Sprache heraus: „Wir fahren jetzt zu mir und besorgen uns einige Sachen.“, wobei dem Blonden der Enthusiasmus des Anderen nicht entgeht, was Joey dazu bringt, Kaiba´s Lächeln zu erwidern. Ja, er freut sich darüber, dass Kaiba anscheinend Spaß an der Mordaufklärung gefunden zu haben scheint. Doch ehe er reagieren oder etwas erwidern kann, zückt Kaiba sein Handy und wählt eine Nummer. „Roland, holen Sie mich und Wheeler vom Park gegenüber der Schule ab.“ sind die einzigen Worte, die er ins Handy spricht und wieder auflegt. Der Blonde sieht Kaiba irritiert an, aber dieser klappt nun seinen Laptop zu, nachdem er diesen heruntergefahren hat und nimmt sich wieder die Aktentasche her, um den Laptop wieder darin zu verstauen. Verwundert beobachtet er, wie sich der Brünette erhebt und dabei ist, den Park wieder zu verlassen. Doch, ehe es dazu kommt, dreht sich Kaiba wieder um und fragt: „Kommst du?“ Mit einem Lächeln nickt Joey ihm zu und eilt ihm nach, während er sich seinen Schulrucksack auf den Rücken wirft, den er zuvor neben sich abgestellt hatte.

Vor dem Eingang des Parks warten die beiden auf die Limousine von Kaiba, die auch nach kurzer Zeit endlich anfährt. Noch ehe Roland aussteigen kann, um den Herren die Türen zu öffnen, öffnet Kaiba die Fahrgastkabinentür und sagt zum Blonden: „Komm, steig´ ein. Wir wollen nicht unnötig Zeit verlieren.“ Joey tut, wie ihm geheißen und Kaiba folgt ihm. „Nach Hause.“ ist die einzige Aussage, die der Brünette tätigt und die Limousine fährt los.

Während der Fahrt zu Kaiba, kann Joey es sich nicht verkneifen, den Brünetten einmal genauer zu mustern. Er weiß zwar nicht, warum er den Drang dazu verspürt, doch gibt er ihm einfach nach. Bei den Designerschuhen angefangen, wandert sein Blick über die blaue Schuluniformshose mit den langen Beinen, über die zugeknöpfte Schuluniformsjacke, die einen vielversprechend Oberkörper verdeckt, weiter den Kragen hinauf, zu der schmalen Halslinie und das kantige Kinn. Sein Blick bleibt allerdings länger, als er sollte, an den Lippen des Brünetten hängen, die er schon mehr als einmal zu spüren bekommen hat. Dummerweise kommt in ihm abermals das Bedürfnis auf, diese Lippen zu spüren. Doch er unterdrückt es, denn wo käme er denn hin, zuzugeben, dass ihn ausgerechnet die Lippen von diesem reichen Pinkel so verführen, diese küssen zu wollen. Frustriert dreht er seinen Kopf in die entgegengesetzte Richtung und blickt aus dem Seitenfenster der Limousine. Nun ist es an Kaiba, den Blondschopf zu mustern. Bei den kaputten Turnschuhen angefangen, geht sein Blick über die zerschlissene Schuluniformshose mit ebenfalls langen Beinen, hinauf über die mehrmals geflickte Schuluniformsjacke, die ebenfalls einen vielversprechenden Oberkörper verdecken, weiter die gerade Halslinie hinauf zum schmalen Kinn. Auch sein Blick bleibt kurz bei den Lippen hängen, die er schon mehrmals spüren durfte, wenn auch nicht jedes Mal freiwillig. Zugegeben, reizt es Kaiba, diese Lippen ein wiederholtes Mal zu spüren, doch nur, wenn es sich wieder ergeben sollte. Denn heraufbeschwören will er es nicht, solange es sich vermeiden lässt. Denn, wo käme er denn hin, zuzugeben, dass er das Bedürfnis haben könnte, die Lippen des Blondschopfs ein weiteres Mal zu spüren.

So endet die Fahrt für die beiden, mit dem Gedanken, den anderen noch einmal küssen zu wollen, den beide wieder abschütteln. Auch diesmal steigt der Brünette aus dem Wagen, ehe Roland die Tür zur Fahrgastkabine öffnen kann und erinnert den Blondschopf: „Wheeler, aussteigen. Wir sind da. Beeil´ dich Mal ein bisschen.“ Dieser kommt regelrecht aus der Limousine gesprungen und bringt Kaiba zum Hinfallen. Leicht genervt, schnaubt dieser und meint: „Ich sagte, du sollst dich mit dem Aussteigen beeilen, und nicht, dass du mich bespringen sollst.“ Er blinzelt kurz und beginnt dann zu Grinsen. „Also bist du doch ein Hund.“ stellt dieser belustigt fest. Doch dieses Mal sieht der Blonde diese Feststellung nicht als Beleidigung an und stellt sich auf alle Viere, während er über Kaiba gebeugt bleibt. „Wenn Sie mich nun nicht mehr benötigen, ich fahre in die Firma zurück.“ erklärt Roland und zerstört so die Stimmung, die gerade aufkommen wollte. „Tun Sie das.“ antwortet Kaiba seinem persönlichen Assistenten, seinen vorwurfsvollen Ton unterdrückend, und knurrt innerlich.

Nachdem Roland gefahren ist, meint Joey zu Kaiba: „Ich bekomme immer mehr den Eindruck, du würdest dir wünschen, ich wäre ein Hund. Vielleicht willst du ja unbedingt mein Herrchen sein.“ „Brauchen würdest du ja eins, das dir Manieren beibringt.“ „Ist das so?“ fragt Joey frech und erhebt sich, damit Kaiba es ihm gleich tun kann. „Lass den Unsinn und komm mit.“ nimmt der Brünette Joey´s Hand und zieht ihn mit in die Villa, die er mit seiner Schlüsselkarte öffnet. Schnell wendet er sich an die Kellertür und zieht Joey die Treppen herab. Dort gehen sie einen schwach beleuchteten Gang entlang und kommen zu einer sogenannten Tresortür an. Kaiba jedoch dreht nur einmal an dem Steuerrad, öffnet somit die Tür und sie betreten somit eine Waffen- und Werkzeugkammer. „Wow. Wozu hast du bitte so einen Raum?“ will der Blonde neugierig wissen. „Da bei uns alles über Computer läuft und bei einem Stromausfall alles unzugänglich ist, muss man schon mal zu alten Dingen zurückgreifen. Werkzeug für Einbruch oder Ausbruch ist hier schon manchmal sehr hilfreich.“ erklärt ihm Kaiba grinsend, sodass er beinahe aussieht, wie ein Lausbub. Der Blonde betrachtet ihn verzückt und verzieht nun ebenfalls seine Lippen zu einem Grinsen. Danach geht Kaiba an den Werkzeugschrank und besieht sich überlegend die Werkzeuge, die sie benötigen könnten, für einen eventuellen Einbruch und anschließendem ungesehenen Wiederverschwinden.

„Ich warne dich nur vor. Sollten wir erwischt werden, kriegen wir für den Einbruch ganz schönen Ärger. Vom Leiden meines Rufes ganz zu schweigen.“ erwähnt ihm Kaiba. Nun bekommt der Blonde doch Gewissensbisse, weil er den Brünetten für die Unterstützung gewählt hat, und beginnt auf seiner Unterlippe zu kauen. „Dass du Probleme bekommst, will ich eigentlich nicht.“ sagt er deshalb. „Es war meine Entscheidung, dich zu begleiten, also muss ich auch mit den Konsequenzen leben.“ erklärt Kaiba aufrichtig und beginnt Werkzeuge in eine Tasche zu packen. Auch ein langes Seil und ein Enterhaken landen in der Tasche. Als Joey einen Blick in die Tasche riskiert, fragt er nach: „Bist du sicher, dass wir das ganze Zeug brauchen?“ „Mhm.“ bestätigt ihm der Brünette und fügt an: „Jetzt können wir wieder gehen.“ Kaiba geht voran und Joey folgt ihm irritiert. Nachdem sie die Tresortür und den Keller hinter sich gelassen haben, verlassen sie die Villa und marschieren zur großen Garage hinüber, die sich rechts neben der Villa befindet. Noch ist Joey im Unklaren, was Kaiba nun vorhat. Als sie jedoch die Garage betreten, wo mehrere prachtvolle Autos stehen, und jener aus einem Schlüsselkasten einen Schlüssel entnimmt, trifft den Blonden die Erkenntnis, dass sie wohl mit einem von Kaiba´s Wagen fahren werden. Der Brünette wählt einen der unauffälligsten Wagen, also einen BMW i8, auf den er zusteuert und die Tasche in den Kofferraum verfrachtet. Dieser öffnet sogleich die Fahrertür und meint zum Blonden, der den Mund nicht zubekommt, vor lauter Staunen, wegen der vielen tollen Autos: „Hör auf zu Glotzen und steig´ endlich ein. Wir wollen schließlich heute noch die Familie des Mordopfers aufsuchen.“ Schnell huscht Joey zum BMW i8 und steigt bei der Beifahrerseite ein, während sich der Brünette bereits anschnallt. Auch der Blondschopf schnallt sich an und bestaunt die Inneneinrichtung des BMW, während Kaiba bereits den Motor startet und die Garage verlässt, nachdem er dafür das Garagentor geöffnet hat.

So fahren sie jetzt mehrere Straßen entlang, während der Blondschopf fasziniert die Bewegungen des Brünetten verfolgt. Ihm liegt schon auf der Zunge, diesen zu fragen, wie es dazu kommt, dass er einen Führerschein hat, da der Brünette aber bereits 20 Jahre alt ist, - Joey ist 19 Jahre alt – liegt es eigentlich auf der Hand. Er hatte bisher nur nie das Geld, um sich eine Fahrschule leisten zu können. Und das Taschengeld, das er sich bisher gespart hat, reicht noch lange nicht, um ihn sich in der nächsten Zeit leisten zu können, obwohl sein Vater mit dem Taschengeld nicht mal knausrig ist.

Als sie allmählich in die ländlichere Gegend kommen und in der richtigen Straße unterwegs sind, zählt Joey die Hausnummern durch. „Da! Dort ist es.“ schreit der Blonde aus, als er das Haus des Mordopfers entdeckt hat. Kaiba fährt das Auto an den Randstein, wo die Parkplätze markiert sind und parkt den Wagen. Nachdem die beiden ausgestiegen sind, betrachten sie erst einmal das Haus. „Ob die Familie überhaupt schon vom Tod des Jungen erfahren hat?“ fragt der Blonde. Kaiba zuckt mit den Schultern, meint: „Wenn nicht, werden wir es in Kürze erfahren. … Du hast den Vortritt.“ und deutet mit der Hand, dass er vorangehen soll. Joey seufzt und macht sich auf den Weg, um an der Tür zu läuten.

Als die Tür geöffnet wird, tritt eine Mitte vierzig alte Frau in die Türschwelle und mustert die beiden erstmal, ehe sie fragt: „Wie kann ich Ihnen helfen?“, da sie Kaiba als Firmenleiter der Kaiba-Corporation sehr wohl erkannt hat. „Ähm, … guten Tag, …“ beginnt Joey unsicher, „Wir untersuchen einen Mordfall und hätten gerne einige Informationen über Ihren Sohn.“ Die Frau schnaubt und tritt aus dem Haus, während sie die Haustür anlehnt. „Ich habe geahnt, dass Juan sich irgendetwas zu Schulden kommen lassen wird. Seit er mit dieser Gang, wie hieß die noch gleich, … ach, ja, White Dogs, … abhängt, kommt er immer öfter mit dem Gesetz in Konflikt. Neuerdings hat er sogar Kontakt mit den Yakuza. … Ich frage mich ernsthaft, was aus dem Jungen noch werden soll.“ schüttelt sie ihren Kopf. Joey wechselt einen Blick mit Kaiba und zückt seinen Notizblock. „Hat ihr Sohn vielleicht auch einmal Namen genannt? Die könnten uns sicher hilfreich sein. Vielleicht gibt es noch weitere Verdächtige?“ fragt der Blonde so, als wäre der Sohn dieser Frau ein Tatverdächtiger, da sie scheinbar noch nicht über den Tod ihres Sohnes aufgeklärt worden ist. Die Frau überlegt und tippt dabei mit einem Finger auf ihr Kinn. Nach einer Weile erklärt sie: „Er erwähnte öfter Mal einen Charles Rogers, aber an weitere Namen kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern.“ „Dürften wir vielleicht das Zimmer von ihrem Sohn durchsehen? Vielleicht finden wir unter seinen privaten Sachen noch weitere Hinweise.“ bittet Kaiba nun die Frau. Sie senkt überlegend den Kopf und scheint mit sich zu ringen.

„Nun gut. Treten Sie ein. Ich bringe Sie hin.“ meint sie nach einer Weile. „Danke, sehr zuvorkommend.“ bedankt sich der Brünette höflich und Joey schnappt empört nach Luft, weil er dachte, Kaiba würde dieses Wort gar nicht kennen. Der Brünette ignoriert die Geste Joey´s und tritt an ihm vorbei, um der Frau zu folgen. Der Blonde knurrt kurz und folgt dann den beiden.

Als sie bei dem Zimmer angekommen sind, bittet die Frau: „Bitte sehen Sie zu, dass alles so aussieht, wie Sie es betreten haben, wenn Sie das Zimmer wieder verlassen. Wenn Sie fertig sind, verlassen Sie das Haus bitte unverzüglich. Sie finden doch wieder raus?“ Kaiba nickt ihr zu und betritt das Zimmer, während die Frau sich abwendet. Joey folgt ihm grummelnd, weil er von der Frau total ignoriert wird, was ihm natürlich gar nicht passt, weil er ja hier die Ermittlung führt. Dass Kaiba ihm seinen Part geklaut hat, stimmt ihn auch nicht gemütlicher.

Nachdem sie im Zimmer alleine sind, kann sich Joey nicht mehr halten. „Was sollte das?“ will er aufgebracht wissen. „Was denn?“ stellt Kaiba gelassen eine Gegenfrage. „Ich bin hier der führende Ermittler. Warum hast du dich eingemischt?“ „Weil ich gemerkt habe, dass sie mich erkannt hat. Hättest du sie gefragt, hätte sie uns vielleicht nicht reingelassen.“ erklärt ihm der Brünette. „Woher willst du das wissen? Sie hat doch gesehen, dass wir zu zweit gekommen sind.“ regt sich der Blondschopf weiter auf. „Worüber regst du dich eigentlich auf? Wir sind drin, oder? Darauf kommt es doch an.“ So wütend, wie der Blonde im Augenblick ist, würde er am liebsten das ganze Zimmer kurz und klein schlagen. Was fällt Kaiba nur ein, fragt sich der Blonde hasserfüllt. So fällt ihm auch wieder ein, warum er diesen eigentlich hasst. Doch plötzlich trifft ihn eine andere Erkenntnis. Der Brünette mischt sich für gewöhnlich nie in anderer Angelegenheiten. Das passt auch gar nicht zu ihm. Also, warum hat er das dann gemacht? Und das ist der Punkt. Kaiba hat es wirklich nur deshalb gemacht, um Joey bei seinen Ermittlungen zu helfen. Müsste er diesem dann nicht eigentlich dankbar sein? Deshalb meint er resignierend zum Brünetten nur: „Durchsuchen wir lieber das Zimmer.“

Mit diesen wirren Gedanken beginnt er also den Schreibtisch und dessen Schubladen zu durchsuchen, während Kaiba die Bücherregale, den Freiraum unter dem Bett und den Kasten durchsucht. „Hast du irgendetwas Hilfreiches gefunden?“ fragt Joey Kaiba nach einer Weile des Durchsuchens. „Noch nicht. Und wie sieht´s bei dir aus?“ „Auch noch nichts. … Aber halt. Ein Terminkalender. Da könnte er Namen drin notiert haben.“ Der Blonde durchblättert den Terminkalender, während sich Kaiba hinter ihn stellt und über seiner Schulter mitschaut. Joey stockt der Atem als er tatsächlich einen Namen erblickt. „Bakura? Was hat Bakura mit dem Mordopfer zu schaffen?“ fragt er mehr sich selbst, als an Kaiba gewandt. Dann geht Joey durch den Kopf, dass Bakura vielleicht gar nicht er selbst, sondern vielleicht der Geist des Millenniumsrings von ihm Besitz ergriffen haben könnte. Das wiederum würde nämlich passen. Allerdings gibt es die Millenniumsgegenstände nicht mehr.

Joey überlegt weiter. Bakura geht ja an ihre Schule und hätte allerlei Möglichkeiten einen Mord durchzuführen. Für diesen wäre es auch kein Problem ein Messer mit sich herumzuführen. Aber da ist ja auch noch das Gift. Das heißt, dass Messer muss irgendwie transportiert worden sein. Also ist Bakura eindeutig ein Verdächtiger, auch wenn er nicht wirklich glaubt, dass Bakura zu einem Mord fähig wäre. Deshalb holt Joey seinen Notizblock hervor und notiert:
 

> Mordopfer: Juan Rodriguez, 19 Jahre alt

> Mordart: geplanter Mord auf zugänglichem Schulflur

> Todeszeitpunkt: Montag, 23.März 1998, 9.50 Uhr

> Todesursache: Messerstich mit Cyankali

> Beweismittel: Messer, Fingerabdrücke

> Freunde des Opfers: Janine Vogh

Bastian Kelsher

Wesley Nightwalk

> Feinde des Opfers: keine bekannt

> Vermutungen: war eventuell in einer Gang

Oder hatte mit den Yakuza zu tun

> Anmerkungen: Gang: White Dogs

Hatte mit den Yakuza zu tun

> Verdächtige: Charles Rogers

Bakura?
 

Danach blättert Joey schweren Herzens weiter. Da im Terminkalender anscheinend nur dieser Charles Rogers und Bakura verzeichnet sind, legt er den Terminkalender wieder zurück in die Schublade. „Wir müssen mehr über diesen Charles Rogers herausfinden. Bakura nehmen wir uns später vor.“ meint der Blonde daher. Kaiba macht sich nun daran, den Kleiderschrank zu durchsuchen, weil er durch den Blondschopf unterbrochen worden ist. Dort findet er zufällig, als etwas hervorfällt, einen Aktenkoffer.

„Wheeler, halt mal die Füße still. Ich hab´ was Verstecktes gefunden.“ erwähnt Kaiba, als er den Aktenkoffer auf dem Bett des Mordopfers ablegt. Joey stellt sich neben diesen und meint: „Mach´ ihn auf.“ Der Brünette öffnet vorsichtig die Verriegelung des Koffers und als er die Kofferklappe hebt, trifft beide der Schlag. Drogen. Kaiba zerreißt ein Päckchen und kostet es. „Eindeutig Kokain. … Wie es scheint, vertickt er den Stoff an unserer Schule. … Das darf ja nicht wahr sein. … Das sind noch um die 2 Kilo. Und wie es aussieht, waren es einmal 6 Kilo.“ erklärt der Brünette. „Dann ist Bakura vielleicht ein Stammkunde? … Das ist echt schlimm.“ trifft Joey die Erkenntnis hart. „Hey, hey. Nicht in Ohnmacht fallen. Das kannst du später immer noch.“ bittet ihn Kaiba, da der Blonde Anstalten macht sein Gleichgewicht zu verlieren und umzukippen, weswegen der Brünette ihn rasch stützt. So notiert Joey sehr schweren Herzens zu der Rubrik Anmerkungen ‚vertickte Kokain an Bakura?‘ und zur Rubrik Verdächtige schreibt er neben Bakura ‚Stammkunde vom Mordopfer? Kokain-abhängig?‘.

Anschließend lässt er sich fallen und kommt an Kaiba zum Lehnen. Dieser hält ihn fest und versucht seinen Vordermann wieder etwas aufzumuntern: „Wheeler, lass dich nicht so hängen. So etwas könnte jedem passieren.“ „Na, klar. Jeder greift ja auch sofort zu Drogen.“ erwidert Joey sarkastisch deprimiert. „Von der Menge her, die er bereits konsumiert hat, muss es diesem schon seit längerem schlecht gehen.“ „Aber wir sind doch Freunde. Wir hätten ihm doch helfen können, mit seinen Problemen. Er hätte doch nur zu uns kommen müssen. Wir hätten schon einen Ausweg gefunden.“ gibt sich Joey die Schuld, weil er Bakura nicht geholfen hat, ehe es dazu gekommen ist. „Es gibt sicher einen Grund, warum er nicht zu euch gekommen ist. … Vielleicht hat er sich geschämt? Vielleicht wollte er auch einfach mit niemandem darüber sprechen.“ versucht Kaiba weiter, Joey wieder aus der Depri-Phase zu holen und legt seine Arme um ihn. Joey legt seine Arme über Kaiba´s und schmiegt sich an diesen, in der Hoffnung, der Schmerz würde leichter werden, wenn er ihn mit jemandem teilt. Aber, dass dieser Jemand ausgerechnet Kaiba, sein verhasster Erzfeind, sein würde, hätte er sich nie zu träumen gewagt. Der Brünette hingegen fühlt Mitleid mit Joey, auch wenn er nicht weiß, warum das so ist, weswegen er den Schmerz mit ihm teilt. Er begreift sein Verhalten nun ja auch schon eine ganze Weile nicht mehr, weshalb er es einfach so hinnimmt. Was anderes könnte er ohnehin nicht tun.

Joey dreht sich nach einer kurzen Weile in der Umarmung einfach um und erwidert die Umarmung, um sich besser zu fühlen. Der Brünette ist für einen Moment überrascht, festigt aber dann die Umarmung, weil er zurecht vermutet, dass der Kleinere das jetzt einfach braucht.

Nachdem sich Joey endlich wieder gefasst hat, was doch einige Minuten gedauert hat, löst er sich von Kaiba und meint fragend: „Wir sind hier wohl fertig, hm?“ Angesprochener nickt, entnimmt ein kleines Päckchen, als Beweismaterial, und räumt den Aktenkoffer wieder in den Kleiderschrank zurück, so wie er ihn gefunden hat. „Können wir gehen?“ fragt der Brünette dennoch vorsichtig nach. Der Blondschopf atmet tief durch und nickt anschließend. „Wenn du willst, können wir später Bakura besuchen. Vielleicht ist er mittlerweile gewillt, darüber zu reden und lässt sich vielleicht helfen. Aber, ob er gewillt ist, einen Entzug zu machen, muss er selbst entscheiden.“ versucht Kaiba ihn abermals etwas aufzubauen. Joey schenkt dem Brünetten, auf Grund dessen ein kleines dankbares Lächeln.

So machen sich die zwei daran, das Haus wieder zu verlassen und setzen sich in Kaiba´s Auto. „Was machen wir als nächstes?“ will der Größere nun wissen. „Hm, …“ überlegt Joey. „Glaubst du, du kannst im Internet Informationen über diesen Charles Rogers finden?“ wendet sich der Blonde an seinen Sitznachbarn. „Ich könnte es versuchen. … Aber, ich könnte mich auch einfach in das Polizeinetzwerk hacken und so versuchen, an Informationen zu kommen. Denn soviel ich mitbekommen habe, sollte dieser Charles Rogers kein unbeschriebenes Blatt sein.“ erwähnt Kaiba. „Wenn du das schaffst, dann wären die Informationen vermutlich unfehlbar, richtig?“ erkundigt sich Joey. „Ist anzunehmen.“ erwidert der Brünette. „Dann versuchen wir das.“ bestätigt ihm der Blonde. „Ich würde dennoch vorschlagen, dass wir das woanders tun.“ meint Kaiba. „Fahren wir halt zu mir.“ schlägt der Blonde schulterzuckend vor. Der Brünette nickt zustimmend und startet den Motor, um diese Gegend zu verlassen, als ihnen ein Polizeiwagen entgegen kommt. „Scheint so, als würde die Frau nun endlich vom Tod ihres Sohnes erfahren. Zeit wird´s.“ merkt Kaiba an. Joey nickt zustimmend und meint: „Mir tut die Frau jetzt schon leid. Es muss schwer sein, jemanden auf diese Art zu verlieren.“ Der Brünette nickt nur und fährt Richtung Innenstadt, zur Wohnung von Joey und dessen Vater.

Dort angekommen steigen sie aus dem Wagen und gehen in den vierten Stock in die Wohnung. Zu ihrem Pech ist Joey´s Vater zuhause, da seine Schicht bereits zu Ende ist. „Mist, mein Vater ist zuhause.“ erwähnt der Blonde seinem Partner deshalb. „Ist das denn schlimm?“ fragt Kaiba nach. „Er arbeitet doch im Kriminalamt und untersucht das Beweismaterial. Er hat sicher von meiner Herausforderung an seine Kollegen gehört.“ „Oh!“ kann Kaiba nur sagen. „Ja, oh! … Komm, lass uns in mein Zimmer verschwinden, ehe er auf die Idee kommt, nachzufragen, wie weit wir mit dem Fall sind. Er ist doch immer so schrecklich neugierig.“ Kaiba kann sich nur schwer ein Kichern verkneifen. „Hey, lach´ nicht.“ beschwert sich Joey gespielt bei ihm, schnappt sich seine freie Hand und zieht ihn, durchs Wohnzimmer, in sein Zimmer.

Sofort kommt sein Vater nach und klopft an die Zimmertür, ehe er sie einfach öffnet und das Zimmer betritt. „Ich hab´s geahnt.“ seufzt der Blondschopf, ehe sein Vater im Zimmer steht. „Hey, Junge. Ich hab´ gehört, dass du meine Kollegen herausgefordert hast. Ich kann mir sogar schon denken, was du dir dabei gedacht hast, aber dennoch, … bist du dir eigentlich im Klaren, wie gefährlich eine Mordaufklärung sein kann? Es kann sein, dass du dich in gefährliche Gefilde begeben musst. Mir wäre es lieber, du ließest es bleiben.“ beginnt sein Vater bereits die Predigt seiner Sorge. Joey seufzt erneut. „Dad. Ich weiß, auf was ich mich einlasse. Lass das meine Sorge sein. Außerdem arbeite ich ja nicht allein. Kaiba hier, unterstützt mich.“ versucht sich der Blondschopf zu rechtfertigen und dessen Vater wirft einen Blick zum Brünetten, der ihm natürlich nicht unbekannt ist. „Ich dachte, du kannst ihn nicht leiden? Du streitest doch immer in der Schule mit ihm und beschwerst dich dann ständig bei mir.“ kann sich sein Vater nicht verkneifen zu fragen, da ihm sein Sohn andauernd mit den Streitereien in den Ohren liegt. „Das … hat sich eben so … ergeben.“ weiß Joey nichts anderes zu sagen, während er mit seiner Hand erklärend rumfuchtelt. „Sie sind sich ebenfalls der Gefahr bewusst und haben ein Auge auf meinen Sohn, Mister Kaiba?“ muss Joey´s Vater einfach wissen. Angesprochener nickt nur, während er dessen Blick kalt, jedoch ruhig, erwidert. So fällt Joey auch das erste Mal auf, dass er das Gefühl hat, Kaiba würde ihn schon lange nicht mehr so kalt ansehen. Aber er tut es vorerst als Einbildung ab. „Schön. … Aber, versprich mir, Joseph, …“ Dieser reibt sich genervt die Nasenwurzel, da er es nicht mag, so genannt zu werden. „… dass du bei uns im Amt anrufst, sobald ihr in Schwierigkeiten seid oder fachmännische Unterstützung benötigt. … Und was deine Herausforderung angeht, darf ich dir ausrichten, dass meine Kollegen sie gerne annehmen. … Brandon, einer meiner Kollegen, lässt übrigens danken, dass du das Gift auf der Notiz erwähnt hast. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn einer meiner Kollegen das Gift länger als zehn Minuten eingeatmet hätte. Wir haben natürlich untersucht, in welcher Menge es sich auf dem Messer befindet. Es scheint aber nur fünf Zentimeter ab der Messerspitze aufgetragen worden zu sein, aber dennoch genug um den sofortigen Tod herbeizuführen. … Und da du noch normal wirkst, nehme ich an, dass du brav deine Wegwerfhandschuhe benutzt und deine Nase geschützt hast.“ erklärt sein Vater. Joey nickt grinsend, während er an Kaiba´s Geste, mit dem Taschentuch, zurückdenkt.

„Dann kannst du ja jetzt gehen, wenn du fertig bist. Wir müssen noch Recherchen anstellen.“ erwähnt der Blonde. „Oh, klar. Wir wollen ja nicht, dass geschummelt wird.“ grinst nun auch sein Vater und verlässt das Zimmer. „Netter Mensch, dein Vater.“ fühlt sich Kaiba dazu verpflichtet, einen Kommentar abzugeben. „Ja, schon, aber er kann auch sehr nervig sein. Vor allem, wenn es um seine Sorge, um mich, geht. … Ich kann ihn aber auch verstehen.“ erklärt Joey. „Na, dann finden wir mal heraus, um wen es sich bei Charles Rogers handelt. Hm?“ erinnert ihn der Brünette wieder an ihre Aufgabe, der seine Aktentasche auf dem Bett zum Liegen bringt und seinen Laptop herausholt. Dann setzt er sich daneben auf die Bettkante, platziert seinen Laptop auf seinem Schoß und fährt ihn hoch. Der Blonde setzt sich neben ihn und schaut mit.

Nachdem der Laptop endlich betriebsbereit ist, beginnt Kaiba auch gleich, sich in das Polizeinetzwerk reinzuhacken. Das ist aber leichter gesagt, als getan, da das System der Polizei wirklich gut gesichert ist. Der Brünette wäre aber kein Kaiba, wenn er nicht einen Weg finden würde, die ganzen Sicherheitssperren zu umgehen. „Ich bin drin.“ freut sich dieser sichtlich nach etlichen Minuten, mit einem Lächeln auf den Lippen, als er es endlich geschafft hat. „Das ist toll.“ lobt ihn Joey auch noch unbewusst, während er dem Brünetten eine Hand auf die Schulter legt, und Kaiba blickt ihn mit funkelten Augen an.

So macht sich der Größere von beiden auch gleich ans Werk den Verdächtigen, Charles Rogers, im Strafregister der Polizei zu suchen. „Woah!“ entkommt Joey´s Lippen, als Kaiba den Verdächtigen gefunden und dessen Akte geöffnet hat. „Ja, das ist heftig. … Wie es scheint, haben wir es hier mit einem Yakuza zu tun. … Er war schon dreimal vor Gericht, wurde aber jedes Mal freigesprochen, wegen Mangel an Beweisen. … Das wird kein Zuckerschlecken, wenn wir ihn wirklich drankriegen wollen.“ erklärt der Brünette. „Hm, …“ liest sich Joey die Akte nachdenklich durch, „Vorbestraft wegen Rauschgiftherstellung und Vertrieb. 5 Jahre Haft. … Waffenhandel. 15 Monate Haft. … Geldwäsche. 4 Jahre Haft. … Anstiftung zum Mord in mehreren Fällen. 5 Mal vor Gericht. Beweise mangelhaft. … Na, toll. Das heißt, er ist zwar nicht der Mörder, aber eindeutig der Auftraggeber.“ „Ist ja auch kein Wunder. Er ist ein Don bei den Yakuza. Sollte die Polizei ihn ohne Beweise festnehmen wollen, wird er wegen Mangel an Beweisen wieder freigelassen.“ meint Kaiba kopfschüttelnd. „Also, sollten wir es schaffen, Beweise für seine Taten zu finden, wären wir die Ersten, die das geschafft haben. … Uns würde sicher ein Preis oder so etwas winken.“ kichert Joey übergeschnappt und springt auf, vom Bett. „Komm wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. … Wie stellst du dir das vor? … Wir wissen zwar, was wir wissen, aber, … wie willst du das beweisen? … Überleg´ doch mal. Es wird einen Grund geben, warum nie Beweise gefunden wurden.“ gibt der Brünette zu bedenken. Joey beginnt auf und ab zu gehen. „Aber bedenke doch mal unsere Möglichkeiten. … Die Polizei ist an Gesetze gebunden und wir können frei handeln. Aber, weil wir im Dienste der Polizei handeln, würden wir uns gar nicht strafbar machen. Denn egal, was wir finden, wir müssen ihnen nur sagen, wo sie es finden, und sie müssen nur zusehen, wie sie es gesetzlich erreichen.“ erwidert Joey großspurig. Kaiba kann nur den Kopf schütteln, wie kleinkariert Joey doch denkt. Als wenn es so einfach wäre. „Ich schlag dir was vor. … Wir besuchen jetzt noch Bakura und fragen ihn aus, was er darüber weiß. Danach fahren wir zu mir und du übernachtest da. … Morgen früh stellen wir dann einen Plan auf, wie wir an die Sache rangehen wollen, in Ordnung?“ schlägt der Brünette deshalb vor und der Blonde bleibt stehen. Joey tippt nachdenklich mit einem Finger an sein Kinn und blickt schräg an die Zimmerdecke, während er überlegt, ob er dem Vorschlag zustimmen soll. Er vermutet nämlich, dass Kaiba vielleicht bereits eine Idee hat, sie ihm allerdings nicht preisgeben will. Andererseits hätte jener auch Mittel und Wege zur Verfügung, die ihnen sehr hilfreich sein könnten.

„Gut, so machen wir´s.“ stimmt Joey deshalb, nach einer Weile, dem Vorschlag zu, „Such´ du derweil Bakura´s Adresse heraus. Ich packe mir nur ein paar Kleinigkeiten für die Nacht ein, denn ich nehme an, dass wir nicht wieder hierher zurückkommen, vor Morgen.“ „Stimmt. … Wär´s vielleicht möglich dein kleines Labor mitzunehmen? Es könnte sein, dass wir es brauchen, um uns etwas zu basteln.“ sieht der Brünette ihn vielsagend an, mit einem heimtückischen Lächeln auf den Lippen, und Joey´s Augen weiten sich. „Oh, nein, vergiss es. Das letzte Mal, als ich eine Bombe gebastelt hab´, hätte ich mich fast in die Luft gejagt. Siehe Schuluniform. Ich hab´ meinem Vater bis jetzt nicht mal gestanden, dass ich mich beinah in die Luft gejagt hätte. Zum Glück sieht mich mein Vater nie so genau an, sonst hätte es bereits was gesetzt.“ fuchtelt der Kleinere abwehrend mit seinen Händen herum, während er zwischenzeitlich auf seine Schuluniform deutet, was Kaiba ein Schmunzeln abringt. „Du sollst ja nicht gleich Bomben basteln. Es reicht, wenn du Knaller baust, die zur Ablenkung dienen sollen. Davon werden wir wahrscheinlich reichlich brauchen.“ erklärt der Brünette seine Beweggründe. „Knaller für Ablenkungszwecke also. Hm, … Keine schlechte Idee.“ überlegt Joey und nickt langsam. „Ok, das geht in Ordnung. … Hilfst du mir beim Einpacken?“ fragt der Blonde, als ihm einfällt, dass Kaiba grundsätzlich niemandem hilft, ohne dass für ihn etwas dabei herausspringt. Doch wider Erwarten, stellt der seinen Laptop zur Seite aufs Bett und meint: „Sicher.“

So packen beide das kleine Labor in einen Koffer und frische Wäsche, Hygieneartikel und so weiter, kommen in eine kleine Tasche. „Hast du alles, was du brauchst?“ fragt der Brünette nach, nachdem sie fertig sind, mit packen. „Ja, ich denke, ich hab´ nichts vergessen.“ antwortet ihm der Blondschopf. Also setzt sich Kaiba wieder an die Bettkante, zieht seinen Laptop wieder auf seinen Schoß und sucht Bakura´s Adresse heraus. Danach sieht er sich noch die Wegbeschreibung an und meint: „Ich hab´ die Adresse. Lass´ uns gehen.“ Der Brünette schaltet seinen Laptop wieder ab, verfrachtet ihn zurück in die Aktentasche und sie verlassen Joey´s Zimmer mit dem Gepäck.

Im Wohnzimmer, wo Joey´s Vater vor dem Fernseher sitzt, erklärt Joey: „Dad, ich werd´ heut´ bei Kaiba übernachten. Und sämtliches Material über den Fall nehme ich mit, damit du nicht in meinem Zimmer schnüffeln brauchst, weil du dort doch nichts finden wirst. … Wollt´ ich nur erwähnt haben.“ „Na, dann weiterhin viel Spaß bei der Aufklärung des Mordfalls. … Und passt auf euch auf. … Meldet euch aber wirklich bei den Kollegen, wenn ihr Probleme habt. … Zögert nicht, denn euer Leben könnte davon abhängen.“ erwähnt Joey´s Vater. „Wir werden dran denken. Also, bis morgen, Dad.“ verabschiedet sich der Blonde und bekommt nur noch ein „Ja, ja. Bis Morgen.“ von diesem zu hören, während sich Joey und Kaiba daran machen, die Wohnung zu verlassen.

Bei Kaiba´s Auto angekommen verfrachtet jener den Koffer und die kleine Tasche im Kofferraum, danach nehmen beide im Wagen Platz. Sekunden später sind sie auch schon zu Bakura unterwegs. In der Stadt herrscht reges Treiben, da es mittlerweile später Nachmittag geworden ist. Die Schule ist bereits seit zwei Stunden zu Ende und etliche Schüler tummeln sich vor Läden, befinden sich im Park, um Spaß zu haben oder treffen sich mit Freunden. Das bringt den Blonden dazu, an seine Freunde zu denken, die er angelogen hat. Er seufzt schwer. Aber er würde ihnen die Wahrheit erzählen, sobald der Fall gelöst wäre. Denn, wenn er sie eingeweiht hätte, hätte er sie vielleicht in die Sache mit hineingezogen. Und das hätte er nun wirklich nicht gewollt.

Vor einem baufälligen Gebäude parkt Kaiba den Wagen. „Nicht grad die beste Gegend hier.“ kann sich Kaiba nicht verkneifen, zu bemerken. „Bakura´s Vater ist, soviel ich weiß, Archäologe und viel unterwegs. Bakura ist also meistens immer allein. … Ich frage mich, warum er nicht einfach mit uns abhängt, um nicht auf sich allein gestellt zu sein.“ macht Joey wieder einen geknickten Eindruck. „Nimm´ es ihm nicht übel, wenn er sich euch nicht anvertrauen will. Schlimme Sachen brauchen manchmal Zeit, bis man den Mut dazu aufbringen kann, es auszusprechen.“ erklärt der Brünette und Joey ist zum wiederholten Mal beeindruckt, wie einfühlsam diese Worte klingen. Immer mehr bekommt der Blonde den Eindruck, als hätte er sich in Kaiba grundlegend getäuscht. Deshalb lächelt er den Brünetten dankbar an und meint: „Ich wusste gar nicht, dass du so einfühlsam sein kannst.“ Eine verlegene leichte Röte schleicht sich auf dessen Wangen, während er den Blick abwendet. Joey´s Lächeln verbreitert sich, weil Kaiba jetzt einfach nur süß aussieht. Wie ein normaler Schuljunge, der sich seiner Worte schämt. Der Blonde kann einfach nicht anders. Er legt einen Finger seitlich an Kaiba´s Kinn, um dessen Gesicht wieder zu sich zu drehen und legt sanft seine Lippen auf die des Anderen. Auch, wenn es nicht ihr erster Kuss ist, ist es immer wieder ein unbeschreibliches Gefühl, die Lippen des anderen zu spüren. Und das trifft auf beide zu.

Als Kaiba den Kuss zu erwidern beginnt, ist es das höchste der Gefühle, die beide jemals vernehmen durften. Deshalb wagt Joey, mit seiner Zunge über die Unterlippe des Brünetten zu lecken, um, um Einlass zu bitten. Dieser wird ihm nach kurzem Zögern auch gewährt. Kaiba weiß gar nicht, wie ihm geschieht. Seine Magengegend fühlt sich an, als würden viele kleine Flugzeuge Loopings drehen. Doch auch dem Blondschopf geht es nicht anders. In seinem Magen kribbelt es dermaßen, dass er vermutet, viele kleine Affen würden darin herumspringen, während sich ihre Zungen spielerisch umgarnen.

Im Brünetten tut sich ein dermaßen starkes Gefühlschaos auf, sodass er den Kuss abbricht und Joey leicht von sich drückt. Schwer atmend sieht er kurz in die honigbraunen Augen, hält dem Blick aber nicht stand, weshalb er den Blick abwendet und fluchtartig aus dem Wagen steigt. Perplex, auf Grund Kaiba´s Reaktion, blinzelt der Blonde, an die Stelle blickend, wo der Brünette bis vor kurzem noch gesessen hat. Intuitiv fragt dieser sich, was er jetzt wieder falsch gemacht hat. Joey seufzt schwer und steigt ebenfalls aus dem Wagen.

Nachdem der Blondschopf sich umsieht, entdeckt er Kaiba an einem Baum lehnend, mit verschränkten Armen. Eine eindeutig abweisende, oder auch abwehrende Haltung. Joey zieht ein langes und deprimiertes Gesicht und versteht nicht, warum er sich jetzt so im Regen stehen gelassen fühlt. Vor allem aber, warum er sich wegen Kaiba so fühlt. Er sollte eigentlich daran gewöhnt sein, von ihm abgelehnt zu werden. Und doch, fühlt sich der Blonde von Kaiba´s Reaktion verletzt. Als Joey den Blick des Brünetten vernimmt, der ihn zu mustern scheint, wirkt dieser erschreckend kalt und im Blonden zieht sich alles schmerzhaft zusammen, was ihn gleich noch schlechter fühlen lässt. So gesteht sich Joey ein, dass es ein Fehler war, Kaiba zu küssen. Dabei hat er doch tatsächlich angenommen, dieser hätte nichts dagegen, weil er doch den Kuss erwidert hat. Er schüttelt den Kopf, um nicht länger Gedanken daran zu verschwenden und konzentriert sich wieder darauf, warum sie eigentlich vor diesem Gebäude parken.

Deshalb nähert sich Joey vorsichtig an den Brünetten heran und fragt: „Wollen wir reingehen?“, um vom Geschehenen abzulenken. Angesprochener nickt und sagt, mit kaltem Ton: „Geh voran.“ Dem Blonden versetzt dieser Ton einen Stich im Herzen, aber er tut Kaiba den Gefallen und schreitet zum Haustor. Der Brünette folgt ihm mit Abstand in das Gebäude und überlegt, ob er nicht vielleicht doch etwas zu hart mit Joey umgegangen ist. Dieser sieht schon die ganze Zeit so aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen, nur weil er, wie sonst immer, mit diesem gesprochen hat. Kaiba irritiert diese Reaktion des Blonden und ihm wird bewusst, dass sich etwas zwischen ihnen verändert zu haben scheint. Vor allem aber, das Gefühlschaos in ihm verwirrt ihn, weil er einen Stich im Herzen verspürt hat, als er Joey´s trauriges Gesicht gesehen hat, als er diese zwei Worte ausgesprochen hat. Er versteht sich einfach selbst nicht mehr.

Als die beiden vor der Wohnungstür von Bakura zum Stehen kommen, klopft Joey auch bereits an die Tür. Ein verwahrloster Bakura öffnet ihnen die Tür und der Blonde muss ein Würgen unterdrücken. Zerzaustes ungewaschenes Haar und zerrissene schmutzige Kleidung zieren Bakura und er hat sichtlich gerötete Augen. „Hey, Bakura. Ich dachte, da wir uns schon lange nicht mehr in der Schule über den Weg gelaufen sind, muss ich dich mal zuhause besuchen kommen.“ versucht sich Joey herauszureden. „Und dafür nimmst du Kaiba mit?“ klingt Bakura´s Stimme leicht benommen und unsicher. „Ähm, … ok, wir sind aus einem anderen Grund hier. … In der Schule gab es einen Mord und ich hab´ mich der Ermittlung des Mordfalles angenommen. … Das Mordopfer hat deinen Namen öfters in seinem Terminkalender notiert. Sein Name war Juan Rodriguez.“ gesteht der Blonde daher. Bakura´s Augen weiten sich. „Du kennst ihn also?“ fragt Joey nach, als er dessen Reaktion bemerkt hat. Der Weißhaarige nickt leicht und bittet daher: „Kommt doch rein. Drinnen können wir besser sprechen.“ Bakura tritt zurück, öffnet die Türe ganz und lässt die beiden in seine Wohnung eintreten. Danach führt er sie ins Wohnzimmer, wo er sie bittet: „Setzt euch doch.“ Da auch die Inneneinrichtung der Wohnung nicht minder heruntergekommen aussieht, bestehen beide darauf, stehen zu bleiben.

„Kannst du uns etwas über Juan Rodriguez erzählen?“ will Joey von Bakura erfahren. Der Weißhaarige seufzt und setzt zum Sprechen an, nachdem er sich selbst auf die Couch platziert hat: „Weißt du, … seit der Geist des Millenniumsrings nicht mehr meinen Körper in Besitz genommen hat, fühle ich mich so leer und verwirrt. Ich hatte danach immer wieder mal Blackouts, aber seit ich Juan getroffen habe und er mir Kokain angeboten hat, konnte ich diese Blackouts eindämmen. Aus irgendeinem Grund wirkt das Kokain nicht ganz so, wie es auf einen Menschen normalerweise wirkt. Scheint irgendwie damit zusammenzuhängen, dass einmal der Geist des Millenniumsrings in mir gewohnt hat. Keine Ahnung. … Zumindest kann ich jetzt immer mein Tun nachvollziehen. … Juan ist, soviel ich weiß, nicht nur Hehler, sondern wurde auch schon mal als Auftragskiller angeheuert. Charles Rogers hieß, glaub´ ich, sein Auftraggeber. Der ist Don bei den Yakuza, soviel ich weiß. … Juan hat Probleme mit seiner Mutter bekommen, als sie erfahren hat, dass er einen Mord begangen hat. Daraufhin hat er beschlossen, sich der Polizei zu stellen. Das war sogar erst wenige Tage her, als er mir das anvertraute. Zumindest hatte er vor, seinen Auftraggeber zu verpetzen. Jetzt kannst du dir sicher ausrechnen, weshalb es zu Juan´s Mord gekommen ist. Ich habe ihn noch gewarnt, dass er auf die Abschlussliste der Yakuza kommen wird, wenn er sich stellt und seinen Boss verrät. So machen das die Yakuza, um sich zu schützen. Sie killen einfach die Zeugen. Aber, er hat nicht auf mich gehört, wie du nun feststellen durftest.“ erzählt der Weißhaarige seine Geschichte. „Jetzt versteh´ ich auch, warum seine Mutter so komisch auf uns reagiert hat.“ meint Joey mehr zu sich selbst und Kaiba nickt bestätigend.

„Würdest du dich denn als Zeuge vernehmen lassen?“ fragt Joey ihn deshalb. „Habt ihr eine Ahnung, wie lange es dauern kann, bis es zu einer Verhandlung kommt? … In solchen Dingen könnte man meinen, dass der Staat schläft bei seiner Arbeit.“ erwähnt Bakura ernüchternd. „Nicht, wenn ich ein Wörtchen mitzureden habe.“ meldet sich nun Kaiba zu Wort. „Ihr werdet aber dennoch stichhaltige Beweise benötigen. … Am besten durchsucht ihr das Büro von diesem Charles Rogers. Vielleicht findet ihr dort etwas Hilfreiches.“

„Wie kommt es eigentlich, dass du so viel über das Mordopfer weißt?“ will Joey nun wissen. „Nja, weißt du, … nach einiger Zeit haben wir uns angefreundet, weil ich doch Stammkunde von ihm wurde. Und weil er sich eine Rückversicherung behalten wollte, hat er mich in seine Geheimnisse eingeweiht. Er hat mich sogar gebeten, sollte ihm etwas passieren, sollte ich zur Polizei gehen und alles darüber erzählen. … Die Sache ist mir aber zu unsicher, wenn ich alleine dastehe und niemanden habe, der mich beschützen kann. Man weiß ja, wie schlampig die Polizei heutzutage arbeitet. Kein Zeuge hat noch überlebt.“ erklärt der Weißhaarige.

„Halt dich besser vorerst noch zurück, dich der Polizei zu offenbaren. Wir werden nach Beweisen suchen und erst dann entscheiden, ob wir dich als Zeuge dann noch brauchen. Sollte dem so sein, werde ich dir meine persönliche Leibgarde auf den Hals hetzen, damit du keinen Schritt mehr tun kannst, ohne einem von ihnen. Du wirst dann rund um die Uhr beschützt.“ beschließt der Brünette und sieht fragend zu seinem Partner, ob das auch in seinem Sinne steht. Joey nickt zustimmend, was Kaiba zu dieser Entscheidung bestärkt. „Das nenne ich mal einen feinen Zug von dir, Kaiba.“ bedankt sich Bakura. „Und wir danken dir für diese ausgiebigen Informationen.“ bedankt sich im Gegenzug der Blonde beim Weißhaarigen. „Kein Thema.“ winkt dieser ab. So machen sich die beiden Ermittler wieder daran, die Wohnung zu verlassen und verabschieden Bakura.

Draußen auf der Straße, vor dem BMW i8, angekommen, überdenkt Joey noch einmal alle Informationen, die sie bisher über Juan Rodriguez erfahren haben, weswegen sich der Blonde gegen die Beifahrertür lehnt, um zu überlegen. Die Schüler haben den Mord selbst an sich ignoriert oder wollten ihn nicht mitbekommen. Diesen Grund würde den Blondschopf immer noch interessieren. Vielleicht sollten sie ein weiteres Mal mit den Freunden von diesem Juan Rodriguez sprechen. Aber das würden sie wahrscheinlich ohnehin erst am nächsten Tag tun, weil es mittlerweile Abend geworden ist. „Was überlegst du?“ will Kaiba neugierig wissen. „Ach, ich hab´ mir nur grade überlegt, dass es nicht schlecht wäre, wenn wir die Freunde von Juan Rodriguez noch einmal befragen. Ich hab´ das Gefühl, als hätten sie uns nicht alles gesagt, was sie wissen.“ antwortet der Blondschopf. „Dem stimme ich dir sogar zu. Diesen Eindruck hatte ich nämlich auch.“ teilt sich Kaiba mit und stimmt somit dem Blonden zu. „Komm, steig´ ein. Wir fahren jetzt zu mir.“ meint Kaiba nach einer Weile des Schweigens, indem er Joey noch Zeit gelassen hat, seine Gedanken zu sortieren. Dieser nickt und beide steigen in den Wagen, schnallen sich an und schon fährt der Brünette los.

Während der Fahrt schielt Kaiba öfters zu Joey, der gedankenverloren aus dem Fenster des Wagens der Beifahrerseite zu blicken scheint. Sein Gesichtsausdruck ist betrübt nach draußen gerichtet und Kaiba befürchtet, dass der Blonde immer noch an die Sache mit dem Kuss und seine Reaktion denken könnte. Er hatte aber eben Panik bekommen, als ihn diese Gefühlswelle überflutet hat, was in ihm Gefühlschaos hervorgebracht hat. Er kann schließlich nichts dafür, dass er sich mit Gefühlsdingen nicht auskennt und nicht weiß, wie man mit ihnen umgeht.

Bei der Villa angekommen steigen beide aus dem Wagen. Der Brünette holt den Koffer und die kleine Tasche aus dem Kofferraum – Die Tasche für den Einbruch könnten sie ja zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht noch brauchen. – und trägt sie für den Blondschopf, mit eben diesem im Anhang, und seine Aktentasche, in die Villa. Dort führt er diesen auch gleich in ein Gästezimmer, das seinem nicht fern ist und stellt sowohl Koffer, als auch die kleine Tasche, am Fußende des Bettes, ab. „Das hier ist vorübergehend dein Zimmer. Mein Zimmer befindet sich nur zwei Türen weiter. … Fühl´ dich wie Zuhause und sag´ bescheid, wenn du etwas brauchst.“ erklärt der Brünette und Joey nickt dankbar. Dann verlässt Kaiba mit seiner Aktentasche das Gästezimmer und marschiert in sein Arbeitszimmer, um auf seinem Schreibtisch, die Aktentasche abzulegen. Nein, die nächsten Tage würde er sich vollkommen auf den Mordfall konzentrieren. Die Firma würde schon nicht untergehen, wenn er ihr ein paar Tage den Rücken kehrt. Er muss schließlich auf sein Hündchen aufpassen. Fragenzeichen tun sich in seinem Kopf auf. Wie kommt er jetzt auf Hündchen? Der Brünette schüttelt den Gedanken wieder ab und macht sich auf den Weg ins Wohnzimmer, wo er Mokuba vermutet, weil er ihn und Joey anscheinend nicht hat kommen gehört.

Joey einstweilen schmeißt sich auf das wirklich weiche und große Bett und genießt sichtlich das luxuriöse Bett. Das ist auch leider so kuschelig, dass er binnen Sekunden eingenickt ist. Es war ja auch ein sehr anstrengender Tag.

Als Kaiba im Wohnzimmer ankommt, trifft er Mokuba vor dem Fernseher an, wo er gerade ein Videospiel spielt. „Hey, kleiner Bruder.“ macht sich der Brünette bemerkbar. Mokuba dreht seinen Kopf und springt mit funkelnd freudigen Augen vom Boden auf und seinem großen Bruder um den Hals. „Du bist ja schon da. Wie schön.“ freut sich Mokuba sichtlich. „Siehst du mit mir noch etwas fern oder musst du noch arbeiten?“ will der Kleine wissen. „Hm, …“ überlegt Kaiba und meint: „Ich bin schon müde. Ich werde wahrscheinlich nur mehr duschen und dann schlafen gehen. … Tut mir leid, Kleiner.“ „Irgendwie verhältst du dich anders als sonst. Du wirkst … ja, irgendwie netter.“ bemerkt der Schwarzhaarige. Die Augen des Brünetten weiten sich überrascht. Und richtig vermutet er, dass er die Veränderung dem Blondschopf verdankt. Der Größere seufzt. „Seit heute streite ich nicht mehr mit Wheeler. … Man könnte sogar sagen, er hat mich in eine verzwickte Sache gezogen, die er alleine nicht schaffen kann und deshalb meine Hilfe braucht. … Er schläft heute bei uns. Ich habe ihm das Zimmer neben deinem gegeben. … Ich vermute, er wird auch zu müde sein, um noch etwas zu machen. Der heutige Tag war wirklich anstrengend. Und morgen geht es weiter. … Ich erzähle dir ein anderes Mal, worum es genau geht. Ich bin wirklich sehr müde. … Morgen wirst du übrigens alleine zur Schule fahren.“ erklärt Kaiba seinem kleinen Bruder. „Geht in Ordnung, Seto. Du siehst auch wirklich fertig aus. … Bin schon gespannt, was du mir zu erzählen hast. … Ich geh dann halt auch schon schlafen.“ meint Mokuba. „Tu´ das, kleiner Bruder.“ bestätigt der Brünette und wuschelt dem Schwarzhaarigen durch die Mähne. „Gute Nacht.“ fügt Kaiba an und bekommt ebenfalls ein „Gute Nacht.“ erwidert, als er sich in sein Zimmer aufmacht. Dort entledigt er sich seiner Kleidung, holt sich einen Pyjama aus dem Kleiderschrank und verschwindet ins angrenzende Badezimmer.

Nach der Dusche beschließt er, nach Joey zu sehen und klopft an dessen Zimmertür, doch keine Reaktion. Schulterzuckend öffnet er die Tür und lugt durch einen Türspalt ins Zimmer. Seine Augen weiten sich überrascht, als er den Blonden im Bett schlafen sieht. Er öffnet die Türe ganz, tritt ins Zimmer und schüttelt den Kopf. Er kann es nicht fassen, dass der Blondschopf, so, wie er war, einfach eingeschlafen ist. Kurz überlegt Kaiba, dann beugt er sich zu Joey herab und rüttelt ihn an der Schulter. Doch keine Reaktion von diesem. Der Brünette seufzt. Deshalb macht er sich daran, den Blonden selbst auszuziehen. Erst die Turnschuhe, dann legt er die Tasche, um dessen Schultern, auf das Nachtschränkchen, danach zieht er ihm die Schuluniformshose aus, bei der Schuluniformsjacke muss er Joey schon zur Seite drehen, um ihn von den Ärmeln zu befreien, dann holt er unter dem Blondschopf die Decke hervor und deckt ihn zu. Nachdem er dessen Kleidungsstücke ordentlich zusammengelegt ans Bettende gelegt hat, betrachtet er anschließend den Blonden, während er sich ihm unbewusst nähert, und kann nicht fassen, welcher Gedanke gerade durch seinen Kopf geschossen ist. Da die Verlockung aber zu groß ist, streicht er ihm erstmal die Haare aus der Stirn, während er sich an dessen Bettkante setzt, und beginnt dann die Linien im Gesicht nachzuziehen. Erst die Nase, dann die Wange, bis er bei den Lippen ankommt. Da das Gesicht des Blonden so friedlich wirkt, verspürt er den Drang noch stärker, als sonst, die Lippen Joey´s noch einmal spüren zu wollen. Er seufzt noch einmal und beugt sich dann zu ihm herab, um seine Lippen sachte auf die des Schlafenden zu legen. Wieder durchströmt ihn eine Unmenge an Gefühlen und das Kribbeln im Bauch nimmt zu, sodass er das Gefühl hat, ein Schnellzug würde seine Bahnen ziehen. Aber in einem Tempo, dass nichts diesen Zug zu stoppen vermag.

Schnell löst sich Kaiba vom Schlafenden und eilt fluchtartig zur Zimmertür, als hätte er etwas Verbotenes getan, hält aber inne, bevor er draußen ist. Da vernimmt er plötzlich die Stimme Joey´s, wie er „Seto.“ flüstert und dieser hebt verwundert eine Augenbraue. Er schüttelt den Kopf, tut es als Einbildung ab und geht in sein Zimmer, um nun selbst schlafen zu gehen.
 

Am nächsten Morgen erwacht Kaiba von seinem Wecker, der ihn gewöhnlich für die Schule weckt. Verschlafen greift er danach und schaltet ihn ab. Der Brünette streckt sich ausgiebig, setzt sich anschließend auf, erhebt sich vom Bett und macht sich daran, sich umzuziehen. Guter Dinge verlässt er anschließend sein Zimmer und marschiert in die Küche, um sich eine Tasse Kaffee zu brühen, während er sich bereits überlegt, was Joey und er für Möglichkeiten haben, bezüglich Charles Rogers. Sein Büro sollen sie also überprüfen, laut Bakura. Nur, wie findet man dessen Versteck? Am besten wird sein, Charles Rogers erstmal offen zu dem Mordfall zu befragen und in welcher Beziehung er zum Mordopfer steht. Kaiba ist sich nämlich sicher, dass Charles Rogers sie dann beschatten lassen wird, um immer am Laufenden zu sein, was sie herausfinden. Nur, ob er den Blonden darüber informieren soll, ist er noch nicht sicher.

Als der Kaffee fertig gebrüht ist, leert er den Kaffee in eine Tasse, nimmt diese in die Hand und setzt sich an den Tisch, während er sich Gedanken macht, über die weiteren Schritte. Im nächsten Moment kommt ein schwarzhaariger verschlafen aussehender Wuschelkopf in die Küche getreten. „Morgen.“ nuschelt dieser zu seinem Bruder, als er ihn erblickt. „Morgen, Mokuba.“ grüßt ihn der Größere, als eine ältere Bedienstete endlich die Küche betritt. „Elsa, machst du mir heute bitte einen extra schokoladigen Kakao?“ überfällt Mokuba sogleich die ältere Frau. „Sicher, Mokuba.“ lächelt sie freundlich, wuschelt ihm durch die schwarze Mähne und meint: „Setz dich erst mal hin. Ich mache ihn dir gleich. … Willst du was zum Essen dazu?“ „Marmeladebrötchen.“ ruft dieser erfreut aus. Die Ältere kichert und macht sich daran, das Frühstück zu machen. „Ach, Elsa. Wir haben einen Gast. Könntest du für ihn auch etwas zubereiten? Ich weiß leider nicht, was er gerne mag.“ erwähnt Kaiba seiner Bediensteten gegenüber. „Kein Problem, Seto. Bisher hat jedem geschmeckt, was ich koche.“ meint die ältere Frau. „Das ist wahr. Du bist schließlich die beste Köchin weit und breit.“ kann sich Mokuba nicht verkneifen, was Seto zum Schmunzeln veranlasst.

In der Zwischenzeit erwacht ein müder Blondschopf, da er den Geruch von frischen Brötchen in seiner Nase vernimmt. Schnuppernd richtet sich dieser auf und blinzelt in die Helligkeit. Nachdem er endlich seine Augen geöffnet hat, beschließt er, dem Geruch zu folgen und entsteigt dem Bett, als ihm auffällt, dass er keine Hose trägt. Dann fällt sein Blick ans Bettende und seine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln. „Kaiba hätte mir ruhig das Hemd von der Schuluniform auch ausziehen können. Tz. Jetzt ist es total zerknittert.“ murmelt er vor sich her. Aber, dass er dann nackt, nur mit Boxershorts, vor ihm gelegen und sicher ein Bild für Götter abgegeben hätte, kommt ihm natürlich nicht in den Sinn. Er zuckt mit den Schultern, geht an seine kleine Tasche und holt sich frische Sachen heraus. Danach blickt er sich um. „Ob es hier auch irgendwo ein Badezimmer gibt?“ fragt er sich laut. Als er eine weitere Tür erblickt, öffnet er sie und seine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen. „Na, bitte. Bei Kaiba muss man auf alles gefasst sein.“ kommentiert er seinen Fund laut. Er sollte sich die Selbstgespräche echt abgewöhnen, man könnte ihn sonst hören.

Also betritt er das Badezimmer, entledigt sich seiner restlichen Sachen und stellt sich unter die Dusche. Nach dem reichlichen Waschgang, trocknet er sich ab und schlüpft in seine frische Kleidung. Er trägt nun eine braune Stoffhose und ein grünes T-Shirt - eine absolut unauffällige Kleidung. Danach marschiert er ins Zimmer zurück, stopft seine alten Sachen in die kleine Tasche zurück, fischt sich noch einen braunen Blazer hervor, das sein Outfit komplettiert, schnappt sich seine Sherlock Holmes-Tasche vom Nachtschränkchen und verlässt das Zimmer.

Schnuppernd folgt er dem Geruch Treppen hinunter und weiter den Flur entlang, als er bei einer Tür ankommt. Vorsichtig öffnet Joey die Tür, als er auch schon seinen Gastgeber und dessen Bruder am Tisch sitzen sieht. Grinsend tritt der Blonde in die Küche und begrüßt alle mit einem „Guten Morgen.“ Sämtliche Blicke fallen auf diesen und bekommt von allen erwidert: „Guten Morgen.“ Da auch Elsa ihn begrüßt hat, sieht Joey verwundert zu der älteren Frau. „Das ist Elsa, unser Hausmädchen.“ stellt Mokuba ihm die Bedienstete vor. „Oh.“ entkommt dem Blonden erstaunt. „Junge, setz´ dich doch. Das Frühstück ist schon fertig. Iss´, solange es noch warm ist.“ bietet ihm Elsa an. Joey kommt der indirekten Aufforderung nach und setzt sich neben Kaiba, da Mokuba diesem gegenüber sitzt. Mokuba ist irritiert, durch Joey´s Handeln, hat er doch angenommen, der Blondschopf würde sich neben ihn setzen und hebt diesbezüglich natürlich skeptisch eine Augenbraue. Diese Geste hat er sich bei seinem großen Bruder abgeguckt. Auch der Brünette ist irritiert, aber unangenehm ist es ihm nicht.

„Wenn ihr schon beide da seid, dann könnt´ ihr mir doch jetzt endlich erklären, in was für eine Sache ihr verstrickt seid.“ fordert Mokuba, auf Grund seiner Neugier. Kaiba verdreht die Augen, überlässt es allerdings dem Blonden, alles zu erzählen, was dieser auch tut. Nachdem Mokuba nun alles erfahren hat, kann er verstehen, was sein großer Bruder meinte, mit, sie stecken in einer verzwickten Sache. Darum weiß er auch, dass er den Brünetten gar nicht erst fragen braucht, ob er mithelfen darf. Weil er die Antwort bereits kennt.

Beweissuche und Überführung

Kapitel 2: Beweissuche und Überführung
 

Nach dem Frühstück wirft Kaiba einen Blick auf seine Armbanduhr und meint: „Mokuba, du musst jetzt los, wenn du nicht zu spät zur Schule kommen willst.“ „Bin schon weg. … Ist Joey später eigentlich noch da?“ will Mokuba wissen. „Weiß ich noch nicht. Das kommt darauf an, was wir planen.“ erklärt ihm sein großer Bruder und der Kleine nickt nur, während er die Tür öffnet, um zu gehen. „Bis später, Seto.“ verabschiedet sich der kleine Wuschelkopf. „Ja, bis später, Mokuba.“ winkt der Brünette ihm nach, während Joey ihm nachruft: „Vielleicht bis später, Mokuba.“ und Kaiba hebt verwundert eine Augenbraue, schüttelt aber dann den Kopf.

Nachdem auch Elsa wieder anderen Aufgaben nachgeht und die Küche verlässt, fragt Kaiba: „Wheeler, hast du dir schon die nächsten Schritte überlegt?“ Verlegen kratzt sich dieser am Hinterkopf, erwähnt lachend: „Dazu bin ich leider noch nicht gekommen.“ und der Brünette lässt seinen Kopf auf die Tischplatte knallen, aus Fassungslosigkeit. Als dieser den Kopf wieder anhebt, reibt er sich die Stirn und meint: „Das ist wieder einmal so was von typisch, Wheeler. Strengst du überhaupt auch mal dein Hirn an?“ Joey´s Züge verziehen sich wütend und er funkelt Kaiba an, während er versucht sich zu rechtfertigen: „Mein Hirn arbeitet eben noch nicht gleich nach dem Aufstehen. Erst nach dem Frühstück komme ich auf Hochtouren.“ Der Großgewachsene schlägt sich mit der Hand an die Stirn und meint gutmütig: „Gut, dann überlege mal, was wir als nächstes tun könnten. Vielleicht fällt dir ja was Sinnvolles ein.“ Der Blonde beginnt also, sich auf den Mordfall zu konzentrieren und geht noch einmal alle Fakten durch. Die drei Freunde von dem Mordopfer laufen ihnen ja nicht weg. Dennoch sollten sie die Schulzeit beachten, um sie nicht zu verpassen. Wo sich die Yakuza verstecken, kann man so nicht herausfinden. Aber die Leute müssen ja wo wohnen. Vielleicht können sie ja Charles Rogers zuhause aufsuchen und seine Bude durchsuchen. Natürlich unauffällig. Wenn das Zuhause von diesem Don allerdings gut gesichert ist, wie Kaiba´s Zuhause, dann könnten sie es schwer haben, überhaupt reinzukommen. Aber, wozu hat man denn einen Partner, wie Kaiba?

Nach einer längeren Weile, die der Brünette geduldig abgesessen hat, meldet sich Joey endlich zu Wort: „Wir könnten versuchen, herauszufinden, wo dieser Charles Rogers wohnt und dort ein bisschen rumschnüffeln.“ Kaiba überdenkt diese Idee und meint: „Keine schlechte Idee.“, während er überlegt, ob das, das Einzige ist, was sie dort tun sollten. Ihm kommt nämlich in den Sinn, dass ein bisschen Abhorchen, um an Informationen zu kommen, keine schlechte Idee wäre. Nur müsste er dafür in seine Firma fahren, um ausreichend Wanzen zu beschaffen.

„Was hältst du davon, wenn du dich schon mal daran machst, ausreichend Knaller zu basteln. Ich mache noch ein paar Besorgungen.“ schlägt der Brünette vor und Joey runzelt die Stirn. Er wusste doch, dass Kaiba etwas hinter seinem Rücken plant. Er versteht nur nicht, warum dieser ihm nichts davon sagt. Ihn bedrückt die Tatsache, dass der Brünette ihm scheinbar nichts zutraut und ihm nicht zu vertrauen scheint. Es versetzt ihm regelrecht einen Stich im Herzen. Aber, was soll er dagegen schon tun? Kaiba wird sein eigenes Ding durchziehen und er wird auf der Strecke bleiben. Diese Tatsache schmerzt ihn mehr, denn sein Traum rückt so in weitere Ferne.

Der Blonde seufzt frustriert und meint daher: „Gut. Tu´, was du nicht lassen kannst.“ So steht er auf und verlässt sofort die Küche, obwohl die Planung noch gar nicht richtig besprochen wurde. Kaiba sieht ihm irritiert nach und wundert sich über das Verhalten des Blonden. Er zuckt zwar mit seinen Schultern, um es abzutun, doch in Ruhe lässt ihn diese Tatsache nicht. Irgendwas hat der Blondschopf, was ihn zu bedrücken scheint. Der Brünette weiß es ganz einfach. Dennoch geht er nun seinem Plan nach, erhebt sich aus dem Stuhl, verlässt die Küche und die Villa, um mit seinem BMW i8 zu seiner Firma zu fahren.

Währenddessen hat sich Joey in sein zugewiesenes Zimmer zurückgezogen und packt sein kleines Labor aus. Nachdem er damit fertig ist, fängt er an, die Materialien dafür herzurichten. Danach bastelt er Knaller für Knaller.

Als Kaiba hingegen in seiner Firma ankommt, geht er in eine seiner Entwicklungsabteilungen und sieht sich dort genauestens um. Er weiß schließlich, dass in den Archivierungsschränken, sämtliche Ausrüstungsgegenstände aufbewahrt werden. Dort findet er auch um die 50 Stück von den Wanzen, die sie benötigen könnten. Er findet allerdings auch andere Abhörgeräte mit Aufzeichnungsmöglichkeiten. Nur Minikameras so gut zu verstecken, dass sie nicht gesehen werden, wenn man die Räumlichkeiten nicht kennt, ist etwas schwierig. Dennoch packt er, fürs Erste, 10 Stück davon ein. Man kann schließlich nie wissen, ob man sie nicht doch brauchen kann. Anschließend steckt er sich noch 2 Kommunikatoren ein, dann macht er sich daran, seine Firma wieder zu verlassen und im Kofferraum seines Wagens die kleine Tasche zu verstauen. Danach steigt er ein, schnallt sich an und fährt wieder los.

Nachdem der Brünette wieder an seiner Villa ankommt, marschiert er schnurstracks zu Joey´s Zimmer und klopft an. Der Blonde muss schließlich nicht erfahren, was er alles besorgt hat. Darüber kann er ihn später auch noch informieren. Joey ignoriert das Klopfen und bastelt stur an seinen Knallern weiter, da er erst 20 Stück geschafft hat und in einem Plastikbeutel sammelt. Skeptisch wiederholt der Brünette das Klopfen, doch wieder reagiert Joey nicht darauf. Also öffnet Kaiba die Türe einen Spalt und wirft einen vorsichtigen Blick ins Zimmer. Der Blondschopf lässt seinen Frust an den Knallern aus, in dem er mit etwas Gewalt das Schießpulver in die runde Form stopft. Natürlich bedenkt er dabei, dennoch aufzupassen, dass es sich nicht entzündet. Kaiba beobachtet den Blonden dabei recht skeptisch, sieht man ihm doch an, dass er wütend an den Knallern hantiert, während er irgendwas vor sich her nuschelt, was einfach nicht zu verstehen ist. Der Blonde fragt sich nämlich wiederholt, warum er ausgerechnet Kaiba als Partner gewählt hat. Da wäre ihm jeder andere lieber gewesen, obwohl ihm klar ist, dass kein anderer auch die Möglichkeiten anbieten könnte, wie der Brünette. Dieser seufzt. Er rechnet ja nicht damit, dass der Blonde ihn bereits durchschaut hat. Der jedoch steigert sich so sehr in seinen Frust, weil der Ältere ihm nicht zu vertrauen scheint, hinein, dass er gar nicht registriert, dass sich Tränen in seinen Augen gebildet haben. Erst, als sich eine Träne löst, fängt er an zu fluchen und knallt einen der Knaller auf den Fußboden, der einen riesen Knall verursacht und einen Brandfleck hinterlässt. „Verdammt.“ flucht Joey. Die Augen des Brünetten weiten sich erschrocken. Er fragt sich nun, was in den Blonden gefahren ist, dass dieser grundlos aus der Haut fährt. Doch agiert dieser wirklich grundlos? Joey schluckt den Schmerz und den Frust und baut einfach weiter an den Knallern, auch wenn ihm Kaiba´s Anwesenheit bewusst ist. Ihm ist es egal. Einfach egal. Er will nur noch diesen Fall zum Abschluss bringen und dann Kaiba nie mehr wieder sehen müssen. Doch leider gibt es da ja noch die Schule, wo er diesem immer über den Weg laufen und ihn sehen würde. Welch´ ein Delämmer. Und er hatte echt angenommen, er könnte dem Brünetten vertrauen.

„Wheeler!“ macht Kaiba auf sich aufmerksam und klingt zugleich mahnend, da der Knaller nicht gerade einen kleinen Brandfleck in den Teppich gebrannt hat, beim Explodieren. „Was!?!“ schnauzt Joey diesen aufgebracht an, als er sich diesem zuwendet, und ist nahe dran, einen Knaller Kaiba vor die Füße zu knallen. Dieser reagiert jedoch schnell und packt dessen Handgelenk, während er sich diesem annähert, bis auf wenige Zentimeter. Es kommt zum Blickkontakt. Wut und Schmerz kann Kaiba aus den Augen des Anderen lesen.

„Was ist los mit dir?“ will der Brünette vom Blondschopf wissen. „Was mit mir los ist? Was soll das, dass du hier hinter meinem Rücken agierst. Ein schöner Partner bist du. Kann ich dir dann überhaupt noch vertrauen, wenn du alles im Alleingang und mir alles zunichtemachst?“ beschwert sich nun endlich Joey und lässt raus, was sich in ihm angestaut hat.

Jetzt ist dem Brünetten klar, dass der Blonde ihn durchschaut hat und daher verletzt ist. Doch ihm fällt nichts anderes ein, diesen zu trösten, als sein Kinn zu packen und seine Lippen auf die des Blondschopfs zu legen. Joey ist zu perplex, um sich dagegen zu wehren, erwidert gar den Kuss, doch nach mehreren Sekunden, reicht es diesem und stößt Kaiba zurück.

„Geht´s noch? … Argh! Ich verschwinde.“ meint Joey aufgebracht, saust aus dem Zimmer, am Brünetten vorbei, die Treppen hinunter und aus der Villa. „Wheeler!“ schreit Kaiba ihm noch nach und fügt ein verzweifeltes „Joey.“ an, während er seinen Arm nach ihm ausstreckt. Dass er es vergeigt hat, ist ihm jetzt klar, doch nachlaufen würde er dem Blonden nicht. Da dieser ohnehin seine Sachen hier gelassen hat, darf er annehmen, dass Joey zurückkommen wird. Nur, was soll er jetzt tun? Alleine wäre der Plan zu gefährlich. So beschließt er, während er auf des Blonden Rückkehr wartet, etwas Nützliches zu tun und zieht sich in sein Arbeitszimmer zurück, um noch Informationen aufzutreiben.

Der Blonde indes hat sich in den Kopf gesetzt, zur Schule zu laufen, da er mit jemandem reden muss. Und wer wäre dafür besser geeignet, als seine besten Freunde. Ihm kommt aber auch in den Sinn, dass er anschließend die drei Freunde des Mordopfers ansprechen könnte. Das ist ein Plan. Und er würde Kaiba kein Wort verraten. Strafe muss schließlich sein.

Beim Schulgebäude angekommen, nach einem 20-minütigen Dauerlauf, bleibt er erst einmal stehen, um nach Luft zu schnappen. Das Laufen hat ihn richtig ausgepowert und gut getan. Er konnte sich so wenigstens etwas abreagieren. Nur will er endlich wissen, was mit ihm los ist. Es kann doch nicht gehen, dass er wegen Kaiba seinen Verstand verliert und wegen Kleinigkeiten überreagiert. Der Brünette war schließlich schon immer so und er sollte es eigentlich gewohnt sein. Doch, warum verletzt ihn dennoch sein Handeln. Liegt es wirklich nur daran, weil Kaiba so seinen Traum zerstört, oder ist da noch was anderes? Und vor allem, warum küssen sich er und der Brünette in letzter Zeit ständig? Na, gut, ständig ist vielleicht stark übertrieben, aber dennoch, … das haben sie früher doch nie getan. Oder wäre es früher oder später auch dazu gekommen? Schnell schüttelt Joey diesen absurden Gedanken ab und marschiert ins Schulgebäude, wo er seine Klasse ansteuert.

Als der Blonde einen Blick auf die Uhr wirft, befindet er, das perfekte Timing abgepasst zu haben, denn eben läutet es zur Frühstückspause. Also wartet er die Schülerschar ab, die das Klassenzimmer verlassen will und betritt es anschließend. „Oh! … Hey, Joey! Ich dachte, du leidest an Magenschmerzen und liegst zuhause im Bett.“ begrüßt ihn sofort Klein-Yugi. Der Blondschopf verdreht seine Augen und stellt nun erstmal seine Lüge richtig. Nachdem dieser geendet hat, fügt er auch gleich sein Problem mit Kaiba an und dass sie sich jetzt schon mehrmals geküsst haben. Die Augen der anderen weiten sich nach und nach, während sich ihre Gesichter von entsetzt zu geschockt verändern. Als Joey beim letzten Teil ankommt, verziehen sich Tea´s Züge zu einem Lächeln, während die anderen drei immer noch fassungslos dreinblicken.

„Ich denke, ich kenne dein Problem, Joey.“ beginnt Tea. „Na, dann erklär´s mir mal.“ bittet der Blondschopf, um Erkenntnis. „Du hast dich verliebt.“ antwortet Tea nachsichtig. „Was? In wen denn?“ fragt der Blonde unwissend und die anderen drei schlagen sich die Hand gegen die Stirn. Tea atmet tief ein, während sie ihren Blick gen Decke hebt, als würde sie ein Stoßgebet ausstoßen. Mit einem erneuten nachsichtigen Lächeln auf den Lippen, erklärt die Brünette ihm also: „Du hast dich in Kaiba verliebt. … Aber dies könnte ebenso auf Kaiba bei dir zutreffen. Ihr habt schließlich viel Zeit gemeinsam verbracht und euch auch besser kennen gelernt.“ „Aber, würde das nicht heißen, dass ich auf … Jungs stehe?“ frage Joey nach. „Ja, … das würde es bedeuten.“ bestätigt ihm die Brünette. „Ich … stehe auf … Kaiba?“ kann der Blonde es nicht fassen und schlägt sich nun seinerseits auf die Stirn. Tristan schaltet schnell und schiebt Joey einen Stuhl hinter ihn, da er leicht schwankt. So setzt sich der Blonde auch dankbar auf den Stuhl und lehnt sich zurück. „Ich bin verliebt in Kaiba?“ muss er noch einmal nachfragen und Tea nickt nur zustimmend. „Das darf doch einfach nicht wahr sein.“ seufzt Joey frustriert auf. „Und euch macht das gar nichts aus?“ will der Blondschopf nun wissen und alle schütteln ihre Köpfe. „Es war irgendwie vorauszusehen, dass es irgendwann dazu kommt.“ zuckt Tristan mit seinen Schultern, der dem Blonden eine Hand auf die Schulter legt. Dieser kann nur mit dem Kopf schütteln, denn er hätte in tausend Jahren nicht mit so etwas gerechnet. Doch da klingelt es auch schon wieder zum Unterricht und Joey entschuldigt sich: „Oh, tut mir leid, Leute, aber, wie es aussieht, muss ich wohl wieder …“ „Wir verstehen das schon. Wir drücken dir die Daumen, dass du vor den Kollegen deines Vaters den Mörder findest.“ meint Yugi auch sofort. „Danke, Leute.“ Mit diesen Worten erhebt sich der Blonde und verlässt das Klassenzimmer, ehe seine Mitschüler wieder eintreffen. Den Gedanken, in Kaiba verliebt zu sein, schiebt er zur Seite und konzentriert sich wieder auf seinen Plan. So überdenkt er auch, ob er sich nicht falsch gegenüber diesem verhalten hat. Ob er sich entschuldigen sollte, für seinen Ausraster? Er braucht den Brünetten schließlich noch als Partner, denn alleine wäre es viel zu gefährlich. Er kann nur hoffen, dass auch seinem Partner dies klar ist und nicht versucht auf eigene Faust zu handeln.

Also sucht er die Klasse auf, wo er die drei Freunde vom Mordopfer weiß, und klopft höflich an, da er ja den Unterricht stört. Danach öffnet er die Tür und steckt seinen Kopf in den Türspalt, um zu sprechen: „Entschuldigen Sie vielmals die Störung, aber ich untersuche den Mordfall und müsste mit den drei Freunden des Mordopfers eine Unterredung führen. Das wären Janine Vogh, Bastian Kelsher und Wesley Nightwalk.” Die Lehrerin nickt und bittet die drei, das Klassenzimmer zu verlassen.

Nachdem sie bei Joey angekommen sind, bittet er sie: „Begleitet mich doch in den Schulhof. Dort können wir ungestört sprechen.“ Die drei nicken und folgen dem Blonden in den Schulhof. Dort setzen sie sich auf Bänke und Joey beginnt die Vernehmung, während er seinen Notizblock hervorkramt.

Die drei hatten leider keine weiteren Informationen für ihn, sodass er die drei wieder ins Klassenzimmer zurückschickt. Doch Wesley Nightwalk kommt noch einmal zu ihm zurück und beginnt: „Hey, Wheeler. Ich hab´ dir noch was zu sagen. Das konnte ich leider nicht vor den anderen beiden, weil die keine Ahnung davon haben. … Ich bin Informant für die Yakuza. Kannst mich auch als Spitzel sehen. Juan hatte auch keine Ahnung davon, aber ich vermute, es ist meine Schuld, dass er ermordet worden ist. … Ich habe ihn schließlich verpetzt, dass er zur Polizei gehen wollte. Und es tut mir unendlich leid für ihn.“ Joey schüttelt nur den Kopf.

„Kennst du Charles Rogers persönlich?“ will Joey wissen. „Das nicht, aber ich weiß, wo sich sein Versteck befindet.“ zückt Wesley Nightwalk einen Zettel aus seiner Hosentasche, nimmt den Stift aus Joey´s Hand und schreibt dem Blonden die Adresse auf. „Danke für deine Hilfe.“ bedankt sich Joey. „Kein Ding. Verrat nur nicht, woher du die Adresse hast.“ Mit diesen Worten eilt der Yakuza-Informant den zwei anderen nach, in die Klasse. Nachdenklich macht sich der Blondschopf daher auf den Rückweg zur Kaiba-Villa, während er die Adresse anstarrt.

Bei der Kaiba-Villa angekommen, drückt er geistesabwesend auf den Klingelknopf, merkt nicht, als ihn eine Kameralinse erfasst und ein Summen das Öffnen des Einfahrtstores bestätigt. Weiterhin geistesabwesend marschiert er den Vorgarten entlang, hinauf zur Villa, wo ihm bereits von Kaiba persönlich die Tür aufgehalten wird. Als dieser merkt, dass Joey die wenigen Treppen zur Eingangstür heraufgeht, tritt er zur Seite und wundert sich, wo der Blonde mit seinen Gedanken ist. Erst direkt neben dem Brünetten kehrt der Blondschopf zurück und drückt den Zettel gegen dessen Brust, während er sagt: „Überprüfe, wo sich das befindet.“ Schon marschiert er weiter in sein zugewiesenes Zimmer, wo er sein kleines Labor wieder in den Koffer packt und andere Sachen aus diesem holt. Mehrere winzig kleine Teile setzt Joey mit einer Pinzette zusammen und baut sichtlich einen kleinen Apparat. In ihm hat sich eine Idee manifestiert, die er auch gedenkt umzusetzen. So kreiert er einen winzig kleinen Flugapparat mit Kamera- und Tonübertragung. Eine Spionagefliege, wenn man so will. Unauffällig und überaus praktisch. Mit einem Grinsen begutachtet er sein Prachtexemplar von Fliege. Jetzt fehlt nur noch die Fernsteuerung, die er aus dem Koffer holt. Noch schnell die Frequenz auf seine neue Fliege eingestellt und schon ist sie voll einsatzfähig.

In der Zwischenzeit blickt sich der Brünette irritiert den Zettel an, den ihm Joey in die Hand gedrückt hat. Schnell hat er begriffen, dass es sich um eine Adresse handelt. Deshalb schnellt er in sein Arbeitszimmer hinauf und gibt die Adresse in seinen Laptop ein. Zu seinem Erstaunen erkennt er die Hafengegend, wo sich die Lagerhallen nur so aufreihen. Und dort befindet sich also …, ja, was eigentlich? Das hat ihm der Blonde gar nicht gesagt. Wieso sollte er eigentlich überprüfen, wo sich diese Adresse befindet? Also macht sich Kaiba auf zu Joey, in dessen zugewiesenes Zimmer.

Dieser lässt gerade probeweise seine Fliege durch die Gegend sausen, als Kaiba einfach so zur Tür hereinkommt und die Fliege, vor seinen Augen, verscheuchen will. Mit einem Satz steht der Blonde vor Kaiba und fängt schützend die Fliege ein. „Bist du irre? Mach´ meine Fliege nicht kaputt. Sie ist ein Einzelstück.“ beschwert sich Joey beim Brünetten, der verwirrt eine Augenbraue hebt. Als der Blondschopf seine Hände wieder öffnet, bietet er Kaiba den Blick auf die Fliege. „Hier befinden sich zwei Mikrofone …“ Joey deutet auf die Fühler, „… und hier unten sind zwei Kameralinsen, die wie zwei Augen funktionieren, um die Räumlichkeiten auch einschätzen zu können.“ deutet er auf die zwei Augen der Fliege. „Wenn du jetzt noch deinen Laptop holst, kann ich die Sicht der Fliege auf deinen Laptop übertragen. … Sie ist das unauffälligste Spionagegerät schlechthin. Nur etwas sehr empfindlich, wenn sie einen Schlag bekommt.“ erklärt der Blonde und der Brünette ist wahrlich beeindruckt, über den Erfindergeist des Kleineren. Da stinken seine Geräte allemal ab. Dann stellt Kaiba auch endlich die Frage, weshalb er eigentlich zu Joey gelaufen war: „Was ist das für eine Adresse?“ „Das ist die Adresse vom Versteck von Charles Rogers und seinen Yakuza.“ antwortet ihm der Blonde gleichgültig. Der Brünette würde jetzt zwar wissen wollen, woher er das weiß, verkneift sich allerdings nachzuhaken, da ihm die Worte von Joey noch in den Ohren liegen. Deshalb nickt er nur und macht sich daran, aus dem Arbeitszimmer, seinen Laptop zu holen.

Als er mit seinem Laptop in Joey´s Zimmer zurückkehrt, hat dieser alle unnötigen Utensilien wieder in den Koffer zurückgepackt und lässt die Fliege wieder ein paar Runden drehen. Nachdem der Blonde den Brünetten erblickt, geht dieser in Abwehrstellung, weil sich ihm die Fliege annähert. Doch die Fliege landet dann sachte nur auf einem seiner Finger, während sich Joey einen wegkichert. Als Kaiba die Abwehrstellung aufgibt, meint dieser: „Sehr witzig.“ und hält dem Blondschopf den Finger entgegen, damit dieser die Fliege wieder einsammelt. Mit einem vorsichtigen Griff nimmt Joey dem Brünetten die Fliege vom Finger und setzt sie auf den linken Bettgestellpfosten.

„Hier ist mein Laptop. … Was genau hast du jetzt mit ihm vor?“ will der Brünette wissen. Von der Bettdecke holt sich der Blonde einen USB-Stick, den er zuvor dort abgelegt hatte und erklärt: „Das ist der Empfänger von der Fliege. Ich hab´ die Frequenz vorhin eingestellt. Es muss nur noch getestet werden, ob die Übertragung einwandfrei funktioniert. Das Programm für den Empfang befindet sich auch darauf. Es müsste nur installiert werden.“ Kaiba nimmt ihm den USB-Stick ab, setzt sich auf die Bettkante, den Laptop auf seinen Schoß, steckt den USB-Stick in den Anschluss und durchsucht erstmal den Stick nach Viren. Der Blonde verdreht die Augen. Der Brünette sieht Joey deswegen herausfordernd an und der Blonde würde Kaiba glatt wieder küssen wollen, unterdrückt dieses Bedürfnis jedoch und wartet ab, bis dieser endlich das Programm installiert hat.

Nach einer Weile kann man tatsächlich Empfangsbilder der Fliege empfangen und Joey jubelt, dass er es wieder einmal geschafft hat, eine Meisterleistung zu erbringen. „Jetzt macht die Fliege mal einen Rundflug, um zu testen, ob der räumliche Sinn auch übertragen wird. Wäre nämlich schlimm, wenn die Fliege während der Spionage gegen eine Wand knallen würde. … Was ich dir aber noch nicht verraten habe, ist, dass die Fliege noch ein kleines Geheimnis birgt. Sie kann sich nämlich an jede Art Computer koppeln und Daten übertragen.“ erklärt ihm der Blondschopf. Nun kann sich Kaiba nicht verkneifen, ihm dafür Respekt zu zollen: „Ich wusste gar nicht, was für ein Talent in dir schlummert.“ Der Blonde fühlt sich durch diese Worte mehr als nur ergriffen. Sein Herz macht regelrecht Luftsprünge und er muss fürchten, dass es ihm aus der Brust hüpft. Ein Glück, dass der Brustkorb es daran hindert. Wozu Knochen doch für alles gut sind. Also nimmt der Blondschopf erneut die Fernsteuerung in die Hand und startet den Rundflug der Fliege. Viele Gänge der Villa durchfliegt das kleine Exemplar von Fliege und meistert ohne Probleme Räume einzuschätzen, während Joey seinen Blick nur auf den Laptop gerichtet hält. So bringt er die Fliege auch wieder heil in sein zugewiesenes Zimmer zurück und lässt es diesmal wieder auf dem linken Bettgestellpfosten landen. „Ich würde sagen, dass die Fliege einsatzbereit ist.“ befindet der Blondschopf und der Brünette nickt bestätigend. „Was hast du jetzt eigentlich vor? … Ich habe, während deiner Abwesenheit, die Adresse von Charles Rogers Villa ausfindig gemacht und mir auch schon angesehen, wie man dorthin kommt.“ meint Kaiba. „Hm, … Wir sollten zuerst in seiner Villa nachsehen, ob sich dort etwas befindet, danach tasten wir mal sein Versteck ab. Ich hab´ für den Fall der Fälle auch noch Verfolgungssensoren in meinem Koffer. Die hab´ ich vor einigen Monaten mal gebaut und ausgetestet. … Die könnten uns vielleicht auch nützlich sein, um immer zu wissen, wo sich Charles Rogers gerade aufhält. Deswegen schlage ich vor, dass wir ihm mal offen einen Besuch abstatten, damit wir die Sensoren an Gegenständen anbringen können, die er eventuell immer mit sich nimmt.“ und wieder ist Kaiba verblüfft, dass der Blonde an so etwas gedacht hat. Denn das war auch seine Idee gewesen, die er Joey vorenthalten hatte. Nun beobachtet der Brünette fasziniert, wie der Blonde, die 50 Knaller in den drei Plastikbeuteln, die Fliege mit Fernsteuerung und die Verfolgungssensoren aus seinem Koffer in seine kleine Tasche stopft, wo er seine Sherlock Holmes-Ausrüstung aufbewahrt. „Was ist? … Pack´ deinen Laptop ein und auf geht´s zum Anwesen von Charles Rogers.“ sagt der Blonde, als hätte er alles im Griff. Stirnrunzelnd schließt Kaiba seinen Laptop ohne ihn herunter zu fahren, weil er weiß, dass er noch gebraucht wird, erhebt sich vom Bett und geht skeptisch voran, das Zimmer verlassend, die Treppen nach unten. Joey folgt ihm mit Abstand, den Koffer und seinen Rucksack im Schlepptau, und so verlassen sie die Villa und beladen den Kofferraum des BMW i8 von neuem.

Nachdem sie sich in den Wagen gesetzt und angeschnallt haben, fährt Kaiba los und steuert die Adresse von Charles Rogers an. Als sie in die richtige Straße einbiegen, meint Joey: „Kaiba, halte besser ein, zwei Häuser früher. Wir müssen dich noch tarnen. Es wäre nicht sinnvoll, wenn er dich erkennt.“ Angesprochener hebt skeptisch eine Augenbraue, sieht aber ein, dass der Blonde Recht haben könnte. Schließlich riskiert er hier seinen guten Ruf. Deshalb nickt er und fährt an den Straßenrand, um zu parken.

Nachdem der Brünette den Motor abgeschaltet hat, fragt er auch sofort nach: „Und was hast du dir vorgestellt?“ „Aussteigen.“ ist seine einzige Antwort, während seine Lippen ein Grinsen ziert. Der Großgewachsene zuckt mit seinen Schultern und tut, wie ihm geheißen, während der Blonde es ihm gleich tut. Als der Brünette neben ihm auf dem Gehweg steht, fragt der Kleinere: „Welche Haarfarbe wolltest du schon immer gerne mal ausprobieren?“ Gefragter zuckt gleichgültig mit den Schultern. Also kramt der Blonde in seiner kleinen Tasche und fischt einen Spray heraus. „Wie wär´s mit rot?“ Die Augen des Größeren weiten sich entsetzt.

„Die Farbe steht dir bestimmt klasse. Außerdem ist sie auswaschbar, also keine Sorge.“ Mit diesen Worten zieht sich der Blonde Wegwerfhandschuhe über, greift auch schon in das Haar von Kaiba und beginnt die Haare mit der roten Farbe einzusprühen. Selbst an die Augenbrauen denkt er dabei. Nach einer Weile ist er damit fertig und begutachtet sein Werk. „Nein, das gefällt mir noch nicht.“ kommentiert er und kramt abermals in seiner kleinen Tasche. „Ha!“ entkommt ihm, als er den Haarfestigerspray gefunden hat. Der Brünette reißt entsetzt die Augen auf. „Was hast du mit mir vor?“ will dieser panisch wissen. „Dir könnten Stacheln, so wie sie Yugi hat, stehen.“ meint der Blondschopf hochmotiviert, doch der Brünette kriegt innerlich bereits die Krise, weil er ja sich selbst nicht sehen kann. So bearbeitet Joey weiter das Haar Kaiba´s mit dem Haarfestigerspray und macht Stacheln, so gut er kann. Nach getaner Arbeit betrachtet er sich wieder sein Werk und befindet: „Perfekt.“ Wieder kramt der Blonde in seiner kleinen Tasche und zückt ein Kontaktlinsen-Etui hervor. Der Brünette wird allerdings unruhig, als Joey beginnt, ihm länger in die Augen zu starren, weil er noch nicht sehen kann, was dieser nun in Händen hält. „Ah, jetzt weiß ich, welche Farbe zu den Haaren passt.“ erwähnt der Blondschopf nach einer ganzen Weile des Anstarrens, in der er fast in den blauen Augen versunken wäre. Aber auch Kaiba war Drauf und Dran, in den Honigbraunen zu versinken. „Hier. Steck die in die Augen.“ Mit diesen Worten überreicht der Blonde ihm das Kontaktlinsen-Etui mit ebenso roten Kontaktlinsen, wie er nun Haare hat. Verwundert starrt der Brünette das Etui an, nimmt es dann aber entgegen und tut abermals, wie ihm geheißen. „Jetzt sieh mich an.“ fordert der Blondschopf ihn auf und dieser ist hin und weg, als dessen Blick ihn trifft. Die Lippen Joey´s formen sich zu einem breiten begeisterten Lächeln. „Du musst dich bei Gelegenheit unbedingt im Spiegel ansehen. Dich wird´s aus die Latschen kippen.“ kichert der Blonde aufgeregt.

„Mein Werk ist getan. Jetzt bin ich dran.“ erwähnt Joey und beginnt von neuem in seiner kleinen Tasche zu kramen. Um einiges später hat sich Joey schwarze Haare und grüne Augen verpasst. Kaiba muss sich stark anstrengen, um seinen Partner wieder zu erkennen. „Jetzt brauchen wir noch Pseudonyme, dann können wir uns Charles Rogers stellen. … Zu dir passt irgendwie Toshiya und mich werde ich … Yuzuki nennen.“ erklärt Joey. „Wie passend.“ kommentiert Kaiba sarkastisch. „Ähm, … Der Mantel muss aber hier bleiben, sonst ist die ganze Maskerade für die Katz´.“ erwähnt der nun Schwarzhaarige. Der nun Rothaarige seufzt, nimmt sich den Mantel der KC von den Schultern und wirft ihn ins Auto auf den Rücksitz. „Besser?“ fragt der Großgewachsene, während er seine Augen verdreht. Der nun Schwarzhaarige nickt und wundert sich im selben Moment, warum der nun Rothaarige an den Kofferraum geht. Dieser holt die Tasche mit den Wanzen und Minikameras heraus und beginnt zu erklären: „Ich war vor deinem Ausriss in meiner Firma und hab´ ein paar Kleinigkeiten eingepackt. Wanzen und Minikameras. … Die können mit deiner Fliege natürlich nicht mithalten, doch stückzahlmäßig ist sie eindeutig unterlegen.“ grinst der nun Rothaarige schelmisch. Und das konnte Kaiba dem nun Schwarzhaarigen nicht früher erzählen? Innerlich schüttelt dieser den Kopf und verdreht die Augen. „Hier steck das auch ein.“ Mit diesen Worten drückt Joey ihm seine Verfolgungssensoren in die Hand. „Jetzt wird´s aber Zeit, dass wir Charles Rogers einen Besuch abstatten.“ meint Joey daraufhin und geht voran. Vor der Haustür erwähnt der nun Schwarzhaarige noch schnell, ehe der nun Rothaarige dazu kommt, die Klingel zu drücken: „Ich bequatsche ihn und du siehst dich unauffällig um und platzierst das Spionagespielzeug.“ Eine feingeschwungene rotgefärbte Augenbraue wird angehoben. „Unterlass´ solche Gesten. Die passen nicht zu deinem neuen Aussehen.“ kommentiert Joey sein Augenbraue hochziehen. Dann klingelt Kaiba auch schon an der Tür.

Diese wird auch nach kurzer Zeit von einem dicklichen Anzugträger geöffnet. Irritiert betrachtet er die beiden. „Was seid denn ihr für Vögel?“ will dieser wissen. Joey beginnt auch sofort drauf loszuquatschen: „Bei uns in der Schule ist ein Mord passiert und die Lehrer kamen nun auf die seltendämliche Idee, dass wir so unser Sozialpotenzial erweitern könnten. Sie wollen, dass wir Zeugen und Verdächtige ausfindig machen und befragen. Und da die Mutter des Mordopfers so frei war, uns ins Zimmer des Mordopfers zu lassen, haben wir einen Terminkalender gefunden, wo der Name Charles Rogers mehrmals vorgekommen ist. … Unserer Recherche nach, soll hier dieser Charles Rogers wohnen.“ „Ja, das ist richtig. Ich bin Charles Rogers. Und wie heißt ihr, ihr zwei Vögel?“ erkundigt sich der dickliche Mann, um die Mitte vierzig. „Ich bin Yuzuki und das ist Toshiya.“ antwortet ihm der nun Schwarzhaarige. „Die Namen passen zu euch.“ lacht der Mann, „Kommt rein. … Also, was wollt ihr denn Wissen?“ Während der Mann beide hereinlässt, erblickt sich Kaiba in einem großen Spiegel im Vorraum und seine Augen weiten sich. Er kann sich spontan wirklich selbst nicht wiedererkennen. Da hat der nun Schwarzhaarige wirklich ganze Arbeit geleistet.

Charles Rogers führt sie sogleich weiter ins Wohnzimmer, während Joey neugierig die teure Einrichtung bewundert, und bietet beiden einen Platz an. Der nun Schwarzhaarige setzt sich auch sofort auf die große Couch und Rogers platziert sich auf das Sofa schräg gegenüber. Nur Kaiba ist unruhig, stellt sich hinter Joey und legt seine Hände auf dessen Schultern. So spürt Joey auch das leichte Zittern, das vom nun Rothaarigen ausgeht. Dieser weiß allerdings selbst nicht, was genau ihm Angst macht. Er spürt nur, dass dieser Mann vor ihnen verdammt gefährlich ist, und ohne Schutz fühlt er sich vollkommen ausgeliefert. Rogers interpretiert diese Geste allerdings falsch und vermutet, dass die beiden ein Pärchen sind. Um Kaiba abzulenken, beginnt Joey auch gleich mit der Fragerei: „Also, was genau haben Sie mit dem Mordopfer Juan Rodriguez zu tun?“ „Er ist einer meiner Laufburschen, wenn man es so ausdrücken will.“ antwortet Rogers. „Hm, verstehe. … Und haben Sie eine Ahnung, wer Interesse am Tod von Rodriguez haben könnte?“ tut der nun Schwarzhaarige auf ahnungslos. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung. Vielleicht hatte er Feinde?“ meint der dickliche Anzugsträger. „Feinde sind leider keine bekannt, haben uns seine Freunde aufgeklärt. Er war schließlich ein sehr guter und unauffälliger Schüler bisher. … Nein, das würde nicht ins Bild passen.“ erklärt Joey dem älteren Mann, während er Kaiba´s rechte Hand zu streicheln beginnt, um diesen zu beruhigen. „Wäre es vielleicht möglich, dass sich mein Partner etwas bei Ihnen umsieht, während wir weiterreden?“ fragt der Schwarzhaarige, um seinem Partner die Chance zu geben, sich zu entfernen. „Natürlich. … Toshiya. So war doch Ihr Name, nicht wahr? Tun Sie sich keinen Zwang an. Sehen Sie sich alles ruhig an.“ Der nun Rothaarige nickt dankbar, löst seine Hände vom nun Schwarzhaarigen und verlässt das Wohnzimmer, um sich umzusehen.

Auf der Suche nach dem Büro öffnet Kaiba sämtliche Türen, bis er fündig wird. An mehreren Stellen platziert er Wanzen und Verfolgungssensoren und im Bücherregal platziert er eine Minikamera, hinter mehreren Büchern. Aber so, dass die Kamera dennoch einen guten Überblick auf das Büro erhält, auch wenn es noch so schlicht eingerichtet ist. Danach schaltet Kaiba den PC auf dem Schreibtisch an und wartet, bis dieser betriebsbereit ist und durchsucht den PC über irgendwelche Hinweise, die ihnen weiterhelfen könnten, Beweise zu finden.

In der Zwischenzeit fragt Joey weiter Charles Rogers aus: „Und Sie wissen wirklich nichts Näheres über die Todesumstände von Rodriguez? Er wurde nämlich mit einem Messer erstochen. Und soviel ich weiß, arbeiten Schläger von Gangs nicht mit Messern, sondern mit Schlagstöcken, weil sie ja niemanden absichtlich umbringen wollen.“ „Du weißt aber ziemlich viel von Gangs und Schlägern. Und nein, es tut mir leid, ich weiß nichts darüber.“ stellt Rogers fest. „Ich war selbst mal in einer Gang.“ gesteht der nun Schwarzhaarige und Rogers nickt verstehend. Joey ist klar, dass Charles Rogers ihm keine stichhaltigen Anhaltspunkte geben wird. Er kann nur hoffen, dass Kaiba bei seiner Durchsuchung mehr Glück hat.

Wenig später kommt der nun Rothaarige wieder ins Wohnzimmer. Natürlich hat er daran gedacht, alles wieder in den Urzustand zurückzuversetzen. Als Joey ihn erblickt, sieht er ihn sofort fragend an, der schüttelt aber nur bedauernd den Kopf und nickt, dass sie gehen sollten. Der nun Schwarzhaarige nickt ihm zu und meint zu Charles Rogers: „Ich denke, hier gibt es nichts neues zu erfahren. Wir müssen noch weiteren Spuren nachgehen. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.“ Deshalb erhebt er sich aus der Couch, verbeugt sich höflich, Rogers erhebt sich ebenfalls, und geleitet die beiden wieder zur Tür. „Tut mir wirklich leid, dass ich euch nicht weiterhelfen konnte.“ wirkt der Mann bedauernd und doch lauernd. Der nun Rothaarige verbeugt sich ebenfalls nachträglich und dann machen die beiden sich wieder auf den Weg, zurück zu Kaiba´s BMW i8.

Nachdem sie in den Wagen gestiegen und angeschnallt sind, startet Kaiba den Wagen und fährt los. „So eine Pleite. Hast du das Spionagezeugs benutzt?“ fragt Joey gleich weiter. Der Größere nickt und fügt an: „Eine Minikamera habe ich in seinem Büro in seinem Bücherregal versteckt. … So können wir überprüfen, wann er immer zu dem Versteck aufbricht.“ Der nun Schwarzhaarige nickt und erkundigt sich: „Willst du dir erst die Haare waschen oder fahren wir gleich weiter zum Versteck?“ „Wir sehen uns erstmal die Lage an, beim Versteck. Es kann sein, dass das Versteck gut bewacht wird. Es wäre nicht sinnvoll, wenn wir ohne Vorbereitung das Versteck stürmen. „Dann behaupte ich mal, dass das die Gelegenheit ist, meine Fliege zum Einsatz zu bringen.“ Der nun Rothaarige sieht für den Moment zu Joey und nickt diesem vielsagend zu.

Als sie in der Hafengegend ankommen, wird beiden bereits mulmig zumute. Beide halten sie Ausschau nach der angegebenen Adresse. Eine große Lagerhalle scheint mit der Adresse übereinzustimmen, deshalb fährt Kaiba noch eine Ehrenrunde, um den Wagen nicht direkt davor zu parken, sondern eine Lagerhalle vorher. Beide steigen aus und gehen an den Kofferraum. Der Rothaarige holt seinen Laptop aus einer Tasche heraus und öffnet ihn. „Du hast nichts verstellt gehabt?“ stellt Joey verwundert fest. Lächelnd nickt Kaiba ihm zu und meint: „Lass´ die Fliege jetzt ihren Rundgang machen.“ Der Schwarzhaarige packt die Fliege und die Fernsteuerung aus und startet den Flug, während sie sich zur Motorhaube bewegen, um es sich dort bequem zu machen, während sie den Bildschirm des Laptops im Auge behalten. Kaiba indes holt einen Block hervor, um einen Plan von der Lagerhalle zu zeichnen, während sich die Fliege ihren Weg bahnt.

Joey steuert nun die Fliege zur Lagerhalle und sucht sich einen Eingang durch ein offen stehendes Fenster. Die Fliege durchfliegt einen offenen Bereich, wo Tische und Stühle herumstehen. Richtung Eingangstür fliegt sie über einige Köpfe hinweg, die die Halle zu bewachen scheinen. Sie tragen sogar sichtbar Waffen und Joey schluckt. Ihm wird in diesem Augenblick klar, dass sie Verstärkung brauchen werden, um in die Halle reinzukommen. Wenn sie Glück haben und mit Hilfe der Fliege Beweise finden, würden sie sich das aber sparen können. Eins steht allerdings fest. Einer von ihnen muss der Mörder von Juan Rodriguez sein. Er steuert die Fliege einen Gang entlang und wundert sich darüber, dass hier Wände eingelassen wurden. Plötzlich weiten sich seine Augen. Die Fliege passiert im Augenblick einen Raum mit Fensterscheiben, wo sich dahinter ein richtiges Labor befindet. Viele Chemiker scheinen dort zu hantieren und Drogen herzustellen. Kaiba packt mit zitternder Hand den Unterarm Joey´s. Er weiß, er hat dem nun Schwarzhaarigen schon mehr Schwächen zugestanden, als ihm lieb sind, aber bei dem Gedanken in diese Lagerhalle rein zu müssen, überkommt ihn Panik. Sollte ihm nämlich etwas zustoßen, wäre Mokuba ganz auf sich allein gestellt. Schon allein bei diesem Gedanken, stellen sich ihm die Nackenhaare auf.

Der nun Schwarzhaarige lässt die Fliege weiter ihre Runde ziehen und kommt wieder an einen offenen Bereich, wo eine Öffnung für einen Lieferwagen existiert. Rundherum sind Kisten aufgestellt, wo einige davon geöffnet sind. Zum Entsetzen beider, haben sie nun freie Sicht auf Maschinengewehre. Joey greift panisch auf Kaiba´s Hand an seinem Unterarm, um zu spüren, dass er nicht alleine ist. Dieser ist dem Kleineren auch schon näher gerückt und berührt beinah die Schulter des anderen.

Die Fliege folgt weiter ihrem Weg, als sie plötzlich abrupt anhält, weil vor ihnen eine Wäscheleine zu sehen ist, woran Geld hängt. Vorsichtig bewegt sich die Fliege weiter und kommt unerwartet auf einen Apparat zu, auf dem Platten drauf sind, die den Abdruck von Geldscheinen aufweisen. Eindeutig Gelddruckerpressen, die am Ende des Ganges platziert sind. Allerdings wundersamer Weise nicht die Währung ihres Landes. „Die bringen Falschgeld in anderen Ländern unter die Leute?“ kann sich Joey nicht verkneifen. „Sieht ganz so aus.“ meint Kaiba. „Das ist, glaub´ ich, eine Nummer zu groß für uns alleine.“ bemerkt nun endlich der nun Schwarzhaarige. „Da gebe ich dir auf jeden Fall Recht. Wir werden Verstärkung und Schutz brauchen.“ pflichtet der nun Rothaarige seinem Partner bei. „Da befinden sich genügend Beweise drin, die alle Anwesenden einbuchten könnte. Der Mörder befindet sich sicher auch darunter. Was aber diesen Charles Rogers betrifft, …“ merkt Joey an. „Ja, … Wir bräuchten einen Beweis, dass das alle seine Leute sind, dann wäre auch er fällig.“ erwähnt Kaiba und der nun Schwarzhaarige erwidert: „Es würde reichen, wenn er bei der Festnahme anwesend ist. … Wie wollen wir ihm aber die Auftragsmorde nachweisen? … Hier, irgendwo, muss sich doch ein Büro oder etwas Ähnliches befinden.“ „Warte, flieg´ nochmal zurück. Ich glaub´, ich hab´ da, so was, wie eine Tür gesehen.“ erwähnt der nun Rothaarige. Joey fliegt also zurück, bis Kaiba schreit: „Stopp. Da!“ Der nun Schwarzhaarige nimmt den Rahmen, den der Größere als Tür bezeichnet, einmal genauer unter die Lupe. Und tatsächlich weist sich dieser Rahmen als Tür heraus, da ein Schlüsselloch zu sehen ist. Das ist allerdings für die Fliege kein Hindernis, da sie klein genug ist, um gerademal so durchzupassen. So plagt sich die Fliege mühevoll durch das Schlüsselloch und sofort kann man ein richtiges Büro erblicken. Links und rechts Aktenschränke bis ganz oben und die ganze Länge der Wand entlang und in der Mitte steht ein Schreibtisch mit einem PC.

Die Fliege macht sich nun daran auf den PC zuzufliegen und stöpselt sich an einen USB-Anschluss. „Schieb´ mir mal den Laptop ganz auf den Schoß. Du weißt nicht, was jetzt zu tun ist, weil der PC aus ist.“ meint Joey und Kaiba tut, wie ihm geheißen. Danach drückt der nun Schwarzhaarige dem nun Rothaarigen die Fernsteuerung der Fliege in die Hand und tippt etwas in den Laptop. Schon hört man das Surren des PC´s, was bedeutet, dass der PC hochfährt. Also schiebt Joey den Laptop wieder zu Kaiba zurück und nimmt die Fernsteuerung der Fliege wieder an sich. „Jetzt versuch´, dich ins System reinzuhacken. Das sollte für dich jetzt ein Kinderspiel sein.“ meint der nun Schwarzhaarige. Der nun Rothaarige lächelt hämisch und macht sich ans Werk.

Nach längerer Suche und mehreren Sicherheitsbrücken, stößt Kaiba plötzlich auf mehrere Konten, die auf verschiedene Namen laufen. Sofort speichert sich dieser die Liste ab. In seinem Büro würde er die Liste ausdrucken und die Konten genauer unter die Lupe nehmen. Und dann fällt ihm auf, dass der PC sogar noch mehr ausspuckt, als er je hätte träumen können. Listen sämtlicher Mitglieder der Yakuza und deren Ränge, sowie Posten, Waffenlager, Drogenlager und Geldlager. Auch diese Informationen speichert er sofort ab und meint: „Bring´ die Fliege da wieder raus. Wir haben genug Beweise, um die ganze Yakuza auffliegen zu lassen.“ „Ja, schon. Aber wir wollen doch eigentlich den Mörder finden.“ gibt Joey zu bedenken. Kaiba verdreht die Augen. „Wir behalten die Beweise einfach in der Hinterhand und suchen Beweise für den Mörder.“ besteht Joey darauf. Der nun Rothaarige seufzt und erklärt: „Jeder von denen könnte es sein. Wie stellst du dir das vor?“ „Nun, ja. Könnte sein, dass wir uns noch einmal mit Charles Rogers unterhalten müssen. … Aber diesmal, als wir selbst.“ Kaiba sieht den Schwarzhaarigen bedrohlich an. „Eh nicht sofort. Versprochen.“ beschwichtigt Joey den nun Rothaarigen, weshalb dieser nickt. Seufzend macht sich der nun Schwarzhaarige also daran, die Fliege wieder aus der Lagerhalle zu schleusen. Doch unerwarteter Weise fühlt sich eine Wache auf dem Flur von ihr belästigt und erschlägt sie mit einer Zeitung. „Shit.“ fährt Joey über die Lippen, „Wir sind im Arsch, wenn die die Fliege genauer betrachten. … Die werden dann sofort wissen, dass jemand bei ihnen rumgeschnüffelt hat.“ Kaiba schlägt sich die Hand gegen die Stirn und schließt die Augen, um zu überlegen, was nun zu tun ist.

Nach einer Weile meint er allerdings: „Wir sollten erstmal von hier verschwinden.“ Also packen die beiden alles zusammen, setzen sich in den BMW i8, schnallen sich an und Kaiba fährt los. „Fahr zu mir. Wir sollten uns mit meinem Vater unterhalten. Hoffentlich ist er noch da.“ schlägt Joey vor und der nun Rothaarige nickt nur zustimmend.

Wenig später kommen sie beim Gebäude, wo Joey wohnt, an und Kaiba parkt den Wagen. Beide steigen aus, der nun Schwarzhaarige geht an den Kofferraum und meint zum nun Rothaarigen: „Mein Labor werden wir eh nicht mehr brauchen, das nehm ich wieder mit.“ Kaiba nickt zustimmend und nimmt Joey den Koffer ab. Jener zuckt mit den Schultern und schnappt sich noch seinen Rucksack, dann macht er sich daran auf das Haustor zuzusteuern. Der nun Rothaarige folgt ihm und sie gehen die Treppen hoch in den vierten Stock, wo sich die Wohnung von Joey´s Vater und selbigem befindet.

Zu beider Glück ist Joey´s Vater noch da, macht sich allerdings gerade fertig, um ins Kriminalamt zu fahren. Als sie die Wohnung betreten, begrüßt der nun Schwarzhaarige seinen Vater auch sofort: „Dad, du bist noch da? Was für ein Glücksfall. Wir müssen dir dringend etwas zeigen. … Kannst du kurz noch bleiben?“ Dieser sieht seinen Sohn irritiert an und blinzelt mehrmals, bis ihm klar wird, dass da vor ihm tatsächlich Joey steht. „Ja, wie siehst du denn aus? … Und, ist das Mister Kaiba?“ schwenkt der Blick von Joey´s Vater nun auch auf den nun Rothaarigen. Dieser senkt beschämt den Kopf, während Joey bekräftigend nickt. „Wir sind da auf was Heikles gestoßen und brauchen deinen Rat. Dazu musst du dir aber erst das Material ansehen, das wir gefunden haben.“ „Na, meinetwegen.“ meint der Vater von Joey und lässt beide erstmal richtig hereinkommen.

Sie marschieren in Joey´s Zimmer und Kaiba stellt den Koffer ab. Danach stellt er den Laptop auf den nun freien Schreibtisch, öffnet die Klappe und die Dateien, die er abgespeichert hat. Joey´s Vater wirft einen Blick darauf und seine Augen weiten sich. „Wie seid ihr an dieses Material gekommen?“ will er sofort wissen, während er die Listen durchgeht. „Na, ja. Du weißt ja, wie gerne ich herumbastle. Ich hab´ ´ne Spionagefliege gebaut und sie in den Schlupfwinkel der Yakuza reingeschickt. Ich hab´ sie den PC anzapfen lassen und das hat der PC ausgespuckt. … Nur leider ist die Fliege aufgeflogen, weil einer meinte, er müsse sie erschlagen.“ erklärt Joey seinem Vater. „Joey. Das ist hochwertiges Beweismaterial. … Die Methode, die ihr gewählt habt, ist zwar nicht legal, aber wenn sich diese Daten tatsächlich freizügig auf dem PC befinden, kann man den mit Leichtigkeit beschlagnahmen. … Fertigt mir davon auf jeden Fall eine Kopie an. Nur für den Fall, dass jemand auf die Idee kommen sollte, die Daten zu löschen, weil sie merken, dass die Polizei anrückt.“ meint der Vater von Joey begeistert. „Das hatten wir ohnehin vor.“ erwähnt Kaiba. „Dad, die wissen, dass da jemand war, der bei ihnen rumgeschnüffelt hat. Was sollen wir jetzt machen?“ will der nun Schwarzhaarige ungehalten wissen. „Ruhig Blut, Junge. … Wissen sie, dass ihr es wart?“ fragt Joey´s Vater nach. Beide schütteln ihre Köpfe. „Na, eben. … Ihr habt absolut nichts zu befürchten, wenn ihr euch nicht direkt mit ihnen anlegt.“ versucht er die beiden zu beschwichtigen. „Aber wir müssen doch den Mörder von Juan Rodriguez finden. Und einer von denen da drin ist es.“ gibt der nun Schwarzhaarige zu bedenken.

„Wie habt ihr eigentlich herausgefunden, wo ihr Versteck ist?“ will nun im Gegenzug Joey´s Vater wissen. „Wesley Nightwalk ist ein Informant von den Yakuza und hat geplaudert. Er nennt sich auch Spitzel und hat das Mordopfer an den Don Charles Rogers verpetzt, weil er zur Polizei gehen wollte.“ gesteht Joey, da auch der nun Rothaarige seine Beweggründe offenbart hatte. „Ihr seid mit eurer Ermittlung schon ganz schön vorangeschritten. Hochachtung.“ gesteht ihm sein Vater ein, „Aber, um an den Mörder von eurem Mordopfer zu kommen, werdet ihr wahrscheinlich noch einmal mit Charles Rogers sprechen müssen. … Ich persönlich würde euch raten, lasst die Finger davon, euch noch tiefer reinzureiten. Ihr werdet irgendwann den Weg zurück, aus den Augen verlieren.“ rät er. Frustriert senkt der nun Schwarzhaarige den Kopf, weil es ihm widerstrebt, jetzt einfach den Kopf in den Sand zu stecken. Er hebt den Kopf und blickt zu Kaiba. Der erwidert seinen Blick, legt ein leichtes Lächeln auf seine Lippen und beginnt zu nicken. Daraufhin erwidert Joey dankbar das Lächeln. Die Entscheidung ist gefallen, auch, wenn sie stumm getroffen wurde. Und so, wie er Kaiba kennt, hat dieser sicher sogar schon einen Plan. Er hofft nur, dass er diesmal auch eingeweiht wird. „Lassen Sie das nur unsere Sorge sein. Wir versprechen, dass wir uns nicht in Gefahr begeben werden. Dennoch werden wir die Aufklärung des Mordes zu Ende bringen.“ erklärt Kaiba, sich seiner Sache sicher, was auch Joey´s Vater nicht entgeht. „Sie haben bereits einen Plan, nicht wahr? Versprechen Sie mir, dass Sie wirklich nichts riskieren.“ fordert Joey´s Vater Bestätigung, die er auch prompt erhält: „Wir werden nichts riskieren. Das verspreche ich Ihnen, Mister Wheeler.“ „Gut. Da das geklärt ist, kann ich ja nun endlich zur Arbeit.“ erklärt Joey´s Vater und verlässt das Zimmer.

Joey räumt einstweilen den Koffer mit seinem Labor wieder aus und den Laptop von Kaiba hat er derweil auf sein Bett gelegt. Danach räumt der nun Schwarzhaarige noch seinen Rucksack aus, als lautstark sein Magen zu knurren beginnt. Nachdem er einen Blick auf seine Armbanduhr wirft, meint er lächelnd: „Kein Wunder, dass ich Hunger habe. Es ist ja auch schon nach 13 Uhr.“ und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Soll ich etwas bestellen?“ fragt Kaiba unsicher nach. „Nicht nötig. Ich seh mal in der Küche nach, was wir da haben.“ Mit diesen Worten geht der Schwarzhaarige aus dem Zimmer, durchs Wohnzimmer in die Küche und durchstöbert den Kühlschrank und die Schränke, während ihm der nun Rothaarige folgt und ihn skeptisch beobachtet. Danach steht er auch schon am Herd und kocht Nudeln mit Tomatensauce. Am Türrahmen lehnend nimmt Kaiba wahr, wie Joey den Tisch ganz automatisch für zwei deckt, während der Topf auf dem Herd kocht.

Nach einer ganzen Weile, als das Essen fertig gekocht ist, serviert Joey und bietet seinem Partner an: „Bedien´ dich ruhig.“, während er sich an den Tisch setzt. Dieser zuckt mit den Schultern und setzt sich gegenüber von Joey und betrachtet skeptisch das Essen. Da der nun Schwarzhaarige allerdings bereits kräftig zulangt, zuckt er mit den Schultern und probiert selbst mal. Schnell stellt er fest, dass das Essen gar nicht so schlecht schmeckt, und isst alles auf.

Nachdem sie nun gestärkt sind, räumt Joey das Geschirr ab und spült es sogleich ab. Kaiba stellt sich schulterzuckend neben ihn und trocknet das Geschirr im Gegenzug ab, was ihm ein dankbares Lächeln vom Anderen einbringt. Als sie mit dem Abwasch fertig sind, fragt Joey vorsichtig: „Hast du schon eine Idee, wie wir herausfinden können, wer von den Yakuza in der Lagerhalle der Mörder ist?“ Die Lippen des Rothaarigen verziehen sich zu einem Grinsen, während er nur mit einem „Mhm.“ antwortet. „Verrätst du sie mir?“ will der Schwarzhaarige wissen.

„Beim Rundflug deiner Fliege habe ich etwa 12 bewaffnete Yakuza gezählt. Also steht schon mal fest, dass wir nicht unbewaffnet und alleine dort reingehen sollten, wenn wir nicht erschossen werden wollen. … Zufälligerweise sind mir mehrere gute Sicherheitsleute unterstellt, die diese Zahl bei weitem überbieten können. Also wäre es keine schlechte Idee, etwa … 18 bewaffnete Sicherheitsmänner zur Rückendeckung mitzunehmen.“ erklärt Kaiba. Da Joey da nicht mitreden kann, weil er sich nie so viele Leute leisten könnte, senkt er seinen Blick und nickt nur. „Dennoch wäre es sinnvoll, zuvor einige Vorbereitungen zu treffen und erst abends erneut die Lagerhalle aufzusuchen. Zu diesem Zeitpunkt sollten wir dort ebenso auf Charles Rogers treffen, um ihn sogleich zu stellen. … Natürlich wäre es auch nicht ungeschickt, die Polizei in der Hinterhand zu haben, damit die dann gleich die Festnahme übernehmen kann.“ Der nun Schwarzhaarige hebt wieder den Blick und begreift, auf was der nun Rothaarige hinaus will. „Doch zuvor sollten wir uns die Haare waschen. … Was sollen nur deine Angestellten von dir denken, wenn sie dich so zu sehen kriegen.“ schlägt Joey grinsend vor, woraufhin sich dieser einen bösen Blick seitens Kaiba einfängt.

„Ist ja schon gut. … Komm einfach mit.“ nimmt der noch Schwarzhaarige den noch Rothaarigen an die Hand und zieht ihn mit ins Badezimmer. Während Joey Handtücher aus dem Schrank holt, macht sich Kaiba daran, seinen Rollkragenpullover auszuziehen, in der Annahme, dass der Andere das Badezimmer gleich wieder verlassen wird. Nachdem sich der noch Rothaarige die Brause eigens gemacht hat und das Wasser aufdreht, während er sich über den Badewannenrand beugt, kommt plötzlich der noch Schwarzhaarige an seine linke Seite.

Nachdem der Größere seine Haare abgebraust hat, meint Joey: „Warte, ich helfe dir.“, nimmt Shampoo zur Hand und reibt mit einer kleinen Portion das Haar ein. Entsetzt versucht Kaiba einzuwenden: „Lass das, Wheeler. Das kann ich sehr gut alleine.“ Doch der noch Schwarzhaarige lässt sich nicht abwimmeln und macht einfach weiter. Der fast wieder Brünette seufzt resignierend, denn es fühlt sich gar nicht so schlimm an. Es tut sogar richtig gut, weil es sich wie eine Kopfmassage anfühlt. Ergeben schließt er die Augen und überlässt Joey den Rest der Haarwäsche.

Nachdem dieser den Kopf des Anderen ordentlich einschampooniert hat, nimmt er dem Größeren die Brause ab und spült sorgfältig das Shampoo und die Farbe aus den Haaren, penibelst darauf achtend, Kaiba nicht zu berühren, auch wenn er es gerne täte. Doch einmal über den gesamten Rücken zu streichen, kann er sich dann doch nicht verkneifen. Der fast wieder Brünette spannt sich spürbar kurz an, entspannt sich aber wieder, da diese Berührung ihm etwas sagt. Ein kurzer Blick über seine Schulter bestätigt ihm seine Annahme, was ihm ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Der noch Schwarzhaarige sieht ihn ängstlich und angespannt auf die Haare, während sein Blick öfters zum Rücken hüpft. Die schöne alabasterfarbene makellose Haut ist ja auch zu verlockend, als das der Kleinere widerstehen könnte, sie zu berühren. Wieder schließt der Größere die Augen und genießt diese kurze Streicheleinheit. Als das erledigt ist, meint Joey zum Anderen: „Die Augenbrauen schaffst du jetzt alleine. Gib´ nur etwas Seife drauf, bisschen rubbeln und auswaschen. Das sollte reichen. … Ich wasche mir jetzt auch mal die Haare aus.“

Während Kaiba bereits seine Augenbrauen wäscht, schlüpft auch der noch Schwarzhaarige aus seinem T-Shirt. Nachdem das erledigt ist, nimmt er sich etwas Shampoo auf die Hand und reibt sich ordentlich die Haare ein, als er plötzlich eine fremde Hand an seinem Kopf vernimmt. Der fast wieder Blonde seufzt auf, denn es fühlt sich verdammt gut an, den Anderen zu spüren, wenn auch nur seine Hand am Kopf. Zudem muss er sich echt zurückhalten, sich der Hand entgegen zu lehnen, um sie noch besser zu spüren. Genießend schließt er seine Augen, als ihm die Brause abgenommen wird und der Brünette ihm die Haare ausspült.

Danach spürt er die fremde Hand über seinen Rücken streicheln. Kaiba versteht zwar nicht, warum er das jetzt tut, aber ihm gefällt es, den anderen zu berühren. Er kann nicht fassen, dass ihn der nackte Rücken vor ihm, auf gewisse Weise reizt, weshalb er seine Hand wieder nach oben an die Schulter führt, während er die Brause wieder dem Blondschopf in die Hand drückt, damit sich dieser noch die Augenbrauen ausspülen kann. Dieser seift sich die Augenbrauen ein, rubbelt und spült sie wieder ab, um einen Blick zu Kaiba zurückzuwerfen. Er stellt das Wasser ab und legt die Brause ab, damit er sich aufrichten und dem Brünetten zuwenden kann.

Ihre Blicke fangen sich sofort ein und scheinen sich zu verschlingen. Wieder verspürt der Brünette in sich dieses Kribbeln. Allmählich fragt er sich, warum er dieses nur beim Blondschopf verspürt. Joey dreht sich nun ganz zu Kaiba um, während dieser noch immer seine Hand an dessen Schulter liegen hat. Das wiederum wirkt, als würde der Brünette den Blonden umarmen, denn der Großgewachsene denkt gar nicht daran, seinen Griff zu lösen. Der Kleinere wagt nun, seine Hand etwas unterhalb der Schulter des Größeren abzulegen. Mutig streicht Joey über die Schulter zum Nacken des Brünetten, dessen Haare seine Finger volltropfen. Aber das macht ihm nichts. Er drückt den Nacken sanft zu sich, dennoch gibt Kaiba nur leicht nach, dass es abermals zu einer Lippenberührung kommt. Diesen irritiert arg, dass er das Verlangen verspürt, den Kuss zu vertiefen, so reißt er sich zusammen, um dem Drang nicht nachzugeben. Dennoch erwidert er den Kuss, der so sanft und vorsichtig ist, als wäre es ihr Erster. Auch der Blonde kämpft mit sich, dem Drang, Kaiba an sich zu pressen, nachzugeben. Er will seinem Partner schließlich die Möglichkeit lassen, sich zurückzuziehen. Doch dies geschieht nicht. So küssen sie sich solange, bis ihnen die Luft ausgeht und sie sich voneinander wieder lösen müssen.

Beider Wangen sind gerötet und Joey senkt verlegen seinen Blick. Er hat es schon wieder getan und kann es nicht fassen, dass der Brünette es zugelassen hat. Dieser beginnt jedoch allmählich zu begreifen, was in ihm vorgeht. Die sprichwörtlichen Schmetterlinge im Bauch, das Verlangen, dem anderen nahe zu sein, das sind alles Dinge, die auf das Verliebtsein hinweisen. Ein Glück, dass der Blonde gerade nicht zu ihm sieht, denn seine Augen weiten sich entsetzt. Er kann nicht verstehen, wie das passieren konnte, schließt aber schließlich auf die ständige Gegenwart des Kleineren, das bessere Kennenlernen und Verstehen des Anderen. Seufzend schließt er die Augen und drückt Joey leicht an sich, um sich an diesen zu lehnen. Diese Geste nimmt dieser wahr, um seinen zweiten Arm um den Rücken des Größeren zu schlingen. Kurz danach löst er wieder die Umarmung, räuspert sich und greift nach einem Handtuch, um sich die Haare abzutrocknen, was den Eindruck vermittelt, als wäre nichts passiert. Anders weiß sich Kaiba im Augenblick auch nicht zu helfen. Der Blonde seufzt und macht es dem Brünetten nach. Ihn verletzt es allerdings schon ein wenig, wie sich der Größere verhält. „Wir sollten uns langsam fertig machen. Ich muss schließlich noch 18 Sicherheitsleute auf ihren Auftrag vorbereiten.“ erklärt Kaiba und Joey versteht, dass die Mordaufklärung bisweilen noch Vorrang hat. Also ziehen sie sich wieder ihre Oberteile über, verlassen das Badezimmer, gehen noch in Joey´s Zimmer, um den Laptop zu holen, und marschieren aus der Wohnung, um mit dem BMW i8 zur Kaiba-Corporation zu fahren.

Als sie bei dem Firmengebäude ankommen, steuert Kaiba den Wagen dahinter in eine Tiefgarage und stellt ihn auf dem beschrifteten Parkplatz des Firmenleiters ab. Bewundernd steigt Joey aus dem Wagen. Hatte er doch niemals angenommen, dass dieser Tower eine Tiefgarage besitzt. Ist ja auch kein Wunder, wenn sich der Eingang auf der Rückseite des Gebäudes befindet. Der Brünette schließt, nach mitnehmen seines Laptops und Verlassen seines Wagens, diesen ab, wirft auffordernd einen Blick zum Blonden und geht schließlich voran, zu einem Fahrstuhl. Der Blondschopf folgt ihm auf dem Fuße, so fahren sie in das oberste Stockwerk, wo sich auch das Büro des Großgewachsenen befindet. Oben im 32. Stockwerk angekommen marschiert er einen Flur entlang, wo zur Rechten ein Schreibtisch steht, an dem eine Sekretärin sitzt, und geradeaus befindet sich eine große beige Bürotür.

Kaiba öffnet sie und lässt Joey frei, vor ihm hinein zu gehen, was dieser auch unaufgefordert tut. Danach tritt der Brünette an seinen Schreibtisch, greift zum Telefon und ordert: „Schicken Sie mir umgehend 18 Ihrer besten Leute in den Konferenzsaal 33.“ Schon ist wieder aufgelegt. Der Blonde kann darüber nur den Kopf schütteln, wie der Größere mit seinen Angestellten umgeht. Weder ein ‚Bitte‘ noch ein ‚Danke‘ hat er bisher vernommen. Dass die Leute weiterhin bei ihm angestellt bleiben wollen, ist nahezu ein Wunder. Oder sie werden einfach nur sehr gut bezahlt, um sein Verhalten zu dulden. Aber Joey kann´s ja egal sein, solange er nicht für Kaiba arbeiten muss. Kurz darauf nickt ihm der Brünette auch schon wieder zu, ihm abermals zu folgen. Der Blondschopf seufzt auf und schon verlassen sie wieder das Büro, nur um einige Türen weiter einen großen Saal, mit Stühlen um Tische und einer Art Bühne, wo sich ein Rednerpult befindet, zu betreten.

Bangend bleibt Joey nach ein paar Schritten stehen, als er die Menge an Stühlen betrachtet. Ihm wird sofort klar, dass er sich nie trauen würde, vor so vielen Leuten zu sprechen. Auch ein Grund, weshalb er nie in Erwägung gezogen hat, sich in die Theater AG seiner Schule einzuschreiben. Ein kalter Schauer läuft ihm, bei dem Gedanken, über den Rücken. Doch der Brünette kennt kein Erbarmen. Als dieser gemerkt hat, dass Joey stehengeblieben ist, nimmt der den Blondschopf an die Hand und zieht ihn mit auf die sogenannte Bühne, wo sich das Rednerpult befindet. Der Größere bringt ihn allerdings am Rand der sogenannten Bühne zum Stehen, was den Blonden dazu bringt, erleichtert durchzuatmen. Jetzt gilt es, nur noch darauf zu warten, bis die 18 Sicherheitsleute in diesem Saal erscheinen.

Nach fünf Minuten betreten nach und nach unverkennbar gekleidete Sicherheitsleute den Konferenzsaal. Joey zählt sie Mann für Mann mit, als nach weiteren fünf Minuten alle 18 Leute anwesend sind. Dann folgt unerwartet die Frage von Kaiba: „Willst du das Wort an meine Leute richten?“ Die Augen des Blonden weiten sich geschockt. In seiner Panik packt er den Brünetten an den Hüften, erklärt: „So was liegt mir nicht. Das mach´ mal schön du. Das sind schließlich deine Leute.“ und schiebt diesen zum Rednerpult vor. Irritiert lässt Kaiba zu, dass er geschoben wird, hebt dennoch skeptisch eine Augenbraue an, als sich der Blondschopf wieder von ihm entfernt, als wollte sich dieser verstecken. Mit einem Schulterzucken erhebt der Brünette deshalb kalt das Wort an seine Sicherheitsleute: „Danke, dass Sie umgehend erschienen sind. … Ich werde Ihnen nun erstmal die näheren Umstände erklären, weshalb ich Sie zum Einsatz zu bringen gedenke. … Wheeler hier, ein Mitschüler von mir, hat sich zum Berufsziel gemacht, Kriminalbeamter zu werden, weshalb er sich der Aufklärung eines Mordfalls in unserer Schule angenommen hat und die Polizei herausgefordert hat, den Mord vor ihnen zu lösen. … Er hat mich davon überzeugt, ihm als Partner zur Seite zu stehen, weshalb ich nun zum Punkt komme. … Die Informationen, die wir bisher sammeln konnten, führen zu den Yakuza. Wir besitzen Beweise, die die ganze Yakuza, hier in Domino-City, hinter Gitter bringen könnte. Jedoch wünscht sich Wheeler, dass auch der Mörder entlarvt wird, der sich unter ihnen befindet. Deshalb zu meinem Plan. … Wir werden alle gemeinsam heute Abend gegen 20 Uhr zum Versteck der Yakuza aufbrechen. Sie werden in dieses eindringen und die Yakuza dingfest machen. Also fesseln und knebeln. Danach werden wir beide zu ihnen stoßen und Wheeler wird von jedem Einzelnen Fingerabdrücke abnehmen, um sie mit denen des Mörders zu vergleichen, die wir uns bereits aneignen konnten. Nachdem dies erledigt ist, werden wir den Mörder mitnehmen und ihn der Polizei überlassen. … Klingt einfach, ist es aber nicht. Wir müssen schließlich annehmen, dass die Yakuza schwer bewaffnet sind, da sie hinten eine ganze illegale Waffenladung liegen haben. Wir wissen auch nicht, ob sich die Chemiker einmischen oder was der Don der Yakuza unternehmen wird. Das hängt alles in der Luft. … Deswegen ziehen wir in Betracht, ebenso die Polizei als Rückendeckung einzuschalten und sie das Gebäude unauffällig umstellt zu halten, sollte jemand versuchen zu fliehen. … Sie sind verpflichtet, mit Schutzwesten und Waffen anzutreten, ehe wir zum Versteck der Yakuza aufbrechen. Treffpunkt ist also Konferenzsaal 1 um 20 Uhr in voller Montur, damit wir sofort aufbrechen können. Benutzen Sie hierfür maximal 2 Panzerwagen, um sich so unauffällig wie möglich fortzubewegen. … Natürlich bin ich bereit für diesen gefährlichen Einsatz eine großzügige Prämie für jeden Einzelnen von Ihnen auszuzahlen, damit es sich auch für sie lohnt mitzumachen. … Das war´s fürs Erste. Noch irgendwelche Fragen?“ Bewundernd und erstaunt funkeln Joey´s Augen Kaiba an. Dieser Vortrag war einfach Weltklasse. Und er hat auch kein einziges Detail ausgelassen. Dass sein Partner allerdings bereit ist, so viel Geld in seine Zukunft zu stecken, ist ihm doch ein wenig unangenehm, denn dieser wäre nicht dazu gezwungen, wenn er selbst nicht drauf bestanden hätte, den Mörder fassen zu wollen. Der Brünette dreht unvorhergesehen seinen Kopf zum Blonden und fragt nach: „Hab´ ich irgendwas vergessen, zu erwähnen?“ Schnell schüttelt Joey seinen Kopf, ehe er ihn dankbar, verlegen und verehrend ansieht. Kaiba legt verwundert seinen Kopf schief und hebt eine Augenbraue, sodass der Blondschopf nicht anders kann, als ihn einfach nur verträumt anzusehen. Die Lippen des Großgewachsenen verziehen sich zu einem Schmunzeln, als dieser den Blick von seinem Partner vernimmt, und schon kann man Getuschel unter den Sicherheitsleuten vernehmen. Dieses versteht Kaiba allerdings mit einem eiskalten Blick zu unterbinden, dass dieser durch die Reihen schickt.

„Sie dürfen nun wegtreten.“ informiert der Brünette seine Sicherheitsleute, die auch eiligst den Konferenzsaal wieder verlassen. Kaiba seufzt. Er ist sich nicht klar, ob es richtig ist, sich so derart von Joey beeinflussen zu lassen. Denn mittlerweile merkt er selbst, dass er sich etwas abweichend von seinem üblichen Auftreten verhält. Ob dies Konsequenzen nach sich zieht, weiß er noch nicht, denn er kann seine Veränderungen noch nicht einschätzen. Da aber selbst Mokuba aufgefallen ist, dass er netter wirkt, muss er wirklich aufpassen, sich nicht auffliegen zu lassen. Andererseits, will er überhaupt seine Gefühle vor dem Blonden verstecken, wo er ihm bereits so viel von sich preisgegeben hat?

Er schiebt die Gedanken beiseite und fragt Joey: „Wheeler, willst du einen Kaffee?“ Dieser sieht den Brünetten verwirrt an, antwortet dann allerdings: „Ja, gerne.“ „Dann komm´ mit.“ Mit diesen Worten verlassen die beiden den Konferenzsaal und gehen wieder einige Türen weiter in einen offenen Bereich, wo sich eine kleine Kochnische befindet. Dort sind sogar vier Tische mit Stühlen platziert, wo die Belegschaft eine Kaffeepause einlegen kann. Der Größere macht Kaffee, leert ihn anschließend in Tassen und erkundigt sich: „Brauchst du Milch und Zucker?“ Der Blonde nickt, weshalb Kaiba ihm beides mitbringt, als dieser die zwei Tassen auf einem der Tische abstellt. Joey setzt sich an den Tisch, dem Brünetten gegenüber, gibt sich Milch und Zucker in sein Heißgetränk und beginnt genüsslich an seinem Kaffee zu schlürfen.

Nachdem sie den Kaffee getrunken haben, fragt Kaiba den Blonden: „Hast du vielleicht Interesse daran, dir die Firma anzusehen? Ich führe dich gerne durch die Abteilungen.“ Hellhörig nickt der Blondschopf aufgeregt. Das könnte spannend werden.
 

Nach etlichen Stunden langweiligen Betrachtens der Abteilungen, was kein Ende zu nehmen schien, enden sie wieder in Kaiba´s Büro. Dieser hat bereits bei den ersten fünf Stockwerken gemerkt, dass der Blonde nicht gerade motiviert war, weiterzumachen. Doch der war tapfer, hat sich nichts anmerken lassen – na, ja, fast nichts, denn sonst hätte der Brünette es ja nicht mitbekommen – und hat auch nichts gesagt. So spricht auch Kaiba ihn deswegen nicht an, geht nur an seinen Laptop und erwähnt: „Ich werde jetzt erstmal das Beweismaterial ausdrucken und vervielfältigen. … In einer halben Stunde geht´s ohnehin los. Dann sollten wir unten im Erdgeschoß sein.“ Der Blonde nickt nur zustimmend.

Nach getaner Arbeit packt Kaiba den Laptop und eine Kopie des Beweismaterials ein, – man kann schließlich nie wissen, ob man es nicht für Erpressungsversuche benötigt – beide verlassen das Büro und fahren gemeinsam mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoß, wo sie bereits im Konferenzsaal 1 sehnsüchtig erwartet werden. Dann geht es auch schon los.

Die Männer folgen Kaiba und Joey hinunter in die Tiefgarage, wo sich Panzerwagen für Noteinsätze befinden. Die 18 Männer teilen sich in zwei Panzerwägen auf, während der Brünette und der Blondschopf sich in den BMW i8 platzieren. Als sie soweit sind, fahren sie an der Spitze voran und verlassen die Tiefgarage der Kaiba-Corporation.
 

Am Hafen bei der Lagerhalle angekommen, drehen sie wieder eine Ehrenrunde, da sie feststellen mussten, dass diesmal zwei Wachen draußen stehen. Damit hatten Kaiba und Joey natürlich nicht gerechnet. Aber eigentlich war das klar, nachdem die Fliege entlarvt worden ist. Besorgt fragt der Blonde seinen Partner: „Kaiba, was machen wir, wenn jetzt noch mehr Yakuza, als du Leute mitgebracht hast, da drin sind? … Wir haben nämlich nicht bedacht, dass sie sich auf unser Erscheinen vorbereiten könnten, wegen der Spionagefliege.“ Der Brünette schnaubt wütend. „Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. … Verdammt.“ schlägt Kaiba aufgebracht seine Hände gegen das Steuerrad und legt seine Stirn an das kalte Leder. Sorgenvoll versucht Joey den Größeren wieder zu beruhigen, indem er seine Hand auf die des anderen legt.

Dieser blickt auf Grund dessen wieder auf und dem Blonden in die Augen. Der sieht ihn fragend an, was sie nun tun sollen. Also meint der Brünette nach einer Weile des Überlegens: „Wir werden die Lagerhalle dennoch stürmen. … Die Polizei wird in einer Viertelstunde hier aufkreuzen und kann uns gegebenenfalls unter die Arme greifen. … Im Prinzip können wir nur gewinnen, auch wenn wir nun in der Unterzahl sein sollten. … Zudem ist Charles Rogers ein Mann, mit dem man reden kann. Das könnten wir zu unserem Vorteil nutzen.“ Mit einem aufmunternden Lächeln nickt Joey ihm zustimmend zu, was auch Kaiba ein Lächeln abringt. Dem Brünetten ist allerdings bewusst, dass er nur dem Blonden zu verdanken hat, dass er neuen Mut geschöpft hat, den Plan durchzuziehen. Denn diesem scheint sehr wohl klar zu sein, was auf dem Spiel steht, dennoch ist er gewillt, nicht aufzugeben.

Die drei Wagen parken eine Lagerhalle weiter und alle steigen aus, um sich zu versammeln und zu überlegen, was nun zu tun ist. Kaiba erklärt daher: „Wir werden dennoch die Lagerhalle stürmen. … Am besten gehen erst mal 4 zur Vorhut rein, um sich umzusehen. Sobald es zu einer Schießerei kommen sollte, stürmen die anderen rein, um sie zu unterstützen und machen sie die Leute darin unschädlich, allerdings ohne sie zu töten.“ Joey kommt da eine Idee, die er auch gleich aussprechen muss: „Warum schicken wir ihnen dann nicht gleich Schlafgas rein?“ Der Brünette öffnet den Mund, als wollte er etwas sagen, holt dabei Luft, während er zum Blonden zeigt. Kurz darauf kommt dann im vorwurfsvollen Ton von ihm: „Warum ist dir das nicht eher eingefallen?“ Angesprochener zuckt entschuldigend mit den Schultern. „Ich darf sie darauf aufmerksam machen, dass unser Schutz dennoch von Vorrang ist. Also, gehen wir jetzt zur Lagerhalle und machen erst mal die zwei Wachen unschädlich.“ erklärt Kaiba seiner Truppe, sowie seinem Partner.

So macht sich die Gruppe auf den Weg zur Lagerhalle. Vier der Männer schleichen sich getrennt von beiden Seiten an die zwei Wachen heran und schlagen ihnen ins Genick, sodass sie sofort ohnmächtig zu Boden gehen. Daraufhin nähert sich auch der Rest der Gruppe an und versammelt sich vor dem Haupteingang.

„Bevor Sie gleich reinstürmen, …“ richtet sich der Brünette an die vier Männer der Vorhut, „… Beim Rundflug seiner Spionagefliege …“, damit deutet er auf den Blondschopf, „… habe ich 12 Leute gezählt. Da sie aber nun in Alarmbereitschaft sein dürften, könnte es sich nun um wesentlich mehr Männer handeln. Also seien Sie auf der Hut. … Sollten Sie Hilfe brauchen, rufen Sie entweder ‚Angriff‘ oder ‚Attacke‘ und die restlichen Männer werden Ihnen zur Hilfe eilen. … Die Polizei wird erst in einer guten Viertelstunde hier eintreffen, um uns Rückendeckung zu bieten. Solange müssen wir da drin klarkommen und die Stellung halten. Bisweilen sollte es laut Plan auch nicht eher notwendig sein, die Polizei um Hilfe zu bitten.“ erklärt Kaiba und die vier Sicherheitsleute nicken verstehend. Deshalb zücken die Männer ihre Waffen, während die anderen sich seitlich neben der Tür verstecken, und öffnen die Tür, um hineinzugehen. Sofort richten sämtliche Yakuza ihren Blick auf die vier Eindringlinge. Die ziehen ihre Waffen und halten sie den anderen entgegen, die ebenfalls ihre Waffen auf die Yakuza richten. Ein Schuss fällt und sofort stürmen die restlichen Sicherheitsleute in den Raum. Eine heftige Schießerei beginnt, an der mehrere verletzt, aber zum Glück nicht zu Tode kommen.

Als Kaiba´s Leute die Überhand gewinnen, beginnen sie sogleich einige der Yakuza zu knebeln und zu fesseln. Jedoch rechnen sie nicht damit, dass noch einige aus dem Flur angerannt kommen, da sie durch die Schießerei aufmerksam geworden sind. Sofort werden einige Sicherheitsleute überwältigt. „Na, na. Was soll denn dieser Lärm?“ fragt der Don der Yakuza, der gerade aus dem Flur in die Vorhalle kommt, um zu erfahren, was dieser Radau soll. Kaiba und Joey erkennen die Stimme von Charles Rogers sofort. „Ich geh da jetzt rein. Sollte mir etwas passieren, pass´ bitte auf Mokuba auf.“ erwähnt der Brünette so ruhig, dass Joey gar nicht dazu kommt, zu reagieren, als dieser bereits durch die Türschwelle tritt. „Nein, Kaiba. … Seto.“ entflieht sorgenvoll seinen Lippen, doch ihm ist klar, dass dieser seine Worte nicht mehr gehört hat.

„Ah, Mister Kaiba. Welch´ unerwartete Ehre, eine solche Berühmtheit willkommen heißen zu dürfen. Was verschafft mir diese Ehre?“ begrüßt auch sofort Charles Rogers den Brünetten und sowohl die Yakuza, als auch Kaiba´s Sicherheitsmänner halten inne. Joey reißt panisch die Augen auf. Er hat Angst um Kaiba. Was, wenn er tatsächlich verletzt wird, oder sogar stirbt, nur um ihm bei seinem Traum zu helfen. Das kann und will er einfach nicht zulassen. Dennoch ist ihm klar, dass es jetzt nicht der rechte Zeitpunkt wäre, einzugreifen. „Ich bin auf der Suche nach dem Mörder einer meiner Mitschüler. Dieser dürfte Ihnen durchaus als Juan Rodriguez bekannt sein. Ein Schläger und kleiner Drogendealer, meines Wissens nach.“ antwortet der Brünette spöttisch. Der dickliche Mann lacht: „Ich sehe, Sie haben sich gut informiert. … Nur frage ich mich, was Sie dazu veranlasst, nach einem Mörder zu suchen, wenn Sie eine Firma zu leiten haben.“ „Das ist meine Sache und geht Sie nichts an.“ erwidert Kaiba kalt. „Ich, an Ihrer Stelle, wäre vorsichtig, was ich sage. … Sie befinden sich nicht gerade in einer guten Lage.“ Daraufhin knurrt der Brünette bedrohlich, was einige Yakuza zurückzucken lässt. „Na, na. Nur die Ruhe, Mister Kaiba. Wir wollen doch anständig bleiben.“ ermahnt ihn der Yakuza-Boss, was Angesprochenen dazu bringt, ihn mit einem eiskalten Blick erdolchen zu wollen. „Sie sollten vielleicht wissen, … seinerzeit habe ich regelmäßig Geschäfte mit Gozaburo Kaiba getätigt. Hätten Sie vielleicht Interesse?“ versucht Rogers sichtlich den Brünetten zu reizen. „Niemals. Ich bin nicht wie er.“ antwortet er wie aus der Pistole geschossen und Joey wird bange, um seinen Partner. „Dennoch muss ich gestehen, die neue Augenfarbe steht Ihnen, Mister Kaiba. Dieses Rot in ihren Augen wirkt um einiges bedrohlicher.“ amüsiert sich der dickliche Mann. Kaiba´s Augen weiten sich geschockt, denn er hatte sich bereits zu sehr daran gewöhnt, in die grünen Augen seines Partners zu blicken, sodass es ihm nicht aufgefallen ist, dass er immer noch die roten Kontaktlinsen trägt. Auch die Augen des Blonden weiten sich, denn auch er hatte sich an diese roten Augen gewöhnt. Kaiba nimmt natürlich sofort die Kontaktlinsen heraus, als er auch schon gefragt wird: „Wo haben Sie denn ihren … schwarzhaarigen Partner gelassen? Oder war dessen Haarfarbe ebenfalls falsch?“ Entsetzt sieht der Brünette sein Gegenüber an. Er hat sie also durchschaut. Vielleicht sogar bereits von Beginn an. Und Joey würde natürlich auf sein Stichwort eingehen, da ist sich Kaiba gewiss.

Und dieser sollte auch nicht enttäuscht werden, im negativen Sinne. Nachdem auch Joey seine Kontaktlinsen entfernt hat, tritt er durch die Eingangstür und gibt sich preis: „Hier bin ich.“ Der Brünette schlägt sich innerlich gegen die Stirn. Wie kann man nur so dumm sein und auf so eine Aussage anspringen? Jedoch hat der Blonde sein Handeln gut durchdacht und beginnt einen Vortrag, mit dem Kaiba nie im Leben gerechnet hätte: „Wissen Sie, Mister Rogers, … es ist mein Traum, eines Tages Kriminalbeamter zu werden. Da die sich allerdings über mich lustig machen, will ich denen beweisen, dass ich das Zeug dazu habe. Und Sie müssen doch zugeben, dass ich bislang weit gekommen bin, nicht wahr?“ Mit diesen Worten stellt sich Joey zu seinem Partner und nimmt ihm die Kontaktlinsen ab, die er wieder ins Etui zurück und in die Tasche steckt. „Kaiba ist mit mir mehr oder weniger in die Sache gestolpert. Nein, eher ÜBER die Sache. Es kommt nämlich nicht alle Tage vor, dass einem eine Leiche in der Schule vor die Füße fällt. Das ist echt traumatisierend, wissen Sie das eigentlich? … Allerdings muss ich zugeben, dass dieser Mord mir die Tür zu meinem Traum eröffnet hat. Sollte ich den Mordfall nämlich vor der Polizei lösen können, so würde ich sicherlich feierlich einen Platz im Kriminalamt zugesichert bekommen, sobald ich meinen Abschluss gemacht habe. … Sie müssten mir nur den Mörder von Juan Rodriguez ausliefern.“

Während Joey gesprochen hat, nimmt Kaiba mit seinen Männern Blickkontakt auf, um diesen klar zu machen, dass sie die Typen der Yakuza unauffällig entwaffnen sollen, denn bisweilen wirkt Charles Rogers unbewaffnet.

Dieser belächelt die Worte des Blonden und meint: „Du willst also ins Kriminalamt. Wirklich sehr interessant, Junge. Hast du jedoch auch die Gefahr bedacht, in die du dich hineinmanövrieren könntest?“ „Nun, ja. Da dies mein erster Mordfall ist, an den ich mich heranwage, kann man mir die Anfängerfehler doch nachsehen, finden Sie nicht auch? … Ach, kommen Sie schon. Geben Sie mir die Chance, mich zu beweisen. … Biiiitteee!“ fleht Joey den Yakuza-Boss an und blickt diesen sogar mit seinem besten Hundeblick an. Kaiba sieht den Blondschopf perplex an. Wie kommt der bloß auf die Idee, so eine Taktik anzuwenden? Das funktioniert doch nie im Leben! Doch wider Erwarten des Brünetten, meint der dickliche Mann lachend: „Niedlich. Du gefällst mir, Kleiner. … Dein Mut und dein Wille, deinen Traum zu erfüllen, sind echt bewundernswert.“ Nun ändert sich die Mimik Rogers zu einem ernsten Gesicht, als er weiterspricht: „Ich mache dir einen Vorschlag, Junge. … Wenn du mir verrätst, was du gegen uns in der Hand hast, sollst du deinen Mörder haben.“ Sofort weiten sich die Augen Kaiba´s, Joey jedoch bleibt ruhig. „Tja, … leider habe ich nur diesen Fingerabdruck von dem Mörder.“ Mit diesen Worten zeigt er seinen Notizblock mit dem Klebeband des Fingerabdrucks des Täters, der den Mord begangen hat. „Meine Spionagefliege wurde leider erschlagen, bevor ich ihren Rundgang beenden konnte. Von daher …“ fährt der Blonde ungerührt fort und kassiert nur ein „Verstehe.“ vom Don der Yakuza.

Einige Sicherheitsleute haben es geschafft, lautlos mehrere Yakuza heimlich zu entwaffnen oder ohnmächtig zu schlagen, um deren Waffen zu entnehmen. Als sich Rogers kurz zu ihnen umdreht, merkt dieser zum Glück nichts davon, holt sich einen, der zum Glück nicht einer von den Ohnmächtigen ist, und zieht ihn hervor zu Joey.

„Hier ist dein Mörder von Juan Rodriguez.“ präsentiert ihm Rogers den Täter. Sofort fragt der Blonde nach: „Darf ich ihm Fingerabdrücke abnehmen, um sie mit den Gefundenen zu vergleichen?“ „Tu´ dir keinen Zwang an, Junge.“ wird ihm nur erwidert. Doch den Betreffenden scheint das, was hier passiert nicht so recht zu sein. Daher macht Joey schnell. Ein Stempelkissen hervorgeholt, alle fünf Finger in Farbe getunkt und alle fünf Finger auf ein weißes Papier gepresst, um sie gut mit dem Klebeband-Abdruck vergleichen zu können. Die Fingerabdrücke sind in der Tat mit denen des Täters identisch. Und, ehe einer reagieren kann, zückt Joey seine Fertigkamera hervor und macht noch zusätzlich ein Foto von dem Mörder, damit er einen stichhaltigen Beweis und eventuell ein Fahndungsfoto, bei einer Flucht des Täters, vorlegen kann. Dieser blinzelt nur irritiert, wegen des Blitzlichtes. Charles Rogers allerdings wird klar, dass er es hier mit einem gewieften Jungen zu tun hat. Denn selbst, wenn er ihm jetzt den Mörder von Juan Rodriguez vorenthalten würde, hätte er den Beweis und sogar ein Foto, die er der Polizei übergeben könnte. „Da du nun hast, was du wolltest, können du und dein Partner, Mister Kaiba, ja gehen.“ fordert der Yakuza-Boss beide auf. „Denken Sie aber nicht, dass mir das schon reicht. Irgendwann werde ich einen Beweis gegen Sie finden, dass Sie den Mord beauftragt haben, und Sie hinter Gitter bringen. Das verspreche ich Ihnen.“ erklärt Joey seinem neuen Feind, dessen Feindschaft er nun einläutet. „Na, dann, viel Glück.“ lacht der dickliche Mann nur, während der Blonde sich bereits daran macht, die Lagerhalle zu verlassen.

Kaiba, der nicht fassen kann, dass Joey es nun dabei belassen will, pfeift zum Angriff seiner Leute: „Attacke.“ Ruckartig dreht sich der Blondschopf wieder um und seine Augen weiten sich geschockt. Was tut der Brünette denn da? Ist er nun vollkommen verrückt geworden? Er hat doch jetzt den Mörder. Das war doch alles, was er wollte. Jedoch wird sofort das Feuer eröffnet und wild aufeinander losgeschossen. Die Entwaffneten wundern sich, wo ihre Waffen sind und werden von den Sicherheitsleuten ohnmächtig geschlagen. Plötzlich ruft Charles Rogers mit gezogener Waffe auf Kaiba zielend: „Keine Bewegung, oder Mister Kaiba darf sich demnächst die Radieschen von unten betrachten!“

„Ich kann nicht fassen, dass du dir einen so großen Fisch durch die Lappen gehen lassen willst, Wheeler.“ kommentiert Kaiba seine Aktion und der Blonde begreift. Sicher. Wenn er den Big Boss fassen würde, bekäme er mit Bestimmtheit die Ehrenmedaille ausgehändigt. Aber will er das wirklich riskieren? Joey ist regelrecht fassungslos, wie erpicht der Brünette darauf ist, Charles Rogers hinter Gittern zu sehen.

Die Sicherheitsleute haben zwar mit dem Schusswechsel, genau wie die Yakuza, innegehalten, Kaiba jedoch steht noch immer im Visier von Rogers Waffe. „Bitte, senken Sie Ihre Waffe.“ bittet Joey diesen ruhig, weil er nicht will, dass der Brünette verletzt wird. „Erst muss Mister Kaiba seine Leute zurückziehen.“ erwidert dieser ernst. Der Brünette unterdrückt zwar seine Angst, doch ein leichtes Zittern kann er nicht verbergen. Dieses wird aber ohnehin nicht wahrgenommen, dennoch bittet Kaiba nun ruhig: „Nehmen Sie Ihre Waffe runter.“, während er einen Schritt auf den Mann zugeht. „Stehen bleiben. Keinen Schritt weiter.“ wird ihm sofort von Rogers angedroht. Ängstlich um seinen Partner kann Joey nur fassungslos zusehen, was dieser tut. Er versteht einfach nicht, warum Kaiba jetzt diesen Schritt gewagt hat. Dieser wiederholt allerdings seine Worte, diesmal allerdings wesentlich langsamer: „Nehmen Sie Ihre Waffe runter.“ „Ziehen Sie Ihre Leute zurück, dann werde ich Ihrer Bitte vielleicht nachkommen.“ entgegnet der dickliche Mann und dem Brünetten ist das sichtlich zu unsicher, denn er macht einen weiteren Schritt auf ihn zu. Doch dies war ein Fehler, denn der Finger von Rogers war zu locker auf dem Abzug, sodass er in seiner Panik abdrückt. Der Schuss trifft Kaiba´s linke Seite.

Sowohl der Großgewachsene, als auch Joey weiten ihre Augen geschockt. Mit einem erschrockenen „Seto.“ eilt der Blonde zu seinem Partner, der einknickt, während er seine Hand an seine Wunde hält. Ehe der Brünette ganz zu Boden geht und sich noch mehr verletzen kann, nimmt Joey diesen in seine Arme und legt ihn langsam auf den Boden, da seine Beine sichtlich nicht mehr in der Lage sind, seinen Körper zu tragen. In den Augen Joey´s bilden sich Tränen, denn der Schmerz, der ihn erfasst hat, ist nun einfach zu groß, da er Kaiba wirklich verlieren könnte. Also war seine Angst mehr als berechtigt. Der Brünette hingegen sieht verwundert in die wässrigen Augen des Blonden und kann es nicht fassen. Er hatte zwar die Anziehungskraft zwischen Ihnen gespürt, doch hatte er nie angenommen, dass Joey mehr für ihn empfinden könnte. Die Freundschaft, die sich zwischen ihnen aufgebaut hat, war er sogar bereit zu akzeptieren, aber mit Liebe hätte er nie gerechnet. Denn genau diese strahlen die trauernden Augen nun aus.

Die Yakuza wagen nicht, sich zu rühren und die Sicherheitsleute von Kaiba blicken sich gegenseitig entsetzt an. Schließlich waren sie für die Sicherheit für ihn verantwortlich. Das wird ihnen der Chef sicher von der Prämie abziehen. Charles Rogers hingegen war nur für den Augenblick des Schusses erschrocken und lächelt nun böse, jedoch mitfühlend. Er wollte sich schließlich nie die Finger schmutzig machen. Denn, wozu hat er seine Auftragsmörder.

Joey kann nicht fassen, dass es soweit kommen musste. Er sieht in diese wunderschönen blauen Augen, die seinen Blick erwidern, den er doch nur verschwommen wahrnimmt. Der Schmerz hat sich in sein Herz gefressen, sodass der Blonde nicht länger verhindern kann, dass ihm die ersten Tränen über die Wangen laufen. Der Brünette allerdings ist nicht mehr in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Der Schmerz in seiner Seite tut höllisch weh, auch wenn es nur ein Streifschuss war. Die Stelle, die seine Hand hält, ist bereits blutdurchtränkt. Und doch gelten seine einzigen klaren Gedanken noch Joey. Er hebt mit aller Kraft, die er aufbringen kann, seinen Arm und legt seine Hand an die Wange des Blondschopfs. Sofort nimmt Joey seine Hand und schmiegt seine Wange etwas mehr gegen die Hand des Brünetten.

Alle im Raum befindlichen Personen halten gespannt ihre Luft an. Mit so einer Szene hatte niemand gerechnet. Diese zwei Personen, die am Boden hocken und sich in die Augen blicken, strahlen so viel Liebe aus, dass es beinahe unfassbar ist. Denn gerade von Kaiba hätte man nie solche Gefühle erwartet, da er den Ruf des harten gefühllosen Geschäftsmannes trägt. Doch im Augenblick kann er seinem Ruf nicht gerecht werden. Schmerzhaft schnappt er nach Luft.

Augenblicklich fällt Joey´s Blick zu Charles Rogers. „Bitte gestatten Sie mir, den Notarzt zu rufen.“ zittert die Stimme des Blonden voller Angst, seinen Liebsten zu verlieren. Leicht drückt er den Oberkörper des Brünetten etwas fester an sich, während er ihm tränenreich wieder ins Gesicht blickt. Nun streichelt er seinerseits über die Wange des Größeren, ehe er sich zu ihm herabbeugt, um seine Lippen auf die des anderen zu legen. Die Hand an Joey´s Wange streicht in den Nacken und drückt so den Blonden noch etwas mehr zum Brünetten herab. Der Kuss wird sofort erwidert, bleibt aber sanft. Doch Joey lässt den Kuss nicht lange bestehen. Ihm liegt zu viel daran, dass Kaiba überlebt. Er darf einfach nicht sterben. Deshalb wiederholt er seine Bitte: „Bitte, Mister Rogers, gestatten Sie mir, den Notarzt zu rufen.“ Diesmal nickt der Yakuza-Boss, denn wer soll so einer Szene, die ihm nicht alle Tage geboten wird, widerstehen können. Joey zückt sofort sein Handy, ein kurzer Blick zu Kaiba erfolgt, dann wählt er die Kurzwahl und spricht: „Bitte schicken Sie einen Notarzt. Seto Kaiba wurde angeschossen.“

Auf der anderen Seite der Leitung wird sofort reagiert. Joey´s Vater ruft sofort den Notarzt und übermittelt diesen die Adresse und seine Kollegen bereiten sich vor, die Lagerhalle zu stürmen. Nach nur zwei Minuten stürmt die Polizei durch die Eingangstür. „Keine Bewegung.“ drohen mehrere Polizisten an. Doch die Yakuza denken gar nicht daran und versuchen durch den Flur zur LKW-Öffnung zu flüchten. So verfolgen mehrere Polizisten die Flüchtigen und als letzter betritt Joey´s Vater die Vorhalle der Lagerhalle, die mittlerweile leer steht, und tritt auf Joey zu, der noch immer Kaiba in seinen Armen hält. „Das hast du gut gemacht, mein Junge.“ lobt ihn Joey´s Vater. Dieser blickt zu seinem Vater auf und lächelt leicht. Es ist vorbei. Die Gefahr ist gebannt. Und doch liegt Kaiba immer noch angeschossen in seinen Armen.

„Halten Sie noch durch, Mister Kaiba. Der Notarzt wird in Kürze hier sein.“ Erst jetzt lässt sich der Brünette den Schmerz ansehen, da er sich unter Vertrauten befindet. Er hat für sich selbst entschieden, da er nun die Wahrheit kennt, dass er mit Joey zusammen sein will. Und sein Vater gehört da auch dazu. Auch dieser sieht nun zum ersten Mal, wie sich die zwei Jungen ansehen. Er hat bereits vermutet, dass es dazu kommen wird, nur hätte er nie vermutet, dass es sobald sein würde. Aber er freut sich für seinen Sohn, seine große Liebe gefunden zu haben.

Während sämtliche Yakuza und Beweismaterialien von den Polizisten abgeführt werden, kommt endlich, nach zehn Minuten, der Notarzt an und kümmert sich auch sofort um den Verletzten. Joey und dessen Vater werden hinausgeschickt und wenig später wird Kaiba mit einer Trage in den Krankenwagen transportiert. Noch ehe der Blonde auf die Idee kommen kann, sich zu dem Brünetten zu gesellen, fährt der Krankentransport ab. „Komm, lass uns auch nach Hause fahren.“ schlägt Joey´s Vater vor und der Blondschopf nickt nur besorgt.
 

Am nächsten Tag, als Joey zur Schule kommt, sind Kaiba und er Gesprächsthema Nummer Eins. Scheinbar hat der gestrige Abend bereits die Runde gemacht. Seine Freunde begrüßen ihn und seine Mitschüler bestürmen ihn auch sofort mit Fragen, doch seine Freunde wimmeln seine Mitschüler ab, damit der Blonde seine Ruhe hat. Wie Joey angenommen hat, ist Kaiba nicht zur Schule gekommen. Sorgenvoll sieht er auf dessen leeren Sitzplatz. Er hätte gerne mit dem Brünetten über seine Gefühle gesprochen, denn er würde es nicht verkraften, wenn alles wieder so wäre, wie zuvor. Als wäre die Mordaufklärung nie gewesen. Nein, so darf es nicht enden. Er muss mit Kaiba sprechen. Hoffentlich geht es ihm gut.
 

Während der Frühstückspause erzählt er seinen Freunden, was alles passiert ist, als der Direktor ihn endlich erblickt und auf ihn zu marschiert. „Mister Wheeler. Endlich habe ich Sie gefunden. Sie sollen umgehend zum Kriminalamt fahren. Mister Kaiba wird ebenfalls dort sein. Sie sollen wegen ihrem Vorgehen zur Verantwortung gezogen werden. Sie sind deshalb für den Rest des Tages von der Schule befreit. Holen Sie Ihre Sachen und beeilen Sie sich.“ erklärt der Direktor der Schule und Joey blickt diesen perplex an. Sofort macht sich der Blonde daran, in die Klasse zu huschen, holt seine Sachen und düst wie eine Rakete aus der Schule. Was kann das Kriminalamt nur von ihnen wollen? Werden sie jetzt bestraft, weil sie gegen Gesetze verstoßen haben? Muss er jetzt ins Gefängnis? Nein, sein Vater würde das nie zulassen. Der würde sogar die Hand für ihn ins Feuer legen. Unsicher marschiert er deshalb seines Weges. Freut sich allerdings schon darauf, Kaiba zu sehen.
 

Noch ehe er beim Kriminalamt ankommt, kann er von weitem einen richtigen Menschenauflauf erkennen. Was ist hier denn los? Als er näher herankommt, wird er auch sofort von Blitzgewitter erfasst und muss seine Augen mit seinem Arm schützen, um den Weg zu finden. Das Licht von den Kameras blendet ihn ganz schön. Plötzlich wird er an seiner freien Hand am Handgelenk genommen und weitergezogen. „Joseph, endlich. Wir haben schon auf dich gewartet.“ hört er die Stimme seines Vaters und nimmt vorsichtig den Arm von seinen Augen. Ein Glück, das Blitzgewitter hat ein Ende gefunden.

Verwundert beobachtet er, wie ihn sein Vater auf eine Bühne vor dem Kriminalamt hochschleift, wo er auch schon den Brünetten stehen sieht. Sein Gesicht erhellt sich, vor Freude. Ihm geht es gut. Unerwartet tritt da auch schon der Bürgermeister der Stadt auf ihn zu und schüttelt ihm die Hand. Perplex erwidert er das Handschütteln, weiß jedoch immer noch nicht, was der ganze Zirkus soll.

Sein Vater dirigiert ihn weiter zu Kaiba, als der Bürgermeister auch schon eine Rede anstimmt: „Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen. Wir haben heute das große Vergnügen, zwei Helden zu Ehren, die unterstützend für die Polizei bei einer erfolgreichen Festnahme mitgearbeitet haben. Ohne deren Unterstützung wäre es uns niemals gelungen, den größten Verbrecher unserer Stadt dingfest zu machen. Die Rede ist von Charles Rogers, dem Don der Yakuza. Durch die Hilfe dieser beiden Helden ist es uns gelungen, die komplette Yakuza Domino-Citys unschädlich zu machen. … Ich gebe nun das Wort an die Untersuchungskommission weiter.“

„Ich bin Jack Wheeler, der stellvertretende Kommissionsleiter der Untersuchungskommission. Wie sie in den nächsten Tagen erfahren werden, wird Charles Rogers bis zu 30 Jahren Haft vor der Tür stehen, während die restlichen Yakuza 10 Jahre erhalten werden. Der Mörder von Juan Rodriguez hingegen wird zu 15 Jahren Haft bekommen. … Und zu Ehren dieser erfolgreichen Festnahme, wurde beschlossen, dass mein Sohn Joseph Wheeler, sobald er den Abschluss geschafft hat, einen Platz bei uns im Kriminalamt freigehalten werden soll, bis er die Polizeiakademie erfolgreich beendet hat. Zudem soll unseren beiden Helden auch ein Andenken an diesen denkwürdigen Tag ausgehändigt werden. Die Ehrenmedaille. … Bitte, Herr Bürgermeister. Walten Sie Ihres Amtes.“

Eine Frau, die wie eine Sekretärin gekleidet ist, betritt die Bühne mit einem Kissen auf den Armen, wo darauf zwei Ehrenmedaillen liegen. Der Bürgermeister tritt nun auf Joey und Kaiba zu, während sich die Sekretärin an dessen rechte Seite platziert. Dann nimmt der Bürgermeister die erste Medaille in die Hand und legt Kaiba als erstes die Ehrenmedaille um den Hals. Danach folgt die Zweite um Joey´s Hals und die Menge vor der Bühne beginnt wieder mit Blitzgewitter und zu Klatschen. Unsicher blickt Joey zu Kaiba. Dieser erwidert nun seinen Blick und seine Augen verändern sich auf der Stelle, von kalt zu warm. Der Blonde wagt es nun, auf ihn zuzuschreiten und erklärt: „Danke, Kaiba, dass du mir in dieser Sache so geholfen hast. Ich hätte mir keinen besseren Partner dafür wünschen können.“ Verlegen senkt er seinen Blick, um auf die Erwiderung zu warten. „Seto.“ kommt allerdings nur vom Brünetten. Verwundert blickt Joey auf. „Wie?“ fragt er irritiert nach. „Sag´ Seto zu mir, … Joey.“ Dessen Augen weiten sich überrascht und ein glückliches Lächeln legt sich auf seine Lippen, während sich sein Herzschlag beschleunigt. Kann das wahr sein? Er darf Kaiba wirklich mit Vornamen ansprechen? Das muss ein Traum sein. Unsicher senkt er wieder seinen Blick. Doch schon kurz darauf spürt er schlanke Finger um sein Kinn, die es wieder anheben, um den Blondschopf dazu zu zwingen, ihm wieder in die Augen zu blicken. Sofort droht Joey in den wunderschönen blauen Augen zu versinken. Auch dem Brünetten geht es nicht anders. Da er sich schon so lange danach gesehnt hat, lässt er seine Hand, über die Wange des Blonden, zu dessen Nacken wandern, beugt sich zu diesem herab und legt ganz öffentlich seine Lippen auf die des Kleineren. Doch diesmal lassen sich die beiden nicht stören. Joey schlingt seine Arme sehnsüchtig um den Hals des Größeren und Kaiba umschlingt die Taille des Blonden. So wagen es beide nun sogar ihre Zungen ins Spiel zu bringen. Jedoch bleibt der Kuss sanft und zärtlich, als wäre es ihr erster.

Die Presse ist ganz aus dem Häuschen und lassen die Fotoapparate und die Fernsehkameras heißlaufen. Dass Seto Kaiba und Joey Wheeler sich küssen ist die Sensation schlechthin. Doch egal, welche Konsequenzen diese Offenbarung für Kaiba auch haben mag, er ist gewillt, sie hinzunehmen. Allein für Joey, seine große Liebe.

Als die beiden sich, nach Sauerstoff ringend, voneinander lösen, kann sich der Blonde nicht mehr halten: „Ich liebe dich, Seto.“ Dieser seufzt glücklich auf, lächelt und erwidert: „Ich liebe dich auch, Joey.“ Beide legen abermals, für einen kurzen Kuss, ihre Lippen aufeinander, als Joey´s Vater hinter den Blondschopf tritt, diesem seine Hand an die Schulter legt und erwähnt: „Mister Kaiba. Scheint so, als würden Sie jetzt zur Familie gehören. Also lassen Sie uns, uns duzen. Sag´ Jack zur mir und ich nenne dich ab jetzt Seto. In Ordnung?“ Der Brünette nickt zustimmend, weshalb Joey meint: „Willkommen in meiner Familie, Seto.“ und schlingt seitlich seinen Arm um die Taille des Größeren. „Lasst uns zur Feier des Tages einen Trinken gehen.“ schlägt Joey´s Vater vor. „Um diese Uhrzeit? Wie wär´s mit Frühstück?“ ändert Seto den Vorschlag um und die beiden Wheelers stimmen zu. Der Brünette legt seinen Arm um des Blonden Schultern, so verabschieden sich die drei dankbar verbeugend vom Bürgermeister, marschieren von der Bühne und machen sich davon.
 

~~ Ende? ~~
 

„Ach, Joseph.“ beginnt Joey´s Vater. „Ich sollte dir eine neue Schuluniform und neue Turnschuhe besorgen. So kann man sich ja nirgends mit dir sehen lassen. … Was hast du nur mit deinen Sachen angestellt, dass die so aussehen?“ will er weiter wissen.

„Na, ja, … weißt du, … Ich bastle doch gerne an Sachen rum … und hab mal eine Bombe gebastelt. … Die Zusammensetzung der Chemikalien hat nicht ganz gestimmt, weil mir ein kleines Ungeschick passiert ist. … Und, … na, ja, … die Bombe ist hochgegangen. … Zum Glück war die Menge nur sehr gering dosiert. Aber da ich zu diesem Zeitpunkt noch die Schuluniform anhatte, … musste sie leider darunter leiden. … Ich hab´ sie allerdings, so gut es geht, wieder geflickt.“ erklärt Joey seinem Vater vorsichtig, mit zitternder Stimme, während er sich von diesem entfernt, um an Abstand zu gewinnen.

Dann geht es auch schon los, mit dem Gebrüll: „Bist du von allen guten Geistern verlassen? … Jetzt setzt es was.“ Joey eilt davon und sein Vater jagt hinter ihm her, während dieser ihm unentwegt mit Ohrfeigen droht. Seto sieht den beiden belustigt zu, wie sie um ihn herum Kreise ziehen. Der Brünette ist sich sicher. Ab jetzt wird ihm sicher nie wieder langweilig und lächelt glücklich.
 

~~ Endgültiges Ende ~~



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  Bettykings
2015-03-12T16:16:56+00:00 12.03.2015 17:16
Eine wirklich schöne und spannende Ff.
Es hat wirklich spass gemacht sie zu lesen:)
Ich fand sie echt toll!
Lg
Bettykings
Antwort von:  Lunata79
12.03.2015 17:19
Danke für dein liebes Kommi.
Antwort von:  Bettykings
13.03.2015 10:42
bittö ;)
Von:  Fusselfiech
2014-09-13T20:41:49+00:00 13.09.2014 22:41
So jetzt hab ich mal ein bisschen Ruhe und kümmere mich um den Kommentar. ^^
Die Idee an sich ist klassisch, aber gut.
Es erinnert mich son bisschen an eine Gangster Komödie, wenn die beiden sich streiten und „plop“ liegt der Tote mit dem Messer vor ihnen. Das war echt super und Joey hat nichts anderes zu tun als sein Werkzeug für die Spurensicherung auszupacken und alles zu untersuchen. XD
Auch Kaiba vollkommen Cool, wow ein Toter, auf dem Schulhof… naja. (Übrigens sein Auto ist toll ^_^)
Auch seine Schlussfolgerung das Joey keine Hausaufgaben mehr macht weil das Labor auf dem Schreibtisch steht. XD So gut!  
Am Anfang fand ich Joey noch ein bisschen flippig, aber er findet seine Form im Laufe der Story.
Das Joeys Vater Polizist ist und ihn bei der Sache so unterstützt ist auch süß.
Wenngleich er seinen Sohn da ziemlich gefährliche Sachen machen lässt Oo und regt sich dann über die Knaller auf. XD  
Also Yakuza jagen kein Problem Jo, aber Bomben basteln, geht ja gar nicht!
Naja zumindest setzt er Prioritäten. XD
Was mir auch aufgefallen ist, das viel deiner Story in Erzählungen passiert.
Wörtliche Rede ist nur vorhanden wenn sie nicht zu umgehen ist. Das ist manchmal etwas schade, weil ich denke das Gespräche Charaktere auch charakterisieren und beim Lesen ein bisschen auflockern. ^_^
Ich bin wirklich beeindruckt wie viel tatsächliche Ermittlungsarbeit du beschrieben hast, da hab ich es mir an manchen Stellen ja ziemlich einfach gemacht.  <<“
Es war alles drin was eine Story braucht Spannung, Spiel (Bomben, fliegende Drohnen, mini Kameras, etz…) und Schokolade (Beziehung Jo/Seto).
So ich hoffe ich hab nichts vergessen und  du bist zufrieden mit meinem Kommentar.
Liebe Grüße dat Fussel.
Antwort von:  Lunata79
13.09.2014 22:52
Danke für deinen Kommi. Jetzt weißt du auch, warum es so lang geworden ist. Grad bei einer Mordaufklärung, dachte ich, wäre es wichtig, mitverfolgen zu können, wie man überhaupt dazu kommt. Wollte es ähnlich wie bei Detektiv Conan gestalten. Aber das wäre sicher noch aufwändiger geworden. Ich hätte ja noch so einiges einbauen wollen, aber es war schon so lang, da hab ichs dann gelassen.

Lg
Lunata79
Antwort von:  Fusselfiech
13.09.2014 23:07
Was? Ich wollte nicht sagen, dass es schlecht ist.
Im Gegenteil! Ich finde den ganzen Ermittlungsteil sehr gut gelungen!
Und das mit der wörtlichen Rede muss man lernen, denke ich. *drop*
Wahrscheinlich wäre es dann auch noch länger geworden. ^^“
Im Großen und Ganzen war die Challenge sehr schwer, denke ich, aber ich finde, dass sie gut geworden ist und wollte in nicht die Länge kritisieren. ^_^

Antwort von:  Lunata79
14.09.2014 01:40
Das hatte ich eigentlich gemeint. XD
Finde überflüssiges Gelaber ohnehin nicht sinnvoll, vor allem, weil ich mir grundsätzlich schwer tu bei Dialogen zwischen Seto und Joey. Mir will auch nie ein gescheiter Streitkommentar einfallen. *schulterzuck* In der Hinsicht hat mich die Muse immer gemieden.

Lg
Lunata79
Von:  Shakti-san
2014-09-12T08:26:41+00:00 12.09.2014 10:26
klasse Geschichte und das joeys dad mal was anderes als alkoholkrank ist,find ich spitze.
Gruß shakti
Von:  Onlyknow3
2014-09-11T20:01:47+00:00 11.09.2014 22:01
Ja so ist wenn man sich auf Joey einläss da wird es einem nie langweilig. Und jetzt hat er gleich zwei Wheeler am Hals, doppelte freude doppeletes leid. Das ist die erste FF, in der Joseph Wheeler Senior mal gut weg kommt sonst er immer der böse schlagende Alkoholkranke Vater und wird verteufelt von Joey. Ich finde die Idee klasse hier mal eine Lanze für diesen zu brechen. Auch der Inhalt des ganzen Kapitels ist eine sehr gut recherchierte Story. Hut ab, du zu recht den zweiten Platz, hätte ich die Wahl gehabt hättest du den ersten Platz bekommen. Sehr gute Geschichte auch das ende ist sehr gut. Mach weiter so.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Lunata79
11.09.2014 22:05
Da freue ich mich aber, dass dir die FF so gut gefällt. *Hand aufs Herz leg*
Freue mich schon darauf, deine zu lesen.

Lg
Lunata79
Antwort von:  Onlyknow3
11.09.2014 22:07
Die steckt zwischen den 256 FFs und wartet das sie raus darf.
Leider ist sie immer noch da drin.

LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2014-09-11T12:48:04+00:00 11.09.2014 14:48
Wow, das ist der Hammer echt. Bin regelrecht Sprachlos, du hast das so genau beschrieben als wärst du direkt dabei gewesen. Bin begeister von dem ersten Kapitel. Werde das zweite auch noch lesen. Sehr gute Geschichte, und die Beschreibung der Ereignisse.

LG
Onlyknow3


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