Zum Inhalt der Seite

Gefängnisliebe

ZoSan
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
NEIN! Ich habe nicht viel Ahnung von Gefängnissen und, wie genau es dort abläuft. Diese Geschichte ist fiktiv und so habe ich mir Vieles einfach erdacht. Zum Beispiel die inoffiziellen Klasseinteilungen der Verbrecher. Im Kapitel wird es vielleicht nicht deutlich, aber diese Einteilung geht von den Insassen selbst aus, sie ist keine offiziell anerkannte Einteilung des Rechtsystems! Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

153 Tage [1] Sanji

Ein mechanisches Dröhnen ertönte als Zeichen dafür, dass der Wärter die Gittertür aufmachen konnte. Dies tat er auch sofort und der zweite Wärter, welcher hinter Sanji stand, stieß ihm in den Rücken, damit dieser weiter ging. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie verzweifelt er war. Seine blonden Haare verdeckten sein rechtes Auge, während er mit dem anderen wütend den Rücken des Wärters vor ihm fixierte. Seine Finger zitterten. Am liebsten hätte er sich diese Gefängnisklamotten vom Leib gerissen. Sie waren grau und verwaschen, hingen wie Laken an seinem schlanken Körper und würden für die nächsten fünf Monate seine Kleidung sein. Die beiden Wärter führten ihn durch die Gänge mit den Zellen. Diese waren anders als Sanji sie sich vorgestellt hatte. Keine Zellen in die man hinein schauen konnte, mit Gittern an denen man sich fest klammerte, sondern abgeschlossene Räume. An ihren Türen befand sich oberhalb jeweils ein schmaler Schlitz, durch den man hindurch schauen konnte. Im dritten und letzten Stock des Gebäudes öffnete der Wärter die Tür mit der Aufschrift 'C15' und schob Sanji hinein.

„Leiter dieses Stocks ist Mr. Spandam“, sagte der Wärter und ein leichtes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Du willst diesen Mann lieber nicht kennen lernen, also sei schön brav, ja?“

Damit verschloss er die Tür wieder und Sanji wurde in Stille gehüllt. Langsam drehte er sich, schaute sich in dem kleinen Raum um, den er für die nächsten fünf Monate bewohnen würde. Ihm direkt gegenüber war ein kleines Fenster, welches mit Stahlgittern verschlossen war. Sanji wusste, dass draußen die Sonne schien, doch davon bekam man hier nicht viel mit. Eine nackte Lampe erhellte den Raum in einem furchtbar grellen Licht, das sich in den weißen Wänden spiegelte. Links und rechts vom Fenster, jeweils in einer Ecke, standen zwei Betten aus Stahl. Sie waren flach, sowie die Kissen und die Matratze war dünn, ebenso wie das Laken, mit dem man sich zudecken konnte. Direkt rechts neben der Tür, nur knapp neben dem rechten Bett, befand sich eine Toilette mit einem Klopapierhalter. Das war alles, was die Zelle zu bieten hatte. Sanji bekam ein mulmiges Gefühl bei der Tatsache, dass hier zwei Betten standen. Würde er sich etwa das Zimmer mit jemandem teilen müssen? Er konnte sich nicht vorstellen, wie er das überleben sollte. Wenn das ein angriffslustiger Kerl war oder einer, der ihm an die Wäsche wollte? Und wie sollte er in Anwesenheit eines anderen Kerls auf Toilette gehen?

Ihm war nach heulen zumute, doch er hielt die Tränen unter Kraftaufwand zurück. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals und begann in alle Richtungen zu drücken. Egal, wie sehr Sanji schluckte, er ging nicht mehr weg. Langsam schritt er zu dem linken Bett, welches nicht direkt neben der Toilette stand und ließ sich darauf nieder. Es fühlte sich an, als würde man direkt auf dem Stahl sitzen. Die Matratze hätten sie sich genauso gut sparen können. Schwerfällig versuchte Sanji die Tränen zurück zu halten. Er spürte, wie sie seine Augen nässten. Seine Lippen begannen ebenso zu zittern wie seine Finger und er öffnete leicht den Mund, um schwer ein und aus zu atmen.

Es war unfair. Es war so unfair, dass er hier war. Jahrelang hatte er es über sich ergehen lassen und dann wehrte er sich einmal und landete im Gefängnis. Wenn er nur die Finger von den Drogen gelassen hätte, dann hätte ihm der Richter vielleicht eher geglaubt.

„Wir überprüfen deine Aussagen“, hatte die Polizei gesagt. „Aber das ändert nichts daran, dass du ihn angegriffen hast. Es war keine Notwehr. Vorher hast du dich auch nie gewehrt.“

So ein Schwachsinn. Wenn Sanji nur daran dachte, spürte er die Wut in sich aufkochen. Eine Träne löste sich aus einem rechten Auge, floss über seine Wange und tropfte in den Stoff seines Oberteils. Er wusste, dass er furchtbar aussah. Seit Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen. Dunkle Ringe zierten seine Augen, welche ebenfalls rot und gereizt waren und seine rechte Hand war noch immer bandagiert. Mittlerweile schmerzten die Knöchel kaum noch. Vorsichtig fuhr er sich mit den Fingern der linken Hand über die Bandage und presste die Lippen fest aufeinander, während sich weitere Tränen lösten und sein Gesicht benetzten.

In diesem Moment hatte es gut getan ihn zu schlagen. All die Wut und den Schmerz der Jahre heraus zu lassen, aber nun bereute Sanji, was er getan hatte. Beim Gerichtsprozess war auch ein Psychologe anwesend und er traf den Nagel auf den Kopf: „Der Angeklagte bereut nicht die Tat, weil er seinen Stiefvater dadurch verletzt hat. Er bereut sie, weil er dafür jetzt bestraft wird. Deswegen können wir diese Reue an sich nicht gelten lassen. Wir können getrost behaupten, dass der Angeklagte diese Tat wiederholen würde, würde er dafür nicht bestraft werden. Deswegen halte ich eine Gefängnisstrafe für durchaus angebracht.“

Sie hatten ihm gesagt, dass man für seine Tat normalerweise mindestens ein Jahr einsitzen müsste, doch aufgrund der Vorgeschichte der Familie, bekam er 'nur' fünf Monate. Es war lachhaft. Sein Stiefvater hatte ihm seine Kindheit und Jugend zur Hölle gemacht, nicht nur seine Mutter musste unter seinen Schlägen leiden, besonders als Sanji noch jung gewesen war, hat er die Faust seines Stiefvaters häufig zu spüren bekommen. Nun war Sanji 18 Jahre alt und in einer Nacht war er mit seiner Freundin Nami feiern gegangen. Als ihnen die Möglichkeit geboten wurde LSD auszuprobieren, taten die Beiden dies und Sanji machte den Fehler in dieser Nacht nach Hause zugehen. Er hätte mit zu Nami gehen sollen. Dann wäre er auch nicht ausgerastet, dann wäre er nicht auf seinen Stiefvater los gegangen und hätte ihn krankenhausreif geprügelt. Vier Tage lag er im Koma. Vier Tage lang. Und dafür musste Sanji nun einsitzen. Was aus einer Mutter und seinem Stiefvater wurde, bekam er nicht mitgeteilt. In den ersten zwei Monaten galt für ihn Besuchsverbot. Erst danach durfte jemand kommen. Sanji hoffte sehr, dass Nami die erste Person sein würde, die ihn besuchte. Während der letzten Tage hatte er keine Möglichkeit gehabt sich mit ihr auszusprechen und er vermisste sie jetzt schon.

Sanji erschrak, als die Tür zu seiner Zelle aufging. Mit tränennassem Gesicht blickte er auf und sah wie ein junger Mann herein geschoben wurde.

„Spandam ist der Leiter dieses Stocks und das ist dein Mitbewohner. Wehe ihr vertragt euch nicht“, erklang die Stimme des Wärters, dann wurde die Tür wieder abgeschlossen. Mit schlecht gelauntem Gesichtsausdruck stand nun also Sanjis Mitgefangener vor ihm. Er sah aus wie jemand, der sich gerne prügelte, hatte ein hartes, markantes Gesicht und wütende Augen. Seine Haare waren in einem saftigen Grün und kurz geschnitten, sein Oberkörper muskulös ebenso wie seine Arme. Sanji ertappte sich dabei, wie er feststellte, dass der Mann gut aussah. Manchmal hatte er so komische Gedanken, dabei war er doch mit Nami zusammen, auch wenn er sie nicht so attraktiv fand wie er es hätte tun sollen.

„Ich nehme nicht das Bett neben der Toilette“, behauptet der Grünschopf.

„Dann musst du wohl auf dem Boden schlafen“, sagte Sanji, seine Stimme verschluckte sich ein wenig an dem Kloß in seinem Hals.

„Nein, ich schlafe in dem Bett.“ Er deutete auf das Bett, auf dem Sanji saß. Dieser verengte die Augen zu Schlitzen, spürte wie die Wut in ihm immer stärker wurde. Sollte er direkt am ersten Tag Streit anfangen? Eigentlich wollte er dies verhindern, doch er würde sich auch nicht unterkriegen und herumkommandieren lassen.

„Ich war zuerst hier“, stellte Sanji fest. „Darum durfte ich auch entscheiden, in welchem Bett ich schlafe. Tut mir ja Leid für dich, aber du wirst neben der Toilette pennen. Einen so großen Unterschied macht es auch nicht.“

„Wenn es für dich keinen Unterschied macht, kannst du ja dort pennen, Heulsuse.“ Der Grünschopf machte einen Schritt auf ihn zu. „Ich hasse es, wenn sich Menschen selbst so bemitleiden.“

„Halt die Klappe. Ich habe echt keinen Nerv mich jetzt noch zu streiten“, murrte Sanji. „Hast du denn nichts Besseres zu tun als über so nen Mist diskutieren zu wollen? Wenn du unbedingt willst, können wir uns ja abwechseln in welchem Bett wir schlafen.“ Er steckte so viel Sarkasmus in diese Worte wie nur möglich. „Oder ist dir das zu kindisch? Mir ist es jedenfalls zu kindisch darüber zu streiten, wer wo schläft.“

„Du bist zum ersten Mal im Gefängnis“, stellte der Grünschopf fest und setzte sich auf das rechte Bett, sodass er Sanji gegenüber war. An ihm sahen die Gefängnisklamotten sogar gut aus, zumindest das Oberteil. Es schien ihm etwas zu eng, weshalb man die Muskeln gut erkennen konnte. „Was hast du angestellt?“

„Was geht dich das an?!“, fauchte Sanji.

„Gar nichts, ich frage aber trotzdem, Goldlöckchen.“ Er lehnte sich gegen die Wand, die Arme vor der Brust verschränkt und durchbohrte Sanji mit seinem harten Blick. „Wenn du heute Nacht heulst, bekommst du Ärger mit mir.“

„Ich heule nicht.“ Sanji wusste, dass diese Worte nicht sonderlich überzeugend klangen. Schließlich saß er dort wie ein Häufchen Elend mit geschwollenen, nassen Augen und feuchten Wangen. Der Grünschopf zuckte nur mit den Schultern, legte sich auf dem Bett nieder, als wäre es sein Eigenes und war keine paar Sekunden später am Schlafen.

„Marimo“, murmelte Sanji. Da hatte er ja einen tollen Mitbewohner bekommen. Scheinbar saß der Kerl nicht zum ersten Mal ein und fühlte sich hier wie Zuhause. Ansonsten wäre er wohl nicht sofort eingeschlafen. Hoffentlich würde das nicht noch Prügeleien geben. Je mehr Ärger Sanji stiftete, desto höher wurde die Chance, dass er noch länger hier bleiben musste. Er wollte auf jeden Fall so schnell wie möglich wieder nach draußen.
 

Bis zum Abend saß Sanji nur auf dem Bett und starrte die Decke an, während Marimo munter vor sich her schnarchte. Immer wieder musste Sanji gegen Tränen ankämpfen und die Wut unterdrücken, die sich in ihm anstaute. Er ballte und öffnete seine Finger immer wieder, bis sie sich beinahe taub anfühlten und biss die Zähne fest aufeinander. Am liebsten hätte er irgendwas kaputt gemacht, hätte rum geschrien und auf die Matratze eingeschlagen, doch er hielt sich zurück. Bei einem Gefühlsausbruch würde Marimo sicher einen dummen Kommentar abgeben und ihn noch mehr hassen als er es jetzt schon tat. Sanji wollte keinen Ärger verursachen. Er musste ruhig bleiben und die fünf Monate durchstehen, das hatte er Nami versprochen. Am Abend öffnete sich die Tür zur Zelle automatisch. Über einen Funksprecher ertönte die Stimme eines Mannes, die verkündete, dass es Abendessen geben würde. Von dem Lärm wurde Marimo wach und rieb sich die verschlafenen Augen. Erstaunlich schnell war er auf den Beinen und ging ohne ein Wort zu sagen, aus der Zelle raus. Eigentlich hatte Sanji absolut keinen Hunger, doch er konnte nicht länger in dieser Zelle sitzen und nichts tun, deswegen folgte er Marimo nach draußen. Gemeinsam mit den anderen Gefangenen aus Stock C gingen sie am Ende des Ganges eine Treppe hinunter in die riesige Kantine, in der sich lange Tische und unbequeme Plastikstühle aneinanderreihten. Auf der einen Seite gab es die Theke, an der man sich das Essen holen konnte. Sie mussten sich an einer langen Schlange anstellen. Sanji blieb dicht hinter Marimo, in der Hoffnung, dass der Kerl nicht merkte, dass er sich nur an ihn hing, weil er keine Ahnung hatte, was er tun sollte. Er fühlte sich furchtbar fehl am Platz. Alle Gefangenen waren ungefähr in demselben Alter und ausnahmslos alle waren männlich, es waren junge Erwachsene. Die meisten saßen wegen Körperverletzung ein, genauso wie Sanji. Doch es gab auch welche, die wegen Mord oder Vergewaltigung hier waren. Wenn Sanji herausfinden würde, wer von diesen Typen schon mal eine Frau vergewaltigt hat, dann würde er vermutlich ausrasten und ihm einen Schlag verpassen. Am besten interagierte er mit den anderen Gefangenen so wenig wie möglich.

Sein Blick glitt in den Nacken von Marimo, in dem die grünen Haare ein wenig ab standen. Hoffentlich war er kein Vergewaltiger oder Frauenschläger, hoffentlich hatte er niemanden getötet, sonst würde Sanji nichts mehr halten, ihm eine runter zu hauen.

Es dauerte gefühlte Ewigkeiten bis sie an der Theke waren und sich ihr Essen abholen konnten. Bei dessen Anblick verging Sanji der Hunger vollkommen. Einen Klecks weißen Kartoffelbrei, ein Stück Fleisch, das aussah wie Leder, eine Hand voll weicher Erbsen und ein Stück Brot, das genauso gut Pappe hätte sein können, so seltsam schmeckte es. Sanji aß ein wenig von dem Brot, dem Kartoffelbrei und den Erbsen. Das Fleisch war so zäh, dass er das Stück auf dem er herum kaute, wieder ausspucken musste. Für jedes Essen gab es noch eine Tüte Apfelsaft. Wenigstens das schmeckte nach etwas. Für Sanji war es die Hölle so ekelhaft essen zu müssen. Bis zu seiner Verhaftung hatte er im Baratie gearbeitet. Ein nobles Restaurant in einem anderen Teil der Stadt, dem Teil der Stadt zu dem Sanji gerne gehört hätte. Dort, wo häusliche Gewalt nicht normal war. Im Baratie arbeitete er nur als Küchenjunge, doch er hatte bereits Pläne gemacht, wie er dort weiter aufsteigen konnte. Mit dem Chef, Jeff, verstand er sich leider nicht allzu gut, aber mit dem verstand sich auch niemand wirklich. Sanji war ihm dankbar, dass Jeff ihm Arbeit gegeben hatte, trotz seiner Herkunft aus dem Ghetto der Stadt. Auch von Jeff hatte er seit der Verhaftung nichts mehr gehört, aber wahrscheinlich war Sanji gefeuert. Die Chance noch einmal in so einem Restaurant zu arbeiten, würde er nie wieder bekommen, darüber war er sich bewusst.

Trübselig schlürfte er an seinem Apfelsaft. Neben ihm saß Marimo, um ihn herum andere Gefangene, die miteinander plauderten, als würden sie in der Schulkantine sitzen.

„Was habt ihr eigentlich angestellt?“, fragte plötzlich einer von ihnen. Sanji blickte auf und in das grinsende Gesicht des Fragenden, der ihm direkt gegenüber saß.

„Das geht dich nichts an“, knurrte Marimo.

„Ach, kommt schon. Wir müssen wissen, wie wir euch behandeln sollen. Gehört ihr zu der A-Klasse, der B-Klasse, der C-Klasse oder der untersten Schublade. Na los, sagt schon.“

„Was sind das denn für Einteilungen?“, fragte Sanji. Marimo schenkte ihm einen düsteren Blick.

„Halt einfach die Klappe, Heulsuse.“

„Du sitzt zum ersten Mal ein!“, stellte der Gefangene fest. „Du warst noch nie im Gefängnis? Nicht einmal im Jugendknast?“

Als Sanji den Kopf schüttelte, sprang der Kerl und verkündete lauthals, dass es einen Neuling gäbe. Neugierige Blicke wandten sich zu ihnen um, doch die meisten reagierten nicht sonderlich darauf. Zwei Wärter kamen herüber, um den Typen wieder zurück auf seinen Platz zu stoßen und ihm zu sagen, dass er die Klappe halten sollte.
 

Nach dem Abendessen mussten ein paar der Gefangenen abspülen. Sanji und Marimo durften direkt zurück in ihre Zimmer, wo sie von einem Wärter ihre Dienstpläne für den ersten Monat überreicht bekamen. Mit einem Nagel konnten sie sie an die Wand über ihre Betten pinnen.

„Du darfst nicht denken, hier Freunde zu finden“, sagte Marimo, während Sanji seinen Plan durchlas. Montags Mittags und Mittwochs Abends, Samstags und Sonntags Morgens hatte er Spüldienst, jeden Dienstag, Donnerstag und Freitag musste in der Wäscherei helfen, jeden zweiten Tag durfte er nach dem Mittagessen nach draußen gehen, jeden Vormittag bis auf Samstag und Sonntag gab es eine Art Unterricht, zumindest stand in den Plänen das Wort 'Soziologie'. Wenigstens würde Sanji die nächsten fünf Monate etwas zu tun haben, er wollte nicht jeden Tag in dieser Zelle verbringen, die Decke anstarren und die Sekunden zählen, die verstrichen waren.

„Hast du mich gehört?“

„Ich hab dich gehört, Marimo“, murmelte Sanji. „Ich denke auch nicht, hier Freunde finden zu können. Wie kommst du drauf?“

„Wie kommst du drauf mich Marimo zu nennen?“, fragte Marimo empört.

„Du nennst mich Heulsuse und Goldlöckchen!“, entgegnete Sanji.

„Das ist was anderes!“

„Was ist denn daran anders?!“

Zwischen den Beiden entbrannte eine Diskussion darüber, warum sie sich gegenseitig beleidigen durften oder nicht und sie hörten erst wieder damit auf, als Sanji fauchte: „Ich weiß halt nicht wie du heißt, dann denke ich mir einen Namen für dich aus und Marimo passt am Besten wegen deinen Haaren!“

„Dann frag doch einfach, wie ich heiße“, knurrte Marimo.

„Wie denn?“

„Zoro und du?“

„Sanji.“

„Na bitte, dann brauchst du mich nicht mehr Marimo zu nennen, du Heulsuse.“

„Du machst es schon wieder!“

Diesmal endete die Diskussion erst als die Lichter plötzlich ausgingen. Das bedeutete Schlafenszeit. In der Zelle war es nun so dunkel, dass Sanji die Hand nicht mehr vor Augen sehen konnte.

„Verdammt“, murmelte er. „Ich wollte dich noch fragen, was das mit den Einteilung auf sich hat.“

„A-Klasse sind Mörder, B-Klasse Dealer und Schläger, C-Klasse Diebe und die unterste Schublade sind Vergewaltiger. Die A-Klasse wird gefeiert, die B-Klasse kann es sich erkämpfen anerkannt zu werden, die C-Klasse wird nicht ernst genommen und die unterste Schublade wird wie der letzte Dreck behandelt“, erklärte Zoro schlecht gelaunt. In der Dunkelheit klang seine Stimme noch rauer und härter als ohnehin schon, doch seltsamerweise gefiel Sanji dies. „Du darfst vor denen nicht zu geben absolut keine Ahnung zu haben. Du siehst aus wie jemand, der in die C-Klasse gehört, jemand, den man nicht ernst nehmen kann.“

„Halt die Klappe, Marimo“, zischte Sanji. „Ich bin wohl in der B-Klasse.“

„Hätte ich nicht gedacht.“

„Verrätst du mir, wo du bist?“

„Sowie du. Und jetzt, lass mich schlafen.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kleines-sama
2014-04-29T09:26:07+00:00 29.04.2014 11:26
Wow, ein echt tolles erstes Kapitel! :D Wirklich super interessant!!
Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich kein sonderlich großer Fan von ZoroXSanji; Zoro mag ich eig. ganz gerne, aber Sanji kann ich nicht leiden. Trotzdem gefällt mir die Ff bisher echt gut. Vill. schaffst du es ja, meine Einstellung zu dem Pairing zu ändern^^
Überhaupt finde ich die Idee, eine Gefängnis-Story zu schreiben, sehr interessant. Habe eine solche Ff noch nie gelesen und bin darum sehr neugierig. Freue mich schon auf die weiteren Kapiteln. Ob Sanji wohl Stress mit irgendwem kriegt? Und wie geht das mit ihm und Zoro weiter?? Anscheinend ist er ja (noch) mit Nami zusammen. Und werden noch andere Charaktere auftreten und wird es noch andere Pairings geben, also im Gefängnis? Bin schon echt gespannt! :)

bye
sb

Von:  Pearce
2014-04-18T10:29:16+00:00 18.04.2014 12:29
D'aaaw ^-^
Ich war ja schon eine begeisterte (stille >///>) Leserin von 'Misfits' aba dass du dann auch noch eine FF zu meinem fav. Pair in OP schreibst.... Ich bin begeistert! xD
Achja...Du hast die Beiden echt gut getroffen :D *sternchen hinklatsch* und das Thema is auch sehr interessant ^-^
LG! :DD
Antwort von:  Hushpuppy
18.04.2014 14:37
Uh :D Eine Misfits-Leserin! Cool, dass ich die Zwei in ihren Charakterzügen bisher getroffen habe :)
Und danke für den Review :D
LG Suki
Antwort von:  Pearce
20.04.2014 13:28
Ohh, büdde büdde ^-^
lg =^_^=
Von:  jack-pictures
2014-04-18T07:04:26+00:00 18.04.2014 09:04
Also der Anfang klingt schon mal sehr vielversprechend.
Bin gespannt, wie's weiter geht
Antwort von:  Hushpuppy
18.04.2014 14:37
Danke für den Review. :)
Von:  Agust_D
2014-04-17T19:34:13+00:00 17.04.2014 21:34
Oh tolles Kapitel :D
Hast nen neuen Fan *sonnenschein* Mich :DDDDD

Lg Jenny
Antwort von:  Hushpuppy
17.04.2014 21:37
Hehe, danke für den Review. :)
Da freue ich mich aber *Grinst*
Von:  Braveheart
2014-04-16T21:50:15+00:00 16.04.2014 23:50
Uiiii geil :3
freu mich wies weiter geht :D
Lg, Braveheart
Antwort von:  Hushpuppy
17.04.2014 14:04
Danke für den Review :D Freut mich, dass dir das erste Kapitel gefällt!
Von:  butterfly1
2014-04-16T20:28:16+00:00 16.04.2014 22:28
echt geile Story!!! bin schon gespannt was die beiden in der Zelle noch alles anstellen werden^^
Antwort von:  Hushpuppy
16.04.2014 23:45
Danke für den Review. :) Einiges... aber das kommt erst später. Ich mag das nicht so, wenn das Paar direkt im zweiten Kapitel zusammen kommt. Erst soll sich etwas zwischen ihnen aufbauen bevor sie.. ehm... Dinge tun :D
Von:  Maire
2014-04-16T04:42:07+00:00 16.04.2014 06:42
Bis hier her hört es sich sehr gut an. Gleich als ich den Titel gelesen habe dachte ich mir , das wird bestimmt interessant. Ich werde auf jedenfall weiterlesen :-)

Lg
Antwort von:  Hushpuppy
16.04.2014 15:57
Cool! Danke für den Review, freut mich, dass dir das erste Kapitel gefällt :D


Zurück