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Liebe in Gefahr

Liebe auf dem Trainingsgelände Teil 2
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh weh, Kapitelüberschriften -.- Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
An dieser Stelle möchte ich mich entschuldigen, dass dieser Upload so lange gedauert hat.
Diverse Gründe (ich habe an Cosplays gearbeitet und an meiner Masterarbeit XD) haben mir im Sommer die Lust geraubt, Fanfictions zu schreiben. Im September habe ich dann den Teil geschrieben, den ich jetzt hochlade. Eigentlich wollte ich es fertig haben, doch ich hatte ein Blackout und wusste einfach nicht weiter. Und die Masterarbeit war immer noch da XD
Nun ja, ich wollte euch jetzt nicht noch länger warten lassen und dachte mir, dass es wenigstens etwas ist. Demnächst werde ich Attack on Titan noch mal gucken, dann geht mir das Ende sicherlich leichter von der Hand ;)
Nichtsdestotrotz wünsche ich euch viel Spaß! Komplett anzeigen

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Die Ruhe muss weichen

Es war eine Woche vergangen, seit Armin mit Jean zusammen gekommen war. Die Survey Corps waren in dieser Zeit auch nicht außerhalb der Mauern gewesen. Doch das würde nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Jean und Armin hielten sich gerade auf dem Trainingsgelände auf. Armin hatte in dieser Woche einige Fortschritte gemacht. So konnte er nun die Nackenstücke aus den Übungspuppen besser herausschneiden als noch zu Zeiten der Trainingsgarde. Erschöpft landete er nach der 15. Puppe vor seinem Geliebten. Dieser hatte die Arme verschränkt. Jean war Armin ein strenger Lehrer, denn immerhin wollte er nicht, dass er draußen stirbt ohne sich wehren zu können. Er zog ihn an sich und strich ihm durch die blonden Haare. „Das war doch heute schon ganz gut.“ Erleichtert blickte Armin ihn an, Jean sah zufrieden und stolz aus. „Da hast du dir doch eine kleine Belohnung verdient“, flüsterte er und beugte sich vor. Kurz bevor sich ihre Lippen trafen, wurden sie jedoch unterbrochen. Reiner kam auf den Trainingshügel. Die beiden so zu sehen, ließ seinen Gesichtsausdruck verdunkeln. Er räusperte sich. Jean und Armin drehten sich erschrocken um. Armin lief knallrot an. Jean sah seinen ehemaligen Widersacher wütend an. „Was willst du?“, fragte er bissig. Verwunderung machte sich in Armins Gesicht breit, er wusste ja nicht, dass Reiner auch etwas von ihm wollte und dass die beiden sich um ihn gestritten hatten. Reiner hob schlichtend die Hände. „Ganz ruhig. Ich sage nur allen Bescheid, dass wir morgen nach draußen gehen. Wir sollen uns vorbereiten.“ Er wandte sich zum Gehen. „Oh, dankeschön, Reiner“, rief Armin ihm hinterher. „Nichts zu danken“, antwortete dieser, drehte sich um und lächelte ihn an. Jean sah seinen Konkurrenten an, als würde er ihn am liebsten einem Titanen zum Fraß vorwerfen. „Magst du Reiner nicht?“, fragte Armin ihn und zog fragend eine Augenbraue nach oben. Jean schüttelte den Kopf. „Ach Unsinn, ich mag ihn schon. Wir haben nur ein ausgeprägtes Konkurrenzverhalten.“ „Ach so. Wer der bessere Jäger ist?“ „Ja, genau.“ Jean hatte gehofft, dass Armin seine Aussage so interpretieren würde. Er fühlte sich zwar nicht gut dabei, ihn anzulügen, aber er wollte ihm nicht sagen, wie er sich Reiner gegenüber verhalten hatte, das würde Armin sicherlich nicht gut heißen. Außerdem lag es nicht in seinem Interesse, dass Armin wusste, dass Reiner in ihn verliebt war.

Armin schluckte. Zur Zeit hatte er sein Leben so genossen. Es war so schön mit Jean. Doch es war nun einmal harte Realität, dass sie beide den Survey Corps angehörten. Und da war es unvermeidlich, dass sie irgendwann wieder eine Expedition starten würden. Er hatte aber gehofft, diese glücklichen Zeiten länger halten zu können. Was war denn, wenn es für sie beide kein Übermorgen mehr geben würde? Traurig sah er zu Boden. Tränen schlichen sich in seine Augen. Jean bemerkte das Zittern seines Freundes. „Hey... Was ist denn los?“ Mit ernstem Blick musterte er Armin. Dieser wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. „N..Nichts...“, antwortete er mit erstickter Stimme. „Ach, komm schon, ich kenne dich gut genug. Ich weiß doch, wenn was nicht stimmt“, brüstete sich Jean. Er packte Armin an den Schultern und zwang ihn, zu ihm aufzusehen. „Es wird alles in Ordnung sein. Du bist doch schon richtig gut!“ Überzeugt lächelte er ihn an. Armin musste unwillkürlich zurück lächeln. Aber er wusste genau, 'richtig gut' war nicht gut genug für die Welt außerhalb der Mauern. Plötzlich drückte Jean ihn an sich. „Jean!“, brachte Armin noch hervor. „Ich lasse nicht zu, dass du stirbst“, flüsterte Jean ihm zu. Armin errötete. Glücklich schmiegte er sich an die Brust seines Freundes. „Danke...“, murmelte er leise. Jean schob ihn von sich, hielt ihn aber immer noch an den Schultern fest. „Und jetzt hör auf zu weinen!“, befahl er. Armin nickte. Dann meinte er: „Wir sollten besser zurück. Wahrscheinlich wird bald die Strategie für morgen besprochen.“ „Ja, da hast du wohl recht“, stimmte Jean ihm zu. Gemeinsam gingen sie zur Basis zurück.

Jean lag in seinem Bett und starrte an die Decke. Er konnte nicht schlafen. Vor Armin hatte er noch so cool getan, doch in Wirklichkeit machte er sich auch große Sorgen. Er hatte sich selbst für diesen Weg entschieden, aber es war viel schlimmer, nach draußen zu ziehen, wenn man jemanden hatte, den man liebte. Und es war nicht so, dass er nur auf sich selbst achten musste, sondern auch auf seinen Geliebten. Denn auch wenn sich Armin verbessert hatte, war er doch einfach nicht der kämpferische Typ. Jean konnte sich in diesem Moment nichts Schlimmeres vorstellen, als Armin zu verlieren. Dieses Gefühl ließ ihn unruhig hin und herwälzen. Er rieb sich die müden Augen. Ruckartig setzte er sich auf. Überzeugt schlug er mit der rechten Hand in die linke Handfläche. „Ich werde ihn nicht sterben lassen!“, rief er entschlossen aus. Plötzlich kam ein Kissen an seinen Kopf geflogen. „Schön für dich“, brummelte Connie aus dem anderen Bett.

Am nächsten Morgen war der Frühstücksraum sehr ruhig. Alle hingen ihren Gedanken hinterher. Armin legte seine Hand auf Jeans Bein. Kauend und mit einem fragenden Ausdruck in den Augen blickte Jean von seinem Brötchen zu ihm. Armin lächelte ihn an: „Wir werden es schaffen.“ „Klar“, antwortete Jean, „ich lasse dich nicht aus den Augen.“ Armin wurde blass. „Stehe ich ihm etwa im Weg? Kann er ohne mich besser kämpfen? … Ja, natürlich. Müsste er sich keine Sorgen um mich Schwächling machen, würde er sicherlich besser kämpfen. Er ist immerhin gut. So wird er sich vermutlich in unnötige Gefahr begeben müssen“, gingen Armins Gedankenpfade. Jean bemerkte Armins verändertes Verhalten nicht. Er war zufrieden mit sich und biss genüsslich in sein Brötchen.

Sie sattelten ihre Pferde. Eren gesellte sich zu Armin. „Armin. Ich hoffe, die Operation wird erfolgreich“, meinte er und legte seinem Pferd das Saumzeug an. „Ich auch“, murmelte Armin leise. „Ist es wegen Jean? Weil er dich beschützen will?“, fragte Eren. Er kannte seinen Jugendfreund gut. Dieser nickte. „Ich hoffe, er bringt sich nicht in unnötige Gefahr. Er ist ja oft etwas übermütig“, stellte Eren fest. Armin konnte nicht glauben, was er da hörte, aber Eren hatte Recht. Mikasa kam schnellen Schrittes zu ihnen. „Eren, sei nicht so langsam. Levi wartet schon auf dich“, sagte sie in einem kühlen Ton. „Oha, dann beeile ich mich lieber. Viel Glück, Armin!“ Eren lief mit seinem Pferd zum Kapitän. „Armin“, fing Mikasa an, „du kannst Situationen gut einschätzen. Vertrau etwas mehr auf dich selbst.“ Mit diesen Worten ließ sie ihn stehen.

Die Survey Corps machten sich auf den Weg durch die Stadt, um durch das Tor zu kommen. Armin und Jean waren in der Formation nahe beieinander. So war es Jean auch möglich, Armin zu retten, falls er in Schwierigkeiten geraten sollte. Er war zufrieden mit dieser Konstellation. Armin blickte starr vor sich. Er war ein wenig wütend auf Jean, der sein Leben für ihn opfern würde. Das konnte Armin nicht akzeptieren. Das Letzte, was er wollte, war, dass sein Freund starb, weil er ihn retten musste. Er schluckte. „Ich muss mich einfach anstrengen“, dachte er unsicher, „damit Jean keinen Grund hat, mich zu retten.“ Dieser Gedanke war so simpel, doch Armin fühlte sich nicht in der Lage ihn umzusetzen. An diesem Tag hatte er furchtbare Angst davor, die Mauern zu verlassen. In diesem Moment gab Kommandant Erwin das Signal, dass sie das Tor passieren würden.

Hinter ihnen schloss sich das Tor zu ihrem sicheren Zuhause. Nun waren sie im Territorium der Titanen. Viele würden heute ihr Leben verlieren. Für den Wunsch, irgendwann von diesen Wesen befreit zu werden. Schon nach kurzer Zeit trennte sich die Gruppe. Armin war nun alleine. Es schien alles ruhig zu sein. Gerade wühlte er in seiner Tasche nach dem grünen Rauchsignal, als ein Abnormaler vor ihn sprang. Sein Pferd scheute und warf ihn samt Gepäck auf den Boden. „Wo ist er hergekommen?“, rief Armin panisch. Er hatte ihn nicht bemerkt. Und nun richtete sich dieses Ungetüm vor ihm auf. Der Inhalt seiner Tasche breitete sich vor ihm aus. Fast wie erstarrt zwang er sich, nach der schwarzen Patrone zu greifen. Zitternd schob Armin die schwarze Patrone in die Pistole, hob den Arm und schoss die Rauchpatrone in die Luft.

Jean sah den schwarzen Rauch direkt vor sich. „Nein, Armin!“, platzte es aus ihm heraus. „Los, Buchwald!“ Er stieß sein Pferd mit den Fersen, um es zu noch größeren Leistungen zu bewegen. „Warum?“, dachte er verzweifelt, „Warum muss der schlimmste Fall eintreten? Warum Armin? Warum ein Abnormaler?“

Rettung?

Auf dem Gesicht des Titanen erschien ein breites Grinsen. Er streckte die Hand nach seinem Opfer aus. Armin konnte sich zunächst nicht rühren. Dieses Grinsen ließ ihn erstarren. Doch plötzlich erschien vor seinem inneren Auge sein Freund. All die schönen Momente, die sie miteinander geteilt hatten. Sollte es wirklich so enden? Er biss sich auf die Lippen. Tränen liefen seine Wangen hinab. Entschlossen hob er den Kopf. „Nein, ich möchte noch lange mit Jean zusammen sein!“ Er aktivierte sein 3D- Manöver und peilte einen Baum in der Nähe an. Der Anker schoss aus dem Hüfthalter und verhakte sich wie geplant an dem Ast. Armin ließ Gas entweichen und zog sich nach oben. Doch im Flug hörte der Gastank auf, das komprimierte Gas abzulassen und Armin verlor das Gleichgewicht. Unsanft landete er auf dem Boden. Der Titan drehte sich in seine Richtung. „Was ist da los?“ Panisch drückte Armin mehrmals auf den Hebel, aber es kam kein Gas mehr. Dann bemerkte er das Leck. Wie in einem Traum fiel ihm der Sturz von seinem Pferd wieder ein. Er musste ungünstig auf dem 3D Manöver gelandet sein. „Es gibt keine Chance mehr...“, dachte er und hatte schon abgeschlossen. Auf seinen Knien sitzend blickte er nach oben in das Gesicht des Todes. Der Titan streckte abermals die Hand nach ihm aus. Dieses Mal bekam er ihn. Armin ließ den Kopf hängen, als hätte der Titan schon zugedrückt.

„Schneller, Buchwald!“ Es kam Jean wie eine Ewigkeit vor, diese kurze Distanz zu Armin zu überwinden. Doch dann konnte er den Kopf des Ungetüms über den Bäumen hervorragen sehen. „Er lebt noch. Verdammt, Armin, was treibst du? Warum hast du ihn noch nicht getötet?“ Er hatte insgeheim die leise Hoffnung gehabt, dass er einen toten Titanen vorfinden würde. Sein Pferd brachte ihn zuverlässig zu dem Feind. Dort angekommen konnte Jean nur noch sehen, wie sein Freund leblos in der Hand des Titanen hing, die dieser gerade zu seinem Mund führte. Wie in Trance zog er seine Schwerter, hangelte sich mit seinem 3D Manöver von Ast zu Ast um den Titanen herum. Er schlug ihm die Hand ab, mit der er Armin festhielt, ging dann zu seinen Füßen über, damit der Titan sein Gleichgewicht verlieren würde. Doch er hatte vergessen, dass es sich um einen Abnormalen handelte. Dieser reagierte schneller als Jean angenommen hatte, so dass er ihn nicht traf. In dieser Zeit war dem Titanen die Hand schon wieder nachgewachsen. Und obwohl Jean ihm alleine bei weitem unterlegen war, versuchte er es immer wieder. Wenn er Armin schon nicht beschützen konnte, wollte er wenigstens seinen Tod rächen. Kopflos griff er den Titanen wieder und wieder an. Es grenzte an ein Wunder, dass er selbst noch nicht geschnappt wurde. Aber das war wohl der innere Drang, Armin die letzte Ehre zu erweisen. Die Gefühle, die Jean durchströmten, waren verschiedener Natur. Hass, Angst, Enttäuschung und eine große Leere machten sich in ihm breit. Er würde es sich nie verzeihen, dass er als Freund versagt hatte und wollte sein Gewissen mit dem Tod des Titanen ein wenig beruhigen. In der Hoffnung, dass all der Schmerz, der sich in diesen Momenten in ihm aufstaute, wieder vergehen würde. Tränen verschleierten seinen Blick.

Die Hand des Titanen fiel dumpf zu Boden. Die Finger öffneten sich und gaben die Sicht auf Armin wieder frei. Die Hand verdampfte und zurück blieb Armin, der reglos in den Überresten des Titanen lag.

Reiner hatte das Rauchsignal auch bemerkt. Er wusste, dass es von Armin kam. Und genau deshalb machte auch er sich auf den Weg in diese Richtung. Weil er Armin mochte und weil er wusste, dass sich Jean unvernünftig verhalten könnte. Er hatte ihn schon einmal retten müssen. Seine Befürchtungen bestätigten sich, als er bei dem Kampffeld ankam. „Jean!“, rief er ihm zu und hoffte, dass er ihn wieder zur Vernunft bringen könnte. Dieser reagierte tatsächlich auf Reiners Ruf. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er traf den Titanen im Nacken. Reiner konnte nicht glauben, was er sah. Jean hatte es tatsächlich geschafft. Erschöpft und schwitzend landete Jean vor seinem ehemaligen Konkurrenten. Der Titan fiel nach hinten und sein Fleisch war in Sekundenschnelle verdampft. „Jean! Du hast einen Abnormalen besiegt?!?“ Jeans Blick verfinsterte sich. „Zu spät...“, murmelte er leise. Reiner sah ihn lange an. Er hatte den Körper ihres Kameraden schon längst gesehen und konnte nur ahnen, was Jean in diesem Moment durch machte. Jean ging langsam zu seinem Pferd, nahm die Decke, die sich unter dem Sattel befand, und beschleunigte seinen Schritt auf dem Weg zu Armin. Doch als er ihn so dort liegen sah, brach er neben ihm zusammen. „Verdammt, Armin...“, schluchzte er und schlug mit beiden Fäusten auf den Boden. In einer Faust hielt er noch die Decke fest. Aus Armins Gesicht war alle Farbe gewichen. Sein Gesicht war seltsam zur Seite geneigt. Reiner kam auf Jean zu und legte ihm bedauernd die Hand auf die Schulter. „Jean, wir müssen weiter, sonst kommen noch mehr Titanen.“ Jean nickte stumm. Er legte die Decke auf seinen Freund und stand auf. Auf dem Weg zu seinem Pferd, drehte er sich noch einmal um. „Ich hole dich, wenn die Expedition beendet ist. Ich lasse dich hier nicht liegen. Du kriegst eine richtige Beerdigung. Wie du es dir verdient hast.“ Warme Tränen liefen über Jeans Wangen. Schnell lief er die letzten Meter zu seinem Pferd, sprang auf dessen Rücken, ließ es los laufen und konnte nicht mehr zurückblicken.

Täuschung

Die letzten Sonnenstrahlen schienen auf den Stoffbündel, in dem sich Armin befand. Die Sonne hatte ihren Tiefstand erreicht und tauchte den Himmel in ein warmes Rot, das nicht erahnen ließ, dass die Survey Corps einen Mann nach dem anderen verloren. Plötzlich zuckte Armins kleiner Finger und er blinzelte mit den Augen. Erschrocken riss er sie auf. „Es ist ja stockfinster!“, dachte er verzweifelt. Doch dann fiel ihm wieder ein, was geschehen war. „So fühlt sich also der Tod an?“ Resignierend tastete er sein Umfeld ab. „Das fühlt sich aber an wie normaler Waldboden“, dachte er irritiert und berührte die Decke. „Ganz weich... Ist das etwa...?“ Er hob die Decke an und sah seine Vermutung bestätigt. Vorsichtig schob er sie beiseite. Erleichterung machte sich in ihm breit, bis er bemerkte, dass die Überreste des Titanen, der ihn angegriffen hatte, neben ihm lagen und er ganz alleine war. Nachdenklich rieb er die Decke in seinen Händen. „Ich war komplett zugedeckt, vermutlich hat man mich für tot gehalten...“ Seufzend stand er auf und klopfte sich den Dreck von den Beinen. Noch wackelig suchte er die Umgebung ab. Doch er fand nichts, was ihm weitergeholfen hätte. „Ich habe weder ein Pferd noch ein funktionstüchtiges 3D- Manöver, was soll ich nur tun?“, dachte er verzweifelt. Ein weiterer Blick auf die Decke veranlasste ihn, zu überlegen, wer ihn für tot erklärt hatte. Er setzte sich wieder auf den Boden, legte die Decke über seine Beine, die er angezogen hatte, und bettete den Kopf auf seine Knie. Die Augen hielt er geschlossen, als ihm ein wohlvertrauter Duft in die Nase stieg. Hoffnungsvoll hob Armin den Kopf, doch er musste schnell realisieren, dass das wohl nur ein Trugschluss gewesen sein muss. Dann wurde ihm klar, dass es Jean gewesen war, der ihn zugedeckt hatte, und er deshalb seinen Duft wahrgenommen hatte. „Jean, du Idiot, ich bin doch gar nicht tot...“, murmelte er leise in die Decke hinein.

Jean ritt betrübt neben Reiner her. Dieser schwieg. Auch ihn stimmte es traurig, dass Armin bei dieser Mission ums Leben gekommen war. Schließlich sprach er aus, was ihn beschäftigte: „Jean? Glaubst du wirklich, dass du die Möglichkeit hast, Armin mitzunehmen?“ Jeans Blick verfinsterte sich. „Natürlich werde ich ihn holen, auch wenn die anderen schon vorreiten!“, schnaubte er wütend. „Bist du sicher, dass Armin das will? Am Ende stirbst du noch, weil du so leichtsinnig handelst.“ Reiner sprach ruhig, er wollte nicht, dass Jean Unüberlegtes tat. Auch wenn sie in Hinsicht auf Armin Konkurrenten gewesen waren, sah er ihn als guten Freund. Jean wollte gerade zu einem Gegenargument ansetzen, da wurde ihm bewusst, dass Reiner vermutlich nicht Unrecht hatte. Aber es war nicht das, was er hören wollte. Wie könnte er es übers Herz bringen, seinen geliebten Freund einfach so im Wald verrotten zu lassen? Ein kalter Schauer lief ihm bei diesem Gedanken über den Rücken. „Reiner... Ich hoffe, wir werden die Toten nicht hier lassen.“ Dieser nickte ihm zu.

Armin schlich von Baum zu Baum. Im Schutz der Schatten wollte er versuchen, die Hauptformation zu erreichen. Ein Rascheln ertönte neben ihm. Ängstlich drehte er sich in diese Richtung. Es war eines der Pferde. „Ganz ruhig“, murmelte er leise. Das Pferd sah ihn aufmerksam an und er bekam die Zügel zu fassen. Ein Stein fiel ihm vom Herzen, so würde es doch leichter, die Gruppe wieder zu finden und vielleicht ein 3D- Manöver zu bekommen. Er schwang sich auf das Pferd und ritt los. Aufmerksam beobachtete er die Umgebung. Vielleicht waren noch irgendwo Gefährten von ihm, die noch ein Lebenszeichen von sich gaben oder er zumindest ihre Waffe nehmen konnte. Er schluckte bei dem Gedanken, sich an den Sachen eines Toten zu bedienen, aber ohne 3D- Manöver würde er es hier draußen nicht mehr lange machen. „Hoffentlich ist Jean noch nichts zugestoßen... Er ist jetzt bestimmt völlig durch den Wind...“, seufzte er leise.

Neben Jean und Reiner erschallte ein Schreien. Perplex drehten sich die beiden in die Richtung, aus der dieses Schreien gekommen war. Drei 15 Meter Titanen rannten auf sie zu. „Verdammt“, brachte Jean nur hervor, „Wie konnten wir die übersehen?“ Reiner konnte es auch nicht glauben und wusste nicht, wie sie zu zweit drei dieser Biester erledigen sollten. Beide hangelten sich an den Bäumen entlang und versuchten hoch genug zu kommen, doch da sie schon an der Waldgrenze waren, war die Dichte der Bäume schon eingeschränkter und ein heimliches Manöver war beinahe unmöglich. Reiner erreichte den Nacken des ersten Titanen und versuchte, die Schwachstelle aufzuschneiden. Doch er wurde von dem zweiten Titanen gepackt. Jean sprang so, dass er die Hand mit Reiner abschlug. Sie landeten nebeneinander auf dem Boden und die Hand um Reiner verdampfte. Verzweifelt versuchten sie es immer wieder, doch die Titanen hatten mittlerweile Spaß daran gefunden, sie immer wieder wegzuschubsen.

Armin erkannte die grünen Umhänge auf dem Boden. Er zügelte sein Pferd und ging vorsichtig zu seinen Kameraden. Ihm wurde übel, als er die Leichen sah, zerfetzt und mit Blut überströmt. Doch wie er gehofft hatte, lagen dort wirklich 3D- Manöver. Schnell schnappte er sich ein Paar und legte es an. Er ließ ein wenig Gas ab, um ihre Funktionalität zu testen. Erleichtert seufzte er auf, das Gerät schien zu funktionieren. Mit einem letzten Blick zu seinen Kameraden lief er zurück zu seinem Pferd und machte sich erneut auf die Suche nach Jean.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Djono
2015-01-22T21:53:51+00:00 22.01.2015 22:53
Voll Drama, gleich drei 15-Meter Titanen XD Na ja, unrealistisch ist es ja nicht ^^' Ich hoffe, den beiden passiert nichts.

Ich finde, du schreibst sehr anschaulich, ich konnte mir alles richtig gut vorstellen, auch weil sie alle iC sind :-)
Freu mich aufs nächste Kap X3
Antwort von:  PurpleTaiga
23.01.2015 09:30
Danke für den lieben Kommentar :3
Von: abgemeldet
2014-05-23T13:20:48+00:00 23.05.2014 15:20
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Armin!? Armin du ******!! oh Gott ich hoffe er ist doch nicht tot°-°uuuuunnd jean tut mir so leid*heul* warum muss das soo traurig seino-0
Antwort von:  PurpleTaiga
24.05.2014 12:32
^_^
wir werden sehen :3
Von: abgemeldet
2014-05-14T10:49:33+00:00 14.05.2014 12:49
Drama und Spannung pur*o*ich bin so gespannt wie es ausgeht!!
und ich liebe dich dafür das du eine fortsetzung schreibst^0^ich mag die art wie schreibst total gerne und oh mein Gott...ich will wissen wie es weitergeht*:*
Antwort von:  PurpleTaiga
14.05.2014 14:47
Dankeschön für diesen lieben Kommi ^///^
Ich bin auch schon dabei, weiter zu schreiben, hoffentlich gefällts dir :3


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