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Schwanentod

Tod eines Blutelfen
von

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Silbermond

Straße
 

Schnell war alles geregelt gewesen. Sandra Morgentau hatte die Vertretung in Shattrath übernommen - wobei ihr auch genaugenommen gar nichts anderes übrig blieb - und schließlich waren Paxleon und Marat nach Silbermond aufgebrochen. Die Reise verlief über Ogrimmar und war staubig und frustrierend gewesen. Frustrierend, weil Paxleon zu gerne noch einmal in Mulgore vorbeigeschaut hätte und sein Bruder gedroht hatte, er käme mit und würde Tauren schlachten. Nun, es war auch tatsächlich keine Zeit zu verlieren. Und doch schlenderte Paxleon durch die Straßen Silbermonds, als hätte er alle Zeit der Welt. Er musste nachdenken, wie man die Sache mit Mael Sonnenläufer am geschicktesten angehen konnte. Zum Orden gehen, die Listen vorlegen und einfach mal Sonnenläufer zu beschuldigen, war aus verschiedenen Gründen eine wirklich dumme Idee. Sonnenläufer war einfach zu mächtig und galt als zu loyal. Nein, nein, er würde nur Paxleon einen Strick daraus drehen. Einfach zu Sonnenläufer gehen und ihn umzubringen war eine ähnlich dumme Idee. Ihn mit der Anschuldigung zu konfrontieren, hätte nur zur Folge, dass Sonnenläufer alle noch existierende Beweise eliminierte und gewiss gegen den, der die Anschuldigung erhoben hatte, intrigieren würde. Himmel, es war wirklich zu verzwickt. Paxleon ließ sich auf eine Bank fallen, schloss die Augen und legte den Kopf nach hinten. Seine Gedanken lies er schweifen, mal hierhin, mal dorthin und vor allem genoss er die Ruhe - und den Umstand, dass Marat nicht in seiner Nähe war. Auf die Dauer wurden Brüder anstrengend, anstrengend und nervig. Besonders, wenn es sich um ordenstreue Fanatiker handelte, wie Marat nun mal einer war. Als Paxleon ihn verlassen hatte, hatte Marat nur etwas von "Bericht" und "Leibwächter" gebrummt; er wollte sich nicht ausmalen, was sein kleiner Bruder da schon wieder ausheckte.

Ein paar durchtrainierte Ordensrekruten in Rüstung und mit großen Schwertern marschierten an Paxleon vorüber und mit sanftem Lächelns und froh über die Ablenkung, sah er ihnen nach. Er selbst war auch einmal so gewesen. Vor langer, langer Zeit. Und jetzt… Gedankenverloren strich er ein Fältchen in seinem Gesicht nach, das er heute morgen entdeckt hatte. Ja, er war in kürzester Zeit wirklich sehr gealtert. Eine Katze strich um seine Beine, vertrieb die düsteren Gedanken. "Tristan!", rief Pax verblüfft aus, als er die einmalige Himalayamusterung des Katers - seines Katers - erkannte. "Himmel, was tust du hier draußen!" Der Elf hatte die Stimme gesenkt, um ja keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Dieser Kater war in Wirklichkeit ein Dämon und ein Ordensritter würde ihn beim genauen Hinsehen auch als solchen erkennen. Und diese Art von Aufmerksamkeit, die dann folgen würde, nun, die brauchte Paxleon wahrlich nicht. Er packte das schnurrende Fellknäuel und erhob sich damit von der Bank. Den friedlichen Kater fest im Griff ging er schnell zurück ins Haus der Winterschein, eine halb eingefallene Ruine am Stadtrand, in der nur noch die unterste Etage bewohnbar war. Der Weg kam Paxleon unglaublich lang vor und in seinem Kopf schwirrte es nur so von Sonnenläufern, Dämonen und schmackhaften Rekruten.



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