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Joey Wheeler alá Sherlock Holmes

3. Puppyshipping-Challenge von Puppyshipping4ever
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Beweissuche und Überführung

Kapitel 2: Beweissuche und Überführung
 

Nach dem Frühstück wirft Kaiba einen Blick auf seine Armbanduhr und meint: „Mokuba, du musst jetzt los, wenn du nicht zu spät zur Schule kommen willst.“ „Bin schon weg. … Ist Joey später eigentlich noch da?“ will Mokuba wissen. „Weiß ich noch nicht. Das kommt darauf an, was wir planen.“ erklärt ihm sein großer Bruder und der Kleine nickt nur, während er die Tür öffnet, um zu gehen. „Bis später, Seto.“ verabschiedet sich der kleine Wuschelkopf. „Ja, bis später, Mokuba.“ winkt der Brünette ihm nach, während Joey ihm nachruft: „Vielleicht bis später, Mokuba.“ und Kaiba hebt verwundert eine Augenbraue, schüttelt aber dann den Kopf.

Nachdem auch Elsa wieder anderen Aufgaben nachgeht und die Küche verlässt, fragt Kaiba: „Wheeler, hast du dir schon die nächsten Schritte überlegt?“ Verlegen kratzt sich dieser am Hinterkopf, erwähnt lachend: „Dazu bin ich leider noch nicht gekommen.“ und der Brünette lässt seinen Kopf auf die Tischplatte knallen, aus Fassungslosigkeit. Als dieser den Kopf wieder anhebt, reibt er sich die Stirn und meint: „Das ist wieder einmal so was von typisch, Wheeler. Strengst du überhaupt auch mal dein Hirn an?“ Joey´s Züge verziehen sich wütend und er funkelt Kaiba an, während er versucht sich zu rechtfertigen: „Mein Hirn arbeitet eben noch nicht gleich nach dem Aufstehen. Erst nach dem Frühstück komme ich auf Hochtouren.“ Der Großgewachsene schlägt sich mit der Hand an die Stirn und meint gutmütig: „Gut, dann überlege mal, was wir als nächstes tun könnten. Vielleicht fällt dir ja was Sinnvolles ein.“ Der Blonde beginnt also, sich auf den Mordfall zu konzentrieren und geht noch einmal alle Fakten durch. Die drei Freunde von dem Mordopfer laufen ihnen ja nicht weg. Dennoch sollten sie die Schulzeit beachten, um sie nicht zu verpassen. Wo sich die Yakuza verstecken, kann man so nicht herausfinden. Aber die Leute müssen ja wo wohnen. Vielleicht können sie ja Charles Rogers zuhause aufsuchen und seine Bude durchsuchen. Natürlich unauffällig. Wenn das Zuhause von diesem Don allerdings gut gesichert ist, wie Kaiba´s Zuhause, dann könnten sie es schwer haben, überhaupt reinzukommen. Aber, wozu hat man denn einen Partner, wie Kaiba?

Nach einer längeren Weile, die der Brünette geduldig abgesessen hat, meldet sich Joey endlich zu Wort: „Wir könnten versuchen, herauszufinden, wo dieser Charles Rogers wohnt und dort ein bisschen rumschnüffeln.“ Kaiba überdenkt diese Idee und meint: „Keine schlechte Idee.“, während er überlegt, ob das, das Einzige ist, was sie dort tun sollten. Ihm kommt nämlich in den Sinn, dass ein bisschen Abhorchen, um an Informationen zu kommen, keine schlechte Idee wäre. Nur müsste er dafür in seine Firma fahren, um ausreichend Wanzen zu beschaffen.

„Was hältst du davon, wenn du dich schon mal daran machst, ausreichend Knaller zu basteln. Ich mache noch ein paar Besorgungen.“ schlägt der Brünette vor und Joey runzelt die Stirn. Er wusste doch, dass Kaiba etwas hinter seinem Rücken plant. Er versteht nur nicht, warum dieser ihm nichts davon sagt. Ihn bedrückt die Tatsache, dass der Brünette ihm scheinbar nichts zutraut und ihm nicht zu vertrauen scheint. Es versetzt ihm regelrecht einen Stich im Herzen. Aber, was soll er dagegen schon tun? Kaiba wird sein eigenes Ding durchziehen und er wird auf der Strecke bleiben. Diese Tatsache schmerzt ihn mehr, denn sein Traum rückt so in weitere Ferne.

Der Blonde seufzt frustriert und meint daher: „Gut. Tu´, was du nicht lassen kannst.“ So steht er auf und verlässt sofort die Küche, obwohl die Planung noch gar nicht richtig besprochen wurde. Kaiba sieht ihm irritiert nach und wundert sich über das Verhalten des Blonden. Er zuckt zwar mit seinen Schultern, um es abzutun, doch in Ruhe lässt ihn diese Tatsache nicht. Irgendwas hat der Blondschopf, was ihn zu bedrücken scheint. Der Brünette weiß es ganz einfach. Dennoch geht er nun seinem Plan nach, erhebt sich aus dem Stuhl, verlässt die Küche und die Villa, um mit seinem BMW i8 zu seiner Firma zu fahren.

Währenddessen hat sich Joey in sein zugewiesenes Zimmer zurückgezogen und packt sein kleines Labor aus. Nachdem er damit fertig ist, fängt er an, die Materialien dafür herzurichten. Danach bastelt er Knaller für Knaller.

Als Kaiba hingegen in seiner Firma ankommt, geht er in eine seiner Entwicklungsabteilungen und sieht sich dort genauestens um. Er weiß schließlich, dass in den Archivierungsschränken, sämtliche Ausrüstungsgegenstände aufbewahrt werden. Dort findet er auch um die 50 Stück von den Wanzen, die sie benötigen könnten. Er findet allerdings auch andere Abhörgeräte mit Aufzeichnungsmöglichkeiten. Nur Minikameras so gut zu verstecken, dass sie nicht gesehen werden, wenn man die Räumlichkeiten nicht kennt, ist etwas schwierig. Dennoch packt er, fürs Erste, 10 Stück davon ein. Man kann schließlich nie wissen, ob man sie nicht doch brauchen kann. Anschließend steckt er sich noch 2 Kommunikatoren ein, dann macht er sich daran, seine Firma wieder zu verlassen und im Kofferraum seines Wagens die kleine Tasche zu verstauen. Danach steigt er ein, schnallt sich an und fährt wieder los.

Nachdem der Brünette wieder an seiner Villa ankommt, marschiert er schnurstracks zu Joey´s Zimmer und klopft an. Der Blonde muss schließlich nicht erfahren, was er alles besorgt hat. Darüber kann er ihn später auch noch informieren. Joey ignoriert das Klopfen und bastelt stur an seinen Knallern weiter, da er erst 20 Stück geschafft hat und in einem Plastikbeutel sammelt. Skeptisch wiederholt der Brünette das Klopfen, doch wieder reagiert Joey nicht darauf. Also öffnet Kaiba die Türe einen Spalt und wirft einen vorsichtigen Blick ins Zimmer. Der Blondschopf lässt seinen Frust an den Knallern aus, in dem er mit etwas Gewalt das Schießpulver in die runde Form stopft. Natürlich bedenkt er dabei, dennoch aufzupassen, dass es sich nicht entzündet. Kaiba beobachtet den Blonden dabei recht skeptisch, sieht man ihm doch an, dass er wütend an den Knallern hantiert, während er irgendwas vor sich her nuschelt, was einfach nicht zu verstehen ist. Der Blonde fragt sich nämlich wiederholt, warum er ausgerechnet Kaiba als Partner gewählt hat. Da wäre ihm jeder andere lieber gewesen, obwohl ihm klar ist, dass kein anderer auch die Möglichkeiten anbieten könnte, wie der Brünette. Dieser seufzt. Er rechnet ja nicht damit, dass der Blonde ihn bereits durchschaut hat. Der jedoch steigert sich so sehr in seinen Frust, weil der Ältere ihm nicht zu vertrauen scheint, hinein, dass er gar nicht registriert, dass sich Tränen in seinen Augen gebildet haben. Erst, als sich eine Träne löst, fängt er an zu fluchen und knallt einen der Knaller auf den Fußboden, der einen riesen Knall verursacht und einen Brandfleck hinterlässt. „Verdammt.“ flucht Joey. Die Augen des Brünetten weiten sich erschrocken. Er fragt sich nun, was in den Blonden gefahren ist, dass dieser grundlos aus der Haut fährt. Doch agiert dieser wirklich grundlos? Joey schluckt den Schmerz und den Frust und baut einfach weiter an den Knallern, auch wenn ihm Kaiba´s Anwesenheit bewusst ist. Ihm ist es egal. Einfach egal. Er will nur noch diesen Fall zum Abschluss bringen und dann Kaiba nie mehr wieder sehen müssen. Doch leider gibt es da ja noch die Schule, wo er diesem immer über den Weg laufen und ihn sehen würde. Welch´ ein Delämmer. Und er hatte echt angenommen, er könnte dem Brünetten vertrauen.

„Wheeler!“ macht Kaiba auf sich aufmerksam und klingt zugleich mahnend, da der Knaller nicht gerade einen kleinen Brandfleck in den Teppich gebrannt hat, beim Explodieren. „Was!?!“ schnauzt Joey diesen aufgebracht an, als er sich diesem zuwendet, und ist nahe dran, einen Knaller Kaiba vor die Füße zu knallen. Dieser reagiert jedoch schnell und packt dessen Handgelenk, während er sich diesem annähert, bis auf wenige Zentimeter. Es kommt zum Blickkontakt. Wut und Schmerz kann Kaiba aus den Augen des Anderen lesen.

„Was ist los mit dir?“ will der Brünette vom Blondschopf wissen. „Was mit mir los ist? Was soll das, dass du hier hinter meinem Rücken agierst. Ein schöner Partner bist du. Kann ich dir dann überhaupt noch vertrauen, wenn du alles im Alleingang und mir alles zunichtemachst?“ beschwert sich nun endlich Joey und lässt raus, was sich in ihm angestaut hat.

Jetzt ist dem Brünetten klar, dass der Blonde ihn durchschaut hat und daher verletzt ist. Doch ihm fällt nichts anderes ein, diesen zu trösten, als sein Kinn zu packen und seine Lippen auf die des Blondschopfs zu legen. Joey ist zu perplex, um sich dagegen zu wehren, erwidert gar den Kuss, doch nach mehreren Sekunden, reicht es diesem und stößt Kaiba zurück.

„Geht´s noch? … Argh! Ich verschwinde.“ meint Joey aufgebracht, saust aus dem Zimmer, am Brünetten vorbei, die Treppen hinunter und aus der Villa. „Wheeler!“ schreit Kaiba ihm noch nach und fügt ein verzweifeltes „Joey.“ an, während er seinen Arm nach ihm ausstreckt. Dass er es vergeigt hat, ist ihm jetzt klar, doch nachlaufen würde er dem Blonden nicht. Da dieser ohnehin seine Sachen hier gelassen hat, darf er annehmen, dass Joey zurückkommen wird. Nur, was soll er jetzt tun? Alleine wäre der Plan zu gefährlich. So beschließt er, während er auf des Blonden Rückkehr wartet, etwas Nützliches zu tun und zieht sich in sein Arbeitszimmer zurück, um noch Informationen aufzutreiben.

Der Blonde indes hat sich in den Kopf gesetzt, zur Schule zu laufen, da er mit jemandem reden muss. Und wer wäre dafür besser geeignet, als seine besten Freunde. Ihm kommt aber auch in den Sinn, dass er anschließend die drei Freunde des Mordopfers ansprechen könnte. Das ist ein Plan. Und er würde Kaiba kein Wort verraten. Strafe muss schließlich sein.

Beim Schulgebäude angekommen, nach einem 20-minütigen Dauerlauf, bleibt er erst einmal stehen, um nach Luft zu schnappen. Das Laufen hat ihn richtig ausgepowert und gut getan. Er konnte sich so wenigstens etwas abreagieren. Nur will er endlich wissen, was mit ihm los ist. Es kann doch nicht gehen, dass er wegen Kaiba seinen Verstand verliert und wegen Kleinigkeiten überreagiert. Der Brünette war schließlich schon immer so und er sollte es eigentlich gewohnt sein. Doch, warum verletzt ihn dennoch sein Handeln. Liegt es wirklich nur daran, weil Kaiba so seinen Traum zerstört, oder ist da noch was anderes? Und vor allem, warum küssen sich er und der Brünette in letzter Zeit ständig? Na, gut, ständig ist vielleicht stark übertrieben, aber dennoch, … das haben sie früher doch nie getan. Oder wäre es früher oder später auch dazu gekommen? Schnell schüttelt Joey diesen absurden Gedanken ab und marschiert ins Schulgebäude, wo er seine Klasse ansteuert.

Als der Blonde einen Blick auf die Uhr wirft, befindet er, das perfekte Timing abgepasst zu haben, denn eben läutet es zur Frühstückspause. Also wartet er die Schülerschar ab, die das Klassenzimmer verlassen will und betritt es anschließend. „Oh! … Hey, Joey! Ich dachte, du leidest an Magenschmerzen und liegst zuhause im Bett.“ begrüßt ihn sofort Klein-Yugi. Der Blondschopf verdreht seine Augen und stellt nun erstmal seine Lüge richtig. Nachdem dieser geendet hat, fügt er auch gleich sein Problem mit Kaiba an und dass sie sich jetzt schon mehrmals geküsst haben. Die Augen der anderen weiten sich nach und nach, während sich ihre Gesichter von entsetzt zu geschockt verändern. Als Joey beim letzten Teil ankommt, verziehen sich Tea´s Züge zu einem Lächeln, während die anderen drei immer noch fassungslos dreinblicken.

„Ich denke, ich kenne dein Problem, Joey.“ beginnt Tea. „Na, dann erklär´s mir mal.“ bittet der Blondschopf, um Erkenntnis. „Du hast dich verliebt.“ antwortet Tea nachsichtig. „Was? In wen denn?“ fragt der Blonde unwissend und die anderen drei schlagen sich die Hand gegen die Stirn. Tea atmet tief ein, während sie ihren Blick gen Decke hebt, als würde sie ein Stoßgebet ausstoßen. Mit einem erneuten nachsichtigen Lächeln auf den Lippen, erklärt die Brünette ihm also: „Du hast dich in Kaiba verliebt. … Aber dies könnte ebenso auf Kaiba bei dir zutreffen. Ihr habt schließlich viel Zeit gemeinsam verbracht und euch auch besser kennen gelernt.“ „Aber, würde das nicht heißen, dass ich auf … Jungs stehe?“ frage Joey nach. „Ja, … das würde es bedeuten.“ bestätigt ihm die Brünette. „Ich … stehe auf … Kaiba?“ kann der Blonde es nicht fassen und schlägt sich nun seinerseits auf die Stirn. Tristan schaltet schnell und schiebt Joey einen Stuhl hinter ihn, da er leicht schwankt. So setzt sich der Blonde auch dankbar auf den Stuhl und lehnt sich zurück. „Ich bin verliebt in Kaiba?“ muss er noch einmal nachfragen und Tea nickt nur zustimmend. „Das darf doch einfach nicht wahr sein.“ seufzt Joey frustriert auf. „Und euch macht das gar nichts aus?“ will der Blondschopf nun wissen und alle schütteln ihre Köpfe. „Es war irgendwie vorauszusehen, dass es irgendwann dazu kommt.“ zuckt Tristan mit seinen Schultern, der dem Blonden eine Hand auf die Schulter legt. Dieser kann nur mit dem Kopf schütteln, denn er hätte in tausend Jahren nicht mit so etwas gerechnet. Doch da klingelt es auch schon wieder zum Unterricht und Joey entschuldigt sich: „Oh, tut mir leid, Leute, aber, wie es aussieht, muss ich wohl wieder …“ „Wir verstehen das schon. Wir drücken dir die Daumen, dass du vor den Kollegen deines Vaters den Mörder findest.“ meint Yugi auch sofort. „Danke, Leute.“ Mit diesen Worten erhebt sich der Blonde und verlässt das Klassenzimmer, ehe seine Mitschüler wieder eintreffen. Den Gedanken, in Kaiba verliebt zu sein, schiebt er zur Seite und konzentriert sich wieder auf seinen Plan. So überdenkt er auch, ob er sich nicht falsch gegenüber diesem verhalten hat. Ob er sich entschuldigen sollte, für seinen Ausraster? Er braucht den Brünetten schließlich noch als Partner, denn alleine wäre es viel zu gefährlich. Er kann nur hoffen, dass auch seinem Partner dies klar ist und nicht versucht auf eigene Faust zu handeln.

Also sucht er die Klasse auf, wo er die drei Freunde vom Mordopfer weiß, und klopft höflich an, da er ja den Unterricht stört. Danach öffnet er die Tür und steckt seinen Kopf in den Türspalt, um zu sprechen: „Entschuldigen Sie vielmals die Störung, aber ich untersuche den Mordfall und müsste mit den drei Freunden des Mordopfers eine Unterredung führen. Das wären Janine Vogh, Bastian Kelsher und Wesley Nightwalk.” Die Lehrerin nickt und bittet die drei, das Klassenzimmer zu verlassen.

Nachdem sie bei Joey angekommen sind, bittet er sie: „Begleitet mich doch in den Schulhof. Dort können wir ungestört sprechen.“ Die drei nicken und folgen dem Blonden in den Schulhof. Dort setzen sie sich auf Bänke und Joey beginnt die Vernehmung, während er seinen Notizblock hervorkramt.

Die drei hatten leider keine weiteren Informationen für ihn, sodass er die drei wieder ins Klassenzimmer zurückschickt. Doch Wesley Nightwalk kommt noch einmal zu ihm zurück und beginnt: „Hey, Wheeler. Ich hab´ dir noch was zu sagen. Das konnte ich leider nicht vor den anderen beiden, weil die keine Ahnung davon haben. … Ich bin Informant für die Yakuza. Kannst mich auch als Spitzel sehen. Juan hatte auch keine Ahnung davon, aber ich vermute, es ist meine Schuld, dass er ermordet worden ist. … Ich habe ihn schließlich verpetzt, dass er zur Polizei gehen wollte. Und es tut mir unendlich leid für ihn.“ Joey schüttelt nur den Kopf.

„Kennst du Charles Rogers persönlich?“ will Joey wissen. „Das nicht, aber ich weiß, wo sich sein Versteck befindet.“ zückt Wesley Nightwalk einen Zettel aus seiner Hosentasche, nimmt den Stift aus Joey´s Hand und schreibt dem Blonden die Adresse auf. „Danke für deine Hilfe.“ bedankt sich Joey. „Kein Ding. Verrat nur nicht, woher du die Adresse hast.“ Mit diesen Worten eilt der Yakuza-Informant den zwei anderen nach, in die Klasse. Nachdenklich macht sich der Blondschopf daher auf den Rückweg zur Kaiba-Villa, während er die Adresse anstarrt.

Bei der Kaiba-Villa angekommen, drückt er geistesabwesend auf den Klingelknopf, merkt nicht, als ihn eine Kameralinse erfasst und ein Summen das Öffnen des Einfahrtstores bestätigt. Weiterhin geistesabwesend marschiert er den Vorgarten entlang, hinauf zur Villa, wo ihm bereits von Kaiba persönlich die Tür aufgehalten wird. Als dieser merkt, dass Joey die wenigen Treppen zur Eingangstür heraufgeht, tritt er zur Seite und wundert sich, wo der Blonde mit seinen Gedanken ist. Erst direkt neben dem Brünetten kehrt der Blondschopf zurück und drückt den Zettel gegen dessen Brust, während er sagt: „Überprüfe, wo sich das befindet.“ Schon marschiert er weiter in sein zugewiesenes Zimmer, wo er sein kleines Labor wieder in den Koffer packt und andere Sachen aus diesem holt. Mehrere winzig kleine Teile setzt Joey mit einer Pinzette zusammen und baut sichtlich einen kleinen Apparat. In ihm hat sich eine Idee manifestiert, die er auch gedenkt umzusetzen. So kreiert er einen winzig kleinen Flugapparat mit Kamera- und Tonübertragung. Eine Spionagefliege, wenn man so will. Unauffällig und überaus praktisch. Mit einem Grinsen begutachtet er sein Prachtexemplar von Fliege. Jetzt fehlt nur noch die Fernsteuerung, die er aus dem Koffer holt. Noch schnell die Frequenz auf seine neue Fliege eingestellt und schon ist sie voll einsatzfähig.

In der Zwischenzeit blickt sich der Brünette irritiert den Zettel an, den ihm Joey in die Hand gedrückt hat. Schnell hat er begriffen, dass es sich um eine Adresse handelt. Deshalb schnellt er in sein Arbeitszimmer hinauf und gibt die Adresse in seinen Laptop ein. Zu seinem Erstaunen erkennt er die Hafengegend, wo sich die Lagerhallen nur so aufreihen. Und dort befindet sich also …, ja, was eigentlich? Das hat ihm der Blonde gar nicht gesagt. Wieso sollte er eigentlich überprüfen, wo sich diese Adresse befindet? Also macht sich Kaiba auf zu Joey, in dessen zugewiesenes Zimmer.

Dieser lässt gerade probeweise seine Fliege durch die Gegend sausen, als Kaiba einfach so zur Tür hereinkommt und die Fliege, vor seinen Augen, verscheuchen will. Mit einem Satz steht der Blonde vor Kaiba und fängt schützend die Fliege ein. „Bist du irre? Mach´ meine Fliege nicht kaputt. Sie ist ein Einzelstück.“ beschwert sich Joey beim Brünetten, der verwirrt eine Augenbraue hebt. Als der Blondschopf seine Hände wieder öffnet, bietet er Kaiba den Blick auf die Fliege. „Hier befinden sich zwei Mikrofone …“ Joey deutet auf die Fühler, „… und hier unten sind zwei Kameralinsen, die wie zwei Augen funktionieren, um die Räumlichkeiten auch einschätzen zu können.“ deutet er auf die zwei Augen der Fliege. „Wenn du jetzt noch deinen Laptop holst, kann ich die Sicht der Fliege auf deinen Laptop übertragen. … Sie ist das unauffälligste Spionagegerät schlechthin. Nur etwas sehr empfindlich, wenn sie einen Schlag bekommt.“ erklärt der Blonde und der Brünette ist wahrlich beeindruckt, über den Erfindergeist des Kleineren. Da stinken seine Geräte allemal ab. Dann stellt Kaiba auch endlich die Frage, weshalb er eigentlich zu Joey gelaufen war: „Was ist das für eine Adresse?“ „Das ist die Adresse vom Versteck von Charles Rogers und seinen Yakuza.“ antwortet ihm der Blonde gleichgültig. Der Brünette würde jetzt zwar wissen wollen, woher er das weiß, verkneift sich allerdings nachzuhaken, da ihm die Worte von Joey noch in den Ohren liegen. Deshalb nickt er nur und macht sich daran, aus dem Arbeitszimmer, seinen Laptop zu holen.

Als er mit seinem Laptop in Joey´s Zimmer zurückkehrt, hat dieser alle unnötigen Utensilien wieder in den Koffer zurückgepackt und lässt die Fliege wieder ein paar Runden drehen. Nachdem der Blonde den Brünetten erblickt, geht dieser in Abwehrstellung, weil sich ihm die Fliege annähert. Doch die Fliege landet dann sachte nur auf einem seiner Finger, während sich Joey einen wegkichert. Als Kaiba die Abwehrstellung aufgibt, meint dieser: „Sehr witzig.“ und hält dem Blondschopf den Finger entgegen, damit dieser die Fliege wieder einsammelt. Mit einem vorsichtigen Griff nimmt Joey dem Brünetten die Fliege vom Finger und setzt sie auf den linken Bettgestellpfosten.

„Hier ist mein Laptop. … Was genau hast du jetzt mit ihm vor?“ will der Brünette wissen. Von der Bettdecke holt sich der Blonde einen USB-Stick, den er zuvor dort abgelegt hatte und erklärt: „Das ist der Empfänger von der Fliege. Ich hab´ die Frequenz vorhin eingestellt. Es muss nur noch getestet werden, ob die Übertragung einwandfrei funktioniert. Das Programm für den Empfang befindet sich auch darauf. Es müsste nur installiert werden.“ Kaiba nimmt ihm den USB-Stick ab, setzt sich auf die Bettkante, den Laptop auf seinen Schoß, steckt den USB-Stick in den Anschluss und durchsucht erstmal den Stick nach Viren. Der Blonde verdreht die Augen. Der Brünette sieht Joey deswegen herausfordernd an und der Blonde würde Kaiba glatt wieder küssen wollen, unterdrückt dieses Bedürfnis jedoch und wartet ab, bis dieser endlich das Programm installiert hat.

Nach einer Weile kann man tatsächlich Empfangsbilder der Fliege empfangen und Joey jubelt, dass er es wieder einmal geschafft hat, eine Meisterleistung zu erbringen. „Jetzt macht die Fliege mal einen Rundflug, um zu testen, ob der räumliche Sinn auch übertragen wird. Wäre nämlich schlimm, wenn die Fliege während der Spionage gegen eine Wand knallen würde. … Was ich dir aber noch nicht verraten habe, ist, dass die Fliege noch ein kleines Geheimnis birgt. Sie kann sich nämlich an jede Art Computer koppeln und Daten übertragen.“ erklärt ihm der Blondschopf. Nun kann sich Kaiba nicht verkneifen, ihm dafür Respekt zu zollen: „Ich wusste gar nicht, was für ein Talent in dir schlummert.“ Der Blonde fühlt sich durch diese Worte mehr als nur ergriffen. Sein Herz macht regelrecht Luftsprünge und er muss fürchten, dass es ihm aus der Brust hüpft. Ein Glück, dass der Brustkorb es daran hindert. Wozu Knochen doch für alles gut sind. Also nimmt der Blondschopf erneut die Fernsteuerung in die Hand und startet den Rundflug der Fliege. Viele Gänge der Villa durchfliegt das kleine Exemplar von Fliege und meistert ohne Probleme Räume einzuschätzen, während Joey seinen Blick nur auf den Laptop gerichtet hält. So bringt er die Fliege auch wieder heil in sein zugewiesenes Zimmer zurück und lässt es diesmal wieder auf dem linken Bettgestellpfosten landen. „Ich würde sagen, dass die Fliege einsatzbereit ist.“ befindet der Blondschopf und der Brünette nickt bestätigend. „Was hast du jetzt eigentlich vor? … Ich habe, während deiner Abwesenheit, die Adresse von Charles Rogers Villa ausfindig gemacht und mir auch schon angesehen, wie man dorthin kommt.“ meint Kaiba. „Hm, … Wir sollten zuerst in seiner Villa nachsehen, ob sich dort etwas befindet, danach tasten wir mal sein Versteck ab. Ich hab´ für den Fall der Fälle auch noch Verfolgungssensoren in meinem Koffer. Die hab´ ich vor einigen Monaten mal gebaut und ausgetestet. … Die könnten uns vielleicht auch nützlich sein, um immer zu wissen, wo sich Charles Rogers gerade aufhält. Deswegen schlage ich vor, dass wir ihm mal offen einen Besuch abstatten, damit wir die Sensoren an Gegenständen anbringen können, die er eventuell immer mit sich nimmt.“ und wieder ist Kaiba verblüfft, dass der Blonde an so etwas gedacht hat. Denn das war auch seine Idee gewesen, die er Joey vorenthalten hatte. Nun beobachtet der Brünette fasziniert, wie der Blonde, die 50 Knaller in den drei Plastikbeuteln, die Fliege mit Fernsteuerung und die Verfolgungssensoren aus seinem Koffer in seine kleine Tasche stopft, wo er seine Sherlock Holmes-Ausrüstung aufbewahrt. „Was ist? … Pack´ deinen Laptop ein und auf geht´s zum Anwesen von Charles Rogers.“ sagt der Blonde, als hätte er alles im Griff. Stirnrunzelnd schließt Kaiba seinen Laptop ohne ihn herunter zu fahren, weil er weiß, dass er noch gebraucht wird, erhebt sich vom Bett und geht skeptisch voran, das Zimmer verlassend, die Treppen nach unten. Joey folgt ihm mit Abstand, den Koffer und seinen Rucksack im Schlepptau, und so verlassen sie die Villa und beladen den Kofferraum des BMW i8 von neuem.

Nachdem sie sich in den Wagen gesetzt und angeschnallt haben, fährt Kaiba los und steuert die Adresse von Charles Rogers an. Als sie in die richtige Straße einbiegen, meint Joey: „Kaiba, halte besser ein, zwei Häuser früher. Wir müssen dich noch tarnen. Es wäre nicht sinnvoll, wenn er dich erkennt.“ Angesprochener hebt skeptisch eine Augenbraue, sieht aber ein, dass der Blonde Recht haben könnte. Schließlich riskiert er hier seinen guten Ruf. Deshalb nickt er und fährt an den Straßenrand, um zu parken.

Nachdem der Brünette den Motor abgeschaltet hat, fragt er auch sofort nach: „Und was hast du dir vorgestellt?“ „Aussteigen.“ ist seine einzige Antwort, während seine Lippen ein Grinsen ziert. Der Großgewachsene zuckt mit seinen Schultern und tut, wie ihm geheißen, während der Blonde es ihm gleich tut. Als der Brünette neben ihm auf dem Gehweg steht, fragt der Kleinere: „Welche Haarfarbe wolltest du schon immer gerne mal ausprobieren?“ Gefragter zuckt gleichgültig mit den Schultern. Also kramt der Blonde in seiner kleinen Tasche und fischt einen Spray heraus. „Wie wär´s mit rot?“ Die Augen des Größeren weiten sich entsetzt.

„Die Farbe steht dir bestimmt klasse. Außerdem ist sie auswaschbar, also keine Sorge.“ Mit diesen Worten zieht sich der Blonde Wegwerfhandschuhe über, greift auch schon in das Haar von Kaiba und beginnt die Haare mit der roten Farbe einzusprühen. Selbst an die Augenbrauen denkt er dabei. Nach einer Weile ist er damit fertig und begutachtet sein Werk. „Nein, das gefällt mir noch nicht.“ kommentiert er und kramt abermals in seiner kleinen Tasche. „Ha!“ entkommt ihm, als er den Haarfestigerspray gefunden hat. Der Brünette reißt entsetzt die Augen auf. „Was hast du mit mir vor?“ will dieser panisch wissen. „Dir könnten Stacheln, so wie sie Yugi hat, stehen.“ meint der Blondschopf hochmotiviert, doch der Brünette kriegt innerlich bereits die Krise, weil er ja sich selbst nicht sehen kann. So bearbeitet Joey weiter das Haar Kaiba´s mit dem Haarfestigerspray und macht Stacheln, so gut er kann. Nach getaner Arbeit betrachtet er sich wieder sein Werk und befindet: „Perfekt.“ Wieder kramt der Blonde in seiner kleinen Tasche und zückt ein Kontaktlinsen-Etui hervor. Der Brünette wird allerdings unruhig, als Joey beginnt, ihm länger in die Augen zu starren, weil er noch nicht sehen kann, was dieser nun in Händen hält. „Ah, jetzt weiß ich, welche Farbe zu den Haaren passt.“ erwähnt der Blondschopf nach einer ganzen Weile des Anstarrens, in der er fast in den blauen Augen versunken wäre. Aber auch Kaiba war Drauf und Dran, in den Honigbraunen zu versinken. „Hier. Steck die in die Augen.“ Mit diesen Worten überreicht der Blonde ihm das Kontaktlinsen-Etui mit ebenso roten Kontaktlinsen, wie er nun Haare hat. Verwundert starrt der Brünette das Etui an, nimmt es dann aber entgegen und tut abermals, wie ihm geheißen. „Jetzt sieh mich an.“ fordert der Blondschopf ihn auf und dieser ist hin und weg, als dessen Blick ihn trifft. Die Lippen Joey´s formen sich zu einem breiten begeisterten Lächeln. „Du musst dich bei Gelegenheit unbedingt im Spiegel ansehen. Dich wird´s aus die Latschen kippen.“ kichert der Blonde aufgeregt.

„Mein Werk ist getan. Jetzt bin ich dran.“ erwähnt Joey und beginnt von neuem in seiner kleinen Tasche zu kramen. Um einiges später hat sich Joey schwarze Haare und grüne Augen verpasst. Kaiba muss sich stark anstrengen, um seinen Partner wieder zu erkennen. „Jetzt brauchen wir noch Pseudonyme, dann können wir uns Charles Rogers stellen. … Zu dir passt irgendwie Toshiya und mich werde ich … Yuzuki nennen.“ erklärt Joey. „Wie passend.“ kommentiert Kaiba sarkastisch. „Ähm, … Der Mantel muss aber hier bleiben, sonst ist die ganze Maskerade für die Katz´.“ erwähnt der nun Schwarzhaarige. Der nun Rothaarige seufzt, nimmt sich den Mantel der KC von den Schultern und wirft ihn ins Auto auf den Rücksitz. „Besser?“ fragt der Großgewachsene, während er seine Augen verdreht. Der nun Schwarzhaarige nickt und wundert sich im selben Moment, warum der nun Rothaarige an den Kofferraum geht. Dieser holt die Tasche mit den Wanzen und Minikameras heraus und beginnt zu erklären: „Ich war vor deinem Ausriss in meiner Firma und hab´ ein paar Kleinigkeiten eingepackt. Wanzen und Minikameras. … Die können mit deiner Fliege natürlich nicht mithalten, doch stückzahlmäßig ist sie eindeutig unterlegen.“ grinst der nun Rothaarige schelmisch. Und das konnte Kaiba dem nun Schwarzhaarigen nicht früher erzählen? Innerlich schüttelt dieser den Kopf und verdreht die Augen. „Hier steck das auch ein.“ Mit diesen Worten drückt Joey ihm seine Verfolgungssensoren in die Hand. „Jetzt wird´s aber Zeit, dass wir Charles Rogers einen Besuch abstatten.“ meint Joey daraufhin und geht voran. Vor der Haustür erwähnt der nun Schwarzhaarige noch schnell, ehe der nun Rothaarige dazu kommt, die Klingel zu drücken: „Ich bequatsche ihn und du siehst dich unauffällig um und platzierst das Spionagespielzeug.“ Eine feingeschwungene rotgefärbte Augenbraue wird angehoben. „Unterlass´ solche Gesten. Die passen nicht zu deinem neuen Aussehen.“ kommentiert Joey sein Augenbraue hochziehen. Dann klingelt Kaiba auch schon an der Tür.

Diese wird auch nach kurzer Zeit von einem dicklichen Anzugträger geöffnet. Irritiert betrachtet er die beiden. „Was seid denn ihr für Vögel?“ will dieser wissen. Joey beginnt auch sofort drauf loszuquatschen: „Bei uns in der Schule ist ein Mord passiert und die Lehrer kamen nun auf die seltendämliche Idee, dass wir so unser Sozialpotenzial erweitern könnten. Sie wollen, dass wir Zeugen und Verdächtige ausfindig machen und befragen. Und da die Mutter des Mordopfers so frei war, uns ins Zimmer des Mordopfers zu lassen, haben wir einen Terminkalender gefunden, wo der Name Charles Rogers mehrmals vorgekommen ist. … Unserer Recherche nach, soll hier dieser Charles Rogers wohnen.“ „Ja, das ist richtig. Ich bin Charles Rogers. Und wie heißt ihr, ihr zwei Vögel?“ erkundigt sich der dickliche Mann, um die Mitte vierzig. „Ich bin Yuzuki und das ist Toshiya.“ antwortet ihm der nun Schwarzhaarige. „Die Namen passen zu euch.“ lacht der Mann, „Kommt rein. … Also, was wollt ihr denn Wissen?“ Während der Mann beide hereinlässt, erblickt sich Kaiba in einem großen Spiegel im Vorraum und seine Augen weiten sich. Er kann sich spontan wirklich selbst nicht wiedererkennen. Da hat der nun Schwarzhaarige wirklich ganze Arbeit geleistet.

Charles Rogers führt sie sogleich weiter ins Wohnzimmer, während Joey neugierig die teure Einrichtung bewundert, und bietet beiden einen Platz an. Der nun Schwarzhaarige setzt sich auch sofort auf die große Couch und Rogers platziert sich auf das Sofa schräg gegenüber. Nur Kaiba ist unruhig, stellt sich hinter Joey und legt seine Hände auf dessen Schultern. So spürt Joey auch das leichte Zittern, das vom nun Rothaarigen ausgeht. Dieser weiß allerdings selbst nicht, was genau ihm Angst macht. Er spürt nur, dass dieser Mann vor ihnen verdammt gefährlich ist, und ohne Schutz fühlt er sich vollkommen ausgeliefert. Rogers interpretiert diese Geste allerdings falsch und vermutet, dass die beiden ein Pärchen sind. Um Kaiba abzulenken, beginnt Joey auch gleich mit der Fragerei: „Also, was genau haben Sie mit dem Mordopfer Juan Rodriguez zu tun?“ „Er ist einer meiner Laufburschen, wenn man es so ausdrücken will.“ antwortet Rogers. „Hm, verstehe. … Und haben Sie eine Ahnung, wer Interesse am Tod von Rodriguez haben könnte?“ tut der nun Schwarzhaarige auf ahnungslos. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung. Vielleicht hatte er Feinde?“ meint der dickliche Anzugsträger. „Feinde sind leider keine bekannt, haben uns seine Freunde aufgeklärt. Er war schließlich ein sehr guter und unauffälliger Schüler bisher. … Nein, das würde nicht ins Bild passen.“ erklärt Joey dem älteren Mann, während er Kaiba´s rechte Hand zu streicheln beginnt, um diesen zu beruhigen. „Wäre es vielleicht möglich, dass sich mein Partner etwas bei Ihnen umsieht, während wir weiterreden?“ fragt der Schwarzhaarige, um seinem Partner die Chance zu geben, sich zu entfernen. „Natürlich. … Toshiya. So war doch Ihr Name, nicht wahr? Tun Sie sich keinen Zwang an. Sehen Sie sich alles ruhig an.“ Der nun Rothaarige nickt dankbar, löst seine Hände vom nun Schwarzhaarigen und verlässt das Wohnzimmer, um sich umzusehen.

Auf der Suche nach dem Büro öffnet Kaiba sämtliche Türen, bis er fündig wird. An mehreren Stellen platziert er Wanzen und Verfolgungssensoren und im Bücherregal platziert er eine Minikamera, hinter mehreren Büchern. Aber so, dass die Kamera dennoch einen guten Überblick auf das Büro erhält, auch wenn es noch so schlicht eingerichtet ist. Danach schaltet Kaiba den PC auf dem Schreibtisch an und wartet, bis dieser betriebsbereit ist und durchsucht den PC über irgendwelche Hinweise, die ihnen weiterhelfen könnten, Beweise zu finden.

In der Zwischenzeit fragt Joey weiter Charles Rogers aus: „Und Sie wissen wirklich nichts Näheres über die Todesumstände von Rodriguez? Er wurde nämlich mit einem Messer erstochen. Und soviel ich weiß, arbeiten Schläger von Gangs nicht mit Messern, sondern mit Schlagstöcken, weil sie ja niemanden absichtlich umbringen wollen.“ „Du weißt aber ziemlich viel von Gangs und Schlägern. Und nein, es tut mir leid, ich weiß nichts darüber.“ stellt Rogers fest. „Ich war selbst mal in einer Gang.“ gesteht der nun Schwarzhaarige und Rogers nickt verstehend. Joey ist klar, dass Charles Rogers ihm keine stichhaltigen Anhaltspunkte geben wird. Er kann nur hoffen, dass Kaiba bei seiner Durchsuchung mehr Glück hat.

Wenig später kommt der nun Rothaarige wieder ins Wohnzimmer. Natürlich hat er daran gedacht, alles wieder in den Urzustand zurückzuversetzen. Als Joey ihn erblickt, sieht er ihn sofort fragend an, der schüttelt aber nur bedauernd den Kopf und nickt, dass sie gehen sollten. Der nun Schwarzhaarige nickt ihm zu und meint zu Charles Rogers: „Ich denke, hier gibt es nichts neues zu erfahren. Wir müssen noch weiteren Spuren nachgehen. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.“ Deshalb erhebt er sich aus der Couch, verbeugt sich höflich, Rogers erhebt sich ebenfalls, und geleitet die beiden wieder zur Tür. „Tut mir wirklich leid, dass ich euch nicht weiterhelfen konnte.“ wirkt der Mann bedauernd und doch lauernd. Der nun Rothaarige verbeugt sich ebenfalls nachträglich und dann machen die beiden sich wieder auf den Weg, zurück zu Kaiba´s BMW i8.

Nachdem sie in den Wagen gestiegen und angeschnallt sind, startet Kaiba den Wagen und fährt los. „So eine Pleite. Hast du das Spionagezeugs benutzt?“ fragt Joey gleich weiter. Der Größere nickt und fügt an: „Eine Minikamera habe ich in seinem Büro in seinem Bücherregal versteckt. … So können wir überprüfen, wann er immer zu dem Versteck aufbricht.“ Der nun Schwarzhaarige nickt und erkundigt sich: „Willst du dir erst die Haare waschen oder fahren wir gleich weiter zum Versteck?“ „Wir sehen uns erstmal die Lage an, beim Versteck. Es kann sein, dass das Versteck gut bewacht wird. Es wäre nicht sinnvoll, wenn wir ohne Vorbereitung das Versteck stürmen. „Dann behaupte ich mal, dass das die Gelegenheit ist, meine Fliege zum Einsatz zu bringen.“ Der nun Rothaarige sieht für den Moment zu Joey und nickt diesem vielsagend zu.

Als sie in der Hafengegend ankommen, wird beiden bereits mulmig zumute. Beide halten sie Ausschau nach der angegebenen Adresse. Eine große Lagerhalle scheint mit der Adresse übereinzustimmen, deshalb fährt Kaiba noch eine Ehrenrunde, um den Wagen nicht direkt davor zu parken, sondern eine Lagerhalle vorher. Beide steigen aus und gehen an den Kofferraum. Der Rothaarige holt seinen Laptop aus einer Tasche heraus und öffnet ihn. „Du hast nichts verstellt gehabt?“ stellt Joey verwundert fest. Lächelnd nickt Kaiba ihm zu und meint: „Lass´ die Fliege jetzt ihren Rundgang machen.“ Der Schwarzhaarige packt die Fliege und die Fernsteuerung aus und startet den Flug, während sie sich zur Motorhaube bewegen, um es sich dort bequem zu machen, während sie den Bildschirm des Laptops im Auge behalten. Kaiba indes holt einen Block hervor, um einen Plan von der Lagerhalle zu zeichnen, während sich die Fliege ihren Weg bahnt.

Joey steuert nun die Fliege zur Lagerhalle und sucht sich einen Eingang durch ein offen stehendes Fenster. Die Fliege durchfliegt einen offenen Bereich, wo Tische und Stühle herumstehen. Richtung Eingangstür fliegt sie über einige Köpfe hinweg, die die Halle zu bewachen scheinen. Sie tragen sogar sichtbar Waffen und Joey schluckt. Ihm wird in diesem Augenblick klar, dass sie Verstärkung brauchen werden, um in die Halle reinzukommen. Wenn sie Glück haben und mit Hilfe der Fliege Beweise finden, würden sie sich das aber sparen können. Eins steht allerdings fest. Einer von ihnen muss der Mörder von Juan Rodriguez sein. Er steuert die Fliege einen Gang entlang und wundert sich darüber, dass hier Wände eingelassen wurden. Plötzlich weiten sich seine Augen. Die Fliege passiert im Augenblick einen Raum mit Fensterscheiben, wo sich dahinter ein richtiges Labor befindet. Viele Chemiker scheinen dort zu hantieren und Drogen herzustellen. Kaiba packt mit zitternder Hand den Unterarm Joey´s. Er weiß, er hat dem nun Schwarzhaarigen schon mehr Schwächen zugestanden, als ihm lieb sind, aber bei dem Gedanken in diese Lagerhalle rein zu müssen, überkommt ihn Panik. Sollte ihm nämlich etwas zustoßen, wäre Mokuba ganz auf sich allein gestellt. Schon allein bei diesem Gedanken, stellen sich ihm die Nackenhaare auf.

Der nun Schwarzhaarige lässt die Fliege weiter ihre Runde ziehen und kommt wieder an einen offenen Bereich, wo eine Öffnung für einen Lieferwagen existiert. Rundherum sind Kisten aufgestellt, wo einige davon geöffnet sind. Zum Entsetzen beider, haben sie nun freie Sicht auf Maschinengewehre. Joey greift panisch auf Kaiba´s Hand an seinem Unterarm, um zu spüren, dass er nicht alleine ist. Dieser ist dem Kleineren auch schon näher gerückt und berührt beinah die Schulter des anderen.

Die Fliege folgt weiter ihrem Weg, als sie plötzlich abrupt anhält, weil vor ihnen eine Wäscheleine zu sehen ist, woran Geld hängt. Vorsichtig bewegt sich die Fliege weiter und kommt unerwartet auf einen Apparat zu, auf dem Platten drauf sind, die den Abdruck von Geldscheinen aufweisen. Eindeutig Gelddruckerpressen, die am Ende des Ganges platziert sind. Allerdings wundersamer Weise nicht die Währung ihres Landes. „Die bringen Falschgeld in anderen Ländern unter die Leute?“ kann sich Joey nicht verkneifen. „Sieht ganz so aus.“ meint Kaiba. „Das ist, glaub´ ich, eine Nummer zu groß für uns alleine.“ bemerkt nun endlich der nun Schwarzhaarige. „Da gebe ich dir auf jeden Fall Recht. Wir werden Verstärkung und Schutz brauchen.“ pflichtet der nun Rothaarige seinem Partner bei. „Da befinden sich genügend Beweise drin, die alle Anwesenden einbuchten könnte. Der Mörder befindet sich sicher auch darunter. Was aber diesen Charles Rogers betrifft, …“ merkt Joey an. „Ja, … Wir bräuchten einen Beweis, dass das alle seine Leute sind, dann wäre auch er fällig.“ erwähnt Kaiba und der nun Schwarzhaarige erwidert: „Es würde reichen, wenn er bei der Festnahme anwesend ist. … Wie wollen wir ihm aber die Auftragsmorde nachweisen? … Hier, irgendwo, muss sich doch ein Büro oder etwas Ähnliches befinden.“ „Warte, flieg´ nochmal zurück. Ich glaub´, ich hab´ da, so was, wie eine Tür gesehen.“ erwähnt der nun Rothaarige. Joey fliegt also zurück, bis Kaiba schreit: „Stopp. Da!“ Der nun Schwarzhaarige nimmt den Rahmen, den der Größere als Tür bezeichnet, einmal genauer unter die Lupe. Und tatsächlich weist sich dieser Rahmen als Tür heraus, da ein Schlüsselloch zu sehen ist. Das ist allerdings für die Fliege kein Hindernis, da sie klein genug ist, um gerademal so durchzupassen. So plagt sich die Fliege mühevoll durch das Schlüsselloch und sofort kann man ein richtiges Büro erblicken. Links und rechts Aktenschränke bis ganz oben und die ganze Länge der Wand entlang und in der Mitte steht ein Schreibtisch mit einem PC.

Die Fliege macht sich nun daran auf den PC zuzufliegen und stöpselt sich an einen USB-Anschluss. „Schieb´ mir mal den Laptop ganz auf den Schoß. Du weißt nicht, was jetzt zu tun ist, weil der PC aus ist.“ meint Joey und Kaiba tut, wie ihm geheißen. Danach drückt der nun Schwarzhaarige dem nun Rothaarigen die Fernsteuerung der Fliege in die Hand und tippt etwas in den Laptop. Schon hört man das Surren des PC´s, was bedeutet, dass der PC hochfährt. Also schiebt Joey den Laptop wieder zu Kaiba zurück und nimmt die Fernsteuerung der Fliege wieder an sich. „Jetzt versuch´, dich ins System reinzuhacken. Das sollte für dich jetzt ein Kinderspiel sein.“ meint der nun Schwarzhaarige. Der nun Rothaarige lächelt hämisch und macht sich ans Werk.

Nach längerer Suche und mehreren Sicherheitsbrücken, stößt Kaiba plötzlich auf mehrere Konten, die auf verschiedene Namen laufen. Sofort speichert sich dieser die Liste ab. In seinem Büro würde er die Liste ausdrucken und die Konten genauer unter die Lupe nehmen. Und dann fällt ihm auf, dass der PC sogar noch mehr ausspuckt, als er je hätte träumen können. Listen sämtlicher Mitglieder der Yakuza und deren Ränge, sowie Posten, Waffenlager, Drogenlager und Geldlager. Auch diese Informationen speichert er sofort ab und meint: „Bring´ die Fliege da wieder raus. Wir haben genug Beweise, um die ganze Yakuza auffliegen zu lassen.“ „Ja, schon. Aber wir wollen doch eigentlich den Mörder finden.“ gibt Joey zu bedenken. Kaiba verdreht die Augen. „Wir behalten die Beweise einfach in der Hinterhand und suchen Beweise für den Mörder.“ besteht Joey darauf. Der nun Rothaarige seufzt und erklärt: „Jeder von denen könnte es sein. Wie stellst du dir das vor?“ „Nun, ja. Könnte sein, dass wir uns noch einmal mit Charles Rogers unterhalten müssen. … Aber diesmal, als wir selbst.“ Kaiba sieht den Schwarzhaarigen bedrohlich an. „Eh nicht sofort. Versprochen.“ beschwichtigt Joey den nun Rothaarigen, weshalb dieser nickt. Seufzend macht sich der nun Schwarzhaarige also daran, die Fliege wieder aus der Lagerhalle zu schleusen. Doch unerwarteter Weise fühlt sich eine Wache auf dem Flur von ihr belästigt und erschlägt sie mit einer Zeitung. „Shit.“ fährt Joey über die Lippen, „Wir sind im Arsch, wenn die die Fliege genauer betrachten. … Die werden dann sofort wissen, dass jemand bei ihnen rumgeschnüffelt hat.“ Kaiba schlägt sich die Hand gegen die Stirn und schließt die Augen, um zu überlegen, was nun zu tun ist.

Nach einer Weile meint er allerdings: „Wir sollten erstmal von hier verschwinden.“ Also packen die beiden alles zusammen, setzen sich in den BMW i8, schnallen sich an und Kaiba fährt los. „Fahr zu mir. Wir sollten uns mit meinem Vater unterhalten. Hoffentlich ist er noch da.“ schlägt Joey vor und der nun Rothaarige nickt nur zustimmend.

Wenig später kommen sie beim Gebäude, wo Joey wohnt, an und Kaiba parkt den Wagen. Beide steigen aus, der nun Schwarzhaarige geht an den Kofferraum und meint zum nun Rothaarigen: „Mein Labor werden wir eh nicht mehr brauchen, das nehm ich wieder mit.“ Kaiba nickt zustimmend und nimmt Joey den Koffer ab. Jener zuckt mit den Schultern und schnappt sich noch seinen Rucksack, dann macht er sich daran auf das Haustor zuzusteuern. Der nun Rothaarige folgt ihm und sie gehen die Treppen hoch in den vierten Stock, wo sich die Wohnung von Joey´s Vater und selbigem befindet.

Zu beider Glück ist Joey´s Vater noch da, macht sich allerdings gerade fertig, um ins Kriminalamt zu fahren. Als sie die Wohnung betreten, begrüßt der nun Schwarzhaarige seinen Vater auch sofort: „Dad, du bist noch da? Was für ein Glücksfall. Wir müssen dir dringend etwas zeigen. … Kannst du kurz noch bleiben?“ Dieser sieht seinen Sohn irritiert an und blinzelt mehrmals, bis ihm klar wird, dass da vor ihm tatsächlich Joey steht. „Ja, wie siehst du denn aus? … Und, ist das Mister Kaiba?“ schwenkt der Blick von Joey´s Vater nun auch auf den nun Rothaarigen. Dieser senkt beschämt den Kopf, während Joey bekräftigend nickt. „Wir sind da auf was Heikles gestoßen und brauchen deinen Rat. Dazu musst du dir aber erst das Material ansehen, das wir gefunden haben.“ „Na, meinetwegen.“ meint der Vater von Joey und lässt beide erstmal richtig hereinkommen.

Sie marschieren in Joey´s Zimmer und Kaiba stellt den Koffer ab. Danach stellt er den Laptop auf den nun freien Schreibtisch, öffnet die Klappe und die Dateien, die er abgespeichert hat. Joey´s Vater wirft einen Blick darauf und seine Augen weiten sich. „Wie seid ihr an dieses Material gekommen?“ will er sofort wissen, während er die Listen durchgeht. „Na, ja. Du weißt ja, wie gerne ich herumbastle. Ich hab´ ´ne Spionagefliege gebaut und sie in den Schlupfwinkel der Yakuza reingeschickt. Ich hab´ sie den PC anzapfen lassen und das hat der PC ausgespuckt. … Nur leider ist die Fliege aufgeflogen, weil einer meinte, er müsse sie erschlagen.“ erklärt Joey seinem Vater. „Joey. Das ist hochwertiges Beweismaterial. … Die Methode, die ihr gewählt habt, ist zwar nicht legal, aber wenn sich diese Daten tatsächlich freizügig auf dem PC befinden, kann man den mit Leichtigkeit beschlagnahmen. … Fertigt mir davon auf jeden Fall eine Kopie an. Nur für den Fall, dass jemand auf die Idee kommen sollte, die Daten zu löschen, weil sie merken, dass die Polizei anrückt.“ meint der Vater von Joey begeistert. „Das hatten wir ohnehin vor.“ erwähnt Kaiba. „Dad, die wissen, dass da jemand war, der bei ihnen rumgeschnüffelt hat. Was sollen wir jetzt machen?“ will der nun Schwarzhaarige ungehalten wissen. „Ruhig Blut, Junge. … Wissen sie, dass ihr es wart?“ fragt Joey´s Vater nach. Beide schütteln ihre Köpfe. „Na, eben. … Ihr habt absolut nichts zu befürchten, wenn ihr euch nicht direkt mit ihnen anlegt.“ versucht er die beiden zu beschwichtigen. „Aber wir müssen doch den Mörder von Juan Rodriguez finden. Und einer von denen da drin ist es.“ gibt der nun Schwarzhaarige zu bedenken.

„Wie habt ihr eigentlich herausgefunden, wo ihr Versteck ist?“ will nun im Gegenzug Joey´s Vater wissen. „Wesley Nightwalk ist ein Informant von den Yakuza und hat geplaudert. Er nennt sich auch Spitzel und hat das Mordopfer an den Don Charles Rogers verpetzt, weil er zur Polizei gehen wollte.“ gesteht Joey, da auch der nun Rothaarige seine Beweggründe offenbart hatte. „Ihr seid mit eurer Ermittlung schon ganz schön vorangeschritten. Hochachtung.“ gesteht ihm sein Vater ein, „Aber, um an den Mörder von eurem Mordopfer zu kommen, werdet ihr wahrscheinlich noch einmal mit Charles Rogers sprechen müssen. … Ich persönlich würde euch raten, lasst die Finger davon, euch noch tiefer reinzureiten. Ihr werdet irgendwann den Weg zurück, aus den Augen verlieren.“ rät er. Frustriert senkt der nun Schwarzhaarige den Kopf, weil es ihm widerstrebt, jetzt einfach den Kopf in den Sand zu stecken. Er hebt den Kopf und blickt zu Kaiba. Der erwidert seinen Blick, legt ein leichtes Lächeln auf seine Lippen und beginnt zu nicken. Daraufhin erwidert Joey dankbar das Lächeln. Die Entscheidung ist gefallen, auch, wenn sie stumm getroffen wurde. Und so, wie er Kaiba kennt, hat dieser sicher sogar schon einen Plan. Er hofft nur, dass er diesmal auch eingeweiht wird. „Lassen Sie das nur unsere Sorge sein. Wir versprechen, dass wir uns nicht in Gefahr begeben werden. Dennoch werden wir die Aufklärung des Mordes zu Ende bringen.“ erklärt Kaiba, sich seiner Sache sicher, was auch Joey´s Vater nicht entgeht. „Sie haben bereits einen Plan, nicht wahr? Versprechen Sie mir, dass Sie wirklich nichts riskieren.“ fordert Joey´s Vater Bestätigung, die er auch prompt erhält: „Wir werden nichts riskieren. Das verspreche ich Ihnen, Mister Wheeler.“ „Gut. Da das geklärt ist, kann ich ja nun endlich zur Arbeit.“ erklärt Joey´s Vater und verlässt das Zimmer.

Joey räumt einstweilen den Koffer mit seinem Labor wieder aus und den Laptop von Kaiba hat er derweil auf sein Bett gelegt. Danach räumt der nun Schwarzhaarige noch seinen Rucksack aus, als lautstark sein Magen zu knurren beginnt. Nachdem er einen Blick auf seine Armbanduhr wirft, meint er lächelnd: „Kein Wunder, dass ich Hunger habe. Es ist ja auch schon nach 13 Uhr.“ und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Soll ich etwas bestellen?“ fragt Kaiba unsicher nach. „Nicht nötig. Ich seh mal in der Küche nach, was wir da haben.“ Mit diesen Worten geht der Schwarzhaarige aus dem Zimmer, durchs Wohnzimmer in die Küche und durchstöbert den Kühlschrank und die Schränke, während ihm der nun Rothaarige folgt und ihn skeptisch beobachtet. Danach steht er auch schon am Herd und kocht Nudeln mit Tomatensauce. Am Türrahmen lehnend nimmt Kaiba wahr, wie Joey den Tisch ganz automatisch für zwei deckt, während der Topf auf dem Herd kocht.

Nach einer ganzen Weile, als das Essen fertig gekocht ist, serviert Joey und bietet seinem Partner an: „Bedien´ dich ruhig.“, während er sich an den Tisch setzt. Dieser zuckt mit den Schultern und setzt sich gegenüber von Joey und betrachtet skeptisch das Essen. Da der nun Schwarzhaarige allerdings bereits kräftig zulangt, zuckt er mit den Schultern und probiert selbst mal. Schnell stellt er fest, dass das Essen gar nicht so schlecht schmeckt, und isst alles auf.

Nachdem sie nun gestärkt sind, räumt Joey das Geschirr ab und spült es sogleich ab. Kaiba stellt sich schulterzuckend neben ihn und trocknet das Geschirr im Gegenzug ab, was ihm ein dankbares Lächeln vom Anderen einbringt. Als sie mit dem Abwasch fertig sind, fragt Joey vorsichtig: „Hast du schon eine Idee, wie wir herausfinden können, wer von den Yakuza in der Lagerhalle der Mörder ist?“ Die Lippen des Rothaarigen verziehen sich zu einem Grinsen, während er nur mit einem „Mhm.“ antwortet. „Verrätst du sie mir?“ will der Schwarzhaarige wissen.

„Beim Rundflug deiner Fliege habe ich etwa 12 bewaffnete Yakuza gezählt. Also steht schon mal fest, dass wir nicht unbewaffnet und alleine dort reingehen sollten, wenn wir nicht erschossen werden wollen. … Zufälligerweise sind mir mehrere gute Sicherheitsleute unterstellt, die diese Zahl bei weitem überbieten können. Also wäre es keine schlechte Idee, etwa … 18 bewaffnete Sicherheitsmänner zur Rückendeckung mitzunehmen.“ erklärt Kaiba. Da Joey da nicht mitreden kann, weil er sich nie so viele Leute leisten könnte, senkt er seinen Blick und nickt nur. „Dennoch wäre es sinnvoll, zuvor einige Vorbereitungen zu treffen und erst abends erneut die Lagerhalle aufzusuchen. Zu diesem Zeitpunkt sollten wir dort ebenso auf Charles Rogers treffen, um ihn sogleich zu stellen. … Natürlich wäre es auch nicht ungeschickt, die Polizei in der Hinterhand zu haben, damit die dann gleich die Festnahme übernehmen kann.“ Der nun Schwarzhaarige hebt wieder den Blick und begreift, auf was der nun Rothaarige hinaus will. „Doch zuvor sollten wir uns die Haare waschen. … Was sollen nur deine Angestellten von dir denken, wenn sie dich so zu sehen kriegen.“ schlägt Joey grinsend vor, woraufhin sich dieser einen bösen Blick seitens Kaiba einfängt.

„Ist ja schon gut. … Komm einfach mit.“ nimmt der noch Schwarzhaarige den noch Rothaarigen an die Hand und zieht ihn mit ins Badezimmer. Während Joey Handtücher aus dem Schrank holt, macht sich Kaiba daran, seinen Rollkragenpullover auszuziehen, in der Annahme, dass der Andere das Badezimmer gleich wieder verlassen wird. Nachdem sich der noch Rothaarige die Brause eigens gemacht hat und das Wasser aufdreht, während er sich über den Badewannenrand beugt, kommt plötzlich der noch Schwarzhaarige an seine linke Seite.

Nachdem der Größere seine Haare abgebraust hat, meint Joey: „Warte, ich helfe dir.“, nimmt Shampoo zur Hand und reibt mit einer kleinen Portion das Haar ein. Entsetzt versucht Kaiba einzuwenden: „Lass das, Wheeler. Das kann ich sehr gut alleine.“ Doch der noch Schwarzhaarige lässt sich nicht abwimmeln und macht einfach weiter. Der fast wieder Brünette seufzt resignierend, denn es fühlt sich gar nicht so schlimm an. Es tut sogar richtig gut, weil es sich wie eine Kopfmassage anfühlt. Ergeben schließt er die Augen und überlässt Joey den Rest der Haarwäsche.

Nachdem dieser den Kopf des Anderen ordentlich einschampooniert hat, nimmt er dem Größeren die Brause ab und spült sorgfältig das Shampoo und die Farbe aus den Haaren, penibelst darauf achtend, Kaiba nicht zu berühren, auch wenn er es gerne täte. Doch einmal über den gesamten Rücken zu streichen, kann er sich dann doch nicht verkneifen. Der fast wieder Brünette spannt sich spürbar kurz an, entspannt sich aber wieder, da diese Berührung ihm etwas sagt. Ein kurzer Blick über seine Schulter bestätigt ihm seine Annahme, was ihm ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Der noch Schwarzhaarige sieht ihn ängstlich und angespannt auf die Haare, während sein Blick öfters zum Rücken hüpft. Die schöne alabasterfarbene makellose Haut ist ja auch zu verlockend, als das der Kleinere widerstehen könnte, sie zu berühren. Wieder schließt der Größere die Augen und genießt diese kurze Streicheleinheit. Als das erledigt ist, meint Joey zum Anderen: „Die Augenbrauen schaffst du jetzt alleine. Gib´ nur etwas Seife drauf, bisschen rubbeln und auswaschen. Das sollte reichen. … Ich wasche mir jetzt auch mal die Haare aus.“

Während Kaiba bereits seine Augenbrauen wäscht, schlüpft auch der noch Schwarzhaarige aus seinem T-Shirt. Nachdem das erledigt ist, nimmt er sich etwas Shampoo auf die Hand und reibt sich ordentlich die Haare ein, als er plötzlich eine fremde Hand an seinem Kopf vernimmt. Der fast wieder Blonde seufzt auf, denn es fühlt sich verdammt gut an, den Anderen zu spüren, wenn auch nur seine Hand am Kopf. Zudem muss er sich echt zurückhalten, sich der Hand entgegen zu lehnen, um sie noch besser zu spüren. Genießend schließt er seine Augen, als ihm die Brause abgenommen wird und der Brünette ihm die Haare ausspült.

Danach spürt er die fremde Hand über seinen Rücken streicheln. Kaiba versteht zwar nicht, warum er das jetzt tut, aber ihm gefällt es, den anderen zu berühren. Er kann nicht fassen, dass ihn der nackte Rücken vor ihm, auf gewisse Weise reizt, weshalb er seine Hand wieder nach oben an die Schulter führt, während er die Brause wieder dem Blondschopf in die Hand drückt, damit sich dieser noch die Augenbrauen ausspülen kann. Dieser seift sich die Augenbrauen ein, rubbelt und spült sie wieder ab, um einen Blick zu Kaiba zurückzuwerfen. Er stellt das Wasser ab und legt die Brause ab, damit er sich aufrichten und dem Brünetten zuwenden kann.

Ihre Blicke fangen sich sofort ein und scheinen sich zu verschlingen. Wieder verspürt der Brünette in sich dieses Kribbeln. Allmählich fragt er sich, warum er dieses nur beim Blondschopf verspürt. Joey dreht sich nun ganz zu Kaiba um, während dieser noch immer seine Hand an dessen Schulter liegen hat. Das wiederum wirkt, als würde der Brünette den Blonden umarmen, denn der Großgewachsene denkt gar nicht daran, seinen Griff zu lösen. Der Kleinere wagt nun, seine Hand etwas unterhalb der Schulter des Größeren abzulegen. Mutig streicht Joey über die Schulter zum Nacken des Brünetten, dessen Haare seine Finger volltropfen. Aber das macht ihm nichts. Er drückt den Nacken sanft zu sich, dennoch gibt Kaiba nur leicht nach, dass es abermals zu einer Lippenberührung kommt. Diesen irritiert arg, dass er das Verlangen verspürt, den Kuss zu vertiefen, so reißt er sich zusammen, um dem Drang nicht nachzugeben. Dennoch erwidert er den Kuss, der so sanft und vorsichtig ist, als wäre es ihr Erster. Auch der Blonde kämpft mit sich, dem Drang, Kaiba an sich zu pressen, nachzugeben. Er will seinem Partner schließlich die Möglichkeit lassen, sich zurückzuziehen. Doch dies geschieht nicht. So küssen sie sich solange, bis ihnen die Luft ausgeht und sie sich voneinander wieder lösen müssen.

Beider Wangen sind gerötet und Joey senkt verlegen seinen Blick. Er hat es schon wieder getan und kann es nicht fassen, dass der Brünette es zugelassen hat. Dieser beginnt jedoch allmählich zu begreifen, was in ihm vorgeht. Die sprichwörtlichen Schmetterlinge im Bauch, das Verlangen, dem anderen nahe zu sein, das sind alles Dinge, die auf das Verliebtsein hinweisen. Ein Glück, dass der Blonde gerade nicht zu ihm sieht, denn seine Augen weiten sich entsetzt. Er kann nicht verstehen, wie das passieren konnte, schließt aber schließlich auf die ständige Gegenwart des Kleineren, das bessere Kennenlernen und Verstehen des Anderen. Seufzend schließt er die Augen und drückt Joey leicht an sich, um sich an diesen zu lehnen. Diese Geste nimmt dieser wahr, um seinen zweiten Arm um den Rücken des Größeren zu schlingen. Kurz danach löst er wieder die Umarmung, räuspert sich und greift nach einem Handtuch, um sich die Haare abzutrocknen, was den Eindruck vermittelt, als wäre nichts passiert. Anders weiß sich Kaiba im Augenblick auch nicht zu helfen. Der Blonde seufzt und macht es dem Brünetten nach. Ihn verletzt es allerdings schon ein wenig, wie sich der Größere verhält. „Wir sollten uns langsam fertig machen. Ich muss schließlich noch 18 Sicherheitsleute auf ihren Auftrag vorbereiten.“ erklärt Kaiba und Joey versteht, dass die Mordaufklärung bisweilen noch Vorrang hat. Also ziehen sie sich wieder ihre Oberteile über, verlassen das Badezimmer, gehen noch in Joey´s Zimmer, um den Laptop zu holen, und marschieren aus der Wohnung, um mit dem BMW i8 zur Kaiba-Corporation zu fahren.

Als sie bei dem Firmengebäude ankommen, steuert Kaiba den Wagen dahinter in eine Tiefgarage und stellt ihn auf dem beschrifteten Parkplatz des Firmenleiters ab. Bewundernd steigt Joey aus dem Wagen. Hatte er doch niemals angenommen, dass dieser Tower eine Tiefgarage besitzt. Ist ja auch kein Wunder, wenn sich der Eingang auf der Rückseite des Gebäudes befindet. Der Brünette schließt, nach mitnehmen seines Laptops und Verlassen seines Wagens, diesen ab, wirft auffordernd einen Blick zum Blonden und geht schließlich voran, zu einem Fahrstuhl. Der Blondschopf folgt ihm auf dem Fuße, so fahren sie in das oberste Stockwerk, wo sich auch das Büro des Großgewachsenen befindet. Oben im 32. Stockwerk angekommen marschiert er einen Flur entlang, wo zur Rechten ein Schreibtisch steht, an dem eine Sekretärin sitzt, und geradeaus befindet sich eine große beige Bürotür.

Kaiba öffnet sie und lässt Joey frei, vor ihm hinein zu gehen, was dieser auch unaufgefordert tut. Danach tritt der Brünette an seinen Schreibtisch, greift zum Telefon und ordert: „Schicken Sie mir umgehend 18 Ihrer besten Leute in den Konferenzsaal 33.“ Schon ist wieder aufgelegt. Der Blonde kann darüber nur den Kopf schütteln, wie der Größere mit seinen Angestellten umgeht. Weder ein ‚Bitte‘ noch ein ‚Danke‘ hat er bisher vernommen. Dass die Leute weiterhin bei ihm angestellt bleiben wollen, ist nahezu ein Wunder. Oder sie werden einfach nur sehr gut bezahlt, um sein Verhalten zu dulden. Aber Joey kann´s ja egal sein, solange er nicht für Kaiba arbeiten muss. Kurz darauf nickt ihm der Brünette auch schon wieder zu, ihm abermals zu folgen. Der Blondschopf seufzt auf und schon verlassen sie wieder das Büro, nur um einige Türen weiter einen großen Saal, mit Stühlen um Tische und einer Art Bühne, wo sich ein Rednerpult befindet, zu betreten.

Bangend bleibt Joey nach ein paar Schritten stehen, als er die Menge an Stühlen betrachtet. Ihm wird sofort klar, dass er sich nie trauen würde, vor so vielen Leuten zu sprechen. Auch ein Grund, weshalb er nie in Erwägung gezogen hat, sich in die Theater AG seiner Schule einzuschreiben. Ein kalter Schauer läuft ihm, bei dem Gedanken, über den Rücken. Doch der Brünette kennt kein Erbarmen. Als dieser gemerkt hat, dass Joey stehengeblieben ist, nimmt der den Blondschopf an die Hand und zieht ihn mit auf die sogenannte Bühne, wo sich das Rednerpult befindet. Der Größere bringt ihn allerdings am Rand der sogenannten Bühne zum Stehen, was den Blonden dazu bringt, erleichtert durchzuatmen. Jetzt gilt es, nur noch darauf zu warten, bis die 18 Sicherheitsleute in diesem Saal erscheinen.

Nach fünf Minuten betreten nach und nach unverkennbar gekleidete Sicherheitsleute den Konferenzsaal. Joey zählt sie Mann für Mann mit, als nach weiteren fünf Minuten alle 18 Leute anwesend sind. Dann folgt unerwartet die Frage von Kaiba: „Willst du das Wort an meine Leute richten?“ Die Augen des Blonden weiten sich geschockt. In seiner Panik packt er den Brünetten an den Hüften, erklärt: „So was liegt mir nicht. Das mach´ mal schön du. Das sind schließlich deine Leute.“ und schiebt diesen zum Rednerpult vor. Irritiert lässt Kaiba zu, dass er geschoben wird, hebt dennoch skeptisch eine Augenbraue an, als sich der Blondschopf wieder von ihm entfernt, als wollte sich dieser verstecken. Mit einem Schulterzucken erhebt der Brünette deshalb kalt das Wort an seine Sicherheitsleute: „Danke, dass Sie umgehend erschienen sind. … Ich werde Ihnen nun erstmal die näheren Umstände erklären, weshalb ich Sie zum Einsatz zu bringen gedenke. … Wheeler hier, ein Mitschüler von mir, hat sich zum Berufsziel gemacht, Kriminalbeamter zu werden, weshalb er sich der Aufklärung eines Mordfalls in unserer Schule angenommen hat und die Polizei herausgefordert hat, den Mord vor ihnen zu lösen. … Er hat mich davon überzeugt, ihm als Partner zur Seite zu stehen, weshalb ich nun zum Punkt komme. … Die Informationen, die wir bisher sammeln konnten, führen zu den Yakuza. Wir besitzen Beweise, die die ganze Yakuza, hier in Domino-City, hinter Gitter bringen könnte. Jedoch wünscht sich Wheeler, dass auch der Mörder entlarvt wird, der sich unter ihnen befindet. Deshalb zu meinem Plan. … Wir werden alle gemeinsam heute Abend gegen 20 Uhr zum Versteck der Yakuza aufbrechen. Sie werden in dieses eindringen und die Yakuza dingfest machen. Also fesseln und knebeln. Danach werden wir beide zu ihnen stoßen und Wheeler wird von jedem Einzelnen Fingerabdrücke abnehmen, um sie mit denen des Mörders zu vergleichen, die wir uns bereits aneignen konnten. Nachdem dies erledigt ist, werden wir den Mörder mitnehmen und ihn der Polizei überlassen. … Klingt einfach, ist es aber nicht. Wir müssen schließlich annehmen, dass die Yakuza schwer bewaffnet sind, da sie hinten eine ganze illegale Waffenladung liegen haben. Wir wissen auch nicht, ob sich die Chemiker einmischen oder was der Don der Yakuza unternehmen wird. Das hängt alles in der Luft. … Deswegen ziehen wir in Betracht, ebenso die Polizei als Rückendeckung einzuschalten und sie das Gebäude unauffällig umstellt zu halten, sollte jemand versuchen zu fliehen. … Sie sind verpflichtet, mit Schutzwesten und Waffen anzutreten, ehe wir zum Versteck der Yakuza aufbrechen. Treffpunkt ist also Konferenzsaal 1 um 20 Uhr in voller Montur, damit wir sofort aufbrechen können. Benutzen Sie hierfür maximal 2 Panzerwagen, um sich so unauffällig wie möglich fortzubewegen. … Natürlich bin ich bereit für diesen gefährlichen Einsatz eine großzügige Prämie für jeden Einzelnen von Ihnen auszuzahlen, damit es sich auch für sie lohnt mitzumachen. … Das war´s fürs Erste. Noch irgendwelche Fragen?“ Bewundernd und erstaunt funkeln Joey´s Augen Kaiba an. Dieser Vortrag war einfach Weltklasse. Und er hat auch kein einziges Detail ausgelassen. Dass sein Partner allerdings bereit ist, so viel Geld in seine Zukunft zu stecken, ist ihm doch ein wenig unangenehm, denn dieser wäre nicht dazu gezwungen, wenn er selbst nicht drauf bestanden hätte, den Mörder fassen zu wollen. Der Brünette dreht unvorhergesehen seinen Kopf zum Blonden und fragt nach: „Hab´ ich irgendwas vergessen, zu erwähnen?“ Schnell schüttelt Joey seinen Kopf, ehe er ihn dankbar, verlegen und verehrend ansieht. Kaiba legt verwundert seinen Kopf schief und hebt eine Augenbraue, sodass der Blondschopf nicht anders kann, als ihn einfach nur verträumt anzusehen. Die Lippen des Großgewachsenen verziehen sich zu einem Schmunzeln, als dieser den Blick von seinem Partner vernimmt, und schon kann man Getuschel unter den Sicherheitsleuten vernehmen. Dieses versteht Kaiba allerdings mit einem eiskalten Blick zu unterbinden, dass dieser durch die Reihen schickt.

„Sie dürfen nun wegtreten.“ informiert der Brünette seine Sicherheitsleute, die auch eiligst den Konferenzsaal wieder verlassen. Kaiba seufzt. Er ist sich nicht klar, ob es richtig ist, sich so derart von Joey beeinflussen zu lassen. Denn mittlerweile merkt er selbst, dass er sich etwas abweichend von seinem üblichen Auftreten verhält. Ob dies Konsequenzen nach sich zieht, weiß er noch nicht, denn er kann seine Veränderungen noch nicht einschätzen. Da aber selbst Mokuba aufgefallen ist, dass er netter wirkt, muss er wirklich aufpassen, sich nicht auffliegen zu lassen. Andererseits, will er überhaupt seine Gefühle vor dem Blonden verstecken, wo er ihm bereits so viel von sich preisgegeben hat?

Er schiebt die Gedanken beiseite und fragt Joey: „Wheeler, willst du einen Kaffee?“ Dieser sieht den Brünetten verwirrt an, antwortet dann allerdings: „Ja, gerne.“ „Dann komm´ mit.“ Mit diesen Worten verlassen die beiden den Konferenzsaal und gehen wieder einige Türen weiter in einen offenen Bereich, wo sich eine kleine Kochnische befindet. Dort sind sogar vier Tische mit Stühlen platziert, wo die Belegschaft eine Kaffeepause einlegen kann. Der Größere macht Kaffee, leert ihn anschließend in Tassen und erkundigt sich: „Brauchst du Milch und Zucker?“ Der Blonde nickt, weshalb Kaiba ihm beides mitbringt, als dieser die zwei Tassen auf einem der Tische abstellt. Joey setzt sich an den Tisch, dem Brünetten gegenüber, gibt sich Milch und Zucker in sein Heißgetränk und beginnt genüsslich an seinem Kaffee zu schlürfen.

Nachdem sie den Kaffee getrunken haben, fragt Kaiba den Blonden: „Hast du vielleicht Interesse daran, dir die Firma anzusehen? Ich führe dich gerne durch die Abteilungen.“ Hellhörig nickt der Blondschopf aufgeregt. Das könnte spannend werden.
 

Nach etlichen Stunden langweiligen Betrachtens der Abteilungen, was kein Ende zu nehmen schien, enden sie wieder in Kaiba´s Büro. Dieser hat bereits bei den ersten fünf Stockwerken gemerkt, dass der Blonde nicht gerade motiviert war, weiterzumachen. Doch der war tapfer, hat sich nichts anmerken lassen – na, ja, fast nichts, denn sonst hätte der Brünette es ja nicht mitbekommen – und hat auch nichts gesagt. So spricht auch Kaiba ihn deswegen nicht an, geht nur an seinen Laptop und erwähnt: „Ich werde jetzt erstmal das Beweismaterial ausdrucken und vervielfältigen. … In einer halben Stunde geht´s ohnehin los. Dann sollten wir unten im Erdgeschoß sein.“ Der Blonde nickt nur zustimmend.

Nach getaner Arbeit packt Kaiba den Laptop und eine Kopie des Beweismaterials ein, – man kann schließlich nie wissen, ob man es nicht für Erpressungsversuche benötigt – beide verlassen das Büro und fahren gemeinsam mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoß, wo sie bereits im Konferenzsaal 1 sehnsüchtig erwartet werden. Dann geht es auch schon los.

Die Männer folgen Kaiba und Joey hinunter in die Tiefgarage, wo sich Panzerwagen für Noteinsätze befinden. Die 18 Männer teilen sich in zwei Panzerwägen auf, während der Brünette und der Blondschopf sich in den BMW i8 platzieren. Als sie soweit sind, fahren sie an der Spitze voran und verlassen die Tiefgarage der Kaiba-Corporation.
 

Am Hafen bei der Lagerhalle angekommen, drehen sie wieder eine Ehrenrunde, da sie feststellen mussten, dass diesmal zwei Wachen draußen stehen. Damit hatten Kaiba und Joey natürlich nicht gerechnet. Aber eigentlich war das klar, nachdem die Fliege entlarvt worden ist. Besorgt fragt der Blonde seinen Partner: „Kaiba, was machen wir, wenn jetzt noch mehr Yakuza, als du Leute mitgebracht hast, da drin sind? … Wir haben nämlich nicht bedacht, dass sie sich auf unser Erscheinen vorbereiten könnten, wegen der Spionagefliege.“ Der Brünette schnaubt wütend. „Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. … Verdammt.“ schlägt Kaiba aufgebracht seine Hände gegen das Steuerrad und legt seine Stirn an das kalte Leder. Sorgenvoll versucht Joey den Größeren wieder zu beruhigen, indem er seine Hand auf die des anderen legt.

Dieser blickt auf Grund dessen wieder auf und dem Blonden in die Augen. Der sieht ihn fragend an, was sie nun tun sollen. Also meint der Brünette nach einer Weile des Überlegens: „Wir werden die Lagerhalle dennoch stürmen. … Die Polizei wird in einer Viertelstunde hier aufkreuzen und kann uns gegebenenfalls unter die Arme greifen. … Im Prinzip können wir nur gewinnen, auch wenn wir nun in der Unterzahl sein sollten. … Zudem ist Charles Rogers ein Mann, mit dem man reden kann. Das könnten wir zu unserem Vorteil nutzen.“ Mit einem aufmunternden Lächeln nickt Joey ihm zustimmend zu, was auch Kaiba ein Lächeln abringt. Dem Brünetten ist allerdings bewusst, dass er nur dem Blonden zu verdanken hat, dass er neuen Mut geschöpft hat, den Plan durchzuziehen. Denn diesem scheint sehr wohl klar zu sein, was auf dem Spiel steht, dennoch ist er gewillt, nicht aufzugeben.

Die drei Wagen parken eine Lagerhalle weiter und alle steigen aus, um sich zu versammeln und zu überlegen, was nun zu tun ist. Kaiba erklärt daher: „Wir werden dennoch die Lagerhalle stürmen. … Am besten gehen erst mal 4 zur Vorhut rein, um sich umzusehen. Sobald es zu einer Schießerei kommen sollte, stürmen die anderen rein, um sie zu unterstützen und machen sie die Leute darin unschädlich, allerdings ohne sie zu töten.“ Joey kommt da eine Idee, die er auch gleich aussprechen muss: „Warum schicken wir ihnen dann nicht gleich Schlafgas rein?“ Der Brünette öffnet den Mund, als wollte er etwas sagen, holt dabei Luft, während er zum Blonden zeigt. Kurz darauf kommt dann im vorwurfsvollen Ton von ihm: „Warum ist dir das nicht eher eingefallen?“ Angesprochener zuckt entschuldigend mit den Schultern. „Ich darf sie darauf aufmerksam machen, dass unser Schutz dennoch von Vorrang ist. Also, gehen wir jetzt zur Lagerhalle und machen erst mal die zwei Wachen unschädlich.“ erklärt Kaiba seiner Truppe, sowie seinem Partner.

So macht sich die Gruppe auf den Weg zur Lagerhalle. Vier der Männer schleichen sich getrennt von beiden Seiten an die zwei Wachen heran und schlagen ihnen ins Genick, sodass sie sofort ohnmächtig zu Boden gehen. Daraufhin nähert sich auch der Rest der Gruppe an und versammelt sich vor dem Haupteingang.

„Bevor Sie gleich reinstürmen, …“ richtet sich der Brünette an die vier Männer der Vorhut, „… Beim Rundflug seiner Spionagefliege …“, damit deutet er auf den Blondschopf, „… habe ich 12 Leute gezählt. Da sie aber nun in Alarmbereitschaft sein dürften, könnte es sich nun um wesentlich mehr Männer handeln. Also seien Sie auf der Hut. … Sollten Sie Hilfe brauchen, rufen Sie entweder ‚Angriff‘ oder ‚Attacke‘ und die restlichen Männer werden Ihnen zur Hilfe eilen. … Die Polizei wird erst in einer guten Viertelstunde hier eintreffen, um uns Rückendeckung zu bieten. Solange müssen wir da drin klarkommen und die Stellung halten. Bisweilen sollte es laut Plan auch nicht eher notwendig sein, die Polizei um Hilfe zu bitten.“ erklärt Kaiba und die vier Sicherheitsleute nicken verstehend. Deshalb zücken die Männer ihre Waffen, während die anderen sich seitlich neben der Tür verstecken, und öffnen die Tür, um hineinzugehen. Sofort richten sämtliche Yakuza ihren Blick auf die vier Eindringlinge. Die ziehen ihre Waffen und halten sie den anderen entgegen, die ebenfalls ihre Waffen auf die Yakuza richten. Ein Schuss fällt und sofort stürmen die restlichen Sicherheitsleute in den Raum. Eine heftige Schießerei beginnt, an der mehrere verletzt, aber zum Glück nicht zu Tode kommen.

Als Kaiba´s Leute die Überhand gewinnen, beginnen sie sogleich einige der Yakuza zu knebeln und zu fesseln. Jedoch rechnen sie nicht damit, dass noch einige aus dem Flur angerannt kommen, da sie durch die Schießerei aufmerksam geworden sind. Sofort werden einige Sicherheitsleute überwältigt. „Na, na. Was soll denn dieser Lärm?“ fragt der Don der Yakuza, der gerade aus dem Flur in die Vorhalle kommt, um zu erfahren, was dieser Radau soll. Kaiba und Joey erkennen die Stimme von Charles Rogers sofort. „Ich geh da jetzt rein. Sollte mir etwas passieren, pass´ bitte auf Mokuba auf.“ erwähnt der Brünette so ruhig, dass Joey gar nicht dazu kommt, zu reagieren, als dieser bereits durch die Türschwelle tritt. „Nein, Kaiba. … Seto.“ entflieht sorgenvoll seinen Lippen, doch ihm ist klar, dass dieser seine Worte nicht mehr gehört hat.

„Ah, Mister Kaiba. Welch´ unerwartete Ehre, eine solche Berühmtheit willkommen heißen zu dürfen. Was verschafft mir diese Ehre?“ begrüßt auch sofort Charles Rogers den Brünetten und sowohl die Yakuza, als auch Kaiba´s Sicherheitsmänner halten inne. Joey reißt panisch die Augen auf. Er hat Angst um Kaiba. Was, wenn er tatsächlich verletzt wird, oder sogar stirbt, nur um ihm bei seinem Traum zu helfen. Das kann und will er einfach nicht zulassen. Dennoch ist ihm klar, dass es jetzt nicht der rechte Zeitpunkt wäre, einzugreifen. „Ich bin auf der Suche nach dem Mörder einer meiner Mitschüler. Dieser dürfte Ihnen durchaus als Juan Rodriguez bekannt sein. Ein Schläger und kleiner Drogendealer, meines Wissens nach.“ antwortet der Brünette spöttisch. Der dickliche Mann lacht: „Ich sehe, Sie haben sich gut informiert. … Nur frage ich mich, was Sie dazu veranlasst, nach einem Mörder zu suchen, wenn Sie eine Firma zu leiten haben.“ „Das ist meine Sache und geht Sie nichts an.“ erwidert Kaiba kalt. „Ich, an Ihrer Stelle, wäre vorsichtig, was ich sage. … Sie befinden sich nicht gerade in einer guten Lage.“ Daraufhin knurrt der Brünette bedrohlich, was einige Yakuza zurückzucken lässt. „Na, na. Nur die Ruhe, Mister Kaiba. Wir wollen doch anständig bleiben.“ ermahnt ihn der Yakuza-Boss, was Angesprochenen dazu bringt, ihn mit einem eiskalten Blick erdolchen zu wollen. „Sie sollten vielleicht wissen, … seinerzeit habe ich regelmäßig Geschäfte mit Gozaburo Kaiba getätigt. Hätten Sie vielleicht Interesse?“ versucht Rogers sichtlich den Brünetten zu reizen. „Niemals. Ich bin nicht wie er.“ antwortet er wie aus der Pistole geschossen und Joey wird bange, um seinen Partner. „Dennoch muss ich gestehen, die neue Augenfarbe steht Ihnen, Mister Kaiba. Dieses Rot in ihren Augen wirkt um einiges bedrohlicher.“ amüsiert sich der dickliche Mann. Kaiba´s Augen weiten sich geschockt, denn er hatte sich bereits zu sehr daran gewöhnt, in die grünen Augen seines Partners zu blicken, sodass es ihm nicht aufgefallen ist, dass er immer noch die roten Kontaktlinsen trägt. Auch die Augen des Blonden weiten sich, denn auch er hatte sich an diese roten Augen gewöhnt. Kaiba nimmt natürlich sofort die Kontaktlinsen heraus, als er auch schon gefragt wird: „Wo haben Sie denn ihren … schwarzhaarigen Partner gelassen? Oder war dessen Haarfarbe ebenfalls falsch?“ Entsetzt sieht der Brünette sein Gegenüber an. Er hat sie also durchschaut. Vielleicht sogar bereits von Beginn an. Und Joey würde natürlich auf sein Stichwort eingehen, da ist sich Kaiba gewiss.

Und dieser sollte auch nicht enttäuscht werden, im negativen Sinne. Nachdem auch Joey seine Kontaktlinsen entfernt hat, tritt er durch die Eingangstür und gibt sich preis: „Hier bin ich.“ Der Brünette schlägt sich innerlich gegen die Stirn. Wie kann man nur so dumm sein und auf so eine Aussage anspringen? Jedoch hat der Blonde sein Handeln gut durchdacht und beginnt einen Vortrag, mit dem Kaiba nie im Leben gerechnet hätte: „Wissen Sie, Mister Rogers, … es ist mein Traum, eines Tages Kriminalbeamter zu werden. Da die sich allerdings über mich lustig machen, will ich denen beweisen, dass ich das Zeug dazu habe. Und Sie müssen doch zugeben, dass ich bislang weit gekommen bin, nicht wahr?“ Mit diesen Worten stellt sich Joey zu seinem Partner und nimmt ihm die Kontaktlinsen ab, die er wieder ins Etui zurück und in die Tasche steckt. „Kaiba ist mit mir mehr oder weniger in die Sache gestolpert. Nein, eher ÜBER die Sache. Es kommt nämlich nicht alle Tage vor, dass einem eine Leiche in der Schule vor die Füße fällt. Das ist echt traumatisierend, wissen Sie das eigentlich? … Allerdings muss ich zugeben, dass dieser Mord mir die Tür zu meinem Traum eröffnet hat. Sollte ich den Mordfall nämlich vor der Polizei lösen können, so würde ich sicherlich feierlich einen Platz im Kriminalamt zugesichert bekommen, sobald ich meinen Abschluss gemacht habe. … Sie müssten mir nur den Mörder von Juan Rodriguez ausliefern.“

Während Joey gesprochen hat, nimmt Kaiba mit seinen Männern Blickkontakt auf, um diesen klar zu machen, dass sie die Typen der Yakuza unauffällig entwaffnen sollen, denn bisweilen wirkt Charles Rogers unbewaffnet.

Dieser belächelt die Worte des Blonden und meint: „Du willst also ins Kriminalamt. Wirklich sehr interessant, Junge. Hast du jedoch auch die Gefahr bedacht, in die du dich hineinmanövrieren könntest?“ „Nun, ja. Da dies mein erster Mordfall ist, an den ich mich heranwage, kann man mir die Anfängerfehler doch nachsehen, finden Sie nicht auch? … Ach, kommen Sie schon. Geben Sie mir die Chance, mich zu beweisen. … Biiiitteee!“ fleht Joey den Yakuza-Boss an und blickt diesen sogar mit seinem besten Hundeblick an. Kaiba sieht den Blondschopf perplex an. Wie kommt der bloß auf die Idee, so eine Taktik anzuwenden? Das funktioniert doch nie im Leben! Doch wider Erwarten des Brünetten, meint der dickliche Mann lachend: „Niedlich. Du gefällst mir, Kleiner. … Dein Mut und dein Wille, deinen Traum zu erfüllen, sind echt bewundernswert.“ Nun ändert sich die Mimik Rogers zu einem ernsten Gesicht, als er weiterspricht: „Ich mache dir einen Vorschlag, Junge. … Wenn du mir verrätst, was du gegen uns in der Hand hast, sollst du deinen Mörder haben.“ Sofort weiten sich die Augen Kaiba´s, Joey jedoch bleibt ruhig. „Tja, … leider habe ich nur diesen Fingerabdruck von dem Mörder.“ Mit diesen Worten zeigt er seinen Notizblock mit dem Klebeband des Fingerabdrucks des Täters, der den Mord begangen hat. „Meine Spionagefliege wurde leider erschlagen, bevor ich ihren Rundgang beenden konnte. Von daher …“ fährt der Blonde ungerührt fort und kassiert nur ein „Verstehe.“ vom Don der Yakuza.

Einige Sicherheitsleute haben es geschafft, lautlos mehrere Yakuza heimlich zu entwaffnen oder ohnmächtig zu schlagen, um deren Waffen zu entnehmen. Als sich Rogers kurz zu ihnen umdreht, merkt dieser zum Glück nichts davon, holt sich einen, der zum Glück nicht einer von den Ohnmächtigen ist, und zieht ihn hervor zu Joey.

„Hier ist dein Mörder von Juan Rodriguez.“ präsentiert ihm Rogers den Täter. Sofort fragt der Blonde nach: „Darf ich ihm Fingerabdrücke abnehmen, um sie mit den Gefundenen zu vergleichen?“ „Tu´ dir keinen Zwang an, Junge.“ wird ihm nur erwidert. Doch den Betreffenden scheint das, was hier passiert nicht so recht zu sein. Daher macht Joey schnell. Ein Stempelkissen hervorgeholt, alle fünf Finger in Farbe getunkt und alle fünf Finger auf ein weißes Papier gepresst, um sie gut mit dem Klebeband-Abdruck vergleichen zu können. Die Fingerabdrücke sind in der Tat mit denen des Täters identisch. Und, ehe einer reagieren kann, zückt Joey seine Fertigkamera hervor und macht noch zusätzlich ein Foto von dem Mörder, damit er einen stichhaltigen Beweis und eventuell ein Fahndungsfoto, bei einer Flucht des Täters, vorlegen kann. Dieser blinzelt nur irritiert, wegen des Blitzlichtes. Charles Rogers allerdings wird klar, dass er es hier mit einem gewieften Jungen zu tun hat. Denn selbst, wenn er ihm jetzt den Mörder von Juan Rodriguez vorenthalten würde, hätte er den Beweis und sogar ein Foto, die er der Polizei übergeben könnte. „Da du nun hast, was du wolltest, können du und dein Partner, Mister Kaiba, ja gehen.“ fordert der Yakuza-Boss beide auf. „Denken Sie aber nicht, dass mir das schon reicht. Irgendwann werde ich einen Beweis gegen Sie finden, dass Sie den Mord beauftragt haben, und Sie hinter Gitter bringen. Das verspreche ich Ihnen.“ erklärt Joey seinem neuen Feind, dessen Feindschaft er nun einläutet. „Na, dann, viel Glück.“ lacht der dickliche Mann nur, während der Blonde sich bereits daran macht, die Lagerhalle zu verlassen.

Kaiba, der nicht fassen kann, dass Joey es nun dabei belassen will, pfeift zum Angriff seiner Leute: „Attacke.“ Ruckartig dreht sich der Blondschopf wieder um und seine Augen weiten sich geschockt. Was tut der Brünette denn da? Ist er nun vollkommen verrückt geworden? Er hat doch jetzt den Mörder. Das war doch alles, was er wollte. Jedoch wird sofort das Feuer eröffnet und wild aufeinander losgeschossen. Die Entwaffneten wundern sich, wo ihre Waffen sind und werden von den Sicherheitsleuten ohnmächtig geschlagen. Plötzlich ruft Charles Rogers mit gezogener Waffe auf Kaiba zielend: „Keine Bewegung, oder Mister Kaiba darf sich demnächst die Radieschen von unten betrachten!“

„Ich kann nicht fassen, dass du dir einen so großen Fisch durch die Lappen gehen lassen willst, Wheeler.“ kommentiert Kaiba seine Aktion und der Blonde begreift. Sicher. Wenn er den Big Boss fassen würde, bekäme er mit Bestimmtheit die Ehrenmedaille ausgehändigt. Aber will er das wirklich riskieren? Joey ist regelrecht fassungslos, wie erpicht der Brünette darauf ist, Charles Rogers hinter Gittern zu sehen.

Die Sicherheitsleute haben zwar mit dem Schusswechsel, genau wie die Yakuza, innegehalten, Kaiba jedoch steht noch immer im Visier von Rogers Waffe. „Bitte, senken Sie Ihre Waffe.“ bittet Joey diesen ruhig, weil er nicht will, dass der Brünette verletzt wird. „Erst muss Mister Kaiba seine Leute zurückziehen.“ erwidert dieser ernst. Der Brünette unterdrückt zwar seine Angst, doch ein leichtes Zittern kann er nicht verbergen. Dieses wird aber ohnehin nicht wahrgenommen, dennoch bittet Kaiba nun ruhig: „Nehmen Sie Ihre Waffe runter.“, während er einen Schritt auf den Mann zugeht. „Stehen bleiben. Keinen Schritt weiter.“ wird ihm sofort von Rogers angedroht. Ängstlich um seinen Partner kann Joey nur fassungslos zusehen, was dieser tut. Er versteht einfach nicht, warum Kaiba jetzt diesen Schritt gewagt hat. Dieser wiederholt allerdings seine Worte, diesmal allerdings wesentlich langsamer: „Nehmen Sie Ihre Waffe runter.“ „Ziehen Sie Ihre Leute zurück, dann werde ich Ihrer Bitte vielleicht nachkommen.“ entgegnet der dickliche Mann und dem Brünetten ist das sichtlich zu unsicher, denn er macht einen weiteren Schritt auf ihn zu. Doch dies war ein Fehler, denn der Finger von Rogers war zu locker auf dem Abzug, sodass er in seiner Panik abdrückt. Der Schuss trifft Kaiba´s linke Seite.

Sowohl der Großgewachsene, als auch Joey weiten ihre Augen geschockt. Mit einem erschrockenen „Seto.“ eilt der Blonde zu seinem Partner, der einknickt, während er seine Hand an seine Wunde hält. Ehe der Brünette ganz zu Boden geht und sich noch mehr verletzen kann, nimmt Joey diesen in seine Arme und legt ihn langsam auf den Boden, da seine Beine sichtlich nicht mehr in der Lage sind, seinen Körper zu tragen. In den Augen Joey´s bilden sich Tränen, denn der Schmerz, der ihn erfasst hat, ist nun einfach zu groß, da er Kaiba wirklich verlieren könnte. Also war seine Angst mehr als berechtigt. Der Brünette hingegen sieht verwundert in die wässrigen Augen des Blonden und kann es nicht fassen. Er hatte zwar die Anziehungskraft zwischen Ihnen gespürt, doch hatte er nie angenommen, dass Joey mehr für ihn empfinden könnte. Die Freundschaft, die sich zwischen ihnen aufgebaut hat, war er sogar bereit zu akzeptieren, aber mit Liebe hätte er nie gerechnet. Denn genau diese strahlen die trauernden Augen nun aus.

Die Yakuza wagen nicht, sich zu rühren und die Sicherheitsleute von Kaiba blicken sich gegenseitig entsetzt an. Schließlich waren sie für die Sicherheit für ihn verantwortlich. Das wird ihnen der Chef sicher von der Prämie abziehen. Charles Rogers hingegen war nur für den Augenblick des Schusses erschrocken und lächelt nun böse, jedoch mitfühlend. Er wollte sich schließlich nie die Finger schmutzig machen. Denn, wozu hat er seine Auftragsmörder.

Joey kann nicht fassen, dass es soweit kommen musste. Er sieht in diese wunderschönen blauen Augen, die seinen Blick erwidern, den er doch nur verschwommen wahrnimmt. Der Schmerz hat sich in sein Herz gefressen, sodass der Blonde nicht länger verhindern kann, dass ihm die ersten Tränen über die Wangen laufen. Der Brünette allerdings ist nicht mehr in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Der Schmerz in seiner Seite tut höllisch weh, auch wenn es nur ein Streifschuss war. Die Stelle, die seine Hand hält, ist bereits blutdurchtränkt. Und doch gelten seine einzigen klaren Gedanken noch Joey. Er hebt mit aller Kraft, die er aufbringen kann, seinen Arm und legt seine Hand an die Wange des Blondschopfs. Sofort nimmt Joey seine Hand und schmiegt seine Wange etwas mehr gegen die Hand des Brünetten.

Alle im Raum befindlichen Personen halten gespannt ihre Luft an. Mit so einer Szene hatte niemand gerechnet. Diese zwei Personen, die am Boden hocken und sich in die Augen blicken, strahlen so viel Liebe aus, dass es beinahe unfassbar ist. Denn gerade von Kaiba hätte man nie solche Gefühle erwartet, da er den Ruf des harten gefühllosen Geschäftsmannes trägt. Doch im Augenblick kann er seinem Ruf nicht gerecht werden. Schmerzhaft schnappt er nach Luft.

Augenblicklich fällt Joey´s Blick zu Charles Rogers. „Bitte gestatten Sie mir, den Notarzt zu rufen.“ zittert die Stimme des Blonden voller Angst, seinen Liebsten zu verlieren. Leicht drückt er den Oberkörper des Brünetten etwas fester an sich, während er ihm tränenreich wieder ins Gesicht blickt. Nun streichelt er seinerseits über die Wange des Größeren, ehe er sich zu ihm herabbeugt, um seine Lippen auf die des anderen zu legen. Die Hand an Joey´s Wange streicht in den Nacken und drückt so den Blonden noch etwas mehr zum Brünetten herab. Der Kuss wird sofort erwidert, bleibt aber sanft. Doch Joey lässt den Kuss nicht lange bestehen. Ihm liegt zu viel daran, dass Kaiba überlebt. Er darf einfach nicht sterben. Deshalb wiederholt er seine Bitte: „Bitte, Mister Rogers, gestatten Sie mir, den Notarzt zu rufen.“ Diesmal nickt der Yakuza-Boss, denn wer soll so einer Szene, die ihm nicht alle Tage geboten wird, widerstehen können. Joey zückt sofort sein Handy, ein kurzer Blick zu Kaiba erfolgt, dann wählt er die Kurzwahl und spricht: „Bitte schicken Sie einen Notarzt. Seto Kaiba wurde angeschossen.“

Auf der anderen Seite der Leitung wird sofort reagiert. Joey´s Vater ruft sofort den Notarzt und übermittelt diesen die Adresse und seine Kollegen bereiten sich vor, die Lagerhalle zu stürmen. Nach nur zwei Minuten stürmt die Polizei durch die Eingangstür. „Keine Bewegung.“ drohen mehrere Polizisten an. Doch die Yakuza denken gar nicht daran und versuchen durch den Flur zur LKW-Öffnung zu flüchten. So verfolgen mehrere Polizisten die Flüchtigen und als letzter betritt Joey´s Vater die Vorhalle der Lagerhalle, die mittlerweile leer steht, und tritt auf Joey zu, der noch immer Kaiba in seinen Armen hält. „Das hast du gut gemacht, mein Junge.“ lobt ihn Joey´s Vater. Dieser blickt zu seinem Vater auf und lächelt leicht. Es ist vorbei. Die Gefahr ist gebannt. Und doch liegt Kaiba immer noch angeschossen in seinen Armen.

„Halten Sie noch durch, Mister Kaiba. Der Notarzt wird in Kürze hier sein.“ Erst jetzt lässt sich der Brünette den Schmerz ansehen, da er sich unter Vertrauten befindet. Er hat für sich selbst entschieden, da er nun die Wahrheit kennt, dass er mit Joey zusammen sein will. Und sein Vater gehört da auch dazu. Auch dieser sieht nun zum ersten Mal, wie sich die zwei Jungen ansehen. Er hat bereits vermutet, dass es dazu kommen wird, nur hätte er nie vermutet, dass es sobald sein würde. Aber er freut sich für seinen Sohn, seine große Liebe gefunden zu haben.

Während sämtliche Yakuza und Beweismaterialien von den Polizisten abgeführt werden, kommt endlich, nach zehn Minuten, der Notarzt an und kümmert sich auch sofort um den Verletzten. Joey und dessen Vater werden hinausgeschickt und wenig später wird Kaiba mit einer Trage in den Krankenwagen transportiert. Noch ehe der Blonde auf die Idee kommen kann, sich zu dem Brünetten zu gesellen, fährt der Krankentransport ab. „Komm, lass uns auch nach Hause fahren.“ schlägt Joey´s Vater vor und der Blondschopf nickt nur besorgt.
 

Am nächsten Tag, als Joey zur Schule kommt, sind Kaiba und er Gesprächsthema Nummer Eins. Scheinbar hat der gestrige Abend bereits die Runde gemacht. Seine Freunde begrüßen ihn und seine Mitschüler bestürmen ihn auch sofort mit Fragen, doch seine Freunde wimmeln seine Mitschüler ab, damit der Blonde seine Ruhe hat. Wie Joey angenommen hat, ist Kaiba nicht zur Schule gekommen. Sorgenvoll sieht er auf dessen leeren Sitzplatz. Er hätte gerne mit dem Brünetten über seine Gefühle gesprochen, denn er würde es nicht verkraften, wenn alles wieder so wäre, wie zuvor. Als wäre die Mordaufklärung nie gewesen. Nein, so darf es nicht enden. Er muss mit Kaiba sprechen. Hoffentlich geht es ihm gut.
 

Während der Frühstückspause erzählt er seinen Freunden, was alles passiert ist, als der Direktor ihn endlich erblickt und auf ihn zu marschiert. „Mister Wheeler. Endlich habe ich Sie gefunden. Sie sollen umgehend zum Kriminalamt fahren. Mister Kaiba wird ebenfalls dort sein. Sie sollen wegen ihrem Vorgehen zur Verantwortung gezogen werden. Sie sind deshalb für den Rest des Tages von der Schule befreit. Holen Sie Ihre Sachen und beeilen Sie sich.“ erklärt der Direktor der Schule und Joey blickt diesen perplex an. Sofort macht sich der Blonde daran, in die Klasse zu huschen, holt seine Sachen und düst wie eine Rakete aus der Schule. Was kann das Kriminalamt nur von ihnen wollen? Werden sie jetzt bestraft, weil sie gegen Gesetze verstoßen haben? Muss er jetzt ins Gefängnis? Nein, sein Vater würde das nie zulassen. Der würde sogar die Hand für ihn ins Feuer legen. Unsicher marschiert er deshalb seines Weges. Freut sich allerdings schon darauf, Kaiba zu sehen.
 

Noch ehe er beim Kriminalamt ankommt, kann er von weitem einen richtigen Menschenauflauf erkennen. Was ist hier denn los? Als er näher herankommt, wird er auch sofort von Blitzgewitter erfasst und muss seine Augen mit seinem Arm schützen, um den Weg zu finden. Das Licht von den Kameras blendet ihn ganz schön. Plötzlich wird er an seiner freien Hand am Handgelenk genommen und weitergezogen. „Joseph, endlich. Wir haben schon auf dich gewartet.“ hört er die Stimme seines Vaters und nimmt vorsichtig den Arm von seinen Augen. Ein Glück, das Blitzgewitter hat ein Ende gefunden.

Verwundert beobachtet er, wie ihn sein Vater auf eine Bühne vor dem Kriminalamt hochschleift, wo er auch schon den Brünetten stehen sieht. Sein Gesicht erhellt sich, vor Freude. Ihm geht es gut. Unerwartet tritt da auch schon der Bürgermeister der Stadt auf ihn zu und schüttelt ihm die Hand. Perplex erwidert er das Handschütteln, weiß jedoch immer noch nicht, was der ganze Zirkus soll.

Sein Vater dirigiert ihn weiter zu Kaiba, als der Bürgermeister auch schon eine Rede anstimmt: „Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen. Wir haben heute das große Vergnügen, zwei Helden zu Ehren, die unterstützend für die Polizei bei einer erfolgreichen Festnahme mitgearbeitet haben. Ohne deren Unterstützung wäre es uns niemals gelungen, den größten Verbrecher unserer Stadt dingfest zu machen. Die Rede ist von Charles Rogers, dem Don der Yakuza. Durch die Hilfe dieser beiden Helden ist es uns gelungen, die komplette Yakuza Domino-Citys unschädlich zu machen. … Ich gebe nun das Wort an die Untersuchungskommission weiter.“

„Ich bin Jack Wheeler, der stellvertretende Kommissionsleiter der Untersuchungskommission. Wie sie in den nächsten Tagen erfahren werden, wird Charles Rogers bis zu 30 Jahren Haft vor der Tür stehen, während die restlichen Yakuza 10 Jahre erhalten werden. Der Mörder von Juan Rodriguez hingegen wird zu 15 Jahren Haft bekommen. … Und zu Ehren dieser erfolgreichen Festnahme, wurde beschlossen, dass mein Sohn Joseph Wheeler, sobald er den Abschluss geschafft hat, einen Platz bei uns im Kriminalamt freigehalten werden soll, bis er die Polizeiakademie erfolgreich beendet hat. Zudem soll unseren beiden Helden auch ein Andenken an diesen denkwürdigen Tag ausgehändigt werden. Die Ehrenmedaille. … Bitte, Herr Bürgermeister. Walten Sie Ihres Amtes.“

Eine Frau, die wie eine Sekretärin gekleidet ist, betritt die Bühne mit einem Kissen auf den Armen, wo darauf zwei Ehrenmedaillen liegen. Der Bürgermeister tritt nun auf Joey und Kaiba zu, während sich die Sekretärin an dessen rechte Seite platziert. Dann nimmt der Bürgermeister die erste Medaille in die Hand und legt Kaiba als erstes die Ehrenmedaille um den Hals. Danach folgt die Zweite um Joey´s Hals und die Menge vor der Bühne beginnt wieder mit Blitzgewitter und zu Klatschen. Unsicher blickt Joey zu Kaiba. Dieser erwidert nun seinen Blick und seine Augen verändern sich auf der Stelle, von kalt zu warm. Der Blonde wagt es nun, auf ihn zuzuschreiten und erklärt: „Danke, Kaiba, dass du mir in dieser Sache so geholfen hast. Ich hätte mir keinen besseren Partner dafür wünschen können.“ Verlegen senkt er seinen Blick, um auf die Erwiderung zu warten. „Seto.“ kommt allerdings nur vom Brünetten. Verwundert blickt Joey auf. „Wie?“ fragt er irritiert nach. „Sag´ Seto zu mir, … Joey.“ Dessen Augen weiten sich überrascht und ein glückliches Lächeln legt sich auf seine Lippen, während sich sein Herzschlag beschleunigt. Kann das wahr sein? Er darf Kaiba wirklich mit Vornamen ansprechen? Das muss ein Traum sein. Unsicher senkt er wieder seinen Blick. Doch schon kurz darauf spürt er schlanke Finger um sein Kinn, die es wieder anheben, um den Blondschopf dazu zu zwingen, ihm wieder in die Augen zu blicken. Sofort droht Joey in den wunderschönen blauen Augen zu versinken. Auch dem Brünetten geht es nicht anders. Da er sich schon so lange danach gesehnt hat, lässt er seine Hand, über die Wange des Blonden, zu dessen Nacken wandern, beugt sich zu diesem herab und legt ganz öffentlich seine Lippen auf die des Kleineren. Doch diesmal lassen sich die beiden nicht stören. Joey schlingt seine Arme sehnsüchtig um den Hals des Größeren und Kaiba umschlingt die Taille des Blonden. So wagen es beide nun sogar ihre Zungen ins Spiel zu bringen. Jedoch bleibt der Kuss sanft und zärtlich, als wäre es ihr erster.

Die Presse ist ganz aus dem Häuschen und lassen die Fotoapparate und die Fernsehkameras heißlaufen. Dass Seto Kaiba und Joey Wheeler sich küssen ist die Sensation schlechthin. Doch egal, welche Konsequenzen diese Offenbarung für Kaiba auch haben mag, er ist gewillt, sie hinzunehmen. Allein für Joey, seine große Liebe.

Als die beiden sich, nach Sauerstoff ringend, voneinander lösen, kann sich der Blonde nicht mehr halten: „Ich liebe dich, Seto.“ Dieser seufzt glücklich auf, lächelt und erwidert: „Ich liebe dich auch, Joey.“ Beide legen abermals, für einen kurzen Kuss, ihre Lippen aufeinander, als Joey´s Vater hinter den Blondschopf tritt, diesem seine Hand an die Schulter legt und erwähnt: „Mister Kaiba. Scheint so, als würden Sie jetzt zur Familie gehören. Also lassen Sie uns, uns duzen. Sag´ Jack zur mir und ich nenne dich ab jetzt Seto. In Ordnung?“ Der Brünette nickt zustimmend, weshalb Joey meint: „Willkommen in meiner Familie, Seto.“ und schlingt seitlich seinen Arm um die Taille des Größeren. „Lasst uns zur Feier des Tages einen Trinken gehen.“ schlägt Joey´s Vater vor. „Um diese Uhrzeit? Wie wär´s mit Frühstück?“ ändert Seto den Vorschlag um und die beiden Wheelers stimmen zu. Der Brünette legt seinen Arm um des Blonden Schultern, so verabschieden sich die drei dankbar verbeugend vom Bürgermeister, marschieren von der Bühne und machen sich davon.
 

~~ Ende? ~~
 

„Ach, Joseph.“ beginnt Joey´s Vater. „Ich sollte dir eine neue Schuluniform und neue Turnschuhe besorgen. So kann man sich ja nirgends mit dir sehen lassen. … Was hast du nur mit deinen Sachen angestellt, dass die so aussehen?“ will er weiter wissen.

„Na, ja, … weißt du, … Ich bastle doch gerne an Sachen rum … und hab mal eine Bombe gebastelt. … Die Zusammensetzung der Chemikalien hat nicht ganz gestimmt, weil mir ein kleines Ungeschick passiert ist. … Und, … na, ja, … die Bombe ist hochgegangen. … Zum Glück war die Menge nur sehr gering dosiert. Aber da ich zu diesem Zeitpunkt noch die Schuluniform anhatte, … musste sie leider darunter leiden. … Ich hab´ sie allerdings, so gut es geht, wieder geflickt.“ erklärt Joey seinem Vater vorsichtig, mit zitternder Stimme, während er sich von diesem entfernt, um an Abstand zu gewinnen.

Dann geht es auch schon los, mit dem Gebrüll: „Bist du von allen guten Geistern verlassen? … Jetzt setzt es was.“ Joey eilt davon und sein Vater jagt hinter ihm her, während dieser ihm unentwegt mit Ohrfeigen droht. Seto sieht den beiden belustigt zu, wie sie um ihn herum Kreise ziehen. Der Brünette ist sich sicher. Ab jetzt wird ihm sicher nie wieder langweilig und lächelt glücklich.
 

~~ Endgültiges Ende ~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Onlyknow3
2014-09-11T20:01:47+00:00 11.09.2014 22:01
Ja so ist wenn man sich auf Joey einläss da wird es einem nie langweilig. Und jetzt hat er gleich zwei Wheeler am Hals, doppelte freude doppeletes leid. Das ist die erste FF, in der Joseph Wheeler Senior mal gut weg kommt sonst er immer der böse schlagende Alkoholkranke Vater und wird verteufelt von Joey. Ich finde die Idee klasse hier mal eine Lanze für diesen zu brechen. Auch der Inhalt des ganzen Kapitels ist eine sehr gut recherchierte Story. Hut ab, du zu recht den zweiten Platz, hätte ich die Wahl gehabt hättest du den ersten Platz bekommen. Sehr gute Geschichte auch das ende ist sehr gut. Mach weiter so.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Lunata79
11.09.2014 22:05
Da freue ich mich aber, dass dir die FF so gut gefällt. *Hand aufs Herz leg*
Freue mich schon darauf, deine zu lesen.

Lg
Lunata79
Antwort von:  Onlyknow3
11.09.2014 22:07
Die steckt zwischen den 256 FFs und wartet das sie raus darf.
Leider ist sie immer noch da drin.

LG
Onlyknow3


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